GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Kompressoren, und beispielsweise
auf einen Taumelscheibenkompressor sowie auf die Verwendung eines Taumelscheibenkompressors
zur Kompression von Erdgas.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Taumelscheibenmaschinen sind dem Wesen nach Kolbenmaschinen, bei denen der oder die
Kolben nicht durch eine Kurbel angetrieben werden, sondern durch eine Taumelscheibe,
also eine auf einer Achse schrägsitzende Scheibe, die bei Drehung der Achse "taumelt",
d.h. bei der die Punkte in der Nähe des Randes nicht, wie bei einer radialen Scheibe,
in einer einzigen Radialebene umlaufen, sondern in einer zur Achse geneigten Drehebene.
Dieser Taumelscheibe gegenüber ist für jeden Kolben ein zur Antriebsachse im wesentlichen
paralleler, ortsfester Pleuel angeordnet, und der oder die Pleuel werden somit durch
die taumelnde Scheibe vorangedrückt oder zurückgezogen.
[0004] Daneben haben Taumelscheibenmaschinen auch als Kompressoren (d.h. Verdichter für
kompressible Fluide, d.h. Gase) Verwendung gefunden, und zwar für Kältemaschinen.
So sind Kühlkompressoren in Taumelscheibenbauart beispielsweise aus der
US-Patentschrift 4,008,005 sowie der
EP 0 530 730 A1 bekannt. Bei diesen Taumelscheibenmaschinen ist die eigentliche Taumelscheibe nicht
drehbar, wird aber zur Erzeugung der Taumelbewegung von einem drehbaren Taumelelement
gesteuert. Zur wenigstens teilweisen Kompensierung eines allgemein bei Taumelscheibenmaschinen
gegebenen Nachteils von unausgeglichenen Kräften und Momenten (die im wesentlichen
von Gaskräften bei der Kompression und der plötzlichen Entspannung aufgrund Auslaßventilöffnung
sowie von Massekräften der hin- und hergehenden Kolben herrühren) wird in den genannten
Druckschriften vorgeschlagen, eine größere Zahl (dort: fünf bzw. sechs) von Kolben-Zylinder-Anordnungen
in regelmäßiger Verteilung über den Umfang anzuordnen. Die mehreren Zylinder sind
hinsichtlich des Förderstroms des zu komprimierenden Gases parallel geschaltet. Generell
haben diese bekannten Taumelscheibenpumpen ein relativ geringes Verdichtungsverhältnis,
da ein Kühlmittel im allgemeinen auf höchstens 2 bar verdichtet wird.
[0005] Ein weiterer Kältekompressor in Taumelscheibenbauart ist aus der
EP 0 599 642 A1 bekannt. Darin wird vorgeschlagen, die Kolben der Kolben-Zylinder-Anordnungen mit
Kolbenringen aus Polytetrafluorethylen (PTFE) auszurüsten.
[0006] Schließlich sind auch Sonderbauformen von Taumelscheibenkompressoren bekannt, bei
denen sich die Kolben-Zylinder-Anordnungen nicht nur nach einer Seite der Taumelscheibe,
sondern nach zwei Seiten erstrecken, so aus der
US-Patentschrift 5,611,675 (mit einer Taumelscheibe), der
DE-Patentschrift 530 071 und der
FR-Patentschrift 918.307 (mit zwei auf einer gemeinsamen Welle sitzenden, relativ zueinander geneigten Taumelscheiben).
KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
[0007] Die Erfindung betrifft einen Taumelscheibenkompressor, der wenigstens eine Taumelscheibe
umfaßt. Dieser sind wenigstens zwei Kolben-Zylinder-Anordnungen zugeordnet sind. Der
Taumelscheibenkompressor bildet einen mehrstufigen Kompressor, bei dem die Kolben-Zylinder-Anordnungen
im Förderstrom in Serie geschaltet sind und der Hubraum der hintereinander geschalteten
Kolben-Zylinder-Anordnungen abnimmt.
[0008] Ein weiterer Aspekt betrifft ein Verfahren, bei dem ein solcher Taumelscheibenkompressor
zum Komprimieren von Erdgas auf einen Druck von wenigstens 200 bar verwendet wird.
[0009] Ein weiterer Aspekt betrifft einen Taumelscheibenkompressor, der zwei Taumelscheiben
umfaßt, denen jeweils wenigstens zwei Kolben-Zylinder-Anordnungen zugeordnet sind.
Die beiden Taumelscheiben werden jeweils durch einen Antriebsachsstummel angetrieben,
wobei die beiden Antriebsachsstummel koaxial angeordnet und gegenläufig sind.
[0010] Weitere Merkmale sind in den offenbarten Vorrichtungen implizit enthalten oder werden
für den Fachmann aufgrund der folgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsformen
und der angefügten Zeichnung ersichtlich.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0011] Ausführungsformen der Erfindung werden nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf
die angefügte Zeichnung beschrieben, in der:
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Doppel-Taumelscheibenkompressors, teilweise im Längsschnitt,
zeigt;
Fig. 2 eine Ansicht einer Hälfte des Doppel-Taumelscheibenkompressors von Fig. 1,
aber in größerem Darstellungsmaßstab ist; und
Fig. 3 die Verwendung des Kompressors der Fig. 1 und 2 zur Komprimierung von Erdgas
für die Betankung eines Fahrzeugs mit CNG (Compressed Natural Gas - komprimiertem
Erdgas) veranschaulicht.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0012] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen beispielhaften Taumelscheibenkompressor. Vor einer
detaillierten Beschreibung der Fig. 1 und 2 folgen zunächst verschiedene Erläuterungen
zu den Ausführungsformen.
[0013] Mit einigen der im folgenden beschriebenen Ausführungsformen wird ein Kompressor
in Taumelscheibenbauart bereitgestellt, welcher zur Erzielung eines großen Gesamt-Verdichtungsverhältnisses
geeignet ist. Hierzu ist der Taumelscheibenkompressor bei einigen Ausführungsformen
als mehrstufiger Kompressor ausgebildet, bei dem mehrere Kolben-Zylinder-Anordnungen
im Förderstrom in Serie geschaltet sind und der Hubraum der hintereinander geschalteten
Kolben-Zylinder-Anordnungen abnimmt. Mehrstufige Kompressoren sind grundsätzlich bekannt
(z.B. aus
Dubbel "Taschenbuch für den Maschinenbau", 17. Auflage, Springer-Verlag 1990, Seiten
P23-P33); es handelt sich bei den bekannten mehrstufigen Kompressoren aber durchweg um Kolbenverdichter
in der Kurbelwellen-Bauart.
[0014] Bei einigen der Ausführungsformen sind die in Serie geschalteten Kolben-Zylinder-Anordnungen
serienschaltungsmäßig durch Kanal- und Ventilanordnungen verbunden.
[0015] Durch die mehrstufige Ausbildung werden erhebliche Enddrücke erzielt: Wenn man vom
Atmosphärendruck ausgeht und Effekte der Gaserwärmung und -kühlung sowie Gasreibunsverluste
vernachlässigt, werden bei manchen Ausführungsformen mit beispielsweise einem Verdichtungsverhältnis
von ungefähr 1:4 pro Zylinder eine Druckerhöhung auf 16 bar bei zwei und 256 bar bei
vier Zylindern in Serienschaltung erzielt. Tatsächlich sind die erreichten Drücke
wegen der hier vernachlässigten Einflüsse üblicherweise geringer. Bei manchen Ausführungsformen
ist zur Erzielung einer wirksamen Zwischenkühlung eine Zwangskühlung der Zylinder
und/oder der diese verbindenden Kanäle vorgesehen, z.B. durch Zwangsbelüftung mit
Umgebungsluft oder Kühlung durch Kühlwasser etc. Bei anderen Ausführungsformen ist
nur eine Konvektionskühlung der Kolben und/oder der Kanäle durch Umgebungsluft vorgesehen.
[0016] Bei manchen Ausführungsformen sind z.B. vier Kolben-Zylinder-Anordnungen an einer
Taumelscheibe angeordnet. Bei anderen Ausführungsformen sind hingegen pro Taumelscheibe
nur zwei Kolben-Zylinder-Anordnungen vorgesehen, was an sich weniger günstig hinsichtlich
des Ausgleichs der Kräfte und Momente ist. Bei einigen dieser Ausführungsformen ist
jedoch - was unten noch näher erläutert wird - eine koaxial angeordnete zweite Taumelscheibe
vorgesehen, die gegenläufig zur ersten Taumelscheibe angetrieben wird und mit dieser
in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet ist. So kann das Gehäuse die Kräfte und Momente
der beiden Taumelscheiben-Anordnungen aufnehmen und diese - da sie aufgrund der Gegenläufigkeit
zumindest teilweise vorzeichenmäßig entgegengesetzt sind - teilweise gegeneinander
kompensieren.
[0017] Nimmt man wiederum vereinfachend, es käme bei der Kompression zu keiner Gaserwärmung,
es gäbe keine Kühlung und keine Gasreibungsverluste, so sind - wegen der Erhaltung
des Massenstroms des komprimierten Gases - die hintereinander geschalteten Kolben-Zylinder-Anordnungen
so zu dimensionieren, daß (bei gleicher Hubzahl pro Zeiteinheit für die einzelnen
Stufen) das Einlaßzylindervolumen einer betrachteten Stufe im wesentlichen gleich
dem Auslaßzylindervolumen der vorausgehenden Stufe ist. Entsprechend nimmt bei manchen
der Ausführungsformen der Hubraum der hintereinander geschalteten Kolben-Zylinder-Anordnungen
ab. Tatsächlich trifft die obige Annahme wegen der genannten Einflüsse nicht exakt,
sondern nur näherungsweise zu (siehe z.B.
Dubbel, "Taschenbuch für den Maschinenbau", 17. Auflage, Springer-Verlag 1990, Seiten
P30-P31); es bleibt aber an der grundsätzlichen Abnahme der Hubräume von stufe zu Stufe.
[0018] Bei einigen dieser Ausführungsformen wird diese Abnahme des Hubraums dadurch erzielt,
daß die einer Taumelscheibe zugeordneten Kolben-Zylinder-Anordnungen - die wegen ihrer
Zuordnung zu ein- und derselben Taumelscheibe den gleichen Hub haben - abnehmende
Durchmesser aufweisen.
[0019] Es gibt auch Ausführungsformen mit zwei Taumelscheiben, bei denen beispielsweise
zunächst die Kolben-Zylinder-Anordnungen der ersten Taumelscheibe und daran anschließend
die Kolben-Zylinder-Anordnungen der zweiten Taumelscheibe mit abnehmendem Hubraum
in Serie geschaltet sind. Bei einigen dieser Ausführungsformen erstreckt sich die
Hubraumabnahme durch Verringerung des Zylinderdurchmessers über die Taumelscheiben
hinweg; d.h. die im Förderstrom erste Kolben-Zylinder-Anordnung der zweiten Taumelscheibe
hat einen kleineren Durchmesser als die im Förderstrom letzte Kolben-Zylinder-Anordnung
der ersten Taumelscheibe.
[0020] Da bei einem Taumelscheibenkompressor der Zylinderhub durch die Neigung der Taumelscheibe
relativ zur Rotationsachse bestimmt ist, kann ein kleinerer Hubraum auch durch eine
geringe Schrägstellung einer Taumelscheibe erzielt werden. Bei manchen dieser Ausführungsformen
ist zur Erzielung des abnehmenden Hubraums die zweite Taumelscheibe weniger schräg
als die erste Taumelscheibe angeordnet.
[0021] Bei manchen dieser Ausführungsformen sind auch beide Maßnahmen der Hubraumabnahme
miteinander kombiniert, d.h. die zweite Taumelscheibe ist zwecks Hubverringerung weniger
schräg als die erste Taumelscheibe angeordnet, und zusätzlich weist die erste Kolben-Zylinder-Anordnung
der zweiten Taumelscheibe einen kleineren Durchmesser als die letzte Kolben-Zylinder-Anordnung
der ersten Taumelscheibe auf.
[0022] Bei manchen der mehrstufigen Ausführungsformen sind die Kompressorstufen für die
mehrstufige Druckerhöhung so dimensioniert, daß - z.B. ausgehend von Atmosphärendruck
(1 bar) - eine Druckerhöhung auf wenigstens 200 bar, bei anderen Ausführungsformen
sogar auf wenigstens 400 bar erfolgt. Der Kompressor ist damit besonders für die Kompression
von bei Raumtemperatur praktisch nicht verflüssigbaren Gasen, wie Wasserstoff, Stickstoff,
Sauerstoff, Luft, Edelgase und insbesondere Erdgas (hauptsächlich Methan) verwendbar.
[0023] Bei einem Kompressor kommt es wegen der typischerweise schlagartigen Öffnung des
Auslaßventils bei oder um vor Erreichen der maximalen Verdichtung in einem Zylinder
zu einem schlagartigen Abfall des Gasdrucks in dem Zylinder, was bei einem Taumelscheibenkompressor
zu einem Momentenruck um die Antriebsachse (d.h. die Längsachse) des Verdichters führt.
Wie oben bereits erwähnt wurde sind bei einigen der Ausführungsformen zwei Taumelscheiben
vorgesehen, die jeweils durch einen Antriebsachsstummel gegenläufig angetrieben sind.
Die beiden Antriebsachsstummel sind dabei z.B. koaxial angeordnet. Bei mancher dieser
Ausführungsformen sind die beiden gegenläufigen Taumelscheiben in einer solchen Winkelbeziehung
miteinander gekoppelt und die Kolben-Zylinder-Anordnungen der beiden Taumelscheiben
so miteinander gepaart, daß die Auslaßzeitpunkte von Zylindern, die solche Zylinderpaare
bilden, jeweils zusammenfallen. Beispielsweise fallen die Auslaßzeitpunkte der ersten
und dritten Stufe zusammen, und diejenigen der zweiten und vierten Stufe. Wegen dieser
Synchronizität und der Gegenläufigkeit der beiden Antriebsachsstummel treten die Momentenrucke
im wesentlichen gleichzeitig auf und haben entgegengesetzte Vorzeichen, so daß mit
dieser Anordnung die genannten Momentenrucke zumindest teilweise kompensiert werden.
[0024] Die genannte Anordnung zweier gegenläufig angetriebener Taumelscheiben wirkt sich
auch bei anderen als mehrstufigen Taumelscheibenkompressoren im Sinne einer Ruckminderung
aus, z.B. bei solchen, bei denen die mehreren Kolben-Zylinder-Anordnungen zu einer
Stufe gehörend parallel geschaltet sind, oder bei denen mehrere unabhängige Gasströme
von den einzelnen Zylindern einstufig komprimiert werden, beispielsweise für die Anwendung
in Klimakompressoren oder ähnlichem. Die Zylinderdurchmesser und -hübe der einzelnen
Kolben-Zylinder-Anordnungen sind bei solchen einstufigen Ausführungsformen i.a. gleich.
Obwohl der gegenwärtige Anspruch 1 auf einen mehrstufigen Kompressor gerichtet ist,
offenbaren die vorliegenden Anmeldungsunterlagen somit auch allgemein einen Taumelscheibenkompressor
mit gegenläufigen angetriebenen Taumelscheiben, gleich ob dieser mehr- oder einstufig
ausgebildet ist. Die Anmelderin behält sich daher vor, einen unabhängigen Patentanspruch
auf die eine Anordnung mit zwei gegenläufig angetriebenen Taumelscheiben zu richten,
der nicht verlangt, daß der Taumelscheibenkompressor ein mehrstufiger Kompressor ist.
Ein solcher unabhängiger Anspruch würde z.B. lauten: Taumelscheibenkompressor, der
zwei Taumelscheiben umfaßt, denen jeweils wenigstens zwei Kolben-Zylinder-Anordnungen
zugeordnet sind, wobei die beiden Taumelscheiben jeweils durch einen Antriebsachsstummel
angetrieben werden, wobei die beiden Antriebsachsstummel koaxial angeordnet und gegenläufig
sind. Die Merkmale des jetzigen Anspruchs 1, der übrigen Patentansprüche und der Beschreibung/Zeichnung
können als abhängige Ansprüche auf diesen unabhängigen Anspruch rückbezogen werden.
[0025] Bei einigen der Ausführungsformen mit gegenläufig angetriebenen Taumelscheiben sitzt
am inneren Ende der Antriebsachsstummel jeweils ein schräg verzahntes Antriebsrad,
zwischen denen ein schräg verzahntes Antriebsritzel zum gleichzeitigen, gegenläufigen
Antrieb beider Taumelscheiben angeordnet ist.
[0026] Bei einigen der Ausführungsformen sind die Taumelscheiben selbst nicht drehbar. Sie
werden von einem drehbaren Taumelelement gesteuert, ähnlich wie dies z.B. bei der
eingangs genannten
US-Patentschrift 4,008,005 der Fall ist. Bei einer solchen Anordnung wirken auf die Pleuel der Zylinder keine
durch die eigentliche Drehung hervorgerufenen Lager- oder Reibungskräfte, sondern
nur Lager- bzw. Reibungskräfte aufgrund der Taumelbewegung.
[0027] Bei einigen Ausführungsformen greift nicht das Pleuel unmittelbar am Kolben an (wie
dies im Stand der Technik üblich ist). Vielmehr ist bei diesen Ausführungsformen zwischen
Pleuel und Kolben jeweils eine Kolbenführungsstange angeordnet. Diese ist z.B. in
einer Paßbohrung, die in einem Innendeckel eingebracht ist, passend geführt. Die Kolbenführungsstange
verhindert, daß - die bei stehender Taumelscheibe ohnehin bereits geringen - Querkräfte
vom Pleuel auf den Kolben übertragen werden.
[0028] Bei manchen Ausführungsformen sind einige oder alle der Lager zwischen relativ drehbaren
Teilen Schrägrollenlager, die durch ihre Schrägstellung zur Aufnahme von Axialkräften
geeignet sind. Beispielsweise ist/sind eines oder mehrere der folgenden Lager als
Schrägrollenlager ausgebildet: (i) Lager einer nicht-drehbaren Taumelscheibe gegenüber
einem drehbaren Taumelelement (bei Ausführungsformen mit nicht-drehbarer Taumelscheibe);
(ii) Lager einer drehbaren Taumelscheibe (bei Ausführungsformen mit drehbarer Taumelscheibe)
oder eines drehbaren Taumelelements (bei Ausführungsformen mit drehbarem Taumelelement)
gegenüber einem Gehäuse; und (iii) Lager eines Antriebsachsstummels gegenüber einem
Gehäuse (bei Ausführungsformen mit Antriebsachsstummeln). Bei manchen Ausführungsformen
sind die Schrägrollenlager relativ zur Drehachse schräggestellte Nadellager, bei anderen
handelt es sich um Lager, deren Rollen eine Schrägung aufweisen, so daß sie auch ohne
Schrägstellung der Rollenachsen zur Aufnahme von Axialkräften fähig sind, wie Kegelrollenlager
und Ballenlager (wobei auch gemischte Formen, z.B. einige Lager sind schräggestellte
Nadellager, andere Kegelrollenlager, vorkommen). Bei manchen Ausführungsformen umfaßt
die Lagerung der Antriebsachse bzw. jedes der Antriebsachsstummel zwei einander mit
Abstand entgegengestellte Schrägrollenlager. Bei manchen Ausführungsformen sind sowohl
das Taumelelement bzw. die Taumelscheibe als auch der Antriebsachsstummel im Gehäuse
schrägrollengelagert, und das Taumelelement bzw. die Taumelscheibe und der Antriebsachsstummel
sind zueinander axial verschieblich (jedoch drehfest) verbunden, so daß Taumelelement
bzw. Taumelscheibe und Antriebsachsstummel hinsichtlich der Axialkräfte voneinander
entkoppelt sind. Die Schrägrollenlagerung der Taumelscheibe im Taumelelement und diejenige
des Taumelscheibenelements im Gehäuse sind in besonderer Weise geeignet, die im Rahmen
der Kolbenbetätigung auftretenden Kraftkomponenten in Axial- und Radialrichtung aufzunehmen.
[0029] Ein bekanntes Problem bei Kompressoren besteht darin, daß Schmiermittel von den Zylinderwänden
in das zu komprimierende Gas verdampfen kann. Außerdem kann es bei höheren Kompressionstemperaturen
zu Schmiermittelzersetzung kommen. Bei einigen der Ausführungsformen sind daher die
Kolben und/oder die Wände der Zylinder wenigstens zum Teil mit reibungsminderndem
Kunststoff, z.B. Polytetrafluorethylen (PTFE) ausgerüstet. Bei den Kolben kann es
sich beispielsweise um PTFE-Kolbenringe handelt, bei der Zylinderwand um Zylinderbüchsen.
Eine solche reibungsvermindernde Ausrüstung erlaubt, bei manchen Ausführungsformen
auf eine Schmierung der Kolben im Zylinder durch Flüssigschmierstoff (z.B. Öl) vollständig
zu verzichten, oder die Schmiermittelmenge zumindest zu reduzieren.
[0030] Einige Ausführungsformen betreffen Verfahren, bei denen ein Taumelscheibenkompressor
der hier beschriebenen Art zum Komprimieren von bei Raumtemperaturen praktisch nicht
verflüssigbaren Gasen, wie Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Luft, Edelgas und/oder
Erdgas auf einen Druck von wenigstens 200 bar, bevorzugt auf wenigstens 400 bar, verwendet
wird. Eine besonders geeignete Verwendung liegt in der Kompression von Erdgas (hauptsächlich
Methan) zur Betankung von CNG-betriebenen Fahrzeugen (CNG =Compressed Naural Gas).
[0031] Nun zurückkehrend zu den Fig. 1 und 2, zeigen diese, teilweise im Längsschnitt, ein
Ausführungsbeispiel eines Doppel-Taumelscheibenkompressors 101, d.h. eines Taumelscheibenkompressor
mit zwei Taumelscheibenanordnungen 102, 103, wobei Fig. 2 im wesentlichen nur eine
der beiden Taumelscheibenanordnungen, nämlich 103, zeigt.
[0032] Die beiden Taumelscheibenanordnungen 102, 103 sind, einander antriebsseitig zugewandt,
in einem, im wesentlichen rohrförmigen Gehäuse untergebracht, das in seiner Gesamtheit
mit 006 bezeichnet ist und aus mehreren Teilen zusammenmontiert ist.
[0033] In das Gehäuse 006 führt mittig und rechtwinklig zu dessen Längsachse, auf der zwei
Antriebsachsstummel 009 liegen, eine Hauptantriebsachse. Von den beiden Antriebsachsstummeln
009 ist hier nur einer mit einem Bezugszeichen versehen ist, wie auch im folgenden
viele Teile der beiden Taumelscheibenanordnungen 102, 103 nur bei der einen oder anderen
Taumelscheibenanordnung bezeichnet sind, da die Teile ja bei beiden ähnlich oder identisch,
wenn auch zueinander spiegelbildlich, auftreten. Auf deren äußeren Ende (auf das Gehäuse
006 bezogen) der Hauptantriebsachse ist ein Antriebsflansch zur Verbindung mit einer
Antriebseinrichtung mittels einer Mutter 005 und einer Keilverbindung aufgesetzt.
In der Wand des Gehäuses 006, die hier eben ausgebildet ist, ist ein Lagerträger 002
eingesetzt, der zwei Schrägrollenlager 003, 004 aufnimmt. Auf dem inneren Ende der
Hauptantriebsachse sitzt ein Kegelritzel 001.
[0034] Das Kegelritzel 001 steht in Eingriff mit zwei Kegelrädern 007. Diese sitzen auf
einem Flansch 008, der jeweils auf die Antriebsachsstummel 009 aufgeschraubt ist.
Die Antriebsachsstummel 009 sind jeweils mittels zweier Schrägrollenlager 011, 012
gelagert, die in einem zylindrischen Lagerträger 010 befestigt sind, der auf eine
Querplatte, die das Gehäuse 006 durchsetzt, angeschraubt ist.
[0035] Auf der anderen Seite dieser Querplatte sitzt ein Lagersockel 013, auf dem sich ein
rotierendes Taumelelement 015 über ein Schrägrollenlager 014 abstützt. Die Mitte des
Lagersockels 013 ist dabei ausgespart, um das vom Kegelrad 007 wegweisende Ende des
Achsstummels 009 ohne Berührung hindurchtreten zu lassen, auf dem das Taumelelement
015 aufgekeilt und durch eine Schraubenmutter festgehalten ist.
[0036] Auf dem freien, außenliegenden Flansch des Taumelelements 015, der zur Mittelachse
des Achsstummels 009 schrägsteht, befindet sich ein weiteres Schrägrollenlager 016,
das sich auf eine nicht-drehbare Taumelscheibe 017 abstützt, die ihrerseits durch
eine Kegelverzahnung 018 und eine mittige Kugel 019 auf einem ortsfesten Teil 020
abgestützt ist. Das ortsfeste Teil 020 ist zwischen zwei Wänden 021 befestigt, die
ihrerseits auf einer Querwand aufgeschraubt sind.
[0037] Die Kegelverzahnung 018 läßt zu, daß die Taumelscheibe 017 der Taumelbewegung des
Taumelelements 015 folgt, ohne aber dessen Drehung mitzumachen, denn der eine Teil
der Verzahnung 018 ist ortsfest und kann sich daher nicht drehen, so daß sich wegen
des Zahneingriffs auch die Taumelscheibe 017 nicht drehen kann, während die Kugel
019 die Kippbewegung zuläßt.
[0038] Auf der vom Taumelelement 015 abgewandten Seite der Taumelscheibe 017 sitzen radial
gegenüberliegend und mit gleichem Abstand vom Mittelpunkt der Kugel 019 zwei kugelige,
durch einen Deckel 022 abgedeckte Aussparungen. Der Deckel 022 weist eine Mittelöffnung
auf, ist also nur als Kranz ausgebildet, und ist ebenfalls rund um diese Öffnung kugelig
ausgehöhlt
[0039] In die Aussparungen ist das kugelige Ende eines Pleuels 023 eingesetzt, das durch
den Deckel 022 gehalten wird. Das Pleuel 023 endet auch auf der anderen Seite in einer
Kugel. Diese andere Kugel befindet sich in einer ählichen, kugeligen Aussparung, die
von einem Deckel 024 abgedeckt ist und die jeweils im Ende einer Kolbenstange 025
ausgebildet ist, die ihrerseits in einer Paßbohrung 036 geführt ist, die parallel
zum Antriebsachsstummel 009 verläuft. Die Paßbohrungen 036 sind in der vorgenannten
Querwand ausgebildet und mit PTFE (Polytetrafluoräthylen) oder dergleichen beschichtet,
um eine völlig geradlinige Bewegung der Kolbenstangen 025 zu erzwingen, ohne auf diese
eine wesentliche Reibung aufzubringen.
[0040] Wenn das Kegelritzel 001 rotiert, drehen sich die beiden Taumelelemente 015 mit gleicher
Drehzahl, aber gegenläufig, wodurch die Kolbenstangen 025 eine Hin- und Herbewegung
durchführen: die beiden, in der Zeichnung obenliegenden, miteinander fluchtenden Kolbenstangen
025 bewegen sich zueinander gleichsinnig, aber gegensinnig zu den in der Zeichnung
untenliegenden, ebenfalls miteinander fluchtenden und zueinander gleichsinnig bewegenden
Kolbenstangen 025.
[0041] Die kugeligen Enden der Pleuel 023 und/oder die diese aufnehmenden Aussparungen sind
reibungsmindernd beschichtet, etwa mit PTFE, und laufen, ebenso wie die Kolbenstangen,
im Betrieb trocken. Auch die Kugel 019 und/oder die sie aufnehmenden Abschnitte der
Verzahnung 018 sind reibungsmindernd beschichtet, etwa mit PTFE, wie es bei manchen
Ausführungsformen auch bei der Verzahnung 018 und beim Kegeltrieb 001/007 der Fall
ist. Die Schrägrollenlager sind schmierungsfrei bzw. abgedichtet und dauergeschmiert,
so daß der Taumelscheibenkompressor 101 im Betrieb trocken läuft. Bei anderen Ausführungsformen
ist aber zumindest der mittlere Teil des Gehäuses mit dem Kegeltrieb 001, 007 und
den Schrägrollenlagern 011, 012 mit Fettschmierung oder einem Ölsumpf versehen, der
durch die Lager 014 auch den Rest des bisher beschriebenen Taumelscheibenkompressors
schmiert. Jenseits der Paßbohrung 036 laufen bei der dargestellten Ausführungsform
die nachfolgenden Teile trocken.
[0042] Die Kolben-Zylinder-Anordnungen 026, 031; 027, 032; 039, 033; 038, 034; bilden in
der genannten Bezugszeichen-Reihenfolge die erste, zweite, dritte und vierte Kompressionsstufe.
Sie sind hierzu im Gasstrom hintereinander geschaltet, und weisen von Stufe zu Stufe
abnehmende Hubräume auf. Die Hubraumabnahme wird bei der gezeigten Ausführungsform
durch eine Verringerung des Zylinderdurchmessers von Stufe zu Stufe und außerdem durch
einen geringeren Hub bei der dritten und vierten als bei der ersten und zweiten Stufe
erzielt.
[0043] Die Kolben 026, 027, 038, 039, werden von den Kolbenstangen 025 angetrieben werden
und sind an diesen mittels einer Mutter 035, 045, 046 festgehalten. Die Kolben 026,
027, 038, 039 sind mit Kolbenringen aus PTFE oder dergleichen ausgerüstet. Bei manchen
Ausführungsformen sind - zusätzlich oder alternativ - die inneren Oberflächen der
Zylinder 031, 032, 033, 034 mit PTFE oder dergleichen beschichtet.
[0044] Die Zylinder 031, 032, 033, 034 sind jeweils durch zwei Rohrstücke gebildet, die
in einer Querwand (die die Paßbohrungen 036 aufweist) angeordnet sind. Die Querwand
steht quer auf einer Bodenplatte 042. Die jeweils zwei Rohrstücke sind zur Bildung
eines durchgehenden Zylinders 031, 032, 033, 034 und zur Zylinderbefestigung an der
Querwand mit Anschlußflanschen 029, 030, 041, 042 untereinander bzw. mit der Querwand
verbunden. Am äußeren Ende sind die Zylinder 031, 032 der ersten und zweiten Stufe
(d.h. die rechten Zylinder) und die Zylinder 033, 034 der dritten und vierten Stufe
(d.h. die linken Zylinder) durch je einen Deckel 028, 040 nach außen verschlossen,
in denen Ventile mit von Stufe zu Stufe abnehmendem freien Ventilquerschnitt sitzen.
Vor dem Deckel 028, 040 befindet sich jeweils noch ein Zylinderendflansch 047, 048,
der die Enden der beiden rechten Zylinder 031, 032 bzw. linken Zylinder 033, 034 gemeinsam
aufnimmt. Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Ventile gasgesteuerte Ventile,
z.B. kombinierte Drucköffnungs-iRückschlagventile, die in Einlaßrichtung freigeben,
so daß beim Einwärtshub Gas in den jeweiligen Zylinder einströmt, und die in Außlaßrichtung
erst bei Erreichen eines bestimmten (von Stufe zu Stufe steigenden) Drucks öffnen,
der typischerweise erst kurz vor dem äußeren Totpunkt erreicht wird. Bei anderen Ausführungsformen
sind gesonderte Einlaß- und Auslaßventile vorgesehen. Bei manchen Ausführungsformen
sind die Ventile nicht gasgesteuert, sondern mechanisch durch einen Ventilsteuermechanismus,
der seine Bewegung von der Drehung des Taumelscheibenantriebs ableitet.
[0045] In jeden Deckel 028, 040 münden zwei Rohrleitungen 049, 050 bzw. 051, 052 ein. In
einem externen Rohrverbindungssystem sind diese Rohrleitungen untereinander und mit
einem Niederdruck-Gaseingang und einem Hochdruck-Gasausgang so verbunden, daß das
Gas vom Niederdruck-Gaseingang zur ersten Stufe, von dort zur zweiten Stufe etc. und
schließlich von der vierten Stufe zum Hochdruck-Gasausgang fließt. Bei Ausführungsformen
mit gemeinsam für den Ein- und Auslaß genutzten Ventilen und Rohrleitungsabschnitten
sorgen Wegeventile (z.B. gasgesteuerte Wegeventile nach der Art von Rückschlagventilen)
dafür, daß der Gasstrom je nach Richtung unterschiedliche Wege nimmt (z.B. bei Einlaß
in die zweite Stufe den Weg von der ersten Stufe zur zweiten Stufe, hingegen beim
Auslaß aus der zweiten Stufe den Weg von der zweiten Stufe zur dritten Stufe). Bei
Ausführungsformen mit getrennten Ventilen und Rohrleitungungen für den Ein- und Auslaß
sind i.a. keine solchen Wegeventile vorhanden; dort ist vielmehr die Rohrleitung vom
Eingang durch die einzelnen Stufen zum Ausgang als Einfachschleife geführt. Bei manchen
Ausführungsformen werden die Rohrleitungen zwischen den Stufen und zum Ausgang gekühlt,
zwecks besserer Zwischenkühlung des zu komprimierenden Gases.
[0046] In der in Fig. 1 dargestellten Stellung befinden sich alle Kolben 026, 027, 038,
039 an einem ihrer beiden Totpunkte, nämlich Kolben 026, 039 der ersten und dritten
Stufe an ihrem inneren und die Kolben 027, 038 der zweiten und vierten Stufe am äußeren
Totpunkt. Ordnet man einer vollen Hin- und Herbewegung eines Kolbens einen Winkel
von 360° zu, so beträgt die Winkeldifferenz zwischen den Kolben aufeinander folgender
Stufen somit jeweils 180°. Diese Winkeldifferenz ergibt einen günstigen Gasfluß durch
die verschiedenen Stufen. Die Relativstellungen der Zylinder können aber auch anders
gewählt sein.
[0047] Wie man Fig. 1 entnehmen kann ist die Taumelscheibe 017 der dritten und vierten Stufe
weniger schräg zur Antriebsachse (d.h. dem Achsstummel 009) gestellt, als die Taumelscheibe
017 der ersten und zweiten Stufe. Dies wird erreicht durch eine entsprechend unterschiedliche
Formgebung der Taumelelemente 015, und zwar ist der Längenunterschied der Schenkel
in der Schnittdarstellung der Taumelelemente 015 in Fig. 1 bei dem Taumelelement 015
der dritten und vierten Stufe geringer als bei derjenigen der ersten und zweiten Stufe.
Entsprechend der unterschiedlichen Schrägstellung der Taumelscheiben 017 ist der Hub
der Kolben 039, 038 der dritten und vierten Stufe geringer als derjenige der Kolben
026, 027 der ersten und zweiten Stufen. Entsprechend sind auch die Zylinder 033, 034
der dritten und vierten Stufe kürzer als die Zylinder 026, 027 der ersten und zweiten
Stufe.
[0048] Dieser gezeigte Kompressor mit zwei Taumelscheiben ist insgesamt in einem Gehäuse
gelagert, das durch die Querwände und Deckel trotz seiner Länge besonders verwindungssteif
ist. Obwohl der wesentliche Teil der Kompressoren trocken läuft, fressen die mit PTFE
beschichteten Oberflächen nicht, auch wenn Temperaturen erreicht werden, bei denen
sich Schmieröl bereits zersetzen würde.
[0049] Mit diesem einfachen, kleinen und (bei PTFE-Beschichtung reibungsarmen) Mehrstufen-Kompressor
können Gase auf Drücke von 200 bis zu 400 bar verdichtet werden. Fig. 3 zeigt beispielhaft
eine Verwendung des Taumelscheibenkompressors 101 von Fig. 1 und 2 für die Komprimierung
von Erdgas für die Betankung eines erdgasbetriebenen Kraftfahrzeugs 114. Zu einer
Tankstelle 110 für CNG (Compressed Natural Gas) wird Erdgas über eine Niederdruck-Versorgungsleitung
111 herangeführt. Es kann sich hierbei z.B. um eine End-Versorgungsleitung eines Erdgas-Verteilungsnetzes
handeln, in der üblicherweise ein geringer Überdruck in der Größenordnung von 0,1
bar herrscht. Alternativ ist es auch möglich, eine derartige CNG-Tankstelle 110 an
eine Versorgungsleitung anzuschließen, die zwecks Erzielung einer höheren Förderkapazität
einen höheren Förderdruck aufweist, der typischerweise einige Bar Überdruckbeträgt
kann, etwa 2,5 bar Überdruck in dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel. Ein Doppel-Taumelscheibenkompressor
101 der oben beschriebenen Art komprimiert das Niederdruck-Erdgas mit seinen vier
Stufen abnehmenden Hubraums auf hohen (Absolut-)Druck, z.B. auf 200 bar. Das Hochdruck-Ergas
fließt über eine Hochdruck-Leitung 112 zu einer CNG-Schnittstelle 113. An diese kann
ein CNG-Tank 115 des Fahrzeugs 114 zur Betankung mit CNG druckdicht angeschlossen
werden.
[0050] Die beschriebenen Ausführungsformen stellen somit einen verbesserten Hockdruck-Kompressor
bereit, der z.B. als Ausrüstung für CNG-Tankstellen geeignet is.
[0051] Alle Publikationen und existierende Systeme, die in dieser Beschreibung genannt sind,
werden per Bezugnahme in diese einbezogen.
[0052] Obgleich hier bestimmte Produkte und Verfahren, die in Übereinstimmung mit den Lehren
der Erfindung gebaut wurden, beschrieben worden sind, ist der Schutzbereich dieses
Patents nicht hierauf beschränkt. Im Gegenteil, das Patent deckt alle Ausführungsformen
der Lehren der Erfindung ab, die wörtlich oder unter der Äquivalenzdoktrin in den
Schutzbereich der angefügten Ansprüche fallen.
1. Taumelscheibenkompressor, umfassend wenigstens eine Taumelscheibe (017), der wenigstens
zwei Kolben-Zylinder-Anordnungen (026, 031; 027, 032; 039, 033; 038, 034) zugeordnet
sind, wobei der Taumelscheibenkompressor einen mehrstufigen Kompressor bildet, bei
dem die Kolben-Zylinder-Anordnungen (026, 031; 027, 032; 039, 033; 038, 034) im Förderstrom
in Serie geschaltet sind und der Hubraum der hintereinander geschalteten Kolben-Zylinder-Anordnungen
(026, 031; 027, 032; 039, 033; 038, 034) abnimmt.
2. Taumelscheibenkompressor nach Anspruch 1, bei welchem die einer Taumelscheibe (017)
zugeordneten Kolben-Zylinder-Anordnungen (026, 031; 027, 032; 039, 033; 038, 034)
zur Erzielung des abnehmenden Hubraums abnehmende Durchmesser aufweisen.
3. Taumelscheibenkompressor nach Anspruch 1 oder 2, umfassend wenigstens zwei Taumelscheiben
(017) mit jeweils zugeordneten Kolben-Zylinder-Anordnungen (026, 031; 027, 032; 039,
033; 038, 034), wobei zur Erzielung des abnehmenden Hubraums die im Förderstrom erste
Kolben-Zylinder-Anordnung (039, 033) der zweiten Taumelscheibe (017) einen kleineren
Durchmesser als die im Förderstrom letzte Kolben-Zylinder-Anordnung (027, 032) der
ersten Taumelscheibe aufweist.
4. Taumelscheibenkompressor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, umfassend wenigstens zwei
Taumelscheiben (017) mit jeweils zugeordneten Kolben-Zylinder-Anordnungen (026, 031;
027, 032; 039, 033; 038, 034), wobei zur Erzielung des abnehmenden Hubraums die zweite
Taumelscheiben (017) weniger schräg als die erste Taumelscheibe angeordnet ist.
5. Taumelscheibenkompressor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die einzelnen Kompressorstufen
für eine mehrstufige Druckerhöhung bei dem zu komprimierenden Gas auf wenigstens 200
bar so dimensioniert sind.
6. Taumelscheibenkompressor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend zwei Taumelscheiben
(017), die jeweils durch einen Antriebsachsstummel (009) angetrieben sind, wobei die
Antriebsachsstummel (017) koaxial angeordnet und gegenläufig sind.
7. Taumelscheibenkompressor nach Anspruch 6, wobei auf dem inneren Ende der Antriebsachsstummel
(009) jeweils ein schrägverzahntes Antriebsrad (007) sitzt, zwischen denen ein schrägverzahntes
Antriebsritzel (001) zum gleichzeitigen, gegenläufigen Antrieb beider Taumelscheiben
(017) angeordnet ist.
8. Taumelscheibenkompressor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Taumelscheiben
(017) nichtdrehbar sind und von einem drehbaren Taumelelement (015) gesteuert werden.
9. Taumelscheibenkompressor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend Lager, die zwischen
relativdrehbaren Teilen angeordnet sind, wobei wenigstens eines der folgenden Lager
als Schrägrollenlager ausgebildet ist: (i) Lager einer nichtdrehbaren Taumelscheibe
(017) gegenüber einem drehbaren Taumelelement (015), (ii) Lager eines drehbaren Taumelelements
(015) gegenüber einem Gehäuse (006), und (iii) Lager eines Antriebsachsstummels (009)
gegenüber einem Gehäuse (006).
10. Taumelscheibenkompressor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei welchem die Kolben
(026, 027, 038, 09) und/oder die Wände der Zylinder (031, 032, 033, 034) wenigstens
zum Teil mit reibungsminderndem Kunststoff ausgerüstet ist.
11. Verfahren, bei dem ein Taumelscheibenkompressor nach einem der Ansprüche 1 bis 10
zum Komprimieren von Erdgas auf einen Druck von wenigstens 200 bar verwendet wird.