[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bodenschleifmaschine gemäss Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Bodenschleifmaschinen gemäss Oberbegriff des ersten Patentanspruchs sind seit Jahrzehnten
bekannt und bewähren sich im Einsatz. Ein gutes Beispiel für das frühe Erkennen solcher
Technik und ihrer Vorteile ist das Patent Nr.
US 835,631 aus dem Jahre 1905.
[0003] Gegen Ende des 20. Jahrhunderts hat man sich erneut dieser Technik errinnert und
es folgte eine Fülle von Patentanmeldungen, die auch zu erteilten Patenten führten.
Es erscheint dem Anmelder deshalb sinnvoll Patentanmeldungen die anlässlich einer
Recherche gefunden und als relevant erachtet wurden anzugeben:
US 6,783,447;
US 5,637,032;
US 6,540,596 und
US 6,331,138. Diese Liste ist nicht vollständig, gibt aber die als wichtig erachteten Schriften
an.
[0004] Die vorliegenden Schriften zeigen klare Nachteile. So ist z.B. bei
US 6,783,447 die Tatsache, dass drei Riementriebe verwendet werden nachteilig, indem mehr Platz
beansprucht wird, wodurch das Gerät unförmig wird. Zudem ist das Getriebe als Zusatzgewicht
exzentrisch angeordnet und ergibt ein für den Schleifprozess nachteiliges Ungleichgewicht
des Gerätes. Ungleichgewicht eines solchen Gerätes erzeugt immer eine einseitige Krafteinleitung
in die Schleifwerkzeuge, was sich beim Führen eines solchen Gerätes darin zeigt, dass
die Maschine "zur Seite driftet" und gegen dieses "Ausbrechen" gehalten werden muss.
Ein weiterer Nachteil statisch exzentrischer Belastung auf die Schleifwerkzeuge betrifft
den Schleifprozess. Die Schleifwerkzeuge werden je nach deren Lage mit mehr oder weniger
Gewicht belastet, was auch in einem ungleichen Schleifbild zum Ausdruck kommt. Diese
Nachteile weist auch die
US 6,540,596 auf, die mit zwei Antriebsmotoren arbeitet.
[0005] Eine andere Situation findet sich bei der
US 5,637,032. Der Flachriemen, der wie in Fig 2b sowohl das grosse Rad umschlingt, als auch die
kleinen Werkzeugantriebsräder bedient steht unter gewaltiger Spannung. Dessen Auswechslung
ist im höchsten Masse unfallgefährlich für die ausführenden Personen. Ein weiterer
Nachteil, der teilweise durch eine erhöhte Spannung eben dieses Flachriemens kompensiert
wird, ist der ausserordentlich kleine Umschlingungswinkel der Schleifwerkzeugantriebswellen
8c.
[0006] Geräte die nach den beschriebenen Konstruktionsprinzipien gebaut werden, sind auf
dem Markt und werden auch verkauft. Sie sind mit den oben ausgeführten Mängeln behaftet.
[0007] Die vorliegende Erfindung stellt sich nunmehr die Aufgabe ein Bodenschleifgerät der
eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass die Vorteile der bekannten Bodenschleifmaschinen
erhalten bleiben, das Gerät aber besser bedienbar wird, die mechanischen Antriebsteile
sicher gegen Verschmutzung geschützt sind und die Reparatur und Unterhaltsarbeiten
einfach und ohne Unfallgefahr für das Personal durchgeführt werden können.
[0008] Diese Aufgabe löst eine Bodenbearbeitungsmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruches
1. Weitere erfindungsgemässe Merkmale gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor und
deren Vorteile sind in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
[0009] In der Zeichnung zeigt:
- Fig 1
- Schnitt durch die Bodenschleifmaschine
- Fig 2
- Aufsicht auf den Antrieb der Werkzeuge
- Fig 3
- Aufsicht auf den Antrieb des Gehäusekastens
- Fig 4
- Ansicht der Bodenschleifmaschine
[0010] Die Figuren stellen bevorzugte Ausführungsvorschläge dar, welche in der nachfolgenden
Beschreibung als Beispiele erläutert werden.
[0011] Eine Bodenschleifmaschine (Fig 4) wie sie aufgrund der Erfindung vorgestellt wird,
besteht immer aus einem Rahmen 20 der mit einer Deichsel 21, mit Rädern 22 und und
Rollen 23 ausgerüstet ist. Die Rollen 23 dienen nur dem Transport der Bodenschleifmaschine
und können für den Schleifprozess mittels einer Hydraulischen Vorrichtung an der Deichsel
hochgeklappt werden, während die Räder 22 von der Person, welche die Bodenschleifmaschine
bedient, während des Schleifprozesses als Führung und Gewichtsabstützung dienen.
[0012] Die für den Arbeitsprozess wichtigen Teile sind Antrieb 1, Gehäusekasten 11 und Schleifwerkzeuge
30. Diese Teile werden vom Rahmen 20 gehalten. Der Antrieb 1 ist fest mit dem Rahmen
20 verbunden. Der Gehäusekasten 11 ist im Rahmen 20 drehbar gehalten. In diesem rotierenden
Gehäusekasten 11 sind die Werkzeugachsen 31 der Schleifwerkzeuge 30 exzentrisch aber
auf demselben Radius angeordnet. Alle Werkzeugachsen 31 sind im Gehäusekasten 11 drehbar
gelagert.
[0013] Der Antrieb der Einheit wird durch den mit dem Rahmen 20 fest verbundenen Antrieb
1 gewährleistet (Fig 1 und Fig 2). Der Antrieb 1 kann ein Elektromotor, ein Benzinmotor,
ein Dieselmotor oder ein mit anderer Energie angetriebenes Antriebselement sein. Mit
der Zentralwelle 12, der Verlängerung der Antriebswelle des Antriebes 1, ist ein Hauptantriebsrad
2 fest verbunden. Dieses Hauptantriebsrad 2 treibt einen einseitig gerillten Antriebsriemen
3. Die Erhebungen der Längsrillen am Umfang des Hauptantriebsrades 2 greifen derart
in die Vertiefungen des Antriebsriemens 3, dass der Antriebsriemen 3 solange er unter
einer gewissen Spannung gehalten wird, seitlich nicht vom Hauptantriebsrad 2 abrutschen
kann. Mit derselben Eingriffsart treibt der Antriebsriemen 3 das Getriebeantriebsrad
7. Die Spannung wird durch den sogenannten Riemenspanner 6 gehalten, der seinerseits
dieselbe Rillung aufweist. Hauptantriebsrad 2, Getriebeantriebsrad 7 und Riemenspanner
6 sorgen so dafür, dass der einseitig längsgerillte Antriebsriemen 3 seitlich nicht
abrutscht, obwohl die auf ihn einwirkende Schwerkraft dies verursachen könnte. Die
Längsrillen des Antriebsriemens 3 greifen also in die Längsrillen des Hauptantriebsrades
2, des Getriebeantriebsrades 7 und des Riemenspanners 6.
[0014] Mit der nicht gerillten Rückseite des Antriebsriemens 3 werden die Schleifwerkzeuge
30 angetrieben. Der Antriebsriemen 3 treibt die Werkzeugantriebsräder 4, welche mit
den Werkzeugwellen 31 fest verbunden sind. Der Umschlingungswinkel der Werkzeugantriebsräder
4 wird durch diese Konstruktion ausserordentlich gross, was eine optimale Kraftübertragung
gewährleistet. Trotzdem ist durch die Wahl eines einseitig gerillten Antriebsriemens
3 dessen andere Seite aber flach ist auch die Möglichkeit gegeben, dem Schleifwerkzeug
30 bei sehr grossem Widerstand einen gewissen Schlupf zu gewähren. Diese Funktion
wirkt wie eine Rutschkupplung die nur im Notfall wirkt, aber beim Rutschen keine Schäden
verursacht.
[0015] Sowohl die Werkzeugwellen 31 der Schleifwerkzeuge 30 als auch die Achsen des Getriebes
5 sind im Gehäusekasten 11 drehbar gehalten und gelagert (Fig 1). Sie drehen sich
mit dem Gehäusekasten 11 um die Zentralwelle 12. Das Gehäuse des Getriebes 5 wird
durch eine Drehmomentstütze 13, die sich am Gehäusekasten 11 abstützt (Fig 1) gegen
das Drehen gehalten. Dadurch kann die über das Getriebeantriebsrad 7 eingebrachte
Drehzahl durch das Getriebe 5 übersetzt und auf das Getriebeabtriebsrad 8 übertragen
werden. Um auf dem sehr kleinen zur Verfügung stehenden Raum diese Übersetzung überhaupt
möglich zu machen, wird ein sogenanntes CYCLO-Getriebe verwendet.
[0016] Das Getriebeabtriebsrad 8 und das Zahnriemenrad 10 sind durch einen Zahnriemen 9
verbunden. Das Zahnriemenrad 10 ist mit dem Rahmen 20 der Bodenschleifmaschine fest
verbunden. Die Drehung des Getriebeabtriebsrades 8 bewirkt deshalb, dass sich das
mittels Drehmomentstütze 13 am Gehäusekasten 11 abgestütze Getriebe 5 um das Zahnriemenrad
10 und damit um die Achse der Zentralwelle 12 dreht. Weil das Getriebe 5 im Gehäusekasten
11 gehalten ist, wird dieser in Rotation versetzt. Die Achsen der Werkzeugwellen 31,
die ebenfalls im Gehäusekasten gehalten sind werden mitgenommen. So drehen sich mit
dem Getriebekastn 11 auch die Schleifwerkzeuge 30 um die Achse der Zentralwelle 12,
was für den Schleifprozess entscheidend ist. Die Grössenordnung dieser Drehung wird
durch die im Getriebe 5 eingebaute Übersetzung bestimmt. Das Getriebe 5 wandert mit
der Drehbewegung des Gehäusekastens 11 mit, so dass dessen Gewicht eine rotierende
Verlagerung des durch das Getriebe 5 exzentrisch liegenden Schwerpunktes bewirkt.
[0017] Die ganze Antriebseinheit ist durch den Gehäusekasten 11 gegen Schmutz und andere
äussere Einflüsse wirkungsvoll geschützt. Die Einheit ist auf diese Weise sehr kompakt
und die Bodenschleifmaschine wird um einiges handlicher durch diese konstruktive Lösung.
[0018] Man versucht für diese Bodenschleifmaschinen diese Drehzahlen zu erreichen:
Zentralwelle 12 |
1'500 oder 3'000 rpm |
Schleifwerkzeuge 30 |
500 bis 1'000 rpm |
Gehäuse 11 |
30 bis 80 rpm |
[0019] Die Durchmesser von Hauptantriebsrad 2, Getriebeantriebsrad 7, Werkzeugantriebsrad
4, Getriebeabtriebsrad 8 und Zahnriemenrad, sowie die Übersetzung des Cyclo-Getriebes
5 müssen entsprechend ausgelegt werden.
1. Bodenschleifmaschine mit einem Gehäusekasten (11) und mehreren im Gehäusekasten (11)
exzentrisch angeordneten Schleifwerkzeugen (30) mit Werkzeugwellen (31), wobei die
Achsen der Werkzeugwellen (31) um die Achse einer Zentralwelle (12) und die Schleifwerkzeuge
(30) um die Achse der Werkzeugwelle (31) drehbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle eines Antriebes (1) über eine Zentralachse (12) mit einem Hauptantriebsrad
(2) fest verbunden ist, wobei das Hauptantriebsrad (2) mittels einem einseitig längsgerillten
Antriebsriemen (3) mit einem Getriebeantriebsrad (10), Werkzeugantriebsrädern (4)
und einem Riemenspanner (6) kraftschlüssig im Eingriff steht, wobei der kraftschlüssige
Eingriff auf das Hauptantriebsrad (2), das Getriebeantriebsrad (7) und den Riemenspanner
(6) mit der mit Längsrillen versehenen Seite des Antriebsriemens (3) erfolgt und der
kraftschlüssige Eingriff auf die Werkzeugantriebsräder (4) durch die nicht gerillte
Rückseite des Antriebsriemens (3) erfolgt.
2. Bodenschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Getriebeantriebsrad (7) verbundenes Getriebe (5) ein Cyclo Getriebe ist
und dieses Getriebe (5) im Gehäusekasten (11) drehbar gehalten und gelagert ist, wobei
der Gehäusekasten des Getriebes (5) durch eine Drehmomentstütze (13) am Gehäusekasten
(11) gegen das Verdrehen gehalten wird.
3. Bodenschleifmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Getriebeabtriebsrad (8) über einen Zahnriemen (9) mit einem Zahnriemenrad (10)
kraft- und formschlüssig im Eingriff steht und das Zahnriemenrad (10) mit dem Rahmen
(20) fest verbunden ist.