[0001] Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer Sonnenschutzanlage mit einem raffbarem
Behang, der zwischen Schienenelementen gehalten ist, von denen wenigstens eines beweglich
ist, wobei an Spannelementen festgelegte Spannschnüre zur Führung des wenigstens einen
beweglichen Schienenelements vorgesehen sind und das wenigstens eine bewegliche Schienenelement
an seinen Enden mit Endkappen versehen ist.
[0002] Die Spannschnüre werden in der Regel bei Faltstoren, aber auch bei Falt- und Lamellenjalousien
eingesetzt, um diese auch in geneigter oder horizontaler Lage vor entsprechend geneigten
Fenstern einsetzen zu können und den Behang gegen Verlagerungen zu stabilisiern.
[0003] Bei solchen Anlagen, die z. B. aus der
DE 93 17 094 U1 bekannt sind, besteht bei Bewegungsschienen in der Endstellung oftmals das Problem
der Ausbildung eines störenden Lichtspaltes zwischen der beweglichen Schiene und ihrer
Anlagestelle im Bereich der Endposition. Ein solcher Lichtspalt kann sich insbesondere
dann einstellen, wenn durch den Behang oder das Schnurspannsystem Kräfte auf die bewegliche
Schiene wirken, die bestrebt sind, sie aus ihrer Endposition fortzubewegen. Das Problem
tritt insbesondere bei Sonnenschutzanlagen mit zwei beweglichen Schienenelementen
auf, zwischen denen der Behang aufgespannt ist, weil in der Regel beim Bedienen einer
beweglichen Schiene auch die andere geringfügig verlagert wird.
[0004] Aus der
DE 69 06 739 U ist eine Jalousie ohne Schnurführung bekannt, die mit einem Niederhalter in voll
ausgefahrener Stellung versehen ist. Dieser dient dazu, eine Bewegung des ansonsten
nicht stabilisierten Behangs zu vermeiden. Die Bewegungsschiene muß von unten in den
Niederhalter eingeführt werden, d. h. der Behang muß zur Arretierung wieder ein bestimmtes
Wegstück nach oben gezogen werden, so daß immer ein Lichtspalt im arretierten Zustand
verbleibt.
[0005] Bekannt ist auch eine magnetische Arretierung der beweglichen Schiene, wobei allerdings
die dazu notwendigen Magnetelemente separat zu montieren sind. Die Magnetkräfte können
auch dafür sorgen, daß die bewegliche Schiene unter Umständen bereits in ihre Endstellung
gezogen wird, obgleich der Nutzer gerne einen Lichtspalt zwischen der beweglichen
Schiene und ihrer Anlagestellung haben möchte.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Sonnenschutzanlage der
eingangs genannten Art mit einer Schurführung von beweglichen Schienenelementen derart
zu verbessern, daß die Arretierung in der Endstellung gezielter herstellen läßt.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Sonnenschutzanlage der eingangs beschriebenen
Art gelöst, bei welcher die Endkappen mit Rastmitteln versehen sind, die zur Arretierung
in der Endstellung mit korrespondierenden, ortsfesten Rastmitteln zusammenwirken,
die an den Spannelementen ausgebildet sind.
[0008] Zum einen wird durch die vorzugsweise formschlüssige Verrastung in einer prinzipbedingt
exakten Position eine exakte Schließstellung erreicht. Die Raststellung ist für den
Nutzer der in der Regel manuell verschobenen beweglichen Schienen auch gut spürbar,
so daß er eine Rückkopplung über das Erreichen der Endstellung erhält. Dagegen ist
ein vorzeitiges Springen in die Endstellung ausgeschlossen, da sich die Rastmittel
ohne weiteres so ausbilden lassen, daß auf die bewegliche Schiene keine Kräfte in
Richtung ihrer Endstellung wirken.
[0009] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, daß die Rastmittel
unmittelbar den Endkappen zugeordnet sind, die ohnehin in die meist hohlen Schienenprofile
eingesteckt werden müssen, so daß das bei Magnetelementen zusätzliche Anordnen von
Magneten in oder an den Schienen entfallen kann. Dadurch wird die Montage der Sonnenschutzanlage
vereinfacht.
[0010] Die Ausbildung der ortsfesten Rastmittel an den ohnehin zu montierenden Spannelementen
hat den Vorteil, daß die zusätzliche Funktion ohne Mehraufwand bei der Montage erreicht
wird, da auch die Endkappen grundsätzlich bei Profilschienen eingesetzt werden.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bestehen die an der
Endkappe vorgesehenen Rastmittel aus einem Bügel mit zwei Schenkeln, die die ortsfesten
Rastmittel in der arretierten Stellung übergreifen. Grundsätzlich können aber auch
andere Formen von Rastmitteln gewählt werden, beispielsweise Federzungen, die hinter
Vorsprünge einschnappen, oder dergleichen.
[0012] Die Schenkel der Bügel sind vorzugsweise elastisch aufweitbar, was sich bei den in
der Regel aus Kunststoff bestehenden Endkappen ohne weiteres realisieren läßt. Alternativ
könnten die Schenkel aber auch starr ausgebildet sein, wobei das Einrasten dann in
einer Richtung seitlich zur Bewegungsrichtung der Schiene oder durch ausweichende
Elemente im Bereich der ortsfesten Rastmittel realisiert werden könnte.
[0013] Im Falle sich beim Erreichen der Endstellung elastisch aufweitender Bügel ist es
zweckmäßig, die ortsfesten Rastmittel als einfache Hinterschneidungen auszubilden,
in die die Schenkel des Bügels dann einschnappen können.
[0014] Die Spannschnüre können durch die Endkappen in die beweglichen Schienen eingeführt
werden. Das Vorsehen von Spannschnüren ist ohnehin bei Anlagen obligatorisch, die
zwei bewegliche Schienenelemente vorsehen, zwischen denen der Behang angeordnet ist
und die an ihren Endkappen jeweils über Rastmittel zum Zusammenwirken mit ortsfesten
Rastmitteln verfügen. Die Spannschnüre sind bei solchen Anlagen über den gesamten
Verfahrbereich der beweglichen Schienen gespannt und verlaufen teilweise durch die
beweglichen Schienen, um diese zu führen, in beliebiger Stellung durch Reibung zu
halten und übermäßige Schrägstellungen zu verhindern. Insbesondere bei sonnenschutzanlagen
mit zwei beweglichen Schienenelementen zwischen denen der Behang angeordnet ist, ist
die formschlüssige Arretierung des jeweiligen Schienenelements in seiner Endstellung
zweckmäßig, um beim Betätigen des anderen Schienenelements eine Verlagerung zu verhindern.
[0015] In der Regel werden die hier in Rede stehenden Sonnenschutzanlagen manuell betätigt,
wozu die beweglichen Schienenelemente zweckmäßigerweise über Griffelemente verfügen.
[0016] Ergänzend zu den Spannschnüren können bewegliche Schienenelemente auch in seitlichen
Führungsschienen geführt sein, wobei in einer bevorzugten Weiterbildung die Endkappen
Führungselemente aufweisen können, die in die Führungsschiene eingreifen. Die Führungsschienen
können auch die Funktion haben, einen seitlichen Lichtspalt neben dem Behang zu überdecken.
[0017] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Faltstoreanlage mit einem beweglichen Schienenelement;
- Fig. 1 b
- eine Schrägansicht einer Faltstoreanlage mit zwei beweglichen Schienenelementen zwischen
denen ein Behang angeordnet ist;
- Fig. 2
- eine Schrägansicht einer Endkappe, wie sie in die beweglichen Schienenelemente gemäß
Fig. 1 a und 1 b eingesetzt ist;
- Fig. 3
- Die Endkappe gemäß Fig. 2 in einer mit einem Spannelement verrasteten Stellung.
[0018] Fig. 1a und 1b zeigen beispielhaft für die vorliegende Erfindung Faltstoreanlagen
10, 110. Bei der in Fig. 1 a gezeigten Faltstoreanlage 10 sind die obere, ortsfest
montierte Oberschiene 12 sowie ein bewegliches Schienenelement 14 vorgesehen. Ein
Faltbehang 16 ist zwischen der Oberschiene 12 und der beweglichen Schiene 14 aufgespannt.
Der Behang 16 und die bewegliche Schiene 14 sind mit Hilfe von Spannschnüren 18 stabilisiert,
wobei die Spannschnüren 18 durch Endkappen 20 in der beweglichen Schiene 14 in diese
eingeführt sind und durch Schnurumlenkungen (nicht gezeigt) in dieser Schiene 14 zur
Oberschiene 12 geführt werden. Am unteren Anlagenende sind die Spannschnüre 18 jeweils
an einem Spannelement 22 festgelegt, das auch als Spannschuh bezeichnet wird. Die
Spannelemente 22 und die Oberschiene 12 können beispielsweise an Glasleisten eines
Fensterrahmens festgelegt sein, wobei zwischen den Spannelementen 22 auch noch ein
Abdeckprofil (nicht gezeigt) vorgesehen sein kann.
[0019] An dem beweglichen Schienenelement 14 ist ein Griffelement 24 vorgesehen, um durch
Bewegen des Schienenelements 14 die Ausfahrlänge des Faltstorebehangs 16 verändern
zu können.
[0020] Bei der in Fig. 1 gezeigten Variante einer Faltstoreanlage 110 sind zwei bewegliche
Schienenelemente 114 vorgesehen, zwischen den wiederum der Faltstorebehang 116 vorgesehen
ist. Das Spannschnursystem ist bei dieser Ausführungsform so ausgebildet, daß die
Enden der Spannschnüre 118 an jeweils zwei Spannelementen 122 am unteren Anlagenende
und zwei Spannelementen 122 am oberen Anlagenende festgelegt sind, die ihrerseits
an der oberen bzw. unteren Glasleiste eines Fensterrahmens festgelegt sein können.
Beide beweglichen Schienenelemente 114 sind wiederum mit Endkappen 120 verschlossen,
durch die die Spannschnüre 118 in das jeweilige Schienenelement 14 geführt sind. Wiederum
erfolgt eine geeignete Umlenkung der Spannschnüre 118 in den Schienen, so daß die
Spannschnüre 118 auch zwischen den beiden beweglichen Schienenelementen 114 verlaufen
und den Faltstorebehang 116 stabilisieren. Die genaue Ausbildung der Spannschnursysteme
ist nicht Gegenstand dieser Anmeldung, so daß hier auf eine nähere Beschreibung der
zum Teil sehr komplexen Schnurführung verzichtet werden kann. Da bei der in Fig. 1
b Ausführungsform auch das obere Schienenelement 114 beweglich ausgeführt ist, verfügt
es entsprechend über ein Griffelement 124 zur manuellen Betätigung.
[0021] In Fig. 2 ist in Schrägansicht eine Endkappe 20 gezeigt, wie sie bei der Faltstoreanlage
10 gemäß Fig. 1 a beidseitig in das als Hohlprofil ausgebildete bewegliche Schienenelement
14 eingesetzt ist. Die Endkappen 120 der Faltstoreanlage 110 gemäß Fig. 1 b entspricht
der gezeigten Endkappe 20 in allen Details.
[0022] Die Endkappe 20 verfügt über ein Einsteckelement 30, das zur Fixierung in das Hohlprofil
der beweglichen Schiene 14 einsteckbar ist. Das Einsteckelement 30 kann auch zur Fixierung
der Keder dienen (nicht gezeigt), mit Hilfe derer der Faltstorebehang 16 an der beweglichen
Schiene 14 festgelegt ist.
[0023] Ferner besitzt die Endkappe 20 ein als separates Teil am Einsteckelement 30 angebrachtes
oder einstückig mit diesem ausgebildetes Blendenelement 32, das über eine Ausnehmung
34 verfügt, durch welche die Spannschnur 18 durch die Endkappe 20 aus dem beweglichen
Schienenelement 14 herausführbar ist. An dem Blendenelement 32 ist einseitig ein aus
zwei Schenkeln 36 bestehender Bügel ausgebildet, die jeweils einen einander zugewandten
Vorsprung 38 besitzen. Die beiden Schenkel 36 sind elastisch aufweitbar. Die Schenkel
36 ragen in Richtung der Spannelemente, an denen die Spannschnur 18 festgelegt ist,
d. h. bei der in Fig. 1 a gezeigten Ausführungsform weisen die beiden Schenkel 36
nach unten. Bei den entsprechend ausgeführten Endkappen 120 der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 b ragen die Schenkel der Endkappen 120 der oberen beweglichen Schiene 114 nach
oben, während die Endkappen 120 in der unteren beweglichen Schiene 114 nach unten
ragen.
[0024] In Fig. 3 ist das Zusammenwirken der Endkappe 20 mit einem Spannelement 22 veranschaulicht,
wie es zum Festlegen der Spannschnüre 18 eingesetzt wird. Die Endkappe 20 ist in einer
Ansicht von dem Schienenelement her gezeigt und man erkennt eine Anschlagfläche 40,
die den Einschubweg der Endkappe 20 beim Einstecken in das Hohlprofil der jeweiligen
beweglichen Schiene 14 begrenzt.
[0025] Aus Fig. 3 ist ferner zu erkennen, daß die Außenkontur des Spannelements 22 der Innenkontur
der beiden Schenkel 36 der Endkappe angepaßt ist, wobei jeweils Hinterschneidungen
42 vorgesehen sind, in welche die Vorsprünge 38 an den Schenkelenden einrasten können.
[0026] Zwischen zwei Spannelementen 22 kann gegebenenfalls eine Profilschiene aufgesetzt
werden, wobei diese in einem verjüngten Abschnitt 44 das Spannelements 22 aufsetzbar
sind.
[0027] Die bewegliche Schiene 14 ist so profiliert, daß sie die Spannelemente 22 und eine
gegebenenfalls zwischen diesen angeordnetes Profilelement übergreift, so daß ein Lichtdurchtritt
bei mit den Spannelementen verrasteten Endkappen 20 verhindert wird.
[0028] Beim Verrasten wird das jeweilige Schienenelement 14, 114 mit Hilfe des Griffelements
24, 124 in Richtung der Endstellung bewegt, wobei die Schenkel 36 der Endkappen 20
durch die Außenkontur des Spannelements 22 zunächst aufgeweitet werden, bis die Vorsprünge
38 in den Bereich der Hinterschneidungen 42 gelangen, so daß sie in diese Einrasten
können. Zum Anheben des Behangs kann wiederum manuell eine Kraft auf die beweglichen
Schienenelemente ausgeübt werden, wobei eine Schräge oder Rundung an den Vorsprüngen
38 oder dem oberen Bereich der Hinterschneidungen 42 die Kräfte zum Lösen der Arretierstellung
vermindert. Die Verrastung zwischen den Vorsprüngen 38 der Schenkel 36 und den Hinterschneidungen
42 ermöglicht jedoch die Aufnahme aller Kräfte, die beispielsweise bei einer Faltstoreanlage
110 gemäß Fig. 1 b dann auftreten, wenn eine der beiden beweglichen Schienenelemente
114 sich in der verrasteten Endstellung befindet und das andere bewegliche Schienenelement
zum weiteren Aufspannen des Behangs von dem arretierten Schienenelement wegbewegt
wird.
1. Sonnenschutzanlage mit einem raffbaren Behang (16; 116) der zwischen Schienenelementen
(12, 14; 114) gehalten ist, von denen wenigstens eines beweglich ist, wobei an Spannelementen
(22; 122) festgelegte Spannschnüre (18; 118) zur Führung des wenigstens einen beweglichen
Schienenelements (114) vorgesehen sind und das bewegliche Schienenelement (14; 114)
an seinen Enden mit Endkappen (20; 120) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Endkappen (20; 120) mit Rastmitteln (36, 38) versehen sind, die zur Arretierung
in der Endstellung mit korrespondierenden ortsfesten Rastmitteln (42) zusammenwirken,
die an den Spannelementen (22; 122) ausgebildet sind.
2. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Endkappen (20) vorgesehenen Rastmitteln (36, 38) auf einem Bügel mit zwei
Schenkeln (36) bestehen, die die ortsfesten Rastmittel (42) in der arretierten Stellung
übergreifen.
3. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (36) elastisch aufweitbar ist.
4. Sonnenschutzanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ortsfesten Rastmittel als Hinterschneidungen (42) ausgebildet sind.
5. Sonnenschutzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannschnüre (18; 118) durch die Endkappen (20; 120) in die bewegliche Schiene
(14; 114) eingeführt sind.
6. Sonnenschutzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei bewegliche Schienenelemente (114) vorgesehen sind, zwischen denen der Behang
(116) angeordnet ist und die an ihren Endkappen (120) jeweils über Rastmittel (46,
38) zum Zusammenwirken mit ortsfesten Rastmitteln (42) verfügen.
7. Sonnenschutzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Schiene (14; 114) über ein Griffelement (124) zum manuellen Betätigen
verfügt.
8. Sonnenschutzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche und dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Schiene (14; 114) in seitlichen Führungsschienen geführt ist.
9. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Endkappen Führungselemente aufweisen, die in die jeweilige Führungsschiene eingreifen.