[0001] Die Neuerung betrifft eine Einfüllöffnung für Torpedopfannen und Randsteine zum Schutz
der Einfüllöffnung von Torpedopfannen vor dem korrosiven Angriff schmelzflüssiger
Medien, wie Roheisen und Schlacke. Torpedopfannen werden vielerorts für den Transport
von flüssigem Roheisens zwischen Hochofen und Stahlwerk benutzt. Diese Gefäße haben
ein Fassungsvermögen bis etwa 450 t und verdanken ihren Namen ihrer schlanken, zigarrenförmigen
Gestalt.
[0002] Die Torpedopfannen haben zumeist in ihrem Mittelabschnitt eine Einfüllöffnung, durch
welche schmelzflüssiges Roheisen in das Innere der Torpedopfanne gegeben wird. Zum
Entleeren wird die Torpedopfanne so gekippt, dass der schmelzflüssige Inhalt der Torpedopfanne
durch die zuvor zum Einfüllen benutzte Öffnung entleert wird.
[0003] Es versteht sich, dass insbesondere durch das Entleeren der Umfang der Einfüllöffnung
stark beansprucht und somit hohem Verschleiß unterworfen ist.
[0004] Nach dem heutigen Stande der Technik umfasst die Einfüllöffnung von Torpedopfannen
einen ringförmigen Stahlpanzer, der sich senkrecht zur Oberfläche des Torpedopfannenmittelabschnittes
erstreckt. Um diesen Stahlpanzer beim Befüllen und insbesondere Entleeren der Torpedopfanne
vor dem korrosiven Angriff des schmelzflüssigen Pfanneninhaltes (Roheisen und Schlacke)
zu schützen, wird derzeit "vor Ort" eine feuerfeste Gießmasse vergossen, welche den
Stahlpanzer der Öffnung von innen, außen und oben umgibt, wie nachfolgend anhand von
Fig. 1 beschrieben.
[0005] Fig. 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt aus dem Mittelabschnitt einer Torpedopfanne,
in welchem eine Einfüllöffnung 1 vorgesehen ist. Zu erkennen ist ein Teilbereich der
äußeren Stahlhülle 2 der Torpedopfanne, welche im Bereich der Einfüllöffnung als senkrecht
hochstehender, ringförmiger Stahlpanzer 4 ausgebildet ist. Innerhalb der Stahlhülle
2 ist schematisch eine Feuerfestmauerung FF angedeutet. Mit Hilfe einer Schablone
S wird die schon erwähnte feuerfeste Gießmasse 5 von oben eingebracht, um nach ihrem
Erstarren den Stahlpanzer von innen, außen und oben schützend zu umgeben.
[0006] Dieser herkömmliche Aufbau der Einzelöffnung einer Torpedopfanne hat sich insofern
als nachteilig erwiesen, als
- 1. sich als Folge der auftretenden Wärmespannungen häufig Risse oberhalb des Stahlpanzers
der Öffnung zeigen, wobei flüssiges Roheisen durch diese Risse eindringen und den
Stahlpanzer unterhalb des Feuerfestmaterials zerstören kann, ohne dass diese Zerstörung
frühzeitig erkennbar wird, und
- 2. als Folge des Einbringens der feuerfesten Gießmasse von oben nach dem Erstarren
der Gießmasse oben eine raue Oberfläche zurückbleibt. Diese unvorteilhafte Oberflächenbeschaffenheit
begünstigt das Anhaften von erkaltendem Roheisen, so dass sich fest anhaftende sogenannte
"Bären" bilden. Werden diese Bären mechanisch entfernt, so treten häufig mechanische
Schäden an dem Feuerfestmaterial auf, was das Aufbringen einer feuerfesten Reparaturspritzmasse
erforderlich macht.
[0007] Die vorstehend erwähnte Bildung von Rissen R sowie einer rauen Oberfläche r.O. sind
in Fig. 2 schematisch dargestellt.
[0008] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einfüllöffnung von Torpedopfannen so
auszubilden, dass keine störende Rissbildung auftritt, und dass der Ausbildung von
"Bären" kein Vorschub geleistet wird.
[0009] Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß gelöst durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und
4.
[0010] Der mit Hilfe der Neuerung erzielbare Fortschritt ergibt sich in erster Linie daraus,
dass lediglich zwei vorgefertigte feuerfeste und verschleißbeständige Formsteine benötigt
werden, um den Schutz des Stahlpanzers zu gewährleisten. Durch Verwendung vorgefertigter
Formsteine entfällt ein Einbringen einer feuerfesten Gießmasse von oben und die sich
daraus ergebende raue obere Oberfläche des Feuerfestmaterials. Die erfindungsgemäßen
vorgefertigten Formsteine aus geeigneten Feuerfestmaterialien sind bei ihrer Herstellung
so gegossen worden, dass die später vom Roheisen benetzten Flächen glatt und porenfrei
ausgebildet sind. Die Formsteine werden vor ihrem Einbau definiert thermisch behandelt
und können somit völlig rissfrei eingebaut werden. Die dadurch erzielten glatten Oberflächen
bieten keine Voraussetzung für das Ausbilden anhaftender störender "Bären".
[0011] Ferner können durch Vermeidung von Stahlbaureparaturen und durch Verringerung der
Spritzreparaturen beträchtliche Kosten eingespart und kann die Verfügbarkeit der Torpedopfannen
entsprechend erhöht werden. Kürzere Trocknungszeiten der neu zugestellten Torpedopfannen
erhöhen ebenfalls deren Verfügbarkeit.
[0012] Bevorzugte Ausführungsformen der Neuerung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Die Neuerung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. In dieser
dienen die bereits erörterten
- Fig. 1 und 2
- der Erläuterung des bekannten Standes der Technik, und die
- Fig. 3 bis 6
- der Erläuterung der Erfindung. Dabei zeigt
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine Torpedopfanne und ihre Einfüllöffnung,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch den die Einfüllöffnung aufweisenden Mittelabschnitt der Torpedopfanne,
- Fig. 5
- ein Detail aus Fig. 4, und
- Fig. 6
- eine Aufsicht auf eine von zwei Randsteinen geschützte Einfüllöffnung mit einer mittigen
Durchflussöffnung.
[0014] Fig. 3 zeigt einen durch die Einfüllöffnung geführten Querschnitt durch eine Torpedopfanne
entlang der Linie III-III in Fig. 6. Es ist zu erkennen, dass die Torpedopfanne eine
äußere Stahlhülle 2 und eine dem Pfanneninneren zugewandte mehrschichtige feuerfeste
Auskleidung aufweist. Ferner ist zu erkennen, dass im dargestellten Ausführungsbeispiel
der kreisförmige Querschnitt des Torpedopfanneninneren im Bereich der Einfüllöffnung
in einen kegelstumpfförmigen Querschnitt übergeht, wobei in diesem Bereich die Stahlhülle
2 in einen der Einfüllöffnung zugeordneten Stahlpanzer 4 übergeht. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel verläuft der Stahlpanzer 4 in Form eines sich nach oben verjüngenden
Kegelstumpfes, so dass in Bezug auf die Einfüllöffnung die Wandungen des Stahlpanzers
gegeneinander geneigt verlaufen.
[0015] Ferner ist in Fig. 3 am oberen Ende des Stahlpanzers 4 ein horizontal nach außen
vorspringender Ring 6 zu erkennen, welcher vorzugsweise aus Stahl besteht und vorzugsweise
an das obere Ende des Stahlpanzers 4 angeschweißt ist.
[0016] Innerhalb des oberen Endabschnittes des Stahlpanzers 4 sind zwei den Stahlpanzer
schützende, vorgefertigte Randsteine 8 und 8' vorgesehen, und zwar in einer Anordnung
zueinander, wie in Fig. 6 dargestellt. Jeder Randstein 8, 8' umfasst einen Basisabschnitt
9 bzw. 9', dessen äußere Umfangsfläche an der Innenoberfläche des oberen Endabschnittes
des Stahlpanzers 4 anliegt, und ferner jeweils eine nach außen vorspringenden Kragen
11, 11'. Dabei sind die Randsteine 8, 8' so dimensioniert, dass die äußeren Umfangsflächen
ihrer Basisabschnitte 9 und 9' zwischen den Endabschnitten des Stahlpanzers 4 aufgenommen
sind, und sich die Unterseiten der vorspringenden Kragen 11 und 11' auf der Oberseite
des nach außen vorspringenden Ringes 6 abstützen. Auf diese Weise ist der Umfang des
ringförmigen Stahlpanzers 4 vor dem Kontakt mit aggressiven schmelzflüssigen Medien
geschützt.
[0017] Fig. 4 zeigt einen Teil-Längsschnitt gemäß Linie IV-IV in Fig. 6. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel verlaufen die Wandungen des Stahlpanzers 4, gesehen in Längsrichtung
der Torpedopfanne, d.h. in Richtung der Linie IV-IV in Fig. 6, nicht einwärts geneigt,
sondern senkrecht. Demzufolge verlaufen in Fig. 4 die Außenwand des geschnitten dargestellten
Basisabschnittes 9 senkrecht und nicht einwärts geneigt, wie im Querschnitt gemäß
Fig. 3.
[0018] Wie aus Fig. 3 ist auch aus Fig. 4 zu ersehen, dass die Randsteine 8 bzw. 8' mit
ihren Außenoberflächen in Anlage an der Innenwand des Stahlpanzers 4 sind, und dass
die in der Zeichnung horizontal nach außen vorspringenden Kragen 11 bzw. 11' dieser
Randsteine die Stahlpanzer übergreifen und sich auf einen Ring 6 abstützen, der von
dem Kragen 11 schützend übergriffen wird.
[0019] Die Innenoberflächen 14 und 14' der Randsteine 8 und 8' begrenzen den für den Durchschnitt
eines schmelzflüssigen Mediums zur Verfügung stehenden Bereich der Einfüllöffnung
und bilden eine in Fig. 6 angegebene Durchflussöffnung 13.
[0020] Jeder der beiden Randsteine 8 und 8' hat, wie in Fig. 6 dargestellt, eine U-förmige
Gestalt mit einem Mittelsteg und zwei seitlichen Schenkeln. Werden die beiden Randsteine
mit ihren Schenkeln direkt aneinandergelegt oder mit Hilfe eines zwischengefügten
Zwischenmediums aneinandergefügt, so ergibt sich die in Fig. 6 gezeigt Anordnung,
bei der zwischen den Schenkeln und den Stegen der beiden U-förmigen Randsteine 8 und
8' der für den Durchtritt des schmelzflüssigen Mediums zur Verfügung stehende Bereich
der Einfüllöffnung, d.h. die Durchflussöffnung 13 ausgebildet ist.
[0021] Sind die beiden Randsteine 8 und 8' in ihrer Anordnung gemäß Fig. 6 in die Einfüllöffnung,
d.h. in den oberen Endbereich des Stahlpanzers 4 eingesetzt, so bilden die beiden
Randsteine einen fast den gesamten Umfang der Einfüllöffnung, d.h. des Stahlpanzers
4, übergreifenden Schutz, mit welchem wirksam verhindert wird, dass das schmelzflüssige
Medium beim Befüllen der Torpedopfanne, und insbesondere beim Entleeren der Torpedopfanne
mit der Einfüllöffnung, insbesondere dem oberen Rand des Stahlpanzers 4, in Berührung
gelangt.
[0022] Die beiden Randsteine 8 und 8' sind vorzugsweise identisch gestaltet, um die Fertigungskosten
und die Lagerhaltung zu vermindern. Besondere Umstände können es jedoch erforderlich
machen, die beiden zum Schutz einer Einfüllöffnung benötigten Randsteine, abweichend
voneinander, zu gestalten, was insbesondere dann der Fall sein wird, wenn der zu schützende
Stahlpanzer 4 einen unstetigen Verlauf aufweist.
[0023] Fig. 5 zeigt ein Detail aus Fig. 4 und lässt besonders gut erkennen, wie der Kragen
11 den Stahlpanzer 4 und den daran angeschweißten äußeren Ring 6 schützend übergreift.
Die Bezugszeichen 14 und 14' bezeichnen die Wandungen der von dem schmelzflüssigen
Medium durchströmten Durchflussöffnung 13 (Fig. 6). Mit dem Bezugszeichen 20 sind
in den Fig. 3 und 6 vorzugsweise keilförmige Aufnahmeräume in den Grenzflächen benachbarter
Randsteine 8 und 8' bezeichnet. Diese Aufnahmeräume können mit Hilfe eines Feuerfestwerkstoffes
gefüllt werden, wodurch eine Verriegelung der beiden Randsteine erzielt wird.
[0024] Die Randsteine 8 und 8' bestehen aus feuerfestem Material, wie es für hüttenspezifische
Anforderungen bei der Verwendung von schmelzflüssigen Medien allgemein bekannt ist.
Je nach Anforderung kann das Material so ausgewählt werden, dass Temperaturen bis
zu 1650° C für den Randstein unschädlich sind. Hierfür eignet sich Keramik, z.B. ein
dichter Feuerbeton mit etwa 95 Gew.-% Al
2O
3. Für andere Temperaturen oder anderes Gießmaterial können aber auch andere hitzebeständige
Materialien verwendet werden.
[0025] Die beiden die feuerfeste Einfüllöffnung bildenden Randsteine können mit Hilfe einer
Schraubverbindung 18 lösbar am Stahlpanzer 4 befestigt sein. Auf diese Weise sind
die Randsteine auswechselbar, so dass bei übermäßigem Verschleiß oder Beschädigung
ein Auswechseln vorgenommen werden kann. Die Schraubverbindung wird vorzugsweise von
der Außenseite des Stahlpanzers 4 in die Randsteine eingeschraubt, so dass die Schrauben
nicht mit dem schmelzflüssigen Medium in Berührung gelangen.
[0026] Durch das Vorfertigen der Randsteine kann die beim Gießen dieser Steine benutzte
Gießrichtung so gewählt werden, dass die durch den Gebrauch vom Roheisen benetzten
Flächen der Formsteine glatt und porenfrei ausgebildet werden. Da die Randsteine vor
dem Einbau definiert thermisch behandelt werden, können sie völlig rissfrei eingebaut
werden. Die dadurch erzielten glatten Oberflächen erschweren das Ausbilden von "Bären".
[0027] Die beim Ausgießen des schmelzflüssigen Pfanneninhaltes von dem Gießmaterial überströmten
Außenkanten der vorspringenden Kragen 11 und 11' können mit einer Gieß- und/oder einer
Tropfkante versehen sein. Die Gießkante hilft, einen klar abgegrenzten Ausgussstrahl
zu erzeugen, wohingegen die Tropfkante einen definierten Ort für die Tropfenbildung
schafft, von welchem Tropfen herunterfallen oder in die Pfanne zurückfließen können.
1. Einfüllöffnung für Torpedopfannen, wobei die Einfüllöffnung einen Stahlpanzer (4)
aufweist, dessen oberer Randbereich mittels eines Feuerfestmaterials vor dem Kontakt
mit schmelzflüssigen Materialien, wie Metallschmelze und Schlacke, geschützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Feuerfestmaterial aus zwei vorgefertigten, vorzugsweise identisch gestalteten,
im Wesentlichen U-förmigen, Randsteinen (8, 8') besteht, wobei jeder der beiden Randsteine
einen Basisabschnitt (9, 9') und einen über den Basisabschnitt nach außen horizontal
vorspringenden Kragen (11) aufweist, und dass die beiden Randsteine spiegelbildlich
so zueinander angeordnet sind, dass sie allseitig eine Durchflussöffnung (13) umschließen,
wobei die Außenoberflächen der Basisabschnitte (9, 9') an den Verlauf der Innenoberfläche
des Stahlpanzers (4) angepasst sind, und die Kragen (11, 11') so dimensioniert sind,
dass sie den oberen Rand des Stahlpanzers (4) schützend übergreifen.
2. Einfüllöffnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Rand des Stahlpanzers (4) außen ein horizontal vorspringender Ring (6),
vorzugsweise aus Stahl, vorgesehen ist, welcher die Kragen (11, 11') der Randsteine
(8, 8') abstützt.
3. Einfüllöffnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Randsteine (8, 8') mit Hilfe einer Schraubverbindung (18) am oberen Endabschnitt
des Stahlpanzers (4) befestigt sind.
4. Randstein aus Feuerfestmaterial für die Einfüllöffnung von Torpedopfannen,
gekennzeichnet durch eine im Wesentlichen U-förmige Gestalt mit einem Basisabschnitt (9, 9') und einem
nach außen über den Basisabschnitt vorspringenden Kragen (11, 11'), wobei der Randstein
(8, 8') so dimensioniert ist, dass er
- mit seinem Basisbereich (9, 9') in einen in der Einfüllöffnung vorgesehenen Stahlpanzer
(4) einsetzbar ist, dass
- der Kragen den Stahlpanzer (4) schützend übergreift und
- mit Hilfe von zwei dieser Randsteine der überwiegende Teil des Umfangs der Einfüllöffnung
schützend übergreifbar ist.
5. Randstein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (11, 11') so dimensioniert ist, dass er auch einen an dem Stahlring (4)
angebrachten Außenring (6) schützend übergreift.