[0001] Die Erfindung betrifft einen Steinkorb mit einem Gittermantel aus vorzugsweise in
den Kreuzungspunkten zusammengeschweißten Metallstäben und mit zumindest einer zugfest
an gegenüberliegenden Mantelseiten anschließenden metallischen Querstrebe.
[0002] Um bei einem befüllten Steinkorb eine hohe Formstabilität sicherzustellen, ist es
aus dem Stand der Technik bekannt (
EP 1 186 719 B1), bei einem Steinkorb Querstreben vorzusehen, die an zwei gegenüberliegenden Mantelseiten
des Gittermantels zugfest anschließen. Die Querstreben dienen dazu, die Kräfte auf
die Mantelseiten gleichmäßig aufgeteilt abzutragen, was für eine lang anhaltende Formgenauigkeit
von Vorteil ist. Derartige Querstreben haben jedoch den Nachteil, daß bei der Befüllung
der Steinkörbe vermieden werden muß, daß die Querstreben beschädigt bzw. verformt
werden, weil sonst die vorgegebene Form nicht eingehalten werden kann. Daran kann
auch ein in der
DE 43 21 350 A1 geoffenbarter Zuganker nichts ändern, welcher Zuganker am Deckel befestigt ist und
mehrere Gitterstäbe des Bodens hintergreift. Beim Befüllen ist daher auf die Lage
der Querstreben zum, durch die Befüllöffnung einfallenden Steingut zu achten, was
insbesondere bei einer automatischen Befüllung durch eine Schütte, vergleichsweise
schwierig ist bzw. einen großen Aufwand bedeutet, da stets auf die Art und Weise des
einfallenden Guts geachtet werden muß
[0003] Bei Steinkörben ist weiter bekannt (
JP2001-279676A), vor deren Befüllung an den Mantelseiten abnehmbare Verstärkungselemente anzubringen,
um so einer Verformung der Seitenwände entgegenzuwirken. Außerdem sind aus der
US 5 368 410 A mehrere nebeneinander angeordnete Steinkörbe bekannt.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ausgehend vom eingangs geschilderten Stand der
Technik einen Steinkorb zu schaffen, der sich nicht nur im befüllten Zustand durch
seine Formgenauigkeit auszeichnet, sondern auch beim Befüllen besonders robust gegenüber
Verformungen ist, und damit Formstabilität gewährleisten kann.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die mit den Mantelseiten verschweißten
Querstreben eine höhere Biegesteifigkeit als die Metallstäbe des Gittermantels aufweisen.
[0006] Weisen die mit den Mantelseiten verschweißten Querstreben eine höhere Biegesteifigkeit
als die Metallstäbe des Gittermantels auf, so muß auf überraschender Weise beim Befüllen
der Steinkörbe die Position der Querstreben nicht beachtet werden. Es hat sich nämlich
herausgestellt, daß die beim Befüllen der Steinkörbe auf die Querstreben wirkenden
Kräfte vom Gittermantel federnd bzw. elastisch abtragen werden, weil eben die Metallstäbe
zu den Querstreben biegeweicher sind, so daß die Querstreben den Befüllvorgang der
Steinkörbe ohne bzw. mit vernachlässigbar geringen Verformungen überstehen können.
Erfindungsgemäß ist somit die Formgenauigkeit des Steinkorbs beim und auch nach dem
Befüllen in äußerst engen Grenzen zu halten. Aus diesem Grund können diese erfindungsgemäßen
Steinkörbe auch einer automatischen Befüllung, beispielsweise durch eine Schütte oder
einen Greifer, zugeführt werden, was insbesondere eine kostengünstige und schnelle
Herstellung solcher befüllten Steinkörbe ermöglicht. Außerdem kann mit der erfindungsgemäßen
stabilen Konstruktion des Steinkorbs eine Maßanfertigung, beispielsweise unterschiedliche
Mantelseitenflächen zur Berücksichtigung eines vorbestimmten Verlaufs der Aufstellfläche,
ermöglicht werden, so daß mit derartigen Steinkörben bzw. Gabionen insbesondere auf
Kundenwünsche eingegangen werden kann.
[0007] Vorteilhafte Haltepunkte der Querstrebe an den Mantelseiten können gebildet werden,
wenn die Querstrebe im Bereich des Kreuzungspunkts der zusammengeschweißten Metallstäbe
angeschweißt ist. Derartige Schweißpunkte bieten nicht nur eine einfache Möglichkeit
eine Querstrebe an der Mantelseite zu befestigen, sondern auch den Vorteil, daß in
den vertikalen Metallstäben eventuelle Materialspannungen durch das einseitige Verschweißen
mit den horizontalen Metallstäben vermindert werden, was eine besonders feste Verbindung
gewährleistet.
[0008] Zum Erstellen von Steinmauren bzw. Gabionen zeichnen sich derartige Steinkörbe besonders
aus. Verfahrensgemäß werden leere Steinkörbe aneinandergereiht, über ihre angrenzenden
Mantelseiten zu einem formschlüssigen Verbund miteinander verbunden und nachfolgend
mit Steinen befüllt. Im Gegensatz zu anderen Verfahren, bei denen befüllte Steinkörbe
aneinandergereiht bzw. Steinkörbe aus Stahlgitter an ihrer Aufstellungsort aufgebaut
werden, eröffnet sich damit die Möglichkeit, kostengünstig formstabile leere Steinkörbe
ähnlich wie Fertigteile zu deren Aufstellungsort zu liefern, einfach zu positionieren
bzw. anschließend zu verbinden. Die erfindungsgemäßen Steinkörbe können danach an
Ihrem Aufstellungsort bedenkenlos einer automatischen Befüllung zugeführt werden,
wobei die Befüllzeit auf ein Minimum reduziert wird, was eine erhebliche Kostenersparnis
mit sich bringt. Außerdem können die erfindungsgemäßen Steinkörbe auf einfache Weise
an die Gegebenheiten am Aufstellungsort angepaßt werden, wodurch sich das erfindungsgemäße
Verfahren zusätzlich auszeichnet.
[0009] Anhand von Ausführungsbeispielen wird der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf den erfindungsgemäßen Steinkorb, Fig. 2 eine Draufsicht auf
den Steinkorb gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Ansicht auf die Verbindungsstelle der Querstreben mit den Mantelseiten
des Gitterkäfigs nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Ansicht auf eine Steinmauer aus Steinkörben nach Fig. 1.
[0010] Gemäß Fig. 1 wird ein Steinkorb 1 mit einem Gittermantel aus in den Kreuzungspunkten
zusammengeschweißten Metallstäben 2 gezeigt. Der Gittermantel formt eine Befüllöffnung
3 aus. An die gegenüberliegenden Mantellängsseiten des Gittermantels schließen metallische
Querstreben 4 an, was in der Fig. 2 besser zu erkennen ist. Diese Querstreben 4 sind
mit den Metallstäben 2 des Gittermantels über eine Schweißnaht 5 zugfest verbunden.
Damit der erfindungsgemäße Steinkorb trotz einer geforderten hohen Formgenauigkeit
einer automatischen Befüllung zugeführt werden kann, weisen die mit den Mantelseiten
verschweißten Querstreben 4 eine höhere Biegesteifigkeit als die Metallstäbe 2 des
Gittermantels auf. Auf einen an den Mantelseiten anschließenden Boden kann beim dargestellten
Steinkorb 1 verzichtet werden, da die Aufstandsfläche dieser Begrenzung dient.
[0011] Fig.4 kann eine teilweise fertiggestellte Steinmauer 6 unter Verwendung von Steinkörben
1 nach Fig. 1 bis 3 entnommen werden. Zunächst werden leere und formstabile Steinkörbe
1 gemäß dem geforderten Verlauf sowie der Steinmauer 6 aneinandergereiht. Dann werden
für einen formschlüssigen Verbund die Steinkörbe 1 über ihre angrenzenden Mantelseiten
miteinander verbunden, was mit Klemmen 7 oder auch nicht näher dargestellten verquirlten
Drahtstücken erfolgen kann. In einem nächsten Schritt werden die leeren Steinkörbe
mit Steinen 8 automatisch bzw. mit Hilfe eines nicht näher dargestellten Greifers
befüllt, womit die Steinmauer auf einfache und kostengünstige Weise hergestellt werden
kann. Aufgrund des Befüllens der Steinkörbe 1 nach Aufstellung dieser kann auf eine
Bodenfläche verzichtet werden, da deren Aufstandsfläche als Volumenbegrenzung dient.
1. Steinkorb (1) mit einem Gittermantel aus vorzugsweise in den Kreuzungspunkten zusammengeschweißten
Metallstäben (2) und mit zumindest einer zugfest an gegenüberliegenden Mantelseiten
anschließenden metallischen Querstrebe (4), dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Mantelseiten verschweißten Querstreben (4) eine höhere Biegesteifigkeit
als die Metallstäbe (2) des Gittermantels aufweisen.
2. Steinkorb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstrebe (4) im Bereich des Kreuzungspunkts der zusammengeschweißten Metallstäbe
(2) angeschweißt ist.
3. Verfahren zur Erstellen von Steinmauern unter Verwendung von Steinkörben nach Anspruch
1 oder 2, bei dem leere Steinkörbe (1) aneinandergereiht, über ihre angrenzenden Mantelseiten
zu einem zugfesten Verbund miteinander verbunden und nachfolgend mit Steinen (8) befüllt
werden.
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