[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abkippen eines Teils einer zu vereinzelnden
Signatur von einem Stapel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
[0002] Bei der Druckweiterverarbeitung von Signaturen wie Einzelblätter, Umschläge oder
Lagen, sind aus einem Stapel von Signaturen einzelne Signaturen abzuziehen. Bei der
so erfolgenden Vereinzelung der Signaturen wird zunächst ein Teil der zu vereinzelnden
Signatur, insbesondere ein Randstreifen oder ein Eckbereich, gegenüber dem Stapel
abgekippt. Dazu dient eine Vorrichtung der hier angesprochenen Art, die im Fachjargon
auch kurz als Kippsauger bezeichnet wird.
[0003] Es ist eine Vorrichtung (Kippsauger) dieser Art bekannt, die einen Sauger aufweist,
der an einem vorzugsweise verschwenkbaren Träger gehalten ist. Durch eine Versorgungsleitung
ist der Sauger mit Unterdruck beaufschlagbar. Die bekannte Vorrichtung erfordert eine
zusätzliche Unterdruckversorgung mit einer Vakuumquelle. Während Druckluft überall
zur Verfügung steht, ist Unterdruck nicht immer vorhanden. Es muss also zum Betrieb
der bekannten Vorrichtung eine Unterdruckversorgung mit einem Vakuumerzeuger geschaffen
werden. Außerdem müssen Versorgungsleitungen für Druckluft und für Vakuum zur jeweiligen
Vorrichtung gelegt werden. Schließlich sind aus einer Vakuumquelle gespeiste Sauger
verhältnismäßig laut.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abkippen einer Ecke
oder eines Streifens einer zu vereinzelnden Signatur zu schaffen, deren Sauger auf
einfache Weise mit Unterdruck beaufschlagbar ist.
[0005] Ein Verfahren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs
1 auf. Gemäß diesem Verfahren ist vorgesehen, den Unterdruck zur Versorgung des Saugers
aus Druckluft zu erzeugen. Dadurch wird eine separate Unterdruckversorgung des oder
jedes Saugers überflüssig. Es reicht allein eine Druckluftversorgung, wobei erfindungsgemäß
die Druckluft umgewandelt wird in einen Unterdruck, womit der Sauger speisbar ist.
Weiterhin ist verfahrensmäßig vorgesehen, den Sauger nach dem Abkippen einer Ecke
oder eines Randbereichs der jeweiligen Signatur vom Stapel kurzzeitig mit Druckluft
zu versorgen. Dabei wird eine Trennung der zu vereinzelnden Signatur vom Sauger unterstützt
und gleichzeitig der Sauger einschließlich des Versorgungskanals gereinigt. Es wird
so auf einfache Weise ein Verschmutzen des Saugers und der zu ihm führenden Versorgungsleitung
mit insbesondere Kleberresten vermieden. Es erfolgt periodisch nach jedem Vereinzelungsvorgang
durch eine kurzfristige Druckluftbeaufschlagung des Saugers eine Reinigung.
[0006] Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, mindestens eine aus Druckluft einen
Vakuumluftstrom erzeugende Vakuumpumpe innerhalb des Kippsaugers, nämlich eines als
Gehäuse dienenden Trägers für den jeweiligen Sauger, unterzubringen. Auf diese Weise
kann der Unterdruck in unmittelbarer Nähe des Saugers erzeugt werden, wodurch nur
ein äußerst kurzer Versorgungskanal zur Unterdruckbeaufschlagung des Saugers erforderlich
ist, der wegen seiner Kürze kurzfristig evakuierbar ist, wodurch der Vakuumverbrauch
im Vergleich zu bekannten Kippsaugern sich durch das erfindungsgemäße Verfahren deutlich
reduzieren lässt.
[0007] Eine Vorrichtung (Kippsauger) zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe weist die
Merkmale des Anspruchs 5 auf. Dadurch, dass dem Träger mindestens eine Vakuumpumpe
für den oder jeden Sauger zugeordnet ist, wird das erforderliche Vakuum sozusagen
"vor Ort" erzeugt. Der Träger benötigt keine Unterdruckversorgung und auch keinen
Anschluss für eine solche. Die mindestens eine Vakuumerpumpe ist so ausgebildet, dass
sie unter Verwendung von Druckluft einen Unterdruck, also ein Vakuum, erzeugt. Somit
lässt sich das Vakuum aus Druckluft bilden, die ohnehin vorhanden und erforderlich
ist, um andere Teile der Vorrichtung oder der diese aufweisenden Maschine zur Druckweiterverarbeitung,
beispielsweise einer Zusammentragmaschine, einen Klebebinder oder einen Umschlaganleger,
mit Druckluft zu versorgen. Es ist des Weiteren vorgesehen, dass der jeweilige Sauger
zeitweise, insbesondere kurzfristig, auch mit Druckluft beaufschlagbar ist. Hierdurch
findet ein Spülen und dabei ein Reinigen des Versorgungskanals, aber auch des Saugers,
statt. Gleichzeitig wird die Signatur vom Sauger getrennt, was erforderlich sein kann,
wenn die Oberfläche der Signatur noch leicht haftende Eigenschaften aufweist. Auch
Papierstaub und/oder Trennmittel können durch das Reinigen des Saugers beseitigt werden,
bevor sie in einer Betriebsunterbrechung den Sauger oder den zu ihm führenden Versorgungskanal
verstopfen können.
[0008] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die oder jede Vakuumpumpe
mit in der Menge und/oder dem Druck veränderbarer Druckluft zu versorgen. Auf diese
Weise ist die Intensität des Vakuums veränderbar. Der Unterdruck, der am Sauger anliegt,
ist so an die Bedürfnisse anpassbar, indem er erhöht oder verringert wird. Die Veränderung
des Vakuums am Sauger kann auf einfache Weise erfolgen durch eine Veränderung der
Druckluftversorgung der mindestens einen Vakuumpumpe mittels einer Verstelldrossel
in der zur Vakuumpumpe führenden Druckluftversorgungsleitung oder mehrere individuell
betätigbare Ventile in der Druckluftversorgungsleitung. Durch Öffnen aller oder nur
bestimmter Ventile lässt sich stufenweise die Druckluftzufuhr zur mindestens einen
Vakuumpumpe verändern. Bevorzugt verfügen die Ventile über unterschiedliche Querschnitte
für den Druckluftdurchlass. Durch gezieltes Öffnen eines bestimmten Ventils oder mehrerer
bestimmter Ventile lassen sich fein abgestufte Druckluftmengen zur Versorgung der
oder jeder Vakuumpumpe individuell einstellen.
[0009] Die Vakuumpumpe ist vorzugsweise am oder im Träger vorgesehen. Dadurch befindet sich
die Vakuumpumpe, also die Stelle, an der das Vakuum erzeugt wird, in der Nähe des
Saugers, an der das Vakuum benötigt wird. Auf diese Weise lässt die Erfindung kürzestmögliche
Versorgungsleitungen zwischen der Vakuumpumpe und dem Sauger zu. Es ist deshalb nur
verhältnismäßig wenig zu evakuieren, um ein Vakuum am Sauger zu erzeugen. Bei bekannten
Vorrichtungen dieser Art verfügen die relativ langen Versorgungsleitungen über ein
großes inneres Volumen, das das Absaugen einer großen Luftmenge erfordert, bis die
lange Versorgungsleitung evakuiert ist und ein Unterdruck am Sauger zur Verfügung
steht. Dieses hat einen hohen Energieverbrauch zur Folge und ist auch lärmintensiv.
[0010] Es ist weiterhin vorgesehen, einen Versorgungskanal zur Speisung des oder jedes Saugers
mit Unterdruck aus der dem Träger zugeordneten Vakuumpumpe zu versorgen. Das Vakuum
kann somit direkt von der Vakuumpumpe in den Versorgungskanal des Saugers eingespeist
werden. Dadurch kann der Versorgungskanal auf ein nur noch sehr kurzes Stück reduziert
werden. Dazu ist die jeweilige Vakuumpumpe so am oder im Träger angeordnet, dass sie
sich möglichst dicht am Sauger befindet.
[0011] Zweckmäßigerweise handelt es sich bei der Vakuumpumpe um eine solche, die nach dem
Ejektorprinzip arbeitet. Falls ein großer Unterdruck oder ein großes Volumen von unter
Vakuum stehender Luft erforderlich ist, ist es sinnvoll, eine nach dem mehrstufigen
Ejektorprinzip arbeitende Vakuumpumpe einzusetzen.
[0012] Die nach dem Ejektorprinzip bzw. dem mehrstufigen Ejektorprinzip arbeitende Vakuumpumpe
ist besonders kompakt und lässt sich deshalb gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung in einer als einfache Sack- oder Durchgangsbohrung ausgebildete Aufnahme
im Träger anordnen. Dadurch ist eine besonders raumsparende Unterbringung der Vakuumpumpe
im Träger möglich und vor allem lässt sich so die Vakuumpumpe dichtestmöglich am Sauger
platzieren, wodurch nur eine kurze Versorgungsleitung mit einem geringen Volumen erforderlich
ist, so dass zur Erzeugung eines Unterdrucks am Sauger nur wenig Luft aus der Versorgungsleitung
zu evakuieren ist und demzufolge nur verhältnismäßig wenig Druckluft zur Erzeugung
des zum Ansaugen eines Teils einer zu vereinzelnden Signatur erforderlichen Unterdrucks
aufgewendet werden muss.
[0013] Zur Druckluftbeaufschlagung des Saugers ist die Versorgungsleitung kurzfristig mit
Druckluft speisbar. Es kann sich hierbei um Druckluft handeln, die über den Anschluss
zum Speisen der Vakuumpumpe mit Druckluft in den Träger gelangt. Dann ist im Träger
ein Ventil vorhanden, das die Druckluft abwechselnd zur Vakuumpumpe oder direkt zum
Versorgungskanal des Saugers leitet und demzufolge entweder direkt den Versorgungskanal
mit Druckluft speist oder die Vakuumpumpe zur Erzeugung eines Unterdrucks im Versorgungskanal.
Alternativ ist es aber auch denkbar, den Träger mit einem zweiten Anschluss für Druckluft
zu versehen. Dann kann durch eine außenliegende, separate Steuerung bzw. Ventile wahlweise
einer der beiden Druckluftanschlüsse des Trägers mit Druckluft versorgt werden, und
zwar einmal zum Speisen der Unterdruckpumpe und zum anderen zum Spülen des Saugers
mit Druckluft.
[0014] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Teils einer Einrichtung zur Druckweiterverarbeitung,
nämlich einer Zusammentragmaschine, mit der erfindungs-gemäßen Vorrichtung, und
- Fig. 2
- einen mittigen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0015] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Druckweiterverarbeitung. Es handelt
sich dabei um Einrichtungen wie zum Beispiel Zusammentragmaschinen, Klebebinder oder
Umschlaganleger. In der Fig. 1 ist ein Teil einer Zusammentragmaschine 10 vereinfacht
dargestellt, nämlich nur eine Anlegestation 11 der Zusammentragmaschine 10 gezeigt.
Die Anlegestation 11 verfügt über ein Magazin 12 zur Aufnahme eines Stapels 13 übereinander
liegender Signaturen, bei denen es sich im vorliegenden Falle um Falzbögen 14 handelt.
Im Bereich der Anlegestation 11 erfolgt ein Vereinzeln der Falzbögen 14 des Stapels
13, indem nach und nach ein unterster Falzbogen 14 aus dem Magazin 12 abgezogen wird.
[0016] Die Vereinzelung des jeweils untersten Falzbogens 14 des Stapels 13 erfolgt in einem
ersten Schritt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, die bei der hier gezeigten
Zusammentragmaschine 10 als Kippsauger 15 ausgebildet ist. Vom Kippsauger 15 wird
ein Randbereich 16, wobei es sich auch nur um einen Eckbereich handeln kann, des untersten
Falzbogens 14 vom Stapel 13 abgekippt (Fig. 2). Zu diesem Zweck weist der hier gezeigte
Kippsauger 15 einen einzigen Sauger 17 auf, der mit Unterdruck beaufschlagbar ist
und dadurch den zu vereinzelnden Falzbogen 14 von der Unterseite des Falzbogens 14
her ansaugen kann. Der Sauger 17 ist an einem Träger 18 des Kippsaugers 15 befestigt.
Dieser Träger 18 ist um eine in der Fig. 1 nicht gezeigte horizontale Schwenkachse
verschwenkbar, wodurch der Sauger 17 zum Ansaugen des Falzbogens 14 unter seinen Randbereich
16 schwenkbar ist und durch anschließendes Zurückschwenken der vom Sauger 17 angesaugte
Randbereich 16 des untersten Falzbogens 14 vom Stapel 13 der darüber liegenden Falzbögen
14 abkippbar ist.
[0017] Im vom Kippsauger 15 abgekippten Randbereich 16 wird der Falzbogen 14 von nicht gezeigten
Greifern einer Abzugswalze 19 erfasst und dadurch der vereinzelte Falzbogen 14 vom
Stapel 13 abtransportiert zu einer andeutungsweise in der Fig. 1 gezeigten Sammelrinne
20.
[0018] Der in der Fig. 2 gezeigte Träger 18 ist an einer - im vorliegenden Ausführungsbeispiel
schrägen - Aufnahmefläche 21 mit einem vorstehenden Haltekopf 22 versehen. Mit dem
Haltekopf 22 ist der aus einem elastischen formbaren Material, beispielsweise einem
Elastomer, einem Gummi oder dergleichen, gebildete Sauger 17 durch Schrumpfen und/oder
Rasten verbunden. Dabei wird eine umlaufende Einschnürung 23 des Haltekopfs 22 umgriffen
von einem hinteren Mantelteil 24 des elastischen Saugers 17.
[0019] Im Inneren des Trägers 18 ist ein Versorgungskanal für den Sauger 17 angeordnet.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Versorgungsbohrung 25 im
Träger 18, die mit einem Endbereich 26 im Haltekopf 22 des Trägers 18 mündet, so dass
die Versorgungsbohrung 25 an der Stirnseite des Haltekopfs 22 offen ist. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dem Endbereich 26 der Versorgungsbohrung 25
ein Filter 37 zugeordnet. Der Filter 37 befindet sich in einer Aufweitung 38 im zum
Sauger 17 weisenden Ende des Endbereichs 26 der Versorgungsbohrung 25 (Fig. 2). Der
Filter 37 füllt den von der Aufweitung 38 gebildeten Raum im Haltekopf 22 größtenteils
aus. Gebildet ist der gezeigte Filter 37 aus einem Filtergewebe, das aus gepresstem
Stahldraht hergestellt ist. An der Stelle des Filters 37 können auch ein Sieb oder
gegebenenfalls mehrere Siebe vorgesehen sein. Der Sauger 17 verfügt über eine mit
dem Endbereich 26 der Versorgungsbohrung 25 im Haltekopf 22 korrespondierende Durchgangsbohrung
27, die in eine konkav zum Haltekopf 22 zurückspringende kugelkalottenartige Saugfläche
28 des Saugers 17 mündet. (Fig. 2)
[0020] In erfindungsgemäß besonderer Weise wird Unterdruck für den Sauger 17 aus Druckluft
gebildet, indem eine mit Druckluft versorgbare Vakuumpumpe 29 das für den Sauger 17
erforderliche Vakuum bzw. den Unterdruck herstellt. Diese Vakuumpumpe 29 ist bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, nämlich im gezeigten Ausführungsbeispiel dem Kippsauger
15, dem Träger 18 zugeordnet.
[0021] Die Vakuumpumpe 29 arbeitet nach dem Prinzip eines Ejektors, der beim axialen Durchströmen
von Druckluft, die durch Düsen strömt, einen Sog an den Öffnungen der Düsen erzeugt,
wodurch der Strahl der durch die Düsen strömenden Druckluft Luft ansaugt und hierdurch
ein Vakuum erzeugt. Es kommt als Vakuumpumpe 29 sowohl ein einstufiger Ejektor als
auch ein mehrstufiger Ejektor in Betracht, je nachdem, wie groß der Saugluftbedarf
des jeweiligen Kippsaugers 15 ist. Besonders dann, wenn der Kippsauger 15 mehrere
Sauger 17 aufweisen sollte, was durchaus denkbar ist, findet bevorzugt eine aus einem
Mehrstufenejektor gebildete Vakuumpumpe 29 Verwendung.
[0022] Die hier gezeigte Vakuumpumpe 29 verfügt über eine im Wesentliche zylindrische Gestalt.
Die zylindrische Vakuumpumpe 29 ist im Träger 18 des Kippsaugers 15 gelagert und somit
in den Kippsauger 15 integriert. Dabei bildet der Träger 18 ein die Vakuumpumpe 29
umgebendes Gehäuse. Infolge der zylindrischen Gestalt der Vakuumpumpe 29 befindet
sich diese in einer Bohrung 30 im Träger 18. Die Bohrung 30 ist als eine mehrstufige
Durchgangsbohrung ausgebildet. Die Bohrung 30 weist eine von einer Stirnfläche 31
des Trägers 18 ausgehende Gewindebohrung 32 zum Einschrauben eines festen oder lösbaren
Anschlusses einer nicht gezeigten Druckluftleitung auf. Von diesem Anschluss in der
Gewindebohrung 32 strömt die Druckluft durch einen mittigen Zwischenabschnitt der
Bohrung 30 in eine Eingangsseite 33 der Vakuumpumpe 29. Nachdem die Druckluft die
Vakuumpumpe 29 in Längsrichtung durchströmt hat, gelangt die Druckluft über das in
eine Außenseite des Trägers 18 mündende Ausgangsende 34 der Vakuumpumpe 29 nach außen
und vermischt sich dort mit der Umgebungsluft.
[0023] Das von der Vakuumpumpe 29 erzeugte Vakuum gelangt von der Vakuumpumpe 29 in eine
quergerichtete Verbindungsbohrung 35 zwischen der Bohrung 30 zur Aufnahme der Vakuumpumpe
29 und der Versorgungsbohrung 25. Das von der' Vakuumpumpe 29 erzeugte Vakuum wird
über eine entsprechende, nicht gezeigte Öffnung in der Mantelfläche der Vakuumpumpe
29 über die quergerichtete Verbindungsbohrung 35 in die parallel zur Vakuumpumpe 29
verlaufende Versorgungsbohrung 25 und von dort zum Sauger 17 geleitet.
[0024] Der hier gezeigte Kippsauger 15 weist in der Stirnfläche 31 eine zweite Gewindebohrung
36 auf, die sich neben der Gewindebohrung 32 zur Versorgung der Vakuumpumpe 29 mit
Druckluft befindet. Auch die Gewindebohrung 36 ist mit einem lösbaren oder festen
Anschluss für eine nicht gezeigte Druckluftleitung versehen. In die Gewindebohrung
36 mündet die Versorgungsbohrung 25. Auf diese Weise kann Druckluft über die Versorgungsbohrung
25 direkt zum Sauger 17 gelangen. Diese Druckluft dient dazu, nach Beendigung eines
Vereinzelungsvorgangs den Sauger 17, insbesondere seine Durchgangsbohrung 27, zu reinigen,
also - anders ausgedrückt - mit Druckluft auszublasen. Zu diesem Zweck wird kurzfristig
über den Druckluftanschluss, der der Gewindebohrung 36 zugeordnet ist, Druckluft der
Versorgungsbohrung 25 zugeführt. Nach dem Reinigen wird diese Druckluftzufuhr wieder
geschlossen, so dass durch den Anschluss der Gewindebohrung 36 keine Druckluft zur
Versorgungsbohrung 25 mehr gelangen kann. Durch ein entsprechendes Ventil ist sichergestellt,
dass durch den der Gewindebohrung 36 zugeordneten Druckluftanschluss keine Luft über
das zu diesem Anschluss weisende Ende der Versorgungsbohrung 25 in die Druckluftleitung
gelangen kann und auch nicht von der Druckluftleitung in die Versorgungsbohrung 25
strömen kann. So kann trotz des zweiten Anschlusses für zum Reinigen des Saugers 17
dienende Druckluft ein Unterdruck in der Versorgungsbohrung 25 und der Verbindungsbohrung
35 aufgebaut werden.
[0025] Die Fig. 2 lässt erkennen, dass die Versorgungsbohrung 25 einer solchen Stelle des
Trägers 18 zugeordnet ist, dass sie sich möglichst dicht am Sauger 17 befindet und
dadurch die Versorgungsbohrung 25 und auch die Verbindungsbohrung 35 so kurz wie möglich
gehalten sind. Demzufolge braucht beim Aufbau des Vakuums am Sauger 17 nur ein verhältnismäßig
geringes Volumen abgesaugt zu werden, bis sich in der Versorgungsbohrung 25 ein Unterdruck
einstellt und durch die Durchgangsbohrung 27 in der Mitte der Saugfläche 28 des Saugers
18 Luft zum Ansaugen eines Falzbogens 14 oder einer sonstigen Signatur entsteht (Unterdruck).
[0026] Eine Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass in einer Vorrichtung zum Abkippen
eines Teils einer zu vereinzelnden Signatur, im gezeigten Ausführungsbeispiel dem
Kippsauger 15, der für den Sauger 17 erforderliche Unterdruck aus Druckluft erzeugt
wird. Die Umwandlung der Druckluft in Unterdruck erfolgt in der unmittelbaren Nähe
des Saugers 17 durch mindestens einen Vakuumerzeuger, und zwar eine Vakuumpumpe 29.
Die Vakuumpumpe 29 ist dem Kippsauger 15 direkt zugeordnet, befindet sich nämlich
im Kippsauger 15. Die Vakuumpumpe 29 wird mit Druckluft versorgt. Beim Hindurchströmen
der Druckluft durch die Vakuumpumpe 29 wird von dieser nach dem Ejektorprinzip ein
Vakuum erzeugt, das durch das Innere des Trägers 18 zum Sauger 17 geleitet wird. Das
erzeugte Vakuum am Sauger 17 kann variiert werden durch Veränderung der Menge der
der Vakuumpumpe 29 zugeführten Druckluft und/oder dem Druck derselben.
[0027] Beim durch Verschwenken des Kippsaugers 15 erfolgenden Heranfahren des Saugers 17
an den abzukippenden Randbereich 16 des untersten Falzbogens 14 wird die Druckluftversorgung
der Vakuumpumpe 29 gestartet. Wegen der unmittelbaren Nähe der Vakuumpumpe 29 zum
Sauger 17 muss nur die verhältnismäßig kurze Versorgungsbohrung 25 (im gezeigten Ausführungsbeispiel
auch die Verbindungsbohrung 35) evakuiert werden, bis Unterdruck an der mittigen Durchgangsbohrung
37 der Saugfläche 28 des Saugers 17 ansteht. Dies ist der Fall, sobald die Saugfläche
28 des Saugers 17 unter dem Randbereich 16 des Falzbogens 14 anliegt. Dadurch wird
die Unterkante des Randbereichs 16 angesaugt und beim Zurückschwenken des Trägers
18 vom Sauger 17 der Randbereich 16 des untersten Falzbogens 14 gegenüber dem darüber
liegenden Stapel 13 abgekippt.
[0028] In zeitlicher Abstimmung mit dem Ergreifen des abgekippten Randbereichs 16 des Falzbogens
14 durch die Abzugswalze 19 wird durch Unterbrechung der Druckluftzufuhr zur Vakuumpumpe
29 die Unterdruckversorgung des Saugers 17 aufgehoben. In der Regel löst sich dadurch
der Randbereich 16 des Falzbogens 14 selbsttätig vom Sauger 17, sodass der Falzbogen
14 vor der Abzugswalze 19 weitertransportierbar ist.
[0029] Erfindungsgemäß ist der gezeigte Kippsauger 15 mit einem zweiten Anschluss für Druckluft
versehen. Dieser Anschluss ist der Gewindebohrung 36 des Trägers 18 zugeordnet. Durch
den zweiten Druckluftanschluss kann der Sauger 17 mit Druckluft gereinigt werden,
wobei auch das Ablösen des abgekippten Randbereichs 16 des Falzbogens 14 von der Saugfläche
28 des Saugers 17 unterstützt wird.
[0030] Das zuvor geschilderte Sauberblasen des Saugers 17 durch Druckluft erfolgt, nachdem
zuvor mit Unterdruck der Randbereich 16 des Falzbogens 14 vom Sauger 17 angesaugt
und abgekippt worden ist. Zum Reinigen des Saugers 17 erfolgt eine Umschaltung der
beiden Druckluftversorgungen des Trägers 18. Die zunächst zur Versorgung der Vakuumpumpe
29 erforderliche Druckluft wird dem Träger 18 durch den ersten Druckluftanschluss
(der Gewindebohrung 32) zugeführt. Nach dem Abkippen des Randbereichs 16 wird diese
erste Druckluftversorgung geschlossen und stattdessen kurzfristig über den zweiten
Druckluftanschluss (Gewindebohrung 36) durch den Träger 18 der Sauger 17 mit Druckluft
versorgt, wodurch der Sauger 17, insbesondere die Durchgangsbohrung 27 in seiner Saugfläche
28, und der Filter 37 pneumatisch gereinigt werden. Mit anderen Worten erfolgt erfindungsgemäß
eine Säuberung des Saugers 17 und insbesondere auch des Filters 37 oder Siebs durch
Spülen mit Luft. Vor dem Filter 37 beim Saugvorgang angesammelte Partikel werden so
nach außen weggeblasen. Der Filter 37 dient bei der Reinigung mit Druckluft zugleich
als Schalldämpfer. Sobald der Reinigungsvorgang des Saugers 17 und des Filters 37
abgeschlossen ist, der nur wenige Sekunden erfordert, wird auch die zweite Druckluftversorgung
(Gewindebohrung 36) unterbrochen.
[0031] Sobald der nächste Arbeitstakt beginnt, also vom Kippsauger 15 zum Vereinzeln des
nächsten Falzbogens 14 aus dem Stapel 13 ein Randbereich 16 eines als nächsten zu
vereinzelnden Falzbogens 14 abgekippt werden soll, wird kurz vor dem Ansaugen der
Unterseite des Randbereichs 16 die Druckluftversorgung des ersten Druckluftanschlusses
(Gewindebohrung 32) wieder geöffnet und dadurch die Vakuumpumpe 29 wieder eine gewisse
Zeit lang mit Druckluft versorgt, die von der Vakuumpumpe 29 in Unterdruck zur Versorgung
des Saugers 17 umgewandelt wird.
[0032] Die Erfindung eignet sich nicht nur für Zusammentragmaschinen 10, sondern auch für
andere Maschinen der Druckweiterverarbeitung. Während der gezeigte Kippsauger 16 einen
Sauger 17 und eine Vakuumpumpe 29 aufweist, ist es denkbar, für andere Einsatzfälle,
insbesondere für andere Maschinen der Druckweiterverarbeitung, einem Kippsauger mehrere
Sauger 17 zuzuordnen. Dann kann der Träger des Kippsaugers auch mehrere Vakuumerzeuger,
insbesondere Vakuumpumpen 29, aufweisen. Denkbar ist es auch, mehrere Sauger 17 gleichzeitig
von einer Vakuumpumpe mit Vakuum zu versorgen. Zweckmäßigerweise ist die Vakuumpumpe
29 dann als eine Mehrstufenejektorpumpe ausgebildet.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 10
- Zusammentragmaschine
- 11
- Anlegestation
- 12
- Magazin
- 13
- Stapel
- 14
- Falzbogen
- 15
- Kippsauger
- 16
- Randbereich
- 17
- Sauger
- 18
- Träger
- 19
- Abzugswalze
- 20
- Sammelrinne
- 21
- Aufnahmefläche
- 22
- Haltekopf
- 23
- Einschnürung
- 24
- Mantelteil
- 25
- Versorgungsbohrung
- 26
- Endbereich
- 27
- Durchgangsbohrung
- 28
- Saugfläche
- 29
- Vakuumpumpe
- 30
- Bohrung
- 31
- Stirnfläche
- 32
- Gewindebohrung
- 33
- Eingangsseite
- 34
- Ausgangsseite
- 35
- Verbindungsbohrung
- 36
- Gewindebohrung
- 37
- Filter
- 38
- Aufweitung
1. Verfahren zum Abkippen eines Teils einer zu vereinzelnden Signatur von einem Stapel
(13), wobei von einem an einem Träger (18) angeordneten Sauger (17) ein Teil der zu
vereinzelnden Signatur vom Stapel (13) abgekippt und dabei der Sauger (17) mit Unterdruck
beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck für den Sauger (17) innerhalb des Trägers (18) für den Sauger (17)
von mindestens einer Vakuumpumpe (29) erzeugt wird und der Sauger (17) nach dem Abkippen
eines Teils zu vereinzelnden Signatur vom Stapel (13) kurzzeitig mit Druckluft beaufschlagt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck in unmittelbarer Nähe des Saugers (17) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass periodisch nach jedem Vereinzelungsvorgang eine kurzfristige Druckluftbeaufschlagung
des Saugers (17) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Unterdruckbeaufschlagung und zur Druckluftbeaufschlagung des Saugers (17) die
gleiche Druckluftversorgung verwendet wird.
5. Vorrichtung zum Abkippen eines Teils einer zu vereinzelnden Signatur von einem Stapel
(13), mit mindestens einem an einem Träger (18) angeordneten Sauger (17), der vom
Träger (18) zum Abkippen eines Teils der zu vereinzelnden Signatur bewegbar, vorzugsweise
verschwenkbar ist, und mit mindestens einem Versorgungskanal im Träger (18) zur Versorgung
des jeweiligen Saugers (17) mit Unterdruck, dadurch gekennzeichnet, dass dem Träger (18) mindestens ein zur Erzeugung eines Unterdrucks aus Druckluft ausgebildeter
Vakuumerzeuger zugeordnet ist zum Bereitstellen des von dem oder jedem Sauger (17)
benötigten Unterdrucks, dass der mindestens eine Vakuumerzeuger als eine in einer
Aufnahme im Träger (18) angeordnete Vakuumpumpe (29) ausgebildet ist und dass der
oder jeder Sauger (18) wahlweise und/oder kurzfristig mit Druckluft beaufschlagbar
ist, wozu der Versorgungskanal der oder jedes Saugers (17) kurzfristig mit Druckluft
speisbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumpumpe (29) in der Nähe des Saugers (17) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumpumpe (29) im Träger (18) in der Nähe und/oder dicht am Sauger (17) angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (18) mindestens einen Druckluftanschluss aufweist zur Versorgung der mindestens
einen Vakuumpumpe (29) mit Druckluft.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck und/oder die Menge der der mindestens einen Vakuumpumpe zuführbaren Druckluft
veränderbar ist bzw. sind, vorzugsweise durch mehrere individuell zu öffnende bzw.
zu schließende Ventile und/oder mindestens eine Verstelldrossel.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Versorgungskanal des oder jedes Saugers (17) mit von der Vakuumpumpe (29) gebildeten
Unterdruck speisbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Versorgungskanal für den oder jeden Sauger (17) ein geringst mögliches Volumen
aufweist, insbesondere durch eine möglichst dichte Anordnung der Vakuumpumpe (29)
am Sauger (17) über eine kleinstmögliche Länge verfügt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Vakuumpumpe (29) nach dem Ejektorprinzip arbeitet, insbesondere als
eine nach dem Mehrstufenejektorprinzip arbeitende Vakuumpumpe (29) ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (18) einen zweiten Anschluss für Druckluft aufweist, der in den Versorgungskanal
mündet und bei Bedarf absperrbar ist.