[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Elektro-Bootsmotors, der
von einer Batterie mit Strom versorgt wird, wobei von der Batterie höchstens ein Maximalstrom
abgezogen wird.
[0002] Aufgrund strengerer Umweltschutzbestimmungen werden auf Seen und auch im küstennahen
Bereich verstärkt Boote mit Elektroantrieben eingesetzt. Gegenüber Verbrennungsmotoren
haben diese den Vorteil, geräuscharm zu sein und das Wasser nicht zu verschmutzen,
was ansonsten insbesondere bei Zwei-Takt-Verbrennungsmotoren der Fall ist.
[0003] Die für den Betrieb von Elektromotoren notwendige elektrische Energie wird von Batterien
zur Verfügung gestellt. Batterien sind allerdings vergleichsweise groß und schwer,
so dass auf dem Boot nur eine begrenzte Anzahl Batterien untergebracht werden kann.
Entsprechend wird die Reichweite eines elektrisch angetriebenen Bootes durch die Kapazität
der Batterie begrenzt.
[0004] Die Restkapazität der Batterie sollte stets so groß sein, dass das Boot noch einen
sicheren Anlaufpunkt, beispielsweise einen Hafen, erreicht und nicht manövrierunfähig
auf dem Wasser treibt.
[0005] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Regelung eines Elektro-Bootsmotors
aufzuzeigen, welches bei gegebener Restkapazität der Batterie eine erhöhte Restreichweite
des Bootes ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, wobei die
Batteriespannung gemessen wird und der Maximalstrom verringert wird, wenn die Batteriespannung
eine Grenzspannung unterschreitet.
[0007] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Batteriespannung als Indikator
für die Restkapazität herangezogen werden kann. Es wurde festgestellt, dass die Batteriespannung
zum einen vom Ladezustand der Batterie, zum anderen von der Stromentnahme abhängt.
Nach dem Ladevorgang besitzt die Batteriespannung einen maximalen Wert, im Folgenden
als Ladeendspannung bezeichnet. Mit fortschreitender Entladung der Batterie sinkt
die Batteriespannung langsam ab, bis die Spannung zusammenbricht. Die Batteriespannung
ist aber auch von der Stromentnahme abhängig. Je größer der von der Batterie abgezogene
Strom ist, desto geringer ist die Batteriespannung.
[0008] Diese zweifache Abhängigkeit der Batteriespannung vom Ladezustand der Batterie einerseits,
von der Stromentnahme andererseits, wird erfindungsgemäß zur Erhöhung der Restreichweite
eines Elektromotorbootes genutzt, dessen Elektromotor von einer Batterie versorgt
wird.
[0009] Hierzu wird die Batteriespannung gemessen und mit einem vorgegebenen Wert, im Folgenden
als Grenzspannung bezeichnet, verglichen. Unterschreitet die aktuelle Batteriespannung
die Grenzspannung, so ist dies ein Indikator für eine geringe Restkapazität der Batterie.
Erfindungsgemäß wird in diesem Fall der Elektromotor auf eine wirtschaftlichere Fahrweise
umgeschaltet. Der maximal von der Batterie abgezogene Strom wird auf einen Maximalstrom
begrenzt, welcher niedriger ist als der zuvor maximal von der Batterie abgezogene
Strom.
[0010] Bei geringerer Stromentnahme kann bei gegebener Restkapazität der Batterie eine größere
Restreichweite erzielt werden. Der Elektromotor wird wirtschaftlicher betrieben.
[0011] Von Vorteil wird bei nochmaligem Unterschreiten der Grenzspannung der Maximalstrom
wiederum verringert. Dies kann mehrfach erfolgen, so dass der Elektromotor stufenweise
in eine immer langsamere und wirtschaftlichere Fahrweise umgeschaltet wird.
[0012] Es ist auch vorteilhaft, mehrere Grenzspannungen vorzusehen, wobei der Maximalstrom
in einer ersten Stufe verringert wird, wenn die Batteriespannung die größte der Grenzspannungen
unterschreitet. Die Stromentnahme wird auf diesen neuen Maximalstrom beschränkt, bis
die Batteriespannung unter die zweite niedrigere Grenzspannung sinkt. Dann erfolgt
eine weitere Reduktion des Maximalstroms.
[0013] Auf diese Weise wird ein allmähliches und gleichmäßigeres Umschalten von schneller
Fahrt auf die wirtschaftlichere, langsamere Fahrt zur optimalen Ausnutzung der Restkapazität
der Batterie erreicht.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Regelung von Elektrobootsmotoren,
die von hochstromfähigen Batterien, insbesondere Lithium-Batterien, ganz besonders
bevorzugt von einer Lithium-Mangan-Batterie, versorgt werden.
[0015] Teilweise werden Batterien, beispielsweise Lithium-Mangan-Batterien, irreversibel
beschädigt, wenn die Batteriespannung einen Minimalwert unterschreitet. Es ist daher
von Vorteil, bei Unterschreiten einer vorgegebenen Minimalspannung den Stromfluss
von der Batterie vollständig zu unterbrechen, das heißt, insbesondere den Elektro-Bootsmotor
abzuschalten. Die Minimalspannung wird so groß gewählt, dass noch keine Schäden an
der Batterie auftreten.
[0016] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
von dem in der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Hierbei
zeigt die
- Figur
- die Abhängigkeit der Batteriespannung von der einer Lithium-Mangan-Batterie entnommenen
Ladung.
[0017] In der Figur ist die Abhängigkeit der Batteriespannung einer Lithium-Mangan-Batterie
in Abhängigkeit von deren Ladezustand, das heißt, der entnommenen Ladung, für drei
verschiedene Stromentnahmen dargestellt. Die mit "1 C" bezeichnete Kurve zeigt diese
Abhängigkeit für den Fall, dass von der Batterie ein solcher Strom abgezogen wird,
dass deren Kapazität in einer Stunde erschöpft ist. Die mit "0,1 C" und "0,01 C" gekennzeichneten
Kurven zeigen entsprechend den Verlauf der Batteriespannung, wenn ein 0,1-facher beziehungsweise
ein 0,01-facher Strom der Batterie entnommen wird.
[0018] Die Lithium-Mangan-Batterie wird zur Stromversorgung eines Boots-Elektromotors, insbesondere
zur Versorgung eines elektronisch kommutierten Synchronmotors, eingesetzt.
[0019] Nach dem Ladevorgang besitzt die Batterie eine Ladeendspannung von 4,2 V. Die Nennspannung
der Lithium-Mangan-Zellen beträgt 3,7 V. Der Bootsmotor wird anfänglich bei geladener
Batterie mit einem Maximalstrom von 1 C betrieben, das heißt, bei einer Batteriekapazität
von beispielsweise 100 Ah wird höchstens ein Strom von 100 A abgezogen.
[0020] Die Batteriespannung wird während des Motorbetriebes laufend überwacht. Sinkt die
Batteriespannung unter eine vorgegebene Grenzspannung von 3,0 V, so ist das ein Anzeichen
dafür, dass die Kapazität der Batterie bei gleichbleibend großer Stromentnahme in
Kürze erschöpft sein wird. Erfindungsgemäß wird daher an diesem Punkt A der maximal
der Batterie zu entnehmende Strom auf 0,1 C beschränkt. Dies bedeutet, dass der Elektromotor
auf eine zwar langsamere, aber wirtschaftlichere Fahrt umgeschaltet wird.
[0021] Die Kurve "0,1 C" zeigt deutlich, dass bei dieser Betriebsweise der Batterie mehr
Ladung entnommen werden kann, bevor die Spannung zusammenbricht. Für das Boot bedeutet
dies, dass dieses mit derselben Restkapazität eine größere Restreichweite zurücklegen
kann.
[0022] Unterschreitet die Batteriespannung auch bei dieser bereits gedrosselten Fahrweise
die Grenzspannung von 3,0 V, so wird der Maximalstrom nochmals reduziert, im gezeigten
Fall auf 0,01 C.
[0023] Beträgt die Batteriespannung nur noch 2,0 V, so wird der Motor aus Sicherheitsgründen
ausgeschaltet, um eine völlige Entladung und Schädigung der Batterien zu vermeiden.
1. Verfahren zur Regelung eines Elektro-Bootsmotors, der von einer Batterie mit Strom
versorgt wird, wobei von der Batterie höchstens ein Maximalstrom abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Batteriespannung gemessen wird und der Maximalstrom verringert wird, wenn die
Batteriespannung eine Grenzspannung unterschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei nochmaligem Unterschreiten der Grenzspannung der Maximalstrom nochmals verringert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Grenzspannungen vorgegeben sind und der Maximalstrom auf einen ersten Maximalwert
verringert wird, wenn die Batteriespannung die erste Grenzspannung unterschreitet,
und der Maximalstrom auf einen zweiten Maximalwert verringert wird, wenn die Batteriespannung
die zweite Grenzspannung unterschreitet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektro-Bootsmotor von einer hochstromfähigen Lithium-Batterie mit Strom versorgt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektro-Bootsmotor von einer Lithium-Mangan-Batterie mit Strom versorgt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass von der Batterie kein Strom mehr abgezogen wird, wenn die Batteriespannung eine Minimalspannung
unterschreitet.