[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bürstenbandes, insbesondere
zur Verwendung in einem Rotationsbürstenwerkzeug.
[0002] Bei einem bekannten Bürstenband, wie es in der
CH 412 793 beschrieben wird, ist ein Bürstenband mit querlaufenden Leisten ausgerüstet, die
ihrerseits Ausnehmungen zur Halterung von Besteckbündeln aufweisen. Die Besteckbündel
werden mit Hilfe von Drahtankern in den betreffenden Leisten gehalten. Dazu ist in
jeder Leiste eine Anzahl von Sacklöchern vorgesehen. Das ist insgesamt aufwendig.
[0003] Darüber hinaus kennt man durch die
DE 92 02 250 U1 ein rotativ antreibbares Bürstenaggregat, welches eine Spanntrommel mit zwei Trommelscheiben,
einem Trommelkern und die Trommelscheiben verbindende Axialstege und schließlich eine
Ringbürste mit einem biegsamen Bürstenband aufweist. Das Bürstenband ist mit nach
außen abstehenden Borsten ausgerüstet.
[0004] Schließlich beschreibt die
DE 198 45 166 B4 ein Rotationswerkzeug mit einer Ringscheibe zur Oberflächenbearbeitung, die aus Gummi
oder gummiartigem Kunststoff gefertigt ist. In der Ringscheibe sind als biegeelastische
Konusstümpfe ausgeführte Bearbeitungszähne vorgesehen.
[0005] Der Stand der Technik kann nicht in allen Punkten befriedigen. So stellt sich die
Herstellung des Bürstenbandes nach der
CH 412 793 aufwendig und kostenträchtig dar, weil zusätzliche Leisten auf einen Bürstenkörper
aufgebracht werden müssen, um die einzelnen Borsten zu halten. - Sofern im Stand der
Technik Borsten aus Stahl zum Einsatz kommen, wie sie beispielsweise in der
DE 92 02 250 U1 beschrieben werden, sind diese nicht für alle Arten der Oberflächenbearbeitung geeignet.
Das gilt insbesondere dann, wenn beispielsweise empfindliche Oberflächen gereinigt
werden sollen. Hier führen auch die Maßnahmen der
DE 198 45 166 B4 nicht weiter.
[0006] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines Bürstenbandes anzugeben, mit dessen Hilfe einfach und kostengünstig ein Bürstenband
zur Verfügung gestellt wird, welches sich insbesondere für eine schonende Oberflächenbearbeitung
eignet. Außerdem soll eine zugehörige Vorrichtung angegeben werden.
[0007] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Bürstenbandes, insbesondere zur Verwendung in einem Rotationsbürstenwerkzeug,
wonach wenigstens eine Borste chemisch und/oder physikalisch im Bereich zumindest
einer Biegestelle behandelt und dadurch plastisch verformt wird bzw. verformt werden
kann, und wonach die solchermaßen verformte Borste mit ihrem Quersteg an dem Bürstenband
bzw. einem Bandkörper anliegt und mit ihrem Behandlungssteg das Bürstenband bzw. den
Bandkörper durchgreift.
[0008] In der Regel sind in dem Bandkörper eine Vielzahl von Borsten verankert, die nach
dem vorbeschriebenen Verfahren verformt worden sind. Das Bürstenband mag anschließend
oder auch während des Herstellungsvorganges in die gewünschte Form gebracht werden.
Diese kann rechteckig, quadratisch, rund oder auch mehreckig ausgeführt sein. Das
heißt, das erfindungsgemäße Bürstenband wird zur Herstellung ganz unterschiedlich
und praktisch beliebig geformter Bürstenkörper eingesetzt. Dazu mögen auch ein oder
mehrere Bürstenbänder jeweils längsrandseitig miteinander verbunden werden. Jedenfalls
wird der solchermaßen hergestellte Bürstenkörper anschließend für jedwede Formen oder
Oberflächenbearbeitung eingesetzt. Das kann in Verbindung mit einem Rotationsbürstenwerkzeug
geschehen oder auch zur Innenreinigung von Rohren als Beschichtung für einen entsprechenden
Reinigungskörper.
[0009] Nach bevorzugter Ausführungsform wird die jeweilige Borste einer physikalischen Behandlung
unterzogen, nämlich mit Wärme beaufschlagt. Tatsächlich wird der Wärmeeintrag so gesteuert,
dass die jeweilige Borste wenigstens im Bereich der Biegestelle lokal ihre Erweichungstemperatur
überschreitet und dadurch nachfolgend plastisch verformt werden kann und verformt
wird. Grundsätzlich kann der plastische Verformungsvorgang aktiv an der Borste vorgenommen
werden, in dem beispielsweise ein Biegestempel dafür sorgt, dass der Behandlungssteg
gegenüber dem zumeist fixierten Quersteg abgebogen wird. Es ist grundsätzlich aber
auch möglich, dass der Behandlungssteg eine gleichsam automatische Verformung gegenüber
dem Quersteg infolge von z. B. Gravitationskräften erfährt, sobald die Borste im Bereich
der Biegestelle ihre Erweichungs- bzw. Schmelztemperatur überschritten hat.
[0010] Dabei kann die jeweilige Borste grundsätzlich aus jedem denkbaren Material gefertigt
sein, also beispielsweise auch aus Stahl. Ebenso sind Materialkombinationen wie z.
B. ein Stahlinnenkern mit äußerer Umhüllung aus Kunststoff denkbar. Bei der Borste
handelt es sich wie üblich um ein dickes, steifes (künstliches) Haar. Üblicherweise
greift die Erfindung auf Borsten aus Kunststoff zurück, wobei in der Regel thermoplastische
Kunststoffe wie Polyamid (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polycarbonat (PC),
Polyethylen (PE) usw. eingesetzt werden können. Bei Polyamid liegt die besagte Erweichungstemperatur
im Bereich von ca. 200° C oder auch geringfügig darüber. Diese Temperatur kann erfindungsgemäß
im Detail problemlos dadurch erreicht werden, dass die jeweilige Borste durch Ultraschall
und/oder Laserstrahlung bis zum Erreichen dieser Erweichungstemperatur erwärmt wird,
und zwar zielgenau nur und ausschließlich im Bereich der Biegestelle.
[0011] Eine Ultraschallbehandlung sieht die Erzeugung von Ultraschallwellen vor, also von
elastomechanischen Schwingungen, die oberhalb der Hörgrenze angesiedelt sind. Üblicherweise
reicht der mögliche Ultraschall von 20 kHz bis über den MHz-Bereich hinaus und wird
regelmäßig aus elektrischer Energie mit piezoelektrischen oder magnetostriktiven Schallwandlern
erzeugt. Die solchermaßen in die Borste vorzugsweise im Bereich der Biegestelle eingetragene
Schallenergie erzeugt dort Amplituden im Mikrometerbereich und wird letztendlich in
Wärme umgewandelt, die dazu führt, dass die Borste an dieser Stelle ihre Erweichungstemperatur
überschreitet und plastisch verformt werden kann.
[0012] Dabei hat es sich bewährt, wenn die jeweilige Borste zwei Biegestellen aufweist,
so dass zwei Behandlungsstege von einem gemeinsamen Quersteg abgebogen werden. In
der Regel werden die beiden Behandlungsstege U-förmig von dem Quersteg abgebogen,
so dass sie die U-Schenkel gegenüber dem die U-Basis bildenden Quersteg formen. Meistens
wird man an dieser Stelle mit einem jeweiligen Winkel zwischen Behandlungssteg und
Quersteg arbeiten, welcher von dem Winkel der jeweiligen Borste in eingebautem Zustand
abweicht. Auf diese Weise wird erreicht, dass die U-förmige Borste gleichsam mit Vorspannung
in den Bandkörper eingebracht wird und hier unverlierbar eine Halterung erfährt.
[0013] Tatsächlich wird das Bürstenband bzw. der Bandkörper üblicherweise mit Durchtrittsöffnungen
an vorgegebenen Positionen ausgerüstet, durch welche jeweilige Behandlungsstege soweit
eingesteckt werden, bis der zugehörige Quersteg an einer Rückseite des Bandkörpers
anliegt. Das heißt, der Quersteg fungiert gleichsam als Anschlag für die jeweils in
Durchtrittsöffnungen eingesteckte Borste. Weil diese nach vorteilhafter Ausgestaltung
U-förmig ausgeführt ist, werden jeweils zwei Durchtrittsöffnungen je Borste belegt,
die von der Rückseite des Bandkörpers aus betrachtet durch den Quersteg gleichsam
miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kragt der jeweilige Behandlungssteg um
ein vorgegebenes Maß gegenüber einer Frontseite des Bandkörpers vor.
[0014] Eine geeignete Vorrichtung zur Herstellung des vorerwähnten Bürstenbandes wird im
Anspruch 7 beschrieben. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche
8 und 9. Außerdem ist die Erfindung auf ein nach dem beschriebenen Verfahren hergestelltes
Bürstenband gerichtet, wie es in den Ansprüchen 10 und 11 erläutert wird.
[0015] Im Ergebnis werden ein Verfahren und eine Vorrichtung sowie ein zugehöriges Bürstenband
beschrieben, welches sich vorteilhaft einsetzen lässt, um empfindliche Oberflächen
zu reinigen und/oder zu bearbeiten. Dies gilt beispielsweise für die Innenseite von
Rohren in der Lebensmittelindustrie. Dabei wird das Bürstenband nicht in Verbindung
mit einem Rotationsbürstenwerkzeug eingesetzt, sondern vielmehr als Überzug für beispielsweise
einen Molch. Auch andere Verwendungsmöglichkeiten des Bürstenbandes, ob als flächiger
oder streifenförmiger Überzug, sind denkbar und werden von der Erfindung umfasst.
[0016] Dabei gelingt insgesamt die Herstellung besonders einfach und kostengünstig, weil
die Borsten nach vorteilhafter Ausgestaltung in eine U-Form gebracht werden, die sich
automatisch in dem Bandkörper problemlos verankern lässt und infolge der (geringen)
Vorspannung unverlierbar hierin gehalten wird. Zusätzliche Sicherungsmaßnahmen wie
Krampen etc. sind ausdrücklich nicht erforderlich.
[0017] Dabei können die Durchtrittsöffnungen von ihrer Lage und Anordnung her praktisch
beliebig gestaltet werden. Die darin eingesteckten Borsten lassen sich jeweils hieran
anpassen, weil dazu lediglich die Länge von einerseits Behandlungssteg und andererseits
Quersteg geändert werden muss. Auf diese Weise lässt sich der Reinigungseffekt mit
dem erfindungsgemäßen Bürstenband optimieren, weil der Abstand der aus dem Bandkörper
vorkragenden Behandlungsstege beispielsweise an die jeweilige Größe der abzulösenden
Schmutzpartikel flexibel angepasst werden kann. Ebenso ermöglicht die Erfindung die
Verwendung unterschiedlich starker Borsten, so dass eine nochmals verbesserte Anpassung
an den anschließenden Verwendungszweck gelingt. Das gilt auch im Hinblick auf den
Bandkörper, welcher als Gewebebandkörper mit gegebenenfalls einer oberseitigen Beschichtung
ausgeführt sein mag. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines Bürstenbandes in einer perspektivischen
Ansicht schematisch, reduziert auf die wesentlichen Bauteile,
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1 aus einem anderen Blickwinkel,
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf den Gegenstand nach den Fig. 1 und 2,
- Fig. 4
- das hergestellte Bürstenband in Draufsicht,
- Fig. 5
- eine Rückansicht des Gegenstandes nach Fig. 4.
[0019] In den Figuren ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines Bürstenbandes 1 gezeigt.
Das Bürstenband 1 setzt sich ausweislich der Fig. 4 und 5 in seinem grundsätzlichen
Aufbau aus mehreren Borsten 2 zusammen, die in einem Bandkörper 3 verankert sind.
Im Rahmen des Ausführungsbeispiels und nicht einschränkend sind die jeweiligen Borsten
2 U-förmig gestaltet, und zwar mit Quersteg 2a als Basis und zwei Behandlungsstegen
2b als zugehörigen U-Schenkeln. Sowohl der Bandkörper 3 als auch die Borsten 2 sind
im Rahmen des Ausführungsbeispiels und nicht einschränkend aus Kunststoff gefertigt.
Das Bürstenband 1 mag grundsätzlich jedwede flächige Form einnehmen. Auch können mehrere
Bürstenbänder 1 beispielsweise längsrandseitig miteinander verbunden werden, so dass
sich im Ergebnis ein Bürstenkörper praktisch beliebiger (flächiger) Gestalt herstellen
lässt.
[0020] Der Bandkörper 3 ist aus einem Gewebe aus beispielsweise PA-Fasern aufgebaut, die
an ihrer Oberseite 3a mit einer Beschichtung überzogen sind (vergleiche Fig. 4). Die
Borsten 2 kragen gegenüber dieser Oberseite 3a um ein vorgegebenes Maß M vor. Auf
der in Fig. 5 dargestellten Rückseite 3b des Bandkörpers 3 erkennt man einzelne Querstege
2a der Borsten 2, die jeweils Durchtrittsöffnungen 4 für die Behandlungsstege 2b miteinander
verbinden.
[0021] Tatsächlich durchgreifen die Behandlungsstege 2b die betreffenden Durchtrittsöffnungen
4. Da die Borsten 2 flexibel hergestellt werden können, mithin die Länge von einerseits
Quersteg 2a und andererseits Behandlungsstegen 2b in weiten Grenzen variabel ist,
kann der Abstand der Durchtrittsöffnungen 4 flexibel vorgegeben werden. Des Weiteren
lässt sich die Lage der Durchtrittsöffnungen 4 den jeweiligen Anforderungen anpassen,
insbesondere im Hinblick auf den gewünschten Abstand zwischen den Behandlungsstegen
2b an der Oberseite 3a des Bürstenbandes 3.
[0022] Die Herstellung der U-förmigen Borsten 2 geschieht mit Hilfe des in den Fig. 1 bis
3 schematisch dargestellten Biegewerkzeuges. Dieses verfügt über wenigstens einen
Amboss 5 um die daran jeweils angelegte Borste 2 zu fixieren. Zusätzlich dient ein
Fixierstempel 6 mit eingelassener Nut 7 dazu, die Borste 2 in einer gewünschten Position
gegenüber dem eben ausgeführten Amboss 5 zu halten, wie dies in Fig. 3 angedeutet
ist. Ferner ist eine Zuführvorrichtung 6 zur chemischen und/oder physikalischen Behandlung
der Borste 2 zumindest im Bereich von Biegestellen 8 realisiert. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels
und nicht einschränkend ist die Zuführvorrichtung 6 in den Fixierstempel 6 integriert
bzw. handelt es sich um ein und dasselbe Bauteil.
[0023] Schließlich findet sich wenigstens noch ein Biegestempel 9. Nach dem Ausführungsbeispiel
in der Fig. 3 sind zwei Biegestempel 9 beidseitig des Fixierstempels 6 realisiert.
Sobald die Borste 2 in der durchgezogen in Fig. 3 dargestellten Position fixiert ist
und ihre Biegestellen 8 physikalisch behandelt werden, sorgen die Biegestempel 9 jeweils
dafür, dass die Behandlungsstege 2b von dem Quersteg 2a abgebogen werden.
[0024] Um die Borste 2 im Bereich ihrer Biegestellen 8 jeweils plastisch verformen zu können,
und zwar mit Hilfe der Biegestempel 9, wird die jeweilige Borste physikalisch durch
Wärmeeintrag im Bereich der Biegestelle 8 lokal so behandelt, dass sie ihre Erweichungstemperatur
überschreitet. Das kann durch Laserstrahlung eines (Infrarot-)Lasers, respektive Halbleiterlasers
geschehen oder - wie im Rahmen des Ausführungsbeispiels - mittels Ultraschall.
[0025] Zu diesem Zweck findet sich endseitig des in den Fig. 1 und 2 im Detail dargestellten
Fixierstempels 6 ein Hochfrequenzgenerator 10, welcher in einem Schallkopf 11 die
erforderlichen Schallschwingungen erzeugt, die mit Hilfe eines nachfolgenden Boosters
12 verstärkt und über eine in den Fixierstempel 6 übergehende Sonotrode hin zu den
Biegestellen 8 der Borste 2 geleitet werden, und zwar gleichsam punktuell und fokussiert.
Dadurch wird die Borste 2 lediglich im Bereich der Biegestellen 8 bis zu ihrer Erweichungstemperatur
(ca. 200° C) erwärmt, so dass im Anschluss daran die nun vorfahrenden Biegestempel
9 dafür sorgen, dass die Borste 2 ihre abschließende U-förmige Gestalt erhält. Zu
diesem Zweck mögen die Biegestempel 9 mit lediglich angedeuteten seitlichen Führungsnuten
13 ausgerüstet werden.
[0026] Es versteht sich, dass eine zugehörige Steueranlage 14 sowohl den Fixierstempel 6
als auch den Amboss 5 und ebenso die Biegestempel 9 bewegt. In der Regel erfordert
die jeweilige Borste 2 nur eine Behandlungsdauer von ca. 10 ms (Millisekunde) bis
die Erweichungstemperatur erreicht ist und im Anschluss daran die Biegestempel 9 jeweils
beidseitig des Fixierstempels 6 vorfahren, um die U-förmige Gestalt der Borste 2 zu
erzielen.
[0027] Sobald die Borste 2 ihre in der Fig. 3 strichpunktiert angedeutete endgültige U-förmige
Gestalt angenommen hat, wird sie mit Hilfe des Fixierstempels 6 in Verbindung mit
den beiden Biegestempeln 9 gehalten und in den anschließend vorbei geführten Bandkörper
3 eingedrückt, und zwar in die dortigen Durchtrittsöffnungen 4. Das ist in der Fig.
3 ebenfalls dargestellt. Zuvor wird jedoch der Amboss 5 zurückgezogen, damit das Aggregat
aus dem Fixierstempel 6 in Verbindung mit den beiden Biegestempeln 9 diesen Vorgang
vollziehen kann.
[0028] Dabei ist das Bürstenband 3 mit den Durchtrittsöffnungen 4 an vorgegebenen Positionen
ausgerüstet, wie die Fig. 4 und 5 deutlich machen. Durch die Durchtrittsöffnungen
4 werden die jeweiligen Behandlungsstege 2b der Borsten 2 soweit eingesteckt, bis
der zugehörige Quersteg 2a an der Rückseite 3b des Bandkörpers 3 entsprechend der
Fig. 5 anliegt. Auf diese Weise wird erreicht, dass der jeweilige Behandlungssteg
2b um ein vorgegebenes Maß M gegenüber der Frontseite 3a des Bandkörpers 3 vorkragt.
[0029] Damit die jeweilige Borste 2 unverlierbar in dem Bandkörper 3 gehalten wird, schließen
die beiden Behandlungsstege 2b mit dem Quersteg 2a jeweils einen Winkel α ein, welcher
geringfügig größer (oder kleiner) als 90° gestaltet ist. Auf diese Weise wird die
Borste 2 mit Vorspannung in den Bandkörper 3 eingesteckt. Denn wenn die Borste 2 mit
ihren beiden Behandlungsstegen 2b in die zugehörigen Durchtrittsöffnungen 4 eingesteckt
wird, sorgen die beidseitig gegenüber dem Fixierstempel 6 vorgefahrenen Biegestempel
9 dafür, dass die Behandlungsstege 2b rechtwinklig gegenüber dem Quersteg 2a abgebogen
sind. Wenn dann die Borste 2 in dem Bandkörper 3 verankert ist, federn die beiden
Behandlungsstege 2b geringfügig gegeneinander auf und sorgen somit für den unverlierbaren
Halt der U-förmigen Borsten 2 im Bandkörper 3.
1. Verfahren zur Herstellung eines Bürstenbandes (1), insbesondere zur Verwendung in
einem Rotationsbürstenwerkzeug, wonach wenigstens eine Borste (2) chemisch und/oder
physikalisch im Bereich zumindest einer Biegestelle (8) behandelt und plastisch verformt
wird, und wonach die solchermaßen verformte Borste (2) mit ihrem Quersteg (2a) an
einem Bandkörper (3) anliegt und mit ihrem Behandlungssteg (2b) den Bandkörper (3)
durchgreift.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Borste (2) physikalisch durch Wärmeeintrag im Bereich der Biegestelle
(8) lokal ihre Erweichungstemperatur überschreitet und nachfolgend plastisch verformt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Borste (2) durch Ultraschall und/oder Laserstrahlung bis zum Erreichen
der Erweichungstemperatur erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Borste (2) zwei Biegestellen (8) aufweist, so dass zwei Behandlungsstege
(2b) von dem Quersteg (2a) abgebogen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstenband (1) mit Durchtrittsöffnungen (4) an vorgegebenen Positionen ausgerüstet
wird, durch welche die jeweiligen Behandlungsstege (2b) soweit eingesteckt werden,
bis der jeweils zugehörige Quersteg (2a) an einer Rückseite (3b) des Bandkörpers (3)
anliegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Behandlungssteg (2b) um ein vorgegebenes Maß (M) gegenüber einer Frontseite
(3a) des Bandkörpers (3) vorkragt.
7. Vorrichtung zur Herstellung eines Bürstenbandes (1), insbesondere nach dem Verfahren
gemäß der Ansprüche 1 bis 6, mit zumindest einem Amboss (5) für die daran jeweils
angelegte Borste (2), ferner mit einem Fixierstempel (6), um die Borste (2) gegenüber
dem Amboss (5) zu fixieren, weiter mit einer Zuführvorrichtung (6) zur chemischen
und/oder physikalischen Behandlung der Borste (2) zumindest im Bereich einer Biegestelle
(8), und mit wenigstens einem Biegestempel (9), welcher die Borste (2) im Bereich
der Biegestelle (8) plastisch verformt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (6) in den Fixierstempel (6) integriert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (6) eine angeschlossene Ultraschalleinrichtung (10) und/oder
einen angeschlossenen Laser als Wärmequelle aufweist.
10. Bürstenband (1), mit einem Bürstenkörper (3) und zumindest einer in dem Bürstenkörper
(3) verankerten Borste (2), wobei die Borste (2) wenigstens zweiteilig mit Quersteg
(2a) und hiervon durch eine Biegestelle (8) getrennten Behandlungssteg (2b) ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Borste (2) wenigstens im Bereich der Biegestelle (8) durch chemische und/oder
physikalische Behandlung plastisch verformbar ausgebildet ist.
11. Bürstenband (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Borste (2) aus Kunststoff, insbesondere Polyamid, hergestellt ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines Bürstenbandes (1), insbesondere zur Verwendung in
einem Rotationsbürstenwerkzeug, wonach wenigstens eine Borste (2) physikalisch im
Bereich zumindest einer Biegestelle (8) behandelt und plastisch verformt wird, und
wonach die solchermaßen verformte Borste (2) mit ihrem Quersteg (2a) an einem Bandkörper
(3) anliegt und mit ihrem Behandlungssteg (2b) den Bandkörper (3) durchgreift,
dadurch gekennzeichnet, dass
die jeweilige Borste (2) physikalisch durch Wärmeeintrag im Bereich der Biegestelle
(8) lokal ihre Erweichungstemperatur überschreitet und nachfolgend plastisch verformt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Borste (2) durch Ultraschall und/oder Laserstrahlung bis zum Erreichen
der Erweichungstemperatur erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Borste (2) zwei Biegestellen (8) aufweist, so dass zwei Behandlungsstege
(2b) von dem Quersteg (2a) abgebogen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstenband (1) mit Durchtrittsöffnungen (4) an vorgegebenen Positionen ausgerüstet
wird, durch welche die jeweiligen Behandlungsstege (2b) soweit eingesteckt werden,
bis der jeweils zugehörige Quersteg (2a) an einer Rückseite (3b) des Bandkörpers (3)
anliegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Behandlungssteg (2b) um ein vorgegebenes Maß (M) gegenüber einer Frontseite
(3a) des Bandkörpers (3) vorkragt.
6. Vorrichtung zur Herstellung eines Bürstenbandes (1), insbesondere nach dem Verfahren
gemäß der Ansprüche 1 bis 5, mit zumindest einem Amboss (5) für die daran jeweils
angelegte Borste (2), ferner mit einem Fixierstempel (6), um die Borste (2) gegenüber
dem Amboss (5) zu fixieren, weiter mit einer Zuführvorrichtung (6) zur physikalischen
Behandlung der Borste (2) zumindest im Bereich einer Biegestelle (8), und mit wenigstens
einem Biegestempel (9), welcher die Borste (2) im Bereich der Biegestelle (8) plastisch
verformt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuführvorrichtung (6) eine angeschlossene Ultraschalleinrichtung (10) und/oder
einen angeschlossenen Laser als Wärmequelle aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (6) in den Fixierstempel (6) integriert ist.
8. Bürstenband (1), mit einem Bürstenkörper (3) und zumindest einer in dem Bürstenkörper
(3) verankerten Borste (2), wobei die Borste (2) wenigstens zweiteilig mit Quersteg
(2a) und hiervon durch eine Biegestelle (8) getrenntem Behandlungssteg (2b) ausgebildet
ist, wobei die Borste (2) wenigstens im Bereich der Biegestelle (8) durch physikalische
Behandlung plastisch verformbar ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die jeweilige Borste (2) physikalisch durch Wärmeeintrag im Bereich der Biegestelle
(8) ihre Erweichungstemperatur überschritten hat und nachfolgend plastisch verformbar
ist.
9. Bürstenband (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Borste (2) aus Kunststoff, insbesondere Polyamid, hergestellt ist.