[0001] Die Erfindung betrifft einen Planstein sowie einen unter Verwendung solcher Plansteine
hergestellten Plansteinsturz.
[0002] Aus der Baupraxis ist die Herstellung von Planstein-Mauerwerk im so genannten Dünnbettverfahren
mit einer Fugendicke von 1 bis 3 mm bekannt. Bei der Erstellung eines solchen Planstein-Mauerwerkes
werden z. B. Kalksandstein-Plansteine mit geringen Maßtoleranzen verwendet, die es
ermöglichen, die genannte geringe Fugendicke von 1 bis 3 mm einzuhalten. Solche Kalksandstein-Plansteine
haben eine untere und eine obere Lagerfläche sowie Umfangsflächen, wobei die Lagerflächen
zu einander parallel sind und die Umfangsflächen fertigungsbedingt zueinander konisch
verlaufen.
[0003] Zur Überbrückung von Mauerwerksöffnungen, insbesondere von Tür- und Fensteröffnungen,
werden Stürze verwendet. Solche Stürze bestehen beispielsweise aus U-förmigen Schalen
aus dem Material des Mauerwerkes (U-Stein), wobei es aus der Praxis bekannt ist, die
Ausformungen (Rinnen) mit armiertem Beton auszufüllen, um so einen auf Biegung belastbaren
Sturz zu erhalten.
[0004] Ein Mauersturz, bei dem eine im Querschnitt U-förmige Schale mit Beton verfüllt ist,
ist beispielsweise aus der
DE 200 03 280 01 bekannt. Ein weiterer Mauersturz mit einer im Querschnitt U-förmigen Schale ist aus
DE 32 43 976 Al bekannt.
[0005] Darüber hinaus ist für Porenbetonmauerwerk aus der
DE 20 2004 010 687 U1 ein Vorschlag bekannt, in fertig ausgehärtete Porenbetonsteine eine durchgehende
Kernbohrung einzubringen, mehrere Porenbetonsteine mit ihren Kernbohrungen fluchtend
zu einander auszurichten und den durch die Kernbohrungen gebildeten Kanal zusammen
mit einer darin platzierten Bewehrung mit Beton auszugießen.
[0006] Herstellungsbedingt haben die aus U-Steinen gefertigten Stürze aufgrund des darin
eingefüllten Betons eine ungleichmäßige obere Lagerfläche. Das führt dazu, dass an
dieser Stelle die Mörtelfuge nicht im Dünnbettverfahren ausgeführt werden kann. Die
Bereitstellung von Normalmörtel ist aber auf einer Baustelle, die Plansteinmauerwerk
erstellt, ein zusätzliches logistisches, handwerkliches und auch finanzielles Problem.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Planstein zur Verfügung zu stellen,
welcher die Erstellung eines Planstein-Mauerwerkes im Dünnbettverfahren auch im Bereich
von Mauerwerksöffnungen erleichtert.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche
1 bzw. 6.
[0009] Gemäß der Erfindung ist ein Planstein mit einem Hüllkörper aus Kunststein vorgesehen,
der einen Hüllkörper aufweist, der sowohl eine erste, untere Lagerfläche als auch
eine zweite obere Lagerfläche sowie Umfangsflächen aufweist, welche gemeinsam im Wesentlichen
einen Quader beschreiben, wobei ferner in dem Hüllkörper durch Formgebung bei der
Herstellung eines Planstein-Rohlings ein Kanal ausgebildet ist, der im Wesentlichen
parallel zu den Lagerflächen verläuft und zur Aufnahme einer Struktur nach Art eines
Balkens beziehungsweise eines lastaufnehmenden Körpers ausgebildet ist. Durch die
Bereitstellung der Lagerflächen durch den Hüllkörper wird erreicht, dass die Fugen
eines mit einem solchen Planstein erstellten Mauerwerkes eine gleichmäßigere Dicke
aufweisen, wodurch der Mörtelauftrag beim Vermauern erleichtert wird und sich sicherere
und dauerhaft rissfreie Fugen ergeben, die auch im Dünnbettverfahren erstellt werden
können. Da die Lagerflächen gleichmäßiger sind, als Lagerflächen die durch einen gegossenen
Beton zur Verfügung stehen, verteilt sich Fugenmörtel auf diesen Lageflächen auch
gleichmäßiger, und es besteht ferner nicht die Gefahr, dass ein aufgesetzter Stein
unter Verdrängung sämtlichen Fugenmörtels auf einem Vorsprung aus Beton zur Auflage
gelangt, wobei die Fuge in einem solchen Falle unterbrochen wäre. Dies gilt insbesondere,
wenn die erste und die zweite Lagerfläche jeweils planeben ausgebildet sind.
[0010] Gemäß der Erfindung verläuft eine erste, z. B. die untere Lagerfläche leicht konisch
zu einer zweiten, z. B. oberen Lagerfläche, wobei ferner auch der in dem Hüllkörper
durch Formgebung eines Planstein-Rohlings eingebrachte Kanal leicht konisch ausgebildet
ist und eine zu den Lagerflächen entgegengesetzt verlaufende Neigung aufweist. Ein
solcher Planstein lässt sich besonders vorteilhaft durch Pressformen in einer Steinpresse
herstellen, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Planstein-Rohling nach dem Pressen
nicht ausgeformt werden kann. Vorzugsweise verlaufen beide Lagerflächen leicht konisch
bzw. schräg in die gleiche Richtung.
[0011] Mit dieser Gestaltung wendet sich die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung bewusst
von den bekannten Herstellungsverfahren ab, bei denen schon bei der Erstellung des
Rohlings zueinander parallele Lagerflächen erzeugt werden. Zwar ist die Konizität
sehr gering und aus Sicht der Bautechnik und des verarbeiters nicht von Bedeutung,
für die Herstellung der Plansteine bedeutet sie jedoch einen wertvollen Vorteil, da
sich die Menge des Ausschusses in der Herstellung so wirksam reduzieren lässt. Mit
der gleichzeitigen Gestaltung eines konischen Kanals wird die Voraussetzung geschaffen,
mehrere Plansteine miteinander zu einem auf Biegung belastbaren Bauelement zu verbinden,
mit welchem Maueröffnungen sicher überbrückt werden können.
[0012] Trotz des Verzichts auf mathematisch parallele Lagerflächen sind unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Plansteine im Dünnbettverfahren erstellte Fugen weniger durch
Risse gefährdet, als Fugen bekannten Mauerwerkes unter Verwendung von ausgegossenen
Schalen, da die Lagerflächen eine durch die Form für den Rohling definierte Geometrie
aufweisen.
[0013] Ein bevorzugtes Material für den Hüllkörper ist Kalksandstein, da dieser gute statische
und akustische Eigenschaften aufweist.
[0014] Ein alternativ bevorzugtes Material ist Tonmaterial, welches sich durch Strangpressen
und durch einen nachfolgenden Brennprozess verarbeiten lässt, wodurch schon bei der
Herstellung parallele Lagerflächen herstellbar sind, was wiederum der Ausbildung einer
gleichmäßigen, dünnen Fuge dient. Im Gegensatz zu bekannten Tonziegelsteinen wird
auf die Ausbildung vertikaler Kanäle verzichtet.
[0015] Die Fertigung des vom Stein umschriebenen Hüllkörpers durch Pressen schon bei der
Herstellung des Rohlings besitzt gegenüber dem Bohren einen weiteren wertvollen vorteil.
So ist es möglich, den Querschnitt des künftigen Stahlbetonbalkens derart zu gestalten,
dass Zug- und Druckzonen verstärkt werden, ansonsten aber Material gespart werden
kann. Diese optimierte Formgebung erfolgt in einem Arbeitsgang ohne Mehraufwand in
der Produktion und ist lediglich von der Form des gewählten Dornes bzw. der Matrize
abhängig. Auch die Fertigung von zwei oder mehrerer Aussparungen im Stein ist ohne
erheblichen Mehraufwand möglich.
[0016] Die Vorteile der Erfindung zeigen sich auch bei einem Plansteinsturz gemäß Anspruch
6, welcher aus mindestens einem ersten und einem zweiten Planstein nach einem der
Ansprüche 1 bis 5 besteht, wobei die Plansteine derart aneinandergereiht sind, dass
die Kanäle der Plansteine miteinander fluchten und mit einer Betonmischung ausgefüllt
sind. Für einen Plansteinsturz wird daher auch selbständig Schutz beansprucht.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Plansteinsturzes ergibt
sich die Ausbildung einer sägezahnartigen inneren Wandung des Steines (Kanals), wodurch
sich zusätzlich zu der kraftschlüssigen Verbindung zwischen Stahlbeton und Kalksandstein
noch eine formschlüssige Verbindung ergibt. Dieser Formschluss bewirkt eine verbesserte
Lasteinleitung aus dem Mauerwerk in den die Kräfte tragenden Stahlbetonbalken des
Sturzes.
[0018] Eine besondere Festigkeitssteigerung lässt sich erreichen, wenn die im lastaufnehmenden
Stahlbetonbalken enthaltene Armierung vorgespannt ist.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
[0020] Es zeigen:
Fig. 1 einen Planstein gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
aus Kalksandstein im Schnitt,
Fig. 2 den Planstein in Fig. 1 in einem Schnitt gemäß der Linie II-II,
Fig. 3-3d Ansichten auf die Stirnseiten weiterer bevorzugter Ausführungsformen erfindungsgemäßer
Plansteine,
Fig. 4 einen Plansteinsturz gemäß einer bevorzugten ersten Ausführungsform der Erfindung,
wobei der Plansteinsturz geschnitten dargestellt ist,
Fig. 5 einen Plansteinsturz gemäß einer bevorzugten zweiten Ausführungsform der Erfindung
im Mauerwerksverbund, wobei der Plansteinsturz geschnitten dargestellt ist,
Fig. 6 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Plansteins,
Fig. 7 eine perspektivische, teilweise geschnittene Darstellung zweier erfindungsgemäßer
Plansteinstürze zur Verdeutlichung der Herstellung dieser Stürze und
Fig. 8 einen Abstandshalter zur Herstellung erfindungsgemäßer Plansteinstürze.
[0021] Der in Fig. 1 gezeigte Planstein 100 gemäß einer bevorzugten ersten Ausführungsform
der Erfindung weist einen Hüllkörper 102 auf, welcher aus Kalksandstein besteht. An
diesem Hüllkörper 102 sind eine erste untere Lagerfläche 104, eine zweite obere Lagerfläche
106 sowie Umfangsflächen 108, 110, 112, 114 ausgebildet, wobei die erste untere Lagerfläche
104, die zweite obere Lagerfläche 106 sowie die Umfangsflächen 112, 114 zu einander
konisch verlaufen. Diese Konizität ist so gewählt, dass der Hüllkörper 102 bei der
Herstellung des entsprechenden Hüllkörper-Rohlings aus einer Pressform sicher ausgeformt
werden kann, wobei die Konizität jedoch derart gering ist, dass sie aus Sicht der
Bautechnik und des Verarbeiters vernachlässigbar ist. In den Figuren, nämlich in Fig.
1, 2, 4 und 5 ist die Konizität überzeichnet dargestellt, um das Prinzip zu verdeutlichen.
[0022] In dem Hüllkörper 102 ist durch Formgebung bei der Herstellung des Plansteins-Rohlings
ein Kanal 116 ausgebildet, der sich im Wesentlichen parallel zu den Lagerflächen 104,
106 erstreckt und dessen Wandfläche 118 konisch ausgebildet ist. Die Neigung der Wandfläche
118 ist bezüglich der Neigung der ersten unteren Lagerfläche 104, der zweiten oberen
Lagerfläche 106 bzw. der Umfangsflächen 112, 114 umgekehrt.
[0023] Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Planstein 100 wird vorzugsweise in den Längen 123
mm, 248 mm und 500 mm hergestellt, wobei die Länge in Richtung des Doppelpfeiles L
zwischen den Umfangsflächen 108 und 110 ermittelt wird. Die Höhe des Plansteines 100
gemessen in Richtung des Doppelpfeiles H ist im beschriebenen Beispiel vorzugsweise
an der einen Umfangsfläche 108 113 mm und an der gegenüber liegenden Umfangsseite
110 113 mm + 1/10 mm. Aus den Höhen der im Plansteinmauerwerk verarbeiteten Steine
ergeben sich für die Sturzhöhe die weiterhin bevorzugten Maße von 123 mm und 248 mm.
[0024] Bei einem Planstein der Länge 248 ist die Höhe des Plansteins an einer der gegenüber
liegenden Seiten 108 bzw. 110, 113 mm bzw. 113 mm + 2/10 mm, und weiter bevorzugt
bei einem Planstein der Länge 500 mm 113 mm bzw. 113 mm + 5/10 mm. Dies gilt analog
für die ebenfalls bevorzugten Steinhöhen von 123 mm und 248 mm.
[0025] Als Wanddicke gemessen zwischen den Umfangsflächen 112, 114 in Richtung des Doppelpfeiles
D (Fig. 2) sind folgende Maße bevorzugt: 90 mm, 100 mm, 115 mm, 150 mm, 175 mm, 190
mm, 200 mm, 214 mm, 240 mm, 253 mm, 300 mm und 365 mm. Wie bei der Höhe ist eine Konizität
abhängig von der Länge des Plansteines von + 1/10 mm, + 2/10 mm bzw. + 5/10 mm vorgesehen.
[0026] Der Kanal 116 des Plansteines 100 in den Fig. 1 und 2 ist kegelstumpfförmig ausgeführt,
wobei die Durchmesserdifferenz der Querschnittsflächen des Kanals an der Umfangsfläche
108 zu der Umfangsfläche 110 bei einer Länge des Steines von 123 mm 1/10 mm beträgt,
bei einer Länge von 248 mm 2/10 mm und bei einer Länge von 500 mm 5/10 mm. Diese Konizität
ist in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform stärker ausgebildet, um die Lasteinleitung
aus der Wand zu verbessern.
[0027] Die Fig. 3a bis 3d zeigen weitere bevorzugte Ausführungsformen eines Plansteines,
wobei sich diese Plansteine 200, 300, 400, 500 von dem Planstein 100 gemäß der ersten
Ausführungsform lediglich durch die Konturierung des jeweiligen Kanales 216, 316,
416, 516 unterscheiden.
[0028] Da ein Plansteinsturz im eingebauten Zustand eine Druck- bzw. eine zugzone aufweist,
sind die Kanäle 216, 316, 416, 516 so gestaltet, dass die Kanäle 216, 316, 416, 516
ein möglichst großes Volumen zur Aufnahme einer Betonarmierung im Bereich der Druckzone
aufweisen.
[0029] In den Fig. 3a bis 3d ist ferner bereits die Lage einer Stahlarmierung 220, 320,
420, 520 dargestellt, wobei die Kanäle 216, 316, 416, 516 jeweils so gestaltet sind,
dass die Stahlarmierung 220 möglichst weit von der neutralen Faser entfernt positionierbar
ist, um mit der Stahlarmierung 220, 320, 420, 520 eine möglichst große Wirkung zu
erhalten. Dies ist bei asymmetrischer Kanalform mit akzeptablem Aufwand möglich, nicht
aber in einer runden Bohrung.
[0030] Fig. 4 zeigt einen Plansteinsturz 150 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform,
welcher aus fünf Plansteinen 100 gemäß einer ersten Ausführungsform besteht, wobei
die Plansteine 100 derart fluchtend zueinander ausgerichtet sind, dass ein durchgehender
Gesamtkanal 152 gebildet ist, welcher in Fig. 4 mit einer Betonarmierung ausgegossen
ist. Die Betonarmierung ist ein lastaufnehmender Körper im Sinne des Anspruchs 1.
In die Betonarmierung ist eine Stahlarmierung 154 eingebettet, wobei sich eine allseitige
Überdeckung - auch an den Stirnseiten 156, 158 des Plansteinsturzes von 25 mm ergibt.
Die einzelnen Plansteine 100 sind ferner so zueinander ausgerichtet, dass sich aufgrund
der Zuordnung Schmalseite zu Breitseite die in Fig. 4 überzeichnet dargestellte Stufenkontur
ergibt, bei der sich auch eine formschlüssige Verklammerung von Betonarmierung und
Planstein 100 ergibt.
[0031] In Fig. 5 ist eine zweite Ausführungsform eines Plansteinsturzes 250 gezeigt, wobei
dieser Plansteinsturz 250 aus vier Plansteinen 100 gemäß der ersten Ausführungsform
besteht. Die Plansteine 100 sind jeweils mit ihren Schmalseiten bzw. ihren Breitseiten
so gegeneinander gesetzt, dass ein durchgehender Kanal 252 entsteht, welcher mit armiertem
Beton ausgefüllt ist.
[0032] Fig. 6 zeigt einen Ziegelsturz in einem Schnitt, der auch etwa einer Stirnansicht
entspricht. Hier erkennt man zwei lastaufnehmende Stahlbetonbalken 616 mit Armierung
620 sowie drei luftgefüllte Kammern 640 zur Wärmeisolation, letztere können auch mit
Dämmstoff ausgefüllt sein.
[0033] Die Fig. 7 dient zur Verdeutlichung der Herstellung eines erfindungsgemäßen Plansteinsturzes
350, wobei bei dem Plansteinsturz 350 eine Variante eines Plansteins 100 gemäß der
ersten Ausführungsform Verwendung findet, bei der sich an den Stirnseiten des Plansteines
700 Fasen 730 befinden, welche lediglich zur Vereinfachung der Darstellung an dem
jeweils obersten bzw. untersten Planstein 700 in der Zeichnung weggelassen sind. Im
Übrigen entsprechen die Plansteine 700 dem Planstein 100 gemäß der ersten Ausführungsform.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform findet man diese Fasen nur an einer
Seite der Plansteine.
[0034] Zur Herstellung des Plansteinsturzes 350 aus Kalksandstein werden zunächst aus einer
Kalk-Sand-Wasser-Mischung durch Formen in einer Steinpresse Planstein-Rohlinge hergestellt,
welche anschließend in einem Autoklaven ausgehärtet werden.
[0035] Nach dem Aushärten werden die so erhaltenen Plansteine turmartig aufeinander geschichtet,
bis die Länge des gewünschten Plansteinsturzes erreicht ist. Um eine rationelle Fertigung
zu erreichen und ein Umstürzen einzelner Plansteine zu vermeiden, wird ein Bündel
Plansteinstürze gleichzeitig gefertigt, was durch die Anordnung zweier Plansteinstürze
in Fig. 7 verdeutlicht ist.
[0036] Nach dem Auftürmen der Plansteine 700 wird eine Stahlarmierung in den aus den Einzelkanälen
716 gebildeten Gesamtkanal eingebracht, zu deren seitlicher Abstützung diverse Abstandshalter
760, von denen einer in Fig. 8 gezeigt ist, Verwendung finden. Die Abstandshalter
760 dienen dazu, eine gleichmäßige, allseitige Überdeckung des Armierungsstahles 754
mit Beton zu gewährleisten, wobei diese Überdeckung mindestens 20 mm, vorzugsweise
30 mm beträgt. Da auch an den Stirnseiten eine Überdeckung des Armierungsstahles 754
mit Beton gewünscht ist, wird gemäß einer Ausführungsform eine stirnseitige Stützhülse
762 verwendet. Alternativ zu einer Verwendung einer Stützhülse kann auch mittels einer
Positioniervorrichtung der Armierungsstahl während der Produktion in Position gehalten
werden.
[0037] Nach dem Einbringen der Stahlarmierung, die vorzugsweise aus einem Rundstahl mit
einem Durchmesser von 8-20 mm vorzugsweise 10 mm besteht, wird Beton in den Kanal
716 eingefüllt.
[0038] Der Beton 752, der flüssig von oben eingefüllt wird, wird so eingestellt, dass eine
vollständige Ausfüllung des Gesamtkanales 716 erreicht wird. Dabei fließt der Beton
auch in die durch die Fasen 730 gebildeten ringförmigen Kammern, so dass die Plansteine
700 aus Kalksandstein quasi stirnseitig vermörtelt sind. Darüber hinaus bewirken die
ringförmigen Kammern im Bereich der Stoßstellen der Plansteine 700 eine höhere Überdeckung
des Armierungsstahles 754, wodurch ein verbesserter Korrosionsschutz gegeben ist.
Die Fasen sollten daher in Richtung der Länge der Plansteine 700 mindestens eine Länge
von 2 bis 10 mm, vorzugsweise 8 mm je Stein und Fase aufweisen.
[0039] Die zuvor beschriebene Herstellung erfindungsgemäßer Plansteinstürze 350 kann auch
als Herstellung mit verlorener Schalung bezeichnet werden. Bei dieser Herstellung
wird dem Problem der Schwindung des Betons 752 vorzugsweise durch ein Rütteln während
des Einfüllens des Betons 752 entgegengewirkt. Weitere geeignete Maßnahmen, einer
übermäßigen Schwindung entgegenzuwirken, sind die Verwendung von Quellzement oder
selbstverdichtendem Beton.
[0040] Alternativ zu einer Herstellung von erfindungsgemäßen Plansteinstürzen mittels verlorenen
Schalung ist auch die Verwendung vorgefertigter lastaufnehmender Balken geeignet,
erfindungsgemäße Plansteinstürze herzustellen, wobei dies insbesondere bei Plansteinstürzen
mit exakt kreiszylindrischen Kanälen im Rahmen der Erfindung möglich ist.
1. Planstein, mit einen Hüllkörper (102) aus Kunststein, wobei der Hüllkörper (102) eine
erste, untere Lagerfläche (104) und eine zweite, obere Lagerfläche (106) sowie Stirnflächen
(108, 110) und Umfangsflächen (112, 114) aufweist, welche gemeinsam im Wesentlichen
einen Quader beschreiben, wobei ferner in dem Hüllkörper (102) durch Formgebung bei
der Herstellung eines Planstein-Rohlings ein Kanal (116) ausgebildet ist, der zur
Aufnahme eines lastaufnehmenden Körpers ausgebildet ist, wobei die erste und die zweite
Lagerfläche (104, 106) jeweils planeben ausgebildet sind und die eine z. B. erste,
untere Lagerfläche (104) zu der zweiten, z. B. oberen Lagerfläche (106) leicht konisch
bzw. schräg verläuft, und dass der Kanal (116) leicht konisch ausgebildet ist, wobei
dessen Neigung zu den Lagerflächen (104, 106) entgegengesetzt verläuft.
2. Planstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Lagerflächen (104, 106) konisch bzw. schräg in die gleiche Richtung verlaufen.
3. Planstein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Umfangsflächen (112, 114) konisch bzw. schräg in die gleiche Richtung verlaufen.
4. Planstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüllkörper (102) aus Kalksandstein besteht.
5. Planstein nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüllkörper (602) aus einem Tonmaterial besteht.
6. Planstein nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (216, 316, 416, 516, 616) zur neutralen Fase asymmetrisch angeordnet und/oder
asymmetrisch konturiert ist, um ein möglichst großes Volumen der Betonarmierung im
Bereich der Druckzone aufzunehmen.
7. Planstein nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Stirnseite, vorzugsweise an beiden Stirnseiten Fasen (730) ausgebildet
sind.
8. Plansteinsturz, aus mindestens einem ersten und einem zweiten Planstein (100) nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Plansteine (100) derart aneinandergereiht sind, dass die Kanäle der Plansteine
(100) miteinander fluchten, wobei die Kanäle einen oder mehrere armierte Betonbalken
enthalten.
9. Plansteinsturz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung vorgespannt ist.
10. Plansteinsturz nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung aus Baustahl besteht und allseitig eine Betonüberdeckung von mindestens
20 mm, vorzugsweise 30 bis 40 mm aufweist.
11. Plansteinsturz nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung mittels sternförmiger Abstandshalter (760) vor der Einbringung des
Betons positioniert ist.