[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kolbenspeichern gemäß der
Merkmalsausgestaltung des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Kolbenspeicher wie sie beispielhaft in der
DE 2 238 211 A aufgezeigt sind, gehören im weitesten Sinne zu den sog. Hydrospeichern, die unter
anderem dazu dienen, bestimmte Volumen unter Druck stehender Flüssigkeit (Hydraulikmedium)
einer Hydroanlage aufzunehmen und diese bei Bedarf an die Anlage zurückzugeben. Da
sich das Hydraulikmedium unter Druck befindet, werden die Hydrospeicher wie Druckbehälter
behandelt und müssen für den maximalen Betriebsüberdruck unter Berücksichtigung der
Abnahmestandards von diversen Aufstellungsländern ausgelegt sein. In den meisten Hydroanlagen
werden heutzutage hydropneumatische (gasbeaufschlagte) Speicher mit Trennelement eingesetzt,
wobei bei den Kolbenspeichern als Trennelement ein Kolben dient, der innerhalb des
Speichergehäuses des Kolbenspeichers einen Flüssigkeitsraum als Arbeitsraum von einem
Gasraum als weiteren Arbeitsraum trennt. Als Arbeitsgas kommt regelmäßig Stickstoff
zum Einsatz und der gasdichte Kolben erlaubt weitgehend eine Entkopplung von Gasraum
zu Flüssigkeitsraum.
[0003] Der Flüssigkeitsteil steht mit dem Hydrokreislauf in Verbindung, so dass beim Anstieg
des Druckes der Kolbenspeicher Flüssigkeit aufnimmt und das Gas dabei komprimiert
wird. Bei sinkendem Druck dehnt sich das verdichtete Gas aus und verdrängt dabei die
gespeicherte Druckflüssigkeit zurück in den Hydrokreislauf. Ein Vorteil von Kolbenspeichern
ist, dass sie in jeder Lage "arbeiten" können, wobei jedoch eine senkrechte Anordnung
mit der Gasseite nach oben vorzuziehen ist, damit ein Absetzen von Schmutzpartikeln
aus der Flüssigkeit auf den Kolbendichtungen vermieden wird.
[0004] Die wesentlichen Bestandteile eines Kolbenspeichers sind mithin als Speichergehäuse
ein äußeres Zylinderrohr, der Kolben als Trennelement mit seinem Dichtungssystem sowie
die stirnseitigen Verschlußdeckel, die als Deckelteile gleichzeitig auch einen Flüssigkeits-
und Gasanschluß beinhalten. Dem Speichergehäuse kommen regelmäßig zwei Funktionen
zu, nämlich einmal den inneren Druck zu bevorraten und zum anderen die Führung des
Kolbens innerhalb des Speichergehäuses zu gewährleisten. Bei einer bekannten Lösung
nach der
JP 03 092679 A (SHOWA MFG Co. Ltd.) 17. April 1991 (1991-04-17) sind die stirnseitig das Innere
des Speichergehäuses gegenüber der Umgebung abschließenden Deckelteile außenumfangsseitig
mit einem Außengewinde versehen, das in ein korrespondierendes Innengewinde entlang
des freien Längsrandes des Speichergehäuses über eine vorgebbare Wegstrecke einschraubbar
ist. Das Herstellen der dahingehenden Gewindeverbindung ist zeitaufwendig, was die
Herstellkosten für den Kolbenspeicher entsprechend verteuert. Des weiteren sind Sicherungsmaßnahmen
vorzusehen, um das eingebrachte Deckelteil in seiner Lage im Speichergehäuse zu sichern.
[0005] Durch die
DE 42 05 199 A (SHOWA SEISAKUSHO GYODA KK) 10. September 1992 (1992-09-10) und
Patent Abstracts of Japan Bd. 1999, Nr. 13, 30. November 1999 (1999-11-30) &;
JP 11 230102 A (KAYABA IND Co. Ltd.), 27. August 1999 (1999-08-27) sind gattungsgemäße Verfahren
zum Herstellen von Kolbenspeichern bekannt, mit einem Speichergehäuse und einem im
Speichergehäuse längsverfahrbaren Trennkolben, der innerhalb des Speichergehäuses
zwei Arbeitsräume voneinander trennt, das endseitig von jeweils einem Deckelteil,
gegebenenfalls in einteiliger Gehäuseausführung, verschlossen wird, wobei an der einen
Seite zumindest eines Deckelteils dieses über den freien Längsrand des Speichergehäuses
festgelegt wird, der zu diesem Zweck eine Zustellbewegung auf das Deckelteil erfährt,
wobei dieses Deckelteil nach außen hin das Speichergehäuse abschließt und mit seiner
der einen Seite gegenüberliegenden Seite gegen einen Anschlag im Inneren des Speichergehäuses
in dieses eingesetzt wird und/oder dass das jeweilige Deckelteil durch die Klemmkraft
des zugestellten freien Längsrandes in seiner Endlage gehalten wird. Durch die
DE 42 05 199 A ist darüber hinaus bekannt, den freien Längsrand gegenüber dem sonstigen Speichergehäuse
in der Wandstärke gleich zu belassen oder gar entsprechend zu verstärken, wobei diese
Übergangsstelle zwischen den gleichen Wandstärken im freien Endbereich des Speichergehäuses
den Anschlag für einen absatzartigen Vorsprung am Außenumfang des Deckelteils innerhalb
des Speichergehäuses bildet, der insoweit in Richtung der Umgebung orientiert nach
außen vorspringt.
Die bekannten Lösungen sind kompliziert in der Herstellung und beinhalten an der Stelle
des nach außen freiliegenden Deckelabschlusses die Gefahr von Beschädigungen am Deckelteil.
[0006] Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe
die bekannten Herstellverfahren für Kolbenspeicher dahingehend weiter zu verbessern,
dass mit geringem Herstellaufwand eine funktionssichere und lagesichere Verbindung
eines Deckelteils im Speichergehäuse eines Kolbenspeichers gewährleistet ist und dass
Beschädigungen am Deckelteil vermeidbar sind. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit.
[0007] Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 der Längsrand
gegenüber dem sonstigen Speichergehäuse in der Wandstärke reduziert wird, dass die
Übergangsstelle zwischen diesen verschiedenen Wandstärken den Anschlag für das Deckelteil
innerhalb des Speichergehäuses bildet, und dass der freie Längsrand entlang seinem
freien Ende bündig oder mit einem Überstand über die obenliegende zweite Seite des
Deckelteils geführt wird, wird für das Deckelteil eine Art Klemmsitz am jeweils zugeordneten
freien Ende des Speichergehäuses erreicht, bei dem das Dekkelteil zumindest über den
freien Längsrand des Speichergehäuses nach dessen Zustellbewegung auf das Deckelteil
festgeklemmt wird, wobei es genügt, wenn ein Teil des freien Längsrandes den dahingehenden
Klemmsitz verwirktlicht.
[0008] Der an der Innenseite des Speichergehäuses vorgesehene Anschlag ermöglicht bei der
Zustellbewegung des freien Längsrandes des Speichergehäuses, dass das Deckelteil gegen
diesen Anschlag festgelegt wird. Zusätzlich oder alternativ besteht aber auch die
Möglichkeit, das Deckelteil einfach am freien Ende des Speichergehäuses einzusetzen
und dann die Zustellbewegung für den freien Längsrand des Speichergehäuses auszulösen,
was dergestalt mit den bekannten Lösungen beispielsweise nach der
DE 42 05 199 C2 nicht möglich ist. Die Zustellbewegung kann dabei gegen die Deckeloberseite erfolgen,
sofern das Deckelteil in einer dahingehenden Lage gehalten wird; es wäre aber auch
denkbar, eine freie Zustellbewegung für den Längsrand auszuführen, um dann anschließend
im betriebsbereiten Zustand das Deckelteil über den im Speichergehäuse geführten Kolben
gegen den freien Längsrand zu verfahren, der dann dergestalt die Klemmung hier vornimmt.
Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass das Deckelteil mit seiner einen unteren Seite
gegen den Anschlag ins Innere des Speichergehäuses eingesetzt wird oder dass der Anschlag
für das Deckelteil mit einer Schräge versehen ist, gegen die sich in einem gestuften
Absatz das Deckelteil anlehnt.
[0009] Aufgrund des gegenüber dem Deckelteil überstehenden Längsrandes ist eine sichere
Position des Deckelteils im Speichergehäuse erreicht und das Deckelteil ist vor schädigenden
Krafteinleitungen geschützt.
[0010] Vorzugsweise ist dabei weiter vorgesehen, dass für die Zustellbewegung des Längsrandes
des Speichergehäuses ein Umformwerkzeug vorgesehen wird, das mit Zustellschrägen versehen
den Längsrand des Speichergehäuses auf das Deckelteil derart legt, dass dieses in
der Art des genannten Klemmsitzes im Speichergehäuse festgelegt wird.
[0011] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nehmen in einer gemeinsamen Zustellbewegung auf das Speichergehäuse zwei Umformwerkzeuge
an gegenüberliegenden Seiten den Festlegevorgang für das jeweilige endseitige Deckelteil
vor, indem diese auf den jeweils freien Längsrand des Speichergehäuses einwirken.
Es hat sich für das Erzeugen hoher Festlegekräfte als sehr vorteilhaft erwiesen, beide
freien Enden des zylindrischen Speichergehäuses gleichermaßen zuzustellen, wobei das
an einem Ende des Speichergehäuses wirkende Umformwerkzeug sicher die Kräfte mit abstützen
kann, die von der anderen Seite her beim Umformvorgang mit dem anderen Umformwerkzeug
in das Speichergehäuse eingeleitet werden.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der sonstigen Unteransprüche.
[0013] Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die
- Fig.1
- einen Längsschnitt durch einen Kolbenspeicher nach dem Stand der Technik;
- Fig.2
- im Längsschnitt den oberen Teil einer ersten Ausführungsform eines Kolbenspeichergehäuses
mit darüberliegendem Umformwerkzeug;
- Fig.3 und 4
- im Längsschnitt das Aufsetzen eines Montagewerkzeuges auf das freie Ende des Speichergehäuses
zwecks Festlegen eines Deckelteils;
- Fig.5 und 6
- im Längsschnitt den oberen Bereich des Speichergehäuses in zwei verschiedenen Varianten
mit innen liegenden Einführschrägen zum Einführen des Deckelteils;
- Fig.7
- ebenfalls im Längsschnitt den oberen Teil einer zweiten Ausführungsform eines Kolbenspeichergehäuses
mit geändertem Deckelteil.
[0014] Der in Fig.1 gezeigte, zum Stand der Technik zählende Kolbenspeicher weist als Speichergehäuse
10 ein äußeres Zylinderrohr auf, in dem als Trennelement ein Kolben 12 mit seinem
außenumfangsseitigen Dichtsystem 14 längsverfahrbar geführt ist. Der Kolben 12 trennt
innerhalb des Speichergehäuses 10 zwei Arbeitsräume 16,18 voneinander ab, wobei der
eine Arbeitsraum 16 der Aufnahme eines Arbeitsgases, insbesondere in Form von Stickstoff,
dient und der weitere zweite Arbeitsraum 18 bildet den sog. Flüssigkeitsraum für den
Kolbenspeicher aus. In Abhängigkeit der Betriebssituation des Speichers variieren
die Verfahrstellung des Kolbens 12 und mithin die Volumenanteile an Gas und Fluid
in den Arbeitsräumen 16 bzw. 18. Am stirnseitigen Ende des Speichergehäuses 10 ist
jeweils ein Deckelteil 20,22 angeordnet mit einem Gasanschluß 24 zum Nachfüllen des
Stickstoffarbeitsgases und mit einem Flüssigkeitsanschluß 26 zum Anschließen des Kolbenspeichers
an ein nicht näher dargestelltes Hydro-Gesamtanlagensystem.
[0015] Die beiden Deckelteile 20,22 sind jeweils mit einem Außengewinde 28 versehen, das
in Eingriff bringbar ist mit einem Innengewinde 30, das entlang dem freien Längsrand
32 verlaufend angeordnet ist und nach außen hin ins Freie mündet. Außenumfangsseitig
ist das jeweilige Deckelteil 20,22 mit einer Dichtung 34 versehen zum Abdichten des
Inneren des Speichergehäuses 10 von der Umgebung. Das Anbringen der Gewindestrecken
28,30 ist mit einem gewissen Herstellaufwand verbunden, was die bekannten Kolbenspeicher
aufwendig und teuer in der Herstellung werden läßt. Auch ist zusätzlich eine Verdrehsicherung
für das jeweilige Deckelteil 20,22 notwendig, um seine Lagefixierung innerhalb des
Speichergehäuses 10 sicherzustellen. Eine mögliche Verdrehsicherung für das jeweilige
Dekkelteil 20,22 kann darin bestehen, dass man entlang der Gewinde 28,30 eine übliche
Klebstoffsicherung vorsieht oder der Deckelteil wird mit einer üblichen Haltebohrung
(mit und ohne Gewinde) in seiner Lage gehalten.
[0016] Ausgehend von dieser bekannten Lösung wird nunmehr anhand der Fig.2ff das erfindungsgemäße
Verfahren näher vorgestellt, das in kostengünstiger Weise eine funktionssichere Verbindung
von Deckelteil mit dem zugehörigen Speichergehäuse 10 erlaubt. Der einfacheren Darstellung
wegen wurde demgemäß in der Fig.2 nur das obere Ende des Speichergehäuses 10 dargestellt
zusammen mit dem oberen Deckelteil 20. Sofern im folgenden dieselben Bauteile angesprochen
sind wie bei der bekannten Ausführungsform nach der Fig.1, werden die dahingehenden
Bauteile mit denselben Bezugszeichen wie in der Fig.1 wiedergegeben bezeichnet.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren ist unter anderem dadurch charakterisiert, dass ein
Deckelteil, hier das Deckelteil 20, mit seiner einen unteren Seite 36 gegen einen
Anschlag 38 in Form einer Ringfläche im Inneren des Speichergehäuses 10 in dieses
eingesetzt wird, wobei an der gegenüberliegenden Seite 40 des Deckelteils 20 dieses
über den freien Längsrand 32 des Speichergehäuses 10 festgelegt wird, wobei zu diesem
Zweck der Längsrand 32 eine Zustellbewegung auf das Deckelteil 20 erfährt, was im
folgenden noch näher erläutert werden wird.
[0018] Für die Zustellung des Längsrandes 32 des Speichergehäuses 10 dient ein Umformwerkzeug
42, das mit mindestens einer Zustellschräge 44 versehen ist, welche den Längsrand
32 derart auf das Deckelteil 20 legt, dass dieses in der Art eines Klemmsitzes im
Speichergehäuse 10 zwischen dem Anschlag 38 und dem Längsrand 32 festgelegt ist. Zum
Erstellen des dahingehenden Klemmsitzes ist die obere Seite 40 des Deckelteils 20
mit einer Anlagefläche 46 versehen, die konisch zur Längsachse 48 des Speichergehäuses
10 verlaufend angeordnet ist. Die Neigung der dahingehenden Anlagefläche 46 entspricht
der Neigung der Zustellschräge 44 des Umformwerkzeuges 42; es sind hier aber auch
andere sinnfällige Neigungen bzw.
[0019] Schrägen denkbar. Wie die Darstellung nach der Fig.2 zeigt, ist die Zustellrichtung
für das Umformwerkzeug 42 die Längsachse 48 des Speichergehäuses 10 bzw. des gesamten
Kolbenspeichers.
[0020] Der besseren Darstellung wegen wurde in der Fig.2 das Trennelement in Form des Kolbens
12 weggelassen ebenso wie der in Fig.1 dargestellte Gasanschluß 24, der auch hier
integraler Bestandteil des oberen Deckelteils 20 ist. Bevor die Klemmverbindung über
das Umformwerkzeug 42 hergestellt wird, weist das obere freie Ende des Speichergehäuses
mit seinem oberen Längsrand 32 eine Kontur auf gemäß einer der Darstellungen nach
den Fig.3 bis 6. Dabei ist der Längsrand 32 gegenüber dem sonstigen Speichergehäuse
10 in der Wandstärke reduziert, wobei die Übergangsstelle zwischen den verschiedenen
Wandstärken den Anschlag 38 für das Deckelteil 20 bildet. Des weiteren wird der Längsrand
32 vorzugsweise auf seiner dem Deckelteil 20 zugewandten Seite und nach außen hin
orientiert mit einer konischen Einführschräge 50 versehen. Die dahingehende Einführschräge
50 erleichtert das Einführen des Deckelteils 20 in das freie obere Ende des Speichergehäuses
10, was im folgenden noch näher erläutert werden wird.
[0021] Des weiteren kann der freie Längsrand 32, was insbesondere die Darstellung nach den
Fig.4 und 5 zeigt, außenumfangsseitig und zum freien Ende des Speichergehäuses 10
hin orientiert mit einer Gleitschräge 52 versehen sein, was es dem Längsrand 32 erleichtert,
aus seiner zylindrischen Form gemäß den Darstellungen nach den Fig.3 bis 6 in eine
zugestellte geneigte Stellung überzugehen, wobei die Gleitschräge 52 dann entlang
der Zustellschräge 44 des Umformwerkzeuges 42 abgleitet, sofern dieses in Zustellrichtung
auf das Speichergehäuse 10 zusehends aufgesetzt wird. Ist die Zustellbewegung mit
dem Umformwerkzeug 42 abgeschlossen, ist der Längsrand 32 auf das Deckelteil 20 entlang
seiner Anlagefläche 46 in der Art einer Festlegeschräge ausgebildet geneigt und hält
dergestalt das Deckelteil 20 gegen den Anschlag 38 im Inneren des Speichergehäuses
10 fest.
[0022] Um die sichere Position des Deckelteils 20 im Speichergehäuse 10 nicht zu gefährden
und um auch das Deckelteil 20 vor schädigenden Krafteinleitungen zu schützen, ist,
wie dies die Darstellung nach der Fig.2 zeigt, der freie Längsrand 32 entlang seinem
freien Ende mit einem Überstand über die oben liegende zweite Seite 40 des Deckelteils
20 geführt. Nach Festlegen der dahingehenden Klemmverbindung wird das Umformwerkzeug
42 vom Speichergehäuse 10 wieder wegbewegt und nimmt dann beispielsweise seine in
der Fig.2 gezeigte obere Stellung ein. Vorzugsweise erfolgt der Umformvorgang für
den jeweiligen Längsrand 32 des Speichergehäuses 10 kalt; es ist aber auch ein Warmumformen
denkbar mit entsprechender Erwärmung des Speichergehäusematerials sowie vorzugsweise
des Umformwerkzeuges 42 selbst. Als Werkstoff für das Speichergehäuse 10 mit seinem
Längsrand 32 kommt ein üblicher, gut formbarer Stahlwerkstoff zum Einsatz. Um die
Klemmkräfte optimal in das Deckelteil 20 einzuleiten und um auch randseitig für das
Deckelteil 20 eine gute Abstützung im Speichergehäuse 10 zu gewährleisten, ist vorgesehen,
dass die Höhe des Deckelteils 20 jeweils an die durch den Betrieb des Speichers vorgegebenen
Einsatzbedingungen angepaßt ist. Im gezeigten Fall ist das Deckelteil 20 mindestens
doppelt so groß ist wie die Länge des Längsrandes 32 zwischen seinem freien Ende und
einer Umlenkstelle 54, ab der der Längsrand 32 auf die Deckeloberseite aufgelegt ist.
[0023] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung (nicht dargestellt) des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird in einer gemeinsamen Zustellbewegung zweier Umformwerkzeuge 42 an
gegenüberliegenden Seiten des Speichergehäuses 10 der Festlegevorgang für das jeweilige
endseitige Deckelteil 20,22 zeitgleich und gemeinsam mit im wesentlichen gleichen
Umformkräften durch Einwirkung auf den jeweils freien Längsrand 32 des Speichergehäuses
10 vorgenommen. Es hat sich gezeigt, dass bei der dahingehenden Umformlösung das jeweils
gegenüberliegende Umformwerkzeug gleichzeitig beim Umformen die Kräfte des anderen
Umformwerkzeuges mit aufnehmen kann, wie sie während des Umformvorganges auftreten.
Bei der dahingehenden Ausgestaltung kann auf aufwendige Abstützvorrichtungen auf den
jeweils gegenüberliegenden Seiten, wo das Umformwerkzeug 42 nicht einwirkt, eingespart
werden. Auch kommt es dergestalt zu einer harmonischen Krafteinleitung in das Speichergehäuse
10 ohne Auftreten von schädigenden Kraftspitzen.
[0024] Wie die Fig.3 und 4 zeigen, kann mittels eines Aufsetzwerkzeuges 56, das gemäß der
Darstellung nach der Fig.4 den freien Längsrand 32 des Speichergehäuses 10 umfaßt,
das jeweilige Deckelteil 20,22 in das Speichergehäuse 10 bis zum Anschlag 38 in Form
der Ringfläche eingebracht werden. Für den dahingehenden Einführvorgang weist das
Aufsetzwerkzeug 56 eine Zuführschräge 58 auf, entlang der außenumfangsseitig das Deckelteil
20,22 abgleiten kann. Durch den Einsatz des Montagewerkzeuges 56 ist erreicht, dass
eine mögliche Dichtungsbeschädigung der Dichtung 34 des jeweiligen Deckelteils 20,22
mit Sicherheit vermieden ist. Neben der Zuführschräge 58 weist das Aufsetzwerkzeug
56 einen Aufnahmeraum 60 auf, in den das obere Ende des Speichergehäuses 10 aufnehmbar
ist, so dass die Zuführschräge 58 bündig mit der Oberkante des Längsrandes 32 abschließt
und im übrigen kontinuierlich in den Aufnahmebereich 62 für das eigentliche Deckelteil
20,22 im Speichergehäuse 10 übergeht.
[0025] Bei den Ausführungsformen nach den Fig.5 und 6 ist das Speichergehäuse 10 entlang
seines oberen Längsrandes 32 innenumfangsseitig und nach außen hin sich erweiternd
mit der Einführschräge 50 versehen, was eine Art verkürzte Schlupfkante ergibt, über
die sich dergestalt das jeweilige Deckelteil 20,22 gleichfalls einführen und später
dann festlegen läßt. Die dahingehende Variante kann gewählt werden, sofern die Deckeldichtung
34 sich als robust erweist und für Beschädigungen nicht allzu anfällig sein sollte.
[0026] Für die geänderte Ausführungsform nach der Fig.7 werden für dieselben Bauteile dieselben
Bezugszeichen verwendet und die geänderte Ausführungsform verfahrenstechnisch nur
noch insofern beschrieben, als sie sich wesentlich von den vorangehend aufgezeigten
Verfahren unterscheidet. Bei der gezeigten Ausführungsform wurde das obere Deckelteil
20 von dem freien Längsrand 32 des Speichergehäuses 10 derart gehalten, dass der freie
Längsrand 32 entlang seinem freien Ende bündig mit der obenliegenden zweiten Seite
40 des Deckelteils 20 abschließt. Der Anschlag 38 für das Deckelteil 20 ist bei der
Ausführungsform nach der Fig.7 mit einer Schräge versehen, gegen die sich in einem
gestuften Absatz das Deckelteil 20 anlehnt. In der zurückversetzten abschnittsweisen
Stufe 64 ist außenumfangsseitig wiederum die Ringdichtung 34 aufgenommen, wobei aufgrund
der aufgezeigten Stufung von Speichergehäuse 10 und Deckelteil 20 die Möglichkeit
besteht, das Speichergehäuse 10 für eine saubere Anlage mit dem Dichtring 34 an dieser
Stelle entsprechend feinst zu bearbeiten und die Innenseite des Speichergehäuses 10
im wesentlichen unbearbeitet zu lassen, sofern der Zustellbereich für die freien Längsränder
32 des Speichergehäuses 10 angesprochen ist.
[0027] Mit der genannten Umformtechnik bezogen auf die freien Längsränder 32 des Speichergehäuses
10 lassen sich mithin Deckelteile 20,22 in den verschiedensten Ausführungen paßgenau
und sicher sowie druckdicht in den Speichergehäusen 10 festlegen und auf kostenintensiv
anzubringende Schraubverbindungen an dieser Stelle, die zusätzlich noch zu sichern
sind, kann vollständig verzichtet werden.
1. Verfahren zum Herstellen von Kolbenspeichern mit einem Speichergehäuse (10) und einem
im Speichergehäuse (10) längsverfahrbaren Trennkolben (12), der innerhalb des Speichergehäuses
(10) zwei Arbeitsräume (16,18) voneinander trennt, das zumindest an einem seiner Enden
von einem Deckelteil (20,22) verschlossen wird, wobei an der einen Seite (40) dieses
Deckelteils (20,22) dieses über den freien Längsrand (32) des Speichergehäuses (10)
festgelegt wird, der zu diesem Zweck eine Zustellbewegung auf das Deckelteil (20,22)
erfährt, das mit seiner der einen Seite (40) gegenüberliegenden Seite (36) gegen einen
Anschlag (38) im Inneren des Speichergehäuses (10) in dieses eingesetzt wird und/oder
wobei das jeweilige Deckelteil durch die Klemmkraft des zugestellten freien Längsrandes
in seiner Endlage gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsrand (32) gegenüber dem sonstigen Speichergehäuse (10) in der Wandstärke
reduziert wird, dass die Übergangsstelle zwischen diesen verschiedenen Wandstärken
den Anschlag (38) für das Deckelteil (20) innerhalb des Speichergehäuses (10) bildet,
und dass der freie Längsrand (32) entlang seinem freien Ende bündig oder mit einem
Überstand über die obenliegende zweite Seite (40) des Deckelteils (20) geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelteil (20) mit seiner einen unteren Seite (36) gegen den Anschlag (38) ins
Innere des Speichergehäuses (10) eingesetzt wird oder dass der Anschlag (38) für das
Deckelteil (20) mit einer Schräge versehen ist, gegen die sich in einem gestuften
Absatz das Deckelteil (20) anlehnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Zustellbewegung des Längsrandes (32) des Speichergehäuses (10) ein Umformwerkzeug
(42) vorgesehen wird, das den mit mindestens einer Zustellschräge (44) versehenen
Längsrand (32) auf das Deckelteil (20) derart legt, dass dieses in der Art eines Klemmsitzes
im Speichergehäuse (10) festgelegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsrand (32) auf seiner dem jeweiligen Deckelteil (20,22) zugewandten Seite
und nach außen hin mit einer Einführschräge (50) versehen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einer gemeinsamen Zustellbewegung zwei Umformwerkzeuge (42) an gegenüberliegenden
Seiten des Speichergehäuses (10) den Festlegevorgang für das jeweilige endseitige
Deckelteil (20,22) durch Einwirkung auf den jeweils freien Längsrand (32) des Speichergehäuses
(10) vornehmen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Aufsetzwerkzeuges (56), das den freien Längsrand (32) des Speichergehäuses
(10) umfaßt, mittels einer Zuführschräge (58) das Deckelteil (20,22) in das Speichergehäuse
(10) bis zum Anschlag (38) eingebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsrand (32) innenumfangsseitig mit einer nach außen hin sich erweiternden
Einführschräge (50) für das Deckelteil (20,22) versehen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des Deckelteils (20,22) mindestens doppelt so hoch gewählt wird, als der
zur Klemmung des Deckelteils (20,22) eingesetzte freie Längsrand (38) des Speichergehäuses
(10).