[0001] Die Erfindung betrifft einen Befestigungsteil zur Verankerung eines Fenster- oder
Türrahmens an der Leibungsfläche einer Maueröffnung.
[0002] Die
AT 410 694 B betrifft einen derartigen Befestigungsteil, der aus drei Schenkeln besteht. Einem
Ankerschenkel der der Verankerung an der Leibungsfläche dient, einem Hakenschenkel
der den Rahmen aufnimmt und einem Vertindungsschenkel der Anker- und Hakenschenkel
verbindet. Bei der Montage wird der Befestigungsteil zuerst am Rahmen durch den Hakenschenkel
befestigt. Dann wird der Ankerschenkel an der Leibungsfläche zum Anliegen gebracht
und verankert. Um den Ankerschenkel mit seiner ganzen Fläche an der Leibungsfläche
zur Anlage bringen zu können, weist der Verbindungsschenkel an seinen Anbindungsatallen
zu den beiden anderen Schenkeln quer zur Längsrichtung des Befestigungsteiles biegeweiche
Stellen auf. Der Verbindungsschenkel ist so ausgestanzt, dass er an den Anbindungsstellen
biegeweich und mittig durchtrennt ist, und somit keine Wärmeleitung zwischen Haken-
und Ankerschenkel zulässt, Der gesamte Bereich des Verbindungsschenkels ist mit einem
Kunststoffteil umspritzt, womit ausreichende Festigkeit in Längs- und Querrichtung
im Bereich des Verbindungsschenkels hergestellt wird. Zur zusätzlichen Festigkeitssteigerung
weist der Ankerschenkel in Längsrichtung zwei parallel verlaufende Sicken auf. Sicken
in diesem Sinne sind aus einer Basisebene ragende längliche Erhebungen, die in Querschnittsansicht
beidseits von in der Basisebene liegendem flächigem Material umgeben sind.
[0003] Diese Erfindung ist bei hohen Anforderungen an die thermische Isolation zwischen
einem Fenster- oder Türrahmen und einem Mauerwerk sehr gut geeignet. Da die Kosten
durch die aufwendige Gestaltung des Befestigungsteiles im Gegensatz zu anderen verbreiteten
Lösungen höher sind, ist der Markt dafür eher klein.
[0004] Ein vereinfachter Befestigungsteil der ebenfalls zur Verankerung eines Fenster- oder
Türrahmens an der Leibungsfläche einer Maueröffnung verwendet wird, Jedoch keine thermische
Isolation zwischen den zu befestigenden Teilen bietet, ist billiger und am Markt sehr
weit verbreitet.
[0005] Dieser vereinfachte Befestigungsteil ist in der Draufsicht rechteckförmig ausgebildet
und weist auf seiner gesamten Länge zwei parallel verlaufende Versteifungssicken auf,
die durch jeweils zwei Bohrungen Je Versteifungssicke an den Anbindungsstellen des
Verbindungsschenkels ebenfalls geschwächt und somit biegeweich sind. Der Teil ist
als einteiliger Stanzbiegeteil ausgeführt.
[0006] Von diesem Stand der Technik ausgehend hat sich der Erfinder die Aufgabe gestellt,
jenen vereinfachten Befestigungsteil für Fenster- und Türrahmen so zu verbessern,
dass er bei mindestens gleich guten Anwendungseigenschaften noch kostengünstiger wird.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe weist der Befestigungsteil in der Draufsicht anstatt einer
rechteckigen, eine verjüngende Form auf. Weiters wird anstatt mittels Versteifungssicken
die Gesamtsteifigkeit durch eine am Umfang verlaufende Randanstellung erreicht.
[0008] Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen anschaulicher.
- Fig. 1:
- zeigt einen mit einem erfindungsgemäßen Befestigungsteil verankerten Rahmen in einer
Schnittansicht.
- Fig. 2:
- zeigt einen erfindungsgemäßen Befestigungsteil mit einer möglichen Ausbildung des
Hakenteiles in Schrägrissansicht,
- Fig. 3:
- zeigt einen erfindungsgemäßen Befestigungsteil mit einer weiteren möglichen Ausbildung
des Hakenteiles in Sahrägrissansicht.
- Fig. 4:
- zeigt eine vorteilhafte Anordnung für das Ausstanzen der Rohteile für den Befestigungsteil
aus einem flächigen Rohmaterial.
[0009] Ein Befestigungsteil 1 zur Verankerung eines Fenster- oder Türrahmens 2 an der Leibungsfläche
3 einer Maueröffnung besteht aus drei Schenkeln. Einem Ankerschenkel 1.1 der der Verankerung
an der Leibungsfläche 3 dient, einem Hakenschenkel 1.2 der den Rahmen 2 aufnimmt und
einem Verbindungsschenkel 1.3 der Anker- und Hakenschenkel verbindet.
[0010] Bei der Montage wird der Befestigungsteil 1 zuerst am Rahmen 2 durch den Hakenschenkel
1.2 befestigt. Dann wird der Ankerschenkel 1.1 an der Leibungsfläche 3 zum Anliegen
gebracht und mit Schrauben 4 durch die Bohrungen 1.4 im Ankerschenkel 1.1 im Mauerwerk
verankert. Um den Ankerschenkel 1.1 mit seiner ganzen Fläche an der Leibungsfläche
3 zur Anlage zu bringen, weist der Verbindungsschenkel 1.3 an seinen Anbindungestellen
zu den beiden anderen Schenkeln quer zur Längsrichtung des Befestigungsteiles biegeweiche
Stellen 1.5 auf. Die Biegeweichheit an der Anbindungsstelle zum Hakenschenkel ist
durch die Ausstanzung des Hakens 1.5.1, und die an der Anbindungsstelle zum Ankerschenkel
durch eine quer zur Längsrichtung verlaufende Ausstanzung 1,5,2 gegeben.
[0011] Beim erfindungsgemäßen Befestigungsteil 1 wird der Hakenteil durch umgeformte Laschen
1.6 gebildet; der Hakenteil muss nicht zusätzlich gefertigt und dann mit dem Befestigungsteil
1 vernietet werden. Die Form des Hakens ist nicht bindend, sondern richtet sich nach
den am Markt verwendeten Rahmenprofilen. Diese können sehr unterschiedlich sein; Fig.
2 und Fig. 3 zeigen zwei sehr verbreitete Formen des Hakens.
[0012] Der Befestigungsteil 1 weist entlang seiner äußeren Umfangskante eine Randanstellung
1.7 auf, durch die ausreichende Steifigkeit über die ganze Länge in Längs- und Querrichtung
bewirkt wird. "Randanstellung" in diesem Sinne bedeutet, dass der Rand des Befestigungsteils
gegenüber seiner sonstigen Fläche erhaben liegt. Bei gleichem Steifigkeitsgewinn wird
durch eine Randanstellung gegenüber Sicken weniger Fläche beansprucht. Dadurch kann
der Befestigungsteil in der Breite schmäler und verjüngend gestaltet werden.
[0013] Um bei der Fertigung der Befestigungsteile den Anteil an Verschnittmaterial klein
zu halten, sollten die Rohteile der Befestigungsteile aus dem das Ausgangsmaterial
bildendenden Blech Längsseite an Längsseite jeweils um 180° versetzt aufeinander folgend
ausgestanzt werden (Fig. 4).
[0014] Der daraus resultierende Vorteil ist, dass weniger Material (etwa 12,5%) benötigt
wird und somit geringere Materialkosten anfallen. Zusätzlich trägt die verjüngende
Gestaltung zu einer besseren Optik bei.
[0015] Ein weiterer Vorteil der Randanstellung 1.7 besteht darin, dass sie bei der Herstellung
im Vergleich zu Versteifungssicken nur die halbe Pressenkraft in Anspruch nimmt. Halbe
Pressenkraft heißt, dass doppelt so viele Teile in gleicher Zeit produziert werden
können, da mit einem Pressenhub doppelt so viele Teile bearbeitet werden können. Das
reduziert die Pressenbelegungszeit etwa auf die Hälfte und minimiert die Fertigungskosten
enorm.
[0016] Sofern die Randanstellung in einem Winkel zur Ebene des Befestigungsteils ausläuft,
bewirkt sie auch, dass der Befestigungsteil angenehmer zum Anfassen ist.
[0017] Anstatt - wie dargestellt - die Randanstellung in Querschnittsansicht in einem zur
Ebene des Befestigungsteils ansteigenden Winkel auslaufen zu lassen, kann sie auch
in annähernd zur Ebene des Befestigungsteils parallel liegender Richtung auslaufen.
Auch damit wird gegenüber einer vergleichbaren Ausbildung mit Sicke Material und Pressenkraft
eingespart.
[0018] Bei mindestens gleich guter Funktion, jedoch besserer Optik kann ein entsprechend
all den beschriebenen Maßnahmen hergestellter, erfindungsgemäßer Befestigungsteil
aus weniger Grundmaterial und in geringerer Fertigungszeit als der schon bekannte
Befestigungsteil hergestellt werden.
[0019] Die sich letztendlich in Summe daraus ergebenden Einsparungen an Herstellkosten liegen
bei etwa 20%. Das ist vor allem unter dem Gesichtspunkt eine sehr erstaunliche und
positive Überraschung, dass es Befestigungsteile entsprechend jenem Stand der Technik,
von welchem bei der Erfindung ausgegangen wurde, schon jahrzehntelang von verschiedenen
Anbietern gibt, dass es die erforderlichen Materialen und die erforderliche Herstellungstechnologie
zur Verbesserung dieser Teile schon seit Jahrzehnten bei diesen Anbietern gibt, und
dass diese Anbieter natürlich auch versucht haben die Befestigungsteile kostenoptimal
auszulegen und herzustellen.
[0020] Bei vergleichbarer Funktionalität und vergleichbarer Festigkeit ist der erfindungsgemäße
Befestigungsteil am kostengünstigsten als Stanzbiegeteil aus Stahlblech herzustellen.
1. Aus einem flächigen Grundmaterial bestehender Befestigungsteil zur Verankerung eines
Fenster- oder Türrahmens an der Leibungsfläche einer Maueröffnung, bestehend aus einem
Ankerschenkel, einem Verbindungsschenkel und einem Hakenschenkel, wobei aus der Fläche
des Befestigungsteils erhabene Bereiche herausragen, gekennzeichnet dadurch, dass der Befestigungsteil (1) mit einer Randanstellung (1.7) versehen ist, und dass die
Breite des Ankerschenkels (1.1) geringer ist als jene des Hakenschenkels (1.2).
2. Befestigungsteil (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass der Hakenschenkel (1.2) durch umgeformte Laschen (1.6) des Befestigungsteiles (1)
gebildet ist, und dass die Anbindungsstellen des Verbindungsschenkels zu den beiden
anderen Schenkeln quer zur Längsrichtung des Befestigungsteiles biegeweich ausgeführt
sind.
3. Befestigungsteil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, dass eine blegeweiche Stelle am Übergang zwischen Hakenschenkel (1.2) und Verbindungsschenkel
(1.3) durch die Ausstanzung des Hakens (1.5.1) aus dem flächigen Grundmaterial gebildet
wird.
4. Befestigungsteil nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Randanstellung (1.7) in Querschnittsansicht randseitig in einem zur Ebene des
Befestigungsteils ansteigenden Winkel ausläuft.
5. Befestigungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, dass die Randanstellung in Querschnittsansicht randseitig in einer zur Ebene des Befestigungsteils
(1) annähernd parallel liegenden Ausrichtung ausläuft.
6. Befestigungsteil nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass er verwendet wird um einen Fenster- oder Türrahmen (2) an der Leibungsfläche (3)
einer Maueröffnung zu befestigen.
7. Verfahren zur Herstellung eines Befestigungsteiles nach einem der vorgenannten Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch, dass die Rohteile der Befestigungsteile aus dem das Ausgangsmaterial bildendenden Blech,
Längsseite an Längsseite jeweils um 180° versetzt aufeinander folgend ausgestanzt
werden (Fig. 4).