[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verarbeitung einer
von einer Rollenrotationsdruckmaschine kommenden, mit einem in Abschnitte unterteilbaren
Druckbild bedruckten Bedruckstoffbahn zu Sammelprodukten inform mehrlagiger, jeweils
einen Satz aufeinander folgender Abschnitte des Druckbilds enthaltender Päckchen.
[0002] Zur Verarbeitung einer Bedruckstoffbahn zu Sammelprodukten finden bisher mit rotierenden
Zylindern ausgestattete Falzapparate Verwendung. Diese ermöglichen zwar eine hohe
Produktvariabilität, jedoch keine Formatvariabilität.
[0003] Am Eingang des Falzapparates der bekannten Anordnungen befindet sich ein Querschneider,
der eine einlaufende Bahn, bzw. ein einlaufendes Bahnpaket in aufeinanderfolgende
Abschnitte unterteilt, deren Länge einem Zylinderumfang oder gleichen Teilen eines
Zylinderumfangs entspricht. Abschnitte mit einer Länge von einem Zylinderumfang werden
in der Regel als Signaturen bezeichnet. Die gebräuchlichen Falzapparate enthalten
einen dem Querschneider nachgeordneten Sammelzylinder, der mehrere Umfangsabschnitte
aufweist, auf denen bei jeder Umdrehung jeweils ein Bahnabschnitt abgelegt werden
kann. Die Anzahl der Umfangsabschnitte ist so auf das Druckbild abgestimmt, dass Abschnitte
mit zusammengehörenden Druckbildern, z.B. aufeinanderfolgenden Seiten, aufeinander
gesammelt werden können. Falzapparate dieser Art sind festformatig. Diese Festformatigkeit
ist jedoch insbesondere bei der Buchherstellung sehr nachteilig, da Bücher keiner
Standardisierung der Seitenhöhe unterliegen.
[0004] Aus der
EP 0000411 A1 ergibt sich eine Vorrichtung zur Herstellung von Sammelprodukten wie Blöcken, Büchern
etc., die ohne Verwendung eines Falzapparats, das heißt ohne rotierenden Sammelzylinder
auskommt. Diese bekannte Anordnung ist jedoch zur Verarbietung eines bahnförmigen
Eingangsmaterials nicht geeignet, sondern benötigt bogenförmiges Eingangsmaterial.
Die bekannte Anordnung enthält ein Schuppaggregat zur Bildung eines Schuppenstroms
und einen dem Schuppaggregat nachgeordneten Querschneider. Das Schuppaggregat besteht
aus einem taktweise bewegbaren, mit einem Bogenanschlag zusammenwirkenden Schieber,
der die auf ihn nach hinten einander überlappend aufgelegten, am Anschlag anlaufenden
Bogen taktweise vorschiebt. Der Querschneider besteht aus einem heb- und senkbaren
Messer, dem ein Niederhalter zugeordnet ist. Diese bekannte Anordnung ermöglicht daher
nur einen schrittweisen Betrieb mit Stillstand des Schuppenstroms bei jedem Schnitt
und ist daher für die Verarbeitung von bahnförmigem Eingangsmaterial nicht geeignet.
[0005] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein für die
Verarbeitung einer von einer Rollenrotationsdruckmaschine kommenden Bedruckstoffbahn
geeignetes Verfahren zu schaffen, das ohne Falzapparat auskommt und dennoch eine kontinuierliche
Arbeitsweise mit vergleichsweise hoher Produktionsgeschwindigkeit sowie eine einfache
Formatvariation ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache
und kostengünstige Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahren bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgaben werden durch die Maßnahmen der Ansprüche 1 und 5 gelöst.
[0007] Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird der Stand der Technik gemäß der genannten
EP 0000411 A1 unter Beibehaltung der grundsätzlichen Vorteile des falzapparatlosen Flachsammelns
in vorteilhafter Weise so verbessert, dass eine kontinuierliche Arbeitsweise und eine
hohe Produktionsgeschwindigkeit erreichbar sind, so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
anstelle eines bekannten Falzapparats einer Rollenrotationsdruckmaschine direkt nachgeordnet
sein kann.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung
anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
[0010] In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer zur Verarbeitung einer Endlosbahn geeigneten,
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2 bis 4
- Beispiele für eine Schuppenabstand-Vergleichmäßigungseinrichtung,
- Figur 5
- ein Beispiel für eine Seitenausrichteinrichtung,
- Figur 6
- ein Beispiel für eine Lagen-Verbindungseinrichtung und
- Figur 7
- eine Anordnung mit gegenüber im Schuppenbeginn versetztem Querschnitt.
[0011] Die Figur 1 zeigt eine Bedruckstoffbahn 1, die von einer nicht näher dargestellten
Rollenrotationsmaschine kommt und längs gefalzt und/oder längs geschnitten sein kann.
Anstelle einer einlagigen Bahn kann es sich somit auch um ein Bahnpaket mit mehreren,
aufeinander liegenden Bahnen handeln. Im Folgenden wird der Einfachheit halber immer
von einer Bahn gesprochen, wobei jedoch sowohl eine Einzelbahn als auch ein Bahnpaket
darunter verstanden werden kann. Die mit der Produktionsgeschwindigkeit der vorgeordneten
Druckmaschine transportierte Bahn 1 durchläuft einen als Rotationsquerschneider ausgebildeten
Querschneider 2, wie er bei konventionellen Falzapparaten am Falzapparateingang angeordnet
ist. Mittels des Querschneiders 2 wird die Bahn 1 in aufeinanderfolgende bogenförmige
Flachprodukte unterteilt, deren Länge zweckmäßig einem Zylinderumfang der vorgeordneten
Druckmaschine entspricht.
[0012] Derartige Produkte werden in der Regel als Signaturen bezeichnet, so dass im Folgenden
immer von Signaturen 3 die Rede ist. Der Querschneider 2 besitzt im dargestellten
Beispiel einen Messerzylinder 4 mit einem Messer am Umfang. Die Umfangsgeschwindigkeit
des Messerzylinders 4 ist daher so einzustellen, dass sich ein der Länge der Signaturen
3 entsprechender Schnittabstand ergibt. Da in modernen Druckmaschinen Zylinder mit
unterschiedlichem Durchmesser Verwendung finden und daher unterschiedliche Formate
erzeugt werden können, ist die Geschwindigkeit des Querschneiders 2 zweckmäßig einstellbar.
Zur Führung der Bahn 1 sind dem Querschneider 2 Führungsrollenpaare 5 vorgeordnet,
die zweckmäßig als Zugrollen ausgebildet sind.
[0013] Die von der Bahn 1 abgetrennten Signaturen 3 enthalten eine Oberflächeneinteilung,
die aus dem aufgedruckten Druckbild resultiert. Bei der Buchherstellung, die als bevorzugtes
Anwendungsgebiet der Erfindung in Frage kommen kann, ist der Formzylinder in der Regel
in Umfangsrichtung nicht unterteilt, sondern mit einer über den ganzen Umfang durchgehenden
Druckplatte belegt, die eine Druckform mit mehreren in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden
Feldern enthält, deren Höhe jeweils der Höhe einer unbeschnittenen Buchseite entspricht.
Dabei ist praktisch jede gewünschte Umfangsteilung denkbar. Im Folgenden ist im Zusammenhang
mit der Umfangsteilung der Einfachheit halber von "Seiten am Umfang" die Rede. Im
dargestellten Beispiel wird von einem Formzylinder ausgegangen, der eine Druckform
mit vier Seiten am Umfang enthält. Die Signaturen 3 besitzen hier dementsprechend
eine Vierer-Oberflächeneinteilung mit vier aufeinanderfolgenden Seiten a,b,c,d. Wie
schon erwähnt sind insbesondere bei der Buchherstellung auch andere gerade oder ungerade
Oberflächeneinteilungen, beispielsweise eine Dreier-, Fünfer- oder Sechserteilung
denkbar.
[0014] Die auf einem Zylinderumfang gedruckten Seiten bilden in der Regel einen Satz zusammengehörender
Seiten, die gemeinsam weiterverarbeitet werden. Hierzu werden mehrlagige Päckchen
6 gebildet, die jeweils alle Seiten a,b,c,d eines kompletten Seitensatzes, d. h. alle
Seiten, die eine Signatur 3 enthält, enthalten. Die einzelnen Seiten a,b,c,d sind
dabei in derselben Reihenfolge untereinander angeordnet, wie sie auf der Signatur
3 hintereinander angeordnet sind. Die Länge der Päckchen 6 entspricht dementsprechend
der Höhe einer Seite. Im dargestellten Beispiel enthalten die Signaturen 3 wie erwähnt
jeweils vier Seiten. Die Päckchen 6 enthalten dementsprechend vier Lagen.
[0015] Zur Bildung der Päckchen 6 wird aus den aufeinanderfolgenden Flachprodukten, hier
in Form der durch den Querschneider 2 gebildeten Signaturen 3, ein mehrlagiger Schuppenstrom
7 zusammengestellt, wobei bei der Buchherstellung ein der Seitenhöhe entsprechender
Schuppenabstand vorgesehen wird. Dementsprechend ergibt sich eine der Anzahl der Seiten
pro Signatur 3 entsprechende Anzahl von Lagen des Schuppenstroms 7, wobei infolge
des gewählten Schuppenabstands von einer Seite jeweils ein kompletter Seitensatz übereinander
zu liegen kommt. So liegen bespielsweise unter der ersten Seite a der obersten Signatur
die zweite Seite b der zweiten Signatur, darunter die dritte Seite c der dritten Signatur
und ganz unten der vierte Nutzen d der vierten Signatur.
[0016] Zur Bildung der jeweils einen Seitensatz enthaltenden Päckchen 6 wird der Schuppenstrom
7 einfach entsprechend unterteilt. Hierzu ist ein weiterer, ebenfalls als Rotationsquerschneider
ausgebildeter Querschneider 8 vorgesehen, durch welchen der Schuppenstrom 7 hindurch
geführt wird. Der Querschneider 8 ist so ausgebildet, dass sich ein dem Schuppenabstand
und damit der Seitenhöhe und der gewünschten Päckchenlänge entsprechender Schnittabstand
ergibt. Im dargestellten Beispiel enthält der Querschneider einen Messerzylinder 9
mit vier Messern am Umfang. Der Durchmesser des Messerzylinders 9 entspricht dem Durchmesser
des lediglich ein Messer am Umfang aufweisenden Messerzylinders 4 des Querschneiders
2. Bei einer derartigen Ausführung kann der Querschneider 8 mit derselben Geschwindigkeit
wie der Querschneider 2 laufen, was die Antriebseinrichtung vereinfachen kann. Bei
anderer Messerzahl etc. muss der gewünschte Schnittabstand durch entsprechende Einstellung
der Geschwindigkeit erreicht werden. Der Querschneider 8, vorzugsweise beide Querschneider
2 und 8 sind daher zweckmäßig mit variabler Geschwindigkeit antreibbar.
[0017] Die durch den Querschneider 8 vom Schuppenstrom 7 abgetrennten Päckchen 6 werden
zweckmäßig so vereinzelt, dass sich ein kleiner Abstand zwischen aufeinander folgenden
Päckchen 6 ergibt, was die weitere Verarbeitung erleichtern kann. So können die Päckchen
6 beispielsweise mit einem zusätzlichen Falz versehen und hierzu einem Schwertfalzwerk
etc. zugeführt werden.
[0018] Zur Bildung des Schuppenstroms 7 ist dem Querschneider 8 ein Schuppaggregat 10 vorgeordnet.
Dieses befindet sich bei der Anordnung gemäß Figur 1 im Bereich zwischen den beiden
Querschneidern 2 und 8. Das Schuppaggregat 10 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einem Transportorgan, hier in Form eines Transportbands 11, das mit einer gegenüber
der Geschwindigkeit der Bahn 1 und dementsprechend der Geschwindigkeit der den Querschneider
2 verlassenden Signaturen 3 reduzierten Geschwindigkeit angetrieben wird. Um den gewünschten
Schuppenabstand zu erreichen, ist dabei die Geschwindigkeit des Transportbands 11
um einen der Anzahl der gewünschten Lagen des Schuppenstroms 7 entsprechenden Divisor
kleiner als die Geschwindigkeit der Bahn 1. Im dargestellten Beispiel beträgt die
Geschwindigkeit des Transportbands 11 ein Viertel der Bahngeschwindigkeit.
[0019] Zur Bildung des Transportbands 11 kann ein Tisch mit einer zugeordneten Saugbandanordnung
mit einem oder mehreren Saugbändern vorgesehen sein. Bei der Verwendung von Saugbändern
ergibt sich der Vorteil, dass die Oberseite des Schuppenstroms 7 gut zugänglich ist.
Die das Schuppaggregat 10 bildende Transporteinrichtung ist zweckmäßig mit variabler
Geschwindigkeit antreibbar, so dass der Schuppenabstand unterschiedlichen Seitenhöhen
angepasst werden kann. Dasselbe gilt, wie schon erwähnt, für die Querschneider 2 und
8.
[0020] Die im Querschneider 8 vom Schuppenstrom 7 abgetrennten Päckchen 6 werden auf einem
Transportband 12 aufgenommen, das zur Erzielung der erwünschten Vereinzelung mit einer
gegenüber der Schuppenstromgeschwindigkeit leicht erhöhten Geschwindigkeit antreibbar
ist.
[0021] Bei hohen Geschwindigkeiten und/oder problematischem Bedruckstoffmaterial kann es
zu Ungenauigkeiten im Bereich des Schuppenstroms 7 kommen. Um dem vorzubeugen, ist
zweckmäßig eine Einrichtung zur Vergleichmäßigung des Schuppenabstands vorgesehen.
In Figur 1 ist eine derartige Schuppenabstand-Vergleichmäßigungseinrichtung 14 angedeutet,
die dem Querschneider 8 vorgeordnet und dementsprechend im Bereich des Schuppaggregats
10 vorgesehen ist. Die Schuppenabstand-Vergleichmäßigungseinrichtung 14 enthält ein
Anlauforgan, an welchem die die Einrichtung 14 passierenden Signaturen 3 mit ihrer
Vorderkante anlaufen, so dass eine exakte Ausrichtung erfolgt, und welches den Weg
der anlaufenden Signaturen 3 so freigibt, dass der gewünschte Schuppenabstand erreicht
wird.
[0022] In den dargestellten Beispielen wird der Schuppenstrom 7 so gebildet, dass die jeweils
letzte Signatur 3 über die jeweils vorhergehende Signatur 3 geschoben wird und diese
nach hinten überlappt. Hierbei sind die Vorderkanten der Signaturen 3 daher im Bereich
der Oberseite des Schuppenstroms 7 zugänglich. Die Schuppenabstand-Vergleichmäßigungseinrichtung
14 kann daher oberhalb des Schuppenstroms 7 angeordnet sein, was eine einfache Sichtkontrolle
ermöglicht. Zur Bildung eines Anlauforgans kann daher einfach, wie in Figur 1 angedeutet
ist, ein taktweise heb- und senkbarer Anschlag 15 vorgesehen sein, der an die Oberseite
des Schuppenstroms 7 anstellbar ist und zu einem definierten Zeitpunkt wegschwingt.
[0023] Bei einer anderen Ausführung können bewegbare Greifer vorgesehen sein. Eine derartige
Ausführung liegt der Figur 2 zugrunde. Die hierbei vorgesehen Greifer 16 sind zwischen
einer mit unterbrochenen Linien angedeuteten in Transportrichtung des Schuppenstroms
7 hinteren Fangstellung und einer mit durchgezogenen Linien angedeuteten, vorderen
Loslassstellung hin- und herbewegbar. In der Fangstellung sind die Greifer 16 geöffnet,
so dass die jeweils oberste Signatur 3 mit ihrem vorderen Randbereich in die Greifer
16 einlaufen kann. Anschließend werden die Greifer 16 geschlossen und zur Loslassstellung
bewegt, wobei die erfasste Signatur 3 mitgeschleppt wird. In der Loslassstellung geben
die Greifer 16 die erfasste Signatur 3 zu einem definierten Zeitpunkt frei und werden
anschließend zur Fangstellung zurück transportiert. Die aufeinander folgenden Freigaben
von Signaturen 3 erfolgen in einem vorgegebenen Abstand, so dass der gewünschte Schuppenabstand
erreicht wird. Die Greifer 16 sind im dargestellten Beispiel an einem Träger 17 aufgenommen,
der auf einer oberhalb des Schuppenstroms 7 vorgesehenen, zur Transporteinrichtung
11 parallelen Führung 18 hin- und herbewegbar geführt ist. Die Greifer 16 fungieren
hier als Anlauf- und Schlepporgane.
[0024] Bei der Ausführung gemäß Figur 3 ist zur Bildung eines Anlauforgans eine an die Oberseite
des Schuppenstroms 7 angestellte oder vorzugsweise taktweise anstellbare Anlaufwalze
19 vorgesehen. Diese besitzt zweckmäßig eine aus Gummi etc. bestehende, griffige Oberfläche.
Die Anlaufwalze 19 ist zweckmäßig so angeordnet, dass die jeweils obersten Signaturen
3 mit ihrer Vorderkante anlaufen und ab einem definierten Zeitpunkt exakt weiter transportiert
werden. Hierzu kann die Anlaufwalze 19 taktweise mehr oder weniger an die Oberseite
des Schuppenstroms 7 anstellbar sein.
[0025] Eine weitere Möglichkeit für eine Schuppenabstand-Vergleichmäßigungseinrichtung ist
in Figur 4 angedeutet. Hierbei ist zur Bildung eines Anlauforgans ein Schaufelrad
20 vorgesehen, in dessen durch die Schaufeln begrenzte Fächer die ankommenden Signaturen
3 einlaufen. Diese werden somit am Fachboden abgebremst und definiert auf den Schuppenstrom
7 abgelegt. Ein derartiges Schaufelrad 20 könnte zusammen mit einem zugeordneten Transportband
auch als Schuppaggregat vorgesehen sein, ähnlich den bekannten Schuppenstromauslegern.
[0026] Die obigen Beispiele beziehen sich auf oberhalb des Schuppenstroms 7 angeordnete
Schuppenabstand-Vergleichmäßigungseinrichtungen. Es wäre selbstverständlich aber auch
denkbar, derartige Einrichtungen auch im Bereich der Unterseite des Schuppenstroms
7 vorzusehen, beispielsweise in Form von mit Schuppenabstand auf dem Transportband
11 angeordneten Anschlägen, die mit der Hinterkante der Signaturen 3 zum Eingriff
kommen und diese in die gewünschte Position schieben können. Es wäre auch denkbar,
gleichzeitig obere und untere Anlauforgane vorzusehen, wobei die unteren schieben
und die oberen abbremsen, so dass für alle Fälle ein besonders exakter Schuppenabstand
gewährleistet wird.
[0027] Außer Unregelmäßigkeiten beim Schuppenabstand kann es auch vorkommen, dass die auf
dem Schuppenstrom 7 abgelegten Signaturen 3 seitlich gegeneinander versetzt sind,
wie dies in Figur 5 angedeutet ist. Zur Erzielung einer exakten seitlichen Ausrichtung
der Signaturen und exakter Seitenkanten des Schuppenstroms 7 kann daher vorteilhaft
eine dem Schuppaggregat 10 zugeordnete, dem Querschneider 8 vorgeordnete Seitenausrichteinrichtung
21 vorgesehen sein. Im dargestellten Beispiel sind zur Bildung der Seitenausrichteinrichtung
21 einander gegenüber liegende, den Seitenflanken des Schuppenstroms 7 zugeordnete
Seitenstoßer 22 vorgesehen, die quer zur Transportrichtung des Schuppenstroms 7 bewegbar
sind, wobei der dabei sich ergebende kleinste Abstand der Seitenstoßer 22 der Breite
der Signaturen 3 und damit des Schuppenstroms 7 entspricht. Es wäre aber auch denkbar,
den Schuppenstrom 7 zur Bewerkstelligung einer seitlichen Ausrichtung einfach an ein
seitliches Lineal anlaufen zu lassen.
[0028] Um sicherzustellen, dass die gewünschte Position der Signaturen 3 und dementsprechend
auch der übereinander sich befindenden Seiten jedes Seitensatzes erhalten bleibt,
können die Lagen des Schuppenstroms 7 mechanisch miteinander verbunden werden. Hierzu
kann, wie aus Figur 6 hervorgeht, eine dem Querschneider 8 vorgeordnete, im Bereich
des Schuppenstroms 7 vorgesehene Lagenverbindungseinrichtung 23 vorgesehen sein, welche
die Lagen des Schuppenstroms 7 in der Mitte des Schuppenstroms 7 mechanisch miteinander
verbindet. Dabei kann es sich um eine Vernadelung etc. handeln. In Figur 6 ist ein
Perforationsrad 24 angedeutet, das den Schuppenstrom 7 mittig perforiert und so die
Lagen des Schuppenstroms 7 mechanisch, aber jederzeit wieder lösbar miteinander verbindet.
Diese Verbindung stellt auch sicher, dass die Lagen der Päckchen 6 nicht lose übereinander
liegen, sondern mechanisch miteinander verbunden sind, was die Weiterverarbeitung
erleichtern kann. Sofern weiter oben geschilderte Einrichtungen zur Erhöhung der Schuppenstromgenauigkeit,
wie Schuppenabstand- Vergleichmäßigungseinrichtungen und/oder Seitenausrichteinrichtungen
etc. vorgesehen sind, ist die Lagenverbindungseinrichtung 23 diesen zweckmäßig nachgeordnet,
wie in Figur 6 angedeutet ist.
[0029] Bei den oben geschilderten Beispielen erfolgt der zur Bildung der Päckchen 6 erforderliche
Schnitt im Querschneider 8 exakt am Beginn jeder Schuppe des Schuppenstroms 7, d.h.
an der Vorderkante der jeweils obersten Signatur 3. Bei nicht exaktem Schuppenstrom
oder nicht exaktem Schnitt im Querschneider 2 können in Fällen dieser Art schmale
Papierstreifen anfallen, die am vorderen oder hinteren Ende einer Signatur 3 abgetrennt
werden. Diese Streifen können zu Störungen führen.
[0030] Um dem vorzubeugen kann die Oberflächeneinteilung der Signaturen so sein, dass das
jeweils erste und letzte Feld, d.h. die jeweils erste und letzte Seite gegenüber den
mittleren Seiten verkürzt ist und der Schnitt im Querschneider 8 auf die Seitengrenzen
der mittleren Seiten abgestellt ist, deren Länge zur Erzielung einer entsprechenden
Gesamtlänge der Signaturen 3 entsprechend der Verkürzung der vorderen und hinteren
Seiten erhöht ist. Eine Ausführung dieser Art zeigt die Figur 7. Hierbei ist erkennbar,
dass die Länge der vorderen und hinteren Seiten 3a, 3d gegenüber der Länge der mittleren
Seiten 3b, 3c verkürzt ist, so dass der Schnitt des Querschneiders 8 immer mit Vorlauf
gegenüber der Vorderkante der jeweils obersten Signatur 3 und Nachlauf gegenüber der
Hinterkante der jeweils untersten Signatur 3 erfolgt. Bei den Päckchen 6 ergibt sich
dementsprechend jeweils ein Rücksprung der Vorderkante der obersten Lage gegenüber
der Päckchenvorderkante und der Hinterkante der untersten Lage gegenüber der Päckchenhinterkante.
Dies wird bei einem nachfolgenden Beschnitt, der in der Regel sowieso stattfindet,
beseitigt.
[0031] Vorstehend sind zwar einige Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert, ohne
dass jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden sein soll. Vielmehr stehen dem Fachmann
eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, um den allgemeinen Gedanken der erfindungsgemäßen
Lösung an die Verhältnisse des Einzelfalls anzupassen. '
1. Verfahren zur Verarbeitung einer von einer Rollenrotationsdruckmaschine kommenden,
mit einem in Abschnitte (a,b,c,d) unterteilbaren Druckbild bedruckten Bedruckstoffbahn
(1) zu Sammelprodukten in Form mehrlagiger, jeweils einen Satz von aufeinanderfolgenden
Abschnitten (a,b,c,d) des Druckbilds enthaltenden Päckchen (6), wobei die mit der
Maschinengeschwindigkeit der Rollenrotationsdruckmaschine bewegte Bedruckstoffbahn
(1) durch einen Rotationsquerschneider (2) hindurchgeführt und hiermit in Signaturen
(3) mit der Druckbildlänge entsprechender Länge unterteilt wird, die auf einen der
Anzahl der Abschnitte (a,b,c,d) entsprechenden Teil der Bahngeschwindigkeit verzögert
und einander nach hinten überlappend unter Bildung eines Schuppenstroms (7) aufeinander
abgelegt werden, dessen Schuppenabstand vergleichmäßigt, dessen Seitenkanten ausgerichtet
und dessen aufeinanderliegende Lagen miteinander verbunden werden und der anschließend
durch einen weiteren Rotationsquerschneider (8) hindurchgeführt und hiermit in die
Päckchen (6) mit der Länge der Druckbildabschnitte (a,b,c,d) entsprechender Länge
unterteilt wird, die anschließend vereinzelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuppenstrom (7) im Bereich des Beginns jeder Schuppe, vorzugsweise am Beginn
jeder Schuppe, durchtrennt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaturen (3) eine Oberflächeneinteilung aufweisen, bei der das erste und letzte
Feld gegenüber den mittleren Feldern verkürzt ist und dass der Schuppenstrom (7) im
Bereich der Feldgrenzen der mittleren Feder unterteilt wird, deren Länge um die Verkürzung
der vorderen und hinteren Felder vergrößert ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Päckchen (6) vorne und hinten beschnitten werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einem einer Führung (5) für eine von einer Rollenrotationsdruckmaschine kommende,
mit einem in Abschnitte (a,b,c,d) unterteilbaren Druckbild bedruckte Bedruckstoffbahn
(1) nachgeordneten, einen der Druckbildlänge entsprechenden Schnittabstand aufweisenden
Rotationsquerschneider (2), dem eine durch eine mit einer einem der Anzahl der Druckbildabschnitte
entsprechenden Teil der Bahngeschwindigkeit antreibbare Saugbandeinrichtung (11) gebildetes
Schuppaggregat (10) nachgeordnet ist, dem eine im Bereich des hierauf ablegbaren Schuppenstroms
(7) angeordnete Schuppenvergleichmäßigungseinrichtung (14), eine Seitenausrichteinrichtung
(21) und eine Lagenverbindungseinrichtung (23) zugeordnet sind und dem ein weiterer,
einen der Länge der Druckbildabschnitte (a,b,c,d) entsprechenden Schnittabstand auweisender
Rotationsquerschneider (8) nachgeordnet ist, dem eine Päckchen-Vereinzelungseinrichtung
(12) nachgeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der den Schuppenstrom (7) unterteilende Rotationsquerschneider (8) und/oder
der die Bedruckstoffbahn (1) unterteilende Rotationsquerschneider (2) mit variabler
Geschwindigkeit antreibbar ist bzw. sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die das Schuppaggregat (10) bildende Saugbandeinrichtung mit variabler Geschwindigkeit
antreibbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schuppenvergleichmäßigungseinrichtung zumindest der Oberseite und/oder der Unterseite
des Schuppenstroms (7) zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schuppenvergleichmäßigungseinrichtung (14) wenigstens ein im Bereich des Schuppenstroms
(7) vorgesehenes, vorzugsweise in Laufrichtung des Schuppenstroms (7) bewegbares Anlauforgan
aufweist, an welchem die jeweils letzte Signatur (3) mit ihrer Vorderkante und/oder
Hinterkante anläuft.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlauforgan eine Greifeinrichtung (16) enthält.
11. Vorrichtüng nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenausrichtungeinrichtung (21) im Bereich der Flanken des Schuppenstroms (7)
angeordnete Seitenstoßer (22) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen-Verbindungseinrichtung (23) eine Perforationseinrichtung (24) und/oder
Vernadelungseinrichtung enthält.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Päckchen-Vereinzelungseinrichtung eine dem den Schuppenstrom (7) unterteilenden
Rotationsquerschneider (8) nachgeordnete, die Päckchen (6) aufnehmende Transporteinrichtung
(12) aufweist, die mit gegenüber der Geschwindigkeit des Schuppenstroms (7) erhöhter
Geschwindigkeit antreibbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnitt des den Schuppenstrom (7) unterteilenden Rotationsquerschneiders (8)
mit Vorlauf gegenüber der Vorderkante der jeweils obersten Signatur (3) und mit Nachlauf
gegenüber der Hinterkante der jeweils untersten Signatur (3) des Schuppenstroms (7)
erfolgt.