[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitsschaltgerät zum sicheren Abschalten
eines elektrischen Verbrauchers, insbesondere einer elektrisch angetriebenen Maschine,
mit einer fehlersicheren Abschalteinheit sowie einer Meldeeinheit, denen ein externes
Steuersignal gemeinsam zuführbar ist, wobei die Abschalteinheit den elektrischen Verbraucher
in Abhängigkeit von einem definierten Signalzustand des Steuersignals fehlersicher
abschaltet, und wobei die Meldeeinheit ein externes Meldesignal erzeugt und dieses
beim Auftreten des definierten Signalzustandes verzögerungsfrei deaktiviert.
[0002] Ein derartiges Sicherheitsschaltgerät ist aus
DE 40 33 800 A1 bekannt.
[0003] Sicherheitsschaltgeräte der eingangs genannten Art werden vor allem im industriellen
Bereich verwendet, um Abschaltvorgänge auf fehlersichere Art und Weise durchzuführen.
"Fehlersicher" bedeutet dabei in diesem Zusammenhang, daß das Schaltgerät zumindest
die Sicherheitskategorie 3 der europäischen Norm EN 954-1 erfüllt. Beispielsweise
werden derartige Geräte verwendet, um in Reaktion auf die Betätigung eines NOT-AUS-Tasters
oder das Öffnen einer Schutztür eine Maschinenanlage, von der eine Gefahr ausgeht,
stillzusetzen oder anderweitig in einen gefahrlosen Zustand zu überführen. Auch zum
Durchführen von Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten ist es in der Regel notwendig,
eine Maschine oder Maschinenanlage ganz oder zumindest teilweise fehlersicher abzuschalten.
Da eine Fehlfunktion oder ein Versagen des Sicherheitsschaltgerätes in einer solchen
Situation eine unmittelbare Gefahr für Menschen zur Folge hat, werden hinsichtlich
der Fehlersicherheit derartiger Schaltgeräte sehr hohe Anforderungen gestellt. Dies
führt zu einem sehr großen Aufwand verbunden mit hohen Kosten bei der Entwicklung
und Fertigung von Sicherheitsschaltgeräten.
[0004] In manchen Anwendungsfällen besteht das Bedürfnis, die Maschine oder Maschinenanlage
vor dem eigentlichen Abschalten, d.h. dem Entfernen der Versorgungsspannung, kontrolliert
herunterzufahren. Dabei wird die Maschine von der Maschinensteuerung kontrolliert
in einen definierten Ruhezustand überführt. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn
die Wiederinbetriebnahme der Maschine nach einem abrupten Abschalten mitten im Betriebsablauf
mit Schwierigkeiten verbunden ist. Des weiteren werden durch ein kontrolliertes Herunterfahren
vor dem eigentlichen Abschalten unkontrollierte Maschinenbewegungen, beispielsweise
infolge von Trägheitskräften, vermieden.
[0005] Um ein kontrolliertes Herunterfahren einer Maschine vor dem eigentlichen Abschalten
zu ermöglichen, ist es bekannt, mit Hilfe eines Verzögerungselements den Abschaltvorgang,
d.h. das Unterbrechen der Stromversorgung um eine erste Zeitspanne zu verzögern. Vor
Ablauf dieser Zeitspanne erzeugt die Meldeeinheit einen Zustandswechsel des externen
Meldesignals, wodurch die Steuereinheit der Maschine veranlaßt wird, diese in den
Ruhezustand zu versetzen.
[0006] Bei einem früheren Sicherheitsschaltgerät der Anmelderin beinhaltet die Meldeeinheit
im wesentlichen zwei zueinander redundante Relais, die im Gegensatz zu den Relais
der Abschalteinheit unverzögert abfallen, wenn ihr Steuerkreis stromlos wird. Die
Relais der Abschalteinheit sind demgegenüber rückfallverzögert. Die Meldeeinheit ist
damit, ebenso wie das bekannte Sicherheitsschaltgerät insgesamt, fehlersicher aufgebaut,
und liefert somit ein fehlersicheres Meldesignal. Wie bereits zuvor erwähnt, ist ein
solches Sicherheitsschaltgerät jedoch aufwendig und kostenintensiv.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sicherheitsschaltgerät
der eingangs genannten Art anzugeben, das kostengünstiger herstellbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Sicherheitsschaltgerät dadurch gelöst,
daß die Abschalteinheit ein erstes Verzögerungselement aufweist, mit dessen Hilfe
das Abschalten des Verbrauchers um eine erste Zeitspanne verzögert wird, und daß die
Meldeeinheit eine nicht-fehlersichere Einheit ist, die an einem Ausgang des Schaltgerätes
ein nicht-fehlersicheres Meldesignal bereitstellt.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf der Erkenntnis, daß die Erzeugung des Meldesignals
ein Teilprozeß ist, der für sich genommen und im Gegensatz zu dem Gesamtprozeß des
Abschaltens der Maschine nicht unmittelbar sicherheitskritisch ist. Eine Funktionsstörung
bei der Erzeugung des Meldesignals wird nämlich spätestens nach Ablauf der ersten
Zeitspanne durch die dann erfolgende Unterbrechung der Stromzuführung aufgefangen.
Infolgedessen ist es möglich, bei der Meldeeinheit geringere Anforderungen an die
Fehlersicherheit zu stellen, ohne dabei die Fehlersicherheit des erfindungsgemäßen
Sicherheitsschaltgeräts insgesamt zu reduzieren. Verzichtet man darauf, die Meldeeinheit
durchgängig fehlersicher aufzubauen, verringert sich der Aufwand erheblich, so daß
das erfindungsgemäße Sicherheitsschaltgerät insgesamt einfacher und damit kostengünstiger
hergestellt werden kann.
[0010] Im Gegensatz zu einem vollständigen Verzicht auf die Meldeeinheit besitzt das erfindungsgemäße
Sicherheitsschaltgerät den Vorteil, daß die abzuschaltende Maschine im Regelfall vor
dem Abschalten kontrolliert heruntergefahren werden kann. Dadurch werden Schwierigkeiten
bei der Wiederinbetriebnahme vermieden.
[0011] Nach der Erfindung deaktiviert die Meldeeinheit das Meldesignal beim Auftreten des
definierten Signalzustandes verzögerungsfrei.
[0012] Dies bedeutet, daß die Meldeeinheit einen Zustandswechsel des externen Meldesignals
nahezu zeitgleich mit dem Auftreten des definierten Signalzustandes des Steuersignals
hervorruft. Es versteht sich, daß eine exakte zeitliche Übereinstimmung in der Praxis
aufgrund von technisch bedingten Signallaufzeiten nicht erreicht werden kann. "Verzögerungsfrei"
bedeutet daher, daß über die unvermeidlichen Signallaufzeiten hinaus keine zusätzlichen
Verzögerungen bei der Reaktion der Meldeeinheit vorhanden sind. Die Maßnahme besitzt
den Vorteil, daß die Betriebssteuerung der Maschine eine maximale Zeitspanne zur Verfügung
hat, um die Maschine kontrolliert herunterzufahren. Umgekehrt kann die erste Zeitspanne
sehr gering bemessen werden, was insgesamt eine schnelle Reaktion des Sicherheitsschaltgerätes
ermöglicht.
[0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet das Steuersignal eine Betriebsspannung
des Schaltgerätes, wobei der definierte Signalzustand einem Wegfall der Betriebsspannung
entspricht.
[0014] Auf diese Weise wird eine zusätzliche Sicherheit erzeugt, da das Sicherheitsschaltgerät
den Abschaltvorgang automatisch einleitet, wenn seine eigene Betriebsspannung entfällt.
Bei Ausfall des Sicherheitsschaltgerätes wird die überwachte Maschine somit automatisch
heruntergefahren und fehlersicher abgeschaltet:
In einer weiteren Ausgestaltung weist das Sicherheitsschaltgerät eine logische ODER-Verknüpfung
auf, die die Betriebsspannung mit einem von außen zugeführten Abschaltsignal eines
Auslöseelements verknüpft, wobei der definierte Signalzustand einem Wegfall der Betriebsspannung
oder einem Betätigen des Auslöseelements entspricht.
[0015] Mit dieser Maßnahme wird auf eine einfache Weise eine zweikanalige Ansteuerung des
Sicherheitsschaltgerätes bereitgestellt, wodurch die Fehlersicherheit nochmals erhöht
ist.
[0016] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Meldeeinheit ein zweites
Verzögerungselement auf, mit dessen Hilfe die Erzeugung des Meldesignals beim Einschalten
des Schaltgerätes um eine zweite Zeitspanne verzögert wird.
[0017] Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß die Versorgungsspannung für die Maschine
bereits stabil anliegt, bevor die Meldeeinheit das externe Meldesignal bereitstellt
und somit die Betriebssteuerung der Maschine veranlaßt, diese hochzufahren. Dabei
ist dieser vorteilhafte Zeitablauf ohne zusätzliche externe Beschaltung und Zeitglieder
erreichbar, was die Anwendung und die Installation des erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgerätes
vereinfacht.
[0018] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Abschalteinheit zumindest
zwei zueinander redundante Schaltmittel auf, die in Reihe zueinander angeordnet sind.
[0019] Mit Hilfe dieser für sich genommen bekannten Maßnahme ist es möglich, die Abschalteinheit
fehlersicher im Sinne der europäischen Norm EN 954-1 zu machen, so daß das erfindungsgemäße
Sicherheitsschaltgerät insgesamt diese Norm erfüllen kann.
[0020] In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme weisen die Schaltmittel
zumindest einen zwangsgeführten Hilfskontakt auf, der in einen Überwachungskreis eingebunden
ist.
[0021] Mit dieser Maßnahme wird eine noch höhere Fehlersicherheit erreicht, da die Abschalteinheit
auf diese Weise zusätzlich auf ihre Funktionssicherheit überwacht werden kann.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Abschalteinheit
und die Meldeeinheit in einem gemeinsamen Schaltgerätegehäuse angeordnet.
[0023] Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß das erfindungsgemäße Sicherheitsschaltgerät
als ein in sich kompaktes Bauelement zur Verfügung steht, was seine Installation in
einer zu überwachenden Maschinenanlage wesentlich vereinfacht. Besonders vorteilhaft
ist dabei, daß die Steuerung der Zeitabläufe zwischen der Abschalteinheit und der
Meldeeinheit geräteintern durchgeführt wird, wodurch Fehler bei der Installation und
unerwünschte Manipulationen vermieden werden.
[0024] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines gattungsgemäßen Sicherheitsschaltgerätes, von
dem die vorliegende Erfindung ausgeht;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgerätes;
- Fig. 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel für den Aufbau der Meldeeinheit bei dem Sicherheitsschaltgerät
gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel für eine Meldeeinheit; und
- Fig. 5
- eine Darstellung der zeitlichen Zusammenhänge bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgerät;
und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Sicherheitsschaltgerätes.
[0026] In Fig. 1 ist ein gattungsgemäßes Sicherheitsschaltgerät in seiner Gesamtheit mit
der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
[0027] Das Sicherheitsschaltgerät 10 ist in ein kompaktes Gerätegehäuse 12 eingebaut, das
zahlreiche von außen zugängliche Anschlußklemmen aufweist. Die Anschlußklemmen sind
im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Schraubklemmen ausgebildet und sind in Fig.
1 in der bei derartigen Schaltgeräten üblichen Art und Weise bezeichnet.
[0028] Die Anschlußklemmen A1 und A2 bilden einen Eingang, über den das Sicherheitsschaltgerät
10 mit einer geräteinternen Betriebsspannung U
B versorgt wird. Über externe Brücken 14 zwischen den Klemmen S33 und S34 bzw. Y1 und
Y2 gelangt die Betriebsspannung U
B beim Einschalten zunächst zu einer Serienschaltung 16, die aus den Hilfskontakten
von vier Relais K1, K2, K4 und K5 sowie dem Steuerkreis eines rückfallverzögerten
Relais K3 aufgebaut ist. Die Hilfskontakte der Relais K1, K2, K4 und K5 sind Öffnerkontakte,
die im Ruhezustand geschlossen sind. Infolgedessen fließt nach dem Einschalten des
Sicherheitsschaltgerätes 10 zunächst ein Strom über den Steuerkreis des Relais K3.
Dessen Arbeitskontakte 18, 20 ziehen daraufhin ebenso wie sein Hilfskontakt 22 an.
Über die Arbeitskontakte 18, 20 des Relais K3 gelangt die Betriebsspannung U
B dann an die Steuerkreise der bereits genannten Relais K1, K2, K4 und K5. Deren Arbeitskontakte
24, 26, 28, 30 bilden zwei Ausgangskreise des Sicherheitsschaltgerätes 10, die über
die Klemmen 32, 33 bzw. 34, 35 zugänglich sind.
[0029] Mit dem Anziehen der Relais K1, K2, K4 und K5 öffnen deren Hilfskontakte in der Serienschaltung
16, und die Arbeitskontakte 24, 26, 28, 30 schließen sich. Des weiteren werden die
beiden weiteren Hilfskontakte 36, 38 geschlossen, die dann den Stromfluß über die
Steuerkreise der Relais K1, K2, K4 und K5 unabhängig von der Betriebsstellung des
Relais K3 aufrechterhalten. Das Relais K3 fällt nach Ablauf der vorbestimmten Rückfall-Verzögerungszeit
ab.
[0030] Nach Ablauf dieser Vorgänge sind die Arbeitskontakte 24, 26, 28, 30 in den beiden
Ausgangskreisen des Sicherheitsschaltgerätes 10 geschlossen, so daß eine an das Sicherheitsschaltgerät
10 angeschlossene Maschine (hier nicht dargestellt) eingeschaltet ist. Wird die Betriebsspannung
U
B an den Eingangsklemmen A1, A2 entfernt, fallen sämtliche Kontakte in ihre in Fig.
1 dargestellte Ruhestellung zurück. Dies hat zur Folge, daß der Strompfad zwischen
den Klemmen 32 und 33 nahezu zeitgleich unterbrochen wird. Der Strompfad zwischen
den Klemmen 34 und 35 wird demgegenüber mit einer Verzögerungszeit unterbrochen, die
der Rückfallzeit der Relais K4 und K5 entspricht.
[0031] Im praktischen Betrieb wird eine abzuschaltende Maschine über den Strompfad zwischen
den Klemmen 34 und 35 versorgt, während über den Strompfad zwischen den Klemmen 32
und 33 das Meldesignal geführt wird. Wie sich daraus ergibt, werden hier zur Erzeugung
des Meldesignals ebenso viele Relais benötigt, wie für das Abschalten der Maschine.
[0032] In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgerätes
in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 40 bezeichnet. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
dabei dieselben Elemente wie in Fig. 1.
[0033] Das Sicherheitsschaltgerät 40 weist in seinem Ausgangskreis zwischen den Klemmen
34 und 35 wiederum die in Reihe angeordneten Arbeitskontakte 24, 26 der beiden Relais
K1 und K2 auf. Die Eingangskreise der Relais K1 und K2 werden wie bei dem Sicherheitsschaltgerät
10 gemäß Fig. 1 zunächst über die Arbeitskontakte 18, 20 des Relais K3 versorgt. Nach
dem Anziehen der Relais K1 und K2 fällt das Relais K3 mit einer Verzögerungszeit ab,
und die Versorgung der Eingangskreise der Relais K1 und K2 erfolgt über die zu diesem
Zeitpunkt geschlossenen Hilfskontakte 36 und 38. Der Aufbau des Sicherheitsschaltgerätes
40 entspricht insoweit demjenigen des Sicherheitsschaltgerätes 10.
[0034] In dem beschriebenen Zustand nach dem Einschalten ist der Strompfad über die Klemmen
34, 35 geschlossen, und eine elektrische Maschine 42 ist mit der Versorgungsspannung
U
v verbunden.
[0035] Mit den Bezugsziffern 44, 46 sind zwei Kapazitäten bezeichnet, die jeweils dem Steuerkreis
der Relais K1 und K2 parallel geschaltet sind. Im eingeschalteten Zustand laden sich
die beiden Kapazitäten 44, 46 auf. Entfernt man die eingangsseitige Betriebsspannung
U
B, entladen sich die beiden Kapazitäten 44, 46 über die Steuerkreise der Relais K1
und K2. Erst nach dem Entladen fallen die Relais K1 und K2 ab und öffnen ihre Arbeitskontakte
24, 26. Dadurch wird die Maschine 42 mit einer Verzögerungszeit T
1, die der Entladezeit der Kapazitäten 44, 46 entspricht, abgeschaltet. Die Kapazitäten
44, 46 sind somit erste Verzögerungselemente im Sinne der vorliegenden Erfindung.
[0036] Die bislang beschriebenen Komponenten des Sicherheitsschaltgerätes 40 bilden eine
Abschalteinheit, die nachfolgend in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 48 bezeichnet
wird. Die Abschalteinheit 48 ist dabei in an sich bekannter Weise zweikanalig redundant
aufgebaut, wodurch eine Fehlersicherheit im Sinne der europäischen Norm EN 954-1 erreicht
wird. Hinzu kommt, daß jedes der beiden Relais K1, K2 über einen zwangsgeführten Hilfskontakt
50, 52 verfügt, der mit dem Relais K3 derart gekoppelt ist, daß das Sicherheitsschaltgerät
40 nicht in Betrieb genommen werden kann, wenn einer der Arbeitskontakte 24, 26 verschmolzen
ist. Die Hilfskontakte 50, 52 sind somit in einen Überwachungskreis eingebunden.
[0037] Im Unterschied zu dem Sicherheitsschaltgerät 10 gemäß Fig. 1 weist das Sicherheitsschaltgerät
40 jedoch eine nicht-fehlersichere Meldeeinheit 54 auf, die an einer Ausgangsklemme
56 ein nicht-fehlersicheres Meldesignal 58 bereitstellt. Das Meldesignal 58 kann damit
auf einfache Weise einer Steuereinheit 60 für die Maschine 42 zugeführt werden.
[0038] Im einfachsten Fall ist die Ausgangsklemme 56 zur Erzeugung des Meldesignals 58 direkt
mit der Betriebsspannung U
B verbunden. Bevorzugte Ausführungsbeispiele für die Meldeeinheit 54 sind jedoch anhand
der nachfolgenden Figuren beschrieben.
[0039] In Fig. 3 beinhaltet die Meldeeinheit 54 eine Verstärkerschaltung bestehend aus zwei
Transistoren T1 und T2 sowie einer Anzahl von Widerständen R1 bis R6. Das Meldesignal
58 wird dabei über den Widerstand R6 am Kollektor des Transistors T2 abgegriffen,
was in der dargestellten Beschaltung zur Folge hat, daß das Meldesignal 58 im aktiven
Zustand in etwa der Betriebsspannung U
B entspricht, während es im deaktiviert einen spannungslosen, hochohmigen Zustand aufweist.
[0040] Im bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist die Schaltung der Meldeeinheit
54 um eine zusätzliche Kapazität 62 ergänzt, die zur Folge hat, daß das Meldesignal
58 seinen aktiven Signalzustand erst einnimmt, nachdem sich die Kapazität 62 weitgehend
aufgeladen hat. Hierdurch wird die Bereitstellung des Meldesignals 58 beim Einschalten
des Sicherheitsschaltgerätes 40 um eine durch die Kapazität 62 bestimmte zweite Zeitspanne
verzögert.
[0041] In Fig. 5 sind die zeitlichen Abläufe für das Sicherheitsschaltgerät 40 nochmals
graphisch dargestellt. Zum Zeitpunkt t
0 wird die Betriebsspannung U
B des Sicherheitsschaltgerätes 40 eingeschaltet. Nahezu zeitgleich ziehen dabei die
Arbeitskontakte 24, 26 der Relais K1 und K2 an, so daß die Versorgungsspannung U
v an die Maschine 42 gelangt. Das Meldesignal 58 nimmt seinen aktiven Zustand demgegenüber
erst nach Ablauf der zweiten Zeitspanne T
2 ein, die in etwa der Aufladezeit der Kapazität 62 entspricht.
[0042] Wird die Betriebsspannung U
B des Sicherheitsschaltgerätes 40 zum Zeitpunkt t
2 entfernt, kehrt das Meldesignal 58 praktisch zeitgleich in seinen deaktivierten,
hochohmigen Zustand zurück. Die Arbeitskontakte 24, 26 der Relais K1, K2 bleiben jedoch
noch so lange geschlossen, bis die Kapazitäten 44, 46 entladen sind. Infolgedessen
wird die Maschine 42 erst nach Ablauf der Zeitspanne T
1 von ihrer Stromversorgung U
v getrennt. Der Steuereinheit 60 der Maschine 42 verbleibt daher genügend Zeit, um
die Maschine 42 vor dem Abtrennen der Versorgungsspannung U
v kontrolliert herunterzufahren.
[0043] In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgerätes
in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 70 bezeichnet. Das Sicherheitsschaltgerät
70 unterscheidet sich von dem Sicherheitsschaltgerät 40 aus Fig. 2 vor allem durch
eine logische UND-Verknüpfung, die in Fig. 6 mit der Bezugsziffer 72 bezeichnet ist.
Der Ausgang der UND-Verknüpfung 72 ist der Meldeeinheit 54 zugeführt. An einem ersten
Eingang erhält die UND-Verknüpfung 72 das Abschaltsignal eines in diesem Fall zweikanaligen
Auslöseelements 74, das hier beispielhaft ein zweikanaliger NOT-AUS-Taster ist. An
ihrem zweiten Eingang erhält die UND-Verknüpfung 72 ein aus der Betriebsspannung U
B abgeleitetes Signal. Der definierte Signalzustand, bei dessen Vorliegen das Sicherheitsschaltgerät
70 den Abschaltvorgang für die Maschine 42 einleitet, entspricht damit sowohl einem
Wegfall der Betriebsspannung U
B als auch einem Betätigen des Auslöseelements 74 oder sogar beidem.
1. Sicherheitsschaltgerät zum sicheren Abschalten eines elektrischen Verbrauchers (42),
insbesondere einer elektrisch angetriebenen Maschine, mit einer fehlersicheren Abschalteinheit
(48) sowie einer Meldeeinheit (54), denen ein externes Steuersignal (UB; UB, 74) gemeinsam zuführbar ist, wobei die Abschalteinheit den elektrischen Verbraucher
(42) in Abhängigkeit von einem definierten Signalzustand des Steuersignals (UB; UB, 74) fehlersicher abschaltet, und wobei die Meldeeinheit (54) ein externes Meldesignal
(58; UB) erzeugt und dieses beim Auftreten des definierten Signalzustandes verzögerungsfrei
deaktiviert, dadurch geKennzeichnet, daß die Abschalteinheit (48) ein erstes Verzögerungselement (44, 46) aufweist, mit dessen
Hilfe das Abschalten des Verbrauchers (42) um eine erste Zeitspanne (T1) verzögert wird, und daß die Meldeeinheit (54) eine nicht-feh3ersichere Einheit ist,
die an einem Ausgang (56) des schaltgerätes (40) ein nicht-fehlersicheres Meldesignal
(58; UM) bereitstellt.
2. Sicherheitsschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuersignal eine Betriebsspannung (UB) des Schaltgerätes (40) beinhaltet, wobei der definierte Signalzustand einem Wegfall
der Betriebsspannung (UB) entspricht.
3. Sicherheitsschaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuersignal ein Ausgangssignal eines Auslöseelements (74) beinhaltet, wobei
der definierte Signalzustand einem Betätigen des Auslöseelements (74) entspricht.
4. Sicherheitsschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meldeeinheit (54) ein zweites Verzögerungselement (62) aufweist, mit dessen Hilfe
die Erzeugung des Meldesignals (58; UM) beim Einschalten des Schaltgerätes (40) um eine zweite Zeitspanne (T2) verzögert wird.
5. Sicherheitsschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschalteinheit (48) zumindest zwei zueinander redundante. Schaltmittel (K1,
K2; 24, 26) aufweist, die in Reihe zueinander angeordnet sind.
6. Sicherheitsschaltgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel (K1, K2) zumindest einen zwangsgeführten Hilfskontakt (50, 52) aufweisen,
der in einen Überwachungskreis eingebunden ist.
7. Sicherheitsschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschalteinheit (48) und die Meldeeinheit (54) in einem gemeinsamen Schaltgerätegehäuse
(12) angeordnet sind.
1. A safety switching device for safely switching off an electrical load (42), in particular
an electrically driven machine, having a failsafe disconnection unit (48) and a signaling
unit (54), to both of which an external control signal (UB; UB, 74) can be supplied jointly, with the disconnection unit switching off the electrical
load (42) in a failsafe manner as a function of a defined signal state of the control
signal (UB; UB, 74), and with the signaling unit (54) producing an external reporting signal (58;
UM) and deactivating this without any delay when the defined signal state occurs, characterized in that the disconnection unit (48) has a first delay element (44, 46), by means of which
the process of switching off the load (42) is delayed by a first time interval (T1), and in that the signaling unit (54) is a non-failsafe unit which produces a non-failsafe reporting
signal (58; UM) at one output (56) of the switching device (40).
2. The safety switching device of claim 1, characterized in that the control signal includes an operating voltage (UB) for the switching device (40), with the defined signal state corresponding to absence
of the operating voltage (UB).
3. The safety switching device of claim 1 or 2, characterized in that the control signal includes an output signal from a tripping element (74), with the
defined signal state corresponding to operating the tripping element (74).
4. The safety switching device of any of claims 1 to 3, characterized in that the signaling unit (54) has a second delay element (62), by means of which the production
of the reporting signal (58; UM) is delayed by a second time interval (T2) when the switching device (40) is switched on.
5. The safety switching device of any of claims 1 to 4, characterized in that the disconnection unit (48) has at least two mutually redundant switching means (K1,
K2; 24, 26), which are arranged in series with one another.
6. The safety switching device of claim 5, characterized in that the switching means (K1, K2) have at least one positively-guided auxiliary contact
(50, 52), which is included in a monitoring circuit.
7. The safety switching device of any of claims 1 to 6, characterized in that the disconnection unit (48) and the signaling unit (54) are arranged in a common
switching device enclosure (12).
1. Commutateur de sécurité destiné à déconnecter de manière sûre un récepteur (42) électrique,
en particulier une machine actionnée électriquement, comportant une unité de déconnexion
(48), protégée contre les erreurs, ainsi qu'une unité de signalisation (54), vers
lesquels peut être acheminé conjointement un signal de commande externe (UB ; UB, 74), l'unité de déconnexion déconnectant sans possibilité d'erreur le récepteur
(42) électrique en fonction d'un état défini du signal de commande (UB ; UB, 74) et l'unité de signalisation (54) générant un signal d'alarme externe (58 ; UM) et le désactivant sans retard lorsque l'état défini du signal se produit, caractérisé en ce que l'unité de déconnexion (48) comporte un premier élément de temporisation (44, 46),
au moyen duquel la déconnexion du récepteur (42) est retardée selon un premier intervalle
de temps (T1), et en ce que l'unité de signalisation (54) est une unité non protégée contre les erreurs qui,
au niveau d'une sortie (56) du commutateur (40), délivre un signal d'alarme (58 ;
UM) non protégé contre les erreurs.
2. Commutateur de sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que le signal de commande contient une tension de service (UB) du commutateur (40), l'état défini du signal correspondant à une suppression de
la tension de service (UB).
3. Commutateur de sécurité selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le signal de commande contient un signal de sortie d'un élément de déclenchement
(74), l'état défini du signal correspondant à un actionnement de l'élément de déclenchement
(74).
4. Commutateur de sécurité selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'unité de signalisation (54) comporte un deuxième élément de temporisation (62),
au moyen duquel la formation du signal d'alarme (58 ; UM) est retardée selon un deuxième intervalle de temps (T2) au moment de l'activation du commutateur (40).
5. Commutateur de sécurité selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'unité de déconnexion (48) comporte au moins deux moyens de commande (K1, K2 ; 24,
26), qui sont redondants l'un par rapport l'autre et qui sont montés en série l'un
avec l'autre.
6. Commutateur de sécurité selon la revendication 5, caractérisé en ce que les moyens de commande (K1, K2) comportent au moins un contact auxiliaire (50, 52)
guidé, qui est intégré dans un circuit de surveillance.
7. Commutateur de sécurité selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'unité de déconnexion (48) et l'unité de signalisation (54) sont montées dans un
boîtier de commutateur (12) commun.