(19)
(11) EP 1 808 246 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.07.2007  Patentblatt  2007/29

(21) Anmeldenummer: 06024977.8

(22) Anmeldetag:  02.12.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B23B 31/02(2006.01)
B23Q 11/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 17.01.2006 DE 102006002089

(71) Anmelder: Bilz Werkzeugfabrik GmbH & Co. KG
73760 Ostfildern (DE)

(72) Erfinder:
  • Aichele, Wolfgang
    73773 Aichwald (DE)
  • Babel, Gerhard
    73666 Baltmannsweiler (DE)

(74) Vertreter: Kratzsch, Volkhard 
Patentanwalt, Mülbergerstrasse 65
73728 Esslingen
73728 Esslingen (DE)

   


(54) Futter für drehantreibbare Werkzeuge


(57) Die Erfindung betrifft ein Futter (10) für drehantreibbare Werkzeuge, insbesondere Bohrer, Gewindebohrer od. dgl., mit einer maschinenseitig aufnehmbaren Futterhülse (12), die eine zentrale innere Aufnahme (13) für einen in die Aufnahme einsteckbaren Einsatz (15) enthält, der z.B. als Schrumpfhülse (17) zur thermischen Schrumpfbefestigung eines Werkzeuges darin ausgebildet ist und der im eingesteckten Zustand mit der Futterhülse (12) mittels einer Verriegelungseinrichtung (30) lösbar verbindbar ist. Die Futterhülse (12) und der Einsatz (15), insbesondere die Schrumpfhülse (17), sind für Minimalmengenschmierung mit zentraler Zuführung von Kühl-/Schmiermittel über ein zentrales Rohr (18) zumindest bis in den Einsatz hinein ausgebildet. Die Verriegelungseinrichtung (30) ist derart gestaltet, dass der Einsatz (15) bei in der Futterhülse (12) verbleibendem Rohr (18) in der Aufnahme (13) lösbar und daraus entnehmbar ist (Fig. 1).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Futter für drehantreibbare Werkzeuge, insbesondere Bohrer, Gewindebohrer od. dgl., der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.

[0002] Futter der eingangs genannten Art sind allgemein bekannt. Sie werden z. B. zum Gewindeschneiden auf Fertigungszentren und NC-Maschinen mit geeigneter Gewindeschneideinrichtung eingesetzt. Derartige Futter können auch mit einem Minimallängenausgleich mit axialer Dämpfung ausgestattet sein, der Synchronisationsfehler während des Schneidvorganges sowie etwaige auftretende Axialkräfte beim Umschalten der Maschinenspindel kompensiert. Solche Futter sind prinzipiell auch für eine zentrale Kühlmittelzuführung zum Werkzeug geeignet, nicht jedoch für eine heutzutage gewünschte Minimalmengenschmierung und für solche Einsätze, die durch Überführen der Verriegelungseinrichtung in deren Freigabestellung gelöst und aus der Aufnahme der Futterhülse entnommen werden sollen, ohne dass hierbei Veränderungen, z. B. Demontagen, am System der Minimalmengenschmierung erforderlich sind.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Futter der eingangs genannten Art zu schaffen, das insbesondere auch einer Minimalmengenschmierung zugänglich ist bei zugleich funktionierender Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln bzw. Lösen eines in die Aufnahme eingesteckten Einsatzes, der ohne Manipulationen an den Elementen der Minimalmengenschmierung leicht entnehmbar ist.

[0004] Die Aufgabe ist bei einem Futter für drehantreibbare Werkzeuge der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte weitere Erfindungsmerkmale sowie Ausgestaltungen dazu ergeben sich aus den Unteransprüchen. Das erfindungsgemäße Futter ermöglicht eine zuverlässige Minimalmengenschmierung ohne etwaige Gefahr einer Störung dieser, wobei trotz des zentralen Rohres als Bestandteil der Minimalmengenschmierung die Verriegelungseinrichtung zwischen der Verriegelungsstellung und der Freigabestellung unbehindert verstellbar ist und der Einsatz, z.B. in Form einer Schrumpfhülse, nach Lösen der Verriegelungseinrichtung aus der Aufnahme der Futterhülse ohne Beeinträchtigung der darin verbleibenden Bauteile der Minimalmengenschmierung, insbesondere des zentralen Rohres, entnommen werden und ein neuer Einsatz eingesteckt werden kann. Das Wechseln des Einsatzes ist einfach und schnell möglich. Ein in der Aufnahme befindlicher Einsatz kann mittels der Verriegelungseinrichtung ohne Beeinträchtigung der Minimalmengenschmierung und durch diese entriegelt und der Aufnahme entnommen werden. Statt einer Schrumpfhülse als Einsatz können auch anders gestaltete Einsätze verwendet werden. Das Futter hat eine schlanke, kompakte Bauform und ist einfach im Aufbau und betriebssicher. Es gewährleistet eine große Rundlaufgenauigkeit mit sicherer Drehmomentübertragung von der Futterhülse auf ein im Einsatz befindliches Werkzeug. Ein eingangs beschriebener Minimallängenausgleich mit axialer Dämpfung zur Kompensierung von Synchronisationsfehlern und eventuell auftretenden Axialkräften bei der Spindelumschaltung kann bedarfsweise auch bei diesem Futter vorgesehen bzw. beibehalten werden.

[0005] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.

[0006] Der vollständige Wortlaut der Ansprüche ist vorstehend zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen nicht wiedergegeben, sondern statt dessen lediglich durch Hinweis auf die Ansprüche darauf Bezug genommen, wodurch jedoch alle diese Anspruchsmerkmale als an dieser Stelle ausdrücklich und erfindungswesentlich offenbart zu gelten haben. Dabei sind alle in der vorstehenden und folgenden Beschreibung erwähnten Merkmale sowie auch die allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale weitere Bestandteile der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den Ansprüchen erwähnt sind.

[0007] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
einen schematischen axialen Längsschnitt eines Futters für drehantreibbare Werkzeuge, bei dem eine innere Verriegelungseinrichtung für eine Schrumpfhülse sich in ihrer Verriegelungsstellung befindet,
Fig. 2
eine schematische Seitenansicht mit teilweisem Schnitt entlang der Linie II - II in Fig. 1,
Fig. 3
einen schematischen Schnitt entlang der Linie III - III in Fig.1,
Fig. 4
eine schematische perspektivische Ansicht eines von einem Rohr zentral durchsetzten, in Verriegelungsstellung dargestellten Riegels der Verriegelungseinrichtung des Futters in Fig. 1,
Fig. 5
einen schematischen Schnitt entlang der Linie V - V, bei dem sich der Riegel in der Verriegelungsstellung befindet,
Fig. 6
einen schematischen Schnitt etwa entsprechend demjenigen in Fig. 5, wobei sich der Riegel in der Freigabestellung befindet.


[0008] In den Zeichnungen ist ein Futter 10 für drehantreibbare Werkzeuge gezeigt, insbesondere für Bohrer, vor allem für Gewindebohrer. Das Futter 10 ist z. B. mit einem Minimallängenausgleich mit axialer Dämpfung versehen, der etwaige Synchronisationsfehler beim Gewindeformen oder Gewindeschneiden mittels eines nicht gezeigten Gewindebohrers während der spangebenden Bearbeitung sowie etwaige maschinenseitig,z. B. beim Umschalten der Werkzeugmaschinenspindel, auftretende Axialkräfte kompensieren kann. Diese Wirkung ist durch integrierte, verformbare und nur schematisch angedeutete Ringe 11 aus einem Elastomer erreicht. Das Futter 10 weist eine Futterhülse 12 mit zentraler innerer Aufnahme 13 auf, wobei die Futterhülse 12 maschinenseitig aufnehmbar ist, und zwar entweder direkt oder in der Ausbildung als Einsatz, der dann maschinenseitig in einem dort vorhandenen, nicht gezeigten Futter gespannt und gehalten werden kann. Die Aufnahme 13 besteht z. B. aus einer zylindrischen Bohrung 14 am in Fig. 1 vorderen rechten Ende der Futterhülse 12. In die Aufnahme 13 ist ein Einsatz 15 mit einem zylindrischen Einsteckteil 16 einsteckbar. Der Einsatz 15 kann in vorteilhafter Weise aus einer Schrumpfhülse 17 bestehen, die zur thermischen Schrumpfbefestigung eines Werkzeuges darin ausgebildet ist. Eine derartige Schrumpfhülse 17 zur thermischen Schrumpfbefestigung eines Werkzeuges muss zum Werkzeugwechsel erwärmt werden, um eine das Werkzeug freigebende Dehnung zu erzeugen. Um bei dieser Erwärmung die Ringe 11 aus einem Elastomer nicht zu beschädigen, muss die Schrumpfhülse 17 zum Werkzeugwechsel aus der Futterhülse 12 entnehmbar sein. Im eingesteckten Zustand der Schrumpfhülse 17 ist diese mit der Futterhülse 12 mittels einer Verriegelungseinrichtung 30 lösbar verbunden, die sich bei den Darstellungen in Fig. 1, 2, 4 und 5 in einer Verriegelungsstellung befindet, in der die eingesteckte Schrumpfhülse 17 in der Aufnahme 13 der Futterhülse 12 fest verriegelt ist. Die Verriegelungseinrichtung 30 lässt sich aus dieser Verriegelungsstellung in eine in Fig. 6 nur schematisch angedeutete Freigabestellung bewegen, in der die Schrumpfhülse 17 in der Aufnahme 13 gelöst und aus dieser gegensinnig zum Einstecken herausziehbar und entnehmbar ist.

[0009] Die Futterhülse 12 und die Schrumpfhülse 17 sind für Minimalmengenschmierung mit zentraler Zuführung von Kühl-/Schmiermittel über ein zentrales Rohr 18 zumindest bis in die Schrumpfhülse 17 hinein ausgebildet. Die Verriegelungseinrichtung 30 ist derart gestaltet, dass die Schrumpfhülse 17 bei in der Futterhülse 12 verbleibendem Rohr 18 in der Aufnahme 13 lösbar und aus dieser entnehmbar ist. Bei dieser Entnahme der Schrumpfhülse 17 verbleibt somit das Rohr 18 innerhalb der Futterhülse 12 in der in Fig. 1 dargestellten Position, wobei das Rohr 18 durch die Verriegelungseinrichtung 30 noch geführt ist, wie später noch erläutert wird. Bei der Minimalmengenschmierung wird ein Aerosol, das aus in Luft fein verteilten Schmierstofftröpfchen besteht, durch einen Kanal, der im Inneren des Rohres 18 gebildet ist und einen konstanten Querschnitt aufweist, hindurch möglichst bis zu den Schneiden eines eingesetzten Werkzeuges geleitet. Das zentral angeordnete Rohr 18 weist über die gesamte Länge des dadurch gebildeten Kühl-/Schmiermittelkanals einen konstanten Querschnitt ohne etwaige Umlenkungen, Abkantungen od. dgl. auf, um zu verhindern, dass sich an derartigen Querschnittsänderungen die feinen Schmierstofftröpfchen absetzen können, wodurch eine zuverlässige Minimalmengenschmierung beeinträchtigt wäre. Diesen Bedingungen ist durch das zentrale geradlinig verlaufende Rohr 18 im Zentrum der Futterhülse 12 und der Aufnahme 13 Rechnung getragen, wobei das Rohr 18 sich bis zur Schrumpfhülse 17 und in dieser durch einen zentralen Durchlass 19 zumindest im Bereich des Einsteckteils 16 erstreckt. Die Schrumpfhülse 17 enthält eine zentrale, mittels eines Gewindes 20 axial einstellbare Einstellhülse 21, die der axialen Einstellung in Anpassung an das in die Schrumpfhülse 17 eingesetzte Werkzeug dient, wobei der zentrale Durchlass 19 für das Rohr 18 in dieser Einsteckhülse 21 enthalten ist.

[0010] Die Verriegelungseinrichtung 30 enthält in der Futterhülse 12 einen Riegel 31, der in der Futterhülse 12 zwischen einer Verriegelungsstellung gemäß Fig. 1, 2, 4 und 5 und einer Freigabestellung gemäß Fig. 6 bewegbar ist. Der Riegel 31 dient in seiner Verriegelungsstellung der Verriegelung der in die Aufnahme 13 eingesteckten Schrumpfhülse 17. Die Bewegung des Riegels 31 zwischen dieser Verriegelungsstellung und der Freigabestellung, in der die Schrumpfhülse 17 aus der Aufnahme 13 entnommen werden kann, wird durch den Axialverlauf des Rohres 18, das fester Bestandteil der Futterhülse 12 ist und bleibt, nicht behindert. Der Riegel 31 reicht quer durch die Aufnahme 13 und ist um seine Längsmittelachse 32 zwischen der Verriegelungsstellung und der Freigabestellung drehverstellbar. Hierzu dient eine an einem, in Fig. 1 unten befindlichen Ende des Riegels 31 vorgesehene Werkzeugangriffsfläche, z. B. ein Innensechskant 33, in den ein Werkzeug eingesteckt werden kann, das danach zur Drehverstellung z. B. um zumindest etwa 90° im Uhrzeigersinn gemäß Pfeil 34 in Fig. 4 gedreht werden kann. Der Riegel 31 enthält einen zur Längsmittelachse 22 der Aufnahme 13 koaxialen, zu seiner Längsmittelachse 32 quer gerichteten ersten Durchlass 35 in Form einer Bohrung, durch den sich das Rohr 18 hindurch erstreckt. Der Bohrungsdurchmesser ist zumindest geringfügig größer als der Außendurchmesser des Rohres 18. Ferner enthält der Riegel 31 einen zweiten Durchlass 36 etwa gleichen Durchmessers, der etwa rechtwinklig zum ersten Durchlass 35 gerichtet ist und diesen kreuzt, so dass beide Durchlässe 35, 36 im Zentrum ineinander übergehen. Die Längsmittelachsen beider Durchlässe 35 und 36 verlaufen innerhalb einer gemeinsamen, quer zur Längsmittelachse 32 des Riegels 31 gerichteten Radialebene. Zwei einander diamentral gegenüberliegende, in Fig. 5 und 6 der besseren Übersicht wegen mit 37 und 38 gekennzeichnete, Quadrantenbereiche zwischen den beiden sich kreuzenden Durchlässen sind entfernt, derart, dass eine Drehverstellung des Riegels 31 in Pfeilrichtung 34 um einen Winkel von zumindest etwa 90° relativ zu dem hindurchführenden und feststehenden Rohr 18 möglich ist.

[0011] Der Riegel 31 ist aus einem in der Futterhülse 12 um die Längsmittelachse 32 drehbar gelagerten Zylinderbolzen gebildet, der auf zwei einander diametral gegenüberliegenden Umfangsbereichen Abflachungen 39 und 40 aufweist, die zueinander etwa parallel verlaufen und sich parallel zur Längsmittelachse 32 des Riegels 31 erstrecken. Der erste Durchlass 35 mündet beidendig in den Abflachungen 39, 40 und ist mit seiner Mittelachse zu diesen etwa rechtwinklig ausgerichtet.

[0012] Die Schrumpfhülse 17 weist am Einsteckteil 16 eine endseitige Gabel 23 auf, die in Fig. 1 nach links hin offen ist und durch zwei zueinander parallele Gabelschenkel 24 und 25 gebildet ist. Beim Einstecken der Schrumpfhülse 17 in die Aufnahme 13 der Futterhülse 12 kann die Gabel 23 mit ihren Gabelschenkeln 24, 25 den sich in Freigabestellung befindlichen Riegel 31 übergreifen und zwischen den Gabelschenkeln 24, 25 aufnehmen. Die Gabel 23 ist mit einer dem Durchmesser des Riegels 31 zumindest im wesentlichen entsprechenden und in Richtung der Längsmittelachse 32 verlaufenden Bohrung dergestalt versehen, dass die Gabeln 24, 25 auf den einander zugewandten Seiten entsprechende, an die Zylinderform des Riegels 31 angepasste Eintiefungen 26 bzw. 27, z. B. konkave Bogenverläufe, aufweisen, in die der Riegel 31 in Form des Zylinderbolzens bei der Drehung um seine Längsmittelachse 32 in seine Verriegelungsstellung (Fig. 5) mit seinen bogenförmigen Umfangsbereichen, die zwischen den Abflachungen 39, 40 verlaufen, zur Verriegelung der Schrumpfhülse 17 formschlüssig hineindrehbar ist.

[0013] Der Riegel 31 ist mit in Fig. 3 gezeigten Rastelementen 41, 42 und 43 ausgestattet, die z. B. aus Kugeln bestehen. Zwei Rastelemente 41, 42 sind in einer diametralen Bohrung 44 in einer Kopfscheibe 45 des Riegels 31 enthalten. In der Bohrung 44 befindet sich eine Feder 46, mittels der die Rastelemente 41 und 42 mit einer radial nach außen gerichteten Federkraft beaufschlagt und gegen die Futterhülse 12 angedrückt sind. Die Futterhülse 12 enthält auf der Höhe der Rastelemente 41 bis 43 innenseitig eine über etwa 90° Umfangswinkel sich erstreckende Nut 47, in die die Rastelemente radial eingreifen. Das Rastelement 43 sitzt in einer Vertiefung 48 der Kopfscheibe 45. Die beiden Drehpositionen des Riegels 31, die der Verriegelungsstellung bzw. Freigabestellung entsprechen, werden durch die Rastelemente 41 bis 43 definiert, die in der Nut 47 gleiten und an der jeweiligen, radial gerichteten Endwand der Nut 47 anschlagen. Die Verriegelung des Riegels 31 in der Verriegelungsstellung erfolgt über das Rastelement 43 und das angefederte Rastelement 41 und in der Freigabestellung über das Rastelement 43 und das angefederte Rastelement 42.

[0014] Die Futterhülse 12 ist im Bereich des Riegels 31 von einer Hülse 28 umgeben, die im Bereich des Innensechskants 33 mit einer Bohrung 29 für den Durchgriff eines Werkzeuges versehen ist.

[0015] In Fig. 1, 2, 4 und 5 ist der Zustand gezeigt, bei dem in die Aufnahme 13 der Futterhülse 12 eine Schrumpfhülse 17 mit ihrem Einsteckteil 16 eingesteckt und mittels der Verriegelungseinrichtung 30, die sich in ihrer Verriegelungsstellung befindet, so verriegelt ist, dass ein sicherer axialer Halt gewährleistet ist. Durch die Passung zwischen der Bohrung 14 und dem Durchmesser des Einsteckteils 16 ist zugleich eine spielfreie, sichere Befestigung in radialer Richtung gewährleistet. Eine zuverlässige Drehmomentübertragung ist auch mittels des zwischen die Gabelschenkel 24, 25 formschlüssig eingreifenden Riegels 31 gewährleistet. Ferner ist eine große Rundlaufgenauigkeit sichergestellt. Die Verriegelung der Schrumpfhülse 17 ist dadurch sichergestellt, dass der Riegel 31 in der Verriegelungsstellung gemäß Fig. 1, 2, 4 und 5 mit den beiden einander diametral gegenüberliegenden, zwischen den Abflachungen 39 und 40 befindlichen Umfangsbereichen formschlüssig aufgenommen ist in den Eintiefungen 26, 27 der Gabelschenkel 24, 25. Die Verriegelungsstellung ist durch die Rastelemente 41 und 43 gesichert, die beide in die Nut 47 eingreifen und dort in jeder Drehrichtung an der zugeordneten Endwand der Nut 47 anschlagen.

[0016] Soll die Schrumpfhülse 17 mit darin eingeschrumpftem, nicht gezeigtem Werkzeug in der Aufnahme 13 gelöst werden, so wird der Riegel 31 mittels eines durch die Bohrung 29 in den Innensechskant 33 eingesteckten Werkzeuges in Richtung des Pfeiles 34 um etwa 90°-Umfangswinkel gedreht, d. h. von der in Fig. 5 gezeigten Verriegelungsstellung in die in Fig. 6 gezeigte Freigabestellung. In dieser sind die Eintiefungen 26, 27 der Gabelschenkel 24, 25 außer Eingriff mit den zwischen den Abflachungen 39, 40 verlaufenden bogenförmigen Umfangsbereichen des Riegels 31. Das von Abflachung 39 zu Abflachung 40 gemessene Querschnittsmaß ist kleiner als das Öffnungsmaß der Gabel 23 in Form des Querabstandes der beiden Gabelschenkel 24, 25 voneinander, so dass in dieser Freigabestellung gemäß Fig. 6 die Schrumpfhülse 17 nicht mehr verriegelt ist und somit aus der Aufnahme 13 der Futterhülse 12 herausgezogen werden kann. Bei der Drehbetätigung des Riegels 31 von der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung verbleibt das Rohr 18 fest an der Futterhülse 12 und durchsetzt den Riegel 31, und zwar in der Verriegelungsstellung aufgrund des Durchgangs durch den ersten Durchlass 35 und in der demgegenüber um etwa 90° gedrehten Freigabestellung durch den Durchgang durch den zweiten Durchlass 36. Aufgrund der schematisch angedeuteten Schlitze in den beiden Quadrantenbereichen 37 und 38, über die die beiden Durchlässe 35, 36 in Umfangsrichtung miteinander verbunden sind, wird relativ zum feststehenden Rohr 18 diese Drehbetätigung des Riegels 31 zwischen der Verriegelungsstellung und der Freigabestellung möglich, ohne dass dabei das in der Futterhülse 12 verbleibende Rohr 18 störend im Wege ist. Die Gestaltung macht es somit möglich, ein für optimale Minimalmengenschmierung erforderliches geradliniges Rohr 18 im Zentrum der Futterhülse 12 und der Schrumpfhülse 17 zu platzieren und gleichwohl eine Verriegelung und Entriegelung der eingesteckten Schrumpfhülse 17 vorzunehmen, ohne dass dabei das Rohr 18 störend im Wege ist. Zugleich ist nach Entriegeln der Schrumpfhülse 17 auch ein Herausziehen dieser aus der Aufnahme 13 schnell und einfach bei nach wie vor verbleibendem Rohr 18 möglich. Das Futter 10 ermöglicht somit ein einfaches und schnelles Wechseln des Einsatzes 15, insbesondere in Form der Schrumpfhülse 17, ohne dass dabei das Rohr 18 entfernt werden müsste oder in sonstiger Weise störend im Wege ist. Bei allem ergibt sich für das Futter 10 eine schlanke, kompakte Bauform. Dabei versteht es sich, dass als Einsatz 15 statt der Schrumpfhülse 17 auch andere schnelladaptierbare Einsätze verwendet werden können. Ebenso versteht es sich, dass die Futterhülse 12 als maschinenseitig in einem dort vorhandenen Futter aufnehmbarer Einsatz ausgebildet sein kann oder statt dessen direkt maschinenseitig aufnehmbar ist.


Ansprüche

1. Futter für drehantreibbare Werkzeuge, insbesondere Bohrer, Gewindebohrer od. dgl., mit einer maschinenseitig aufnehmbaren Futterhülse (12), die eine zentrale innere Aufnahme (13) für einen in die Aufnahme (13) einsteckbaren Einsatz (15) enthält, der z. B. als Schrumpfhülse (17) zur thermischen Schrumpfbefestigung eines Werkzeuges darin ausgebildet ist und der im eingesteckten Zustand mit der Futterhülse (12) mittels einer Verriegelungseinrichtung (30) lösbar verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Futterhülse (12) und der Einsatz (15), insbesondere die Schrumpfhülse (17), für Minimalmengenschmierung mit zentraler Zuführung von Kühl-/Schmiermittel über ein zentrales Rohr (18) zumindest bis in den Einsatz (15) hinein ausgebildet sind und dass die Verriegelungseinrichtung (30) derart gestaltet ist, dass der Einsatz (15) bei in der Futterhülse (12) verbleibendem Rohr (18) in der Aufnahme (13) lösbar und daraus entnehmbar ist.
 
2. Futter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einsatz (15) einen zentralen Durchlass (19) für das Rohr (18) enthält.
 
3. Futter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einsatz (15) eine zentrale, mittels eines Gewindes (20) axial einstellbare Einstellhülse (21) enthält und dass der zentrale Durchlass (19) für das Rohr (18) in der Einstellhülse (21) enthalten ist.
 
4. Futter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungseinrichtung (30) in der Futterhülse (12) einen zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Freigabestellung bewegbaren Riegel (31) für eine Verriegelung des in die Aufnahme (13) eingesteckten Einsatzes (15) enthält und dass die Bewegung des Riegels (31) zwischen der Verriegelungsstellung und der Freigabestellung nicht durch den Axialverlauf des Rohres (18) behindert ist.
 
5. Futter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel (31) quer durch die Aufnahme (13) reicht und um seine Längsmittelachse (32) zwischen der Verriegelungsstellung und der Freigabestellung drehverstellbar ist.
 
6. Futter nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel (31) einen zur Längsmittelachse (22) der Aufnahme (13) koaxialen, quer zu seiner Längsmittelachse (32) gerichteten Durchlass (35) enthält, durch den sich das Rohr (18) hindurcherstreckt.
 
7. Futter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel (31) einen zweiten Durchlass (36) enthält, der etwa rechtwinklig zum ersten Durchlass (35) gerichtet ist und diesen kreuzt, und
dass zwei einander etwa diametral gegenüberliegende Quadrantenbereiche (37, 38) zwischen den beiden sich kreuzenden Durchlässen (35, 36) entfernt sind, derart, dass eine Drehverstellung des Riegels (31) um einen Winkel von zumindest etwa 90° relativ zu dem hindurchführenden Rohr (18) möglich ist.
 
8. Futter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel (31) mittels Rastelementen (41, 42, 43), z. B. Rastkugeln, bei der Drehverstellung in der Verriegelungsstellung sowie in der Freigabestellung verrastbar ist.
 
9. Futter nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel (31) aus einem in der Futterhülse (12) drehbar gelagerten Zylinderbolzen gebildet ist.
 
10. Futter nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel (31), insbesondere Zylinderbolzen, auf zwei einander diametral gegenüberliegenden Umfangsbereichen Abflachungen (39, 40) aufweist, die zur Längsmittelachse (32) und zueinander etwa parallel verlaufen.
 
11. Futter nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden zueinander etwa rechtwinkligen Durchlässe (35, 36) im Riegel (31) als Bohrungen ausgebildet sind.
 
12. Futter nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Durchlass (35), insbesondere eine Bohrung, im Riegel (31) mit seiner Mittelachse etwa rechtwinklig zu den beiden Abflachungen (39, 40) ausgerichtet ist.
 
13. Futter nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einsatz (15) an seinem Einsteckende (16) eine Gabel (23) aufweist, die beim Einstecken des Einsatzes (15) in die Aufnahme (13) der Futterhülse (12) den Riegel (31), wenn sich dieser in seiner Freigabestellung befindet, übergreifen und zwischen ihren Gabelschenkeln (24, 25) aufnehmen kann.
 
14. Futter nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gabel (23) auf den einander zugewandten Seiten der Gabelschenkel (24, 25) an den als Zylinderbolzen ausgebildeten Riegel (31) angepasste Eintiefungen (26, 27), z. B. konkave Bogenverläufe, aufweist, in die der als Zylinderbolzen ausgebildete Riegel (31) bei Drehung in seine Verriegelungsstellung mit seinen zwischen den Abflachungen (39, 40) verlaufenden bogenförmigen Umfangsbereichen zur Verriegelung des Einsatzes (15) formschlüssig hineindrehbar ist.
 




Zeichnung