[0001] Die Erfindung betrifft einen Faserleitkanal zum pneumatischen Transport von Einzelfasern
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Faserleitkanäle sind im Zusammenhang mit Offenend-Spinnvorrichtungen durch
zahlreiche Veröffentlichungen bekannt.
[0003] Die
DE 195 11 084 A1 beschreibt beispielsweise eine offenend-Spinnvorrichtung mit einer Faserbandauflöseeinrichtung,
bei der ein in einer Spinnkanne zwischengelagertes Faserband, wie üblich, einer rotierenden
Auflösewalze vorgelegt wird, die das Faserband in Einzelfasern auflöst. Die Einzelfasern
werden anschließend über einen Faserleitkanal auf einen in einem Rotorgehäuse mit
hoher Drehzahl umlaufenden Spinnrotor aufgespeist, wo sie in einer innenliegenden
Rotorrille kontinuierlich an das Ende eines den Spinnrotor über eine Abzugsdüse verlassenden
Garnes angedreht werden.
Das fertige Garn wird anschließend auf einer zugehörigen Spuleinrichtung zu einer
Kreuzspule aufgewickelt.
[0004] An die Ausführungen derartiger Faserleitkanäle sind dabei beispielsweise hinsichtlich
der geometrischen Ausbildung hohe Anforderungen gestellt.
Das heißt, die Strömungsverhältnisse innerhalb der Faserleitkanäle müssen gewährleisten,
dass die Fasern während des Transportes gestreckt oder zumindest gestreckt gehalten
werden. Außerdem muss die Oberfläche dieser Bauteile durchgängig glatt sein, damit
sich während des pneumatischen Transportes keine Fasern an der Wandung festsetzen
können. Außerdem sollte möglichst vermieden werden, dass sich im Grenzschichtbereich
der Faserleitkanäle schädliche Luftwirbel bilden.
[0005] Ein vergleichbarer Faserleitkanal ist auch in der
DE 197 12 881 A1 beschrieben.
Bei dieser bekannten Einrichtung ist das Auflösewalzengehäuse über einen mehrteiligen
Faserleitkanal pneumatisch mit dem Spinnrotor verbunden.
Das bedeutet, der Faserleitkanal besteht aus zwei getrennten Kanalabschnitten, nämlich
einem innerhalb eines sogenannten Faserleitkanaleinsatzes verlaufenden Kanalabschnitt
und einem in einem Kanalplattenadapter angeordneten Kanalabschnitt. Während des Betriebes,
das heißt, bei geschlossenem Rotorgehäuse reicht der Kanalplattenadapter, der neben
dem Mündungsbereich des Faserleitkanals auch eine Bohrung zum Festlegen einer Fadenabzugsdüse
aufweist, in den umlaufenden Spinnrotor.
Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Mündungsbereich des Faserleitkanals ausreichend
nahe an der Faserrutschwand des Spinnrotors positioniert ist, so dass die im Faserleitkanal
herantransportierten Einzelfasern vorschriftsmäßig auf den Spinnrotor aufgespeist
werden.
[0006] Wie aus den beiden vorbeschriebenen Schutzrechtsanmeldungen ersichtlich, weisen die
Faserleitkanäle eine Eintrittsöffnung auf, deren Breite auf die Breite der Auflösewalzengarnitur
abgestimmt ist.
Um durch Beschleunigung der Transportluftströmung eine Streckung der Fasern zu erzielen,
ist außerdem die freie Querschnittsfläche solcher Faserleitkanäle in der Regel so
gewählt, dass sie in Richtung auf die Austrittsöffnung des Faserleitkanals hin abnimmt.
Die Austrittsöffnung weist dabei im wesentlichen einen kreisrunden Querschnitt auf,
dessen Mindestdurchmesser durch den beim Spinnen benötigten Luft- und Faserdurchsatz
vorgegeben ist.
Die Fasern werden dabei auf einen relativ breiten Bereich der Faserrutschwand des
Spinnrotors aufgespeist. Fasern, die im Randbereich des Spinnrotors auf die Faserrutschfläche
gespeist werden, werden während ihres Transportes zur Fasersammelrille, wo sie in
den Faden eingebunden werden, durch die Rotorrotation und die dadurch bedingte Zentrifugalkraft
beschleunigt und weiter verstreckt. Fasern, die in der Nähe der Rotorrille aufgespeist
werden, erhalten eine deutlich niedrigere Verstreckung, so dass sich ein unterschiedliche
Verstreckungsgrad und eine insgesamt,herabgesetzte Substanzausnutzung hinsichtlich
der spezifischen Festigkeit des hergestellten Garnes ergibt.
[0007] Außer Faserleitkanälen mit runden Austrittsöffnungen sind auch Faserleitkanäle mit
einer sich im wesentlichen in Richtung des Rotorumfanges erstreckenden länglichen
Austrittsöffnung Stand der Technik.
[0008] Die
DE-OS 19 30 760 beschreibt beispielsweise eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Faserleitkanal,
der eine Auflösewalze und einen Spinnrotor verbindet. Der Faserleitkanal kann dabei,
insbesondere auch im Bereich der Austrittsöffnung, verschiedene Querschnittsformen,
zum Beispiel Rechteck, Trapez etc., aufweisen. Prinzipiell ist die Kanalform vom Eintritt
an der Auflösewalze bis zur Mündung im Spinnrotor im wesentlichen unverändert. Die
in diesem Faserleitkanal geförderten Fasern werden aus diesem Grunde weitestgehend
in der Lage und Ausbreitung bis auf die Faserrutschfläche des Spinnrotors gefördert,
in der sie von der Auflösewalze in den Faserleitkanal gelangen.
[0009] Ausgehend von einem Faserleitkanal der vorstehend beschriebenen Gattung liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Faserleitkanal zu entwickeln, der eine Form
aufweist, die eine Streckung und Bündelung der Fasern auf ihrem Weg zur Faserrutschfläche
gewährleistet.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Faserleitkanal gelöst, der die im
Anspruch 1 beschriebenen Merkmale aufweist.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen eines solchen Faserleitkanals sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung werden die von der Auflösewalze aus dem Vorlagefaserband
ausgekämmten Fasern problemlos und nahezu vollständig in den Faserleitkanal eingesaugt.
Anschließend erfolgt in einem ersten Kanalabschnitt auf Grund der Verjüngung des Faserleitkanales
eine Beschleunigung des Luft- und Faserstromes einschließlich einer verstärkten Faserstreckung
und Faserbündelung. Diese Bündelung findet vorrangig in der Ebene statt, in der die
größte Breite der schlitzförmigen Eintrittsöffnung liegt. Dabei verringert sich der
Kanalquerschnitt nur so weit, dass ein für den Spinnprozess ausreichender Luftdurchsatz
gewährleistet ist. Nach einer weitestgehend zylindrischen Zone im mittleren Bereich
des Faserleitkanales geht die Querschnittsform des Faserleitkanales wiederum in eine
Schlitzform über. Die Hauptausdehnung dieser Schlitzform ist jedoch gegenüber der
Schlitzform am Faserkanaleintritt um etwa 90° gedreht.
[0013] Dieser Winkel bezieht sich auf eine gedachte Mittellinie, die auch einer Krümmung
des Faserleitkanales folgt. Damit bleibt der Winkel des Anschnittes des Faserleitkanales
zur Ausbildung der Eintritts- bzw. Austrittsöffnung ohne Einfluss auf den beanspruchten
Winkel.
[0014] Auf die zuvor beschriebene Weise wird, in Faserkanallängsrichtung gesehen, der projizierte
freie Querschnitt auf die Schnittfläche zwischen den beiden Schlitzformen reduziert.
Diese reduzierte Schnittfläche ist bestimmend für die Faserbündelung, wie sie beim
Austreten der Fasern aus dem Faserleitkanal wirksam wird. Da trotz dieser Bündelung
des Faserstromes im Wesentlichen auf die genannte Schnittfläche der freie Querschnitt
des Faserleitkanales nicht in entsprechendem Umfang reduziert wird, kann der erforderliche
Luftdurchsatz dennoch gewährleistet werden. Dieses Ergebnis kann nicht erreicht werden,
wenn versucht wird, die Faserbündelung auf ein ähnliches Maß ausschließlich durch
Verjüngung des Faserleitkanales zu bewirken, da dann der erforderliche Luftdurchsatz
nicht gewährleistet werden kann.
[0015] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Faserleitkanals gewährleistet darüber hinaus,
dass die Fasern während ihres pneumatischen Transportes von der Auflösewalze zum Spinnrotor
weitestgehend ohne körperlichen Kontakt mit der Wandung des Faserleitkanals bleiben,
was sich insgesamt sehr positiv auf den Spinnprozess auswirkt.
[0016] Die Hauptausdehnungsrichtung der Austrittsöffnung ist etwa parallel zur Rotorrille
ausgerichtet, wodurch sich die Faseraufspeisung auf einen schmalen Bereich beschränkt.
Dieser schmale Bereich gewährleistet eine solche Faseraufspeisung auf die Rotorrutschfläche,
dass bei einer beabstandeten Anordnung zur Rotorrille ein ausreichend langer Weg der
Fasern bis zur Rotorrille zurückgelegt werden muss, der für eine gute Verstreckung
der deutlich überwiegenden Anzahl der Fasern sorgt.
[0017] Gemäß Anspruch 2 ist die zylindrische Kanalform zumindest angenähert kreisrund. Hier
ergeben sich gegenüber einer erfindungsgemäß auch möglichen ovalen Form strömungstechnisch
Vorteile. Prinzipiell kann die zylindrische Form auch als leicht konisch verstanden
werden, um ein Mindestmaß an Luftbeschleunigung auch in diesem Bereich aufrechtzuerhalten.
[0018] Die in den Ansprüchen 3 und 4 beschriebene Krümmung des letzten Kanalabschnittes
dient dem Ziel, der allmählichen Annäherung des Faserstromes an die Krümmung der Faserrutschwand
des Spinnrotors. Auf diese Weise wird einer Faserstauchung vorgebeugt, die zu deutlichen
Festigkeitsverlusten im fertigen Faden führen könnte. Die Krümmung ist vorteilhaft
mit der Kanalverbreiterung bzw. - abflachung ausgeführt.
Die Konzentration der Krümmung auf die innere Wandung des Faserleitkanales führt zu
einer Konzentration des Faserstromes auf die Nähe des äußeren Wandungsbereiches des
zweiten Kanalabschnittes, vor allem aber wird eine zu starke Umlenkung der Fasern
im Faserleitkanal, die Stauchungen hervorrufen könnte, vermieden.
[0019] Die Kanalgestaltung gemäß Anspruch 5 sichert die Aufrechterhaltung des für den Spinnprozess
erforderlichen Luftdurchsatzes.
[0020] Wie im Anspruch 6 dargelegt, ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass
der Faserleitkanal zweiteilig ausgebildet ist und einen im wesentlichen stationär
angeordneten Anschlußkörper sowie einen leicht auswechselbar gelagerten Kanalplattenadapter
aufweist.
Im Anschlußkörper ist dabei ein erster Kanalabschnitt mit der schlitzartigen Eintrittsöffnung
und einer vorzugsweise runden Ausgangsbohrung angeordnet, während der Kanalplattenadapter
einen zweiten Kanalabschnitt mit einer runden Eingangsöffnung und einer ebenfalls
schlitzartig ausgebildeten, allerdings bezüglich der Eintrittsöffnung um etwa 90°
um die Längsachse des Faserleitkanals gedrehte Austrittsöffnung aufweist.
[0021] Vorteilhaft sind die Austrittsöffnung des im Anschlußkörper angeordneten ersten Kanalabschnittes
und die Eintrittsöffnung des im Kanalplattenadapter angeordneten zweiten Kanalabschnittes
sowohl in ihrer Form als auch in ihrer Größe aufeinander abgestimmt.
Das heißt, auf der gesamten Länge des Faserleitkanals ist stets eine gleichmäßige
Transportluftströmung mit einem nahezu störungsfreien Übergang der Einzelfasern von
einem Kanalabschnitt zum anderen Kanalabschnitt gegeben.
Die exakte Übereinstimmung der Austrittsöffung des Anschlußkörpers mit der Eintrittsöffnung
der Kanalplattenadapter ermöglicht es außerdem, dass bei Bedarf, zum Beispiel bei
einem Partiewechsel, problemlos der Kanalplattenadapter gewechselt werden kann.
[0022] Die Transportluftströmung innerhalb des Faserleitkanals wird durch einen solchen
Wechsel des Kanalplattenadapters in keiner Weise negativ beeinflußt.
[0023] Eine solche Ausführungsform führt zu einer Konzentration des Faserstromes in der
Nähe des äußeren Wandungsbereiches des zweiten Kanalabschnittes und damit zu einer
vorteilhaften Bündelung der aufgespeisten Einzelfasern.
[0024] In vorteilhafter Ausführungsform ist außerdem vorgesehen, dass die Austrittsöffnung
des Faserleitkanals so positioniert ist, dass bei der Aufspeisung der Fasern auf die
Faserrutschfläche des Spinnrotors zwischen dem Aufspeisungsbereich und der Rotoröffnung
ein faserfreier Ring von wenigstens 0,5 mm verbleibt (Anspruch 7).
Durch eine solche Ausbildung und Anordnung der Austrittsöffnung des Faserleitkanals
stellt sicher, dass nahezu alle über den Faserleitkanal angelieferten Einzelfasern
in die Rotorrille gelangen und zur Fadenbildung beitragen.
Das heißt, dass die Anzahl der über die Rotoröffnung ungewollt abgesaugten Fasern
minimiert wird.
[0025] Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn der Faserleitkanal, wie im
Anspruch 8 beschrieben, eine Austrittsöffnung aufweist, deren Höhe zwischen 1,5 mm
und 4,5 mm beträgt.
Eine solche Dimensionierung der Austrittsöffnung ermöglicht eine exakt definierte
Ablage dieser Fasern auf einen dafür vorgesehenen Bereich der Faserrutschfläche des
Spinnrotors.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0027] Es zeigt:
- Fig. 1
- in Seitenansicht eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten
Faserleitkanal,
- Fig. 2a - 2c
- unterschiedliche Ansichten eines Anschlußkörpers des Faserleitkanals, mit dem ersten
Kanalabschnitt des Faserleitkanals,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Kanalplattenadapters, mit dem zweiten Kanalabschnitt
des Faserleitkanals,
- Fig. 4
- eine weitere Ansicht des Kanalplattenadapters gemäß Figur 3,
- Fig. 5
- den erfindungsgemäßen Faserleitkanal im Detail und
- Fig. 6
- eine Schnittfolge, die sich entlang einer gedachten Mittellinie des Faserleitkanales
ergibt.
[0028] Die in Figur 1 dargestellte Offenend-spinnvorrichtung 1 weist, wie bekannt, ein Rotorgehäuse
2 auf, in dem während des Spinnbetriebes ein Spinnrotor 3 mit hoher Drehzahl umläuft.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Spinnrotor 3 mit seinem Rotorschaft 22
in den Lagerzwickeln einer Stützscheibenlagerung 4 abgestützt und wird dabei in axialer
Richtung durch ein beispielsweise permanentmagnetisches Axiallager 21 fixiert.
[0029] Der Antrieb des Spinnrotors 3 erfolgt entweder, wie angedeutet, über einen Tangentialriemen
5, der durch eine Stützrolle an den Rotorschaft 22 angestellt wird, oder durch einen
Einzelantrieb.
Das an sich nach vorne hin offene Rotorgehäuse 2 ist über eine Saugleitung 6 an eine
(nicht dargestellte) Unterdruckquelle angeschlossen und während des Spinnbetriebes
durch eine sogenannte Faserkanalplatte 45 verschlossen.
Die Faserkanalplatte 45, die an einem um eine Schwenkachse 16 begrenzt drehbar gelagerten
Deckelelement 7 angeordnet ist, liegt dabei mit einem Dichtelement 17 an der Stirnseite
des Rotorgehäuses 2 an.
[0030] In das Deckelelement 7 ist eine Faserbandzuführ- und - auflöseeinrichtung 8 integriert,
die unter anderem eine Faserbandauflösewalze 9, einen Faserbandeinzugszylinder 10
sowie einen Faserleitkanal 11 umfaßt.
Wie in Figur 1 dargestellt, wird die in einem Auflösewalzengehäuse 23 umlaufende Faserbandauflösewalze
9 beispielsweise durch einen Tangentialriemen 12 angetrieben, während der Faserbandeinzugszylinder
10 über eine maschinenlange Antriebswelle oder, wie angedeutet, über einen Einzelantrieb
15, vorzugsweise einen Schrittmotor, beaufschlagt wird.
[0031] In die Faserkanalplatte 45 ist vorzugsweise eine in Richtung des Spinnrotors 3 hin
offene Aufnahme 13 eingearbeitet, die beispielsweise eine kreisförmige, konisch ausgebildete
Anlagefläche aufweist.
[0032] In dieser Aufnahme 13 ist, winkelgenau ausrichtbar, ein sogenannter Kanalplattenadapter
18 leicht auswechselbar festgelegt.
Der Kanalplattenadapter 18, der in den Figuren 3 und 4 in einem größeren Maßstab dargestellt
ist, verfügt über eine zentrale Durchgangsbohrung 14, in der eingangsseitig eine Fadenabzugsdüse
19 und ausgangsseitig ein Fadenabzugsröhrchen 20 positioniert sind.
Des weiteren ist im Kanalplattenadapter 18 ein Kanalabschnitt 11B des Faserleitkanals
11 mit der schlitzförmigen Austrittsöffnung 26 und der vorzugsweise runden Eingangsöffnung
31 angeordnet.
[0033] Wie in Figur 1 angedeutet und in Figur 5 näher dargestellt, ist das Auflösewalzengehäuse
23 über den Faserleitkanal 11 pneumatisch durchgängig mit dem Rotorgehäuse 2 verbunden.
Das heißt, Einzelfasern, die durch die Faserbandzuführ- und -auflöseeinrichtung 8
aus einem (nicht dargestellten) Vorlagefaserband ausgekämmt werden, werden über den
Faserleitkanal 11 zum Rotorgehäuse 2 gefördert und anschließend auf den mit hoher
Drehzahl umlaufenden Spinnrotor 3 aufgespeist.
[0034] Wie insbesondere aus Figur 5 ersichtlich, ist der Faserleitkanal 11 zwischen seiner
Eintrittsöffnung 25 und seiner Austrittsöffnung 26 zweiteilig ausgebildet.
Das heißt, der Faserleitkanal 11 besteht aus einem ersten Faserleitkanalabschnitt
11A und einem zweiten Faserleitkanalabschnitt 11B.
Der erste Faserleitkanalabschnitt 11A, der die auf die Garnitur der Auflösewalze 9
abgestimmte Eintrittsöffnung 25 des Faserleitkanals 11 aufweist, ist dabei in einem
Anschlußkörper 29 angeordnet, während der zweite Faserleitkanalabschnitt 11B, der
in der Austrittsöffnung 26 endet, in den Kanalplattenadapter 18 integriert ist.
[0035] Wie dargestellt, weisen sowohl die Eintrittsöffnung 25 als auch die Austrittsöffnung
26 des Faserleitkanals 11 eine schlitzartige Form auf und sind bezüglich der Längsachse
28 des Faserleitkanals 11 um etwa 90° gegeneinander gedreht angeordnet.
Das heißt, die maximale Ausdehnung B der Eintrittsöffnung 25 des Faserleitkanals 11
verläuft parallel zur Rotationsachse 27 der Auflösewalze 9, während die maximale Ausdehnung
L der Austrittsöffnung 26 des Faserleitkanals 11 etwa orthogonal zur Längsachse 33
des Kanalplattenadapters 18 und damit orthogonal zur Rotationsachse des Spinnrotors
3 angeordnet ist.
[0036] Wie insbesondere aus den Figuren 2a bis 2c ersichtlich, weist der im Anschlußkörper
29 angeordnete Kanalabschnitt 11A eine schlitzartige Eintrittsöffnung 25 auf, deren
große Ausdehnung B parallel zur Rotationsachse 27 der Auflösewalze 9 verläuft. Das
freie Querschnittsprofil des
Kanalabschnittes 11A endet in einer vorzugsweise kreisrunden Ausgangsöffnung 32.
Die Ausgangsöffnung 32 ist dabei sowohl in ihrer Form als auch in ihrer Größe auf
die Eingangsöffnung 31 eines zweiten Kanalabschnittes 11B abgestimmt.
Dieser zweite Kanalabschnitt 11B ist in einen Kanalplattenadapter 18 integriert und
endet, wie insbesondere aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich, in einer schlitzförmigen
Austrittsöffnung 26.
Der zweite Kanalabschnitt 11B, der über seine gesamte Länge eine nahezu gleich große
freie Querschnittsfläche A aufweist, ist, wie in Figur 4 dargestellt, insgesamt etwas
auf die Längsachse 33 des Kanalplattenadapters 18 hin gekrümmt ausgebildet.
[0037] Der der Längsachse 33 des Kanalplattenadapters 18 benachbarte Wandungsabschnitt 34
des Kanalplattenabschnittes 11B ist dabei etwas stärker gekrümmt als der außenliegende
Wandungsabschnitt 35, der bezüglich der Faserrutschfläche 36 des Spinnrotors 3 nahezu
tangential verläuft.
Die Austrittsöffnung 26 des Kanalplattenabschnittes 11B und damit auch des Faserleitkanals
11 weist dabei eine Höhe H auf, die vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 4,5 mm beträgt.
Die Austrittsöffnung 2-6 ist dabei so angeordnet (siehe Figur 5), dass auf der Faserrutschfläche
36 des Spinnrotors 3 ein faserfreier Ring 39 entsteht, dessen Breite zur Spinnrotoröffnung
37 hin wenigstens 0,5 mm beträgt, vorzugsweise jedoch deutlich breiter ausgebildet
ist.
[0038] In Figur 6 soll nochmals verdeutlicht werden, wie sich die Querschnittsfläche des
Faserleitkanales 11 von der Eintrittsöffnung 25 bis zur Austrittsöffnung 26 über einen
Querschnitt 31, 32 in einer Zone Z entwickelt. Dabei wird sichtbar, dass der projizierte
freie Querschnitt 50 deutlich kleiner ist als alle anderen Querschnitte. Deshalb führt
die effektive Faserbündelung, die im Wesentlichen bis auf den projizierten freien
Querschnitt 50 erfolgt, nicht zu einer prozessschädlichen Reduzierung der Querschnittsfläche
für den Luftdurchsatz.
1. Faserleitkanal zum pneumatischen Transport von Einzelfasern, die durch eine in einem
Auflösewalzengehäuse rotierende Auflösewalze einer Offenend-Spinnvorrichtung aus einem
Vorlagefaserband ausgekämmt werden, zu einem in einem unterdruckbeaufschlagbaren Rotorgehäuse
mit hoher Drehzahl umlaufenden Spinnrotor, wobei der in einem Deckelelement zum Verschließen
des Rotorgehäuses angeordnete Faserleitkanal eingangsseitig bezüglich seiner Breite
auf die Garnitur der Auflösewalze abgestimmt ist, die Eintrittsöffnung und die Austrittsöffnung
des Faserleitkanals eine schlitzartige Form aufweisen und sich die maximale Ausdehnung
(B) der Eintrittsöffnung parallel zur Rotationsachse der Auflösewalze erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die maximale Ausdehnung (L) der Austrittsöffnung (2-6) des Faserleitkanals (11) bezüglich
der maximalen Ausdehnung (B) der Eintrittsöffnung (25) um 90° ± 15° um eine gedachte
Mittellinie (28) des Faserleitkanals (11) gedreht angeordnet ist, dass der Faserleitkanal
(11) zwischen Eintrittsöffnung (25) und Austrittsöffnung (26) eine Zone Z aufweist,
die im wesentlichen zylindrisch ist, dass von der Eintrittsöffnung (25) zur Zone Z
hin sich der Querschnitt des Faserleitkanales (11) stetig verringert.
2. Faserleitkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalquerschnitt innerhalb der Zone Z zumindest annähernd kreisrund ist.
3. Faserleitkanal nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserleitkanal (11) in seinem letzten Drittel mit seiner sich dort ausbildenden
Abflachung in Richtung der Rotordrehrichtung gekrümmt ist.
4. Faserleitkanal nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der bezüglich der Krümmungsrichtung innen liegende Wandungsbereich (34) stärker gekrümmt
ist als der gegenüberliegende Wandungsbereich (35).
5. Faserleitkanal nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche über die gesamte Kanallänge unabhängig von der jeweiligen
Querschnittsform mindestens so groß gewählt ist, dass ein für den Spinnprozess ausreichend
großer Luftdurchsatz gewährleistet ist.
6. Faserleitkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserleitkanal (11) zweiteilig ausgebildet ist und aus einem in einem Anschlußkörper
(29) angeordneten Kanalabschnitt (11A) mit der Eintrittsöffnung (25) und einer Ausgangsöffnung
(32) sowie einem in einem Kanalplattenadapter (18) angeordneten Kanalabschnitt (11B)
mit der Austrittsöffnung (26) und einer Eingangsöffnung (31) besteht.
7. Faserleitkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der der Spinnrotoröffnung (38) benachbarte Wandungsbereich (37) des im Bereich der
Austrittsöffnung (26) so angeordnet ist, dass sich während des Spinnprozesses auf
der Faserrutschfläche (36) des Spinnrotors (3) ein in Richtung der Spinnrotoröffnung
(38) hin faserfreier Ring (39) von ≥ 0,5 mm einstellt.
8. Faserleitkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (H) der Austrittsöffnung (26) des Faserleitkanals (11) zwischen 1,5 mm und
4,5 mm beträgt.
1. Fibre guide channel for the pneumatic transport of individual fibres, which are combed
out from a sliver by an opening cylinder rotating in an opening cylinder housing of
an open-end spinning device, to a spinning rotor running at high speed in a rotor
housing that can be subjected to negative pressure, wherein the fibre guide channel
arranged in a cover element for closing the rotor housing is adjusted on the input
side with respect to its width to the trim of the opening cylinder, the inlet opening
and the outlet opening of the fibre guide channel have a slot-like shape and the maximum
extension (B) of the inlet opening extends parallel to the rotational axis of the
opening cylinder,
characterised in that
the maximum extension (L) of the outlet opening (26) of the fibre guide channel (11)
is arranged with respect to the maximum extension (B) of the inlet opening (25) to
be rotated by 90° ± 15° about an imaginary middle line (28) of the fibre guide channel
(11), in that the fibre guide channel (11) has a zone Z between the inlet opening (25) and outlet
opening (26) which is essentially cylindrical, in that from the inlet opening (25) towards zone Z the cross section of the fibre guide channel
(11) decreases continually.
2. Fibre guide channel according to claim 1, characterised in that the cross section of the channel inside zone Z is at least approximately circular.
3. Fibre guide channel according to claim 1 or 2, characterised in that the fibre guide channel (11) is curved in its last third with its flattened area
formed therein in the direction of rotation of the rotor.
4. Fibre guide channel according to claim 3, characterised in that the inner wall area (34) with respect to the direction of curvature is more curved
than the opposite wall area (35).
5. Fibre guide channel according to claim 3 or 4, characterised in that the cross sectional surface over the entire channel length is selected regardless
of the respective cross sectional shape to be at least large enough that an air throughput
is ensured that is sufficiently large for the spinning process.
6. Fibre guide channel according to one of claims 1 to 5, characterised in that the fibre guide channel (11) is designed to be in two parts and consists of a channel
section (11A) arranged in a connection body (29) with the inlet opening (25) and an
outlet opening (32) and a channel section (11B) arranged in a channel plate adapter
(18) with the outlet opening (26) and an input opening (31).
7. Fibre guide channel according to one of claims 1 to 6, characterised in that the wall area (37) adjacent to the spinning rotor opening (38) in the region of the
outlet opening (26) is arranged so that during the spinning process on the fibre sliding
surface (36) of the spinning rotor (3) a ring (39) of ≥ 0.5 mm is adjusted which is
fibre-free in the direction of the spinning rotor opening (38).
8. Fibre guide channel according to one of claims 1 to 7, characterised in that the height (H) of the outlet opening (26) of the fibre guide channel (11) is between
1.5 mm and 4.5 mm.
1. Canal de guidage de fibres pour transporter par voie pneumatique des fibres individualisées
qui ont été extraites par peignage d'un ruban de fibres par un cylindre défibreur
d'un métier à filer à fibres libérées qui tourne dans un carter de rouleau défibreur,
vers un rotor de filage tournant à grande vitesse dans un carter de rotor pouvant
être mis en dépression, la largeur au niveau de l'entrée du canal de guidage de fibres
situé dans un couvercle destiné à fermer le carter de rotor étant adaptée à la garniture
du cylindre défibreur, l'ouverture d'entrée et l'ouverture de sortie du canal de guidage
de fibres présentant une forme semblable à une fente, et l'étendue maximale (B) de
l'ouverture d'entrée s'étendant parallèlement à l'axe de rotation du cylindre défibreur,
caractérisé en ce que, par rapport à l'étendue maximale (B) de l'ouverture d'entrée (25), l'étendue maximale
(L) de l'ouverture de sortie (26) du canal de guidage de fibres (11) est tournée de
90° ± 15° autour d'une ligne médiane imaginaire (28) du canal de guidage de fibres
(11), en ce que le canal de guidage de fibres (11) présente, entre l'ouverture d'entrée (25) et l'ouverture
de sortie (26), une zone Z essentiellement cylindrique, en ce que la section transversale du canal de guidage de fibres (11) se rétrécit progressivement
de l'ouverture d'entrée (25) vers la zone Z.
2. Canal de guidage de fibres selon la revendication 1, caractérisé en ce que la section transversale du canal est au moins approximativement circulaire dans la
zone Z.
3. Canal de guidage de fibres selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que, dans son dernier tiers, le canal de guidage de fibres (11) est courbé dans le sens
de rotation du rotor avec sa partie allant en s'aplatissant.
4. Canal de guidage de fibres selon la revendication 3, caractérisé en ce que la zone de paroi (34) située à l'intérieur par rapport au sens de la courbure est
plus fortement courbée que la zone de paroi opposée (35).
5. Canal de guidage de fibres selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce qu'indépendamment de la forme de la section transversale, la superficie de la section
transversale sur toute la longueur de canal est choisie au moins assez grande pour
garantir un débit d'air suffisamment important pour le processus de filage.
6. Canal de guidage de fibres selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le canal de guidage de fibres (11) est réalisé en deux parties et est composé d'un
segment de canal (11A) placé dans un élément de raccordement (29), qui présente l'ouverture
d'entrée (25) et une ouverture de sortie (32), et d'un segment de canal (11B) logé
dans un adaptateur de plaque de canal (18), qui comporte l'ouverture de sortie (26)
et une ouverture d'entrée (31).
7. Canal de guidage de fibres selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la zone de paroi (37) qui est adjacente à l'ouverture (38) du rotor de filage est
disposée dans la zone de l'ouverture de sortie (26) de telle sorte que, durant le
processus de filage, il se forme sur la surface de glissement des fibres (36) du rotor
de filage (3) un anneau (39) ≥ 0,5 mm exempt de fibres en direction de l'ouverture
du rotor de filage (38).
8. Canal de guidage de fibres selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que la hauteur (H) de l'ouverture de sortie (26) du canal de guidage de fibres (11) est
comprise entre 1,5 mm et 4,5 mm.