(19)
(11) EP 1 803 424 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.2007  Patentblatt  2007/27

(21) Anmeldenummer: 06023228.7

(22) Anmeldetag:  08.11.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A61F 4/00(2006.01)
A47G 21/08(2006.01)
A46B 9/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 30.12.2005 DE 102005063153

(71) Anmelder:
  • Neering, James
    36039 Fulda (DE)
  • Cummings, Scott Edward
    36037 Fulda (DE)

(72) Erfinder:
  • Neering, James
    36039 Fulda (DE)
  • Cummings, Scott Edward
    36037 Fulda (DE)

(74) Vertreter: von den Steinen, Axel 
Böck, Tappe, v.d. Steinen, Weigand Patent- und Rechtsanwälte Georg-Schlosser-Strasse 6
35390 Giessen
35390 Giessen (DE)

   


(54) Griffhilfe zur Anordnung an einem Gebrauchsgegenstand


(57) Die Erfindung betrifft eine Griffhilfe (01, 09) zur Anordnung an einem Gebrauchsgegenstand, insbesondere zur Anordnung an Besteckteilen (02). Die Griffhilfe (01, 09) ist dabei als Griffkörper (03, 10) ausgebildet, dessen Außenseite zumindest bereichsweise eine Grifffläche (04) bildet, wobei am Griffkörper (03, 10) ein Befestigungseinrichtung (07, 11) vorgesehen ist, mit dem der Griffkörper (03, 10) lösbar am Gebrauchsgegenstand (02) festgelegt werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Griffhilfe zur Anordnung an einem Gebrauchsgegenstand nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Derartige Griffhilfen werden insbesondere, jedoch keineswegs ausschließlich, dazu eingesetzt, um Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit der Hände das Greifen von Gebrauchsgegenständen zu erleichtern. Insbesondere bei Menschen mit Handverletzungen oder bei älteren Menschen, bei denen die Beweglichkeit der Hände auf Grund von arthritischen Gelenksveränderungen verringert ist, haben derartige Griffhilfen erhebliche Bedeutung.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine neuartige Griffhilfe vorzuschlagen, die einen flexiblen Gebrauch der Griffhilfe bei maximalem Handhabungskomfort ermöglicht.

[0004] Die erfindungsgemäße Griffhilfe beruht auf dem Grundgedanken, dass die Griffhilfe nicht fest mit dem Gebrauchsgegenstand verbunden ist, sondern wahlweise lösbar am Gebrauchsgegenstand festgelegt wird. Im Ergebnis wird es dadurch möglich, dass die Griffhilfe unter Verwendung von Standardgebrauchsgegenständcn, beispielsweise Standardbesteckteilen, je nach Bedarf eingesetzt wird. Sobald ein bestimmter Gebrauchsgegenstand vom Benutzer nicht mehr benötigt wird, kann die Griffhilfe vom Gebrauchsgegenstand gelöst und an einem anderen Gebrauchsgegenstand befestigt werden. Auf Grund dieser Lösbarkeit des Griffkörpers kann die Griffhilfe selbst entsprechend komfortabel ausgestattet werden, insbesondere eine Grifffläche aufweisen. Bei Einsatz der Griffhilfe zur Handhabung von Besteckteilen bei der Essensaufnahme kann die Assistenz durch Pflegepersonal beim Füttern des Patienten vielfach eingespart werden.

[0005] Welche Gestalt der Griffkörper der erfindungsgemäßen Griffhilfe hat, ist grundsätzlich beliebig. Einen besonders hohen Handhabungskomfort bieten Griffkörper mit im Wesentlichen zylindrischer Gestalt, wobei der zylindrische Körper dabei vorzugsweise ballig ausgeformt sein sollte, damit er in der Handfläche bequem gehalten werden kann.

[0006] Die Länge des zylindrischen Griffkörpers sollte dabei vorzugsweise der Breite einer menschlichen Hand entsprechen.

[0007] Um sich flexibel an die Greifgewohnheiten unterschiedlicher Benutzer anpassen zu können, sollte der Griffkörper bevorzugt elastisch verformbar sein. Je nach Art der Greifbeschränkungen des Benutzers kann der Griffkörper dann entsprechend locker beziehungsweise fest umgriffen werden.

[0008] Besonders kostengünstig kann der Griffkörper aus Schaumstoff hergestellt werden, wobei der Schaumstoff zugleich die elastische Verformbarkeit des Griffkörpers ermöglicht.

[0009] Auf welcher Weise der Gebrauchsgegenstand am Griffkörper befestigt wird, ist grundsätzlich beliebig. Besonders kostengünstig ist es, wenn der Griffkörper zur Befestigung des Gebrauchsgegenstandes eine Ausnehmung aufweist, in die der Gebrauchsgegenstand eingesteckt wird. Auf diese Weise können zusätzliche Befestigungsmittel am Griffkörper entfallen.

[0010] Um eine zuverlässige Fixierung des Griffkörpers am Gebrauchsgegenstand in einfacher Weise zu ermöglichen, sollte der Querschnitt der als Befestigungseinrichtung dienenden Ausnehmung zumindest geringfügig kleiner als der darin einzusteckende Gebrauchsgegenstand sein. Beim Einstecken des Gebrauchsgegenstandes in die Ausnehmung schmiegt sich der Griffkörper dann im Kontaktbereich elastisch an den Gebrauchsgegenstand an, so dass der Griffkörper form- und/oder kraftschlüssig mit dem Gebrauchsgegenstand verbunden ist.

[0011] Die Ausnehmung zur Befestigung des Gebrauchsgegenstandes sollte bevorzugt einen schlitzartigen Querschnitt aufweisen. Solch ein Befestigungsschlitz kann ohne Materialabtrag aus dem Griffkörper hergestellt werden und ermöglicht zudem eine sichere Fixierung des Griffkörpers am Gebrauchsgegenstand.

[0012] Eine weitere Vereinfachung der Fertigung ergibt sich, wenn die Ausnehmung in der Art einer Durchgangsöffnung ausgebildet ist. Auf diese Weise kann die Ausnehmung beispielsweise durch Stanzen der Durchgangsöffnung einfach und kostengünstig hergestellt werden.

[0013] Durch die relative Anordnung der Durchgangsöffnung im Griffkörper wird die relative Lage zwischen Gebrauchsgegenstand und Griffhilfe bestimmt. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Durchgangsöffnung entlang der Mittelachse des Griffkörpers verläuft, da dadurch eine intuitiv gute Handhabung des am Griffkörper geführten Gebrauchsgegenstandes, insbesondere von Besteckteilen, ermöglicht wird.

[0014] Insbesondere wenn der Griffkörper selbst nicht elastisch verformbar ist, kann eine sichere Fixierung des Griffkörpers am Gebrauchsgegenstand dadurch gewährleistet werden, dass im Kontaktbereich elastisch verformbare Befestigungszungen, beispielsweise aus Elastomermaterial, vorgesehen sind.

[0015] Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden nachfolgend beispielhaft erläutert.

[0016] Es zeigen:
Fig. 1
eine erste Ausführungsform einer Griffhilfe zur Anordnung an einem Löffel in perspektivischer Ansicht;
Fig. 2
die Griffhilfe gemäß Fig. 1 nach Entfernen des Löffels in perspektivischer Ansicht;
Fig. 3
die Griffhilfe gemäß Fig. 2 in seitlicher Ansicht;
Fig. 4
die Griffhilfe gemäß Fig. 3 im Querschnitt entlang der Schnittlinie A-A;
Fig. 5
eine zweite Ausführungsform einer Griffhilfe in perspektivischer Ansicht;
Fig. 6
die Griffhilfe gemäß Fig. 5 in seitlicher Ansicht;
Fig. 7
die Griffhilfe gemäß Fig. 6 im Querschnitt entlang der Schnittlinie B-B.


[0017] Fig. 1 zeigt eine Griffhilfe 01, die insbesondere zur Anordnung an Besteckteilen, im dargestellten Beispiel an einem Löffel 02, vorgesehen ist. Die Griffhilfe 01 weist einen Griffkörper 03 auf, der aus elastisch verformbaren Schaumstoff hergestellt ist. Der zylindrische Griffkörper 03 bildet an seiner Umfangsfläche eine ballig ausgeformte Grifffläche 04, die von Benutzern mit eingeschränkter Beweglichkeit in den Händen bequem und einfach ergriffen werden kann. Die Länge des Griffkörpers 03 zwischen den beiden Deckflächen 05 und 06 entspricht dabei ungefähr der Breite einer menschlichen Hand.

[0018] Zur Befestigung des Löffels 02 am Griffkörper 03 ist eine schlitzartige Durchgangsöffnung 07 vorgesehen, in die der Löffel 02 mit seinem schmalen Ende wahlweise von der Deckfläche 05 oder von der Deckfläche 06 ausgehend eingesteckt werden kann.

[0019] Aufgrund des schlitzartigen Querschnittes der Durchgangsöffnung 07, der kleiner als der Querschnitt des Löffels 02 ist, schmiegt sich der elastisch verformbare Griffkörper 03 form- und kraftschlüssig an den Stiel des Löffels 02.

[0020] Aus Fig. 3 und Fig. 4 ist ersichtlich, dass die Grifffläche 03 ballig, das heißt konvex nach außen gewölbt ist, um sich griffgünstig in die Handfläche des Benutzers anzuschmiegen. Die Durchgangsöffnung 07 erstreckt sich entlang der Mittelachse 08 des Griffkörpers 03 aus Schaumstoff.

[0021] Fig. 5 bis Fig. 7 zeigen eine zweite Ausführungsform 09 einer erfindungsgemäßen Griffhilfe. Der Griffkörper 10 der Griffhilfe 09 entspricht in seinem grundsätzlichen Aufbau im Wesentlichen dem Griffkörper 03, wobei jedoch der Griffkörper 10 aus einem nicht verformbaren Material, beispielsweise aus Vollkunststoff, hergestellt ist. Um beispielsweise einen Löffel 02 am Griffkörper 10 festlegen zu können, sind in der Durchgangsöffnung 11 des Griffkörpers 10 eine Vielzahl von elastisch verformbaren Befestigungszungen 12 vorgesehen, die sich beim Einstecken des Löffels 02 elastisch an den Stiel des Löffels anlegen.


Ansprüche

1. Griffhilfe (01, 09) zur Anordnung an einem Gebrauchsgegenstand, insbesondere zur Anordnung an Besteckteilen (02),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Griffhilfe (01, 09) als Griffkörper (03, 10) ausgebildet ist, dessen Außenseite zumindest bereichsweise eine Grifffläche (04) bildet, wobei am Griffkörper (03, 10) ein Befestigungseinrichtung (07, 11) vorgesehen ist, mit dem der Griffkörper (03, 10) lösbar am Gebrauchsgegenstand (02) festgelegt werden kann.
 
2. Griffhilfe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Griffkörper (03, 10) eine im wesentliche zylindrische Gestalt aufweist.
 
3. Griffhilfe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Griffkörper (03, 10) eine ballig ausgeformte Grifffläche (04) aufweist.
 
4. Griffhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge des Griffkörpers (03, 10) der Breite einer menschlichen Hand entspricht.
 
5. Griffhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Griffkörper (03) elastisch verformbar ist.
 
6. Griffhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Griffkörper (03) aus Schaumstoff hergestellt ist.
 
7. Griffhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass Befestigungseinrichtung in der Art einer Ausnehmung (07, 11) im Griffkörper (03, 10) ausgebildet ist, in die der Gebrauchsgegenstand (02) von außen eingesteckt werden kann.
 
8. Griffhilfe nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querschnitt der Ausnehmung (07) zumindest geringfügig kleiner als der Querschnitt des Gebrauchsgegenstands (02) ist, wobei sich der Griffkörper (03) im Kontaktbereich zum Gebrauchsgegenstand (02) zumindest bereichsweise elastisch an den Gebrauchsgegenstand (02) anschmiegen kann.
 
9. Griffhilfe nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querschnitt der Ausnehmung (07) schlitzartig ausgebildet ist.
 
10. Griffhilfe nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (07, 11) in der Art einer Durchgangsöffnung ausgebildet ist.
 
11. Griffhilfe nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchgangsöffnung (07, 11) an den Deckflächen (05, 06) des Griffkörpers (03, 10) aus der Griffhilfe (01, 09) austritt.
 
12. Griffhilfe nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Durchgangsöffnung (07, 11) entlang der Mittelachse (08) des Griffkörpers (03, 10) erstreckt.
 
13. Griffhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Kontaktbereich des Griffkörpers (09) zum Gebrauchsgegenstand (02) elastisch verformbare Befestigungszungen (12) vorgesehen sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht