[0001] Die Erfindung betrifft ein Laufrad, insbesondere ein zweiflutiges Laufrad, wie es
häufig für Trommelläufer-Radialgebläse für die Heizung und Klimatisierung eines Kraftfahrzeugs
verwendet wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Trommelläufer-Radialgebläse, die für die Förderung der Luft bei Kraftfahrzeug-Heizungen
oder Kraftfahrzeug-Klimaanlagen verwendet werden, sollen häufig auf einem möglichst
niedrigen Drehzahlniveau betrieben werden. Dabei sollen die Zuströmverhältnisse zu
einem nachfolgenden Wärmeübertrager möglichst günstig sein, wobei der vorhandene Bauraum,
der in der Regel sehr beengt ist, möglichst flexibel genutzt werden soll. Auf Grund
der Rahmenbedingungen werden hierbei in der Regel axial erweiterte Spiralgehäuse und
Laufräder mit statischer Druckerzeugung im Schaufelkanal verwendet. Dabei sind die
Beschaufelungen rückwärtsgekrümmt, radial endend oder leicht vorwärtsgekrümmt und
ohne oder mit leichter Profilierung ausgeführt. Die Strömung im Schaufelkanal löst
hierbei ab und bleibt bis zum Schaufelkanalende abgelöst. Bedingt durch diese Art
der Beschaufelung sind je nach Betriebspunkt und Art der Beschaufelung sehr hohe bis
hohe Drehzahlen notwendig. Aus akustischen Gründen werden bei Kraftfahrzeug-Heizungen
oder Kraftfahrzeug-Klimaanlagen in der Regel keine rückwärtsgekrümmten Beschaufelungen
verwendet.
[0003] Radialgebläse, die ein niedriges Drehzahlniveau ermöglichen, haben eine vorwärtsgekrümmte
Beschaufelung und erreichen vergleichbare Betriebspunkte bei deutlich niedrigeren
Drehzahlen. In der vorwärtsgekrümmten Beschaufelung wird die Strömung stark umgelenkt
und beschleunigt. Diese kinetische Energie wird in ideal ausgestalteten, parallelwandigen
Spiralgehäusen verzögert und in statischen Druck umgewandelt. Am Schaufelkanaleintritt
kommt es zu Strömungsablösungen, am Schaufelkanalende liegt die Strömung wieder an.
Axial erweiterte Spiralgehäuse, die für die Wärmeübertragerbeaufschlagung günstig
sind und radial enger bauen, sind bei diesen Gebläsen mit vorwärtsgekrümmten Beschaufelungen
in der Regel nicht sinnvoll, da es zu Wirkungsgradverlusten kommt.
[0004] Um ein Trommelläufer-Radialgebläse, das für die Förderung der Luft beispielsweise
bei Kraftfahrzeug-Heizungen oder Kraftfahrzeug-Klimaanlagen verwendet wird, auch bei
möglichst niedrigen Drehzahlen betreiben zu können, sind Trommelläufer-Radialgebläse
bekannt, die eine vorwärtsgekrümmte Beschaufelung aufweisen. Dabei ist die Beschaufelung
nicht oder nur leicht profiliert. Die Schaufeln sind üblicherweise massiv gespritzt
(vgl. linker Teil von Fig. 7, in dem der Strömungsverlauf in einem Schaufelkanal bei
einem herkömmlichen, unprofilierten Laufrad dargestellt ist, wobei auf der Saugseite
der Schaufeln eine Wirbelbildung zu erkennen ist).
[0005] Auf Grund der Strömungsablösungen im Schaufelkanal - die sowohl bei einflutigen als
auch bei zweiflutigen Laufrädern auftritt - ist jedoch eine Profilierung der Schaufeln
sinnvoll. Bei der Herstellung von Laufrädern aus Kunststoff kommt es beim Spritzgießen
relativ stark profilierter Laufräder mit relativ dicken Wandungen zu Verzug und Schwund.
[0006] Ferner bekannt sind zweiflutige Laufräder. Diese haben gegenüber einflutigen Laufrädern
den Vorteil, dass die Zuströmverluste durch den größeren Ansaugquerschnitt geringer
sind. Zudem haben zweiflutige Gebläse ein günstigeres akustisches Verhalten und einen
etwas höheren Wirkungsgrad. Ferner können die zweiflutigen Laufräder etwas breiter
ausgeführt werden als einflutige Laufräder, was einen Bauraumvorteil in radialer Richtung
ergibt. Bei konstanter Drehzahl führt dies zu einer Erhöhung des Luftmassenstromes.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Laufrad, insbesondere ein zweiflutiges Laufrad,
zur Verfügung zu stellen, das ohne die oben genannten Probleme herstellbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Laufrad mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Erfindungsgemäß ist ein Laufrad vorgesehen, insbesondere ein Kunststofflaufrad für
ein Trommelläurfer-Radialgebläse für die Heizung und Klimatisierung eines Kraftfahrzeugs,
das eine Mehrzahl von Schaufeln aufweist. Das Laufrad ist hierbei mehrteilig ausgebildet,
wobei die Unterteilung in Längsrichtung der Drehachse und somit auch der Schaufeln
vorgesehen ist. Besonders bevorzugt handelt es sich beim Laufrad um ein zweiflutiges
Laufrad, wobei die Unterteilung des Laufrades zwischen den beiden Fluten vorgesehen
ist. Die Aufteilung der Fluten kann symmetrisch oder asymmetrisch ausgeführt sein.
[0010] Bevorzugt sind die Schaufeln benachbarter Fluten versetzt zueinander angeordnet,
wobei bevorzugt die Schaufeln der einen Flut um eine halbe Schaufelteilung zu den
Schaufeln der anderen Flut versetzt angeordnet sind.
[0011] Weiter bevorzugt sind die Beschaufelungen der unterschiedlichen Fluten beispielsweise
in Ihrer Geometrie unterschiedlich ausgelegt.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten, material- und somit auch gewichtseinsparenden
Ausführungsform sind die Schaufeln zumindest bereichsweise als Hohlprofil ausgebildet.
Dabei können jedoch zur Erhöhung der Steifigkeit Stege in den Hohlprofilen ausgebildet
sein.
[0013] Die Schaufeln der Fluten verjüngen sich bevorzugt in einer Richtung, wobei sie sich
im zusammengebauten Zustand vorzugsweise jeweils nach außen hin verjüngen. Vorteilhafterweise
ist das Schaufelprofil in Richtung Zarge zumindest teilweise verjüngt ausgebildet.
[0014] Die Hohlprofile, welche die Schaufeln bilden, sind herstellungsbedingt und/oder aus
akustischen Gründen in der Regel einseitig geschlossen, d.h. auf der anderen Seite
ist die Schaufel endseitig offen.
[0015] Die Schaufeln sind bevorzugt jeweils an einer Auflagefläche offen ausgebildet, wobei
die Auflageflächen der zargenseitigen Flut und der motorseitigen Flut im zusammengebauten
Zustand des Laufrads direkt benachbart, insbesondere direkt aneinander flächig anliegend,
angeordnet sind. Eine derartige Anordnung der Schaufeln und somit der Öffnungen zu
den Hohlräumen in den Schaufeln stellt sicher, dass der geschlossene Bereich der Auflagefläche
der jeweils anderen Flut vor den Öffnungen angeordnet ist, so dass diese auf Grund
der Positionierung der Fluten zueinander nach dem Verbinden der Fluten jeweils abgedeckt
sind. Dies verhindert beispielsweise unerwünschte Geräusche oder einen Strömungswiderstand
in Folge von Verwirbelungen.
[0016] Die Auflageflächen werden vorzugsweise durch einen scheibenringförmigen Bereich,
in welchem vorzugsweise die Schaufeln offen enden, und einen gewölbten zentralen Bereich
gebildet. Der gewölbte Bereich ist sowohl bei der zargenseitigen als auch bei der
motorseitigen Flut in eine einander entsprechende Richtung, beispielsweise in Richtung
Zarge, also zargenseitig oder in Richtung Motor und damit motorseitig, gewölbt, so
dass auch die gewölbten Bereiche aneinander anliegen. In Folge des Versatzes der beiden
Fluten verdeckt jeweils der geschlossene Zwischenbereich einer Flut, der zwischen
zwei Öffnungen bzw. Schaufeln angeordnet ist, eine Öffnung der anderen Flut. Alternativ
ist der zentrale Bereich auch gerade verlaufend ausgebildet.
[0017] Vorzugsweise sind die zargenseitige Flut und die motorseitige Flut mittels Verrasten
aneinander angebracht, wofür mindestens eine Rastvorrichtung, vorzugsweise aber mehrere
Rastvorrichtungen vorgesehen sind. Durch das Vorsehen von Rastelementen, wie Federarmen
oder Federn, die mit entsprechenden Öffnungen bzw. Hinterschneidungen oder Nuten zusammenwirken,
die an der jeweils anderen Flut ausgebildet sind, ist eine einfache, kostengünstige
und schnelle Verbindung der beiden Fluten zum Laufrad möglich. Die Rastvorrichtungen
sind vorzugsweise gleichmäßig in äquidistanten Abständen zueinander angeordnet.
[0018] Bevorzugt ist mindestens eine Verdrehsicherung vorgesehen, um zu verhindern, dass
sich die aneinander angebrachten Teile des Laufrads gegeneinander verdrehen. Diese
wird bevorzugt durch Vorsprünge gebildet, die mit entsprechend ausgeformten Öffnungen
oder Vertiefungen an der jeweils anderen Flut des Laufrads zusammenwirken.
[0019] Vorzugsweise ist auch mindestens eine Zentriervorrichtung vorgesehen, wobei diese
auch gleichzeitig durch die Verdrehsicherung(en) gebildet sein kann, die dazu dient,
ein exaktes Fluchten der Längsachsen der aneinander angebrachten Teile des Laufrads
sicherzustellen.
[0020] Mittels einer Vorrichtung zur Verhinderung einer falschen Montage, welche beispielsweise
durch einen Vorsprung an einer Flut, die bei richtiger Montage in einer Öffnung oder
einer Vertiefung der anderen Flut positioniert ist, bei einer falschen Montage aber
ein ausreichendes Annähern der beiden Fluten in Folge einer Anlage an einer durchgehenden
Fläche verhindert, kann auf einfache Weise sichergestellt werden, dass die beiden
Fluten richtig zusammengebaut werden.
[0021] Das Laufrad, d.h. insbesondere die einzelnen Fluten des Laufrads, bestehen vorzugsweise
aus spritzgegossenem Kunststoff, wobei die einzelnen Fluten getrennt hergestellt und
anschließend miteinander verbunden sind.
[0022] Zur Erhöhung der Festigkeit kann es konstruktive und/oder herstellungsbedingt sinnvoll
sein, dass ein zweiter Kunststoff in Form einer Weichkomponente in die hohle Struktur,
die im Folgenden auch als tragende Struktur bezeichnet ist, eingespritzt und/oder
bereichsweise aufgespritzt wird, wobei sich bevorzugt auch positive Auswirkungen auf
das akustische Verhalten erzielen lassen. Bei der tragenden Struktur handelt es sich
bevorzugt um einen ersten Kunststoff, der eine ausreichende Festigkeit aufweist, so
dass keine unerwünschten Verformungen bei Betrieb des Laufrads auftreten, und bei
der Weichkomponente um einen zweiten Kunststoff, der weicher ist. Die Weichkomponente
wirkt hierbei akustisch absorbierend, so dass das Gebläse etwas leiser als entsprechende
Gebläse ohne Weichkomponente ist. Beim zweiten Kunststoff handelt es sich bevorzugt
um einen aufgeschäumten Kunststoff.
[0023] Die maximale Wandstärke der (tragenden) Struktur im Bereich der Schaufeln beträgt
vorzugsweise 3 mm. Bei einer derartigen Beschränkung der Wandstärke können sicher
Verzug und Schwund vermieden werden, durch eine entsprechende Materialwahl des die
Struktur bildenden Materials kann jedoch eine ausreichende Festigkeit des Laufrads
sichergestellt werden. Zudem kann durch eine entsprechende Materialwahl der Weichkomponente
das Gewicht des Laufrads verringert werden, so dass das Gebläse insgesamt leichter
ist.
[0024] Die Weichkomponente bildet vorzugsweise zumindest bereichsweise das Profil der Schaufel,
insbesondere im stark profilierten Teil. Besonders bevorzugt ist sowohl auf der Saug-
als auch Druckseite eine Weichkomponentenschicht vorgesehen, die Enden der Schaufeln
sind bevorzugt weichkomponentenfrei, wodurch die Weichkomponente zusätzlich vor Beschädigungen
bei der Montage geschützt wird. Aus akustischen Gründen weist die das Profil bildende
Weichkomponente in einer Variante quer zu den Schaufeln eine feine Rillen- oder Rippenstruktur
zur Nutzung des so genannten Haifischhauteffekts auf.
[0025] Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Laufrads erfolgt bevorzugt mittels Kunststoff-Spritzgießen.
Nach dem Spritzgießen der einzelnen Fluten werden dieselben zusammengebaut.
[0026] Ist eine tragende Struktur mit einer Weichkomponente vorgesehen, so wird zuerst die
tragende Struktur aus einem ersten Kunststoff spritzgegossen und anschließend oder
nahezu gleichzeitig zumindest ein Teil der profiliert ausgebildeten Schaufeln des
Laufrads und/oder eines Hohlprofils durch einen zweiten, weicheren Kunststoff spritzgegossen,
der auf die tragende Struktur auf- oder in ein durch die tragende Struktur gebildetes
Hohlprofil eingespritzt wird.
[0027] Als Materialien für die (tragende) Struktur kommen insbesondere PA oder PP, aber
auch Metalle in Frage.
[0028] Eine die tragende Struktur gegebenenfalls zumindest bereichsweise umgebende oder
innerhalb derselben angeordnete Weichkomponente wird bevorzugt durch einen geschäumten
Kunststoff, wie insbesondere S-EPS, in Frage. Ebenfalls sehr gut geeignet ist PP-EPDM.
Allgemein können PUR-Schaum, Melamin-Schaum, PE-Schaum (Verwendung von Treibmittel
bei der Applikation), Silikon-Schaum oder mit Einschränkungen auch geschäumte Elastomere
verwendet werden.
[0029] Der Strömungskanal zwischen zwei Schaufeln ist bevorzugt einströmseitig konvergent
und ausströmseitig divergent ausgebildet, jedoch sind auch andere Ausgestaltungen
möglich. Die konvergent-divergente Ausgestaltung des Laufrads ermöglicht im Schaufelkanal
einen im Wesentlichen ablösungsfreien Betrieb. Dabei wird durch die starke Wölbung
und ausreichende Dicke des Schaufelprofils im konvergenten Bereich die Strömung im
entsprechenden Kanalteil beschleunigt und in Drehrichtung des Laufrads umgelenkt.
Im anschließenden, nahezu geraden, divergenten Kanalteil wird die Strömung verzögert,
wobei der statische Druck erhöht wird.
[0030] Das Schaufelkanallängenverhältnis bei einer einströmseitig konvergenten und ausströmseitig
divergenten Ausgestaltung des Strömungskanals beträgt bevorzugt zwischen 0,1 und 0,9,
insbesondere zwischen 0,15 und 0,7, besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 0,6. Hierbei
beträgt die Kanalverjüngung im konvergenten Teil des Schaufelkanals bevorzugt zwischen
0,030 und 0,2, insbesondere zwischen 0,04 und 0,07, besonders bevorzugt zwischen 0,05
und 0,06. Die Kanalerweiterung im divergenten Teil des Schaufelkanals beträgt bevorzugt
zwischen 0,05 und 0,17, insbesondere zwischen 0,09 und 0,15, besonders bevorzugt zwischen
0,1 und 0,14.
[0031] Die Schaufeln des Laufrads sind bevorzugt stark profiliert ausgebildet. Als stark
profiliert werden insbesondere Schaufeln angesehen, bei denen das Verhältnis von Profildicke
zu Profilgesamtlänge größer als 0,15, insbesondere größer als 0,2 ist. Dabei betragen
vorzugsweise der druckseitige Eintrittswinkel zwischen 30° und 90°, besonders bevorzugt
zwischen 35° und 80°, und der saugseitige Eintrittswinkel zwischen 25° und 70°, besonders
bevorzugt zwischen 30° und 60°, der druckseitige Austrittswinkel zwischen 90° und
175°, besonders bevorzugt zwischen 100° und 165°, und der saugseitige Austrittswinkel
zwischen 90° und 170°, besonders bevorzugt zwischen 100° und 165°, insbesondere bevorzugt
jeweils im mittleren Bereich, d.h. insbesondere +/- 10° um den Mittelwert der jeweiligen
zuvor angegebenen Bereiche, um einen optimalen Strömungsverlauf ohne Ablösungen sowie
einen optimalen Wirkungsgrad und einen geräuscharmen Betrieb zu erreichen.
[0032] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit mehreren Varianten
unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Laufrads gemäß dem Ausführungsbeispiel,
wobei der motorseitige Teil gestrichelt und der zargenseitige Teil mit durchgezogenen
Linien dargestellt ist,
- Fig. 2
- eine Ansicht in Richtung der Längsachse des Laufrads von Fig. 1, wobei auch die Schaufeln
des verdeckten motorseitigen Teils des Laufrads dargestellt sind, der motorseitige
Teil gestrichelt und der zargenseitige Teil mit durchgezogenen Linien,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Laufrads von Fig. 1, wobei der motorseitige Teil gestrichelt
und der zargenseitige Teil mit durchgezogenen Linien dargestellt ist,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung der beiden das Laufrad von Fig. 1 bildenden Teile
vor dem Zusammenbau, wobei der motorseitige Teil gestrichelt und der zargenseitige
Teil mit durchgezogenen Linien dargestellt ist,
- Fig. 5
- eine vergrößerte, ausschnittsweise, perspektivische Darstellung der beiden Teile vor
dem Zusammenbau, wobei der motorseitige Teil gestrichelt und der zargenseitige Teil
mit durchgezogenen Linien dargestellt ist,
- Fig. 6
- eine Detailansicht eines Schnitts durch eine Schaufel zur Verdeutlichung einzelner
Abmessungen,
- Fig. 7
- einen Schnitt durch ein herkömmliches, massiv ausgebildetes Laufrad mit durch Pfeilen
dargestellten Strömungsgeschwindigkeiten im linken Teil der Fig. 7 und einen Schnitt
durch ein vorwärtsgekrümmt profiliertes Laufrad gemäß der vorliegenden Erfindung im
rechten Teil der Fig. 7, und
- Fig. 8
- eine schematische Ansicht eines ein- und eines zweiflutigen Laufrades zur Verdeutlichung
der Gebläsedurchströmung.
[0033] Ein zweiflutiges Trommelläufer-Radialgebläse, das für die Förderung von Luft in einer
Kraftfahrzeug-Klimaanlage verwendet wird, weist ein Laufrad 1 mit zwei Fluten 1' und
1" sowie jeweils einer Mehrzahl von Schaufeln 2 auf, wobei zwischen je zwei Schaufeln
2 ein Schaufelkanal 3 ausgebildet ist. Das Laufrad 1 ist auf bekannte Weise an einer
Gebläsemotorwelle (nicht dargestellt) angebracht. Saugseitig wird das Laufrad 1 teilweise
durch das Spiralgehäuse überdeckt. Das zweiflutige Laufrad 1 ist zweiteilig ausgebildet,
wobei die Unterteilung zwischen den beiden Fluten 1' und 1" vorgesehen ist. Dabei
bezeichnet 1' die zargenseitige Flut des Laufrads und 1" die motorseitige Flut des
Laufrads 1. Um die Schaufeln 2 jeder Flut 1' und 1" zu stabilisieren, sind die Schaufeln
2 jeder Flut 1' bzw. 1" auf einer Seite mit einem außenseitig umlaufenden Ring und
auf der anderen Seite mit einer Fläche, auf die an späterer Stelle näher eingegangen
wird, miteinander verbunden (siehe Fig. 4).
[0034] Die Schaufeln 2 der beiden Fluten 1' und 1" des Laufrades 1 sind jeweils stark profiliert
ausgebildet, wobei jeweils der Strömungskanal 3 im Eintrittsbereich 4 konvergent und
im Austrittsbereich 5 divergent ausgebildet ist (vgl. Fig. 6). Die Druckseite DS der
Schaufeln 2 ist im Eintrittsbereich 4, gegebenenfalls bis zum Austrittsbereich 5,
konkav ausgebildet, und die Saugseite SS der Schaufeln 2 ist im Eintrittsbereich 4
konvex und im Austrittsbereich 5 gerade ausgebildet, wobei die Schaufeldicke d ihr
Maximum im konvergenten Bereich hat.
[0035] Bei einer derartig profilierten Schaufelausgestaltung, wie in Fig. 7, rechter Teil
deutlich zu erkennen ist, erfolgt keine Wirbelbildung an der Saugseite der Schaufel
2, so dass die Strömung gut anliegt. Dies führt zu einer Verbesserung des Wirkungsgrades
eta (vgl. Aufstellung in Fig. 7, wobei jeweils der Strömungsverlauf und der entsprechende
Wirkungsgrad im optimalen Betriebspunkt des entsprechenden Gebläses dargestellt ist).
[0036] Folgende Geometrien sind bei einem konvergent-divergenten Schaufelkanal insbesondere
bei stark profilierten Schaufeln besonders geeignet, d.h. bei d/lges größer 0,15,
insbesondere größer als 0,2, wobei d die Profildicke und Iges die Profilgesamtlänge
(gerade gemessen) bezeichnen:
[0037] Das Schaufelkanallängenverhältnis Lkv liegt bevorzugt zwischen 0,1 und 0,9. Dabei
bezeichnet Lgekrges die Länge des gesamten, gekrümmten Schaufelkanals, Lgekrdiv die
Länge des divergenten Teils des gekrümmten Schaufelkanals und Lgekrkonv die Länge
des konvergenten Teils des gekrümmten Schaufelkanals, wobei

und

[0038] Die Kanalverjüngung Kverkonv im konvergenten Teil des Schaufelkanals, die sich ergibt
aus

liegt vorzugsweise zwischen 0,030 und 0,200. Dabei ist A1 die Strömungskanalbreite
am Eintritt und A2 die Strömungskanalbreite am engsten Querschnitt.
[0039] Die Kanalerweiterung Kerwdiv im divergenten Teil des Schaufelkanals, die sich ergibt
aus

liegt vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,17. Dabei ist A3 die Strömungskanalbreite am
Austritt.
[0040] Hierbei liegt der druckseitige Eintrittswinkel beta1DS zwischen 30° und 90° und der
saugseitige Eintrittswinkel beta1SS zwischen 25° und 70°. Der druckseitige Austrittswinkel
beta2DS zwischen 90° und 175° und der saugseitige Austrittswinkel beta2SS zwischen
90° und 170°.
[0041] Die zuvor genannten Winkelbereiche für beta1DS, beta1SS, beta2DS und beta2SS sind
auch im Falle einer divergent-konvergenten Schaufelkanalform sowie einer konvergenten
Schaufelkanalform besonders geeignet.
[0042] Um die bekannten Probleme bei der Herstellung stark profilierter Schaufeln zu vermeiden,
bestehen die Schaufeln 2 aus einer hohlen und einseitig offenen Struktur 6, die aus
einem Kunststoff, gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel PA, ausgebildet ist,
und eine ausreichende Festigkeit für die zu erwartenden Belastungen aufweist. Hierbei
beträgt die Dicke der Struktur 6 maximal 3 mm, so dass bei der Herstellung der Struktur
6 keine Probleme in Hinblick auf Verzug oder Schwund auftreten. Zudem reicht diese
Dicke in aller Regel für eine ausreichende Steifigkeit der Schaufel 2 aus.
[0043] Die Schaufeln 2 sind einstückig mit dem entsprechenden Teil des Laufrades 1 spritzgegossen,
d.h mit dem entsprechenden außenseitig umlaufenden Ring der sich radial nach innen
erstrecken kann und der auf der anderen Seite der Schaufeln 2 angeordneten Fläche,
die im Folgenden als Auflagefläche 7 bezeichnet ist. Es entstehen auf den äußeren
Seiten beziehungsweise den zargenseitigen und motorseitigen Schaufelenden schmale
Deckscheiben. Die bauliche Dimensionierung des Ringes, also der geometrischen Form,
beispielsweise der Breite und Höhe wird durch die zulässigen Spannungen bestimmt.
Insbesondere aus akustischen Gründen sind die Schaufeln 2 jeweils auf einer Seite
geschlossen, nämlich auf der Seite des außenseitig umlaufenden Rings, und auf der
anderen Seite offen, nämlich auf der Seite der Auflagefläche 7. Die beiden Teile des
Laufrades 1 sind derart zueinander angeordnet, dass die beiden außenseitig umlaufenden
Ringe beabstandet voneinander und die Auflageflächen 7 in Anlage aneinander positioniert
sind. Dabei sind im zusammengebauten Zustand des Laufrads 1, d.h. bei miteinander
verbundenen Fluten 1' und 1 ", die beiden offenen Seiten der Schaufeln 2 der beiden
Fluten 1' und 1" aneinander anliegend angeordnet und zwar derart, dass jeweils der
Zwischenbereich zwischen zwei Schaufeln 2, welcher durch einen Teilbereich der Auflagefläche
7 gebildet wird und durchgehend ausgebildet ist, die Öffnung der Schaufeln 2 des jeweils
anderen Teils des Laufrades verdeckt, d.h. sämtliche Öffnungen sind verdeckt (siehe
Fig. 2, in welcher die Schaufeln des unteren Teils des Laufrades auch gestrichelt
dargestellt sind). Somit ergibt sich ein Versatz der einzelnen Schaufeln 2 beider
Fluten 1' und 1 ", wobei die Schaufeln 2 jeweils auf Lücke angeordnet sind.
[0044] Die Auflagefläche 7 ist derart ausgebildet, dass sie einen äußeren, ebenen und im
Wesentlichen ringscheibenförmigen Bereich aufweist, in dem die Schaufeln 2 enden,
und einen gewölbten Bereich mit abgerundet dreieckförmigen Durchbrüchen aufweist,
der innerhalb des ringscheibenförmigen Bereichs angeordnet ist und sich im Falle der
zargenseitigen Flut 1' ins Innere der entsprechenden Flut 1' wölbt, während er sich
im Falle der motorseitigen Flut 1" nach außen in Richtung der zargenseitigen Flut
1' wölbt. In der Mitte des gewölbten Bereichs ist jeweils eine durch einen Rand verstärkte
Öffnung für die Montage an der Antriebswelle des Motors vorgesehen. Ferner ist der
gewölbte Bereich auf der jeweils im zusammengebauten Zustand von der benachbarten
Flut 1' bzw. 1" beabstandeten Seite durch zwischen den Öffnungen verlaufende Rippen
verstärkt.
[0045] Um die beiden Fluten 1' und 1" des Laufrads 1 miteinander fest zu verbinden, sind
im Bereich der Auflagefläche 7 Rastvorrichtungen 8, vorliegend drei Federhaken 8a
der motorseitigen Flut 1", welche in Öffnungen 8b im der anderen, zargenseitigen Auflagefläche
7 eingreifen, und Rastfedern 8c an der zargenseitigen Flut 1', die in eine Rastnut
8d an der motorseitigen Flut 1" eingreifen, und Vorsprünge 9 zur Zentrierung, Verdrehsicherung
und Verhinderung der Falschmontage vorgesehen, die in entsprechende Öffnungen der
Auflagefläche 7 der zargenseitigen Flut 1' eingreifen, wovon vorliegend jeweils sieben
vorgesehen sind, vier im gewölbten Bereich und drei im ringscheibenförmigen Bereich
(siehe Figuren 4 und 5), wobei auch andere Verteilungen möglich sind. In der Regel
ist jedoch eine gleichmäßige Verteilung von mindestens jeweils zwei Elementen über
den Umfang der Auflagefläche 7 vorzusehen, dass es nicht zu einer Unwucht kommt.
[0046] Die Vorsprünge 9 und die denselben zugeordneten Öffnungen dienen somit als Zentriervorrichtung
und Verdrehsicherung. Ein Eingriff der Vorsprünge 9 wie auch das abschließende Verrasten
der Rastelemente, welche die Rastvorrichtung 8 bilden, ist nur möglich, wenn eine
exakte Ausrichtung der Fluten 1' und 1" gegeneinander gegeben ist.
1. Laufrad, insbesondere zweiflutiges Laufrad (1) für ein Trommelläufer-Radialgebläse
für die Heizung und Klimatisierung eines Kraftfahrzeugs, mit einer Mehrzahl von Schaufeln
(2), dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (1) mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgebildet ist, wobei eine
Unterteilung zwischen den Fluten (1' und 1 ") vorgesehen ist.
2. Laufrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (2) der zargenseitigen Flut (1') und der motorseitigen Flut (1") versetzt
zueinander, insbesondere um eine halbe Schaufelteilung, angeordnet sind.
3. Laufrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (2) jeweils an einer Auflagefläche (7) offen ausgebildet sind, wobei
die Auflageflächen (7) der zargenseitigen Flut (1') und der motorseitigen Flut (1")
im zusammengebauten Zustand des Laufrads (1) direkt benachbart, insbesondere direkt
aneinander flächig anliegend, angeordnet sind.
4. Laufrad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (7) einen ringscheibenförmigen Bereich und einen zentralen, innerhalb
des ringscheibenförmigen Bereichs angeordneten, gewölbten Bereich aufweist.
5. Laufrad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (2) als Hohlprofile ausgebildet sind, deren eines Ende offen ist und
im scheibenringförmigen Bereich endet.
6. Laufrad nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der gewölbte Bereich der Auflagefläche (7) jeweils in eine, einander entsprechende
Richtung gewölbt ist.
7. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zargenseitige Flut (1') und die motorseitige Flut (1") mittels mindestens einer
Rastvorrichtung (8) aneinander angebracht sind.
8. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Verdrehsicherung, um zu verhindern, dass sich die aneinander angebrachten
Teile des Laufrads (1) gegeneinander verdrehen, vorgesehen ist.
9. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Zentriervorrichtung vorgesehen ist, um ein exaktes Fluchten der Längsachsen
der aneinander angebrachten Teile des Laufrads (1) sicherzustellen.
10. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (1) aus spritzgegossenem Kunststoff besteht, wobei die einzelnen Fluten
(1', 1 ") getrennt hergestellt und anschließend miteinander verbunden sind.
11. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer der Fluten (1', 1") mindestens eine Vorrichtung zur Verhinderung
einer falschen Montage vorgesehen ist.
12. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (2) zumindest bereichsweise als Hohlprofile ausgebildet sind.
13. Laufrad nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die als Hohlprofil ausgebildeten Schaufeln (2) einseitig geschlossen ausgebildet
sind.
14. Laufrad nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im zusammengebauten Zustand der Teile des Laufrads (1) die geschlossenen Seiten der
Schaufeln (2) nach außen weisend angeordnet und/oder die offenen Seiten der Schaufeln
(2) jeweils von einer Fläche des anderen Teils des Laufrads (1) verschlossen sind.
15. Laufrad nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Stege in den hohl ausgebildeten Schaufeln vorgesehen sind.
16. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale massive Wandstärke der Schaufeln (2), die eine tragende Struktur bildet,
3 mm beträgt.
17. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Weichkomponente zumindest bereichsweise das Profil der Schaufel (2) bildet.
18. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren eines die Schaufeln (2) bildenden Hohlprofils eine Weichkomponente eingespritzt
ist.
19. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (1) mittels Zwei-Komponenten Kunststoff-Spritzgießens hergestellt ist.
20. Verfahren zur Herstellung eines Laufrads (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die Teile des Laufrads einzeln spritzgegossen und anschließend zusammengesetzt
und miteinander drehsteif verbunden werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass beim Zusammensetzen der Teile des Laufrads (1) die Teile um eine halbe Schaufelteilung
gegeneinander verdreht angeordnet werden.