[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrfachpresse zum Einpressen und Ziehen von
Spundwandmetallprofilen in und aus dem Erdreich mit wenigstens zwei, parallel zueinander
angeordneten Presseinheiten, bestehend aus einem über Hydraulikzylinder in einer Vertikalführung
verschiebbaren Stempel mit einer Spannzange an dessen unterer Stirnseite.
[0002] Pressen zum Einbringen und Herausziehen von einzelnen Metallprofilen aus Spundwänden,
die über sogenannte Schlösser, nämlich ineinandergreifende Profilkanten, miteinander
verbunden sind, sind hinlänglich bekannter Stand der Technik. Unter
DE 3 815 748 ist eine Anordnung mit wenigstens drei Presseinheiten beschrieben, von denen jede
entweder nur eine statische Kraft ausübt und/oder eine Vibration -, Pulsations- oder
Schlagbewegung erzeugt.
[0003] Auch die Verbindung der Presseinheiten mit den einzelnen Metallprofilen über eine
Spannzange wird in diesem Patent beschrieben.
[0004] Ein gewichtiger Nachteil dieser Anordnung ist jedoch, dass die Abstände zwischen
den einzelnen Presseinheiten fest beim Bau vorgegeben werden müssen. Nur wenn die
Breite der Metallprofile der Spundwand genau den Abständen der Presseinheiten untereinander
entspricht, kann die gesamte Presse so auf die Spundwände aufgesetzt werden, dass
jede Spannzange in der Mitte des einzelnen Profils angreift. Nur in dieser Position
wird die Bildung von Kippmomenten vermieden, welche dazu führen, dass sich die benachbarten
Profile ineinander verklemmen können und dadurch nur mit erhöhtem Kraftaufwand einzupressen
sind, bis hin zu einer möglichen Deformation des Schlosses zwischen den Profilen.
[0005] Ein weiterer gravierender Nachteil ist, dass die Spannzange nur diejenigen Abschnitte
aller Metallprofile greifen kann, die in einer gemeinsamen Ebene fluchtend angeordnet
sind. Deshalb ist eine solche Presse nur für wenig profilierte, vorwiegend flächige
Spundwände geeignet. Für manche Anwendungen sind jedoch Z-förmige Profile sehr viel
vorteilhafter, da sie eine sehr tief profilierte und daher sehr steife Spundwand ergeben.
Diese Profile können jedoch nach bisherigem Stand der Technik nur einzeln in den Boden
gepresst werden, d.h. mehrere Profile müssen nacheinander bearbeitet werden.
[0006] Auf diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Mehrfachpresse
zu entwickeln, die bei jeder Breite der Spundwandprofile ermöglicht, dass die Spannzangen
in der Mitte des Profils angesetzt werden können und dass die Spannzangen auf die
Schrägstellung des Profils gegenüber der mittleren Ebene der Spundwand einstellbar
sind.
[0007] Dazu schlägt die Erfindung eine Mehrfachpresse mit wenigstens zwei Presseinheiten
vor, bei der jede Presseinheit auf einer gemeinsamen, horizontal angeordneten Schiene
verschiebbar ist und wenigstens zwei Presseinheiten durch eine Antriebsmechanik miteinander
verbunden sind.
[0008] Die Presseinheiten sind für sich genommen bekannter Stand der Technik. Neu ist, dass
sie auf einer gemeinsamen horizontalen Schiene verschiebbar angeordnet sind. Dafür
wird vorgeschlagen, dass nutenförmige Anbauten an jeder Presseinheit die horizontale
Schiene von oben ebenso wie von unten umschließen, also eine im Prinzip C-förmige
Struktur bilden, mit der die Presseinheiten auf der Schiene gleitend verschiebbar
sind. Bei der Dimensionierung von Nute und Schiene ist zu beachten, dass die Presseinheiten
nicht nur Kräfte in vertikaler Richtung aufbringen müssen, sondern durch Inhomogenitäten
im Boden sowie durch eventuelle Verunreinigungen im Schloss der Metallprofile verursachte
Kippmomente, die quer zur Längsachse der Presseinheiten orientiert sind, kompensieren
müssen. Diese Kippmomente müssen von der horizontalen Schiene sowie von der Aufhängung
daran übertragen werden können. Die Schiene ist ihrerseits wiederum nach bekannten
Stand der Technik mit einer zentralen Aufhängung zu verbinden.
[0009] Es ist der Kerngedanke der Erfindung, dass die Abstände zwischen den einzelnen Presseinheiten
verstellt werden können. Dabei bevorzugt die Erfindung solche Antriebsmechaniken für
die Verstelleinheit, bei denen sichergestellt ist, dass die Abstände zwischen den
einzelnen Presseinheiten stets die gleichen sind. Das ist dann höchst sinnvoll, wenn
die Spundwand aus Profilen gleicher Breite besteht. In einer zusätzlichen Ausführungsvariante
ist es denkbar, dass Profile verschiedener Breite in einem entlang der Spundwand wiederholten
Rhythmus miteinander abwechseln. Für diesen Sonderfall ist es sinnvoll, zwischen der
Antriebsmechanik und einzelnen Presseinheiten eine weitere, zumindest mechanische
Verstellmöglichkeit zu schaffen oder eine zusätzliche Antriebseinheit einzusetzen,
welche fernsteuerbar eine einzelne Presseinheit gegenüber der gesamten Antriebsmechanik
verschiebt.
[0010] Da in der Praxis überwiegend Spundwandprofile von gleicher Breite verbaut werden,
ist die erfindungsgemäße Mehrfachpresse ein entscheidender Fortschritt in Bezug auf
die Gleichmäßigkeit der Krafteinbringung sowie in Bezug auf eine schlossschonende
Verschiebung der Metallprofile gegeneinander. Die Reduzierung der Reibung im Schloss
erhöht zudem den Wirkungsgrad der Anlage und schafft dadurch noch größere Kraftreserven
für das Überwinden von eventuellen Inhomogenitäten im Untergrund oder für das Beiseitedrücken
und/oder Sprengen von Steinen im Untergrund.
[0011] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsvariante ist die Spannzange um die Längsachse
der Vertikalführung verschwenkbar und in jeder Winkelstellung fixierbar. Dadurch ist
auch bei z-förmigen Profilen eine sichere, breitflächige und daher belastbare Verbindung
zwischen Spannzange und Metallprofil möglich. Als eine Ausführungsform dieser Variante
schlägt die Erfindung vor, dass zur Fixierung der Winkelstellung eine um die Längsachse
der Vertikalführung verschwenkbare Fixierungsplatte in eine komplementär geformte
Ausnehmung an der unteren Stirnseite des Stempels. eindrückbar ist, z.B mittels eines
verschraubbaren Deckels, Im einfachsten Fall wird zur Verstellung der Deckel gelöst,
die Fixierungsplatte manuell in den gewünschten Winkel verdreht und durch Wiederanziehen
der Verschraubung des Deckels fixiert.
[0012] In einer Variante ist es denkbar, dass das Lösen des Deckels sowie das Verdrehen
der Spannzange durch Hydraulikzylinder und/oder Hydraulikmotoren steuerbar ist, wobei
als weitere Verbesserung zusätzliche Positions- Istwert- Geber sowie eine Fernanzeige
für die Sicherung des Deckels denkbar sind.
[0013] Der Kerngedanke der Erfindung ist jedoch die Verstellbarkeit des Abstandes zwischen
den einzelnen Presseinheiten, wofür eine Antriebsmechanik erforderlich ist. Für deren
Ausführung schlägt die Erfindung prinzipiell drei Varianten vor, nämlich erstens eine
Gewindespindel mit Laufmutter und zweitens scherenförmig miteinander wirkende Hebel
und drittens Ritzel und Zahnriemen oder Zahnstange oder Kette.
[0014] Bei der Verbindung der Presseinheiten über eine Gewindespindel ist zu beachten, dass
das Ziel die Verstellung des Abstandes der Presseinheiten ist, wobei alle Presseinheiten
stets einen jeweils gleichen Abstand zueinander haben sollen. Daraus folgt, dass der
Fahrweg jeder einzelnen Einheit unterschiedlich ist.
[0015] Eine denkbare Konfiguration ist, dass eine durchgehende Gewindespindel von der ersten
Presseinheit bis zu letzten Presseinheit parallel zur Fahrschiene verläuft und fest
montiert ist. Für jede Presseinheit ist auf der Gewindespindel eine Laufmutter angeordnet,
welche von der Presseinheit aus verdreht werden kann und dadurch die Presseinheit
verschiebt. Die Drehrichtungen der Antriebsmotoren auf der linken Seite sind dann
entgegengesetzt zu den Drehrichtungen der Antriebsmotoren auf der rechten Seite. Außerdem
ist der Fahrweg der äußeren Presseinheiten dreimal so groß wie der Fahrweg der nächsten,
inneren Presseinheiten. Diese Unterschiede müssen durch korrekte Ansteuerung der Antriebe
berücksichtigt werden. Die Steuerung wäre also vergleichsweise aufwendig. Einziger
Vorteil dieser Anordnung ist, dass auch Spundwandprofile von wechselnder Breite immer
in der Mitte durch die Spannzangen greifbar sind.
[0016] Im Interesse einer vereinfachten und sicheren, daher zwangsweisen Steuerung der Verstellbewegung
bevorzugt die Erfindung, dass die Laufmutter einer jeden Presseinheit nicht verdrehbar,
sondern fest mit der Presseinheit verbunden ist. Statt dessen ist die Gewindespindel
drehbar, wofür im einfachsten Fall ein einziger, rotierender Antrieb ausreicht. In
diesem Fall sind die unterschiedlichen Längen des Fahrweges und die unterschiedlichen
Fahrtrichtungen durch einen jeweils unterschiedlichen Betrag der Steigung und unterschiedliche
Ausrichtungen der Steigung zu berücksichtigen.
[0017] Nach dem Stand der Technik ist es ohne weiteres möglich, eine durchgehende Gewindespindel
zu fertigen, auf der mehrere Abschnitte mit Gewinden unterschiedlichen Steigungsbetrages
und unterschiedlicher Ausrichtung angeordnet sind. Da eine solche inhomogene Gewindespindel
jedoch eine Sonderanfertigung ist, bevorzugt es die Erfindung, diese aus mehreren
Teilabschnitten mit Kupplungen zusammen zu setzen. Da homogene Gewindespindeln sowie
Kupplungen aus großen Serien kostengünstig verfügbar sind, ist diese Aufbauvariante
voraussichtlich am kostengünstigsten.
[0018] Ein prinzipieller Vorteil einer Antriebsmechanik über Gewindespindel ist, dass sie
einen vergleichsweise kleinen Bauraum beansprucht. Vorteilhaft ist ebenfalls, dass
sie durch die Übersetzung der Spindel sinnvoll an standardisierte, rotierende Antriebe
mit relativ hohen Drehzahlen, aber kleinem Drehmoment angepasst ist und daher ohne
weitere Zwischengetriebe auskommt. Dadurch wird an der Baugröße und damit auch den
Kosten jedes rotierenden Antriebes gespart.
[0019] Da die Fahrwege jedoch von begrenzter Länge sind, ist es eine weitere, ebenfalls
interessante Variante, die Antriebsmechanik nicht als Gewindespindel auszuführen,
sondern als Scherenmechanik aus gelenkig miteinander verbundenen Hebeln. Das Prinzip
von jeweils paarweise in ihrer Mitte gelenkig miteinander verbundenen Hebeln, an deren
Enden jeweils das nächste Hebelpaar, ebenfalls gelenkig angebunden wird, ist seit
langem bekannter Stand der Technik.
[0020] Neu ist, diese Mechanik zur Abstandsverstellung von Presseinheiten anzuwenden. Die
Erfindung bevorzugt die Anordnung der Scherenmechanik oberhalb der Presseinheiten
in einer vertikalen Ebene, die parallel zur Fahrschiene der Presseinheiten orientiert
ist. Bei dieser Anordnung sind die einzelnen Presseinheiten sinnvoller Weise an den
unteren Verschwenkachsen der Scherenmechanik angelenkt. Für jede Presseinheit muss
jeweils ein Scherenhebel vorgesehen werden. Bei einer geraden Anzahl von Presseinheiten
benötigen die äußeren Scherenhebel keine Verschwenkachse in ihrer Mitte; für die inneren
Paare von Presseinheiten muss jedoch jeder Verschwenkhebel auch in der Mitte eine
Verschwenkachse aufweisen, welche mit der Mittelachse des benachbarten Hebels verbunden
ist.
[0021] Bei einer ungeraden Anzahl von Presseinheiten reicht es aus, wenn eine der den beiden
äußersten Presseinheiten benachbarte, innere Presseinheit einen Scherenhebel von halber
Länge mit jeweils endständigen Verschwenkachsen aufweist. Das freie Ende dieses kurzen
Verschwenkhebels wird mit dem Mittelpunkt des benachbarten, äußersten Verschwenkhebels
drehbar verbunden.
[0022] Für den Antrieb der Scherenmechanik ist es möglich, auf eine der Verschwenkachsen
einen rotierenden Antrieb aufzusetzen. Dieser Antrieb muss im Vergleich zum Antrieb
an der Gewindeachse jedoch ein sehr viel höheres Drehmoment aufbringen, muss aber
für eine gleiche Fahrgeschwindigkeiten der einzelnen Presseinheiten nur mit einer
vergleichsweise sehr geringen Drehzahl rotieren.
[0023] Der wahrscheinlich kostengünstigere und haltbarere Antrieb ist ein Hydraulikzylinder,
der an zwei Punkten auf zwei benachbarten Scherenhebeln angelenkt ist. Dabei kann
der Hydraulikzylinder sowohl an den Schwenkachsen als auch außerhalb davon angelenkt
werden.
[0024] Ein entscheidender Vorteil der Scherenmechanik ist, dass sie nur aus wenigen Teilen
besteht. Es ist sogar möglich, die gesamte Scherenmechanik aus identischen Scherenhebeln
aufzubauen. Dazu muss bei einer ungeraden Anzahl von Presseinheiten in Kauf genommen
werden, dass ein einziger Hebel ein frei schwenkendes, nicht weiter verbundenes Ende
aufweist.
[0025] Ein weiterer Vorteil der Verbindung aller Scherenhebel nur über drehende Achsen ist,
dass diese nach bekanntem Stand der Technik gut gegen äußere Verunreinigungen geschützt
werden können und in kugelgelagerter Ausführung eine sehr geringe, innere Reibung
aufweisen. Im vorliegenden Anwendungsfall sind jedoch auch Gleitlager eine wirtschaftlich
günstige Alternative. Alle anderen, bekannten Formen von Drehlagerungen sind ebenfalls
anwendbar.
[0026] Als dritte Variante zur Ausführung der Antriebsmechanik nennt die Erfindung Zahnriemen
oder Zahnstangen oder Ketten, die die einzelnen Presseinheiten jeweils paarweise und
von den äußeren Rändern her beginnend zusammenfasst. Damit durch die Verstellung der
Abstand zwischen den einzelnen Presseinheiten jeweils gleich bleibt, müssen bei dieser
Antriebsvariante die Zahnriemenräder oder die Ritzel für Zahnstangen oder die Kettenräder
für Ketten sich jeweils um den Faktor 3 voneinander unterscheiden. Die Drehachsen
von benachbarten Paaren müssen über ein gemeinsame Achse miteinander verbunden sein.
[0027] Auch in dieser Variante ist es möglich, sowohl rotierende als auch lineare Antriebe
einzusetzen. Da alle Zahnriemenräder über Achsen miteinander verbunden sind, reicht
ein einziger rotierender Antrieb aus. Im Vergleich zu einer Gewindespindel ist jedoch
zu beachten, dass bei gleicher Fahrgeschwindigkeit die benötigte Höchstdrehzahl des
Antriebsmotors vergleichsweise niedrig ist, dafür aber ein retativ hohes Antriebsdrehmoment
benötigt wird.
[0028] Für die Gegenläufigkeit der Bewegungsrichtung der Presseinheiten auf der linken Seite
im Vergleich zur Bewegungsrichtung der anderen Seite ist es nötig, dass alle Presseinheiten
der linken Seite jeweils mit der oberen bzw. der vorderen Seite des Zahnriemens oder
der Zahnstange oder der Kette verbunden werden. Alle Presseinheiten der rechten Seite
werden dann mit der unteren bzw. der hinteren Seite des Zahnriemens verbunden.
[0029] Es ist möglich, diejenigen Bereiche des Zahnriemens, der Zahnstange oder der Kette,
die nicht von den passenden Zahn- oder Kettenrädern berührt werden und Bereiche in
denen keine Umlenkung erforderlich ist, durch ein unflexibles Material wie z.B. eine
Zugstange zu ersetzen. In diesem Fall würde der Zahnriemen nicht homogen durchlaufen,
sondern immer wieder an mechanische Stangen angekoppelt sein Der Vorteil ist ein stabilerer
und schwingungsärmerer Lauf.
[0030] Denkbar ist auch eine sehr simple Ausführung der Antriebsmechanik, nämlich ein Hydraulikzylinder,
welcher jeweils benachbarte Presseinheiten miteinander verbindet. Ein Nachteil dieser
Anordnung ist, dass jeder Hydraulikzylinder ein eigenes Ventil benötigt und bei höheren
Anforderungen an die Positioniergenauigkeit auch jeweils einen eigenen Positionsistwertgeber.
Dadurch wird die Ansteuerung aufwendiger und anfälliger.
[0031] Im Vergleich zu Einzelantrieben sind die zwangskoppelnden Varianten "durchgehende
Gewindespindel" oder "durchgängige Scherenmechanik" einfacher und zuverlässiger.
[0032] Bei allen Antriebsvarianten kann ein Positions-Istwert-Geber angebaut werden, über
den ein Regelkreis geschlossen werden kann, sodass die Position nicht nur angesteuert
wird, sondern das Erreichen der Position über den Geber laufend abgefragt und in Abhängigkeit
davon geregelt wird. In allen Fällen ist die Verwendung eines linearen Positions-Istwert-Gebers
möglich, der im einfachsten Fall zwischen zwei benachbarten Presseinheiten angeordnet
wird.
[0033] Bei einer mechanischen Zwangskopplung aller Presseinheiten an das mit einem Geber
ausgerüstete Paar gilt die Genauigkeit der Positionsregelung (im Rahmen des Spieles
in den Gelenken) für sämtliche Presseinheiten.
[0034] Es ist jedoch auch möglich, einen rotierenden Positionsistwertgeber anzubauen. Bei
einer Gewindespindel ist es sinnvoll, den Geber an das freie Ende der Spindel zu kuppeln.
Bei einer Scherenmechanik wird ein rotierender Geber auf eine der Verschwenkachsen
montiert. Bei einer Zahnriemenverstellung wird der Geber an eine der Achsen für die
Zahnriemenräder angeflanscht.
[0035] Im Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindungen anhand von
Beispielen näher erläutert werden. Diese sollen die Erfindung jedoch nicht einschränken,
sondern nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
- Figur 1
- Mehrfachpresse mit 4 Presseinheiten und Gewindespindel
- Figur 2
- Schnitt durch eine Presseinheit auf horizontaler Schiene
- Figur 3
- Schrägbild einer Mehrfachpresse mit Scherenhebelmechanik
Die Figuren zeigen im Einzelnen:
[0036] In Figur 1 ist als Schrägbild eine Mehrfachpresse mit vier Presseinheiten dargestellt,
von denen die zweite von rechts bis zum Anschlag nach unten ausgefahren ist. Alle
vier Spannzangen 5 sind gegenüber der Hauptrichtung der Spundwand verdreht, weil sie
aus Z-förmigen Spundwandprofilen 8 besteht.
[0037] In Figur 1 wird nachvollziehbar, dass eine erfindungsgemäße Mehrfachpresse auch einen
Betrieb ohne Vibration oder Pulsation oder Schlagen ermöglicht, indem alle vier Presszangen
mit Spundwandmetallprofilen 8 verbunden werden, jedoch nur eine einzige Presseinheit
expandiert oder kontrahiert, die übrigen aber blockiert sind. Dadurch wird nur ein
einziges Profil verschoben; die dafür erforderliche Kraft wird über die Mehrfachpresse
auf die benachbarten Spundwandmetallprofile 8 umgeleitet ohne den Träger der Mehrfachpresse
zu belasten. In dieser Betriebsart sind die Betriebsgeräusche deutlich niedriger als
bei Pulsationsbetrieb, was die akustische Belastung des Betriebspersonales und der
Umwelt spürbar verringert.
[0038] Unabhängig von der Betriebsart ist jedoch die Verstellung der einzelnen Presseinheiten.
In Figur 1 ist die Verstellung durch eine Gewindespindel 7a gezeigt. Für jede Presseinheit
ist auf der Gewindespindel 7a eine Laufmutter angeordnet, welche in Figur 1 nicht
sichtbar ist.
[0039] In dem Beispiel in Figur 1 ist die Gewindespindel 7a in zwei Teilspindeln aufgeteilt,
diese Teilspindeln sind wiederum zwischen den einzelnen Presseinheiten 1 aufgeteilt
und über Kupplungen miteinander verbunden. Der linke Abschnitt besteht aus den Gewindespindelabschnitten
7a1 und 7a2. Der rechte Abschnitt aus den Spindelabschnitten 7a3 und 7aN. In diesem
Fall steht N für die vierte Spindel.
[0040] In Figur 2 ist der Längsschnitt durch eine Presseinheit 1 gezeichnet, die auf einer
(ebenfalls geschnittenen dargestellten) Schiene 6 ruht. Zu erkennen ist, wie an dem
Körper der Vertikalführung 3 Anbauten mit einer Nut befestigt sind, die die Schiene
6 C-förmig umfassen. Im Querschnitt ist der Hydraulikzylinder 2 zu erkennen, der die
Kolbenstange aufwärts oder abwärts schiebt. Dadurch bewegt er den Stempel 4 in der
Vertikalführung 3. An der unteren Seite des Stempels 4 ist die Aufnahme für die Spannzange
5 zu erkennen, hier in der verschwenkbaren Variante mit der Fixierungsplatte 9, die
in eine komplementäre Aufnahme in Stempel 4 gedrückt wird. In Figur 2 ist für das
Niederdrücken ein Deckel 10 eingezeichnet.
[0041] In Figur 3 sind die gleichen Presseinheiten 1 wie in Figur 1 dargestellt, hier jedoch
mit einer Antriebsmechanik 7 in Form einer Scherenmechanik. Bei einer geraden Anzahl
von Presseinheiten 1 wie in Figur 3 weisen die Scherenhebel 71 der beiden äußeren
Presseinheiten nur an ihren Enden Verschwenkachsen auf.
[0042] Die jeweils innen liegenden Presseinheiten 1 sind an Scherenhebel 71 L mit einer
zusätzlichen Verschwenkachse in der Mitte am Gelenk angelenkt. Über diese mittlere
Verschwenkachse sind die Scherenhebel 71 L von benachbarten, inneren Presseinheiten
1 miteinander verbunden.
[0043] Aus Figur 3 ist leicht ableitbar, wie die Scherenmechanik einer ungradzahligen Anzahl
von Presseinheiten 1 aussieht. Wenn z.B. die ganz rechts dargestellte Presseinheit
1 entfällt, entfällt auch deren Scherenhebel 71. Falls der jetzt zur Hälfte freistehende
Scherenhebel 71 L nicht mit der freien Schwenkachse zum Anlenken des Antriebszylinders
verwendet werden soll, kann dieser Scherenhebel halbiert werden und wird damit zu
einem Scherenhebel 71 S von der halben Länge des Scherenhebels 71 L. In dieser Ausführungsvariante
von drei verschiebbaren Presseinheiten würde ein hydraulischer Antriebszylinder sinnvoller
Weise an den unteren Verschwenkachsen angreifen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Presseinheit
- 2
- Hydraulikzylinder, in Presseinheit 1, bewegt Stempel 4
- 3
- Vertikalführung, führt den Stempel 4 vertikal
- 4
- Stempel, in Vertikalführung 3 von Hydraulikzylinder 2 verschiebbar
- 5
- Spannzange, an unterer Stirnseite des Stempels 4
- 6
- Schiene, zur Horizontalverschiebung der Presseinheiten 1
- 7
- Antriebsmechanik zur Verschiebung der Presseinheiten 1
- 7a
- Gewindespindel, Ausführungsform der Antriebsmechanik 7
- 7a1
- erster Gewindespindelabschnitt
- 7a2
- zweiter Gewindespindelabschnitt
- 7aN
- letzter Gewindespindelabschnitt von N Gewindespindelabschnitten
- 71
- Scherenhebel, Ausführungsform der Antriebsmechanik 7
- 72
- Verschwenkachsen der Scherenhebel 71
- 71 S
- Scherenhebel von der halben Länge des Scherenhebels 71 L
- 71 L
- Scherenhebel von doppelter Länge des Scherenhebels 71 S
- 8
- Spundwandmetallprofil, wird an der Oberkante von Spannzange 5 umklammert
- 9
- Fixierungsplatte, ist an der unteren Stirnseite des Stempels 4 verschwenkbar, trägt
Spannzange 5
- 10
- Deckel, drückt Fixierungsplatte 9 in Ausnehmung von Stempel 4
1. Mehrfachpresse zum Einpressen und Ziehen von Spundwandmetallprofilen 8 in und aus
dem Erdreich mit wenigstens drei , parallel zueinander angeordneten Presseinheiten
1, bestehend aus einem über Hydraulikzylinder 2 in einer Vertikalführung 3 verschiebbaren
Stempel 4 mit einer Spannzange 5 an dessen unterer Stirnseite
dadurch gekennzeichnet, dass jede Presseinheit 1 auf einer gemeinsamen, horizontal angeordneten Schiene 6 verschiebbar
ist und wenigstens zwei Presseinheiten 1 durch eine Antriebsmechanik 7 miteinander
verbunden sind.
2. Mehrfachpresse nach Anspruch, 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Spannzange 5 um die Längsachse der Vertikalführung 3 verschwenkbar und in jeder
Winkelstellung fixierbar ist.
3. Mehrfachpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Fixierung der Winkelstellung eine um die Längsachse der Vertikalführung 3 verschwenkbare
Fixierungsplatte 9 in eine komplementär geformte Ausnehmung an der unteren Stirnseite
des Stempels 4 eindrückbar ist, zum Beispiel mittels eines verschraubbaren Deckels
10.
4. Mehrfachpresse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmechanik 7 aus wenigstens einer drehbar gelagerten Gewindespindel 7a
mit Abschnitten verschiedener Gewindesteigung und verschiedener Gewindeausrichtung,
auf welcher für jede Presseinheit 1 eine damit verbundene Laufmutter angeordnet ist,
welche durch Verdrehen der Gewindespindel 7a verschiebbar ist, wobei der Betrag der
Steigung des Gewindes für die beiden äußeren Laufmuttern dreimal so groß ist wie für
die benachbarten, inneren Laufmuttern und die Richtung der Gewindesteigungen auf der
linken Seite entgegengesetzt zur Richtung der rechten Seite ist.
5. Mehrfachpresse nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel 7a aus mehreren. miteinander verkuppelten Gewindespindelabschnitten
7a1, 7a2 bis 7aN besteht, deren Gewindesteigungen unterschiedlich sind.
6. Mehrfachpresse nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindelabschnitte 7a1 bis 7aN jeweils über Kreuzgelenke miteinander verkuppelt
sind, und die Schiene 6 in der horizontalen Ebene kurvenförmig verläuft.
7. Mehrfachpresse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmechanik 7 aus gelenkig miteinander und mit den Vertikalführungen verbundenen,
länglichen Scherenhebeln 71 besteht, die in einer vertikalen, zur Schiene 6 parallelen
Ebene angeordnet sind und deren Verschwenkachsen 72 senkrecht zu den Längsachsen der
Vertikalführung 3 und senkrecht zu der Schiene 6 ausgerichtet sind.
8. Mehrfachpresse nach Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet, dass bei insgesamt drei Presseinheiten 1
- an den beiden äußeren Presseinheiten 1 jeweils ein Scherenhebel 71L angelenkt ist,
wobei die beiden Scherenhebel 71 L mit ihrem jeweils anderen Ende untereinander gelenkig
verbunden sind
- und die mittlere Presseinheit 1 mit einem Scherenhebel 71 S mit der Mitte eines
der beiden Scherenhebel 71 L gelenkig verbunden,
- wobei der Scherenhebel 71 S von Schwenkachse zu Schwenkachse nur den halben Abstand
wie Scherenhebel 71 L aufweist.
9. Mehrfachpresse nach Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet, dass bei insgesamt vier oder mehr Presseinheiten 1
- an den mittleren Presseinheiten 1 jeweils ein Scherenhebel 71L angelenkt ist,
- wobei die Mitte dieser Scherenhebel 71 L mit der Mitte des Scherenhebel 71 L von
der jeweils benachbarten, mittleren Presseinheit 1 gelenkig verbunden ist
- und die an den ganz außen angeordneten Presseinheiten angelenkten Scherenhebel 71
mit dem äußeren Ende des Scherenhebel 71 L von der übernächsten, inneren Presseinheit
1 gelenkig verbunden ist.
10. Mehrfachpresse nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmechanik 7 aus mehreren, parallel zueinander und zur Schiene 6 verlaufenden
Zahnriemen oder Zahnstangen oder Ketten besteht, wobei die beiden äußersten Presseinheiten
1 mit dem ersten Zahnriemen verbunden sind , welcher über die beiden größten Zahnriemenräder
läuft und auf der Welle eines großen Zahnriemenrades ein weiteres, kleineres Zahnriemenrad
angeordnet ist, dessen Durchmesser nur ein Drittel des Durchmessers des ersten, größten
Zahnriemenrades aufweist, wobei über das zweite, kleine Zahnriemenrad ein zweiter
Zahnriemen verläuft, welcher die den beiden äuβersten Presseinheiten 1 benachbarten
inneren Presseinheiten 1 miteinander verbindet, wobei zwecks Gegenläufigkeit die Presseinheiten
1 der einen Seite mit der Oberseite des Zahnriemens verkuppelt sind und die Presseinheiten
1 der anderen Seite mit der Unterseite des Zahnriemens.
11. Mehrfachpresse nach Anspruch 4 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmechanik 7 durch einen rotierenden Antrieb bewegbar ist, dessen Drehachse
mit der Gewindespindel 7a oder mit einem der Gewindespindelabschnitte 7a1 oder 7aN
oder mit einer Schwenkachse eines Scherenhebels 71 oder mit der Achse eines Zahnriemenrades
verbunden ist.
12. Mehrfachpresse nach Anspruch 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass ein linearer Antrieb, wie zum Beispiel ein Hydraulikzylinder, mit je einem Punkt
auf zwei benachbarten und miteinander gelenkig verbundenen Scherenhebeln 71 ebenfalls
gelenkig verbunden ist.
13. Mehrfachpresse nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmechanik 7 als linearer Antrieb, zum Beispiel als Hydraulikzylinder,
ausgeführt ist.
14. Mehrfachpresse nach Anspruch 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein linearer Positions-Istwert-Geber mit je einem Punkt auf zwei benachbarten und
gelenkig miteinander verbundenen Scherenhebeln 71 gelenkig verbunden ist
- und/oder ein rotierender Positions-Istwert-Geber über seine Drehachse mit der Gewindespindel
7a, oder einem der Gewindespindelabschnitte 7a1 oder 7aN oder einer Schwenkachse eines
Scherenhebels 71 oder einem Zahnriemenrad verbunden ist.
15. Mehrfachpresse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen je zwei benachbarten Presseinheiten 1 ein linearer Positions-Istwert-Geber
angeordnet ist