[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Teelichthülle gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen
des Patentanspruchs 1 bzw. auf ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Teelichthülle.
[0002] Allgemein bekannt sind Teelichter, welche aus einer Teelichthülle mit einem darin
eingefassten Wachs- und/oder Paraffinkörper und einem Docht ausgebildet sind. Die
klassische Form eines solchen Teelichts besteht aus einem Boden mit eingeprägten und
nach unten hin abstehenden Füßen sowie einer nach unten hin eingeprägten Docht- oder
Dochthalteraufnahme, wobei vom Außenumfang des Bodens nach oben hin eine zylindrische
Seitenwand umlaufend emporragt. Nachteilhaft bei diesen Teelichtern ist einerseits
ein sehr großer Materialbedarf an Metall, insbesondere Aluminium zum Ausbilden der
Teelichthülle. Außerdem ist bei diesen Teelichthüllen nachteilhaft, dass sie viel
Platz in Verpackungen zum Transport beanspruchen.
[0003] Zum Reduzieren des Platzbedarfs für Transportzwecke ist aus
DE 20 2005 006 752 U1 ein quadratisches Teelicht bekannt, welches eine quadratische Bodenwand und eine
sich davon nach oben hin umlaufende Seitenwand mit ebenfalls quadratischem Querschnitt
aufweist. Zwar benötigt eine solche Teelichthülle bzw. ein Teelicht mit einer solchen
Teelichthülle effektiv weniger Raum für Verpackungszwecke, aufgrund des quadratischen
Querschnitts ist der Materialbedarf zur Herstellung der Teelichthülle jedoch effektiv
noch größer.
[0004] Allgemein bekannt sind aus
DE 10 2004 016 490 A1 ein Teelicht und ein Verfahren zur Herstellung eines Aufnahmetopfes für ein Teelicht.
Zur Reduzierung des Raumbedarfs bei Transportzwecken und zum Ermöglichen eines einfachen
Biegeprozesses anstelle eines Tiefziehverfahrens bei der Herstellung der Teelichthülle
wird dabei vorgeschlagen, eine im Querschnitt sechseckige Teelichthülle herzustellen.
Durch das Verwenden eines Biegeprozesses bei der Herstellung wird außerdem ein reduzierter
Materialbedarf zur Herstellung der Teelichthülle angestrebt, da die Menge an Verschnitt
reduziert werden soll. Jedoch entsteht ein vermehrter Materialverbrauch dadurch, dass
in den Eckbereichen der umlaufenen Seitenwand jeweils drei Lagen des Materials übereinander
liegend angeordnet sind.
[0005] Allgemein ist für die Herstellung derartiger Teelichthüllen eine Mindest-Wandstärke
erforderlich, um ausreichend Stabilität für insbesondere die umlaufende Seitenwand
zu gewährleisten. Eine ausreichende Stabilität der umlaufenden Seitenwand ist für
den Transport leerer Teelichthüllen bis zu deren Bestückung mit einem Wachs- oder
Paraffinkörper erforderlich, um ein Umbiegen der umlaufenen Seitenwand zu verhindern.
Beim automatischen Bestücken der leeren Teelichthüllen durch Einsetzen eines entsprechend
geformten Wachs- oder Paraffinkörpers ist eine ausreichende Stabilität der umlaufenden
Seitenwand erforderlich, um bei nicht ganz exakter Einführung des Paraffin- oder Wachskörpers
in die Teelichthülle oder bei Abweichungen der Außenmaße des Wachs- oder Paraffinkörpers
ein Zusammendrücken oder Verbiegen der Teelichthülle zu verhindern. Außerdem ist eine
ausreichende. Stabilität der umlaufenden Seitenwand bei der späteren Benutzung des
derart gefertigten Teelichts erforderlich, wenn das Material des Paraffin- oder Wachskörpers
beim Abbrennen des darin eingesetzen Dochtes flüssig wird und daher die umgebende
Teelichthülle von innen her bzw. nach innen hin keine Abstützung durch den zuvor festen
Paraffin- oder Wachskörper erfährt.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Teelichthülle vorzuschlagen, welche
derart aufgebaut ist, dass der Materialverbrauch bei der Herstellung der Teelichthülle
weiter reduziert werden kann. Insbesondere soll trotz eines weiter reduzierten Materialbedarfs
eine ausreichende Stabilität insbesondere der umlaufenden Seitenwand einer solchen
Teelichthülle bzw. eines Teelichts mit einer solchen Teelichthülle gewährleistet bleiben.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Teelichthülle mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 bzw. durch ein Teelicht mit einer solchen Teelichthülle gelöst. Vorteilhaft ist
außerdem ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Teelichthülle. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
[0008] Vorteilhaft ist demgemäß eine Teelichthülle mit einer Bodenwand und einer sich von
der Bodenwand nach oben erstreckenden umlaufenden Seitenwand, wobei die Seitenwand
einen nicht zylindrischen Querschnitt aufweist, wobei die Seitenwand wellenförmig
und/oder mit einer großen Vielzahl von zumindest 10 Ecken ausgebildet ist. Vorteilhaft
ist demgemäß außerdem und bevorzugt in Kombination eine solche Teelichthülle mit einer
Bodenwand und einer sich von der Bodenwand nach oben erstreckenden umlaufenden Seitenwand,
wobei die Bodenwand unstrukturiert ebenflächig ausgebildet ist.
[0009] Wellen und/oder Ecken der umlaufenden Seitenwand erstrecken sich dabei vorteilhaft
um eine zentrale Achse herum. Die umlaufende Seitenwand ist bevorzugt mit einer Wellenstruktur
ausgebildet, wobei außenseitige Wellenberge als Ecken ausgebildet sind. Die umlaufende
Seitenwand einer in üblicher Art und Weise dimensionierten Teelichthülle weist vorzugsweise
mehr als 20, besonders bevorzugt mehr als 40 Wellen und/oder Ecken auf.
[0010] Eine Wandstärke der umlaufenden Seitenwand ist dadurch dünner als 70 p, insbesondere
dünner als 60 µ ausbildbar. Ein Verhältnis von Durchmesser zu einer Anzahl von Wellen
oder Ecken ist kleiner 1, insbesondere kleiner 0,9 erzielbar. Üblicherweise ist eine
solche Teelichthülle aus einem metallischen Material, insbesondere aus Aluminium gefertigt.
[0011] Vorteilhaft ist entsprechend auch ein Teelicht aus einer solchen Teelichthülle, in
welcher ein Paraffin- und/oder Wachskörper mit eingesetztem Doch aufgenommen ist.
[0012] Verfahrensgemäß wird bevorzugt ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Teelichthülle,
bei dem die Teelichthülle mittels eines Stanz- und Tiefzieh-Verfahrens ausgebildet
wird.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine Teelichthülle in Draufsicht und
- Fig. 2
- die Teelichthülle im Schnitt in Seitenansicht.
[0014] Fig. 1 und 2 zeigen eine bevorzugte Teelichthülle 1 aus einem metallischen Material,
vorzugsweise Aluminium. Eine Bodenwand 2 erstreckt sich vorzugsweise ebenflächig ohne
Strukturierungen zum Ausbilden von Füßen oder einer Dochtaufnahmemulde, was zu einer
Reduzierung von restlichem Paraffin oder Wachs nach dem Ausbrennen des in die Teelichthülle
eingesetzten Paraffin- oder Wachskörpers führt. Außerdem lässt sich ein reduzierter
Raumbedarf beim Verpacken erzielen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Abdrücke
in einer Oberfläche des Paraffin- oder Wachskörpers durch eine strukturiert ausgebildete
Bodenwand 2 entfallen, wenn die Bodenwand 2, wie dargestellt, ebenflächig ausgebildet
ist. Dies ermöglicht ein besonders rückstandsfreies Ausbrennen von Paraffin oder Wachs.
[0015] Von der Bodenwand 2 erstreckt sich von deren Außenumfang nach oben hin eine umlaufende
Seitenwand 3. Die umlaufende Seitenwand 3 weist oberseitig eine Umbördelung 4 zur
Erhöhung der Randstabilität auf. Außerdem ist die umlaufende Seitenwand 3 wellenförmig
und/oder mit einer großen Vielzahl von parallel zu einer zentralen Achse X verlaufenden
Ecken bzw. Kanten ausgebildet. Eine derart wellenförmig und/oder mit einer Vielzahl
von Ecken 5 ausgebildete umlaufende Wand 3 bietet eine deutlich höhere Stabilität
als eine ebenflächig umlaufend ausgebildete Seitenwand. Zwar wird durch die wellenförmige
Strukturierung bzw. das Ausbilden von Ecken 5 die effektive Länge der umlaufenden
Wand 3 um die zentrale Achse X herum länger als bei einer ebenflächig ausgebildeten
umlaufenen Wand, jedoch kann eine Wandstärke m der umlaufenden Wand 3 bei gleicher
Stabilität derart dünner ausgebildet werden, dass sich bei der Herstellung insgesamt
eine deutliche Materialersparnis ergibt.
[0016] Gemäß erster Versuche bei einer typischen Teelichthülle mit einer Höhe h von 15 -
17 mm und einem Durchmesser d von 36 - 40 mm erscheint eine Anzahl von 15 bis 50 Ecken
5 bzw. Wellen besonders vorteilhaft zu sein. Eine solche Anordnung ermöglicht eine
Reduzierung einer typischen Wandstärke m von bisher 75 - 80 µ auf unter 60 p, insbesondere
auf 50 µ oder weniger. Gemäß weiterer Versuche ergeben sich aber auch vorteilhafte
Materialersparnisse bei andern Verhältnissen der Anzahl von Wellen bzw. Ecken 5 im
Verhältnis zum Durchmesser d und/oder der Höhe h einer solchen Teelichthülle 1. Ein
Verhältnis von Durchmesser d zur Anzahl von Wellen oder Ecken 5 muss daher nicht zwingend
im Bereich von 0,5 - 2,5 liegen, sondern kann auch darüber oder darunter liegen. Ebenso
können vorteilhaft dünnere Wandstärken m und somit Materialeinsparungen bei größeren
oder kleineren Verhältnissen von Seitenwandhöhe h zu Anzahl der Ecken 5 als in einem
Bereich von 0,25 - 1 erzielt werden. Entscheidend ist die Erkenntnis, dass durch eine
wellige Struktur oder eine Struktur mit einer Vielzahl von Ecken eine Erhöhung der
Wandstabilität der umlaufenden Seitenwand 3 erzielt werden kann, so dass deren Materialstärke
m gegenüber bisherigen Ausführungsformen deutlich reduziert werden kann, so dass bei
der Herstellung der Teelichthülle 1 eine Materialersparnis erzielbar ist.
[0017] Die Herstellung eines solchen Teelichts 1 kann in für sich bekannter Art und Weise
dadurch erfolgen, dass aus einem Aluminiumstreifen eine Ronde ausgestanzt wird. Anschließend
wird die Aluminiumronde zwischen einem Schnittstempel und einem Faltenhalter oder
Niederhalter eingespannt. Danach fährt der Schnittstempel, welcher in seiner Mitte
eine entsprechend wellenförmige oder mit einer Vielzahl von Ecken versehene Öffnung
oder Bohrung aufweist, herunter, woraufhin ein Formring mit der Aluminiumronde in
den Schnittstempel eintaucht. Ist bei einem solchen Ziehvorgang 3 die gewünschte Höhe
h der seitlichen Umrandung erreicht, wird dieser gestoppt. Anschließend wird mit einem
Prägestempel eine Seitenbördelung zum Ausbilden der Umbördelung 4 in das Formteil
hineingefahren. Abschließend werden die einzelnen. Werkzeugkomponenten wieder auseinandergefahren
und das napfförmige Metallgehäuse aus dem Schnittstempel zur nachfolgenden Befüllung
mit einem Paraffin- oder Wachs-Körper welcher mit einem Docht versehen ist, ausgestossen.
1. Teelichthülle (1) mit
- einer Bodenwand (2) und
- einer sich von der Bodenwand (2) nach oben erstreckenden umlaufenden Seitenwand
(3), wobei die Seitenwand (3) einen nicht zylindrischen Querschnitt aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenwand wellenförmig und/oder mit einer großen Vielzahl von zumindest 10 Ecken
ausgebildet ist.
2. Teelichthülle (1) nach insbesondere Anspruch 1 mit
- einer Bodenwand (2) und
- einer sich von der Bodenwand (2) nach oben erstreckenden umlaufenden Seitenwand
(3),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodenwand (2) unstrukturiert ebenflächig ausgebildet ist.
3. Teelichthülle nach Anspruch 1 oder 3, bei der sich Wellen und/oder Ecken (5) der umlaufenden
Seitenwand (3) um eine zentrale Achse (X) herum erstrecken.
4. Teelichthülle nach einem vorstehenden Anspruch, bei der die umlaufende Seitenwand
(3) mit einer Wellenstruktur ausgebildet ist, wobei außenseitige Wellenberge als Ecken
(5) ausgebildet sind.
5. Teelichthülle nach einem vorstehenden Anspruch, bei der die umlaufende Seitenwand
(3) vorzugsweise mehr als 14, besonders bevorzugt mehr als 30 Wellen und/oder Ecken
aufweist.
6. Teelichthülle nach einem vorstehenden Anspruch, bei der eine Wandstärke (m) der umlaufenden
Seitenwand (3) dünner als 70 µ, insbesondere dünner als 60 µ ausgebildet ist.
7. Teelichthülle nach einem vorstehenden Anspruch, bei welcher ein Verhältnis von Durchmesser
(d) zu einer Anzahl von Wellen oder Ecken kleiner 2,5, insbesondere kleiner 1,5 beträgt.
8. Teelichthülle nach einem vorstehenden Anspruch aus einem metallischen Material, insbesondere
aus Aluminium.
9. Teelicht aus einer Teelichthülle (1) nach einem vorstehenden Anspruch, in welcher
ein Paraffin- und/oder Wachskörper mit eingesetztem Doch aufgenommen ist.
10. Verfahren zum Herstellen einer Teelichthülle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei
dem die Teelichthülle (1) mittels eine Stanz- und Tiefzieh-Verfahrens ausgebildet
wird.