[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Gerät mit einem Gehäuse und mindestens
einer Benutzerschnittstelle.
[0002] Ein derartiges elektrisches Gerät kann z.B. ein mobiler Computer sein, der dem Anwender
in der Regel mehrere Schnittstellen zur Verfügung stellt, z.B. Ethernet, USB, RS232,
etc. Die Standardausführung dieser Schnittstellen ist in aller Regel in der Gehäuseschutzart
IP 20 ausgelegt, d.h. für den Einsatz in Büroumgebungen gedacht.
[0003] Bei der Entwicklung von mobilen Computern, die für den Einsatz in rauen Umgebungen
gedacht sind, wurde bisher auf 2 Realisierungsmöglichkeiten zurückgegriffen.
- 1. Einsatz einer physikalischen Schnittstelle, welche die gewünschte Gehäuseschutzart
(>IP 54) erfüllt. Diese Möglichkeit bedeutet in der Regel, dass die physikalische
Ausprägung der Schnittstelle nicht mehr der Standardausführung entspricht. Für den
Anwender hat dies zur Folge, dass dieser, um Peripherie am robusten, mobilen Gerät
betrieben zu können, eine meist aufwändige Adapterlösung benötigt.
- 2. Einsatz der Standardschnittstelle innerhalb des Gehäuses. Diese Standardschnittstelle
wird dann durch eine Klappe verdeckt, welche die gewünschte Gehäuseschutzart erfüllt.
Für den Anwender hat diese Realisierungsart zur Folge, dass bei Benutzung der Schnittstelle
der mobile Computer seine Gehäuseschutzart verliert. Das bedeutet letztendlich, dass
so ausgelegte Schnittstellen nicht im produktiven Einsatz, der in der Regel erhöhte
Anforderungen an die Schutzart stellt, benutzt werden können.
[0004] Die Entscheidung für die eine oder andere Realisierungsmöglichkeit hat starke Konsequenzen
auf die Vermarktbarkeit des Gerätes.
[0005] Es gibt Anwendungsfälle, die standardmäßig im mobilen Gerät im Produktivbetrieb eine
bestimmte Schnittstelle, z.B. USB, nicht benötigen, diese jedoch für z.B. Servicezwecke,
z.B. zum Einspielen von Software per USB-Stick, erforderlich ist. In diesem Fall wäre
Realisierungsmöglichkeit 2 die bessere Wahl, da im Servicefall eine Standard-Schnittstelle
erwartet wird.
[0006] In einem anderen Anwendungsfall ist es möglich, dass die gleiche Schnittstelle im
Produktivbetrieb angesetzt wird, z.B. Barcode-Scanner über USB. In diesem Fall wäre
die Realisierungsmöglichkeit 1 zu wählen.
[0007] Da es eine Vielzahl von Schnittstellen gibt, ist die Varianz der Möglichkeiten sehr
groß, so dass eine Variantenbildung bei den Geräten unwirtschaftlich ist.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches Gerät der oben genannten
Art dahingehend zu verbessern, dass es bei Anwendung von Standard-Schnittstellen eine
erhöhte Schutzart erfüllt.
[0009] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Gehäuse über eine Übergangsschnittstelle
mit einem Schnittstellenmodul steckbar verbunden ist und dass die mit der Übergangsschnittstelle
elektrisch verbundene Benutzerschnittstelle von außen am Schnittstellenmodul zugänglich
ist. Diese Lösung weist verschiedene Vorteile auf, z.B. den, dass das Schnittstellenmodul
bei Überschreiten der maximalen Anzahl von Steckzyklen einer Schnittstelle vom Endkunden
ausgetauscht werden kann. Weiterhin ergibt sich der Vorteil, dass Auszugskräfte an
den gesteckten Kabeln am Modul und somit nicht an der Grundplatine des elektrischen
Gerätes wirken, d.h. das Problem der Zugentlastung kommt nicht zum Tragen.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Dabei ist von Vorteil, dass das Schnittstellenmodul verschiedenste Baugruppen aufnehmen
kann. Es ist also auch möglich, z.B. Schnittstellenanpassungselektronik im Schnittstellenmodul
unterzubringen.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- ein schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen elektrischen Geräts mit einem
Schnittstellenmodul und
- FIG 2
- eine perspektivische Ansicht des Schnittstellenmoduls in FIG 1
[0012] In FIG 1 ist schematisch ein elektrisches Gerät 1 mit einem Gehäuse 2 dargestellt,
das eine Ausnehmung 3 aufweist. Am Boden der Ausnehmung 3 ist eine Übergangsschnittstelle
in hoher Schutzart dargestellt, die zugleich auch mit der Schutzart des Gehäuses übereinstimmt.
In der Ausnehmung 3 steckt ein Schnittstellenmodul 5, d.h. das Gehäuse ist über die
Übergangsschnittstelle 4 mit dem Schnittstellenmodus 5 steckbar verbunden. Das Schnittstellenmodul
5 weist eine von außen zugängliche Benutzerschnittstelle 6 auf, die elektrisch mit
der Übergangsschnittstelle 4 verbunden ist. Die Übergangsschnittstelle 4 weist eine
höhere Schutzart als die Benutzerschnittstelle 6 des Schnittstellenmoduls 5 auf. Zwischen
beiden Schnittstellen 4 und 6 kann eine im Schnittstellenmodul untergebrachte Baugruppe
7 zwischengeschaltet sein.
[0013] Der Einsatz eines solchen Schnittstellenmoduls 5 ist besonders bei mobilen elektrischen
Geräten 1 von Vorteil. Dabei kann das Schnittstellenmodul 5 die verschiedensten physikalischen
Schnittstellen für unterschiedliche Anwendungen aufnehmen und ermöglicht dadurch die
Ausführung der Geräte in unterschiedlichen Varianten, ohne die Geräte selbst zu verändern.
[0014] In FIG 2 ist das Schnittstellenmodul 5 perspektivisch dargestellt, wobei die Bedeutung
der Bezugszeichen der Beschreibung zu FIG 1 zu entnehmen ist.
1. Elektrisches Gerät (1) mit einem Gehäuse (2) und mit mindestens einer Benutzerschnittstelle
(6), dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) über eine Übergangsschnittstelle (4) mit einem Schnittstellenmodul
(5) steckbar verbunden ist und dass die mit der Übergangsschnittstelle (4) elektrisch
verbundene Benutzerschnittstelle (6) von außen am Schnittstellenmodul (5) zugänglich
ist.
2. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsschnittstelle (4) eine höhere Schutzart als die Benutzerschnittstelle
(6) aufweist.
3. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsschnittstelle (4) dieselbe Schutzart wie das Gehäuse (2) aufweist.
4. Elektrisches Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnittstellenmodul (5) in einer Ausnehmung (3) des Gehäuses (2) aufgenommen
ist.
5. Elektrisches Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnittstellenmodul (5) eine Baugruppe (7) beinhaltet.
6. Elektrisches Geräte, dadurch gekennzeichnet, dass es mobil ist.