Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Brennstoffeinspritzventil für Brennstoffeinspritzanlagen
von Brennkraftmaschinen sowie eine Brennstoffeinspritzanlage mit solch einem Brennstoffeinspritzventil.
Speziell betrifft die Erfindung einen Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen von
luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen.
[0002] Aus der
DE 101 04 016 A1 ist ein Ventil zum Ansteuern eines Brennstoffeinspritzventils für Brennkraftmaschinen
bekannt. Das bekannte Ventil weist eine Hydraulikkammer auf, die über einen gedrosselten
Befüllkanal befüllbar ist. Dabei wird über die Hydraulikkammer eine durch einen piezoelektrischen
Aktor bedingte Verstellbewegung eines Ventilglieds in einen Hub eines Kolbens übersetzt.
Dabei ist es denkbar, dass ein Volumen der Hydraulikkammer im konkreten Anwendungsfall
innerhalb gewisser Grenzen vorgegeben ist. Hierbei ist eine Anpassung der Länge eines
an den Aktor angefügten Übergangsstückes denkbar. Allerdings wird der Aktor in der
Regel zusammen mit einem als Aktorkopf ausgestalteten Übergangsstück und weiteren
Elementen als vorgefertigtes Aktormodul bereitgestellt, so dass eine entsprechende
Längenanpassung zum Ausgleich gewisser Toleranzen bei der Montage des Brennstoffeinspritzventils
das Vorhalten einer Auswahlreihe an Aktormodulen erforderlich machen würde, was mit
erheblichen Kosten verbunden ist.
Offenbarung der Erfindung
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und die erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzanlage mit den Merkmalen des Anspruchs
8 haben demgegenüber den Vorteil, dass montage- und/oder bauteilbedingte Toleranzen
bei der Herstellung des Brennstoffeinspritzventils im Hinblick auf ein innerhalb gewisser
Grenzen vorgegebenes Steuerraumvolumen des Steuerraums des hydraulischen Kopplers
des Aktors auf kostengünstige Weise ausgeglichen werden können. Insbesondere können
die Stückkosten zur Herstellung des Brennstoffeinspritzventils der Erfindung verringert
werden.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des im Anspruch 1 angegebenen Brennstoffeinspritzventils und der im Anspruch 8 angegebenen
Brennstoffeinspritzanlage möglich.
[0005] In vorteilhafter Weise ist der Abstand zwischen der Oberfläche der Drosselplatte
und der Stirnfläche des Übergangsstücks zum Einstellen eines Steuerraumvolumens des
Steuerraums vorgegeben. Bei der Drosselplatte handelt es sich um ein relativ kostengünstiges
Bauteil, das im Hinblick auf das einzelne Brennstoffeinspritzventil angepasst oder
aus einer Menge von Drosselplatten im Rahmen einer Auswahlreihe ausgewählt werden
kann. Dadurch können montage- oder bauteilbedingte Toleranzen ausgeglichen werden,
wodurch gegebenenfalls auch größere Toleranzvorgaben für die Bauteile möglich sind.
Außerdem kann das Steuerraumvolumen gezielt innerhalb eines gewissen Bereichs eingestellt
werden, so dass die Funktionsfähigkeit des Injektors mit den gewünschten Anforderungen
übereinstimmt.
[0006] In vorteilhafter Weise ragt das Übergangsstück teilweise in die Vertiefung der Drosselplatte.
Die Konstruktion des Brennstoffeinspritzventils ist dabei vorzugsweise so vorgegeben,
dass ein gewünschter Betrag für das Ragen des Übergangsstücks in die Vertiefung vorgegeben
ist. Dieser Betrag ist so groß gewählt, dass in der Regel, das heißt auch bei eher
großen Toleranzabweichungen, das Übergangsstück zumindest noch etwas in die Vertiefung
der Drosselplatte ragt. Das vorgegebene Steuerraumvolumen kann dann in einem Extremfall
durch eine eher ausgeprägte Vertiefung und in einem anderen Extremfall durch eine
eher flache Vertiefung vorgegeben werden. Dadurch wird in den meisten Fällen ein Toleranzausgleich
ermöglicht, auch wenn das Aktormodul mit dem Übergangsstück in axialer Richtung toleranzbedingt
eher kurz ausgeführt ist und zugleich die Anordnung der Drosselplatte im Brennstoffeinspritzventil
eher weit beabstandet zu einem Aktorfuß des Aktormoduls angeordnet ist.
[0007] In vorteilhafter Weise ist die Tiefe der Vertiefung auf Grund einer Messung eingestellt,
die eine Überstehlänge des Übergangsstücks ermittelt, um die das Übergangsstück in
einem montierten Zustand in die Vertiefung der Drosselplatte ragt. Dadurch kann nach
einer Teilmontage des Brennstoffeinspritzventils die benötigte Ausgestaltung der Drosselplatte
zuverlässig ermittelt werden.
Zeichnung
[0008] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung
anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen sich entsprechende Elemente mit übereinstimmenden
Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des Brennstoffeinspritzventils der Erfindung in einer
axialen Schnittdarstellung;
Fig. 2 das in Fig. 1 gezeigte Brennstoffeinspritzventil aus der mit II bezeichneten
Blickrichtung in einer auszugsweisen, geschnittenen Darstellung;
Fig. 3 den in Fig. 2 mit III bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 4 eine Brennstoffeinspritzanlage mit mehreren Brennstoffeinspritzventilen gemäß
dem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0009] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Brennstoffeinspritzventils 1 der Erfindung
in einer schematischen, axialen Schnittdarstellung. Das Brennstoffeinspritzventil
1 kann insbesondere als Injektor für eine in der Fig. 4 dargestellte Brennstoffeinspritzanlage
2 von gemischverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen dienen. Insbesondere
eignet sich das Brennstoffeinspritzventil 1 für eine Brennstoffeinspritzanlage 2 mit
einem Common-Rail 3, das Dieselbrennstoff unter hohem Druck zu mehreren Brennstoffeinspritzventilen
1, 4, 5, 6 führt. Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich jedoch
auch für andere Anwendungsfälle.
[0010] Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein aus mehreren Teilen bestehendes Gehäuse
7 auf. Insbesondere umfasst das Gehäuse 7 einen Haltekörper 8, ein Gehäuseteil 9 und
eine Spannmutter 10, mittels der das Gehäuseteil 9 mit dem Haltekörper 8 verbunden
ist. Das Gehäuseteil 9 ist dabei als Düsenkörper 9 ausgestaltet. Ferner weist das
Brennstoffeinspritzventil 1 einen Ventilsitzkörper 11 auf, der einstückig mit dem
Gehäuseteil 9 verbunden ist. An dem Ventilsitzkörper 11 ist eine Ventilsitzfläche
ausgebildet, die mit einem von einer Ventilnadel 12 betätigbaren Ventilschließkörper
13 zu einem Dichtsitz zusammenwirkt. Dabei ist der Ventilschließkörper 13 einteilig
mit der Ventilnadel 12 ausgebildet.
[0011] Die Ventilnadel 12 weist einen Ventilnadelkolben 14 auf, der in einer Ventilnadelführung
15 des Gehäuseteils 9 geführt ist.
[0012] Der Haltekörper 8 weist einen Brennstoffeinlassstutzen 16 auf, an den eine Brennstoffleitung
17 (Fig. 4) anschließbar ist, um das Brennstoffeinspritzventil 1 an ein Common-Rail
3 (Fig. 4) oder eine andere Einrichtung anzuschließen. Der Brennstoffeinlassstutzen
16 weist einen Brennstoffkanal 18 auf, der in der Schnittdarstellung der Fig. 1 nur
teilweise dargestellt ist und unterhalb einer zwischen einem Aktorfuß 19 und dem Gehäuse
7 ausgebildeten Abdichtung 20 in einen Aktorraum 21 mündet. Der im Inneren des Gehäuses
7 des Brennstoffeinspritzventils 1 vorgesehene Aktorraum 21 ist dabei mittels der
Abdichtung 20 gegenüber einem Raum 22 abgedichtet. Innerhalb des Aktorraums 21 ist
ein piezoelektrischer Aktor 23 angeordnet, wobei elektrische Leitungen 24 durch den
Raum 22 und den Aktorfuß 19 an den Aktor 23 geführt sind, um den Aktor 23 zur Betätigung
des Brennstoffeinspritzventils 1 mit einer elektrischen Spannung zu beaufschlagen.
An den Aktor 23 ist einerseits der Aktorfuß 19 angefügt, der sich an dem Haltekörper
8 abstützt. Andererseits ist an den Aktor 23 ein Übergangsstück 25 angefügt, das als
Aktorkopf 25 ausgestaltet ist. Der Aktor 23, der Aktorfuß 19, das Übergangsstück 25
und die elektrischen Leitungen 24 bilden ein Aktormodul, das bei der Montage des Brennstoffeinspritzventils
1 als vormontierte Baugruppe eingesetzt wird.
[0013] Bei der Beaufschlagung des Aktors 23 mit einer Steuerspannung erfolgt eine Ladung
des Aktors 23, so dass sich dieser in Richtung einer Achse 26 des Gehäuses 7 ausdehnt,
wobei der Aktor 23 das Übergangsstück 25 verstellt.
[0014] Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist außerdem eine im Bereich der Spannmutter 10
innerhalb des Gehäuses 7 angeordnete Drosselplatte 30 auf, in der in der Fig. 1 dargestellte
Brennstoffkanäle 31 ausgebildet sind, um Brennstoff aus dem Aktorraum 21 in einen
Brennstoffraum 29 im Inneren des Gehäuseteils 9 des Gehäuses 7 zu leiten.
[0015] Der weitere Aufbau des Brennstoffeinspritzventils 1 ist auch mit Bezugnahme auf Fig.
2 im Detail weiter beschrieben.
[0016] Fig. 2 zeigt den zwischen den Schnittebenen 32 und 33 liegenden Teil des in Fig.
1 dargestellten Brennstoffeinspritzventils 1 aus der mit II bezeichneten Blickrichtung
in einer Schnittdarstellung. Die Drosselplatte 30 ist auf Grund der Anzugskraft der
Spannmutter 10 zwischen dem Gehäuseteil 9 und dem Haltekörper 8 eingespannt. Das innerhalb
des Haltekörpers 8 angeordnete Übergangsstück 25 weist eine Aussparung 34 auf, die
zur Drosselplatte 30 hin geöffnet ist. In der Aussparung 34 ist ein Ventilkolben 35
angeordnet, der in Richtung der Achse 26 des Gehäuses 7 in der Aussparung 34 verschiebbar
ist. Die Aussparung 34 ist als Stufenbohrung ausgestaltet. Eine Ventilfeder 36 stützt
sich im Inneren des Übergangsstücks 25 einerseits an der Stufe der Aussparung 34 ab
und liegt andererseits an dem Ventilkolben 35 an, um diesen mit einer Vorspannkraft
zu beaufschlagen. Das Übergangsstück 25 ist auf der Seite der Drosselplatte 30 umfänglich
von einer Steuerraumhülse 37 umschlossen, wobei eine Kante 39 der Steuerraumhülse
37 mit der Drosselplatte 30 einen Dichtsitz ausbildet und wobei die Steuerraumhülse
37 durch eine Ventilfeder 38 gegen die Drosselplatte 30 mit einer Vorspannkraft beaufschlagt
ist. Das Übergangsstück 25, die Steuerraumhülse 37, die Drosselplatte 30, die Steuerraumhülse
46, der Ventilnadelkolben 14 und der Ventilkolben 35 sind Teil eines hydraulischen
Kopplers 51.
[0017] Das Übergangsstück 25 weist eine ringförmige Stirnfläche 40 auf. Ferner weist die
Drosselplatte 30 eine Oberfläche 41 auf, die der Stirnfläche 40 zugewandt ist. Die
Steuerraumhülse 37 weist eine Innenfläche 42 auf, wobei das Übergangsstück 25 an der
Innenfläche 42 in Richtung der Achse 26 geführt ist. Außerdem weist der Ventilkolben
35 eine Außenfläche 43 auf, die gegenüberliegend zu der Innenfläche 42 vorgesehen
ist. Die Stirnfläche 40 des Übergangsstücks 25, die Innenfläche 42 der Steuerraumhülse
37, die Oberfläche 41 der Drosselplatte 30 sowie die Außenfläche 43 des Ventilbolzens
35 schließen einen ringspaltförmigen Steuerraum 44 ein. Außerdem ist ein weiterer
Steuerraum 45 vorgesehen, der von der Drosselplatte 30, einer weiteren Steuerraumhülse
46 und dem Ventilnadelkolben 14 eingeschlossen ist. Dabei sind der Steuerraum 44 und
der Steuerraum 45 auf verschiedenen Seiten der Drosselplatte 30 vorgesehen. Der Steuerraum
44 ist mit dem Steuerraum 45 über eine in der Drosselplatte 30 ausgebildete Drossel
47 verbindbar, wobei die Verbindung über die momentane Lage des Ventilkolbens 35 freigegeben
oder unterbrochen wird.
[0018] Zur Ansteuerung der Ventilnadel 12 über den Ventilnadelkolben 14 wird mittels des
Übergangsstücks 25 der Druck des im Steuerraum 44 vorgesehenen Brennstoffs variiert,
wobei ein Druckausgleich über die Drossel 47 erfolgt, der zu einer Änderung des Druckes
des im Steuerraum 45 vorgesehenen Brennstoffs führt. In Abhängigkeit von dem Druck
des Brennstoffs im Steuerraum 45 kommt es dann zu einer Veränderung der Lage der Ventilnadel
12, so dass der Dichtsitz geöffnet oder geschlossen wird, der zwischen dem Ventilschließkörper
13 und der Ventilsitzfläche des Ventilsitzkörpers 11 ausgebildet ist.
[0019] Der Steuerraum 44 weist ein gewisses Steuerraumvolumen auf. Für dieses Steuerraumvolumen
ist durch die Konstruktion des Brennstoffeinspritzventils 1 in Bezug auf den jeweiligen
Anwendungsfall ein Steuerraumsollvolumen vorgegeben. Allerdings kann es auf Grund
von Montage- und Bauteiltoleranzen beim speziellen Brennstoffeinspritzventil 1 zu
gewissen Abweichungen des tatsächlichen Steuerraumvolumens des Steuerraums 44 von
dem vorgegebenen Steuerraumsollvolumen kommen. Da die charakteristischen Eigenschaften
des Brennstoffeinspritzventils 1 maßgeblich von der Größe des Steuerraumvolumens des
Steuerraums 44 abhängen, kann die Toleranzvorgabe für das Steuerraumvolumen sehr hohe
Anforderungen an die Montage und die Bauteile des Brennstoffeinspritzventils stellen.
[0020] Das Brennstoffeinspritzventil 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist
eine Drosselplatte 30 auf, an der eine Vertiefung 48 ausgebildet ist. Die Ausgestaltung
der Vertiefung 48 ist dabei so gewählt, dass in Bezug auf die gegebene Paarung der
Bauteile oder das teilmontierte Brennstoffeinspritzventil eine Einstellung des Steuerraumvolumens
des Steuerraums 44 erfolgt. Eine Nachbearbeitung anderer Bauteile, insbesondere des
Haltekörpers 8 oder des Übergangsstücks 25, ist dann im Hinblick auf die Vorgabe des
Steuerraumvolumens des Steuerraums 44 nicht erforderlich.
[0021] Die Stirnfläche 40 des Übergangsstücks 25 und die Oberfläche 41 der Drosselplatte
30 liegen einander gegenüber und sind einander zugewandt. Außerdem sind die Stirnfläche
40 des Übergangsstücks 25 und die Oberfläche 41 der Drosselplatte 30 zueinander parallel.
Die Ausgestaltung der Vertiefung 48 ist im Folgenden anhand der Fig. 3 im weiteren
Detail beschrieben.
[0022] Fig. 3 zeigt den in Fig. 2 mit III bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
1. Eine Tiefe 49 der Vertiefung 48 ist so gewählt, dass ein Abstand 50 zwischen der
Stirnfläche 40 des Übergangsstücks 25 und der Oberfläche 41 der Drosselplatte 30 einen
vorgegebenen Wert hat. Das heißt, die Vertiefung 48 ist so ausgestaltet, dass der
Abstand 50 zwischen der Oberfläche 41 der Drosselplatte 30 und der Stirnfläche 40
des Übergangsstücks 25 zum Einstellen des Steuerraumvolumens des Steuerraums 44 vorgegeben
ist. Der Abstand 50 ist somit eine Steuerraumsollhöhe 50 zum Vorgeben des Steuerraumvolumens.
Das Übergangsstück 25 ist dabei so ausgestaltet, dass es teilweise in die Vertiefung
48 der Drosselplatte 30 ragt.
[0023] Die Drosselplatte 30 weist eine ringförmige Anlagefläche 55 auf. Die ringförmige
Anlage 55 ist dabei auf der Seite der Drosselplatte 30 vorgesehen, auf der auch die
Vertiefung 48 ausgestaltet ist. Der Haltekörper 8 weist eine Stirnfläche 56 auf, mit
der der Haltekörper 8 an der ringförmigen Anlagefläche 55 der Drosselplatte 30 anliegt.
Die Tiefe 49 der Vertiefung 48 ergibt sich aus der in axialer Richtung betrachteten
Höhendifferenz zwischen der ringförmigen Anlagefläche 55 und der Oberfläche 41 der
Drosselplatte 30 im Bereich der Vertiefung 48. Ferner ergibt sich eine Überstehlänge
57, um die das Übergangsstück 25 mit seiner Stirnfläche 40 in axialer Richtung betrachtet
über die Stirnfläche 50 des Haltekörpers 8 übersteht, auch aus dem in axialer Richtung
betrachteten Höhenunterschied zwischen der ringförmigen Anlagefläche 55 der Drosselplatte
30 im montierten Zustand und der Stirnfläche 40 des Übergangsstücks 25.
[0024] Wie in der Fig. 3 dargestellt, kann die erforderliche Tiefe 49 der Vertiefung 48
daher aus der Summe der Überstehlänge 57 und des gewünschten Abstands 50 berechnet
werden. Die Überstehlänge 57 kann dabei durch einen Messprozess ermittelt werden.
Ferner ist anzumerken, dass der Abstand 50 die Höhe des ringspaltförmigen Steuerraums
44 vorgibt und somit das Steuerraumvolumen des ringspaltförmigen Steuerraums 44 definiert.
[0025] Die ermittelte Tiefe 49 der Vertiefung 48 wird als Steuergröße für einen Einschleifprozess
verwendet, mit dem die Vertiefung 48 in der Drosselplatte 30 ausgebildet wird. Alternativ
kann die ermittelte Tiefe 49 auch zur Auswahl der Drosselplatte 30 aus einer Menge
von Drosselplatten im Rahmen einer Auswahlreihe verwendet werden.
[0026] Es ist anzumerken, dass die Überstehlänge 57 auf Grund von bauteil- und montagebedingten
Toleranzen variiert und dass diese Variation durch die individuelle Wahl der Tiefe
49 ausgeglichen wird. Konstruktiv ist vorzugsweise eine positive Überstehlänge 57
vorgegeben, so dass auch bei einer toleranzbedingten Verringerung der Überstehlänge
57 in Bezug auf die konstruktiv vorgegebene Überstehlänge 57 ein Abgleich durch Ausbilden
der Vertiefung 48 mit einer dann entsprechend eher geringen Tiefe 49 möglich ist,
wodurch eine eher flache Vertiefung 48 ausgebildet ist.
[0027] Die Drosselplatte 30 weist außerdem eine ringförmige Nut 58 auf, die im Bereich der
Vertiefung 48 ausgebildet ist, um das Anliegen der Kante 39 der Steuerraumhülse 37
an der Oberfläche 41 der Drosselplatte 30 zu gewährleisten.
[0028] Fig. 4 zeigt eine Brennstoffeinspritzanlage 2 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Brennstoffeinspritzanlage 2 dient für eine Brennkraftmaschine 60, die mehrere
Zylinder 61, 62, 63, 64 aufweist. Dem Zylinder 61 ist das Brennstoffeinspritzventil
1 zugeordnet, das über die Brennstoffleitung 17 mit dem Common-Rail 3 verbunden ist.
Dabei fördert eine Förderpumpe 65 unter hohem Druck stehenden Brennstoff über das
Common-Rail 3. Dem Brennstoffeinspritzventil 1 entsprechende Brennstoffeinspritzventile
4, 5, 6 sind den Zylindern 62, 63, 64 zugeordnet, wobei jedes der Brennstoffeinspritzventile
4, 5, 6 mit einer Brennstoffleitung 66, 67, 68 mit dem Common-Rail 3 verbunden ist.
Jedes der Brennstoffeinspritzventile 1, 4, 5, 6 weist ein individuelles Identifikationskennzeichen
70, 71, 72, 73 auf. Dabei wird während der Montage des Brennstoffeinspritzventils
1 eine Überstehlänge 57 für das Brennstoffeinspritzventil 1 ermittelt und anhand des
Identifikationskennzeichens 70 dem Brennstoffeinspritzventil 1 zugeordnet. Entsprechend
erfolgt für die Brennstoffeinspritzventile 4, 5, 6 jeweils die Messung einer individuellen
Vorstehlänge 57 und die Zuordnung dieser Vorstehlängen 57 zu den Brennstoffeinspritzventilen
4, 5, 6 anhand der Identifikationskennzeichen 71, 72, 73. Für jedes Brennstoffeinspritzventil
1, 4, 5, 6 wird die erforderliche Tiefe 49 der Vertiefung 48 bestimmt und die hierfür
geeignete Drosselplatte 30 durch Einschleifen hergestellt oder aus einer Menge von
Drosselplatten 30 im Rahmen einer Auswahlreihe ausgewählt. Die eingeschliffenen oder
ausgewählten Drosselplatten 30 werden dann anhand der Identifikationskennzeichen 70,
71, 72, 73 den Brennstoffeinspritzventilen 1, 4, 5, 6 zugeordnet. Die Brennstoffeinspritzventile
1, 4, 5, 6 weisen dann Drosselplatten 30 mit individuell ausgestalteten Vertiefungen
48 auf, so dass die Brennstoffeinspritzventile 1, 4, 5, 6 jeweils das gleiche Steuerraumvolumen
des jeweiligen Steuerraums 44 aufweisen.
[0029] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen
von luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen mit einem in einem Gehäuse
(7) angeordneten Aktor (23) und einem von dem Aktor (23) mittels eines hydraulischen
Kopplers (51) betätigbaren Ventilschließkörper (13), der mit einem Ventilsitzkörper
(11) zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, wobei der hydraulische Koppler (51) ein von
dem Aktor (23) betätigbares Übergangsstück (25), eine Drosselplatte (30) und eine
an der Drosselplatte (30) anliegende Steuerraumhülse (37) aufweist, die das Übergangsstück
(25) abschnittsweise umschließt, wobei ein Steuerraum (44) vorgesehen ist, der durch
eine Stirnfläche (40) des Übergangsstücks (25) eine Innenfläche (42) der Steuerraumhülse
(37) und eine Oberfläche (41) der Drosselplatte (30) begrenzt ist, wobei das Übergangsstück
(25) so ausgestaltet ist, dass die Stirnfläche (40) des Übergangsstücks (25) gegenüberliegend
zu der Oberfläche (41) der Drosselplatte (30) angeordnet ist, und wobei die Drosselplatte
(30) eine Vertiefung (48) aufweist, um einen Abstand (50) zwischen der Oberfläche
(41) der Drosselplatte (30) und der Stirnfläche (40) des Übergangsstücks (25) vorzugeben.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand (50) zwischen der Oberfläche (41) der Drosselplatte (30) und der Stirnfläche
(40) des Übergangsstücks (25) zum Einstellen eines Steuerraumvolumens des Steuerraums
(44) vorgegeben ist.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Übergangsstücks (25) teilweise in die Vertiefung (48) der Drosselplatte (30)
ragt.
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Tiefe (49) der Vertiefung (48) auf Grund einer Messung eingestellt ist, wobei
die Messung zum zumindest mittelbaren Ermitteln einer Überstehlänge (57) des Übergangsstücks
(25) dient, um die das Übergangsstück (25) in einem montierten Zustand in die Vertiefung
(48) der Drosselplatte (30) ragt.
5. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drosselplatte (30) auf einer Seite der Drosselplatte (30), an der die Vertiefung
(48) vorgesehen ist, eine ringförmige Anlagefläche (55) aufweist, dass die Drosselplatte
(30) im montierten Zustand mit ihrer Anlagefläche (55) an einer Stirnfläche (56) eines
Haltekörpers (8) des Gehäuses (7) anliegt und dass die Überstehlänge (57) des Übergangsstücks
(25) eine Überstehlänge (57) ist, mit der die Stirnfläche (40) des Übergangsstückes
(25) über die Stirnfläche (56) des Haltekörpers (8) in einer axialen Richtung übersteht.
6. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefung (48) in der Drosselplatte (30) durch Einschleifen ausgebildet ist,
wobei die Tiefe (49) der Vertiefung (48) durch die Summe aus der Überstehlänge (57)
und einer vorgegebenen Steuerraumsollhöhe (50) vorgegeben ist.
7. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Steuerraum (44) als ringspaltförmiger Steuerraum (44) ausgebildet ist.
8. Brennstoffeinspritzanlage (2) für eine luftverdichtende, selbstzündende Brennkraftmaschine
(60) mit einem ersten Brennstoffeinspritzventil (1) gemäß einem der Ansprüche 2 bis
6 und zumindest einem zweiten Brennstoffeinspritzventil (4) nach einem der Ansprüche
2 bis 6, wobei die Drosselplatten (30) der Brennstoffeinspritzventile (1, 4) individuell
ausgestaltete Vertiefungen (48) aufweisen.
9. Brennstoffeinspritzanlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steuerraumvolumen des Steuerraums (44) des ersten Brennstoffeinspritzventils
(1) zumindest näherungsweise gleich dem Steuerraumvolumen des Steuerraums (44) des
zweiten Brennstoffeinspritzventils (4) ist.
10. Brennstoffeinspritzanlage nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefung (48) in den Drosselplatten (30) der Brennstoffeinspritzventile (1,
4) jeweils durch Einschleifen ausgebildet ist, wobei eine Tiefe (49) der Vertiefung
(48) der Drosselplatte (30) des ersten Brennstoffeinspritzventils (1) und eine Tiefe
(49) der Vertiefung (48) der Drosselplatte (30) des zweiten Brennstoffeinspritzventils
(4) so vorgegeben sind, dass das Steuerraumvolumen des Steuerraums (44) des ersten
Brennstoffeinspritzventils (1) zumindest näherungsweise gleich dem Steuerraumvolumen
des Steuerraums (44) des zweiten Brennstoffeinspritzventils (4) ist.
11. Brennstoffeinspritzanlage nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drosselplatte (30) des ersten Brennstoffeinspritzventils (1) und die Drosselplatte
(30) des zweiten Brennstoffeinspritzventils (4) aus einer Menge von Drosselplatten
(30) so ausgewählt sind, dass das Steuerraumvolumen des Steuerraums (44) des ersten
Brennstoffeinspritzventils (1) zumindest näherungsweise gleich dem Steuerraumvolumen
des Steuerraums (44) des zweiten Brennstoffeinspritzventils (4) ist.