[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Druckwerkwechsel an einer laufenden Rotationsdruckmaschine,
bei dem mindestens ein erstes Druckwerk von dem Bedruckstoff abgestellt wird und ein
zweites Druckwerk für ein registergenaues Drucken desselben Druckbilds an den Bedruckstoff
angestellt wird.
[0002] Wenn bestimmte Arten von Bedruckstoffen, beispielsweise Vliese für Babywindeln, mit
einer Rotationsdruckmaschine, etwa einer Flexodruckmaschine, bedruckt werden, so haben
die dabei eingesetzten Druckzylinder nur eine geringe Standzeit, weil die Druckformen
verhältnismäßig schnell verschmutzen, etwa durch Staubpartikel, die sich von dem Bedruckstoff
ablösen. Es sind deshalb häufige Betriebsunterbrechnungen zur Reinigung der Druckformen
auf den Druckzylindern erforderlich. Dies führt zu einer Abnahme der Produktivität
und damit zu erhöhten Kosten.
[0003] Im Hinblick auf dieses Problem hat die Anmelderin bereits auf der Messe DRUPA 2004
vom 16. bis 19. Mai 2004 in Düsseldorf, Deutschland, eine Flexodruckmaschine vorgestellt,
bei der an einem Zentralzylinder zwei Sätze von Druckwerken angeordnet sind, die abwechselnd
an den Bedruckstoff angestellt und von diesem abgestellt werden können. Wenn die Druckformen
auf den Druckzylindern des ersten Satzes verschmutzt sind, so wird auf die Druckwerke
des zweiten Satzes gewechselt, ohne daß der Betrieb der Druckmaschine unterbrochen
werden muß. Während das Druckbild mit den Druckwerken des zweiten Satzes gedruckt
wird, können die Druckzylinder des ersten Satzes so weit abgestellt werden, daß sie
gefahrlos gesäubert werden können. Wenn die Druckzylinder des zweiten Satzes verschmutzt
sind, kann somit das Drucken mit den gesäuberten Druckzylindern des ersten Satzes
fortgesetzt werden. Auf diese Weise lassen sich kostspielige Betriebsunterbrechnungen
vermeiden.
[0004] Im Hinblick auf die Weiterverarbeitung des Bedruckstoffes ist es jedoch erforderlich,
daß die abwechselnd mit den Druckwerken des ersten und des zweiten Satzes gedruckten
Druckbilder registergenau übereinstimmen. Es sind Regelsysteme bekannt, die eine weitgehend
automatische Einregelung des Registers ermöglichen, so daß die mit verschiedenen Druckwerken
gedruckten Farbauszüge des Druckbildes passergenau übereinander gedruckt werden. Diese
Regelsysteme weisen eine Videokamera auf, die die Lage von Passermarken auf dem Bedruckstoff
detektiert. Zur Einreglung beispielsweise des Längsregisters wird dann anhand der
so detektierten Lage der Passermarken der Antrieb für die Druckzylinder so lange nachgeregelt,
bis alle Druckwerke registergenau eingestellt sind.
[0005] Bei der oben beschriebenen Druckmaschine muß das Register nach jedem Druckwerkwechsel
erneut eingeregelt werden. Da dieser Vorgang jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch
nimmt, können bei schnell laufenden Druckmaschinen, beispielsweise mit Druckgeschwindigkeiten
von 600 bis 1000 m/min, nach jedem Druckwerkwechsel 100 m oder mehr an Makulatur produziert
werden, bevor das Register wieder hinreichend genau eingestellt ist. Dies führt nicht
nur zu Produktivitätsverlusten, sondern auch dazu, daß ein Teil der durch das abwechselnde
Drucken mit zwei Sätzen von Druckwerken erreichten Kostenersparnis durch erhöhte Materialkosten
wieder aufgezehrt wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das bei einem Druckwerkwechsel
bei laufender Druckmaschine einen geringeren Materialverbrauch ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß löst, durch ein Verfahren mit den folgenden Schritten:
- vor Beginn des Druckbetriebs wird an dem Druckzylinder des zweiten Druckwerks eine
gegenüber der regulären Druckform erhabene Passerdruckform angebracht,
- vor dem Druckwerkwechsel wird das zweite Druckwerk so weit an den Bedruckstoff angestellt,
daß mit der Passerdruckform Passermarken gedruckt werden, ohne daß mit der regulären
Druckform das Druckbild gedruckt wird,
- die Passermarken werden detektiert, und das Register des zweiten Druckwerkes wird
anhand der detektierten Passermarken eingeregelt,
- wenn das Register eingeregelt ist, erfolgt der Druckwerkwechsel durch Abstellen des
ersten Druckwerkes und vollständiges Anstellen des zweiten Druckwerkes.
[0008] Bei diesem Verfahren erfolgt somit die Einregelung des Registers bereits vor dem
eigentlichen Druckwerkwechsel, so daß der Druckvorgang mit dem neuen Druckwerk oder
dem neuen Satz von Druckwerken unmittelbar nach dem Druckwerkwechsel registergenau
fortgesetzt werden kann, ohne daß große Mengen an Makulatur produziert werden.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Die Passerdruckform, mit der während der Einregelung des Registers die Passermarken
gedruckt werden, muß gegenüber der regulären Druckform des betreffenden Druckzylinders
etwas erhaben sein, damit die reguläre Druckform, also die eigentliche Oberfläche
des Druckzylinders, in dieser Phase noch nicht mit dem Bedruckstoff in Berührung kommt.
Andernfalls würde das mit dem ersten Druckwerk erzeugte Druckbild mit dem Druckbild
des zweiten Druckwerkes überdruckt. Andererseits muß die Passerdruckform jedoch nach
dem Druckwerkwechsel den Druck des regulären Druckbildes mit dem zweiten Druckwerk
erlauben. Dies läßt sich zweckmäßig dadurch erreichen, daß die Passerdruckform aus
einem nachgiebigen Material gebildet wird, so daß sie gestaucht werden kann, wenn
sie mit dem auf dem Zentralzylinder abgestützten Bedruckstoff in Berührung kommt,
während der Druckzylinder vollständig an dem Bedruckstoff angestellt ist.
[0011] Vorzugsweise besteht die Passermarke aus einem elastischen Material, das, nachdem
es durch den Zentralzylinder gestaucht worden ist, wieder elastisch zurückfedern kann
und somit bei nachfolgenden Druckwerkwechseln wieder zum Drucken von Passermarken
benutzt werden kann. Eine solche nachgiebige oder elastische Passermarke erleichtert
auch das Einfärben des Druckzylinders mit einer Rasterwalze, die auf ihrer gesamten
Länge einen einheitlichen Durchmesser hat und sowohl an der regulären Druckform als
auch an der Passerdruckform abrollt, um die Druckfarbe auf den Druckzylinder zu übertragen.
Wahlweise ist es jedoch auch denkbar, daß die Rasterwalze in dem Randbereich der Bedruckstoffbahn,
wo sich die Passermarken befinden, einen geringeren Durchmesser hat, so daß die etwas
erhabene Passerdruckform eingefärbt aber nicht gestaucht wird.
[0012] Wahlweise kann das Farbzufuhrsystem auch so gestaltet sein, daß der Bereich des Druckzylinders,
in dem sich die Passerdruckform befindet, nur während des Einregelvorgangs vor einem
Druckwerkwechsel mit Farbe versorgt wird.
[0013] Als Referenz für das Einregeln des Registers des zweiten Druckwerkes können Passermarken
benutzt werden, die mit dem Druckzylinder des ersten Druckwerkes gedruckt werden.
Wahlweise können diese Passermarken von Passerdruckformen erzeugt werden, die bei
einem erneuten Druckwerkwechsel (vom zweiten Druckwerk zurück auf auf das erste) zur
Einregelung des Registers des ersten Druckwerkes dienen.
[0014] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Flexodruckmaschine in einem ersten Betriebszustand;
- Fig. 2
- die Druckmaschine nach Figur 1 in einem Betriebszustand unmittelbar vor einem Druckwerkwechsel;
- Fig. 3
- die Druckmaschine im Betriebszustand nach einem Druckwerkwechsel;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt einer Bedruckstoffbahn, einschließlich eines mit Passermarken bedruckten
Randbereiches;
- Fig. 5 und 6
- vergrößerte schematische Darstellungen eines Druckzylinders in einer Anstellposition
für das Drucken von Passermarken; und
- Fig. 7
- den Druckzylinder nach Figuren 5 und 6 in einer Anstellposition für das Drucken des
eigentlichen Druckbildes.
[0016] Figur 1 zeigt schematisch eine Flexodruckmaschine mit einem Zentralzylinder 10, an
dessen Umfang mehrere Druckwerke 12, 14, 16, 18 angeordnet sind. Jedes Druckwerk weist,
wie bei Flexodruckmaschinen üblich, einen Druckzylinder 20 sowie eine nicht gezeigte
Rasterwalze und ein Farbzufuhrsystem zum Einfärben der Rasterwalze auf.
[0017] Im gezeigten Beispiel bilden die Druckwerke 16 und 18 einen ersten Satz, mit dem
ein zweifarbiges Bild auf eine über den Zentralzylinder 10 laufende Bedruckstoffbahn
22 gedruckt werden kann. Demgemäß trägt der Druckzylinder 20 jedes Druckwerkes 16,
18 an seiner Oberfläche eine Druckform für einen Farbauszug des gewünschten Bildes,
und die Register der Druckzylinder 20 sind so eingestellt, daß die Farbauszüge passergenau
übereinander gedruckt werden.
[0018] Die Druckwerke 12 und 14 bilden einen zweiten Satz von Druckwerken, die zum Drucken
desselben Bildes dienen. Somit weist der Druckzylinder 20 des Druckwerkes 12 die gleiche
Druckform wie der Druckzylinder des Druckwerkes 16 auf, und die Druckform im Druckwerk
14 entspricht derjenigen im Druckwerk 18. In Figur 1 sind die Druckwerke 12, 14 des
zweiten Satzes nicht aktiv, und ihre Druckzylinder 20 sind von der Umfangsfläche des
Zentralzylinders 10 abgestellt.
[0019] Die gezeigte Druckmaschine eignet sich besonders zum Drucken auf Bedruckstoffbahnen
22, die aus einem Material bestehen, das die Druckformen auf den Druckzylindern relativ
schnell verschmutzen läßt. Wenn nur ein Satz von Druckwerken vorhanden wäre, müßte
deshalb der Druckvorgang in Intervallen von beispielsweise 15 - 20 Minuten unterbrochen
werden, um die Druckformen zu reinigen. Diese Intervalle sind deutlich kürzer als
die Intervalle, in denen die Rolle der Bedruckstoffbahn gewechselt werden muß, und
senken daher erheblich die Produktivität der Druckmaschine. Die in Figur 1 gezeigte
Druckmaschine ermöglicht dagegen einen im Prinzip ununterbrochenen Betrieb, bei dem
dasselbe Druckbild abwechselnd mit den Druckwerken 16 und 18 des ersten Satzes und
den Druckwerken 12, 14 des zweiten Satzes gedruckt wird. Bei den Druckwerken, die
die gerade nicht aktiv sind, in Figur 1 also den Druckwerken 12 und 14, können dann
die Druckformen bei laufendem Betrieb der Druckmaschine gesäubert werden.
[0020] In der Praxis kann die Anzahl der Druckwerke eines einzelnen Satzes größer sein als
2 und je nach Anzahl der verwendeten Druckfarben beispielsweise 4 oder 5 betragen.
Da die Verschmutzungsneigung der Druckformen nicht nur von dem Material der Bedruckstoffbahn
22 abhängig ist, sondern auch von der Beschaffenheit der verwendeten Druckfarbe und
der Struktur des jeweiligen Druckbildes, ist es auch möglich, daß die Druckformen
in den einzelnen Druckwerken unterschiedliche Standzeiten haben. Es ist daher auch
eine Betriebsweise denkbar, bei der nur einzelne Paare von Druckwerken abwechselnd
betrieben werden, während andere Farbauszüge des Bildes jeweils mit einem einzigen
Druckwerk gedruckt werden, das ständig aktiv bleiben kann, da seine Druckform nicht
so schnell verschmutzt.
[0021] Bei dem abwechselnden Drucken mit unterschiedlichen Druckwerken muß jedoch sichergestellt
sein, daß die Register der einander wechselseitig ersetzenden Druckzylinder präzise
aufeinander abgestimmt sind, so daß das Druckbild stets registergerecht auf die Bedruckstoffbahn
22 gedruckt wird, unabhängig davon, welches Druckwerk gerade zum Drucken benutzt wurde.
Andernfalls wäre eine auf das Register des Druckbildes abgestimmte Weiterverarbeitung
der Bedruckstoffbahn, beispielsweise Stanzen, Falzen oder dergleichen, nicht möglich
oder zumindest erheblich erschwert.
[0022] Wenn von den Druckwerken 16, 18 des in Figur 1 aktiven ersten Satzes auf die Druckwerke
12, 14 des zweiten Satzes gewechselt werden soll, müssen daher nicht nur die Druckzylinder
20 des zweiten Satzes angetrieben und an den Zentralzylinder angestellt werden, sondern
ihr Register, insbesondere das Längsregister, muß auf das Register der Druckwerke
16, 18 abgestimmt werden. Dieser Vorgang nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch, so daß
bei einer schnell laufenden Druckmaschine, deren Druckgeschwindigkeit beispielsweise
600 bis 1000 m/min betragen kann, 100 m oder mehr der Bedruckstoffbahn 22 mit einem
unbrauchbaren Druckbild bedruckt würden (Makulatur), bevor das Register richtig eingestellt
ist. Bei dem hier vorgeschlagenen Verfahren erfolgt deshalb die Einregelung des Registers
bereits vor dem Druckwerkwechsel, so daß die Erzeugung von Makulatur weitgehend vermieden
wird.
[0023] Gemäß Figur 2 wird das Druckbild, das mit den Druckwerken 16, 18 des ersten Satzes
auf die Bedruckstoffbahn 22 gedruckt wurde, mit einer Kamera 24 aufgenommen. Die elektronischen
Bilddaten werden in einer Regeleinheit 26 analysiert, um das aktuelle Register des
Druckbildes auf der Bedruckstoffbahn in Bezug auf einen geeigneten Referenzpunkt zu
bestimmen. Insbesondere ermittelt die Regeleinheit 26 einen Wert für das Längsregister
des Druckbildes.
[0024] Die Druckzylinder der einzelnen Druckwerke verfügen jeweils über einen gesonderten
Antrieb, so daß die Winkellage jedes Druckzylinders einzeln regelbar ist. Figur 2
zeigt als Beispiel einen Motor 28 für den Antrieb des Druckzylinders des Druckwerkes
12. Um das Register für die Druckzylinder der Druckwerke 12 und 14 des zweiten Satzes
korrekt einzustellen, müssen nun die Antriebe der Druckzylinder so gesteuert oder
geregelt werden, daß das Druckbild lagerichtig auf die Bedruckstoffbahn gedruckt wird.
Dabei sollen jedoch die Druckzylinder der Druckwerke 12 und 14 noch kein Bild auf
die Bedruckstoffbahn drucken, da das Druckbild vor dem Druckwerkwechsel noch mit den
Druckwerken 16 und 18 gedruckt wird. Wie in Figur 2 schematisch dargestellt ist, tragen
deshalb die Druckzylinder 20 der Druckwerke 12 und 14 jeweils eine Passerdruckform
30, die gegenüber der Umfangsfläche des Druckzylinders, genauer der Umfangsfläche
der zum Drucken des eigentlichen Druckbildes dienenden Druckform, erhaben ist. Die
Druckzylinder 20 sind in Figur 2 nur so weit an den Zentralzylinder 10 angestellt,
daß nur die Passerdruckformen 30 aber nicht die eigentlichen Druckformen die Bedruckstoffbahn
22 berühren können. In Figur 2 steht gerade die Passerdruckform 30 des Druckwerkes
12 mit der Bedruckstoffbahn in Berührung.
[0025] In dem in Figur 2 gezeigten Betriebszustand werden somit durch die Druckwerke 12
und 14 des zweiten Satzes ausschließlich Passermarken auf die Bedruckstoffbahn 22
gedruckt, die dann mit Hilfe der Druckwerke 16 und 18 des zweiten Satzes mit dem eigentlichen
Druckbild sowie ggf. mit weiteren Passermarken bedruckt wird. Die Passermarken der
Druckwerke 12 und 14 werden von der Kamera 24 erfaßt, und anhand dieser Passermarken
kann die Regeleinheit 26 den Istwert für das Längsregister der Druckzylinder 12 und
14 bestimmen und mit einem Sollwert vergleichen, der durch das aktuelle Längsregister
des mit den Druckwerken 16, 18 gedruckten Bildes gegeben ist. Die Regeleinheit 26
wirkt dann so auf den Motor 28 für den Druckzylinder 20 ein, daß der Druckzylinder
beschleunigt oder verzögert wird, bis der Istwert des Längsregisters mit dem Sollwert
übereinstimmt. Auf diese Weise wird das Längsregister der Druckwerke 12 und 14 präzise
auf das Längsregister der Druckwerke 16 und 18 eingeregelt. Wahlweise kann gleichzeitig
auch eine Einstellung der Kontrolle und ggf. Korrektur des Seitenregisters der Druckwerke
12 und 14 erfolgen.
[0026] Erst nachdem das Register in dieser Weise präzise eingeregelt wurde, wird der eigentliche
Druckwerkwechsel vollzogen, indem, wie in Figur 3 gezeigt ist, die Druckzylinder der
Druckwerke 12 und 14 vollständig an den Zentralzylinder 12 angestellt werden, während
gleichzeitig die Druckzylinder der Druckwerke 16 und 18 vom Zentralzylinder abgerückt
werden. Die Druckzylinder 20 der Druckwerke 12 und 14 rollen nun mit ihrer Umfangsfläche,
d.h., mit ihrer Druckform an der Bedruckstoffbahn 22 ab, so daß das Druckbild nun
mit diesen Druckzylindern gedruckt wird. Die erhabenen Passerdruckformen 30 werden
dabei radial in den jeweiligen Druckzylinder zurückgedrückt, so daß sie den Druckvorgang
nicht stören.
[0027] In dem in Figur 3 gezeigten Zustand können die Druckzylinder der Druckwerke 16, 18
des ersten Satzes gesäubert werden, so daß später, wenn die Druckzylinder der Druckwerke
12 und 14 des zweiten Satzes verschmutzt sind, wieder auf die Druckwerke 16, 18 des
ersten Satzes zurückgeschaltet werden kann. Auch vor dem erneuten Druckwerkwechsel
erfolgt dann eine Einregelung des Registers der Druckwerke 16 und 18 analog zu der
in Figur 2 illustrierten Prozedur.
[0028] Figur 4 zeigt einen Ausschnitt der Bedruckstoffbahn 22, die mit Hilfe der Druckwerke
16, 18 des ersten Satzes mit einem Druckbild 32 bedruckt wurde. Außerdem wurden mit
Hilfe dieser Druckwerke in einer Randzone 34 der Bedruckstoffbahn Passermarken 36
gedruckt (vorzugsweise mindestens eine Passermarke je Druckwerk des ersten Satzes).
Die Passermarken 36 werden von der Kamera 24 erfaßt und in der Regeleinheit 26 elektronisch
ausgewertet. Dabei wird der die Passermarke bildende Farbpunkt vermessen, und die
genauen Koordinaten seines Schwerpunktes werden berechnet. Diese Koordinaten dienen
dann als Referenz für die Einstellung des Registers, insbesondere des Längsregisters
der Druckwerke 12, 14 des zweiten Satzes. Anhand dieses Referenzwertes und der bekannten
Lage der Passerdruckformen 30 in Bezug auf das jeweilige Druckbild berechnet dann
die Regeleinheit 26 eine Sollposition 38 für die Passermarke 40, die in dem in Figur
2 gezeigten Zustand mit der Passerdruckform 30 des Druckwerkes 12 bzw. 14 gedruckt
wird. Der Antrieb für den betreffenden Druckzylinder wird dann so geregelt, daß sich
die Längsposition der Passermarke 40 auf der Bedruckstoffbahn verschiebt, bis sie
mit der Sollposition 38 übereinstimmt. Danach erfolgt der eigentliche Druckwerkwechsel
entsprechend dem Übergang von dem in Figur 2 gezeigten Zustand zu dem in Figur 3 gezeigten
Zustand.
[0029] In Figuren 5,6 und 7 ist der Druckzylinder 20 des Druckwerkes 12 vergrößert dargestellt.
Auf seinem Umfang ist eine Druckform 42 angedeutet, die zum Drucken des eigentlichen
Druckbildes dient. Figuren 5 und 6 illustrieren die Position des Druckzylinders 20
während der Einregelung des Registers. Wie insbesondere in Figur 5 zu erkennen ist,
kommt in dieser Position die Druckform 42 noch nicht mit der Bedruckstoffbahn 22 in
Berührung. Lediglich die Passerdruckform 30 kann die Bedruckstoffbahn 22 berühren
und eine oder mehrere Passermarken drucken, wie in Figur 6 dargestellt ist.
[0030] Die Passerdruckform 30 besteht aus einem elastisch komprimierbaren Material. Wenn
der Druckzylinder 20 vollständig an den Zentralzylinder angestellt ist, so daß die
Druckform 42 an der Bedruckstoffbahn 22 abrollt und ein Bild auf die Bedruckstoffbahn
druckt, wie in Figur 7 gezeigt ist, so kann sich die Passerdruckform 30, jedes Mal
wenn sie die in Figur 7 gezeigte, der Bedruckstoffbahn zugewandte Position erreicht,
durch den Zentralzylinder so weit gestaucht werden, daß sie in die Oberfläche der
Druckform 42 zurückweicht. Danach federt sie jeweils wieder in ihre ursprüngliche
Position zurück, so daß sie beim übernächsten Druckwerkwechsel wieder zum Drucken
der Passermarken 40 benutzt werden kann.
1. Verfahren zum Druckwerkwechsel an einer laufenden Rotationsdruckmaschine, bei dem
mindestens ein erstes Druckwerk (16, 18) von dem Bedruckstoff (22) abgestellt wird
und ein zweites Druckwerk (12, 14) für ein registergenaues Drucken desselben Druckbildes
an den Bedruckstoff (22) angestellt wird,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- vor Beginn des Druckbetriebs wird an dem Druckzylinder (20) des zweiten Druckwerks
(12, 14) eine gegenüber der regulären Druckform (42) erhabene Passerdruckform (30)
angebracht,
- vor dem Druckwerkwechsel wird das zweite Druckwerk (12, 14) so weit an den Bedruckstoff
(22) angestellt, daß mit der Passerdruckform (30) Passermarken (40) gedruckt werden,
ohne daß mit der regulären Druckform (42) das Druckbild gedruckt wird,
- die Passermarken (40) werden detektiert, und das Register des zweiten Druckwerkes
(12, 14) wird anhand der detektierten Passermarken (40) eingeregelt,
- wenn das Register eingeregelt ist, erfolgt der Druckwerkwechsel durch Abstellen des ersten Druckwerkes (16, 18) und vollständiges Anstellen des zweiten
Druckwerkes (12, 14).
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Passerdruckform (30) aus elastischem Material
besteht und beim Drucken mit dem zweiten Druckwerk (12, 14) zumindest in der Position,
in der sie die Bedruckstoffbahn (22) passiert, so weit radial zurückgedrückt wird,
daß sie nicht mehr über die Oberfläche der regulären Druckform (42) übersteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Passerdruckform (30) dazu ausgebildet
ist, eine Passermarke (40) in der Form eines ausgedehnten Farbpunkts auf die Bedruckstoffbahn
(22) zu drucken, und dieser Farbpunkt elektronisch vermessen wird und anhand der Meßergebnisse
die Lage des Schwerpunktes dieses Farbpunkts berechnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Druckzylinder (20) des ersten Druckwerks (16, 18) Passermarken (36) gedruckt
werden, die als Referenz für die Einregelung des Registers des zweiten Druckwerkes
(12, 14) dienen.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor Beginn des Druckbetriebs auch an dem Druckzylinder des ersten Druckwerks (16,
18) eine Passerdruckform angebracht wird und daß während des Druckbetriebs abwechselnd
zwischen dem ersten Druckwerk (16, 18) und dem zweiten Druckwerk (12, 14) umgeschaltet
wird, wobei jeweils vor dem Wechsel vom zweiten Druckwerk auf das erste eine Einregelung
des Registers des ersten Druckwerkes (16, 18) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bein Einregeln des Registers nur die Passerdruckform (30) aber nicht die reguläre
Druckform (42) mit Druckfarbe eingefärbt wird.