(19)
(11) EP 1 808 553 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.07.2007  Patentblatt  2007/29

(21) Anmeldenummer: 07450002.6

(22) Anmeldetag:  09.01.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 21/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.01.2006 AT 1606 U

(71) Anmelder: Innotech Holding GmbH
4694 Ohlsdorf (AT)

(72) Erfinder:
  • Reiter, Gerald
    4694 Ohlsdorf (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Helmut et al
Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)

   


(54) Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung


(57) Es wird eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung mit einem einen Anschlagpunkt (4) tragenden Anschlagkopf beschrieben, an den sternförmig Aufnahmen für Einzelgewichte (2) angeschlossen sind. Um vorteilhafte Konstruktionsbedingungen zu schaffen, wird vorgeschlagen, daß die Aufnahmen für die Einzelgewichte (2) aus einem die Einzelgewichte (2) hochkant umschließenden Profilrahmen (1) bestehen, daß der Anschlagkopf eine die Profilrahmen (1) miteinander verbindende, an den dem Anschlagkopf zugekehrten Rahmenschenkeln (5) befestigte Anschlagplatte (3) bildet und daß die Profilrahmen (1) wenigstens einen lösbaren Rahmenschenkel (8) zum Einsetzen der Einzelgewichte (2) in die Profilrahmen (1) aufweisen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung mit einem einen Anschlagpunkt tragenden Anschlagkopf, an den sternförmig Aufnahmen für Einzelgewichte angeschlossen sind.

[0002] Zum Anschlagen persönlicher Schutzausrüstungen auf der Dachfläche eines Gebäudes werden neben Anschlagvorrichtungen, die mit Hilfe von Ankerbolzen an einer tragenden Dachkonstruktion befestigt werden müssen, für Flachdächer oder Dächer mit einem nur geringen Neigungswinkel auch Anschlagvorrichtungen eingesetzt, die durch ihr Eigengewicht gehalten werden. Um die Handhabung solcher durch Eigengewicht gehaltener Anschlagvorrichtungen zu erleichtern, ist es bekannt, die erforderliche Gewichtsbelastung durch mehrere je für sich leicht handhabbare Einzelgewichte sicherzustellen, die von Führungsstangen aufgenommen werden. Diese Führungsstangen sind sternförmig an einem Anschlagkopf angelenkt, der einen Anschlagpunkt für die persönliche Schutzausrüstung trägt. Da die auf den Führungsstangen hintereinandergereihten Einzelgewichte um die Führungsstangen drehbar gelagert sind, können sie sich an Dachunebenheiten anpassen, bevor sie durch Klemmschrauben gegenüber den Führungsstangen festgelegt werden. Eine solche Anpassung ist allerdings nicht bei Dachunebenheiten in Längsrichtung der Führungsstangen möglich. Dazu kommt, daß sich durch die Hintereinanderreihung der Einzelgewichte auf den Führungsstangen eine ausladende Konstruktion ergibt, die außerdem aufwendig ist, weil die Anlenkung der Führungsstangen am Anschlagkopf eine zusätzliche Drehabstützung des Anschlagkopfes gegenüber den Führungsstangen durch Stützlenker erfordert, um auch Kippmomente auf die Dachfläche abtragen zu können.

[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß eine einfache, wenig ausladende Konstruktion sichergestellt werden kann, ohne die sichere Halterung der Anschlagvorrichtung durch das Eigengewicht zu gefährden.

[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Aufnahmen für die Einzelgewichte aus einem die gestapelten, plattenförmigen Einzelgewichte hochkant umschließenden Profilrahmen bestehen, daß der Anschlagkopf eine die Profilrahmen miteinander verbindende, an den dem Anschlagkopf zugekehrten Rahmenschenkeln befestigte Anschlagplatte bildet und daß die Profilrahmen wenigstens einen lösbaren Rahmenschenkel zum Einsetzen der Einzelgewichte in die Profilrahmen aufweisen.

[0005] Da die plattenförmigen Einzelgewichte in ihren Aufnahmen übereinander gestapelt sind, ergibt sich eine vergleichsweise geringe Ausladung für die die gestapelten Einzelgewichte zusammenhaltenden Profilrahmen, die den Anschlagkopf in einem Kranz umschließen und durch dessen Anschlagplatte zusammengehalten werden. Die Verbindung der die Einzelgewichte stapelweise aufnehmenden Profilrahmen über die Anschlagplatte erlaubt bei einer entsprechenden Dimensionierung der Anschlagplatte zunächst eine Anpassung der Anschlagvorrichtung an gegebenenfalls vorhandene Dachunebenheiten und dann eine vorteilhafte Abtragung dynamischer Belastungen im Rahmen einer zulässigen Verformung der Anschlagplatte, so daß die für das Halten der Anschlagvorrichtung auf der Dachfläche erforderlichen Reibkräfte, die von der satten Auflage der Profilrahmen mit den Einzelgewichten auf der Dachfläche abhängen, für alle vorgesehenen Belastungsfälle gewährleistet werden können. Die Abstützung der Anschlagplatte an den dem Anschlagkopf zugekehrten Rahmenschenkeln erübrigt außerdem zusätzliche Maßnahmen zur Aufnahme von auf den Anschlagkopf ausgeübten Kippmomenten. Mit wenigstens einem vom Profilrahmen lösbaren Profilschenkel wird das Einsetzen der Einzelgewichte in die Profilrahmen erleichtert, weil die Einzelgewichte nacheinander in den offenen Profilrahmen eingeschoben und übereinander gestapelt werden können, bevor der Profilrahmen durch ein Einsetzen des fehlenden Rahmenschenkels geschlossen wird.

[0006] Obwohl die Profilrahmen eine unterschiedliche geometrische Grundform besitzen könnten - es ist lediglich darauf zu achten, daß die Profilrahmen die Anschlagplatte in einem Kranz umgeben -, werden besonders vorteilhafte Konstruktionsbedingungen geschaffen, wenn die Profilrahmen eine rechtwinkelige, vorzugsweise quadratische Grundform aufweisen. Die rechtwinkelige Grundform sorgt nicht nur für einfache Herstellungsverhältnisse, sondern erleichtert auch das Einsetzen der Einzelgewichte in die hochkantigen Profilrahmen. Die Einzelgewichte selbst können aufgrund ihrer Quaderform ohne Schwierigkeiten vor Ort beispielsweise aus Beton gegossen werden, so daß es sich erübrigt, mit dem Anschlagkopf und dem Profilrahmen auch die Einzelgewichte zu versenden. Mit einer quadratischen Grundform werden schließlich rotationssymmetrische Verhältnisse erreicht, die eine Berücksichtigung einer bestimmten Ausrichtung eines Rahmenschenkelpaares gegenüber der Anschlagplatte unnötig macht.

[0007] Die Profilrahmen können vorteilhaft aus auf Gehrung geschnittenen Rahmenschenkeln zusammengesetzt werden, die einen U-förmigen Querschnitt mit einem zwei Randschenkel verbindenden Steg aufweisen, wobei der Steg der Rahmenschenkel an beiden Enden zu einem unter 45° nach außen abgekanteten Verbindungsflansch verlängert ist. Mit Hilfe dieser Verbindungsflansche, die sich bei einer rechtwinkeligen Zusammensetzung der Rahmenschenkel flächig aneinander legen, können die einzelnen Rahmenschenkel in einfacher Weise unter Wahrung der Rechtwinkeligkeit miteinander verschraubt werden, und zwar von außen, was insbesondere für das Schließen des Profilrahmens nach dem Einsetzen der Einzelgewichte von Vorteil ist.

[0008] Die Einzelgewichte können in drei oder mehreren Profilrahmen gruppenweise zusammengefaßt werden. Im allgemeinen ergeben sich mit vier über den Umfang der Anschlagplatte verteilte Gewichtsgruppen günstige Abstützbedingungen. In diesem Fall empfiehlt sich für die Anschlagplatte eine quadratische Grundform. Eine der Anzahl der Gewichtsgruppen entsprechende gleichmäßige Vieleckform der Anschlagplatte bringt außerdem vorteilhafte Anschlußverhältnisse für die Profilrahmen mit sich, weil dann die Anschlagplatte die oberen Randschenkel der hochkant verlaufenden Rahmenschenkel mit einem Randabschnitt übergreift und daher mit diesen Randschenkeln verschraubt werden kann.

[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Anschlagvorrichtung in einer vereinfachten Draufsicht,
Fig. 2
diese Anschlagvorrichtung ausschnittsweise im Bereich eines Profilrahmens in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht in einem größeren Maßstab und
Fig. 3
einen Schnitt nach der Linie 111 - III der Fig. 1 in einem größeren Maßstab.


[0010] Die dargestellte Anschlagvorrichtung setzt sich aus vier in ihrer Grundform quadratischen Profilrahmen 1 zur Aufnahme von plattenförmigen Einzelgewichten 2 sowie aus einer Anschlagplatte 3 zusammen, die einen Anschlagpunkt 4 in Form einer An-schlagöse trägt. Die mit der Anschlagöse einen Anschlagkopf bildende Anschlagplatte 3 ist in ihrer Grundform quadratisch ausgebildet und übergreift mit ihren Randabschnitten jeweils den der Anschlagplatte 3 zugekehrten Rahmenschenkel 5, mit dem sie durch Schrauben 6 verbunden ist. Die Rahmenschenkel 5, 7 und 8 weisen einen U-förmigen Querschnitt mit einem zwei Randschenkel 9 verbindenden Steg 10 auf, wie dies insbesondere der Fig. 3 entnommen werden kann. Dieser Steg 10 ist an beiden Enden über die Randschenkel 9 hinaus zu einem Verbindungsflansch 11 verlängert, der unter 45° nach außen abgekantet verläuft. Da die Randschenkel 9 auf Gehrung geschnitten sind, wie dies an Hand der Fig. 2 besonders deutlich wird, legen sich die Verbindungsflansche 11 der Rahmenschenkel 5, 7 und 8 beim Fügen der Profilrahmen 1 flächig aneinander an, so daß diese aneinanderliegenden Verbindungsflansche 11 miteinander durch Schrauben 12 verbunden werden können, und zwar unter einer gegenseitigen rechtwinkeligen Ausrichtung der aneinanderstoßenden Rahmenschenkel 5, 7 bzw. 7, 8.

[0011] Da die Profilrahmen 1 aus den hochkant verlaufenden Rahmenschenkeln 5, 7 und 8 zusammengesetzt sind, werden die von den Profilrahmen 1 umschlossenen, aufeinandergestapelten, plattenförmigen Einzelgewichten 2 durch die den jeweiligen Stapel der Einzelgewichte 2 übergreifenden Randschenkel 9 zusammengehalten. Die Einzelgewichte 2 werden in die jeweiligen Profilrahmen 1 eingeschoben, die zu diesem Zweck einseitig offen sein müssen. Es empfiehlt sich dabei, den der Anschlagplatte 3 gegenüberliegenden Rahmenschenkel 8 zu lösen, um die Einzelgewichte 2 nacheinander zwischen den Rahmenschenkeln 7 in den Profilrahmen 1 einschieben zu können. Das Schließen der Profilrahmen 1 ist einfach, weil ja lediglich die Rahmenschenkel 8 eingefügt und mit den Rahmenschenkeln 7 in der beschriebenen Weise verschraubt werden müssen.

[0012] Da die einzelnen Profilrahmen 1 nicht unmittelbar miteinander, sondern über die Anschlagplatte 3 verbunden sind, ergibt sich im Ausmaß der Verformbarkeit der Anschlagplatte 3 die Möglichkeit einer Anpassung der Lage der durch die Einzelgewichte 2 belasteten Profilrahmen 1 an allfällige Dachunebenheiten. Diese Anpassungsmöglichkeit kann durch eine entsprechende Dimensionierung der Anschlagplatte 3 vorgegeben werden. Die begrenzte Verformbarkeit der Anschlagplatte 3 ist darüber hinaus für eine vorteilhafte Kraftableitung auf die Profilrahmen und von den Profilrahmen auf die Dachfläche vorteilhaft, so daß trotz der Kippbelastung des Anschlagkopfes im Falle eines Absturzes die Anschlagvorrichtung über die Profilrahmen 1 satt auf der Dachfläche aufliegt.


Ansprüche

1. Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung mit einem einen Anschlagpunkt (4) tragenden Anschlagkopf, an den sternförmig Aufnahmen für Einzelgewichte (2) angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen für die Einzelgewichte (2) aus einem die Einzelgewichte (2) hochkant umschließenden Profilrahmen (1) bestehen, daß der Anschlagkopf eine die Profilrahmen (1) miteinander verbindende, an den dem Anschlagkopf zugekehrten Rahmenschenkeln (5) befestigte Anschlagplatte (3) bildet und daß die Profilrahmen (1) wenigstens einen lösbaren Rahmenschenkel (8) zum Einsetzen der Einzelgewichte (2) in die Profilrahmen (1) aufweisen.
 
2. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilrahmen (1) eine rechtwinkelige, vorzugsweise quadratische Grundform aufweisen.
 
3. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilrahmen (1) aus auf Gehrung geschnittenen Rahmenschenkeln (5, 7, 8) zusammengesetzt sind, die einen U-förmigen Querschnitt mit einem zwei Randschenkel (9) verbindenden Steg (10) aufweisen, und daß der Steg (10) der Rahmenschenkel (5, 7, 8) an beiden Enden zu einem unter 45° nach außen abgekanteten Verbindungsflansch (11) verlängert ist.
 
4. Anschlagvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagplatte (3) eine quadratische Grundform aufweist.
 
5. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagplatte (3) die oberen Randschenkel (9) der hochkant verlaufenden Rahmenschenkel (5, 7, 8) mit einem Randabschnitt übergreift und mit diesen Randschenkeln (9) verschraubt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht