[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines Originalitätssiegels in Form
eines Abschnittes eines einseitig mit einer Klebemasse versehenen Klebebands, das
um den zu siegelnden Gegenstand geführt und auf sich selbst verklebt wird.
[0002] Räume, Verpackungen und Waren sollen oftmals zumindest vorübergehend vor dem unautorisierten
Öffnen geschützt werden. Dies kann man beispielsweise dadurch erreichen, daß die Tür
des zu schützenden Raumes oder die Öffnung der Verpackung mit einem Siegel versehen
wird, das aus einem Abschnitt eines zumindest partiell einseitig mit einer Klebemasse
versehenen Klebebands besteht, das um den zu siegelnden Gegenstand geführt und auf
sich selbst verklebt wird. Ein solches Siegel läßt sich nicht öffnen, ohne daß das
Siegel irreversibel zerstört wird.
Ein zerstörtes Siegel ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß sich jemand unautorisiert
an der Tür beziehungsweise Verpackung zu schaffen gemacht hat.
[0003] Sicherheitssysteme zum Nachweis des unbefugten Öffnens sind bekannt und in einer
Vielzahl im Stand der Technik beschrieben. Hierbei sind besonders Sicherheitsetiketten
von großer Bedeutung. So werden zum Beispiel in
US 4,184,701 A Sicherheitsetiketten beschrieben, die aus mehreren Farb- beziehungsweise allgemein
Schichten aufgebaut sind und dadurch eine geringe Haftung der Produktschichten untereinander
aufweisen. In Kombination mit einer stark haftenden Klebemasse trennen sich derartige
Schichten irreversibel voneinander, wodurch die Öffnung der Verpackung angezeigt wird.
[0004] Weiterhin wird beispielsweise in
DE 34 31 239 A1 die Verwendung von Sicherheitsetiketten beschrieben, bestehend aus einem Trägermaterial
mit geringer Weiterreißfestigkeit. In Kombination mit einer stark haftenden Klebemasse
wird das Sicherheitsetikett beim Entfernen irreversibel zerstört und somit der Öffnungsversuch
angezeigt.
Das Sicherheitsetikett weist eine untere, von einem Träger abzulösende und auf die
Verpackung aufzubringende erste Klebstoffschicht auf der Unterseite eines ersten Etikettenmaterials
auf, auf dessen Oberseite über eine zweite Klebstoffschicht ein zweites Etikettenmaterial
aufgebracht ist. Die Stärke der Klebkraft der ersten Klebstoffschicht zwischen der
Verpackung und dem ersten Etikettenmaterial ist verschieden von der Stärke der Klebkraft
der zweiten Klebstoffschicht zwischen dem ersten Etikettenmaterial und dem zweiten
Etikettenmaterial.
[0005] Sicherheitsklebebänder werden gewöhnlich so ausgeführt, daß im Bereich des Schriftzugs
eine Verankerungsschwäche unterhalb des farbigen Aufbaus des Klebebandes eingeführt
wird. So wird in
US 5,633,058 A ein schwach auf der Trägerfolie verankernder transparenter Buchstabendruck beschrieben,
der mit einer vollflächigen farbigen, gut auf der Trägerfolie und dem ersten Druck
verankernden Schicht überdeckt wird. Die farbige Schicht ist mit einer Selbstklebemasse
abgedeckt. Wird ein derartiges Sicherheitsklebeband von einer Oberfläche abgeschält,
löst sich der transparente Buchstabendruck zusammen mit der Farbschicht und der Klebemasse
von der Folienoberfläche und verbleibt als Schriftzug auf der Oberfläche zurück.
[0006] EP 0 491 099 A1 beschreibt einen Buchstabendruck bestehend aus einem Silikonmaterial, das ebenfalls
mit einer farbigen gut auf der Folie haftenden Schicht abgedeckt ist. Die farbige
Schicht ist mit einer Selbstklebemasse abgedeckt. Wird ein derartiges Sicherheitsklebeband
von einer Oberfläche abgeschält, lösen sich die Farbschicht und die Klebemasse von
der Silikonoberfläche und verbleiben als Schriftzug auf der Oberfläche zurück.
Der Nachteil eines derartigen Aufbaus ist die aufwendige Verfahrenstechnik, um die
Schichten zu erstellen, da partielle Silikonoberflächen eine weitere Beschichtung
aufgrund der geringen Oberflächenspannung stark erschweren.
[0007] In
US 4,121,003 A wird beschrieben, daß das Übertragen eines Schriftzuges dadurch erreicht wird, daß
dieser Schriftzug aus einem wenig kohäsiven Material besteht, das beim Ablösen des
Sicherheitsklebebandes in sich spaltet und zum Teil auf der beklebten Oberfläche zurückbleibt.
[0008] EP 0 404 402 A2 basiert auf einer transparenten spaltbaren Schicht, die an der sich bildenden Grenzfläche
opak wird und damit einem vorher nicht erkennbaren Schriftzug eine optische Kontrastfläche
bietet, vor der der Schriftzug dann lesbar wird.
[0009] Aus der
DE 100 22 002 A1 ist ein mehrschichtiges Klebeband mit einem Träger auf Basis einer gereckten Thermoplastfolie
bekannt, dessen obere Seite gegebenenfalls mit einer Trennlackierung beschichtet ist
und auf dessen untere Seite folgende Schichten aufgebracht sind:
- eine nicht vollflächig aufgetragene Primerschicht, wobei die Primerschicht sehr gut
auf der Thermoplastfolie verankert,
- eine vollflächig über die aufgetragene Primerschicht und die freie Thermoplastfolienoberfläche
aufgetragene Trennschicht, wobei die Trennschicht besser auf der Primerschicht verankert
als auf der Thermoplastfolie,
- eine vollflächig auf die Trennschicht aufgetragene Haftklebemasse, die auf der Trennschicht
besser verankert ist als die Trennschicht auf der Thermoplastfolie.
[0010] Aus der
DE 199 63 709 A1 ist ein mehrschichtiges Klebeband bekannt mit einem Träger auf Basis einer gereckten
Thermoplastfolie, dessen obere Seite gegebenenfalls mit einer Trennlackierung beschichtet
ist und auf dessen untere Seite folgende Schichten aufgebracht sind:
- eine nicht vollflächig aufgetragene Primerschicht, wobei die Primerschicht sehr gut
auf der Thermoplastfolie verankert,
- eine erste vollflächig über die aufgetragene Primerschicht und die freie Thermoplastfolienoberfläche
aufgetragene Trennschicht, wobei die erste Trennschicht besser auf der Primerschicht
verankert als auf der Thermoplastfolie,
- eine zweite vollflächig auf die erste Trennschicht aufgetragene Trennschicht, wobei
die zweite Trennschicht besser auf der ersten Trennschicht haftet als die erste Trennschicht
auf der Folienoberfläche und wobei die zweite Trennschicht schlechter auf der ersten
Trennschicht haftet als Klebemasse auf dem Haftgrund,
- eine vollflächig auf die zweite Trennschicht aufgetragene Haftklebemasse, die auf
der zweiten Trennschicht besser verankert ist als die zweite Trennschicht auf der
ersten Trennschicht.
[0011] In der
DE 197 38 540 A wird ein Originalitätssiegels in Form eines Abschnittes eines partiell einseitig
mit einer Klebemasse versehenen Klebebands offenbart, das um den zu siegelnden Gegenstand
geführt und auf sich selbst verklebt wird, wobei das Klebeband einen spaltfähigen
Träger aufweist, so dass beim Aufbrechen des Originalitätssiegels, indem an den beiden
Enden des Klebebands gezogen wird, der Träger irreversibel spaltet.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Originalitätssiegel zu schaffen, das
beim unautorisierten Öffnungsversuch irreversibel zerstört wird.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Verwendung eines Originalitätssiegels, wie sie
im Hauptanspruch dargelegt ist. Gegenstand der Unteransprüche sind vorteilhafte Fortbildungen
des Erfindungsgegenstandes. Des weiteren betrifft die Erfindung vorteilhafte Ausführungsformen
von Klebebändern zur Herstellung des Originalitätssiegels.
[0014] Demgemäß betrifft die Erfindung die Verwendung eines Originalitätssiegels in Form
eines Abschnittes eines einseitig mit einer Klebemasse versehenen Klebebands, das
um den zu siegelnden Gegenstand geführt und das mit der vorhandenen Klebemasse auf
sich selbst verklebt wird, wobei das Klebeband einen spaltfähigen Träger aufweist,
so daß beim Aufbrechen des Originalitätssiegels, indem an den beiden Enden des Abschnitts
gezogen wird, der Träger irreversibel spaltet
Der Abschnitt des Klebebands ist vollflächig mit einem Kleber ausgerüstet, und der
Kleber wird bis auf einen kleinen Bereich an einem der beiden oder beiden Enden des
Abschnitts inaktiviert (durch Bedruckung und/oder Eindeckung), so dass eine vergleichsweise
kleine klebende Fläche auf dem Abschnitt verbleibt.
[0015] Ein derartiges Originalitätsetikett ist hervorragend aufgrund der geringen Klebfläche
zu händeln. Es kann um den zu sichernden Gegenstand - beispielsweise die zwei Klinken
einer Doppelflügeltür - geführt werden. Die Klebfläche wird auf dem Klebeband selbst
verklebt, insbesondere auf der Eindeckung und/oder Bedruckung.
Weiter vorzugsweise kann der Abschnitt aber auch an beiden Enden klebfrei sein, indem
beide Bereiche inaktiviert werden.
[0016] Die Herstellung erfolgt insbesondere als Rollenware durch das Einlegen der besagten
Eindeckung beziehungsweise Bedruckung während des Schneid- und Wickelprozesses.
[0017] Eine Variante besteht darin, die Abschnitte wie ein Etikett später zu stanzen.
[0018] Besonders vorteilhaft ist die Darreichung in Rollenform, als Rolle in einem Abroller
oder in einer Spendeschachtel, insbesondere mit einem Messer zur Abtrennung.
Besonders bequem ist, das Klebeband mit einer Quer-Perforierung zu versehen, um den
Abschnitt einfach von Hand abzulängen.
[0019] Weiterhin können die Abschnitte in Blockform, als Blattware auf einem Trennpapier
oder lose mit einer zusätzlichen Trennpapierabdeckung im Klebmassebereich angeboten
werden.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird als spaltfähiger Träger insbesondere
ein spaltbares System eingesetzt, das bevorzugt auf geleimtem hochverdichtetem Papier,
auf einem Verbund aus Papier und Folie oder auf einem Verbund aus zwei Folien basiert,
wobei der Verbund aus definiert punkt- und/oder linienförmig verbundenen Papieren
und/oder Folien bestehen kann. Hierfür kommen beispielsweise insbesondere folgende
Papiere, Papierverbundsysteme oder Folien in Frage:
- Duplex-Papiere:
Duplex-Papiere sind zusammen laminierte Papiere, der Spaltvorgang verläuft extrem
homogen, es entstehen keine Spannungsspitzen, zum Beispiel durch inhomogene Verdichtung.
Diese Papiere sind handelsüblich und werden zum Beispiel bei der Herstellung von Filtermaterialien
und Tapeten eingesetzt.
- Leicht spaltende Papiere:
Dies sind zusammen geleimte hochverdichtete Papiere (=> Papier mit einer hohen Spaltfestigkeit).
Die Leimung kann beispielsweise mit Stärke, stärkehaltigen Derivaten, Tapetenkleister
auf Basis von Methylcellulose (tesa® Kleister, tesa AG, Hamburg; Methylan®, Henkel
KgaA, Düsseldorf) oder auch auf Basis von Polyvinylalkoholderivaten erfolgen. Beschrieben
werden solche Systeme beispielsweise in der EP 0 757 657 A1. Die Einstellung der Spaltarbeit erfolgt über die Verdichtung der Papierfaserstruktur.
Je geringer die Verdichtung ist, desto geringer ist die Spaltbarkeit.
- Zusätzlich geeignete Papiersysteme sind beispielsweise einseitig glatte Naturpapiere
oder auch hochgefüllte Kraftpapiere.
- Geleimte Papiersysteme:
Die Spaltbarkeit wird über die Chemie des Haftleims eingestellt. Der Leim soll in
das Papier nur unwesentlich eingedrungen sein.
- Auch ein spaltendes System aus einem sich bei Normalkraft-Beanspruchung zwischen Ober-
und Unterseite auftrennenden Material (gemäß DE 198 41 609 A1) kann eingesetzt werden.
- Koextrudierte Folien
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird zur Herstellung des Originalitätssiegels
ein mehrschichtiges Klebeband verwendet, dessen Träger eine Trägerschicht sowie ein
oder mehrere zusätzliche Schichten, die teilweise partiell aufgetragen sein können.
Bei diesen Schichten handelt es sich um Primer und/oder Trennschichten, wobei von
den Trennschichten insbesondere eine oder zwei Verwendung finden.
Entscheidend ist, daß die Trägerschicht und jeweils die einzelnen Schichten unterschiedliche
Haftkräfte untereinander aufweisen. Wichtig ist des weiteren, daß die Haftkräfte zwischen
zwei der Schichten geringer sind als die Haftkräfte des Klebers auf dem Klebeband
selbst, so daß der Träger bei der Einwirkung von Normalkräften irreversibel spaltet
Durch eine geeignete Abstufung der Trennkräfte des mehrschichtigen Aufbaus wird die
sichere Trennung innerhalb des Klebebandes erreicht.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird zur Herstellung des Originalitätssiegels
ein mehrschichtiges Klebeband verwendet, das einen spaltbaren Träger mit einer Trägerschicht
auf Basis einer gereckten Thermoplastfolie aufweist, dessen obere Seite gegebenenfalls
mit einer Trennlackierung beschichtet ist und auf dessen untere Seite folgende Schichten
aufgebracht sind:
- eine nicht vollflächig aufgetragene Primerschicht, wobei die Primerschicht sehr gut
auf der Thermoplastfolie verankert,
- eine vollflächig über die aufgetragene Primerschicht und die freie Thermoplastfolienoberfläche
aufgetragene Trennschicht, wobei die Trennschicht besser auf der Primerschicht verankert
als auf der Thermoplastfolie,
- eine vollflächig auf die Trennschicht aufgetragene Haftklebemasse, die auf der Trennschicht
besser verankert ist als die Trennschicht auf der Thermoplastfolie.
[0022] Beim Öffnen des aus diesem Klebeband gebildeten Originalitätssiegels spaltet der
Träger, indem sich die insbesondere farbige Trennschicht von der Thermoplastfolie
abtrennt, während Bereiche, die mittels Primer auf der Trägeroberfläche gut verankert
sind, mit dem Träger von der Oberfläche der Klebemasse abgelöst werden.
[0023] Der Bereich der Trennschicht, der gegen die Folienoberfläche mit der Primerschicht
stark verankert wurde, verbleibt auf der Trägeroberfläche und hinterläßt einen inversen
Schriftzug.
[0024] Die Botschaft ist vor dem Öffnen des Originalitätssiegels nicht erkennbar. Nach dem
Ablösen bleibt die Botschaft erkennbar, auch wenn das Klebeband wieder exakt an der
ursprünglichen Verklebungsstelle aufeinander geklebt wird, so daß der Nachweis einer
Manipulationen quantitativer oder qualitativer Art am verpackten Produkt erkennbar
bleibt.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird zur Herstellung des Originalitätssiegels
ein mehrschichtiges Klebeband verwendet, das einen spaltbaren Träger mit einer Trägerschicht
auf Basis einer gereckten Thermoplastfolie aufweist, dessen obere Seite gegebenenfalls
mit einer Trennlackierung beschichtet ist und auf dessen untere Seite folgende Schichten
aufgebracht sind:
- eine nicht vollflächig aufgetragene Primerschicht, wobei die Primerschicht sehr gut
auf der Thermoplastfolie verankert,
- eine erste vollflächig über die aufgetragene Primerschicht und die freie Thermoplastfolienoberfläche
aufgetragene Trennschicht, wobei die erste Trennschicht besser auf der Primerschicht
verankert als auf der Thermoplastfolie,
- eine zweite vollflächig auf die erste Trennschicht aufgetragene Trennschicht, wobei
die zweite Trennschicht besser auf der ersten Trennschicht haftet als die erste Trennschicht
auf der Folienoberfläche und wobei die zweite Trennschicht schlechter auf der ersten
Trennschicht haftet als Klebemasse auf dem Haftgrund,
- eine vollflächig auf die zweite Trennschicht aufgetragene Haftklebemasse, die auf
der zweiten Trennschicht besser verankert ist als die zweite Trennschicht auf der
ersten Trennschicht.
[0026] Weiter vorzugsweise kann als Klebeband ein Klebeband eingesetzt werden, wie es in
der
US 5,633,058 A offenbart ist. Dort besteht der Träger aus einer Trägerfolie, auf die ein schwach
verankernder transparenter Buchstabendruck aufgebracht ist, der mit einer vollflächigen
farbigen, gut auf der Trägerfolie und dem ersten Druck verankernden Schicht überdeckt
wird. Die farbige Schicht ist mit einer Selbstklebemasse abgedeckt.
[0027] Wird ein Originalitätssiegel aus einem derartigen Klebeband geöffnet, löst sich der
transparente Buchstabendruck zusammen mit der Farbschicht und der Klebemasse von der
Folienoberfläche und verbleibt als Schriftzug auf der Oberfläche zurück.
[0028] Vorzugsweise besteht die Thermoplastfolie aus gerecktem HDPE, PVC, PET, aus monoaxial
gerecktem Polypropylen oder aus biaxial gerecktem Polypropylen und ist insbesondere
transparent.
[0029] Thermoplastfolien auf Basis von Polyethylentherephthalat (PET) oder Polyvinylchlorid
(PVC) werden zur Herstellung von Klebebändern von verschiedenen Herstellern eingesetzt.
Hierbei zeichnen sich vor allem Folien auf Basis von PET durch eine hohe Reißdehnung
und Wärmebeständigkeit von 130 °C bis 175 °C und Resistenz gegenüber verdünnten Laugen
und Säuren aus.
Weiterhin besitzen Folien auf Basis von Polyestern eine sehr hohe Abriebfestigkeit
und Durchschlagfestigkeit, sind aber aufgrund des relativ hohen Preises gegenüber
Folien auf Basis von Polyolefinen weniger verbreitet im Bereich der Verpackungsklebebänder.
[0030] Folien auf Basis von PVC werden in Kombination mit lösemittelhaltigen Klebemassen
auf Basis von Naturkautschuk von verschiedenen Herstellern als Verpackungsklebebänder
angeboten. Hierbei werden aufgrund der besseren Wärmebeständigkeit Folien aus Hart-PVC
verwendet, die bis max. 105 °C eine gute Wärmebeständigkeit aufweisen.
Die Gewinnung des PVC kann hierbei durch Emulsions-, Suspensions- oder Massepolymerisation
erfolgen. Auch Copolymere auf Basis PVC/Vinylacetat sind bekannt.
[0031] Weiterhin zeichnen sich die Folien auf der Basis von Hart-PVC durch mittlere Durchschlagskraft
und eine teilweise Resistenz gegenüber Benzin, Öl und Alkohole aus. Im allgemeinen
ist die Verankerung von Primem auf PVC-Folien ohne Coronabehandlung besser als bei
anderen Thermoplastfolien, wie beispielsweise Folien auf Basis von Polyolefinen. Dies
beruht auf der hohen Oberflächenenergie auch ohne Vorbehandlung [ca. 39 dyn/cm] und
auf der rauhen Oberflächenstruktur von PVC Folien. Für eine ausreichende Verankerung
von Klebemassen auf Basis von Naturkautschuk ist eine mit Primer beschichtete PVC-Folie
zu empfehlen.
[0032] Folien auf Polyesterbasis, zum Beispiel eben Polyethylenterephthalat, können ebenso
zur Herstellung der Klebebänder eingesetzt werden.
Die Dicken der Folien auf Basis von PET liegen zwischen 20 und 100 µm, insbesondere
zwischen 30 und 50 µm.
[0033] Folien auf Basis von gereckten Polyolefinen gehören zum Stand der Technik. Monoaxial
und biaxial gereckte Folien auf Basis von Polyolefinen werden in großen Mengen für
Verpackungsklebebänder, Strapping Tapes und andere Klebebänder eingesetzt. Auch Folien
auf Basis von gerecktem Polyethylen oder gereckten Copolymeren, enthaltend Ethylen-
und/oder Polypropyleneinheiten, sind bekannt. All diese aufgezählten Folien lassen
sich als Trägerfolie erfindungsgemäß einsetzen.
[0034] Monoaxial gerecktes Polypropylen zeichnet sich durch seine sehr hohe Reißfestigkeit
und geringe Dehnung in Längsrichtung aus und wird beispielsweise zur Herstellung von
Strapping Tapes verwendet. Bevorzugt zur Herstellung der Klebebänder sind monoaxial
gereckte Folien auf Basis von Polypropylen.
Die Dicken der monoaxial gereckten Folien auf Basis von Polypropylen liegen bevorzugt
zwischen 25 und 200 µm, insbesondere zwischen 40 und 130 µm.
Folien aus monoaxial gerecktem Polypropylen sind zur Herstellung der Klebebänder besonders
geeignet. Monoaxial gereckte Folien sind überwiegend einschichtig, grundsätzlich können
aber auch mehrschichtige monoaxial gereckte Folien hergestellt werden. Bekannt sind
überwiegend ein-, zwei- und dreischichtige Folien, wobei die Anzahl der Schichten
auch größer gewählt werden kann.
[0035] Bevorzugt zur Herstellung der Klebebänder sind biaxial gereckte Folien auf Basis
von Polypropylen mit einem Reckverhältnis in Längsrichtung zwischen 1:4 und 1:9, bevorzugt
zwischen 1:4,8 und 1:6 sowie einem Reckverhältnis in Querrichtung zwischen 1:4 und
1:9, bevorzugt zwischen 1:4,8 und 1:8,5.
Die erzielten Elastizitätsmodule in Längsrichtung, gemessen bei 10 % Dehnung nach
ASTM D882, liegen üblicherweise zwischen 1000 und 4000 N/mm
2, vorzugsweise zwischen 1500 und 3000 N/mm
2.
Die Dicken der biaxial gereckten Folien auf Basis von Polypropylen liegen besonders
zwischen 15 und 100 µm, vorzugsweise zwischen 20 und 50 µm.
[0036] Biaxial gereckte Folien auf Basis von Polypropylen können mittels Blasfolienextrusion
oder mittels üblicher Flachfolienanlagen hergestellt werden. Biaxial gereckte Folien
werden sowohl ein- als auch mehrschichtig hergestellt. Im Falle der mehrschichtigen
Folien können auch hier die Dicke und Zusammensetzung der verschiedenen Schichten
gleich sein, aber auch verschiedene Dicken und Zusammensetzungen sind bekannt.
[0037] Besonders bevorzugt für die Klebebänder sind einschichtige, biaxial oder monoaxial
gereckte Folien und mehrschichtige, biaxiale oder monoaxiale Folien auf Basis von
Polypropylen, die einen ausreichend festen Verbund zwischen den Schichten aufweisen,
da ein Delaminieren der Schichten während der Anwendung nachteilig ist.
[0038] Folien auf Basis von Hart-PVC sind ebenfalls bekannt und werden von verschiedenen
Klebebandherstellern zur Herstellung von Verpackungsklebebändern verwendet. Weich-PVC-Folien
sind ebenfalls zur Herstellung von Verpackungsklebebändern geeignet, wobei deren unzureichende
Wärmebeständigkeit von max. 60 °C berücksichtigt werden muß.
Für die hier bevorzugten Klebebänder für einen sicheren Kartonverschluß werden vorzugsweise
Folien verwendet auf Basis von Hart-PVC. Die Dicken der Folien liegen bevorzugt zwischen
30 und 100 µm, insbesondere zwischen 35 und 50 µm. Die erfindungsgemäßen Klebebänder
werden als Verpackungsbänder zum Kartonverschluß verwendet.
[0039] Ferner sind die Klebebänder so ausgeführt, daß eine ökonomische individuelle Bedruckung
für minimal eine Rolle möglich ist.
[0041] Durch den Einsatz von Rückseitentrennlackierungen wird ein leichtes, gleichmäßiges
Abrollen der Klebebänder erzielt. Hierbei werden vor allem Trennlackierungen auf Basis
von lösemittelhaltigen Carbamatsystemen und auf Basis von auf Silikon basierenden
Systemen eingesetzt.
Trennlackierungen auf Basis von Silikonsystemen eignen sich als Trennlackierungen
der Klebebänder. Bevorzugt als Trennlackierung sind UV-härtende Silikonsysteme auf
100 % Basis, aber ebenso lösemittelhaltige Silikonsysteme können als Trennlackierung
für die erfindungsgemäßen Klebebänder eingesetzt werden.
Die Auftragsmenge der Trennlackierung auf das Trägermaterial beträgt bevorzugt 0,1
bis 3 g/qm. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung wird der Schichtauftrag
der Trennlackierung von 0,2 bis 1,5 g/qm eingestellt.
[0042] Um eine sehr gute Verankerung der gegebenenfalls ersten Trennschicht des Klebebands
auf bestimmten Bereichen auf der Folie zu erreichen, wird als erste Schicht ein Haftvermittler
oder Primer eingesetzt. Hierbei wird die der Trennlackierung gegenüberliegende Folienoberfläche
verwendet.
[0043] Haftvermittler auf Lösemittel- und auf wäßriger Basis werden als Haftvermittler zwischen
Folie und Klebemasse oder weiteren Schichten zur Herstellung von Klebebändern verwendet.
Schichten mit hoher Affinität zu Trägern beziehungsweise Haftung auf Trägern auf Basis
von Thermoplastfolien werden zur Herstellung von Klebebändern eingesetzt. Die hohe
Affinität zu Oberflächen von Trägern auf Basis von Thermoplastfolien bedingen die
Eigenschaft derartiger Komponenten für den Einsatz als geeignete Haftvermittler. Verschiedene
Primersysteme sind bekannt. Für den Einsatz als Haftvermittler für die Trennschicht
beziehungsweise gegebenenfalls erste Trennschicht der Klebebänder sind zum Beispiel
wäßrige Haftvermittler auf Basis von Polyurethanen, niedrig chlorierte Polypropylene,
Styrol-Butadien Copolymere und Acrylate einsetzbar. Ebenso lösemittelhaltige Haftvermittler
sind für die Verankerung nachfolgender Schichten bei den Klebebändern geeignet. Diese
Haftvermittler werden in der Klebebandindustrie als Primer verwendet.
[0044] Die Auftragsmenge der Primerschicht auf das Trägermaterial beträgt bevorzugt 0,5
bis 12 g/qm. In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird der Schichtauftrag der
ersten Haftvermittler Schicht von 1,5 bis 6 g/qm eingestellt.
[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform des Klebebands wird die Haftung der Primerschicht
auf der Thermoplastfolie auf Basis von Polyolefinen durch Coronabehandlung oder ganz
besonders durch Flammenvorbehandlung verbessert, denn gerade die Oberflächen der Folien
auf Basis von gereckten Polyolefinen können durch diese allgemein bekannten Verfahren,
wie die Corona- oder Flammenbehandlung, behandelt werden. Bevorzugt sind Oberflächenbehandlungen
durch Flammenvorbehandlung. Eine Übersicht über die Verfahren zur Oberflächenbehandlung
enthält beispielsweise der Artikel "Surface pretreatment of plastics for adhesive
bonding" (
A. Kruse; G. Krüger, A. Baalmann and O. D. Hennemann; J. Adhesion Sci. Technol., Vol
9, No12, pp 1611-1621 (1995)).
[0046] Die Primerschicht wird nicht vollflächig auf die der Trennlackierung gegenüberliegenden
Oberfläche des Trägers auf Basis von Thermoplastfolien aufgetragen. Um einen visuellen
Sicherheitseffekt bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Originalitätssiegel zu erreichen,
wird die Primerschicht in einer spezifischen nicht vollflächigen Weise auf die Folienoberfläche
aufgebracht. Hierbei wird der Auftrag der Primerschicht derart gestaltet, daß nur
spezielle Bereiche der Folienoberfläche beschichtet werden, die zum Beispiel die Worte
"OPENED" oder "VOID" bilden. Diese Art der Aufbringung der Primerschicht wird durch
geeignete Druckverfahren ermöglicht.
Die von der nicht vollflächig aufgetragenen Primerschicht freigelassenen Bereiche
auf der Folienoberfläche stellen bevorzugt charakteristische Zeichen beziehungsweise
Symbole dar.
[0047] Bei der Dreischichtvariante des Klebebands wird die Trennschicht vollflächig auf
die Primerschicht beziehungsweise auf die freien Oberflächenbereiche der verwendeten
Folie zur Herstellung der Klebebänder aufgetragen.
Als Trennschicht für die Klebebänder eignen sich zum Beispiel Harzdispersionen, Acrylatdispersionen
oder allgemein Polymerdispersionen beziehungsweise lösemittelhaltige Polymerlösungen,
die eine nach der Trocknung ausreichende geringe Haftung zum Träger und eine Sprödigkeit
aufweisen.
[0048] Besonders bevorzugt als Schicht für die Klebebänder sind geeignete Druckfarben für
Träger auf Basis von Thermoplastfolien. Hierbei werden zum Beispiel wasserbasierende,
lösemittelbasierende oder durch UV-Strahlung härtende Flexodruckfarben als Schicht
verwendet. Derartige Farbschichten sind farbstark und geeignet mittels verschiedenster
Technologie auf die erste Schicht beziehungsweise die Folie aufgebracht zu werden.
Durch geeignete Wahl der Druckfarben kann das Schichtsystem der Klebebänder derart
eingestellt werden, daß die Schicht sehr gut auf der Primerschicht verankert, andererseits,
mit denen nicht mit der Primerschicht beschichteten Bereichen der Folie, eine schlechte
Haftung beziehungsweise einen schlechten Verbund aufweist.
[0049] Die Auftragsmenge der Trennschicht auf das Trägermaterial beziehungsweise die Primerschicht
beträgt bevorzugt 2 bis 18 g/qm. In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird der
Schichtauftrag der ersten Schicht von 5 bis 11 g/qm eingestellt.
[0050] Bei der Vierschichtvariante des Klebebands wird die erste Trennschicht vollflächig
auf die Primerschicht beziehungsweise auf die freien Oberflächenbereiche der verwendeten
Folie zur Herstellung der erfindungsgemäßen Klebebänder aufgetragen.
[0051] Besonders bevorzugt als Schicht für die Klebebänder sind wiederum geeignete Druckfarben
für Träger auf Basis von Thermoplastfolien. Hierbei werden zum Beispiel wasserbasierende,
lösemittelbasierende oder durch UV-Strahlung härtende Flexodruckfarben als Schicht
verwendet. Derartige Farbschichten sind farbstark und geeignet mittels verschiedenster
Technologie auf die erste Schicht beziehungsweise die Folie aufgebracht zu werden.
Durch geeignete Wahl der Druckfarben kann das Schichtsystem der erfindungsgemäßen
Klebebänder derart eingestellt werden, daß die Schicht sehr gut auf der Primerschicht
verankert, andererseits, mit denen nicht mit der Primerschicht beschichteten Bereichen
der Folie, eine schlechte Haftung beziehungsweise einen schlechten Verbund aufweist.
[0052] Die Auftragsmenge der ersten Trennschicht auf das Trägermaterial beziehungsweise
die Primerschicht beträgt bevorzugt 2 bis 18 g/qm. In einer weiteren bevorzugten Ausführung
wird der Schichtauftrag der ersten Schicht von 5 bis 11 g/qm eingestellt.
[0053] Die zweite Trenn- beziehungsweise insbesondere Farbschicht wird vollflächig bei der
Herstellung der erfindungsgemäßen Klebebänder auf die erste Trennschicht aufgetragen.
[0054] Zur guten Erkennung der Öffnungssicherung durch die Verwendung dieses Klebebandes
sind die erste und zweite Trenn- beziehungsweise Farbschicht bevorzugt verschiedenfarbig.
Kontrastfarben erhöhen hierbei den Sicherheitseffekt bezüglich des unbemerkten Öffnens
der Verpackung.
[0055] Als zweite Trennschicht für das Klebeband eignen sich wäßrige oder lösemittelhaltige
Druckfarben, die eine nach der Trocknung ausreichend geringe Haftung auf der ersten
Trennschicht und eine ausreichende Sprödigkeit aufweisen.
[0056] Durch geeignete Abstimmung der chemischen Zusammensetzung beziehungsweise Abstimmung
und Optimierung der verschiedenen Polaritäten, Sprödigkeiten und Zusammensetzungen
der ersten und zweiten Trennschicht bedingt das beschriebene Eigenschaftsprofil.
[0057] Bevorzugt bei der Herstellung der Klebebänder sind zum Beispiel wasserbasierende,
lösemittelbasierende oder durch UV-Strahlung härtende Flexodruckfarben für den Einsatz
als zweite Trennschicht.
Derartige Farbschichten sind farbstark und geeignet mittels verschiedenster Technologie
auf die erste Trennschicht aufgebracht zu werden.
[0058] Die Auftragsmenge der zweiten Trennschicht beziehungsweise Farbschicht auf die erste
Trennschicht beträgt bevorzugt 8 bis 50 g/qm. In einer weiteren bevorzugten Ausführung
wird der Schichtauftrag der dritten Schicht beziehungsweise Farbschicht von 15 bis
30 g/qm eingestellt.
Als Klebemassen können im wesentlichen alle bekannten Klebemassen mit hoher Klebkraft
auf dem zu verpackenden Haftgrund eingesetzt werden.
[0059] Die Klebemasse der Klebebänder kann aus einer Klebemasse auf Basis von lösemittelhaltigen
Naturkautschuk- und Acrylatklebemassen bestehen. Bevorzugt sind Klebemassen auf Basis
von Acrylatdispersionen. Diese Klebemassentechnologien werden in der Klebebandindustrie
eingesetzt.
[0060] Die Auftragsmenge der Klebemasse auf das Trägermaterial beträgt bevorzugt 15 bis
60 g/qm. In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird der Schichtauftrag von 20 bis
30 g/qm eingestellt.
[0061] Die Herstellung der Klebebänder erfolgt in einem mehrstufigen Prozeß. In einem ersten
Schritt erfolgt die Beschichtung einer der Oberflächen des Trägers auf Basis einer
Thermoplastfolie mit der auf Silikon basierenden Trennlackierung. Diese einseitige
Ausrüstung des Trägers wird mit entsprechenden Beschichtungsanlagen realisiert.
[0062] Die der Trennlackierung gegenüberliegende Folienoberfläche wird gegebenenfalls corona-
oder flammenvorbehandelt.
[0063] Die Primerschicht mit hoher Affinität zur Oberfläche der eingesetzten Thermoplastfolie
wird mit Hilfe des Flexodrucks auf die der mit Trennlackierung gegenüberliegenden
Folienoberfläche aufgebracht.
[0064] Bedruckung mittels Flexodruck wird unter anderem in der Klebebandindustrie zur Individualisierung
von Klebebändern eingesetzt.
Hierbei werden Druckformen verwendet, deren erhabene Partien die erste Schicht übertragen.
Die Druckformen sind flexible Platten aus Gummi oder Fotopolymeren. Flexodruckkomponenten
sind dünnflüssig, sowohl lösemittel- als auch wasserbasierend. Sie sind schnell trocknend,
insbesondere im Bereich der strahlungshärtenden Systeme. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Klebbänder werden bevorzugt wäßrige Flexodruckkomponenten eingesetzt. Die Auswahl
der Rasterwalze richtet sich nach dem verwendeten Bedruckstoff, der dazugehörenden
Flexodruckkomponente.
[0065] Die Aufbringung der Trennschicht beziehungsweise der Trennschichten auf die Primerschicht
beziehungsweise an die offenen Stellen auf die Folienoberfläche wird bei der Herstellung
der Klebebänder durch Anwendung von üblichen Methoden erreicht. Die Beschichtung wäßriger
Systeme mittels Rakel beziehungsweise lösemittelhaltiger Systeme mittels Streichbalken
Rasterwalzen oder Druckverfahren ist in diesem Zusammenhang zu nennen.
[0066] Für die nachfolgende Beschichtung der Klebemasse auf die Schicht sind sowohl die
Streichbalken als auch die Rakeltechnologie geeignet.
Weiterhin ist das Aufbringen von Klebemasse auf Basis von Styrol-Isopren-Styrol als
Schmelzhaftkleber auf die Trennschicht mittels bekannter Technologie bei der Herstellung
der Klebebänder möglich.
[0067] Das erfindungsgemäße Originalitätssiegel kann insbesondere auf zweierlei Art und
Weise verwendet werden. Zum einen können die zu siegelnden Gegenstände derart umschlossen
werden, daß die beiden Enden des Originalitätssiegel jeweils mit den Unterseiten,
also mit der Klebemasseseite, aufeinander gepreßt werden, so daß sich die Form einer
Öse ergibt.
Andererseits kann das Ende mit der offenen Klebemasse auf der Oberseite des Abschnitts
verklebt werden, so daß sich die Form eines Ringes ergibt, innerhalb dessen der zu
siegelnde Gegenstand liegt.
[0068] Das Originalitätssiegel zeigt das unautorisierte Öffnen an, indem Bereiche des Klebebands
beim Abschälen von der beklebten Oberfläche aus dem Klebeband herausgelöst werden
und als Botschaft auf der Oberfläche verbleiben, wobei die Botschaft vor dem Ablösen
von der Oberfläche nicht erkennbar ist. Die Botschaft bleibt erkennbar, auch wenn
das Klebeband nach dem Ablösen wieder exakt an der ursprünglichen Verklebungsstelle
angelegt wird.
[0069] Anhand der nachfolgend beschriebenen Figuren wird eine besonders vorteilhafte Ausführung
des erfindungsgemäßen Originalitätssiegels sowie die Anwendung und die Funktion näher
erläutert, ohne damit die Erfindung unnötig einschränken zu wollen. Es zeigen
- Figur 1
- eine Schnittzeichnung einer vorteilhaften Ausführungsform eines Klebebandes in seiner
ursprünglichen Form, in der die Schichtdicken so dargestellt sind, daß sie optimal
die Konstruktion und den Aufbau des Klebebandes erkennen lassen,
- Figur 2
- eine Schnittzeichnung ähnlich Figur 1, die jedoch die Verhältnisse der einzelnen Schichten
zeigen nach dem Aufbrechen des aus dem Klebeband gebildeten Originalitätssiegels,
- Figur 3
- eine Schnittzeichnung einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform eines Klebebandes
in seiner ursprünglichen Form, in der die Schichtdicken so dargestellt sind, daß sie
optimal die Konstruktion und den Aufbau des Klebebandes erkennen lassen,
- Figur 4
- eine Schnittzeichnung ähnlich Figur 3, die jedoch die Verhältnisse der einzelnen Schichten
zeigen nach dem Aufbrechen des aus dem Klebeband gebildeten Originalitätssiegels,
und
- Figur 5
- den Vorgang der Bildung des Originalitätssiegels, das Originalitätssiegel in seiner
angewandten Form sowie den Zustand nach Aufbrechen des Originalitätssiegels.
[0070] In der Figur 1 ist eine Ausführungsform für ein Klebeband dargestellt, das zur Herstellung
eines Originalitätssiegels Verwendung finden kann, und zwar im seitlichen Schnitt.
Gemäß Figur 1 besteht das Klebeband 1 aus einer vorzugsweise transparenten thermoplastischen
Folie 10 mit einer ausreichenden inneren Festigkeit.
[0071] Auf der unteren Oberfläche 12 dieser Folie 10 wird in einem ersten Arbeitsgang eine
nicht vollflächige transparente Primerschicht 14 aufgebracht. Die Schicht 14 ist so
auf der Folienoberfläche 12 angeordnet, das sie einen Schriftzug ergibt, der im Falle
des Aufbrechens des Originalitätsetiketts erkennbar ist.
[0072] Im zweiten Schritt wird eine Trennschicht 15 auf die Primerschicht 14 und die verbleibende
Folienoberfläche 12 aufgebracht. Die Trennschicht 15 besteht aus einem farbigen Material.
[0073] Die Farbe und die Farbdichte sind so ausgewählt, daß sie einerseits einen ausreichenden
farblichen Kontrast bieten, so daß der gebildete Schriftzug lesbar ist, daß sie aber
auch ein auf der Klebemasseschicht 16 liegenden Druck eines Firmenlogos oder Markenkennzeichens
gut erkennbar durchscheinen lassen.
[0074] Als nächstes ist die Klebemasseschicht 16, die eine ausreichende Verklebungssicherheit
sicherstellt, auf der Trennschicht 15 aufgebracht.
[0075] Die Primerschicht 14 haftet relativ sehr stark auf der Folienoberfläche 12. Die Trennschicht
15 haftet nur relativ schwach auf der Folienoberfläche 12, aber relativ stark auf
der Primerschicht 14.
Die Haftung der Trennschicht 15 auf der Folienoberfläche 12 ist geringer als die Haftung
der Trennschicht 15 auf der Klebemasseschicht 16.
[0076] Auf der Oberseite 11 des Folienträgers 10 wird eine vorzugsweise transparente Trennschicht
13 aufgebracht, die relativ stark auf der Oberfläche 11 haftet. Die Haftung der Trennschicht
13 zur Klebemasseschicht 16 ist gering, so daß das zur Rolle gewickelte Klebeband
1 abgewickelt werden kann, ohne daß eine Trennung der Trennschicht 15 von der Folienoberfläche
12 auftritt.
[0077] In diesem Prozeß oder in einem weiteren Prozeß kann auf der äußeren Oberfläche der
Klebemasse 16 ein farbiger Druck 17 eines Firmenlogos oder Markenzeichens aufgebracht
werden.
[0078] Wenn das Klebeband 1 im Aufbau gemäß Figur 1 wie in Figur 5 gezeigt auf sich selbst
und damit das Originalitätssiegel bildend verklebt ist, ist durch die bevorzugte Transparenz
der Trennschicht 13 und des Folienträgers 10 sowie der Primerschicht 14 die gleichförmige
Farbe der Farbschicht 15 sichtbar und gegebenenfalls die durch die Klebemasseschicht
16 durchscheinende Farbschicht 17.
[0079] Wenn das Originalitätssiegel aus dem Klebeband 1 - wie in Figur 5 gezeigt - aufgebrochen
wird, trennt sich das Klebeband 1 entsprechend Figur 2 auf. Dabei trennt sich die
Trennschicht 15 in dem Bereich, in dem sie sich im direkten Kontakt zur Folienoberfläche
12 befindet von der Folie 10 ab. In dem Bereich, in dem sich die Primerschicht 14
befindet, verbleibt die Klebemasseschicht 16 auf der Trägerfolie 10. Das Wort "OPENED"
ist als Schriftzug sichtbar und als direkter farbiger Schriftzug auf dem Träger 10.
[0080] Beim Zusammenfügen der beiden Enden des Klebebandes 1 bleibt der Schriftzug "OPENED"
sichtbar, da er durch die Luftschicht an der Grenzfläche zwischen Trennschicht 15
und Folienoberfläche 12 eine veränderte Lichtbrechung gegenüber der Grenzfläche der
Primerschicht 14 und Folienoberfläche 12 einen optischen Kontrast bildet.
[0081] Weiterhin läßt sich der Schriftzug auf der Trägerfolie 10 durch den beim Applizieren
und Ablösen verformten Träger 10 nicht mehr deckungsgleich in den freien Schriftzug
einlegen.
[0082] In der Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform für ein Klebeband dargestellt, das
zur Herstellung eines Originalitätssiegels Verwendung finden kann, und zwar im seitlichen
Schnitt.
Gemäß Figur 3 besteht das Klebeband 1 aus einer vorzugsweise transparenten thermoplastischen
Folie 10 mit einer ausreichenden inneren Festigkeit, die den beschriebenen Gebrauch
sicherstellt.
[0083] Auf der unteren Oberfläche 12 dieser Folie 10 wird in einem ersten Arbeitsgang eine
nicht vollflächige transparente Primerschicht 14 aufgebracht. Die Schicht 14 ist so
auf der Folienoberfläche 12 angeordnet, daß sie einen Schriftzug ergibt, der im Falle
des Aufbrechens des Originalitätsetiketts erkennbar ist.
[0084] Im zweiten Schritt wird eine erste Trennschicht 15 auf die Primerschicht 14 und die
verbleibende Folienoberfläche 12 aufgebracht. Die Trennschicht 15 besteht aus einem
farbigen Material. Die farbige Trennschicht 15 ist sowohl auf der Folienoberfläche
12 zwischen dem Bereich der Primerschicht 14 als auch gerade auf der Primerschicht
14 selber aufgebracht.
[0085] In einem dritten Schritt wird auf die Trennschicht 15 eine zweite Trennschicht 17
aufgebracht. Die Trennschicht 17 hat vorzugsweise eine andere Farbe als die Trennschicht
15.
[0086] Als nächstes ist die Klebmasseschicht 16, die eine ausreichende Verklebungssicherheit
sicherstellt, auf der Trennschicht 17 aufgebracht.
[0087] Die Primerschicht 14 haftet relativ sehr stark auf der Folienoberfläche 12. Die Trennschicht
15 haftet nur relativ schwach auf der Folienoberfläche 12, aber relativ stark auf
der Primerschicht 14. Die Trennschicht 17 haftet nur schwach auf der Trennschicht
15.
[0088] Die Haftung der Trennschicht 15 auf der Folienoberfläche 12 ist geringer als die
Haftung der Trennschicht 17 auf der Trennschicht 15. Die Klebemasseschicht 16 haftet
auf der Trennschicht 17 stärker als die Trennschicht 15 auf der Folienoberfläche 12.
Die Klebemasseschicht 16 haftet auf der Trennschicht 17 vorzugsweise stärker, als
auf der Trennschicht 15.
[0089] Auf der Oberseite 11 des Folienträgers 10 wird eine vorzugsweise transparente Trennschicht
13 aufgebracht, die relativ stark auf der Oberfläche 11 haftet. Die Haftung der Trennschicht
13 zur Klebemasseschicht 16 ist gering, so daß das zur Rolle gewickelte Klebeband
1 abgewickelt werden kann, ohne daß eine Trennung der Trennschicht 15 von der Folienoberfläche
12 auftritt.
[0090] Wenn das Klebeband 1 im Aufbau gemäß Figur 1 - wie in Figur 5 - gezeigt auf sich
selbst und damit das Originalitätssiegel bildend verklebt ist, ist durch die bevorzugte
Transparenz der Trennschicht 13 und des Folienträgers 10 sowie der Primerschicht 14
die gleichförmige Farbe der Farbschicht sichtbar.
[0091] Wenn das Originalitätssiegel aus dem Klebeband 1 - wie in Figur 5 gezeigt - aufgebrochen
wird, trennt sich das Klebeband 1 entsprechend Figur 2 auf. Dabei trennt sich die
Trennschicht 15 in dem Bereich, in dem sie sich im direkten Kontakt zur Folienoberfläche
12 befindet von der Folie 10 ab. In dem Bereich, in dem sich die Primerschicht 14
befindet, trennt sich die Trennschicht 15 von der Trennschicht 17 und verbleibt auf
der Folie 10. Es verbleibt vollflächig die Klebmasse 16 im Verbund mit der Trennschicht
17. Auf der Trennschicht 17 verbleibt der Bereich der Trennschicht 15, der sich von
der Folienoberfläche 12 abgetrennt hat. Das Wort "OPENED" ist als Schriftzug auf der
Trennschicht 17 lesbar und als inverser transparenter Schriftzug auf dem Träger 10.
[0092] Beim Zusammenfügen der beiden Enden des Klebebandes 1 bleibt der Schriftzug "OPENED"
sichtbar, da er durch die Luftschicht an der Grenzfläche zwischen Trennschicht 15
und Trennschicht 17 eine veränderte Lichtbrechung gegenüber der Grenzfläche des Verbunds
Primerschicht 14 mit Trennschicht 15 und Folienoberfläche 12 einen optischen Kontrast
bildet.
[0093] Weiterhin läßt sich der Schriftzug auf der Trägerfolie 10 durch den beim Applizieren
und Ablösen verformten Träger 10 nicht mehr deckungsgleich in den freien Schriftzug
einlegen. Ein weiterer Indikator dafür, daß das Originalitätssiegel schon einmal abgelöst
wurde, ist, daß die Trennung der Schichten 15, 17 irreversibel ist und daß somit die
Haftung der aufeinandergelegten Schichten 15, 17 nicht ausreichend ist.
[0094] Die Figur 5 zeigt ein Originalitätssiegel 10 in Form eines Abschnittes eines einseitig
mit einer Klebemasse 16 versehenen Klebebands 1 gemäß Figur 1 oder 3, das um den zu
siegelnden Gegenstand (hier nicht dargestellt) geführt und das mit der vorhandenen
Klebemasse 16 auf sich selbst verklebt wird.
Das Originalitätssiegel 10 bildet eine Öse, die den zu siegelnden Gegenstand umfaßt.
[0095] Das Klebeband 1 ist vollflächig mit einer Klebemasse 16 versehen, die zu weiten Teilen
mit einem Trennpapier 2 abgedeckt ist.
Der Abschnitt weist somit lediglich einen kleinen klebenden Bereich 3 auf, der bei
der Ausbildung des Originalitätssiegels 10 auf dem Trennpapier 2 verklebt wird.
Wird versucht, das Originalitätssiegel 10 aufzubrechen, indem an den beiden Enden
11, 12 des Abschnitts gezogen wird, spaltet der Träger des Klebebands 1 irreversibel,
so daß der Schriftzug "OPEN" sichtbar wird.
[0096] Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Beispieles erläutert werden, ohne die
Erfindung unnötig einschränken zu wollen.
Beispiel
a: Folie a
[0097] Es wird eine biaxial gereckte, coextrudierte Folie auf Basis Polypropylen der Fa.
Siliconature verwendet.
Foliendicke: |
28 µm |
Kennzeichnung: |
Radil T |
Firma/Hersteller: |
Fa. Radici |
Reißdehnung längs: |
130 % |
Reißdehnung quer: |
50 % |
Elastizitätsmodul längs |
2500 N/mm2 |
Elastizitätsmodul quer |
4000 N/mm2 |
Die Oberfläche der Folie, die mit einer Primerschicht und einer Trennschicht beschichtet
wird, wird vor der Beschichtung mit Klebemasse Corona behandelt. Die Oberflächenenergie
beträgt > 42mN/m.
b: Verwendete Klebemassen, Primerschicht und Trennschichten
b1: Trennlackierung
[0098] Es wird ein Trennlack auf Basis eines Standard 100% Silikonsystems (UV- härtend)
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Klebebänder verwendet.
b2: Primerschicht
[0099] Es wird eine Primerschicht auf Basis einer wäßrigen Polyurethandispersion zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Klebebänder verwendet.
Bezeichnung: NeoRez R560 der Fa. Zeneca resins, The Netherlands
b3: Trennschicht
[0100] Es wird eine Trennschicht auf Basis einer lösemittelhaltigen Druckfarbe zur Herstellung
des Klebebands verwendet.
Bezeichnung: 15VAA Druckfarbe der Michael Huber München GmbH, Germany
b4: Klebemasse:
[0101] Es wird eine Klebemasse auf Basis einer wäßrigen Acrylatdispersion zur Herstellung
des Klebebands verwendet.
Bezeichnung: Primal PS83D der Fa. Rhom&Haas, Germany
c: Herstellung des Klebebands
c1: Aufbringen der Trennlackierung
[0102] Die Beschichtung der Folie a mit einer Standard silikonbasierenden Trennlackierung
erfolgt mittels der hierfür üblichen Standard Technologie
c2: Beschichtung der Primerschicht:
[0103] Die Beschichtung der Folie c1 mit der Primerschicht erfolgt mit Hilfe der Flexodrucktechnik.
Hierbei wird ein Flexodruckklischee verwendet, dessen erhabene Partien das Wort "OPENED"
abbilden.
[0104] Dabei wird das Laborflexodruckklischee und die Bahngeschwindigkeit so eingestellt,
daß nach der Trocknung ein Masseauftrag der Primerschicht von ca. 1 bis 3 g/qm gemessen
wird. Die Beschichtung erfolgt auf einer Laborstreichanlage mit einer Arbeitsbreite
von 500 mm und einer Beschichtungsgeschwindigkeit von 10 m/min. Hinter der Beschichtungsstation
mit Drahtrakelauftragswerk befindet sich ein Trockenkanal, der mit heißer Luft (ca.
100 °C) betrieben wird. Die beschichtete Folie wurde ohne Lagerzeit sofort weiterverwendet.
c3: Beschichtung der Trennschicht
[0105] Die Beschichtung der Folie c2 mit der Trennschicht erfolgt durch einen Drahtrakel.
Das Drahtrakel und die Beschichtungsgeschwindigkeit werden so eingestellt, daß nach
der Trocknung der beschichteten Folie ein Masseauftrag der Trennschicht von ca. 25
g/qm gemessen wird. Die Beschichtung erfolgte auf einer Technikumsstreichanlage mit
einer Arbeitsbreite von 500 mm und einer Beschichtungsgeschwindigkeit von 10 m/min.
Hinter der Beschichtungsstation befindet sich ein Trockenkanal, der mit heißer Luft
(ca. 100 °C) betrieben wird. Die beschichtete Folie wird ohne Lagerung sofort weiterverwendet.
c4: Beschichtung der Klebemasse
[0106] Die Beschichtung der Folie c3 mit der Klebemasse erfolgt durch einen Drahtrakel.
Das Drahtrakel und die Beschichtungsgeschwindigkeit werden so eingestellt, daß nach
der Trocknung der beschichteten Folie ein Masseauftrag von ca. 25 g/qm gemessen wird.
Die Beschichtung erfolgte auf einer Technikumsstreichanlage mit einer Arbeitsbreite
von 500 mm und einer Beschichtungsgeschwindigkeit von 10 m/min. Hinter der Beschichtungsstation
mit Drahtrakelauftragswerk befindet sich ein Trockenkanal, der mit heißer Luft (ca.
100 °C) betrieben wird. Die beschichtete Folie wurde in einer Breite von 19 mm konfektioniert.
Die Bestimmung des Sicherheitseffekts erfolgte nach zweitägiger Lagerung bei 23°C.
f: Herstellen der Originalitätssiegel
[0107] Das Klebeband wird mit einer Papiereindeckung derart eingedeckt, daß nur ein schmaler
klebender Streifen an einem der beiden Ränder verbleibt.
Anschließend werden die Originalitätssiegel in der gewünschten Breite erzeugt, indem
das Klebeband im rechten Winkel zur Laufrichtung in der gewünschten Breite gestanzt
wird.