[0001] Die Erfindung betrifft ein Ohrpassstück bzw. eine Otoplastik für Hinterdem-Ohr (HdO)-Geräte
auf dem Gebiet der Hörakustik. Diese Geräte werden oftmals auch als sogenannte HdO-Secret-Ears
(SE) bezeichnet. Dabei findet ein im Vergleich zu SE-Lösungen mit in der Kleidung
versteckter Technik mit Außenhörer verhältnismässig kurzer, individuell anatomisch
angepasster Schallschlauch Anwendung, mit dem es gelingt, die Reibungsverluste insbesondere
des hochfrequenten Schallanteils merklich zu reduzieren.
[0002] Der Schallschlauch muss allerdings exakt im bzw. am Gehörgang positioniert werden,
wozu regelmässig ein Ohrpassstück bzw. eine Otoplastik Verwendung findet, die individuell
an die menschliche Anatomie des Ohres des zu behandelnden Patienten angepasst wird.
Es haben sich bis heute verschiedene Formen der Otoplastik durchgesetzt, wobei einige,
nämlich die sogenannten "offenen" HdO-Otoplastiken besonders bevorzugt werden, um
den Gehörgang möglichst minimal durch einen "Fremdkörper" zu verlegen bzw. bereichsweise
zu verschliessen. Diese "offene" HdO-Versorgung hat dabei den Vorteil, dass die noch
vorhandene Aufnahmefähigkeit des Gehörs in ihrer Natürlichkeit so gering wie möglich
beeinträchtigt wird.
[0003] Bekannte einschlägige Otoplastiken sind als "SE-Schalenform, SE-Spangenform oder
SE-Krallenform" bekannt (siehe Ulrich Voogdt: Otoplastik - Die individuelle Otoplastik
zur Hörgeräte-Versorgung..., Band 2 der, wissenschaftlichen Fachbuchreihe "Akademie
für Hörgeräte-Akustik"; Median-Verlag von Killisch-Horn GmbH, 1993). Eine Abwandlung
dieser gängigen Otoplastiken stellt die "offene" Lösung dar. Allen Varianten ist jedoch
gemeinsam, dass es häufig nicht gelingt die hörtechnische Korrektur so natürlich wie
möglich abzubilden.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe, eine Otoplastik für "offene" HdO-Versorgungen, für CI-Komponenten
(Cochlea Implant-Mikrofon-Systeme bzw. CI-HdO-Prozessoren) oder HdO-Tinnitus-Systeme
zu schaffen, die sich nicht nur durch ein minimalisiertes Fremdkörpergefühl und guten
Tragekomfort, sondern vorrangig dadurch auszeichnet, dass die natürliche Schallverarbeitung
im menschlichen Ohr so unverfälscht wie möglich genutzt werden kann, um dadurch ein
Höchstmass an hörakustischer Korrektur und Natürlichkeit des Hörempfindens zu gewährleisten,
hat der Erfinder gemäß
DE 29918139U1 eine Otoplastik gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen.
[0005] Mit einer solchen Otoplastik gelingt es, in bislang nicht erreichtem Maße den Gehörgang
an den entscheidenden Stellen offen zu halten. Der Lösungsansatz beruht auf der Überlegung,
dass die Natürlichkeit des Hörempfindens einerseits und die Effektivität der hörakustischen
Korrektur andererseits erheblich durch die anatomisch vorgegebenen, natürlichen Resonanzverhältnisse
im Gehörgang unter Einschluss der Ohrmuschel beeinflusst werden. Mit der vorgeschlagenen
Gestaltung der Otoplastik bleibt die natürliche Resonanz weitgehend unbeeinflusst,
selbst dann wenn der Gehörgang sehr eng ist. Dabei ergeben sich die zusätzlichen Vorteile,
dass der Tragekomfort (materialfreier Bereich im Bereich der Crus-Helicis; kein Wärmestau)
äusserst gut ist, dass die Otoplastik sehr wenig Material benötigt und damit auch
kosmetische Vorzüge hat, und dass die akustische Ankopplung zur Frequenz- und Dynamik-Beeinflussung
komplikationsfreier erfolgen kann. Dabei ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass
um die Crus Helicis ein materialfreier Bereich entsteht, was sich positiv auf den
Tragekomfort auswirkt, weil an dieser sensiblen Stelle keine Rötungen oder Druckläsionen
entstehen. Darüber hinaus zeigt sich, dass sich im oberen Eingangsbereich des Gehörgangs
eine bessere Formschlüssigkeit als mit herkömmlichen Schallschlauch oder CROS-Halterungen
erzielen lässt.
[0006] Obwohl die vorgeschlagene Otoplastik weniger Raum einnimmt, kann sie die den Schallschlauch
stabilisierende Funktion zuverlässig erfüllen, indem die Ankopplung des Schallschlauchs
an das HdO-Gerät zur Stabilisierung genutzt wird.
[0007] Die in
DE 29918139U1 beschriebene zweite Alternative löst die oben angesprochene Aufgabe dadurch, dass
die Otoplastik erstmalig an einer Stelle der Ohrmuschel positioniert wird, die vollständig
ausserhalb der Cavum conchae liegt. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass
es bei Positionierung des haltgebenden Teils der Otoplastik in der Cymba ohne weiteres
gelingt, im Zusammenwirken mit der Eigenstabilität des flexiblen Signalleiters bzw.
des Schallschlauchs, diesen exakt und reproduzierbar im Gehörgang zu positionieren,
der erfindungsgemäss von keinem Otoplastik-Bauteil mehr verlegt wird. Damit eignet
sich diese Otoplastik in besonderem Maß neben "offenen" Standard-Applikationen für
Anwendungsfälle bei Kindern mit einohriger Taubheit oder z.B. bei normal hörenden
Schülern mit einer sogenannten Lese-Rechtschreibe-Schwäche in Verbindung mit sogenannten
FM (Frequenzmodulation)-Systemen, bei denen das Sprechsignal des Lehrers über Mikrofon
und eine Mikroport-Anlage in den Gehörgang des hörbehinderten Kindes eingespeist wird.
Speziell in diesem Fall kommt es ganz besonders auf die Ausnützung der natürlichen
Gehörgang-Resonanz an, was durch die vorgeschlagene Otoplastik in bislang nicht erzieltem
Maße gegeben ist. Aufgrund der verbesserten Randbedingungen wird es darüber hinaus
einfacher, die akustische Ankopplung des Hörgeräts zur Frequenz- und Dynamik-Beeinflussung
vorzunehmen, so dass sich diese Otoplastik auch für den Medieneinsatz, wie z.B. bei
TV-Live-Interviews als eine Art von "offenem In-Ear-Monitoring" anbietet, wobei in
diesem Fall beispielsweise eine Simultan-Übersetzung oder das Sprechsignal eines Suffleurs
unter möglichst natürlichen Bedingungen in den Gehörgang eingespeist werden. Ein weiteres
Anwendungsgebiet einer solchen Otoplastik liegt bei zukünftigen Funk-Kommunikationssystemen
(personal communication devices).
[0008] Neben den vorstehend aufgezeigten Kriterien hinsichtlich Tragekomfort und effektiver
hörakustischer Korrektur kommt es ferner darauf an, den vom HdO-Gerät kommenden Schallschlauch
mit möglichst geringer Beeinträchtigung des Tragekomforts zu stabilisieren.
[0009] Dieses Problem wird durch die Otoplastik gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die Schallschlauchöse
wird erfindungsgemäß etwas nach unten verlegt, so dass auch der den Rand der Ohrmuschel
übergreifende Bügel schräg nach unten verläuft, um damit den Schallschlauch in der
Nähe des Eintritts in den Gehörgang besser stabilisieren zu können. Erfindungsgemäß
wird also der Gestaltungsspielraum für den den Rand der Ohrmuschel bogenförmig übergreifenden
Bügel zur zusätzlichen Stabilisierung der Otoplastik herangezogen, wobei der zusätzliche
Vorteil genutzt wird, dass dieser Verlauf des den Rand der Ohrmuschel bogenförmig
übergreifenden Bügels einen besonders guten Kompromiss zwischen Tragekomfort und Stabilität
liefert.
[0010] Mit der Weiterbildung nach Anspruch 2 wird die Gestaltung des den Rand der Ohrmuschel
bogenförmig übergreifenden Bügels zur zusätzlichen Stabilisierung der Otoplastik genutzt.
[0011] Wenn sich der haltgebende Hauptkörper der Otoplastik gemäss Anspruch 3 in den Bereich
der Crus Anthelicis hinein erstreckt, wird die Stabilisierung des Hauptkörpers weiter
verbessert, wodurch es gelingt, die Grösse des Hauptkörpers weiter zu verringern.
Dies verbessert gleichzeitig den Tragekomfort und hat auch hinsichtlich der Kosmetik
Vorteile.
[0012] Als akustische Zuleitung des vom Hörer abgegebenen Schalls dient bei HdO-Systemen
zur Vermeidung von Impedanzsprüngen in der akustischen Zuleitung ein sogenannter durchgezogener
Standardschlauch bzw. ein "Libby-Horn". In der Regel ist dieser Schlauch von einem
Kunststoff am gehörgangsseitigen Ende ummantelt und mit einer Halterung oder Stütze
beispielsweise in Form eines Ring-, Reifen-, Spangen- oder Krallenteils versehen.
Auch wenn die herkömmliche Otoplastik der Ohrmuschel bzw. Gehörgangsform des Trägers
angepasst ist, kann sie ein mehr oder weniger störendes Tragempfinden und trotz verschieden
großer Zusatzbohrungen den sogenannten Verschlusseffekt (Okklusion) hervorrufen. Mit
der erfindungsgemäßen Gestaltung wird diesen Problemen wirksam entegegngetreten, wobei
gleichzeitig die akustischen Funktionen, wie akustische Ankopplung zur Frequenz- und
Dynamikbeeinflussung, optimal erfüllt werden.
[0013] Die Erfindung trägt also den individuell vorliegenden anatomischen Gegebenheiten
zusätzlich Rechnung, während gleichzeitig dafür gesorgt ist, dass die hörakustische
Korrektur beim Tragen der Otoplastik optimal bleibt.
[0014] Eine noch wirksamere Stabilisierung des Schallschlauchs ergibt sich mit den Weiterbildungen
nach den Ansprüchen 4 bis 6.
[0015] Die Weiterbildung nach Anspruch 4 ist die kosmetisch anspruchsvollste Variante.
[0016] Die Erfindung hat den Vorzug, dass sie bei speziellen Sonder-Applikationen, wie z.B.
bei sehr engem Gehörgang oder starker Terminal-Behaarung im Gehörgang oder sonstigen
Anomalien der Ohranatomie ohne Komplikationen einsetzbar ist.
[0017] Weiterbildungen der Erfindung sind Ggenstand der übrigen Unteransprüche.
[0018] Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Ansicht eines Ohrs von der Seite mit eingesetzter Otoplastik gemäss dem
Stand der Technik;
Fig. 2 den Schnitt in Fig 1;
Fig. 3, Fig. 4 in vergrössertem Maßstab Darstellungen einer tatsächlich hergestellten
Otoplastik nach Fig. 1, 2;
Fig. 5 eine vergrösserte Ansicht einer weiteren bekannten Ausführungsform der Otoplastik
mit kleiner dimensioniertem Hauptkörper;
Fig. 6 die Ansicht einer in eine Ohrmuschel eingesetzten Otoplastik nach Fig. 5;
Fig. 7 eine der Fig. 6 entprechende Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Otoplastik;
Fig. 8 und 9 Ansichten der ersten Ausführungsform der Otoplastik nach Fig. 7;
Fig. 10 eine weitere Ansicht der Otoplastik nach den Figuren 8 und 9;
Fig. 11 und 12 Ansichten einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Otoplastik;
Fig. 13 und 14 Ansichten einer dritten Ausführungsform der Otoplastik; und
Fig. 15 und 16 Ansichten einer Variante der dritten Ausführungsform der Otoplastik
nach Fig. 13 und 14.
[0019] In den Figuren 1 bis 6 sind Ausführungsformen einer bekannten Otoplastik gezeigt.
[0020] Die beispielsweise nach einem Abdruckverfahren individuell der Anatomie des Patienten
angepasste Otoplastik, die schraffiert hervorgehoben ist, ist mit dem Bezugszeichen
120 bezeichnet. Sie ist derart angeordnet, dass die Cavum conchae vollständig frei
bleibt. Stattdessen ist die Otoplastik im Bereich der Cymba conchae 50, im gezeigten
Fall mit einer Erstreckung in den Bereich der Crus anthelicis 52, 54 angeordnet.
[0021] Die Otoplastik ist der Anatomie des Patienten individuell angepasst und sie besteht
im wesentlichen aus zwei Komponenten, nämlich einem haltgebenden Teil 156, der formschlüssig
versenkt in der Cymba conchae 50 aufgenommen ist, und einem den Rand 58 der Ohrmuschel
bogenförmig übergreifenden Hügel 160, der an seinem Ende die Halterung für den flexiblen
Schallschlauch 128 ausbildet. Der Schallschlauch 128 ist - wie in Fig. 7 gezeigt -
abgewinkelt in das Innere des Gehörgangs 26 geführt und kann dort beispielsweise einen
sogenannten Cerumdefender 162 tragen.
[0022] Diese Ausführungsform der Otoplastik lässt - wie der Fig. 2 entnehmbar ist - den
Gehörgang quasi unbeeinflusst.
[0023] In den Figuren 3 und 4 ist eine in der Praxis eingesetzte Otoplastik vergrössert
wiedergegeben. Man erkennt deutlich die mehrfach gekrümmte Oberflächengestaltung des
Hauptkörpers, die für den passgenauen und verschiebesicheren Sitz in der Cymba conchae
verantwortlich ist. Die Ausführungsform nach Fig. 3, 4 ist für einen Patienten hergestellt
worden, bei dem die Cymba conchae ausgesprochen großvolumig ausgebildet ist.
[0024] In den Figuren 5 und 6 ist eine weitere Otoplastik gezeigt, die bei einem Patienten
mit wesentlich kleinerer Cymba conchae angewendet wurde. Die mit 220 bezeichnete Otoplastik
hat einen wesentlich kleineren Hauptkörper 256, der allerdings wiederum mehrfach räumlich
gekrümmt ist, so dass die erforderliche Hinterschneidung mit der Oberfläche des Ohrs
zustande kommt.
[0025] Der Ansicht nach Fig. 6 kann entnommen werden, dass der sichtbare Teil der Otoplastik
220 minimal gehalten ist.
[0026] Figur 7 zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Otoplastik, welche
eine anatomisch optimierte Stabilisierung des Schallschlauchs im Bereich des Eintritts
in den Gehörgang ermöglicht. Zur Vereinfachung der Beschreibung für Abschnitte und
Komponenten, die in den Figuren 1 bis 6 ein Pendant besitzen, sind gleiche Bezugszeichen
verwendet, denen an Stelle einer "1" bzw. "2" eine "4" vorangestellt ist.
[0027] Man erkennt, dass der den Rand 458 der Ohrmuschel bogenförmig übergreifende Bügel
460 aus der mit strichpunktierter Linie angedeuteten Lage nach unten geschwenkt ist,
so dass er quasi den oberen Abschnitt der Crus Helicis 424 überbrückt.
[0028] Figuren 8 bis 10 zeigen im Detail diese erste Ausführungsform der Otoplastik. Mit
dem Bezugszeichen 461 ist eine Schallschlauchöse bezeichnet, die einen Schallschlauch
428 stabilisiert. Die Anordnung ist derart getroffen, dass sich die Schallschlauchöse
461 unmittelbar oberhalb der Incisura Anterior 425, d.h. zwischen dem Tragus 427 und
der Crus Helicis 424 befindet.
[0029] Ansonsten entspricht die Ausführungsform der Otoplastik gemäß Fig. 1 bis 6, d.h.
der Otoplastikkörper ist hälftig in der Cymba untergebracht, während die andere Hälfte
unterhalb der Helix 431 über den Crus Inferior Anthelicis 433 in Richtung Fossa Triangularis
435 verlaufen kann. Dies ist beispielsweise in Figur 10 dargestellt.
[0030] Eine zweite Variante der erfindungsgemäßen Otoplastik - wie in Figur 7 angedeutet
- zeigen die Figuren 11 und 12. Auch hier sind zur Vereinfachung der Beschreibung
für Abschnitte und Komponenten, die in den Figuren 8 bis 10 ein Pendant besitzen,
gleiche Bezugszeichen verwendet, denen allerdings eine "5" vorangestellt ist.
[0031] Hier ist die Anordnung derart getroffen, dass eine Halterung 561 für den Schallschlauch
528 zwischen der Incisura Anterior 525 und dem Tragus 527 im Eingangsbereich des Gehörgangs
526 versenkt ist. Der Bügel 560 verläuft noch steiler als bei der Ausführungsform
nach den Figuren 8 bis 10.
[0032] Da sich mit dieser Variante der Schallschlauchummantelung der Eingangsbereich des
Gehörgangs, insbesondere im ersten Drittel des Gehörgangs verkleinert, ergeben sich
entsprechende Verschiebungen der OEG-Resonanz. Außerdem ist zu beachten, dass die
Materialabdeckung um den Bereich der Crus Helicic eine sensible Abformnahme bzw. eine
gezielte Abformbearbeitung dieses Bereichs bedingt.
[0033] Eine weitere Variante der Abwandlung der Otoplastik nach Figur 7 zeigen die Figuren
13 und 14. Auch hier sind zur Vereinfachung der Beschreibung für Abschnitte und Komponenten,
die in Figur 1 bis 6 ein Pendant besitzen, gleiche Bezugszeichen verwendet, denen
hier eine "6" vorangestellt ist.
[0034] Der Unterschied zur Variante nach Figur 11 und 12 besteht darin, dass die Schallschlauchhalterung
von einem im oberen Bereich des Gehörgangs berührungslos angeordneten Gehörgangzapfen
644 gebildet ist, der den Schallschlauch 628 oder ein Otoplastik-Winkelstück umschließt.
[0035] Schließlich zeigen die Figuren 15 und 16 eine Abwandlung der Varianten der Figuren
11 bis 14 derart, dass sich eine weitere Verbesserung der Stabilisierung der Otoplastik
ergibt. Die Schallschlauchhalterung 744 ist über eine schraffiert angedeutete Stützkralle
780 stabilisiert, die sich von der Unterseite der Schallschlauchhalterung 744 ausgehend
in Richtung Antitragus 730 erstreckt, wobei sie sich an die Concha 722 anschmiegt.
[0036] Selbstverständlich können für die erfindungsgemässen Otoplastiken alle gängigen Werkstoffe
verwendet werden, wie z.B. heiss- und kaltpolymerisierendes PMMA oder Lichtpolymerisat.
Aufgrund des geringen Volumens der Otoplastik bieten sich insbesondere auch farbige
Gestaltungen eventuell mit Schmuckapplikationen an. Aber auch Metalle, wie Edelstahl,
Gold, Silber, Platin, Titan (Spritzguss- oder Schleuderguss-Verfahren) können eingesetzt
werden, wobei es auch möglich ist mit der Galvanotechnik zu arbeiten.
1. Otoplastik für Hinter-dem-Ohr(HdO)-Versorgungen von hörakustischen Geräten, mit der
ein vom HdO-Gerät kommender, vorzugsweise flexibler Signalleiter, wie z.B. ein Schallschlauch
(128) im Gehörgang positionierbar ist, wobei die Otoplastik und insbesondere deren
haltgebender Teil der Anatomie des Patienten individuell angepasst ist, wobei der
haltgebende Teil (156) der Otoplastik (120) in der Cymba (50) formschlüssig versenkt
aufgenommen ist und einen den Rand (58; 458; 558; 658) der Ohrmuschel bogenförmig
übergreifenden Bügel (160; 460; 560; 660) trägt, dessen Ende die Halterung für den
flexiblen Signalleiter (128; 428; 528; 628) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schallschlauchöse (461) unmittelbar oberhalb der Incisura Anterior (425),
d.h. zwischen dem Tragus (427) und der Crus Helicis (424) befindet.
2. Otoplastik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (160) endseitig verbreitert ist und eine Schallschlauchöse (461; 561; 661)
ausbildet.
3. Otoplastik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Halt gebende Hauptkörper (156) in den Bereich der Crus Anthelicis (54) hinein
erstreckt.
4. Otoplastik nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallschlauchhalterung (561) zwischen der Incisura Anterior (525) und dem Tragus
(527) im Eingangsbereich des Gehörgangs versenkt ist.
5. Otoplastik nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallschlauchhalterung von einem vorzugsweise im oberen Bereich des Gehörgangs
berührungslos angeordneten Gehörgangzapfen (644) gebildet ist, der den Schallschlauch
(628) oder ein Otoplastik-Winkelstück umschließt.
6. Otoplastik nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallschlauchhalterung (744) über eine Stützkralle (780) stabilisiert ist, die
sich von der Unterseite der Schallschlauchhalterung (744) ausgehend in Richtung Antitragus
(730) erstreckt, wobei sie sich an die Concha (722) anschmiegt.
7. Otoplastik nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Verwendung mit Cochlea-Implant-Mikrofonen b.z.w. CI-HdO-Prozessoren, mit HdO-Tinnitus-Systemen,
wie Breitbandrauschsystemen (Masker oder Soft-Masker).
1. Otoplasty for behind-the-ear (BTE) parts of hearing acoustics devices, by means of
which a signal conductor, preferably a flexible one, that comes from the BTE device,
such as a sound tube (128), can be positioned in the auditory canal, where the otoplasty,
and particularly the part of it that provides the hold, is individually adapted to
the patient's anatomy, wherein the part (156) of the otoplasty (120) that provides
the hold is received in the cymba (50) in a sunk position and in positive engagement,
and carries a clip (160; 460; 560; 660) that passes over the edge (58; 458; 558; 658)
of the external ear in the shape of an arc, the end of which clip forms the holder
for the flexible signal conductor (128; 428; 528; 628), characterized in that the sound tube eye (461) is located directly above the incisura anterior (425), i.e.
between the tragus (427) and the crus helicis (424).
2. Otoplasty according to claim 1, characterized in that the clip (160) is broadened at the end and forms a sound tube eye (461; 561; 661).
3. Otoplasty according to claim 1 or 2, characterized in that the main body (156) that provides the hold extends into the region of the crus anthelicis
(54) .
4. Otoplasty according to any one of claims 1 to 3, characterized in that the sound tube holder (561) is sunk between the incisura anterior (525) and the tragus
(527), in the entrance region to the auditory canal.
5. Otoplasty according to claim 4, characterized in that the sound tube holder is formed by an auditory canal tab (644) arranged without making
contact in the upper region of the auditory canal and which surrounds the sound tube
(628) or an angled piece of the otoplasty.
6. Otoplasty according to claim 4 or 5, characterized in that the sound tube holder (744) is stabilized by way of a support claw (780) which extends
from the bottom side of the sound tube holder (744) in the direction of the antitragus
(730) while closely matching the shape of the concha (722).
7. Otoplasty according to any one of claims 1 to 13, characterized by use with cochlear implant microphones or CI BTE processors, with BTE tinnitus systems,
such as broad-band noise systems (maskers or soft maskers).
1. Otoplastique pour appareils auditifs placés derrière l'oreille, avec lequel un conducteur
de signal, de préférence flexible, provenant de l'appareil placé derrière l'oreille,
comme par exemple un tube acoustique (128), peut être positionné dans un conduit auditif,
moyennant quoi l'otoplastique et en particulier sa partie de support sont individuellement
adaptés à l'anatomie du patient, moyennant quoi la partie de support (156) de l'otoplastique
(120) est logée par conjugaison de formes dans la cymba (50) et comporte une attache
(160 ; 460 ; 560 ; 660) recouvrant en forme d'arc le bord (58 ; 458 ; 558 ; 658) de
la conque auriculaire, l'extrémité de cette attache formant support pour le conducteur
de signal flexible (128 ; 428 ; 528 ; 628), caractérisé en ce que l'oeillet du tube acoustique (461) se trouve directement au-dessus de l'échancrure
antérieure (425), c'est-à-dire entre le tragus (427) et la racine de l'hélix (424).
2. Otoplastique selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'attache (160) est élargie à une extrémité et forme un oeillet de tube acoustique
(461 ; 561 ; 661).
3. Otoplastique selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le corps principal formant support (156) s'étend vers l'intérieur dans la région
de la racine de l'anthélix (54).
4. Otoplastique selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le support de tube acoustique (561) est logé entre l'échancrure antérieure (525)
et le tragus (527) à l'entrée du conduit auditif.
5. Otoplastique selon la revendication 4, caractérisé en ce que le support de tube acoustique est formé par une tige (644) de conduit auditif disposée
de préférence dans la région supérieure du conduit auditif sans contact avec celui-ci,
laquelle tige entoure le tube acoustique (628) ou une pièce coudée de l'otoplastique.
6. Otoplastique selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que le support de tube acoustique (744) est stabilisé par le biais d'une griffe d'appui
(780), qui s'étend de la face inférieure du support de tube acoustique (744) vers
l'antitragus (730), en épousant la forme de la conque (722).
7. Otoplastique selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé par l'utilisation avec des microphones d'implants cochléaires ou des processeurs placés
derrière l'oreille, avec des systèmes anti-acouphènes placés derrière l'oreille, tels
que des systèmes de bruit à large bande (masqueurs et masqueurs souples).