(19)
(11) EP 1 849 928 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.10.2007  Patentblatt  2007/44

(21) Anmeldenummer: 07003055.6

(22) Anmeldetag:  13.02.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 2/88(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 01.03.2006 DE 102006009443

(71) Anmelder: NORSK HYDRO ASA
0257 Oslo 2 (NO)

(72) Erfinder:
  • Pietsch, Walter
    89367 Waldstetten (DE)
  • Grzesch, Dietmar
    89077 Ulm (DE)

(74) Vertreter: Pohlmann, Eckart 
Wilhelms, Kilian & Partner Patentanwälte Eduard-Schmid-Strasse 2
D-81541 München
D-81541 München (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Entwässern der Rahmenstöße einer Vorhangfassade


(57) Vorrichtung zum Entwässern der Rahmenstöße einer aus Fassadenelementen gebildeten Vorhangfassade in Elementkonstruktion mit Entwässerungsteilen (4), die an beiden Seiten der Rahmen (3) der Fassadenelemente jeweils von der Gebäudeseite gesehen schräg nach außen und nach unten angebracht sind. Die Entwässerungsteile (6) sind an ihren Kontaktbereichen gegeneinander abdichtend ausgebildet und mit derselben Neigung und auf derselben Höhe an den am Rahmenstoß aneinander angrenzenden Rahmen (3) jeweils angebracht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entwässern der Rahmenstöße einer aus Fassadenelementen gebildeten Vorhangfassade in Elementkonstruktion mit Entwässerungsteilen, die an den Rahmenstößen an beiden Seiten der Rahmen der Fassadenelemente jeweils von der Gebäudeseite gesehen schräg nach außen und nach unten angebracht sind.

[0002] Bei Vorhangfassaden wird zwischen sog. Elementfassaden und Pfosten-Riegel-Fassaden unterschieden. Eine Elementfassade besteht aus einzelnen Fassadenelementen, die an Aufhängungen an der Gebäudedecke aufgehängt sind und bei ihrer Montage an das Gebäude herangebracht, an ein bereits montiertes Nachbarelement angestoßen und schließlich abgesenkt werden.

[0003] Bei Elementfassaden kann grundsätzlich Wasser, beispielsweise Regenwasser oder Kondensat sowohl in den Glasfälzen der Fassadenelemente als auch in den Stößen zwischen deren Rahmen auftreten. In den Rahmenstößen kann Wasser bis zu der innersten Ebene auftreten und muss daher nach außen abgeleitet werden.

[0004] Bei bekannten Vorrichtungen zum Entwässern der Rahmenstöße von Vorhangfassaden in Elementkonstruktion sind zu diesem Zweck Entwässerungsteile an den Rahmenstößen an beiden Seiten der Rahmen der Fassadenelemente vorgesehen, die schräg nach außen und nach unten angebracht sind. Diese Entwässerungsteile bestehen an einem Rahmenstoß aus einem Abweiser und einem Rinnenteil, die zusammenwirken.

[0005] Das an einem Rahmenstoß auftretende Wasser wird um den Rahmen des Fassadenelementes herumgeleitet, trifft auf die Entwässerungsteile und wird von diesen nach außen abgeführt.

[0006] Die Entwässerungsteile an einem Rahmenstoß bei bekannten Vorrichtungen, die aus einem Abweiserteil einerseits und einem Rinnenteil andererseits bestehen, haben dementsprechend einen unterschiedlichen Aufbau und sind nicht an der gleichen Stelle an der Rahmenaußenseite angebracht, so dass es nicht möglich ist, die Fassadenelemente in einer beliebigen Abfolge der Montage, beispielsweise von rechts nach links oder von links nach rechts zu montieren, sondern die Fassadenelemente so vorbereitet und gewählt werden müssen, wie es der beabsichtigten Montageabfolge entspricht. Wenn insbesondere bei einem Gebäude verschiedene Fassadenbereiche in unterschiedlicher Weise montiert werden sollen, erfordert die Bereitstellung und die Anlieferung der jeweils richtigen benötigten Fassadenelemente einen erheblichen logistischen Aufwand.

[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demgegenüber darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die es erlaubt, die Fassadenelemente am Gebäude zu montieren, ohne dass eine vorgegebene Montagerichtung eingehalten werden muss.

[0008] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Ausbildung gelöst, die im Patentanspruch 1 angegeben ist.

[0009] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung ist es möglich, erst an der Baustelle unter Berücksichtigung aller dortigen Gegebenheiten, die Montagerichtung frei festzulegen.

[0010] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand der Ansprüche 1 bis 8.

[0011] Im Folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnungen ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 und Fig. 2 in schematischen Vorderansichten die Montage einer Elementfassade in einer Montageabfolge von links nach rechts in Fig. 1 und von rechts nach links in Fig. 2,

Fig. 3 eine Vertikalschnittansicht eines Fassadenelementes im Rahmenstoßbereich mit einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 4 eine teilweise geschnittene Vorderansicht der Anordnung von Fig. 3,

Fig. 5 eine Horizontalschnittansicht der in Fig. 3 dargestellten Anordnung auf der Höhe der Entwässerungsteile,

Fig. 6 und Fig. 7 die Anordnung von Fig. 4 bei einer Montage von rechts nach links und bei einer Montage von links nach rechts jeweils,

Fig. 8 in einer perspektivischen Ansicht den Anschluss eines Fassadenelementes an einem anderen Fassadenelement mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei einer Montage von links nach rechts,

Fig. 9 in einer Fig. 8 entsprechenden Ansicht die Montage von rechts nach links und

Fig. 10 in einer Fig. 8 und 9 entsprechenden Ansicht vier Fassadenelemente am Rahmenstoß im montierten Zustand.



[0012] Fig. 1 und 2 zeigen die beiden möglichen Montagerichtungen bei der Montage von Elementfassaden, nämlich in Fig. 1 von links nach rechts und in Fig. 2 von rechts nach links.

[0013] Wie es in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, wird ein zu montierendes Fassadenelement 2 an das Gebäude herangebracht, an das bereits montierte Nachbarelement 1 angestoßen und schließlich abgesenkt.

[0014] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung für eine Elementfassade, bei der die Fassadenelemente in dieser Weise montiert werden, ist in den Fig. 3 bis 5 dargstellt.

[0015] Wie es in Fig. 3 dargestellt ist, sind zum Entwässern der Rahmenstöße einer derartigen Fassade Entwässerungsteile 4 vorgesehen, die an beiden Seiten der Rahmen 3 der Fassadenelemente jeweils von der Gebäudeseite gesehen schräg nach außen und nach unten angebracht sind.

[0016] Wie es in Fig. 4 dargestellt ist, bestehen die Entwässerungsteile 4 an einem Rahmenstoß aus im Querschnitt im Kontaktbereich gleich ausgebildeten vorzugsweise zu einander bezüglich einer rahmenparallelen Ebene spiegelsymmetrischen Elementen, die mit derselben Neigung und auf derselben Höhe an den am Rahmenstoß einander anliegenden Rahmen 3 jeweils angebracht sind.

[0017] Wie es in Fig. 4 und 5 dargestellt ist, sind die Entwässerungsteile 4 so ausgestaltet, dass sie sich im montierten Zustand gegenseitig dichtend abdecken.

[0018] Fig. 6 und Fig. 7 zeigen die Anordnung der Entwässerungsteile 4 bei dem in Fig. 3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Abhängigkeit davon, ob die Montage der Fassadenelemente von rechts oder von links erfolgt ist. Wie es im Vergleich der Fig. 6 und 7 erkennbar ist, besteht der Unterschied darin, dass die Entwässerungsteile 4 mit ihren freien Kanten unterschiedlich übereinander und gegeneinander abdichtend angeordnet sind.

[0019] Wie es weiterhin in den Fig. 4, 6 und 7 dargestellt ist, sind die Entwässerungsteile 4 vorzugsweise so geformt, dass sie an ihrer freien dem Rahmen 3 abgewandten Kante ein freistehendes Dichtungsprofil aufweisen, das so ausgebildet und angeordnet ist, dass sich die beiden Dichtungsprofile der Entwässerungsteile 4 an einem Rahmenstoß im montierten Zustand unabhängig von der Montagerichtung der Fassadenelemente dichtend übereinander oder aneinander legen.

[0020] Vorzugsweise bestehen die Dichtungsprofile aus Dichtungslippen oder schlauchartig profilierten Bereichen.

[0021] Ein bevorzugter Werkstoff der Entwässerungsteile 4, wenigstens im Bereich ihrer Dichtungsprofile ist Gummi oder ein Kunststoff.

[0022] Fig. 8 zeigt die Montage eines Fassadenelementes mit seinem Rahmen 3 an einem bereits montiertem Fassadenelement mit Rahmen 3 und Dichtungselement 4 bei einer Montage von links nach rechts und Fig. 9 zeigt die gleiche Darstellung bei einer Montage von rechts nach links. Fig 10 zeigt schließlich die Fassadenelemente mit ihren Rahmen 3 im fertig montierten Zustand.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Entwässern der Rahmenstöße einer aus Fassadenelementen gebildeten Vorhangfassade in Elementkonstruktion mit Entwässerungsteilen, die an den Rahmenstößen an beiden Seiten der Rahmen der Fassadenelemente jeweils von der Gebäudeseite gesehen schräg nach außen und nach unten angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsteile an einem Rahmenstoß an dem Kontaktbereich der Entwässerungsteile gegenseitig abdichtend ausgebildet und mit derselben Neigung und auf derselben Höhe an den am Rahmenstoß aneinander angrenzenden Rahmen jeweils angebracht sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsteile an den Kontaktbereichen im Querschnitt gleich ausgebildet sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsteile im Querschnitt bezüglich einer rahmenparallelen Ebene spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsteile an ihrer freien dem Rahmen abgewandten Kante ein freistehendes Dichtungsprofil aufweisen, das so ausgebildet ist, dass sich die Dichtungsprofile der Entwässerungsteile an einem Rahmenstoß im montierten Zustand der Fassadenelemente dichtend aneinander legen.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsprofile lippenartig ausgebildet sind.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsprofile als schlauchartige Profilteile ausgebildet sind.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die Dichtungsprofile aus Gummi gefertigt sind.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die Dichtungsprofile aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sind.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht