[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hörvorrichtung, insbesondere ein Hörgerät,
mit einem Programmieranschluss zum Anschließen der Hörvorrichtung an ein Programmiergerät
und eine Abdeckung zum Abdecken des Programmieranschlusses.
[0002] Hörgeräte, Headsets und andere Hörvorrichtungen sind häufig über eine Programmierschnittstelle
mit einem Programmiergerät programmierbar. Seitens der Hörvorrichtung ist daher in
der Regel eine Programmierbuchse vorgesehen, mit der das Programmiergerät an die Hörvorrichtung
per Kabel angeschlossen werden kann.
[0003] Die Kontakte einer Programmierbuchse sind verhältnismäßig klein und daher entsprechend
empfindlich. Außerdem ist es sinnvoll, die Kontakte einer Programmierbuchse vor Verschmutzungen
und anderen Umwelteinflüssen zu schützen. Aus diesem Grund ist eine Programmierbuchse
in der Regel mit einer Kappe abgedeckt.
[0004] Aus der Druckschrift
DE 195 14 360 C1 ist ein HdO-Hörgerät (Hinter-dem-Ohr-Hörgerät) bekannt, bei dem für die einfache
Montage und Nachrüstung eines Schalters, insbesondere eines Situationsumschalters,
in der bananenförmig gekrümmten äußeren Stirnwand des Hörgeräterahmens ein Fach zur
Aufnahme des Schaltelements vorgesehen ist. Das als Flachbauelement ausgebildete Schalterelement
ist in das schubladenförmige Fach einschiebbar und mit seinen elektrischen Anschlüssen
mit im Rahmenfach verlegten Anschlüssen des Verstärkerschaltkreises kontaktierbar.
Der Rahmen ist im Bereich des Schaltelements durch eine Gehäuseblende abdeckbar, welche
eine Halterung für ein Betätigungselement des Tastkopfes aufweist.
[0005] Darüber hinaus beschreibt die Druckschrift
DE 296 02 921 U1 ein HdO-Hörgerät mit einem die Hörgerätebauteile aufnehmenden, bananenförmigen Gehäuse,
das auf seiner konvex gekrümmten Außenfläche eine schwenkbare Klappe aufweist. Diese
Klappe bildet eine Gehäuseblende für wenigstens ein abdeckbares Hörgerätebauteil und
besitzt zugleich wenigstens eine Halterung mit einer Aussparung für ein Bedienelement.
[0006] Ferner ist aus der Patentschrift
DE 42 33 813 C1 ein programmierbares Hörhilfegerät bekannt, bei dem eine platzsparende Anordnung
der Schalterelemente dadurch erreicht wird, dass eine Programmierbuchse, die sich
am Gehäuse des Hörhilfegeräts befindet, auch zur Aufnahme wenigstens eines Schaltelements
verwendbar ist.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Hörvorrichtung bzw. ein
Hörgerät weiter zu verkleinern.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Hörvorrichtung, insbesondere
ein Hörgerät, mit einem Programmieranschluss zum Anschließen der Hörvorrichtung an
ein Programmiergerät und einer Abdeckung zum Abdecken des Programmieranschlusses,
wobei eine elektrische Bedieneinrichtung zum Steuern der Hörvorrichtung in die Abdeckung
integriert ist.
[0009] In vorteilhafter Weise wird durch die Integration der elektrischen Bedieneinrichtung
in die Abdeckung Bauraum eingespart, so dass die Hörvorrichtung insgesamt kleiner
gestaltet werden kann.
[0010] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Programmieranschluss um eine Programmierbuchse.
Damit ist es möglich, eine Hörvorrichtung mit einem Standardanschluss kompakter zu
gestalten.
[0011] Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung kann die erfindungsgemäße Hörvorrichtung
als elektrische Bedieneinrichtung einen Schalter umfassen. Insbesondere kann dieser
Schalter ein Taster sein. Da Schalter eine verhältnismäßig große Fläche am Hörgerät
einnehmen, kommt der erfindungsgemäße Vorteil besonders zum Tragen, dass die vom Programmieranschluss
eingenommene Fläche doppelt genutzt wird.
[0012] Alternativ oder zusätzlich kann die elektrische Bedieneinrichtung ein Stellelement
umfassen. Beispielsweise kann dieses Stellelement als Lautstärkesteller oder Programmsteller
Verwendung finden. Auch derartige Stellelemente bedürfen in der Regel einer hohen
Fläche auf dem Hörgerät, so dass wie bei einem Schalter eine hohe Platzeinsparung
erzielt werden kann, wenn dieses Stellelement in die Abdeckung integriert ist.
[0013] Bei einer speziellen Ausführungsform kann die Abdeckung des Programmieranschlusses
an dem Gehäuse der Hörvorrichtung schwenkbar gelagert sein. Besonders bevorzugt hierbei
ist, wenn die Abdeckung und das Betätigungselement durch ein gemeinsames Lagerelement
an dem Gehäuse der Hörvorrichtung gelagert sind. Hierbei kann das gemeinsame Lagerelement
ein Bolzen sein. Auch durch diese Multifunktionalität des Lagerelements lassen sich
Platz- und Gewichtseinsparungen erzielen.
[0014] Darüber hinaus kann die Abdeckung des Programmieranschlusses eine Einschuböffnung
aufweisen, in die ein elektrisches Modul der Bedieneinrichtung einschiebbar ist. Hierdurch
lässt sich eine ausreichende Fixierung des elektronischen Teils der Bedieneinrichtung
realisieren. Insbesondere ist es günstig, wenn das Lagerelement, z. B. der Bolzen,
das Elektronikmodul vor einem unbeabsichtigten Herausgleiten aus der Abdeckung schützt.
[0015] Die vorliegende Anmeldung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert,
in denen zeigen:
- FIG 1
- eine Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Abdeckung mit integriertem Taster und
- FIG 2
- die Abdeckung von FIG 1 im zusammengebauten Zustand.
[0016] Das nachfolgend näher geschilderte Ausführungsbeispiel stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar.
[0017] In FIG 1 ist in perspektivischer Ansicht eine Abdeckung 1 einer Programmierbuchse
eines nicht dargestellten Hörgeräts wiedergegeben. Die Abdeckung 1 ist schwenkbar
an einem Lagerbolzen 2 gelagert. Bezogen auf das Bild von FIG 1 liegt die Programmierbuchse
dann unterhalb der Abdeckung 1. Damit die Abdeckung in einem Abdeckzustand fixiert
werden kann, besitzt sie an der den Lagerbohrungen 3 gegenüberliegenden Seite eine
Nut 4. In diese Nut 4 kann ein Schnappelement des Hörgerätegehäuses lösbar einrasten.
[0018] Im Inneren weist die Abdeckung einen unteren Steg 5 und einen oberen Steg 6 auf.
Der obere Steg 6 besitzt eine U-förmige Aussparung 7. Die beiden plattenförmigen Stege
5 und 6 sind voneinander derart beabstandet, dass ein serienmäßig gefertigtes Tastermodul
8 dazwischen eingeschoben werden kann. Dieses Tastermodul 8 besitzt eine Betätigungsfläche
9, die über die Aussparung 7 der Abdeckung 1 von oben zugänglich ist. Eine elektrische
Verbindung des Tastermoduls 8 zu einem PCB (Printed Circuit Board) ist in FIG 1 nicht
dargestellt.
[0019] Nachdem das Tastermodul 8 in die Abdeckung 1 geschoben ist, kann der Lagerbolzen
2 in die Lagerbohrungen 3 eingeführt werden. Der Lagerbolzen 2 verhindert dann, dass
das Tastermodul 8 aus der Einschuböffnung, die durch die beiden Stege 5 und 6 gebildet
ist, unbeabsichtigt herausgleitet. Der Lagerbolzen 2 stellt also für das Tastermodul
8 einen rückwärtigen Anschlag dar.
[0020] Bevor jedoch der Lagerbolzen 2 tatsächlich in die Lagerbohrungen 3 der Abdeckung
1 eingeschoben wird, wird noch ein Betätigungselement 10 in eine entsprechende Aussparung
11 der Abdeckung 1 gelegt. Das Betätigungselement 10 besitzt eine Nase 12, die in
der in die Aussparung 11 reichenden Nut 4 vertikal einen vorbestimmten Weg bewegbar
ist. An der der Nase 12 gegenüberliegenden Seite besitzt das Betätigungselement 10
eine Lagerbohrung 13. Beim Einführen des Lagerbolzens 2 in die Lagerbohrungen 3 der
Abdeckung 1 wird der Lagerbolzen 2 also gleichzeitig durch die Lagerbohrung 13 des
Bedienelements 10 geführt.
[0021] Die Betätigungsfläche 9 des Tastermoduls 8 ist federnd ausgestaltet, so dass das
Betätigungselement 10 nach dem Betätigen, d. h. dem Niederdrücken, zurückgestellt
wird. Hierzu besitzt das Betätigungselement 10 einen in FIG 1 nicht dargestellten
Stift, der durch die Aussparung 7 auf die Betätigungsfläche 9 des Tastermoduls 8 drückt.
[0022] Im komplett montierten Zustand besitzt die Abdeckung 1 die in FIG 2 wiedergegebene
Gestalt. Das Betätigungselement 10 lässt sich gelagert an dem Lagerbolzen 2 niederdrücken.
Der Lagerbolzen 2 ragt in seiner axialen Richtung etwas über den Rand der Abdeckung
1 hinaus, so dass er in einer entsprechenden Aussparung oder Bohrung in einem Hörgerätegehäuse
gelagert werden kann. Dadurch ist das Betätigungselement 10 mit Hilfe des Bolzens
2 an der Abdeckung 1 und die Abdeckung selbst ebenfalls mit Hilfe des Bolzens 2 an
dem Hörgerätegehäuse gelagert.
[0023] In der erfindungsgemäßen Abdeckung ist somit eine Integration mehrerer Funktionalitäten
in einer einzigen Komponente realisiert. Neben der Abdeckfunktionalität ist in der
Komponente also auch eine Schalt- oder Stellfunktionalität realisiert. Hierzu wird
gegebenenfalls anstelle des Tasters oder zusätzlich zu diesem ein Stellelement, z.
B. ein Programmsteller oder ein veränderbarer Widerstand, in die Abdeckung integriert.
[0024] Durch diese Integration wird nicht nur die Herstellungszeit der Hörvorrichtung reduziert,
sondern es ist auch eine erhöhte Automatisierung der Herstellung möglich. Darüber
hinaus wird insgesamt Bauraum eingespart und durch die multifunktionale Komponente
wird ein Modul bereitgestellt, das abhängig von den Bedürfnissen mit unterschiedlichen
Schaltern oder Stellen ausgestaltet sein kann.
1. Hörvorrichtung mit
- einem Programmieranschluss zum Anschließen der Hörvorrichtung an ein Programmiergerät
und
- einer Abdeckung (1) zum Abdecken des Programmieranschlusses,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine elektrische Bedieneinrichtung (8) zum Steuern der Hörvorrichtung in die Abdeckung
integriert ist.
2. Hörvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Programmieranschluss eine Programmierbuchse
ist.
3. Hörvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die elektrische Bedieneinrichtung (8)
einen Schalter umfasst.
4. Hörvorrichtung nach Anspruch 3, wobei der Schalter ein Taster ist.
5. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die elektrische Bedieneinrichtung
ein Stellelement umfasst.
6. Hörvorrichtung nach Anspruch 5, wobei das Stellelement ein Lautstärkesteller oder
ein Programmsteller ist.
7. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abdeckung (1) an
dem Gehäuse der Hörvorrichtung schwenkbar gelagert ist.
8. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bedieneinrichtung
(8) ein Betätigungselement (10) aufweist, das an der Abdeckung (1) schwenkbar gelagert
ist.
9. Hörvorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Abdeckung (1) und das Betätigungselement
(10) durch ein gemeinsames Lagerelement (2) an dem Gehäuse der Hörvorrichtung gelagert
sind.
10. Hörvorrichtung nach Anspruch 9, wobei das gemeinsame Lagerelement (2) ein Bolzen ist.
11. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abdeckung (1) eine
Einschuböffnung aufweist, in die ein elektrisches Modul der Bedieneinrichtung (8)
einschiebbar ist.