[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Klassifizieren von mit Rädern
ausgestatteten Fahrzeugen. Ferner betrifft die Erfindung eine entsprechende Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Die immer stärker werdende Belastung des Straßennetzes durch Lastkraftwagen und die
damit verbundenen Kosten der Instandhaltung insbesondere von Autobahnen und Schnellstraßen
haben dazu geführt, dass die Benutzung der betreffenden Straßen mit einer Maut belegt
wird. Üblicherweise wird diese Maut beim Einfahren in die betreffende Straße an einer
im Bereich der Einmündung angeordneten Mautstelle entrichtet. Dazu muss das jeweilige
Fahrzeug anhalten oder zumindest so langsam fahren, dass die Bezahlung der Maut einwandfrei
abgewickelt und der Zugang zu der mautpflichtigen Straße freigegeben werden kann.
[0003] Auf die bekannte Weise lässt sich zwar eine exakte Kontrolle der Entrichtung der
Maut und des Zugangs zu dem mautpflichtigen Wegenetz bewerkstelligen. Allerdings führen
der Zahlvorgang und die erst bei erfolgter Zahlung erfolgende Freigabe des Zugangs
zu einer deutlichen Verzögerung des Verkehrsflusses. So kann es insbesondere bei hohem
Verkehrsaufkommen zur Bildung größerer Fahrzeugstaus vor den Mautstellen kommen.
[0004] Es besteht daher aus verkehrsplanerischer Sicht die Anforderung, die Entrichtung
der Maut so durchzuführen, dass der Verkehrsfluss weitestgehend ungestört bleibt.
Diese Anforderung kann dadurch erfüllt werden, dass den Fahrzeugführern bzw. -haltern
die Gelegenheit einer vorab erfolgenden pauschalen Entrichtung einer Straßenbenutzungsgebühr
eingeräumt wird. Ebenso ist es denkbar, die Benutzung einer Fahrtstrecke nachträglich
in Rechnung zu stellen.
[0005] Unabhängig davon, ob die Entrichtung der Benutzungsgebühr im Voraus erfolgt oder
nachträglich abgerechnet wird, ist eine wirkungsvolle Kontrolle der Straßenbenutzung
erforderlich. Erschwert wird diese Kontrolle einerseits durch die Vielfalt der Fahrzeugtypen.
Andererseits wird die Kontrolle der Fahrzeuge dadurch besonders komplex, dass die
zu entrichtende Maut in der Regel nicht nur von der zurückgelegten Strecke, sondern
auch von der Belastung abhängig gemacht werden soll, die durch die Benutzung des Fahrwegs
durch das jeweilige Fahrzeug verursacht wird. So sollen beispielsweise schwere Lastkraftfahrzeuge
höhere Gebühren entrichten als leichte, da die schwereren Lastkraftwagen beispielsweise
einen höheren Verschleiß der Fahrbahnen verursachen als leichtere Fahrzeuge. Daher
sind die zu entrichtenden Straßengebühren in Abhängigkeit vom jeweiligen Gewicht des
Fahrzeugs in Lastklassen klassifiziert worden.
[0006] Es ist vorgeschlagen worden, eine automatische Erkennung der jeweiligen Lastklasse
eines Fahrzeugs durch eine automatisierte Erfassung seiner geometrischen Maße, wie
Gesamtbreite, Gesamthöhe, Gesamtlänge etc., durchzuführen. Nachteilig an diesem Vorgehen
ist jedoch, dass die Ergebnisse einer automatisch erfolgenden Bildauswertung stark
durch die von dem Fahrzeug jeweils transportierten Lasten oder andere Aufbauten beeinflusst
werden, die zwar nicht zu einer nennenswerten Änderung des Gewichts des jeweiligen
Fahrzeugs selbst führen, sein Erscheinungsbild gegenüber dem Standardtyp des jeweiligen
Fahrzeugs jedoch deutlich verändern. Aufgrund dieser Einflüsse lässt sich eine zuverlässig
automatisierte Erkennung von durch ihre äußere Erscheinung gekennzeichneten Fahrzeugen
nicht mit der erforderlichen Sicherheit bewerkstelligen.
[0007] Es ist versucht worden, die bei einer bildgestützten Erfassung und Klassifizierung
von Fahrzeugen bestehenden Probleme dadurch zu umgehen, dass anstelle geometrischer
Kenngrößen magnetische Charakteristika der Fahrzeuge erfasst werden. Dazu werden Magnetfeldsensoren
in der Straßendecke angeordnet, welche die in Abhängigkeit von der Masse an magnetisierbarem
Material des Fahrzeugs eintretende Änderung eines elektromagnetischen Feldes erfassen
und einer bestimmten Gewichtsklasse zuordnen. Auf diese Weise lässt sich zwar die
Treffsicherheit bei der gewichtsabhängigen Klassifizierung des jeweils erfassten Fahrzeugs
erhöhen. Nachteilig ist jedoch, dass die bekannten Magnetfeldsensoren fest in der
Straßendecke angeordnet sein müssen und dazu umfangreiche bauliche Maßnahmen an der
jeweils überwachten Straße erforderlich sind, die zu einer Behinderung des laufenden
Verkehrs und erheblichen Kosten führen.
[0008] Zum automatischen Klassifizieren von mit Rädern ausgestatteten Fahrzeugen ist aus
der
US 4,813,004 und der
JP 2001-283375 A ein Verfahren bekannt, bei dem eine Ansicht des Fahrzeugs erfasst wird, die die Räder
abbildet. Bei diesem Verfahren werden charakteristische Merkmale der Räder, nämlich
deren Breite und Anzahl sowie der äußere Reifendurchmesser und Felgendurchmesser,
ermittelt. Zur Bestimmung der charakteristischen Merkmale der Räder wird das Fahrzeug
seitlich von einer Kamera erfasst. Schließlich werden die ermittelten, charakteristischen
Merkmale der Räder einer Fahrzeugklasse zugeordnet.
[0009] Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, dass die Erfassung von charakteristischen
Merkmalen der Räder zu Fehlinterpretationen bei der Zuordnung eines Fahrzeugs zu einer
bestimmten Klasse führen kann, da es heutzutage jedem Fahrer eines Fahrzeuges ohne
weiteres möglich ist, die Reifen- bzw. Felgengröße individuell nach seinen Wünschen
zu ändern. Dies gilt insbesondere für kleine oder leichte Fahrzeuge. So ist es denkbar,
dass beispielsweise Pkw oder Geländewagen Räder mit besonders großem Durchmesser haben,
die eigentlich typisch für eine andere Fahrzeugklasse wären. In diesem Fall würden
also Pkw oder Geländewagen irrtümlich beispielsweise in die Klasse von Lastkraftwagen
eingestuft und es würde durch das Mautsystem eine falsche Gebühr erhoben.
[0010] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein automatisch durchführbares
Verfahren zur Klassifizierung von Fahrzeugen, insbesondere Pkw oder Geländewagen,
zu schaffen, das mit einer hohen Sicherheit zu verlässlichen Ergebnissen führt. Ebenso
sollte eine Vorrichtung geschaffen werden, mit der sich dieses Verfahren in besonders
einfacher Weise durchführen läßt.
[0011] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
zum automatischen Klassifizieren von mit Rädern ausgestatten Fahrzeugen gelöst, das
die folgenden Schritte umfasst:
- Erfassen einer die einer Fahrzeugseite zugeordneten Räder abbildenden Ansicht des
jeweils zu klassifizierenden Fahrzeugs,
- Ermitteln mindestens eines charakteristischen Merkmals der Räder durch Auswerten der
Ansicht,
- Erfassen der die gesamte Form des Fahrzeugs kennzeichnenden Merkmale wie Gesamtbreite
und - höhe, und
- Zuordnen des ermittelten charakteristischen Merkmals der Räder zu einer Fahrzeugklasse.
[0012] Ferner wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens:
- mit einer Bilderfassungseinrichtung zum Erfassen eines Bildes der Ansicht des Fahrzeugs,
- mit einer Einrichtung zum Erfassen der die gesamte Form des Fahrzeugs kennzeichnenden
Merkmale wie Gesamtbreite und -höhe, und
- mit einer Auswerteinrichtung zum Ermitteln des charakteristischen Merkmals mindestens
eines der Räder des Fahrzeugs durch Auswerten des von der Bilderfassungseinrichtung
jeweils erfassten, an die Auswerteinrichtung gelieferten Bildes und zum Zuordnen des
ermittelten charakteristischen Merkmals zu einer Fahrzeugklasse.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Mit anderen Worten, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen
Vorrichtung werden nach wie vor charakteristische Merkmale der Räder, beispielsweise
Räderzahl, Abstand zwischen den Achsen und/oder Durchmesser der Räder, zum Zuordnen
des Fahrzeugs zu einer Fahrzeugklasse herangezogen. Zusätzlich zu den charakteristischen
Merkmalen der Räder werden die gesamte Form des Fahrzeugs kennzeichnende Merkmale
wie Gesamtbreite und -höhe erfasst.
[0015] Auf diese Weise kann, bevor die endgültige Zuordnung aufgrund des ermittelten charakteristischen
Merkmals der Räder zu einer Fahrzeugklasse durchgeführt wird, geprüft werden, ob der
ermittelte Wert des charakteristischen Merkmals der Räder, beispielsweise der für
den Raddurchmesser ermittelte Wert, auch dem Fahrzeug typischerweise entspricht, welches
es zu Klassifizieren gilt.
[0016] Wird also beispielsweise der Durchmesser herangezogen und ist der für den Durchmesser
ermittelte Wert besonders groß, so wird vor der endgültigen Zuordnung zu einer Fahrzeugklasse
noch überprüft, ob das Fahrzeug aufgrund seiner Breite oder Höhe auch ein Fahrzeug
ist, welches typischerweise Räder mit einem solch großen Durchmesser besitzt. Auf
diese Weise wird die Genauigkeit der Klassifizierung des Fahrzeugs deutlich gesteigert
und die Wahrscheinlichkeit von Fehlinterpretationen reduziert.
[0017] Bei der erfassten Ansicht kann es sich um jede Art Abbildung handeln, die zum eindeutigen
Bestimmen der Lage und Größe der Räder des jeweils detektierten Fahrzeugs geeignet
sind. So kann es sich bei der Aufnahme um eine durch eine quer zur Fahrtrichtung des
Fahrzeugs ausgerichtete Kamera erfasste Abbildung einer Längsseite des Fahrzeugs handeln.
Ebenso ist es möglich, bei Verwendung entsprechend ausgebildeter Auswertesysteme,
Abbildungen zu verwenden, die unter einem bestimmten Winkel erfaßt werden. Darüber
hinaus kann es zweckmäßig sein, stereoskopische Aufnahmen der betreffenden Seitenfläche
zu verwenden. Wesentlich ist jeweils lediglich, dass die Lage und Größe der Räder
aus der erfassten Ansicht mit ausreichender Genauigkeit bestimmt werden kann.
[0018] Bei der jeweils ermittelten charakteristischen Größe der Räder kann es sich beispielsweise
um einen Durchmesser, beispielsweise den Außendurchmesser, mindestens eines Reifens,
den Durchmesser mindestens einer Felge, die Differenz des Außendurchmessers von Reifen
und Felge mindestens eines der Räder oder die sich aus der Zahl und Verteilung der
jeder Fahrzeugseite zugeordneten, auf der Ansicht sichtbaren Räder ergebenden Anzahl
der Achsen des Fahrzeugs handeln. Dabei kann die Zuverlässigkeit der Erkennung dadurch
gesteigert werden, dass nicht nur jeweils eine geometrische Kenngröße der Räder ermittelt
wird, sondern dass zwei und mehr solcher Charakteristika festgestellt und bei der
Zuordnung der jeweiligen Lastklasse berücksichtigt werden. Besonders zuverlässige
Ergebnisse ergeben sich dabei dann, wenn die Anzahl der Achsen jedes Fahrzeugs mit
einer die Reifen- oder Felgengröße der Räder charakterisierenden Kenngröße kombiniert
werden.
[0019] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, dass die Reifen- und Felgengröße zusammen
mit der Achszahl als charakteristische Kenngrößen herangezogen werden können, die
für das jeweils zulässige Gesamtgewicht stehen. So lässt sich insbesondere bei Lastkraftwagen
die jeweilige Lastklasse anhand von einfach erkennbaren geometrischen Größen des jeweils
zu klassifizierenden Fahrzeugs mit hoher Zuverlässigkeit zuordnen. Die klar definierte,
insbesondere in der Ansicht unverwechselbare Form von Fahrzeugrädern erlaubt dabei
auch bei einer automatisch erfolgenden Bilderfassung und -auswertung eine eindeutige,
unverwechselbare Feststellung der die zugeordnete Klassifizierung ergebenden Merkmale.
[0020] Versuche haben gezeigt, dass durch die Einbindung der Erfassung von Reifen- und Felgengröße
die Zahl der jeweils richtig klassifizierten Lastkraftwagen deutlich erhöht werden
konnte. Während die bekannten Verfahren jeweils nur Erkennungsquoten im Bereich von
70 % lieferten, stellen Fehlerkennungen und -klassifizierungen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Ausnahme dar. Daher eignet sich die erfindungsgemäße Vorgehensweise
beispielsweise zur zuverlässigen automatischen Unterscheidung von mautpflichtigen
und mautfreien Fahrzeugen bei der Einfahrt in Straßen, die für Fahrzeuge mit einem
ein bestimmtes Gewicht überschreitenden zulässigen Gesamtgewicht mautpflichtig sind.
[0021] Dabei kann es günstig sein, die gemäß der Erfindung durchgeführte Erkennung von charakteristischen
Merkmalen der Räder selbst bzw. ihrer geometrischen Anordnung am Fahrzeug mit einer
konventionellen Erfassung der die gesamte Form des Fahrzeugs kennzeichnenden Merkmalen,
wie Gesamtbreite, -höhe etc., zu kombinieren, um die Genauigkeit der Klassifizierung
weiter zu steigern.
[0022] Eine für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung
ist mit einer Bilderfassungseinrichtung zum Erfassen der Ansicht des Fahrzeugs und
mit einer Auswerteinrichtung ausgestattet, die das jeweilige charakteristische Merkmal
mindestens eines der Räder des Fahrzeugs durch Auswerten des von der Bilderfassungseinrichtung
jeweils erfassten, an die Auswerteinrichtung gelieferten Bildes ermittelt und des
ermittelten charakteristischen Merkmals eine Fahrzeugklasse zuordnet. Eine solche
Vorrichtung lässt sich problemlos mit konventionellen Bilderfassungseinrichtungen,
wie einem handelsüblichen portablen digitalem Videosystem, betreiben, die kostengünstig
erhältlich sind und einfach aufgebaut und transportiert werden können.
[0023] Dabei lässt sich der Grad der Automatisierung des Klassifizierungsvorgangs dadurch
weiter steigern, dass die Bilderfassungseinrichtung eine Einrichtung zum automatischen
Erkennen des Herannahens eines in Bewegung befindlichen Fahrzeugs umfasst.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel schematisch darstellenden
Zeichnung näher erläutert.
[0025] Die einzige Figur zeigt einen Lastkraftwagen 1, der in eine für Lastkraftwagen ab
einem bestimmten zulässigen Gesamtgewicht mautpflichtigen Straße 2 einfährt. Im Bereich
der Einfahrt ist eine Vorrichtung 3 zum automatischen Feststellen der Gewichtsklasse
der in die Straße 2 einbiegenden Lastkraftwagen angeordnet.
[0026] Die Vorrichtung 3 umfasst eine Bilderfassungseinrichtung 4, die durch ein konventionelles
digital arbeitendes, portables Videosystem gebildet ist, dass auf einem hier nicht
gezeigten Stativ am Straßenrand aufgestellt ist. Zusätzlich ist die Bilderfassungseinrichtung
4 mit einer Einrichtung 4a zum Erkennen des Herannahens eines Kraftfahrzeugs ausgestattet.
[0027] Die Bilderfassungseinrichtung 4 ist über eine Datenleitung 4b mit einer durch eine
konventionelle Datenverarbeitungseinrichtung gebildeten Auswerteinrichtung 5 verbunden.
Die Auswerteinrichtung 5 ist in einem ebenfalls transportablen Gehäuse 5a angeordnet.
[0028] Soll eine Kontrolle vor Ort durchgeführt werden, so kann in dem Gehäuse 5a darüber
hinaus eine an die Auswerteinrichtung 5 angeschlossene Anzeigeeinrichtung 6 in Form
eines konventionellen Bildschirms untergebracht sein.
[0029] Die Auswerteinrichtung 5 ist mit einer Speichereinrichtung ausgestattet, in der das
Ergebnis der von der Auswerteinrichtung 5 durchgeführten Auswertung abgespeichert
wird. Dabei können die jeweils ausgewerteten erfassten Ansichten A zur Beweissicherung
ebenfalls abgespeichert werden. Ebenso kann die Auswerteinrichtung 5 über eine geeignete,
hier nicht dargestellte Datenfernübertragungseinrichtung mit einer ebenfalls nicht
gezeigten zentralen Überwachungsstelle, beispielsweise einer zentralen Datenerfassungseinrichtung
oder einer Verkehrsleitstelle, verbunden sein. Jede dieser Ausgestaltungen ermöglicht
einen vollautomatischen Klassifizierungsbetrieb, für den kein Eingriff durch eine
Bedienungsperson erforderlich ist.
[0030] Die Vorrichtung 3 kann ebenso Teil eines Überwachungssystems sein, das nicht nur
die Klassifizierung des jeweiligen Fahrzeuges nach der Lastklasse, sondern auch weitere
zur Erkennung des Fahrzeugs erforderliche Maßnahmen durchführen, wie eine automatische
Erkennung des Fahrzeugkennzeichens, eine automatische Erkennung von von dem Fahrzeug
mitgeführten Identifikationsmitteln etc.
[0031] Zudem kann die Vorrichtung mit einer Signaleinrichtung verbunden sein, die bei Erfassung
eines hinsichtlich einer nicht ordnungsgemäßen Entrichtung von Gebühren verdächtigen
Fahrzeugs ein Signal zum Ausleiten dieses Fahrzeugs aus dem laufenden Straßenverkehr
abgibt.
[0032] Der Lastkraftwagen 1 weist drei Achsen A1,A2,A3 für jeweils ein Räderpaar auf, wobei
die erste Achse A1 im Bereich des Führerhauses 1a und die beiden anderen Achsen A2,A3
als Zwillingsachsen eng benachbart im Bereich des Hecks 1b des Lastkraftwagens 1 angeordnet
sind. Dementsprechend sind auf der in Fahrtrichtung F rechten, in der Figur sichtbaren
Seite des Lastkraftwagens 1 drei Räder R1,R2,R3 zu erkennen.
[0033] Stellt die Einrichtung 4a das Herannahen des Lastkraftwagens 1 fest, so macht die
Bilderfassungseinrichtung 4 eine Aufnahme A der in Fahrtrichtung F für sie sichtbaren
Seitenansicht des Lastkraftwagens 1. Diese Abbildung A der Seitenansicht des Lastkraftwagens
1 wird als digitaler Datensatz über die Datenleitung 4b an die Auswerteinrichtung
5 geliefert.
[0034] Die Auswerteinrichtung 5 stellt durch Anwendung eines geeigneten Auswertalgorithmus
zunächst die Lage der Räder R1,R2,R3 in der Abbildung A fest. Anschließend werden
die den Abständen der Achsen A1,A2 und A1,A3 entsprechenden Abstände m1,m2 der Mittelpunkte
der Räder R1 und R2 bzw. R1 und R3 ermittelt, um eine eindeutige Aussage über die
Anzahl der Achsen des Lastkraftwagens 1 zu treffen. Zusätzlich werden für das Rad
R1 der Außendurchmesser D
R des Reifens und der Außendurchmesser D
F der Felge festgestellt.
[0035] Die Anzahl der Achsen A1, A2, A3 sowie die Durchmesser D
R,D
F des Reifens R1 werden als die Räder R1,R2,R3 charakterisierende geometrische Merkmale
dann von der Auswerteinrichtung 5 mit Datensätzen verglichen, die in einem Speicher
der Auswerteinrichtung 5 abgelegt sind und angeben, welchen mit typischen Reifen-
und Felgendurchmessern kombinierten Achszahlen welche Lastklasse zugeordnet ist. Dieser
Vergleich ergibt die Lastklasse LK, die dem Lastkraftwagen 1 zugeordnet ist.
[0036] Diese Lastklasse LK wird von der Anzeigeeinrichtung 6 angezeigt, um beispielsweise
einer Überwachungsperson anzuzeigen, dass es sich bei dem Lastkraftwagen 1 um ein
mautpflichtiges Fahrzeug handelt.
[0037] Zusätzlich kann das von der Auswerteinrichtung 5 gelieferte Ergebnis beispielsweise
einen automatischen Zahlungs- oder Verbuchungsvorgang auslösen, durch den ein Konto
des Fahrzeughalters oder -führers mit der fälligen Maut belastet wird.
[0038] Die von der Vorrichtung 3 automatisch vorgenommene Klassifizierung des Lastkraftwagens
1 kann durch weitere Erkennungsverfahren ergänzt werden, mit denen sich nicht nur
die Lastklasse einstufen, sondern auch eine exakte Feststellung der Identität des
jeweiligen Fahrzeugs durchführen lässt. Der Vorteil der Funktionsweise der Vorrichtung
3 besteht dabei darin, dass sie bei erfindungsgemäßer Betriebsweise eine sichere Selektion
der an ihr vorbei fahrenden Fahrzeuge nach ihrem zulässigen Gesamtgewicht in Echtzeit
ermöglicht, so dass die gegebenenfalls ergänzend durchgeführten Erkennungs- oder Zahlungsverfahren
sich auf die der Mautpflicht tatsächlich unterliegenden Fahrzeuge konzentrieren können.
BEZUGSZEICHEN
[0039]
- 1
- Lastkraftwagen
- 1a
- Führerhaus des Lastkraftwagens 1
- 1b
- Heck des Lastkraftwagens 1
- 2
- mautpflichtige Straße
- 3
- Vorrichtung zum automatischen Feststellen der Gewichtsklasse der in die Straße 2 einbiegenden
Lastkraftwagen
- 4
- Bilderfassungseinrichtung
- 4a
- Einrichtung zum Erkennen des Herannahens eines Kraftfahrzeugs
- 4b
- Datenleitung
- 5
- Auswerteinrichtung
- 5a
- transportables Gehäuse der Auswerteinrichtung 5
- 6
- Anzeigeeinrichtung
- A
- Aufnahme der sichtbaren Seitenansicht des Lastkraftwagens 1
- A1,A2,A3
- Achsen des Lastkraftwagens 1
- DR
- Außendurchmesser des Reifens des Rades R1
- DF
- Außendurchmesser der Felge des Rades R1
- F
- Fahrtrichtung
- LK
- Lastklasse
- m1,m2
- Abstände der Achsen der Räder R1,R2 bzw. R1,R3
- R1,R2,R3
- Räder des Lastkraftwagens 1
1. Verfahren zum automatischen Klassifizieren von mit Rädern (R1,R2,R3) ausgestatteten
Fahrzeugen (1) umfassend folgende Schritte:
- Erfassen einer die einer Fahrzeugseite zugeordneten Räder (R1,R2,R3) abbildenden
Ansicht (A) des jeweils zu klassifizierenden Fahrzeugs (1),
- Ermitteln mindestens eines charakteristischen Merkmals der Räder (R1,R2,R3) durch
Auswerten der Ansicht (1),
- Erfassen der die gesamte Form des Fahrzeugs kennzeichnenden Merkmale wie Gesamtbreite
und -höhe, und
- Zuordnen des ermittelten charakteristischen Merkmals (m1, m2, DR, DF) der Räder (R1, R2, R3) zu einer Fahrzeugklasse (LK).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als charakteristisches Merkmal der Räder (R1,R2,R3) ein Durchmesser (DR) des Reifens mindestens eines der Räder (R1) ermittelt wird.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als charakteristisches Merkmal der Räder (R1, R2, R3) der Durchmesser (DF) der Felge mindestens eines der Räder (R1) ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als charakteristisches Merkmal der Räder (R1,R2,R3) die Differenz des Außendurchmessers
(DR,DF) von Reifen und Felge mindestens eines der Räder (R1) ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als charakteristisches Merkmal der Räder (R1,R2,R3) die Anzahl der Achsen (A1,A2,A3)
des Fahrzeugs ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansicht (A) mittels einer digitalen Bilderfassungseinrichtung (4) erfasst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilderfassungseinrichtung mindestens zwei Kameras umfasst.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsschritt der Erfassung der Ansicht (A) das selbsttätige Erkennen des Herannahens
eines Fahrzeugs (1) umfasst.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Fahrzeugen um Lastkraftwagen (1) handelt.
10. Vorrichtung zur Durchführung des gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildeten Verfahrens
zum Klassifizieren von Kraftfahrzeugen (1) mit:
- einer Bilderfassungseinrichtung (4) zum Erfassen eines Bildes (A) der Ansicht des
Fahrzeugs (1),
- einer Einrichtung zum Erfassen der die gesamte Form des Fahrzeugs kennzeichnenden
Merkmale wie Gesamtbreite und -höhe, und
- einer Auswerteinrichtung (5) zum Ermitteln des charakteristischen Merkmals mindestens
eines der Räder (R1,R2,R3) des Fahrzeugs (1) durch Auswerten des von der Bilderfassungseinrichtung
(4) jeweils erfassten, an die Auswerteinrichtung (5) gelieferten Bildes (A) und zum
Zuordnen des ermittelten charakteristischen Merkmals zu einer Fahrzeugklasse (LK).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilderfassungseinrichtung (4) eine Einrichtung (4a) zum automatischen Erkennen
des Herannahens eines in Bewegung befindlichen Fahrzeugs (1) umfasst.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Anzeigeeinrichtung (6) zum Ausgeben der dem jeweils erfassten Fahrzeug (1)
zugeordneten Fahrzeugklasse (LK) umfasst.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie tragbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilderfassungseinrichtung (4) mindestens zwei Kameras umfasst.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteinrichtung (5) und die Bilderfassungseinrichtung (4) eine Baueinheit
bilden.
1. A process which can be performed automatically for the classification of vehicles
(1) fitted with wheels (R1, R2, R3) involving the following steps:
- Acquisition of an image (A) of the wheels (R1, R2, R3) arranged on the side of a
vehicle (1) which requires classification,
- Determination of at least one characteristic feature of the wheels (R1, R2, R3)
by evaluating the image (1),
- Acquisition of the features characterising the overall shape of the vehicle, such
as overall width and height, and
- Assignment of the characteristic features (m1, m2, DR, DF) of the wheels (R1, R2, R3) so obtained to a vehicle class (LK).
2. A process according to claim 1, characterised in that a diameter (DR) of the tyre on at least one of the wheels (R1) is determined as a characteristic
feature of the wheels (R1, R2, R3).
3. A process according to one of the foregoing claims, characterised in that the diameter (DF) of the rim on at least one of the wheels (R1) is determined as a characteristic
feature of the wheels (R1, R2, R3).
4. A process according to one of the foregoing claims, characterised in that the difference of the outer diameter (DR, DF) of the tyre and rim on at least one of the wheels (R1) is determined as a characteristic
feature of the wheels (R1, R2, R3).
5. A process according to one of the foregoing claims, characterised in that the number of axles (A1, A2, A3) of the vehicle is determined as a characteristic
feature of the wheels (R1, R2, R3)
6. A process according to one of the foregoing claims, characterised in that the image (A) is acquired using a digital image acquisition device (4).
7. A process according to claim 6, characterised in that the image acquisition device comprises at least two cameras.
8. A process according to one of the foregoing claims, characterised in that the operating step in acquiring the image (A) comprises the self-actuated recognition
of the approach of a vehicle (1).
9. A process according to one of the foregoing claims, characterised in that the vehicles concerned are trucks (1).
10. A device to perform the process designed according to one of the claims 1 to 9 to
classify motor vehicles (1) with:
- an image acquisition device (4) to capture an image (A) of the vehicle (1),
- a device to capture the features characterising the overall shape of the vehicle,
such as overall width and height, and
- an evaluation device (5) to determine the characteristic features of at least one
of the wheels (R1, R2, R3) of the vehicle (1) by evaluating the image (A) captured
by the image acquisition device (4) and transmitted to the evaluation device (5),
and to assign the characteristic features so obtained to a vehicle class (LK).
11. A device according to claim 10, characterised in that the image acquisition device (4) comprises a device (4a) for the automatic detection
of the approach of a vehicle (1) in motion.
12. A device according to one of claims 10 or 11, characterised in that it comprises a display device (6) to show the vehicle class (LK) assigned to the
acquired vehicle (1) in question.
13. A device according to one of claims 10 to 12, characterised in that it is portable.
14. A device according to one of claims 10 to 13, characterised in that the image acquisition device (4) comprises at least two cameras.
15. A device according to one of claims 10 to 14, characterised in that the evaluation device (5) and the image acquisition device (4) form a structural
module.
1. Procédé pour la classification automatique de véhicules (1) munis de roues (R1, R2,
R3) comprenant les étapes suivantes :
- acquisition d'une vue (A) représentant les roues (R1, R2, R3) associées à un côté
du véhicule (1) à classifier,
- détermination d'au moins une caractéristique caractérisante des roues (R1, R2, R3)
par analyse de la vue (1),
- acquisition des caractéristiques caractérisant l'ensemble de la forme du véhicule
telles que la largeur ou hauteur totale, et
- attribution de la caractéristique caractérisante déterminée (m1, m2, DR, DF) des roues (R1, R2, R3) à une classe de véhicule (LK).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'en tant que caractéristique caractérisante des roues (R1, R2, R3), il est déterminé
un diamètre (DR) du pneu d'au moins une des roues (R1).
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en tant que caractéristique caractérisante des roues (R1, R2, R3), il est déterminé
le diamètre (DF) de la jante d'au moins une des roues (R1).
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en tant que caractéristique caractérisante des roues (R1, R2, R3), il est déterminé
la différence du diamètre externe (DR, DF)) de la jante et du pneu d'au moins une des roues (R1).
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en tant que caractéristique caractérisante des roues (R1, R2, R3), il est déterminé
le nombre des essieux (A1, A2, A3) du véhicule.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la vue (A) est acquise au moyen d'un dispositif d'acquisition d'image numérique (4).
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que le dispositif d'acquisition d'image comprend au moins deux caméras.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'étape de travail de l'acquisition de la vue (A) comprend la détection automatique
de l'approche d'un véhicule (1).
9. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il s'agit de véhicules poids-lourds (1).
10. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé conforme à l'une de revendications 1
à 9 pour la classification de véhicules automobiles (1), présentant :
- un dispositif d'acquisition d'image (4) pour l'acquisition d'une image (A) de la
vue du véhicule (1),
- un dispositif pour l'acquisition des caractéristiques caractérisant l'ensemble de
la forme du véhicule telles que la largeur et la hauteur totale, et
- un dispositif d'évaluation (5) pour la détermination de la caractéristique caractérisante
d'au moins une des roues (R1, R2, R3) du véhicule (1) par évaluation de l'image (A)
acquise par le dispositif d'acquisition d'image (4) respectivement fournie au dispositif
d'évaluation (5) et pour l'attribution de la caractéristique caractérisante déterminée
à une classe de véhicule (LK).
11. Dispositif selon la revendication 10, caractérisé en ce que le dispositif d'acquisition d'image (4) comprend un dispositif (4a) pour la détection
automatique de l'approche d'un véhicule (1) se trouvant en mouvement.
12. Dispositif selon l'une des revendications 10 ou 11, caractérisé en ce qu'il comprend un dispositif d'affichage (6) pour éditer la classe de véhicule (LK) associée
au véhicule détecté (1).
13. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 12, caractérisé en ce qu'il est portable.
14. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 13, caractérisé en ce que le dispositif d'acquisition d'image (4) comprend au moins deux caméras.
15. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 14, caractérisé en ce que le dispositif d'évaluation (5) et le dispositif d'acquisition d'image (4) forment
un module.