[0001] Die Erfindung betrifft eine Kartusche für eine Ausbringvorrichtung, wie etwa eine
Ausbringpistole, mit einer auszubringenden Masse und einem bspw. rohrartigen Kartuschengehäuse,
wobei die Masse in einem Schlauchbeutel aufgenommen ist und das Gehäuse rückseitig
geöffnet ist, zur Ausübung eines Ausbringdrucks auf den Schlauchbeutel.
[0002] Kartuschen der in Rede stehenden Art sind bekannt. Diese weisen bspw. rohrartige
Kartuschengehäuse aus einem Kunststoffmaterial auf, zur Aufbewahrung und Ausgabe insbesondere
pastöser Massen, wie bspw. Silikon, Acryl oder Klebstoffe. Diese Kartuschen sind weiter
mit einem den Vorratungsraum für die Masse nach unten abschließenden und durch rückwärtige
Druckbeaufschlagung zur Ausgabe der Masse dienenden Kolben versehen, der abstreifend
innenwandig mit dem Kartuschengehäuse zusammenwirkt. Die Masse wird in der Regel über
eine pistolenartige Ausbringvorrichtung aus der Kartusche gedrückt, indem über einen
zu betätigenden Hebel ein Ausdrückteller gegen den kartuschenseitigen Kolben drückt.
Die Masse wird über eine gegenüberliegend zu dem Kolben angeordnete Öffnung ausgedrückt.
[0003] Weiter ist aus der
DE-A 1286 946 eine Kartusche bekannt, die zur Aufnahme der auszubringenden Masse einen Schlauchbeutel
aufweist, der rückwärtig durch den Kolben einer Ausbringvorrichtung beaufschlagbar
ist.
[0004] Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik
der Erfindung dahin gesehen, eine Kartusche der in Rede stehenden Art bei handhabungstechnisch
verbesserter Ausgestaltung hinsichtlich der Anwendungsmöglichkeiten weiterzubilden.
[0005] Diese Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruchs
1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass ein Ausgabeventil vorgesehen ist, das
durch Druckaufbringung öffenbar ist. Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine Kartusche
der in Rede stehenden Art geschaffen, die sich durch eine verbesserte Handhabung auszeichnet,
wobei weiter infolge der Aufnahme der Masse in einem Schlauchbeutel insbesondere in
Zusammenwirkung mit dem vorgesehenen Ausgabeventil eine gegenüber den aus dem Stand
der Technik bekannten Kartuschen erweitere Einsatzmöglichkeit gegeben ist. Bei der
Aufnahme von bspw. pastösen Massen in dem Schlauchbeutel, insbesondere solcher, wie
sie bei Kartuschen aus dem Stand der Technik bekannt sind, so weiter bspw. Silikon
oder Acryl, erweist sich die Anordnung eines durch Druckaufbringung öffenbaren Ausgabeventils
dahingehend als vorteilhaft, da hierdurch eine verbesserte Dosierung der auszugebenden
Menge erreicht werden kann. Mit Abbau des Drucks erfolgt ein Schließen des Ausgabeventils,
zufolge dessen auch kein Nachquellen bzw. Nachlaufen der Masse erfolgen kann. Darüber
hinaus ergibt sich hieraus noch der Vorteil, dass die in der Kartusche bzw. in dem
Schlauchbeutel aufbewahrte Masse nach einer durch Druckbeaufschlagung ausgebrachten
Teilmenge wieder durch das druckabhängige Schließen des Ausgabeventils nach außen,
d. h. zur Umgebung hin abgeschlossen ist. Entsprechend ist die in der Kartusche, insbesondere
in dem Schlauchbeutel befindliche Masse, so weiter besonders der Anteil, der der Ausgabeöffnung
zugeordnet ist, zufolge des geschlossenen Ausgabeventils nicht der Umgebungsluft ausgesetzt,
was zumeist zu einer Verhärtung des ausgabeseitigen Massenabschnitts und darüber hinaus
gegebenenfalls hierdurch bedingt zu einer Unbrauchbarkeit der gesamten Kartusche führen
würde. Massen, die unter Sauerstoffeinfluss aushärten können zufolge dieser Ausgestaltung
in einer vorbestimmten Teilmenge ausgebracht werden. Die, die Restmasse weiter beinhaltende
Kartusche ist zufolge der ventilverschlossenen Ausgabeöffnung wieder verwendbar. Es
bedarf keiner zwangsläufigen Restentleerung der Kartusche nach erstmaliger Öffnung
oder einer aufwändigen Reinigung des Ausgabebereiches.
[0006] Durch die Aufnahme der Masse in einem Schlauchbeutel und dem Verschluss der Ausgabeöffnung
durch ein Ausgabeventil sind über die bekannten pastösen Massen auch weitere Massen
in einer in Rede stehenden Kartusche bevorratbar, so bspw. viskose Massen, deren Viskosität
durchaus gering ausfallen kann. Weiter sind zufolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Kartusche auch bspw. körnige oder pulvrige Massen bevorratbar- und austragbar,
was, wie auch bezüglich der Viskosenmassen, bei den bekannten Kartuschen, bei denen
der zu beaufschlagende Kolben den rückwärtigen Aufnahmeraumabschluss bildet und die
weiter eine nicht verschließbare, zumindest nicht selbsttätig verschließbare Ausgabeöffnung
aufweisen, nicht oder zumindest nicht ohne erheblichen Dichtungsaufwand bspw. im Bereich
des Kolbens möglich ist. Die rückseitige Öffnung des Gehäuses dient zum Eintritt des
ausbringvorrichtungsseitigen Drucktellers oder dgl., der in bevorzugter Ausgestaltung
direkt auf den Schlauchbeutel einwirkt. Es kann entsprechend kartuschenseitig auf
einen trockenlaufenden Kolben verzichtet werden, wenn gleich die Anordnung eines solchen
Kolbens durchaus alternativ möglich ist. In einer solchen Konstellation wirkt der
Druckteller der Ausbringvorrichtung über den in der Kartusche bzw. in dem Gehäuse
trockenlaufenden Kolben auf den Schlauchbeutel ein.
[0007] Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand
des Anspruches 1 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängigen Formulierung von
Bedeutung sein.
[0008] So ist in einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen,
dass das Ausgabeventil ein Rückschlagventil ist. Hierbei kann beispielsweise in einfacher
Ausgestaltung ein Kugelventil vorgesehen sein. Alternativ kann ein solches Ausgabeventil
auch in Form eines Membranventils vorgesehen sein, deren Membranlappen mit ausreichender
Rückstellfähigkeit versehen sind. Auch wird vorgeschlagen, dass zwei Schlauchbeutel
vorgesehen sind. Diese zwei Schlauchbeutel können gleiche Massen aufweisen, die sich
beispielsweise in Viskosität, Farbe usw. unterscheiden. Darüber hinaus ist auch die
Anordnung von mehr als zwei Schlauchbeutel in einer Kartusche denkbar. Bei einer Anordnung
von mehreren Schlauchbeuteln in einer Kartusche können diese nebeneinander liegend
innerhalb des beide Schlauchbeutel umgebenden Gehäuses vorgesehen sein, so bspw. in
Form zweier im Querschnitt halbkreisscheibenförmiger Beutel. Bevorzugt wird eine Ausgestaltung,
bei welcher die Schlauchbeutel, insbesondere bei einer Anordnung von zwei Schlauchbeuteln,
ineinander angeordnet sind, so weiter bevorzugt in konzentrischer Zuordnung, dies
bei bevorzugt unterschiedlichen Größen der Schlauchbeutel, wobei der größere Schlauchbeutel
den kleineren Schlauchbeutel zentral aufnimmt. Bei einer derartigen Konstellation
erfolgt die Druckbeaufschlagung über den äußeren Schlauchbeutel und dessen Masse auf
den inneren Schlauchbeutel. Die beiden Schlauchbeutel bzw. die in diesen Schlauchbeuteln
bevorrateten Massen können über zunächst zueinander getrennte Ausgabekanäle zu einem
gemeinsamen Ausgabeventil geführt sein. Durch gezielte Wahl der jeweiligen Ausgabekanal-Durchmesser
ist die Ausgabe beider Massen in einem vordefinierten Verhältnis erreichbar.
[0009] Weiter alternativ können in den Schlauchbeuteln verschiedene Massen enthalten sein,
so bspw. zwei Komponenten einer unter Umgebungsluft reagierenden Masse, weiter bspw.
Klebstoffmasse. Weiter ist so bspw. auch eine treibgasfreie Zwei-Komponenten-Polyurethan-Schaumausbringung
ermöglicht, wobei ein Schlauchbeutel die Polyolkomponente und der andere Schlauchbeutel
die zur Reaktion notwendige Isocyanatkomponente beinhaltet. Entsprechend ist durch
die vorgeschlagene Ineinanderanordnung der beiden Schlauchbeutel eine Zwei-Komponenten-Kartusche
geschaffen, die in übliche, auch Ein-Komponenten-Kartuschen bedienbaren Ausbringvorrichtungen,
so weiter bspw. Ausbringpistolen einsetzbar ist. Die Größe und Außenkontur der vorgeschlagenen
Kartusche mit zwei ineinander angeordneten Schlauchbeuteln ist angepasst an die üblichen
Abmessungen der aus dem Stand der Technik bekannten Ein-Komponenten-Kartuschen. Auch
die Ausgabe bei der Komponenten erfolgt über nur einen Kolben bzw. ausgabevorrichtungsseitigen
Druckteller.
[0010] Insbesondere dann, wenn in den Schlauchbeuteln verschiedene Massen enthalten sind,
bietet sich eine Weiterbildung an, bei welcher jedem Schlauchbeutel ein eigenes Ausgabeventil
zugeordnet ist. Dies erweist sich insbesondere dann von Vorteil, wenn die beiden getrennt
zueinander in den beiden Schlauchbeuteln bevorrateten Komponenten unter Umgebungsluftbeeinflussung
miteinander reagieren. Diese Reaktion erfolgt in Ausgaberichtung der Massen hinter
den Ausgabeventilen, zufolge dessen auch eine Unterbrechung der Ausgabe bspw. eines
Zwei-Komponenten-Polyurethan-Schaumes ermöglicht ist. Die Mischung der beiden Komponenten
erfolgt nicht innerhalb der Kartusche, sondern vielmehr außerhalb derselben, hinter
den Ausgabeventilen.
[0011] Die Kartusche weist ein in Ausgaberichtung dem oder den Ausgabeventilen nachgeordnetes
Ausgaberöhrchen auf, in welchem gegebenenfalls die Mischung eines Zwei-Komponenten-Massesystems
erfolgt. Dieses Ausgaberöhrchen ist in einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
zur Öffnung des Ausgabeventils ausgebildet. So wirkt das Ausgaberöhrchen bspw. mechanisch
auf das Ausgabeventil ein, dies in Abhängigkeit von der Druckaufbringung. Auch wird
vorgeschlagen, dass ein in die Verschlussstellung vorgespannter Ventilkörper durch
das aufgesetzte Ausgaberöhrchen in eine vorgespannte Öffnungsstellung verlagerbar
ist, dies weiter bspw. durch eine relative Axialverlagerung der das Ausgabeventil
bzw. den Ventilkörper aufweisenden Kartusche gegenüber dem Ausgaberöhrchen. Das Ausgaberöhrchen
ist weiter bevorzugt auswechselbar an der Kartusche gehaltert, so bspw. über eine,
eine gewisse Relativverlagerung in Axialrichtung zur Kartusche erlaubende Verrastung,
die bevorzugt werkzeuglos durch den Benutzer aufhebbar ist. Zufolge dessen ist das
Ausgaberöhrchen bspw. nach einer Massenausgabe in einfachster Weise von der Kartusche
abnehmbar, um diese bspw. zu säubern oder im einfachsten Falle auszuwechseln. Durch
den Druck des Ausgabeventils, so bspw. über eine gespannte Feder ist das Ausgaberöhrchen
verlagerbar derart, dass das Ausgabeventil seine Verschlussstellung einnimmt. Der
das Röhrchen einnehmende Spitzenbereich der Ausbringpistole ist als Gegenlager für
die Kartusche gebildet, wozu das Röhrchen einen radial überstehenden, den Spitzenbereich
hintergreifenden Anlageflansch ausbildet. Schließlich erweist es sich weiter von Vorteil,
dass die Masse in dem Schlauchbeutel ohne Überdruck - zumindest in der kolbenunbelasteten
Stellung - enthalten ist.
[0012] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
zwei Ausführungsbeispiele darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung eine erfindungsgemäße Kartusche und eine zuzuordnende
Ausbringpistole;
- Fig. 2
- in einer schematischen Längsschnittdarstellung die in der Ausbringpistole einliegende
Kartusche in druckunbelasteter Grundstellung;
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch die druckbelastete Stellung bei
Ausgabe der bevorrateten Massen betreffend,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht gegen die, die Kartusche aufnehmende Ausbringpistole,
die unbelastete Ausgangsstellung gemäß Fig. 2 betreffend;
- Fig. 5
- eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, jedoch die druckbelastete Stellung betreffend;
- Fig. 6
- eine Folgedarstellung der Fig. 5, nach Aufheben der zuvor aufgebrachten Druckbelastung;
- Fig. 7
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, eine zweite Ausführungsform betreffend;
- Fig. 8
- den Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII in Fig. 7.
[0013] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Fig. 1 eine Kartusche 1 sowie
eine zur Ausbringung der in der Kartusche 1 bevorrateten Masse dienende Ausbringvorrichtung
2 in Form einer Ausbringpistole.
[0014] Bei der Ausbringpistole 2 handelt es sich um eine übliche Vorrichtung mit einer halbzylindrischen
Auflageschale 3. Diese ist im Querschnitt etwa halbkreisförmig gebildet, mit einem
Innendurchmesser, der geringfügig größer gewählt ist als der Kartuschen-Außendurchmesser.
[0015] Die in axialer Richtung betrachtete Länge der Auflageschale 3 entspricht in etwa
der üblichen Kartuschenlänge.
[0016] Beidseitig endseitig ist die Auflageschale 3 begrenzt durch Kappen 4 und 5, wobei
die die Vorderseite bildende Kappe 4 geschlitzt ist, mit einer Schlitzöffnung 6, die
in dieselbe Richtung wie die Schalenöffnung weist.
[0017] Die hierzu distanzierte hintere Kappe 5 ist zentral durchsetzt von einer Kolbenstange
7, die auflagenschalenseitig einen gegenüber dem Innendurchmesser der Auflageschale
3 durchmesserverringerten Druckteller 8 trägt.
[0018] Die Kolbenstange 7 durchsetzt weiter einen an der Kappe 5 auf der der Auflageschale
3 abgewandten Seite angeordneten Handgriff 9, an welchem weiter gelenkig ein Betätigungshebel
10 angeordnet ist.
[0019] Über den Betätigungshebel 10 erfolgt eine ratschenartige Zusammenwirkung mit der
Kolbenstange 7 im Bereich des Handgriffes 9. Die die Verlagerung der Kolbenstange
7 nur in eine Richtung, nämlich in Richtung auf die vordere Kappe 4 zulassende Ratschenübersetzung
ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.
[0020] Die Kartusche 1 ist im Wesentlichen als ein langgestreckter, kreiszylindrischer Körper
gebildet. Diese weist zunächst ein rohrartiges Kartuschengehäuse 11 auf, bestehend
aus einem Hartkunststoffmaterial. Dieses Kartuschengehäuse 11 ist zur Rückseite, d.
h. in Benutzungsstellung der hinteren Kappe 5 der Ausbringpistole 2 zugewandt geöffnet.
Stirnseitig, d. h. dieser Öffnungsseite gegenüberliegend ist das Kartuschengehäuse
11 mittels eines bspw. mit dem Kartuschengehäuse 11 verklebten oder verschweißten
Kartuschendeckels 12 verschlossen.
[0021] Der Kartuschendeckel 12 besitzt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen zentral
sich von der Decke abhebenden, massiven Dom 13. Dieser wiederum trägt eine zentrale,
im Querschnitt scheibenförmige Erhebung 14, deren Durchmesser in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel etwas geringer bemessen ist als die lichte Öffnungsweite der Schlitzöffnung
6 der zugewandten Kappe 4.
[0022] In dem Dom 13 bzw. in der Erhebung 14 sitzen zwei als Rückschlagventile ausgebildete
Ausgabeventile 15, 16 ein. Deren Ventilsitz 17 ist der freien Stirnfläche der Erhebung
14 zugeordnet. Gegen den jeweiligen Ventilsitz 17 sitzt ein kugelförmiger Ventilkörper
18 an, der über eine Druckfeder 19 in den Ventilsitz 17 gepresst ist.
[0023] Die Ausgabeventile 15 und 16 sind Abschnitte jeweiliger Ausgabewege 20 und 21 für
zwei verschiedene Massen M
1 und M
2.
[0024] Die Massen M
1 und M
2 sind in zwei ineinander angeordneten, koaxial zueinander ausgerichteten Schlauchbeuteln
22 und 23 bevorratet, welche Schlauchbeutel 22, 23 kartuscheninnenseitig an der vorderen
Kappe 4 dichtend befestigt sind, so bspw. durch Verschweißung. Entsprechend dieser
Anordnung erstrecken sich die Schlauchbeutel 22, 23 in einem durch das Kartuschengehäuse
11 gebildeten Hohlraum, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Außendurchmesser
des druckunbeaufschlagten äußeren Schlauchbeutels 22 geringfügig geringer bemessen
ist als der Innendurchmesser des flankierenden Kartuschengehäuses 1. Alternativ kann
der Schlauchdurchmesser auch angepasst sein an dem Gehäuseinnendurchmesser.
[0025] Der die Masse M
2 beinhaltende innere Schlauchbeutel 23 ist durchmessermäßig so gewählt, dass dieser
einen radialen Abstand a zu dem äußeren Schlauchbeutel 22 einnimmt. Dieser radiale
Abstand a entspricht weiter in etwa dem axialen Abstand b zwischen dem Boden 25 des
Schlauchbeutels 23 und dem Boden 24 des äußeren Schlauchbeutels 22.
[0026] Die Schlauchbeutelgrößen sind so gewählt, dass diese volumenmäßig (beim äußeren Schlauchbeutel
22 unter Berücksichtigung des einliegenden Schlauchbeutels 23) gleich groß gestaltet
sind. Entsprechend sind gleich große Mengen an Massen M
1 und M
2 vorgesehen.
[0027] Der der Masse M
1 zugeordnete Ausgabeweg 20 in dem Dom 13 mündet in dem zwischen dem inneren Schlauchbeutel
23 und der Wandung des äußeren Schlauchbeutels 22 gebildeten Ringraum, während der
der Masse M
2 zugeordnete Ausgabeweg 21 in dem zentralen Bereich, dem Schlauchbeutel 23 zugeordnet
mündet.
[0028] Die Schlaubeutel 22 und 23 bestehen aus einem Weichkunststoffmaterial mit folienartiger
Dicke.
[0029] Die Kartusche 1 weist ausgabeseitig, d. h. dem Kartuschendeckel 12 zugeordnet ein
Ausgaberöhrchen 26 auf. Dieses überfängt mit einem durchmesservergrößerten Endabschnitt
27 die zentrale Erhebung 14 des deckelseitigen Domes 13; überfängt entsprechend die
durch die Ausgabeventile 15 und 16 selbsttätig verschließbaren Ausgabeöffnungen 28
und 29 für die Massen M
1 und M
2.
[0030] Das Ausgaberöhrchen 26 kann, wenn gleich nicht dargestellt, an der Kartusche 1 bzw.
an der Erhebung 14 des Domes 13 festgelegt sein, dies jedoch unter Belassung eines
axialen Spiels zur möglichen Relativverlagerung von Kartusche 1 und Ausgaberöhrchen
26, etwa über das axiale Erstreckungsmaß der Erhebung 14.
[0031] Der durchmesservergrößerte Bereich 27 des Ausgaberöhrchens 26 geht über in einen
sich konisch verjüngenden Abschnitt 30, der in dem rohrartigen Ausgabeabschnitt 31
mündet. Letzterer weist innenwandig stegartige, wendelförmig angeordnete Vorsprünge
auf, die in einem spitzen Winkel von etwa 45° zur Ausgaberichtung r geneigt verlaufen.
Sie dienen zur Unterstützung der Mischung der beiden Massen M
1 und M
2 im Zuge der Ausgabe durch das Ausgaberöhrchen 26.
[0032] Von dem sich konisch verjüngenden Abschnitt 30 innenwandig ausgehend erstrecken sich
in Richtung auf die kartuschenseitige Erhebung 14 zwei materialeinheitlich mit dem
Ausgaberöhrchen 26 ausgeformte Finger 33. Diese sind entsprechend der Anordnung der
Ausgabeventile 15 und 16 bzw. deren Ventilkörper 18 platziert, wobei deren freien
Enden in einer druckunbeaufschlagten Stellung gemäß der Darstellung in Fig. 2 geringfügig
beabstandet zu dem jeweilig zugeordneten Ventilkörper 18 positioniert sind.
[0033] Der durchmesservergrößerte Bereich des Ausgaberöhrchens 26 ist im Durchmesser angepasst
an das lichte Maß der kappenseitigen Schlitzöffnung 6. In Betriebsstellung liegt dieser
vergrößerte Bereich 27 in der Schlitzöffnung 6 ein und stützt sich auf der der Auflageschale
3 zugewandten Innenseite über einen Radialkragen 34 an dem Schlitzrandbereich ab.
[0034] Die Kartusche 1 ist mit einer Gesamtlänge versehen, die ein axiales Spiel in der
Auflageschale 3 der Ausbringpistole 2 erlaubt.
[0035] Die Ausgabe und Mischung der in der Kartusche 1 getrennt zueinander bevorrateten
Massen M
1 und M
2 erfolgt durch rückwärtige Druckbeaufschlagung der Schlauchbeutel, insbesondere des
äußeren Schlauchbeutels 22.
[0036] Durch Verlagerung des handgriffseitigen Betätigungshebels 10 in Pfeilrichtung r wird
über das nicht dargestellte Ratschengetriebe die Kolbenstande 7 zusammen mit dem Druckteller
8 nach vorne in Richtung auf die vordere Kappe 4 verlagert, dies unter Eintauchen
des Drucktellers 8 in das rohrartige Kartuschengehäuse 11. Hierbei tritt der Druckteller
8 gegen den Boden 24 des äußeren Schlauchbeutels 22, was bei weiterer Verlagerung
des Drucktellers zunächst über den Schlauchbeutel 22 und dem Kartuschendeckel 12 eine
axiale Verlagerung der gesamten Kartusche 1 in Richtung auf die vordere Kappe 4 bewirkt,
dies unter Abstützung des Ausgaberöhrchens 26 über dessen Radialkragen 34 an der vorderen
Kappe 4, zufolge dessen eine Relativverlagerung von Kartusche 1 und Ausgaberöhrchen
26 erreicht wird.
[0037] Die Finger 33 des Ausgaberöhrchens 26 verlagern im Zuge dessen die Ventilkörper 18
entgegen der Kraft der zugeordneten Druckfedern 19, zur Öffnung der jeweiligen Ausgabeventile
15, 16.
[0038] Der im Zuge der rückwärtigen Beaufschlagung über den Druckteller 8 aufgebaute Druck
in dem Schlauchbeutel 22 und über diesen gleichfalls auch in dem Schlauchbeutel 23
führt zum Ausquellen der Massen M
1 und M
2 über die jeweiligen Ausgabewege 20 und 21 sowie über die Ausgabeventile 15 und 16
in das Ausgaberöhrchen 26, in welchem die Massen M
1 und M
2 unterstützt durch die Stege 32 vermischt werden.
[0039] Durch einmalige Betätigung des Hebels 10 in Pfeilrichtung r wird der Druckteller
8 um ein Maß x axial in Richtung auf die vordere Kappe 4 bewegt.
[0040] Durch wiederholtes Betätigen des Hebels 10 wird der Druckteller 8 über die Kolbenstange
7 stets weiter vorverlagert, dies unter annähernd kontinuierlicher Ausgabe beider
Massen.
[0041] Bei einem Loslassen des Betätigungshebels 10 (vgl. Fig. 6), wobei dieser wieder bspw.
federunterstützt in seine Ausgangsstellung gemäß der Darstellung in Fig. 4 rückverschwenkt,
wird über das Ratschengetriebe die Kolbenstange 7 und über diese der Druckteller 8
über wenige Millimeter zurück, d. h. in Richtung auf die hintere Kappe 5 verlagert,
zufolge dessen der auf die Schlauchbeutel ausgeübte Druck P entfällt. Entsprechend
fehlt den Druckfedern 19 der Ventilkörper 18 innerhalb der Ausgabeventile 15 und 16
die rückwärtige Abstützung, zufolge dessen sich die Kartusche 1 unter Entspannung
der Druckfedern 19 und der sich hierbei weiterhin an den Fingern 33 abstützende Ventilkörper
18 axial wieder rückverlagert. Die Ventilkörper 18 gelangen in ihren Ventilsitz 17.
Die Ausgabeventile 15 und 16 sind geschlossen (vgl. Fig. 6).
[0042] Das Rücklaufmaß y ist kleiner als das Vorschubmaß x, so bspw. nur halb so groß.
[0043] Die Ausgabe der Massen M
1 und M
2 kann jederzeit unterbrochen werden. Durch den stirnflächenseitigen Ventilsitz der
Ausgabeventile 15 und 16 verbleiben an der Kartusche 1 im Bereich der Ausgabeöffnungen
28 und 29 keine Restmassen. Diese sind lediglich in dem Ausgaberöhrchen 26 zu finden.
Für weitere, insbesondere zeitlich versetzte Arbeiten mit derselben Kartusche 1 kann
das Ausgaberöhrchen 26 entnommen und gereinigt oder in einfachster Weise ersetzt werden.
[0044] Die Fig. 7 und 8 zeigen die Kartusche 1 in einer zweiten Ausführungsform, in welche
die beiden Schlauchbeutel 22 und 23 jeweils angeschlossen an ein Ausgabeventil 15
bzw. 16 in Nebeneinanderanordnung in dem Kartuschengehäuse 11 vorgesehen sind. Hierbei
formt jeder Schlauchbeutel 22 bzw. 23 im Querschnitt eine Halbkreisscheibe. Entsprechen
d sind die Schläuche und somit auch die Inhaltsmengen gleich groß gehalten.
[0045] Sind unterschiedliche Mengenverhältnisse von Masse M
1 zu M
2, wie bspw. 2:1 oder 3:1, vorgesehen, können die entsprechenden Schläuche auch so
nebeneinander angeordnet sein, dass bspw. der mengenmäßig kleine Schlauch im Querschnitt
schalenartig geformt ist und der andere, mengenmäßig größere Schlauch in diese Schlauchschale
einliegt.
[0046] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Kartusche (1) für eine Ausbringvorrichtung (2), wie etwa eine Ausbringpistole, mit
einer auszubringenden Masse (M1), (M2) und einem bspw. rohrartigen Kartuschengehäuse (11), wobei die Masse (M1, M2) in einem Schlauchbeutel (22, 23) aufgenommen ist und das Gehäuse (11) rückseitig
geöffnet ist, zur Ausübung eines Ausbringdrucks auf den Schlauchbeutel (22, 23), dadurch gekennzeichnet, dass ein Ausgabeventil (15, 16) vorgesehen ist, das durch Druckaufbringung öffenbar ist.
2. Kartusche nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgabeventil (15, 16) ein Rückschlagventil ist.
3. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schlauchbeutel (22, 23) vorgesehen sind.
4. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchbeutel (22, 23) ineinander angeordnet sind.
5. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchbeutel (22, 23) in Nebeneinanderanordnung vorgesehen sind.
6. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass in den Schlauchbeuteln (22, 23) verschiedene Massen (M1, M2) enthalten sind.
7. Kartusche nach einem oder ,mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Schlauchbeutel (22, 23) ein eigenes Ausgabeventil (15, 16) zugeordnet ist.
8. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass in den Schlauchbeuteln (22, 23) je eine Komponente eines Zwei-Komponenten-Massesystems
enthalten sind.
9. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartusche (1) ein Ausgaberöhrchen (26) aufweist, das zur Öffnung des Ausgabeventils
(15, 16) ausgebildet ist.
10. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass ein in die Verschlussstellung vorgespannter Ventilkörper (18) durch das aufgesetzte
Ausgaberöhrchen (26) in eine vorgespannte Öffnungsstellung verlagerbar ist.
11. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgaberöhrchen (26) durch den Druck des Ausgabeventils (15, 16) derart verlagerbar
ist, dass das Ausgabeventil (15, 16) seine Verschlussstellung einnimmt.
12. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgaberöhrchen (26) kartuschenseitig einen Anlageflansch (34) ausbildet, zur
Zusammenwirkung mit dem Spitzenbereich der Ausbringpistole (2) als Gegenlager.
13. Kartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse (M1, M2) in dem Schlauchbeutel (22, 23) ohne Überdruck enthalten ist.