[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen von Bandmaterial für Bandbearbeitungsmaschinen,
insbesondere Feinband- und Folienwalzwerke.
[0002] In den Bandeinlauf eines aus der
DE 25 14 164 A1 bekannten Quartowalzwerks zum Walzen dünner Bänder ist hinter der Abwickelhaspel,
von der das zu walzende Feinband abläuft, eine senkrecht zur Bandlaufrichtung anhebbare
und absenkbare Spannrolle angeordnet, hinter der sich ein Besäummesser mit einer feststehenden,
unterhalb der Bandführung angebrachten Messerwalze sowie einer oberhalb der Bandführung
vorgesehenen Messerwalze befindet, die senkrecht zur Bandlaufrichtung anhebbar und
absenkbar ist. Anschließend an das Besäummesser ist in den Bandeinlauf ein erster
feststehender Luftkissenförderer mit zwei Fördereinheiten in den Raum unterhalb der
Bandführung eingebaut, die quer zur Bandlaufrichtung und im Abstand voneinander angeordnet
sind und die die maximale Bandbreite erfassen. Anschließend an den ersten Luftkissenförderer
durchläuft das Band eine Bridleeinheit mit zwei in Bandlaufrichtung im Abstand voneinander
angeordneten Umlenkrollen sowie einer Spannrolle, die über die Bandlaufebene anhebbar
und in den Raum zwischen den Umlenkrollen unterhalb der Bandlaufebene zum Spannen
des Bandes absenkbar ist. Beim Einführen des Bandes in den Walzspalt wird der Raum
zwischen den beiden Umlenkrollen der Rolleneinheit von einem zweiten Luftkissenförderer
eingenommen, während sich die Spannrolle der Rolleneinheit in der Ruhestellung oberhalb
der Bandführung befindet. Die Spannrolle der Bridleeinheit wird mittels einer Hubvorrichtung
in die Arbeitsstellung abgesenkt, die gleichzeitig zum Anheben des zweiten Luftkissenförderers
aus der Ruhestellung unterhalb der Bandführung in die Arbeitsstellung zwischen die
beiden Umlenkrollen der Bridleeinheit und Absenken des zweiten Luftkissenförderers
in die Ruhestellung dient. Vor dem Einführen des Bandes in das Quartowalzgerüst werden
die hinter der Abwickelhaspel angeordnete Spannrolle und die obere Messerwalze in
die Ruhestellung angehoben, und der zweite Luftkissenförderer wird mittels der zugehörigen
Hubvorrichtung in seine Betriebsstellung zwischen die beiden Umlenkrollen der Bridleeinheit
gefahren, wobei gleichzeitig die Spannrolle der Bridleeinheit in die Ruhestellung
gelangt. Nach Inbetriebnahme der Luftkissenförderer wird der Bandanfang des von der
angetriebenen Abwickelhaspel ablaufenden Bandes von Hand bis zu dem ersten Luftkissenförderer
geführt und von diesem weiter in Bandlaufrichtung bis zum nächsten Luftkissenförderer
zwischen den beiden Umlenkrollen der Bridleeinheit vorwärts bewegt und von diesem
zum Walzspalt transportiert, in dem der Bandanfang von den rotierenden Arbeitswalzen
erfaßt wird. Danach werden die Ventilatoren der Luftkissenförderer abgeschaltet. Anschließend
werden die Spannrolle und die obere Messerwalze des Besäummessers in die Betriebsstellung
abgesenkt, wobei gleichzeitig der zweite Luftkissenförderer in die Ruhestellung abgesenkt
wird. Danach wird das Walzwerk in Betrieb genommen, wobei die Bridleeinheit für eine
plane Einführung des Walzbandes in den Walzspalt sorgt.
[0003] Reparatur- und Wartungsarbeiten an den verschiedenen Einheiten der bekannten Bandeinführvorrichtung
bedingen entsprechend dem erforderlichen Arbeitsumfang lange Stillstandszeiten der
Walzwerke und einen damit verbundenen großen Produktionsausfall.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bandeinführvorrichtung für Feinband-
und Folienwalzwerke zu entwickeln, die eine Durchführung von Reparatur- und Wartungsarbeiten
an den verschiedenen Vorrichtungseinheiten in verhältnismäßig kurzer Zeit ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe beruht auf dem Gedanken, die verschiedenen Einheiten der
Bandeinführvorrichtung austauschbar in eine Wechselkassette einzubauen, die mittels
eines manuellen oder motorischen Antriebs aus der Betriebsposition entgegen der Bandlaufrichtung
in eine Ausbauposition auf ein Wechselgestell und von diesem in Bandlaufrichtung zurück
in die Betriebsposition verfahrbar ist.
Die Erfindung zeichnet sich durch folgende Vorteile aus:
[0006] Zur Durchführung von Reparatur- und Wartungsarbeiten kann die Wechselkassette mit
der auf dieser montierten, auswechselbaren Bandeinführvorrichtung, die als wesentliche
Einheiten eine Bridleeinheit mit Umlenk- und Spannrollen, Bandleittische und/oder
Bandlufteintragetische, eine Aufnahme für das Untermesser einer Kappschere, Umlenkrollen
sowie eine Vortriebrolle für den von einem Bandcoil abgelösten Bandanfang umfaßt,
in eine Ausbauposition auf ein Wechselgestell gefahren, von diesem mittels eines Hebezeuges
abgehoben und gegen eine andere Wechselkassette mit neuen oder gewarteten Einheiten
ausgetauscht werden, die von dem Wechselgestell in die Betriebsposition zurückgefahren
wird.
[0007] Ferner besteht die Möglichkeit, die Einheiten der Bandeinführvorrichtung, die in
Einzelkassetten eingebaut werden können, die in die Wechselkassette eingesetzt sind,
in der Ausbauposition der Wechselkassette einzeln mittels eines Hebezeugs zu entnehmen
und gegen neue oder gewartete Einheiten auszutauschen.
[0008] Die Wechselkassette und die auf dieser angeordneten Einzelkassetten ermöglichen eine
zügige Durchführung von Erneuerungs-, Reparatur- und Wartungsarbeiten an den verschiedenen
Einheiten der Bandeinführvorrichtung, beispielsweise das Auswechseln des Obermessers
der Kappschere oder den Austausch der Umlenk- und Spannrollen der Bridleeinheit mit
unterschiedlicher Ballig- und/oder Rauhigkeit beziehungsweise unterschiedlicher Beschichtung,
so daß die Stillstandszeiten gegenüber herkömmlichen Walzwerken wesentlich verkürzt
werden können. In der Ausbauposition der Wechselkassette sind alle Einheiten der Bandzuführvorrichtung
gut zugänglich zur Durchführung von Reinigungsarbeiten z.B. nach einem Bandriß. Schließlich
ermöglicht die kompakte Bauweise der auf einer Wechselkassette angeordneten Bandeinführvorrichtung
im Vergleich zu bekannten Feinband- und Folienwalzwerken eine erhebliche Verringerung
des Abstandes zwischen der Abwickelhaspel für ein Bandcoil und der Aufwickelhaspel
für das gewalzte Bandmaterial. Daraus ergibt sich eine Verkürzung des Bandlaufs zwischen
den Haspeln, die sich positiv auf eine Bandzug- und Bandplanheitsregelung auswirkt.
[0009] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von schematischen Zeichnungsfiguren erläutert,
die folgendes darstellen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer in die Betriebsposition eingefahrenen Wechselkasse mit einer
eingebauten Vorrichtung zum Einführen von Bandmaterial in den Walzspalt eines Quartowalzgerüstes
eines Feinbandwalzwerkes,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht mit einem an Seitenschildern für die Wechselkassette
angesetzten Wechselgerüst zum Ausfahren der Wechselkassette in die Ausbauposition
für die Entnahme der gesamten Wechselkassette oder von auf dieser angeordneten Einzelkassetten
mit einem Hebezeug zur Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Einheiten
der Bandeinführvorrichtung oder zur Erneuerung einzelner Einheiten,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht entsprechend Fig. 2 mit der in die Ausbauposition ausgefahrenen
Wechselkassette und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Wechselkassette, die in eine Position zum Ablösen des Bandanfangs
von einem Bandcoil durch einen Öffnermeißel der Bandeinführvorrichtung ausgefahren
ist.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 1 zum Einführen von Bandmaterial 2 in den
Walzspalt 4 zwischen der oberen und unteren Arbeitswalze 5, 6 eines Quartowalzgerüstes
3 ist mit einer Wechselkassette 7 ausgerüstet zur Aufnahme der verschiedenen austauschbaren
Einheiten der Bandeinführvorrichtung 1 sowie einem motorischen Antrieb 8 zum Verfahren
der Wechselkassette 7 auf Gleitleisten an Seitenschildern 30 aus der Betriebsposition
7a in Pfeilrichtung b entgegen der Bandlaufrichtung a in eine in Figur 3 dargestellte
Ausbauposition 7b auf ein an die Seitenschilder 30 angesetztes Wechselgestell 10 und
von diesem in Bandlaufrichtung a zurück in die Betriebsposition 7a.
[0011] Auf der Wechselkassette 7 können nicht dargestellte Einzelkassetten zur Aufnahme
jeweils einer Einheit 12, 13, 17, 19, 20 der Bandeinführvorrichtung angeordnet sein.
[0012] Diese Kassettenkonstruktion ermöglicht es, sowohl die ganze Wechselkassette mit allen
auf dieser befindlichen Einheiten der Bandeinführvorrichtung als auch Einzelkassetten
mit der jeweils in diese eingebauten Einheit mittels eines Hebezeugs von dem Wechselgestell
zu Reparatur- und Wartungszwecken oder bei Bedarf zum Einbau neuer Einheiten abzuheben
und abzutransportieren.
[0013] In die Wechselkassette 7 beziehungsweise den Einzelkassetten sind in Bandlaufrichtung
a gesehen eine motorisch angetriebene Vortriebrolle 12, eine mit dieser zusammenwirkende
Umlenkrolle 13, ein an dem Einbaugestell 14 der Vortriebrolle 12 angebrachter Öffnermeißel
15, einer Aufnahme 16 für das Untermesser 17 einer Kappschere 18, eine Bridleeinheit
19, ein Bandleittisch 20 sowie eine nicht dargestellte Seitenführung eingebaut.
[0014] Das Obermesser 21 der Kappschere 18 ist in einem an den Seitenschildern 30 befestigten
Einbaugestell 22 senkrecht zur Bandlaufebene 23-23 hydraulisch anhebbar und absenkbar
gelagert. Das Obermesser 21 der Kappschere 18 wird mittels eines Hydraulikzylinders
unmittelbar über der Bandlaufebene 23-23 vorpositioniert und ist für den Fall eines
Bandrisses mit einer Schnellauslösung durch einen Pneumatikzylinder ausgerüstet. Die
auf der Wechselkassette 7 angeordnete Aufnahme 16 für das Untermesser 17 der Kappschere
18 ist in der Betriebsposition 7a der Wechselkassette 7 mittels eines in den Seitenschildern
30 eingebauten Hydraulikantriebs 24 senkrecht zur Bandlaufebene 23-23 anhebbar und
absenkbar.
[0015] Hinter der Aufnahme 16 für das Untermesser 17 des Kappmessers 18 sind auf der Wechselkassette
7 zwei beabstandete Umlenkrollen 25, 26 der Bridleeinheit 19 angeordnet, deren Spannrolle
27 mittels einer an den Seitenschildern 30 angebrachten Hubvorrichtung 28 in die Ruheposition
27' über die Bandlaufebenen 23-23 anhebbar und bei Walzbetrieb in die Betriebsposition
27" in den Raum zwischen den Umlenkrollen 25, 26 unterhalb der Bandlaufebene zum Spannen
des Walzbandes 2 absenkbar ist. Die Hubvorrichtung 28 ist mit einer automatischen
Kupplung zum An- und Entkoppeln der mit der Wechselkassette 7 in deren Ausbauposition
7b auf das Wechselgestell 10 verfahrbaren Spannrolle 27 ausgestattet.
[0016] Die Hubvorrichtung 28 für die Spannrolle 27 der Bridleeinheit 19 dient gleichzeitig
zum Anheben eines Bandleittisches 29 in den Raum zwischen den Umlenkrollen 25, 26
der Bridleeinheit 19 beim Einführen des Walzbandes 2 in den Walzspalt 4 des Quartowalzgerüstes
3 und zum Absenken des Bandleittisches 29 unter die Spannrolle 27 der Bridleeinheit
19 bei Walzbetrieb.
[0017] Auf der Wechselkassette 7 ist in Bandlaufrichtung a hinter der Bridleeinheit 19 ein
weiterer Bandleittisch 20 angeordnet, der beim Einführen des Walzbandes 2 in den Walzspalt
4 des Walzgerüstes 3 und bei Walzbetrieb in den Nahbereich des Walzspaltes vorgefahren
ist.
[0018] Als Antrieb 8 für die Wechselkassette 7 dient beispielsweise ein in einem Seitenschild
30 gelagertes, motorisch angetriebenes Ritzel 31, das mit einer auf der Unterseite
der Wechselkassette 7 angeordneten Zahnstange 32 in Eingriff steht. Der Antrieb der
Wechselkassette kann auch durch zwei Ritzel und zwei Zahnstangen erfolgen. Ferner
besteht die Möglichkeit, die Wechselkassette durch Hydraulik- oder Pneumatikzylinder,
einen Riementrieb, eine Kette, eine Spindel oder manuell anzutreiben. Die Wechselkassette
7 ist auf Gleitleisten 9 in den Seitenschildern 30 gelagert und geführt, wobei in
die Gleitleisten zusätzlich Gleitrollen und/oder Kugeln integriert sein können.
[0019] Ferner besteht die Möglichkeit, eine reine Kugel- oder Rollenführung für die Wechselkassette
vorzusehen oder die Wechselkassette über eine Gleichlaufvorrichtung und/oder Linearführungen
zu führen.
[0020] Die Wechselkassette 7 ist mit einer nicht dargestellten Bandbesäumeinrichtung ausgerüstet,
die als Kreismesserschere mit Ober- und Untermessern ausgebildet ist.
[0021] In die Wechselkassette 7 ist ein Schmiermittelkreislauf zur Versorgung der Lager
der Umlenk-, Treib- und Spannrollen 13, 25, 26, 12, 27 mit flüssigem Schmieröl oder
Fett integriert.
[0022] An der Wechselkassette 7 sind nicht dargestellte Anhängevorrichtungen wie Tragösen
für eine Hebezeug angebracht.
[0023] Die Wechselkassette 7 kann mit einer Bandeintragevorrichtung gemäß der
DE 203 14 840 U1 ausgerüstet werden.
[0024] Bei Walzbetrieb fällt die Bandführung 33 des Walzbandes 2 durch die Einheiten 12,
13, 18, 19 der Wechselkassette 7 leicht zum Walzspalt 4 des Walzgerüstes 3 ab.
[0025] Die Wechselkassette 7 kann mit einem Meßgerät für die Bandrißerkennung, Druckmeßdosen
unter den Lagern der Umlenk- und Spannrollen 13, 25, 26, 27 zur Bandzugmessung, einer
Meßrolle zur Messung der Bandzugspannung und/oder der Bandtemperatur über die Bandbreite
für eine Bandplanheitsregelung sowie mit einem Meßgerät zur Messung der Bandlaufgeschwindigkeit
ausgestattet werden.
[0026] Zum Einführen von Walzband 2 in das Walzgerüst 3 gemäß Fig.4 sowie für den Walzbetrieb
gemäß Fig. 1 wird das Wechselgestell 10, welches sich auf der Spule, den Haspelköpfen
bzw. der Haspelwelle oder auf dem einlaufseitigen Bundwagen (nicht dargestellt) abstützt,
von den Seitenschildern 30 ausgehängt und entfernt.
[0027] Zum Einführen des Walzbandes 2 in das Walzgerüst 3 wird die Wechselkassette 7 so
nahe in die Position 7c an das auf die Abwickelhaspel 34 aufgesetzte Bandcoil 35 herangefahren,
daß der Bandanfang 36 durch den Öffnermeißel 15 von dem Bandcoil abgelöst werden kann.
Danach wird der Bandanfang 36 mittels Drehbewegung des Coils manuell oder mittels
einer Bandeintragevorrichtung bei angehobener Vortriebrolle 12 über die Umlenkrolle
13 geführt. Nunmehr wird die Vortriebrolle 12 auf den Bandanfang 36 abgesenkt und
der Antrieb der Vortriebrolle eingeschaltet, die den Bandanfang durch die geöffnete
Kappschere 18 über die Umlenkrollen 25, 26 der Bridleeinheit 19 und den zwischen die
beiden Umlenkrollen 25, 26 angehobenen Bandleittisch 29 auf den der Bridleeinheit
19 nachgeordneten Bandleittisch 20 fördert. Gleichzeitig mit dem Vorschieben des Bandanfangs
36 wird die Wechselkassette 7 in die Betriebsposition 7a gemäß Fig. 1 an das Walzgerüst
3 herangefahren und der Bandanfang 36 über den Bandleittisch 20 der Wechselkassette
7 in den Walzspalt 4 des Walzgerüstes 3 transportiert, bis der Bandanfang 36 von den
rotierenden Arbeitswalzen 5, 6 erfaßt wird.
[0028] Danach wird die Spannrolle 27 der Bridleeinheit 19 aus ihrer Ruhestellung 27' unter
Nachgeben des Bandzuges im Walzband 2 in die Betriebsstellung 27" zwischen die beiden
Umlenkrollen 25, 26 der Bridleeinheit 19 gefahren, wobei gleichzeitig der Bandleittisch
29 aus der Betriebsposition 29' in die Ruheposition 29" abgesenkt und die Vortriebrolle
12 in Ruheposition hochgefahren wird. Danach wird der Bandanfang am Aufwickelhaspel
angewickelt und der Walzprozeß gestartet. Hierbei sorgt die Bridleeinheit 19 für eine
plane Einführung des Walzbandes 2 in den Walzspalt 4.
[0029] Zur Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten an den in die Wechselkassette
7 eingebauten Einheiten 12, 13, 18, 19, 20 sowie zur Erneuerung einzelner Einheiten
wird zunächst entsprechend Fig. 2 das Wechselgestell 10 an die Seitenschilder 30 angesetzt
und danach wird die Wechselkassette 7 über die Gleitleisten 9 aus der Betriebsposition
7a in die Ausbauposition 7b auf das Wechselgestell 10 gefahren.
[0030] Die Bandeinführvorrichtung 1 ist mit einer Verriegelung der Wechselkassette 7 in
der Betriebsposition 7a bei Walzbetrieb, in der Position 7c beim Ablösen des Bandanfangs
36 von einem Bandcoil 35 sowie in der Ausbauposition 7b zum Abheben einer oder mehrerer
auf der Wechselkassette 7 angeordneter Einzelkassetten 11 ausgerüstet.
1. Vorrichtung zum Einführen von Bandmaterial für Bandbearbeitungsmaschinen, insbesondere
Feinband- und Folienwalzwerke, gekennzeichnet durch eine Wechselkassette (7) zur Aufnahme der verschiedenen austauschbaren Einheiten
(12, 13, 17, 19, 20) der Bandeinführvorrichtung (1) sowie einen manuellen oder motorischen
Antrieb (8) zum Verfahren der Wechselkassette (7) aus der Betriebsposition (7a) entgegen
der Bandlaufrichtung (a) in eine Ausbauposition (7b) auf ein Wechselgestell (10) und
von diesem in Bandlaufrichtung (a) zurück in die Betriebsposition (7a).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch eine oder mehrere auf der Wechselkassette (7) angeordnete Einzelkassette bzw. Einzelkassetten
zur Aufnahme einer Einheit bzw. mehrerer Einheiten (12, 13, 16, 17, 19, 20) der Bandeinführvorrichtung
(1)
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Wechselkassette (7) zum Einbau mindestens einer Vortriebrolle (12) für den Bandanfang
(36), von Umlenkrollen (13), Bandseitenführungen, einer Aufnahme (16) für das Untermesser
(17) einer Kappschere (18), einer Bridleeinheit (19) mit Umlenk- und Spannrollen (25,
26), eines Bandleittisches (20) und/oder Bandlufteintragetischen, Meßgeräten für eine
Bandrißerkennung, Druckmeßdosen unter den Lagern der Umlenk- und/oder Spannrollen
(13, 25, 26) zu Bandzugmessung, einer Meßrolle zur Messung der Bandzugspannung und/oder
Bandtemperatur über die Bandbreite für eine Bandplanheitsregelung sowie von einem
Meßgerät zur Messung der Bandlaufgeschwindigkeit.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Ausrüstung der Wechselkassette (7) mit einer Bandeintragevorrichtung.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch eine Ausstattung der Wechselkassette (7) mit einem Öffnermeißel (15) zum Ablösen
des Bandanfangs (36) von einem Bandcoil (35).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, gekennzeichnet durch eine in die Wechselkassette (7) eingebaute Bandbesäumeinrichtung.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Ausstattung der Wechselkassette (7) mit einem Schmiermittelkreislauf zur Versorgung
der Lager der Umlenk-, Treib- und Spannrollen (13, 25, 26, 12, 13) mit flüssigem Schmieröl
oder Fett.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine an Seitenschildern (30) angebrachte Hubvorrichtung (28) zum Anheben der Spannrolle
(27) bzw. Spannrollen der Bridleeinheit (19) in die Ruheposition (27') über die Bandlaufebene
(23-23) und Absenken der Spannrolle (27) bzw. Spannrollen in die Betriebsposition
(27'') unter die Bandlaufebene (23-23), wobei die Hubvorrichtung (28) mit mindestens
einer automatisch oder manuell betätigten Kupplung zum An- und Entkoppeln der mit
der Wechselkassette (7) in deren Ausbauposition (7b) auf das Wechselgestell (10) verfahrbaren
Spannrolle (27) bzw. Spannrollen ausgestattet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (28) für die Spannrolle (27) der Bridleeinheit (19) gleichzeitig
zum Anheben eines Bandleittisches (29) in die Betriebsposition (29') in den Raum zwischen
den Umlenkrollen (25, 26) der Bridleeinheit (19) beim Einführen das Walzbandes (2)
in den Walzspalt (4) des Walzgerüstes (3) und zum Absenken des Bandleittisches (29)
in die Ruheposition (29'') unter die Spannrolle (27) der Bridleeinheit (19) bei Walzbetrieb
dient.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch ein Obermesser (21) der Kappschere (18), das in einem an den Seitenschildern (30)
befestigten Einbaugestell (22) senkrecht zur Bandlaufebene (23-23) hydraulisch anhebbar
und absenkbar gelagert ist, eine Vorpositionierung des Obermessers (21) mittels mindestens
eines Hydraulikzylinders unmittelbar über der Bandlaufebene (23-23) sowie eine Schnellauslösung
des Obermessers (21) durch mindestens einen Pneumatikzylinder.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch eine zum Walzspalt des Walzgerüstes (3) abfallende Bandführung (33) des Walzbandes
(2) durch die Einheiten (12, 13, 18, 19) der Wechselkassette (7) bei Walzbetrieb.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselkassette (7) auf Gleitleisten und/oder Rollen oder Kugeln gelagert und
geführt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Wechselkasse (7) über eine Gleichlaufvorrichtung und/oder Linearführungen geführt
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch einen Ritzel-Zahnstangenantrieb (31, 32) der Wechselkassette (7).
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch einen Antrieb der Wechselkassette (7) mittels Hydraulik- oder Pneumatikzylindern.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch einen Antrieb der Wechselkassette (7) mittels Kette oder Riementrieb.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch einen Antrieb der Wechselkassette (7) mittels motorischem Spindelantrieb.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, gekennzeichnet durch eine Verriegelung der Wechselkassette (7) in der Betriebsposition (7a) bei Walzbetrieb,
in der Position (7c) beim Ablösen der Bandanfangs (36) von einen Bandcoil (35) durch einen Öffnermeißel (15) sowie in der Ausbauposition (7b) zum Abheben einer oder mehrerer
auf der Wechselkassette (7) angeordneten Einzelkassette bzw. angeordneter Einzelkassetten
(11).
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselkassette (7) Anhängevorrichtungen, insbesondere Tragösen für ein Hebezeug
aufweist.