(19)
(11) EP 1 606 466 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
04.07.2007  Patentblatt  2007/27

(21) Anmeldenummer: 04712444.1

(22) Anmeldetag:  19.02.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/AT2004/000052
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2004/074588 (02.09.2004 Gazette  2004/36)

(54)

VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES BALKONS ODER EINER TERRASSE, BETONFERTIGTEIL UND BETONFERTIGTEILSYSTEM

METHOD FOR THE PRODUCTION OF A BALCONY OR A TERRACE, PRECAST CONCRETE UNIT, AND SYSTEM OF PRECAST CONCRETE UNITS

PROCEDE DE PRODUCTION D'UN BALCON OU D'UNE TERRASSE, PIECE PREFABRIQUEE EN BETON, ET SYSTEME DE PIECE PREFABRIQUEE EN BETON


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 20.02.2003 AT 102032003

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
21.12.2005  Patentblatt  2005/51

(73) Patentinhaber: Baumgartner, Walter
5020 Salzburg (AT)

(72) Erfinder:
  • Baumgartner, Walter
    5020 Salzburg (AT)

(74) Vertreter: Babeluk, Michael 
Patentanwalt, Mariahilfer Gürtel 39/17
1150 Wien
1150 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-94/25696
DE-B- 1 264 727
DE-A- 3 331 434
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Balkons oder einer Terrasse in situ, wobei zunächst eine untere Schalplatte und mindestens eine seitliche Stirnschalung bereitgestellt werden, um flüssigen Beton aufzunehmen.

    [0002] Die Herstellung von Gebäuden unterliegt ständig steigenden Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen. Darüber hinaus besteht durch den vorherrschenden Kostendruck ein hoher Bedarf nach einfachen und effizienten Verfahren zur Herstellung von Gebäuden und deren Einzelteilen, sowie nach Bauelementen die einen raschen und kostengünstigen Baufortschritt ermöglichen.

    [0003] Insbesondere ist die Herstellung von Balkonen und Terrassen nach wie vor nicht vollständig befriedigend gelöst. Üblicherweise werden Balkone hergestellt, indem eine Schalung hergestellt wird, die zunächst die erforderliche Bewehrung und daran anschließend der flüssige Beton eingebracht wird. Wasserablaufrinnen können hergestellt werden, indem die Schalung entsprechend modifiziert wird. Um eine Stützkonstruktion für ein Geländer einer Verglasung oder dergleichen anzubringen, ist es erforderlich, Bohrungen einzubringen und Öffnungen zu schaffen, die in der Folge wieder verschlossen werden müssen. Dabei kann das Austreten von Wasser nur durch eine entsprechende Abdichtung verhindert werden, um unschöne Wasserablaufspuren auf der Sichtseite zu vermeiden. Erfahrungsgemäß gelingt es in vielen Fällen nicht, diese Abdichtung zuverlässig herzustellen und überdies altern die Dichtelemente im Zeitablauf, so dass immer wieder Baumängel auftreten, die zu Reklamationen und zu aufwendigen Nachbesserungen führen.

    [0004] In der DE 33 31 434 ist ein Verfahren zum Montieren von Balkonen beschrieben. Die Befestigungsmittel für das Balkongeländer werden dabei an der Außenseite des Balkons eingebracht, wodurch sich die oben beschriebenen Nachteile ergeben.

    [0005] Weiters beschreibt die WO 94/25696 ein Profil für die Herstellung eines Balkons, das eine Wasserablaufrinne beinhaltet. Dieses Aluminiumprofil wird bei der Herstellung des Balkons in den Beton eingegossen und beinhaltet eine Wasserablaufrinne sowie Befestigungsstellen für eine Stützkonstruktion. Die Sichtfläche des Balkons ist dabei stets durch das Aluminiumprofil vorgegeben, was in vielen Fällen aus architektonischen Gründen nicht erwünscht ist. Darüber hinaus sind die zulässigen Kräfte und Momente, die von der Stützkonstruktion auf das Profil übertragen werden dürfen, begrenzt, da die entsprechenden Hebelarme für die Kraftübertragung klein sind. Wenn jedoch das Profil ausreichend robust und schwer ausgeführt wird, um die auftretenden Kräfte aufnehmen zu können, so ergibt sich eine entsprechend aufwendige und kostenintensive Lösung.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren anzugeben, das einfach und sicher in der Anwendung ist. Dabei soll die Gefahr von Schäden durch Unachtsamkeit auf der Baustelle oder dergleichen soweit wie möglich verringert werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das eine sichere und robuste Anbringung von Haltekonstruktionen ermöglicht.

    [0007] Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen Betonfertigteil, sowie ein Betonfertigteilsystem anzugeben, mit dem ein solches Verfahren effizient ausgeführt werden kann.

    [0008] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben dadurch gelöst, dass eine erste Stirnschalung als Betonfertigteil ausgebildet ist, der eine Wasserablaufrinne aufweist und eine Haltekonstruktion im Bereich der Wasserablaufrinne befestigt wird.

    [0009] Mit der erfindungsgemäßen Lösung werden verschiedenen Aufgaben gleichzeitig in vorteilhafter Weise gelöst. Zum einen ist die Sichtfläche des Balkons bzw. der Terrasse eine fabriksmäßig hergestellte Betonoberfläche und somit von hoher optischer Qualität, zum anderen ist die Herstellung wesentlich vereinfacht, da keine gesonderte Stirnschalung erforderlich ist und keinerlei zusätzliche Maßnahmen zur Herstellung der Wasserablaufrinne erforderlich sind.

    [0010] Die Herstellung kann insbesondere dadurch weiter vereinfacht werden, dass weitere Stirnschalungen verwendet werden, die als Betonfertigteile ausgebildet sind und die Seitenflächen des Balkons oder der Terrasse bilden. Wenn man beispielsweise von einem rechteckigen Balkon ausgeht, der vollständig von einer Gebäudefassade vorragt, so wird die zur Gebäudefassade parallele Stirnfläche des Balkons durch die erste Stirnschalung ausgebildet, und die weiteren Stirnschalungen bilden die zur Gebäudefassade senkrechten Seitenflächen des Balkons aus. Zur Herstellung des Balkons ist daher nur noch eine untere Schalplatte erforderlich, die die Unterseite des Balkons definiert. Im Fall einer Terrasse ist in vielen Fällen überhaupt kein zusätzliches Schalungselement erforderlich.

    [0011] Ein besonders einfacher Arbeitsfortschritt ist gegeben, wenn die Oberfläche des Balkons oder der Terrasse gebildet wird, indem der flüssige Beton unter Verwendung von geneigten Abzugsflächen an den weiteren Stirnschalungen abgezogen wird. Auf diese Weise ist die Herstellung eines Balkons oder einer Terrasse besonders kostengünstig möglich.

    [0012] Eine Verschmutzung der Wasserablaufrinne und damit erforderliche Nacharbeiten können in vorteilhafter Weise dadurch verhindert werden, dass beim Einbringen und Abziehen des Betons die Wasserablaufrinne verschlossen wird.

    [0013] Eine besonders begünstigte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass vor dem Einbringen des Betons mindestens ein Anker zur Anbringung einer Haltekonstruktion eingelegt wird, der sich in der Wasserablaufrinne abstützt und teilweise in den Beton eingegossen wird. Ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt darin, dass eine sichere Verankerung der Haltekonstruktion nicht nur in der Schalung, sondern im Ortbeton selbst ermöglicht wird. Ein weiterer wesentlicher Vorteil dieser Ausführungsvariante gegenüber gesonderten Befestigungsöffnungen oder Befestigungsmitteln im Betonfertigteil liegt darin, dass der Ort der Anbringung der Haltekonstruktion auf der Baustelle völlig frei wählbar ist, indem die Anker entsprechend ausgerichtet werden.

    [0014] Weiters betrifft die vorliegende Erfindung einen Betonfertigteil zur Herstellung eines Balkons oder einer Terrasse in situ, mit einer vorderen Sichtfläche, die dazu vorgesehen ist, eine Stirnfläche des Balkons oder der Terrasse zu bilden, einer oberen Begrenzungsfläche, die dazu vorgesehen ist, bündig mit einer Oberfläche des Balkons oder der Terrasse zu sein, einer unteren Begrenzungsfläche, die dazu vorgesehen ist, bündig mit einer unteren Fläche des Balkons oder der Terrasse zu sein, und einer Anschlussfläche, die der vorderen Sichtfläche gegenüberliegt und die dazu vorgesehen ist, formschlüssig dem eingegossenen Beton verbunden zu sein. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Betonfertigteil eine Wasserablaufrinne aufweist, die dazu ausgebildet ist, eine Haltekonstruktion wie beispielsweise ein Geländer zu befestigen. Ein solcher Betonfertigteil ist in besonders begünstigter Weise zur Durchführung der oben beschriebenen Verfahren geeignet.

    [0015] Eine konstruktiv besonders begünstigte Lösung sieht vor, dass er aus einem im Querschnitt im Wesentlichen rechteckigen Hauptkörper besteht, in dem die Wasserablaufrinne aufgenommen ist, sowie aus einer vom Hauptkörper vorstehenden Längsrippe, die eine vordere Sichtfläche des Balkons bildet. Ein Vorteil dieser Lösung ist, dass durch die sich ergebende Abstufung des Profils ein besonders guter Halt im Ortbeton erreicht wird. Darüber hinaus ist es möglich, die Betonfertigteile mit geringem Gewicht auszubilden, so dass die Manipulation auf der Baustelle erleichtert wird.

    [0016] Der erfindungsgemäße Betonfertigteil kann eine Wasserablaufrinne aufweisen, die nach oben hin offen ausgebildet ist, so dass das vom Balkon ablaufende Wasser in optimaler Weise aufgenommen werden kann. In Bereichen, in denen eine offenen Wasserablaufrinne aus optischen oder funktionellen Gründen störend ist, kann jedoch auch ein geschlossenes System mit mindestens einem Gully vorgesehen sein.

    [0017] Eine weitere Verbesserung der Verbindung mit dem Ortbeton kann dadurch erfolgen, dass aufgeraute Oberflächenabschnitte vorgesehen sind.

    [0018] In weiterer Folge betrifft die Erfindung ein Betonfertigteilsystem mit einem Betonfertigteil oben beschriebenen Art. Erfindungsgemäß ist ein solches Betonfertigteilsystem insbesondere durch einen Anker gekennzeichnet, der einen Abstützabschnitt aufweist, der dazu ausgebildet ist, sich in der Wasserablaufrinne abzustützen, sowie einen Eingussabschnitt, der dazu vorgesehen ist, in den Beton eingegossen zu werden. Besonders günstig ist es in diesem Zusammenhang, wenn der Anker einen in Einbaulage waagrechten Abschnitt aufweist, von dem zwei Schenkel vorspringen, deren Neigung den Seitenwänden der Wasserablaufrinne angepasst ist, und die den Abstützabschnitt bilden. Der Anker hat in diesem Fall einerseits die Funktion einer optimalen Abstützung der Haltekonstruktion, zum anderen aber auch die Funktion einer zusätzlichen Verankerung des Betonfertigteils gegenüber dem Ortbeton.

    [0019] Eine in der Praxis besonders vorteilhafte Gesamtlösung wird erreicht, wenn weiters mindestens ein Stirnschalelement vorgesehen ist, das als weiterer Betonfertigteil ausgebildet ist und das eine Aufnahmefläche zur Abstützung des Betonfertigteils mit der Wasserablaufrinne aufweist.

    [0020] Um ein sicheres Ablaufen von Regenwasser zu ermöglichen, wird stets gefordert, dass die Oberfläche eines Balkons oder Terrasse eine geringfügige Neigung aufweist. Die Herstellung dieser Neigung wird insbesondere erleichtert, wenn das Stirnschalelement eine in Einbaulage geneigte Abzugsfläche zur Herstellung einer Ortbetonoberfläche aufweist. Oftmals wird es jedoch als unschön empfunden, wenn die Neigung einer Balkonoberfläche in einer Seitenansicht sichtbar ist. In diesem Zusammenhang ist es daher aus optischen Gründen besonders bevorzugt, wenn die Abzugsfläche nach außen von einer Rippe überdeckt ist, die eine in Einbaulage waagrechte Oberkante aufweist. Ein solcher Balkon besitzt daher in einer seitlichen Ansicht scheinbar eine waagrechte Oberfläche.

    [0021] Letztlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Gebäude mit einem Balkon oder einer Terrasse, die einen Betonfertigteil der oben beschriebene Art aufweist oder die unter Verwendung eines Betonfertigteilsystems der oben beschriebenen Art hergestellt ist.

    [0022] In der Folge wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Figuren zeigen:
    Fig. 1
    ein erfindungsgemäßes Betonfertigteilsystem in einer axonometrischen Darstellung;
    Fig. 2
    einen teilweisen Schnitt durch einen Balkon, der mit einem Betonfertigteilsystem nach Fig. 1 hergestellt ist;
    Fig. 3
    ein Stirnschalelement in einer seitlichen Ansicht;
    Fig. 4
    einen Anker in einer seitlichen Ansicht.


    [0023] Das Betonfertigteilsystem von Fig. 1 besteht aus einem Betonfertigteil 1, einem Stirnschalelement 2 und einem Anker 3. Es ist klar, dass je nach Art und Abmessungen des herzustellenden Balkons mehrere Betonfertigteile 1 in Axialrichtung nacheinander vorgesehen sein können, dass an der gegenüberliegenden Seite ein spiegelbildliches Stirnschalelement 2 vorgesehen sein kann, und dass je nach Bedarf, d.h. je nach Anzahl der Stützen der anzubringenden Haltekonstruktion, beliebig viele Anker 3 eingelegt sind, die dazu ausgebildet sind, eine Haltekonstruktion 4 beispielsweise für ein Geländer oder einen Wintergarten aufzunehmen.

    [0024] Ein Betonfertigteil 1 besteht aus einem Hauptkörper 5, von dem nach unten eine Längsrippe 6 vorsteht, deren Vorderseite gemeinsam mit der Vorderseite des Hauptkörpers die Sichtfläche 7 des herzustellenden Balkons bildet. Im Hauptkörper 5 ist ein sich in Längsrichtung erstreckende Wasserablaufrinne 8 ausgebildet, die geneigte Flanken 9, 10 aufweist. An der Unterseite der Längsrippe 6 ist eine Nut 11 zur Ausbildung einer Tropfnase vorgesehen. Gegebenenfalls kann bereits bei der Herstellung eine nicht dargestellte Abflussöffnung nach unten vorgesehen sein oder auch auf der Baustelle hergestellt werden, um ein Fallrohr anzuschließen.

    [0025] Der Betonfertigteil 1 wird bei der Herstellung des Balkons auf einer in Fig. 2 nur angedeuteten unteren Schalplatte 12 aufgelegt und bildet somit eine erste Stirnschalung. In besonders bevorzugter Weise werden zuvor seitliche Stirnschalelemente 2 aufgelegt, die an ihrem vorderen Ende eine waagrechte Aufnahmefläche 14 und eine senkrechte Aufnahmefläche 15 aufweisen, auf denen der Betonfertigteil 1 aufliegt. Danach werden die Anker 3 an den erforderlichen Stellen eingelegt, und es wird Ortbeton 3 in die so hergestellte Schalung eingebracht.

    [0026] In Fig. 3 ist ein Stirnschalelement 2 detailliert dargestellt. Das Stirnschalelement 2 besitzt eine im Wesentlichen ebene Auflagefläche 16, mit der es auf einer unteren Schalplatte 12 aufliegt. Im oberen Abschnitt ist eine leicht geneigte Abzugsfläche 17 vorgesehen, deren Neigung dem geforderten Gefälle des Balkons entspricht. Eine Rippe 18 steht über die geneigte Abzugsfläche 17 nach oben vor und besitzt eine in Einbaulage waagrechte Oberfläche 19. Die Abzugsfläche 17 dient als Lehre zum Abziehen der Oberfläche des Betons 13.

    [0027] Fig. 4 zeigt einen Anker 3 im Detail. Der Anker 3 besitzt einen in Einbaulage waagrechten Abschnitt 20, von dem schräg nach unten zwei Schenkel 21, 22 vorspringen, die dazu ausgebildet sind, an den Flanken 9, 10 der Wasserablaufrinne 8 anzuliegen. Der waagrechte Abschnitt 20 bildet zusammen mit den Schenkeln 21, 22 einen Abstützabschnitt 23. An diesen Abstützabschnitt 23 schließt ein senkrechter Schenkel 24 an, der sich in einen waagrechten Endabschnitt 25 fortsetzt, der zusammen mit dem senkrechten Schenkel 24 den Eingussabschnitt 26 bildet. Der senkrechte Schenkel 24 stützt sich außen am Betonfertigteil 1 ab, so dass der Anker 3 nach dem Einlegen in der gewünschten Lage verbleibt.

    [0028] Im Bereich des waagrechten Abschnitts 20 ist ein Befestigungsmittel, wie beispielsweise eine Bohrung 27 oder ein Gewinde oder dgl. vorgesehen, um die Stützkonstruktion 4 befestigen zu können.

    [0029] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, Balkone und Terrassen in einfacher Weise herzustellen, wobei die an der Baustelle durchzuführenden Arbeiten minimiert werden. Insbesondere ist es möglich, Stützkonstruktionen, wie etwa Geländer, anzubringen, ohne Öffnungen oder Bohrungen anbringen zu müssen, die im Nachhinein aufwendig verschlossen werden müssen und eine häufige Nachbesserungen erforderlich machen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Balkons oder einer Terrasse in situ, wobei zunächst eine untere Schalplatte (12) und mindestens eine seitliche Stirnschalung (2) bereitgestellt werden, um flüssigen Beton (13) aufzunehmen, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Stirnschalung als Betonfertigteil (1) ausgebildet ist, der eine Wasserablaufrinne (8) aufweist, und dass eine Haltekonstruktion (4) im Bereich der Wasserablaufrinne (8) befestigt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Stirnschalungen (2) verwendet werden, die als Betonfertigteile ausgebildet sind und die Seitenflächen des Balkons oder der Terrasse bilden, wobei der flüssige Beton (13) vorzugsweise unter Verwendung von geneigten Abzugsflächen (17) an den weiteren Stirnschalungen (2) abgezogen wird.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einbringen und Abziehen des Betons (13) die Wasserablaufrinne (8) verschlossen wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einbringen des Betons (13) mindestens ein Anker (3) zur Anbringung einer Haltekonstruktion (4) eingelegt wird, der sich in der Wasserablaufrinne (8) abstützt und teilweise in den Beton (13) eingegossen wird und dass vorzugsweise an dem Anker (3) eine Haltekonstruktion wie beispielsweise ein Geländer befestigt wird.
     
    5. Betonfertigteil (1) zur Herstellung eines Balkons oder einer Terrasse in situ, mit einer vorderen Sichtfläche (7), die dazu vorgesehen ist, eine Stirnfläche des Balkons oder der Terrasse zu bilden, einer oberen Begrenzungsfläche, einer unteren Begrenzungsfläche, die dazu vorgesehen ist, bündig mit einer unteren Fläche des Balkons oder der Terrasse zu sein, und einer Anschlussfläche, die der vorderen Sichtfläche gegenüberliegt und die dazu vorgesehen ist, formschlüssig dem eingegossenen Beton (13) verbunden zu sein, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonfertigteil (1) eine Wasserablaufrinne (8) aufweist, die dazu ausgebildet ist, eine Haltekonstruktion (4) wie beispielsweise ein Geländer zu befestigen.
     
    6. Betonfertigteil (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem Ende eine Anschlussfläche für einen weiteren Betonfertigteil (1) vorgesehen ist, der dazu vorgesehen ist, die Seitenflächen des Balkons oder der Terrasse bilden.
     
    7. Betonfertigteil (1) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem im Querschnitt im Wesentlichen rechteckigen Hauptkörper (5) besteht, in dem die Wasserablaufrinne (8) aufgenommen ist, sowie aus einer vom Hauptkörper (5) vorstehenden Längsrippe (6), die eine vordere Sichtfläche (7) des Balkons bildet.
     
    8. Betonfertigteil (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserablaufrinne (8) nach oben offen ausgebildet ist, oder dass die Wasserablaufrinne im Wesentlichen geschlossen ausgebildet ist und mit der Oberfläche über mindestens einen Gully in Verbindung steht.
     
    9. Betonfertigteil (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung einer formschlüssigen Verbindung mit dem Ortbeton (13) aufgeraute Oberflächenabschnitte vorgesehen sind.
     
    10. Betonfertigteilsystem mit einem Betonfertigteil (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass weiters ein Anker (3) vorgesehen ist, der einen Abstützabschnitt (23) aufweist, der dazu ausgebildet ist, sich in der Wasserablaufrinne (8) abzustützen, sowie einen Eingussabschnitt (26), der dazu vorgesehen ist, in den Ortbeton (13) eingegossen zu werden und dass der Anker (3) vorzugsweise im Bereich des Abstützabschnitts (23) ein Befestigungsmittel (27) für eine Haltekonstruktion wie beispielsweise ein Geländer aufweist.
     
    11. Betonfertigteilsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (3) einen in Einbaulage waagrechten Abschnitt (20) aufweist, von dem zwei Schenkel (21, 22) vorspringen, deren Neigung den Seitenwänden (9, 10) der Wasserablaufrinne (8) angepasst ist, und die den Abstützabschnitt (23) bilden.
     
    12. Betonfertigteilsystem nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass weiters mindestens ein Stirnschalelement (2) mit einer in Einbaulage geneigten Abzugsfläche vorgesehen ist, das als weiterer Betonfertigteil ausgebildet ist und das mindestens eine Aufnahmefläche (14, 15) zur Abstützung des Betonfertigteils (1) mit der Wasserablaufrinne (8) aufweist, und dass die Abzugsfläche vorzugsweise nach außen von einer Rippe überdeckt ist, die eine in Einbaulage waagrechte Oberkante aufweist.
     
    13. Betonfertigteilsystem nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Stirnschalelement (2) eine Bauhöhe aufweist, die der Bauhöhe des Betonfertigteils (1) mit der Wasserablaufrinne (8) entspricht.
     


    Claims

    1. Method for on-site construction of a balcony or terrace, a bottom shuttering panel (12) and at least one wall shuttering (2) being initially provided for receiving liquid concrete, characterized in that a prefabricated concrete part (1) is used as a first wall shuttering, which comprises a water drain (8), and that a supporting structure (4) is attached in the area of said water drain (8).
     
    2. Method according to claim 1, characterized in that further wall shutterings (2) are used, which are configured as prefabricated concrete parts and form the side faces of the balcony or terrace, the liquid concrete (13) being struck off preferably with the use of inclined strike-off faces (17) on said further wall shutterings (2).
     
    3. Method according to claim 1 or 2, characterized in that the water drain (8) is covered during the pouring and screeding of the concrete (13).
     
    4. Method according to any of claims 1 to 3, characterized in that at least one anchor (3) for attaching a supporting structure (4) is put in place before the concrete (13) is poured, which anchor (3) sits in the water drain (8) and is partly embedded in the concrete (13), and that preferably a supporting structure such as a banister is fastened to said anchor (3).
     
    5. Prefabricated concrete part (1) for on-site construction of a balcony or a terrace, with an exposed front surface (7), which is designed to form the fair-faced front of the balcony or terrace, and with an upper bounding surface, and with a lower bounding surface, which is designed to be flush with the bottom face of the balcony or the terrace, and a connection surface opposite the fair-faced front, which is designed to lock with the poured concrete (13), characterized in that the prefabricated concrete part (1) has a water drain (8), which is designed so as to permit the attaching of a supporting structure (4), such as for instance a banister.
     
    6. Prefabricated concrete part (1) according to claim 5, characterized in that a connecting surface for another prefabricated concrete part (1) is provided at least at one end, which part is designed to form the side faces of the balcony or terrace.
     
    7. Prefabricated concrete part (1) according to any of claims 5 or 6, characterized in that it consists of a main body (5) of essentially rectangular cross-section, in which is included the water drain (8), and of a longitudinal ledge (6) projecting from said main body (5), which forms a fair-faced front surface (7) of the balcony.
     
    8. Prefabricated concrete part (1) according to any of claims 5 to 7, characterized in that the water drain (8) is either upwardly open or is essentially covered and connected with the surface by at least one gully.
     
    9. Prefabricated concrete part (1) according to any of claims 5 to 8, characterized in that roughened surface sections are provided to achieve a locking connection with the on-site concrete (13).
     
    10. System of prefabricated concrete parts with a prefabricated concrete part (1) according to any of claims 5 to 9, characterized in that an anchor (3) is provided, which has a supporting section (23) configured in such a way that it rests in the water drain (8), and an embedding section (26), which is designed to be embedded in the poured on-site concrete (13), and that said anchor (3) has an attaching means (27), preferably in the area of the supporting section (23), for a supporting structure such as a banister.
     
    11. System of prefabricated concrete parts according to claim 10, characterized in that the anchor (3) has a section (20), which is horizontal when built-in and from which two legs (21, 22) project, whose slope corresponds to the side walls (9, 10) of the water drain (8) and which form the supporting section (23).
     
    12. System of prefabricated concrete parts according to any of claims 10 or 11, characterized in that there is provided at least one front shuttering element (2) with a strike-off face inclined in the built-in position, which is configured as another prefabricated concrete part and has at least one receiving surface (14, 15) for supporting the prefabricated concrete part (1) with the water drain (8), and that the strike-off face is covered preferably on the outside by a rib, which in the built-in position has a horizontal upper edge.
     
    13. System of prefabricated concrete parts according to any of claims 10 to 12, characterized in that the front shuttering element (2) has a height corresponding to the height of the prefabricated concrete part (1) with the water drain (8).
     


    Revendications

    1. Procédé de réalisation d'un balcon ou d'une terrasse, sur place, selon lequel on fournit tout d'abord une plaque de coffrage inférieure (12) et au moins un coffrage frontal latéral (2) pour recevoir du béton liquide (13),
    caractérisé en ce que
    le premier coffrage frontal est une pièce de béton préfabriquée (1) comportant une goulotte d'évacuation d'eau (8), et une structure de retenue (4) est fixée au niveau de la goulotte d'évacuation d'eau (8).
     
    2. Procédé selon la revendication 1,
    caractérisé en ce qu'
    on utilise d'autres coffrages frontaux (2) réalisés comme pièces en béton, préfabriquées, et formant les faces latérales du balcon ou de la terrasse, le béton liquide (13) étant de préférence nivelé en utilisant des surfaces de nivellement (17), inclinées sur les autres coffrages frontaux (2).
     
    3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2,
    caractérisé en ce qu'
    on ferme la goulotte d'évacuation d'eau (8) lors de la mise place et on nivelle le béton (13).
     
    4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3,
    caractérisé en ce qu'
    avant d'introduire le béton (13), on place au moins un organe d'ancrage (3) pour recevoir la structure de retenue (4), cet organe s'appuyant dans la goulotte d'évacuation d'eau (8) est en partie coulé dans le béton (13), et de préférence on fixe sur l'organe d'ancrage (3), une structure de retenue telle que par exemple un garde-corps.
     
    5. Pièce en béton préfabriquée (1) pour réaliser un balcon ou une terrasse sur place, comportant une surface frontale avant (7) destinée à réaliser la surface frontale du balcon ou de la terrasse, une surface limite supérieure, une surface limite prévue pour venir à niveau avec la surface inférieure du balcon ou de la terrasse et une surface de raccordement en regard de la surface frontale avant et destinées à être reliées par une liaison par la forme au béton coulé (13),
    caractérisée en ce que
    la pièce en béton préfabriquée (1) comporte une goulotte d'eau (8) destinée à fixer une structure de retenue (4) telle que par exemple un garde-corps.
     
    6. Pièce en béton, préfabriquée (1) selon la revendication 5,
    caractérisée en ce qu'
    à au moins un extrémité, il est prévu une surface de raccordement pour une autre pièce de béton préfabriquée (1), destinée à former la surface latérale du balcon ou de la terrasse.
     
    7. Pièce en béton, préfabriquée (1) selon l'une des revendications 5 ou 6,
    caractérisée en ce qu'
    elle se compose d'un corps principal (5) à section essentiellement rectangulaire, munie de la goulotte d'évacuation d'eau (8) ainsi que d'une nervure longitudinale (6) en saillie par rapport au corps principal (5) et formant la face avant apparente (7) du balcon.
     
    8. Pièce en béton, préfabriquée (1) selon l'une des revendications 5 à 7,
    caractérisée en ce que
    la goulotte d'évacuation d'eau (8) est ouverte vers le haut ou la goulotte d'évacuation d'eau est réalisée pratiquement fermée ou communique avec la surface supérieure par l'intermédiaire d'un orifice d'évacuation.
     
    9. Pièce en béton, préfabriquée (1) selon l'une des revendications 5 à 8,
    caractérisée par
    des segments de surface rendue rugueuse pour réaliser une liaison par la forme avec le béton local (13).
     
    10. Système de pièce en béton, préfabriquée, comprenant une pièce en béton préfabriquée (1) selon l'une des revendications 5 à 9,
    caractérisé en ce qu'
    il est en outre prévu un organe/ancrage (3) comportant un segment d'appui (23) destiné à s'appuyer dans la goulotte d'évacuation d'eau (8) ainsi qu'un segment de coulée (26) destiné à être noyé dans le béton local (13), et l'organe d'ancrage (3) présente un moyen de fixation (27) pour une structure de retenue telle que par exemple un garde-corps au niveau du segment d'appui (23).
     
    11. Système selon la revendication 10,
    caractérisé en ce que
    l'organe d'ancrage (3) comporte un segment (20) horizontal en position de montage, d'où partent deux branches (21, 22) dont l'inclinaison est adaptée aux parois latérales (9, 10) de la goulotte d'évacuation (8) et qui forment le segment d'appui (23).
     
    12. Système de préfabrication partielle en béton selon l'une des revendications 10 ou 11,
    caractérisé en ce qu'
    il comporte en outre au moins un élément de coffrage frontal (2) ayant une surface de nivellement inclinée en position de montage et réalisée comme autre pièce en béton préfabriqué et comportant au moins une surface de réception (14, 15) pour soutenir la pièce en béton préfabriquée (1) avec la goulotte d'évacuation d'eau (8), et
    la surface de nivellement est de préférence couverte vers l'extérieur par une nervure ayant une arrête supérieure horizontale en position de montage.
     
    13. Système de préfabrication partielle en béton selon l'une des revendications 10 à 12,
    caractérisé en ce que
    l'élément de coffrage frontal (2) a une hauteur de construction qui correspond à la hauteur de construction de la pièce en béton préfabriqué (1) munie de la goulotte d'évacuation d'eau (8).
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente