[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Schließvorrichtungen für eine Schiebetür mit Arretierungsmitteln
zum Fixieren der geöffneten Schiebetür sowie Verfahren zum Betätigen von Arretierungsmitteln
zum Fixieren einer geöffneten Schiebetür eines Kraftfahrzeuges. Die Erfindung findet
insbesondere Anwendung bei Automobilen, insbesondere Personen- und Lastkraftwagen.
[0002] Die Schiebetür eines Kraftfahrzeuges bewegt sich zwischen zwei Endstellungen, bei
der eine Türöffnung durch die Schiebetür verschlossen oder geöffnet ist, im wesentlichen
parallel zur Seitenfläche des Kraftfahrzeuges. Dazu ist eine entsprechende Schiebetür
beispielsweise zwischen der so genannten B-Säule und der so genannten C-Säule an mindestens
einer Seite eines Kraftfahrzeuges angeordnet und weist mindestens eine als Hauptschloss
bezeichnete Schlosseinheit auf, vorzugsweise an der in Fahrtrichtung hinten angeordneten
Türstirnwand. Dabei handelt es sich üblicherweise um ein Türschloss mit Gesperre,
aus Drehfalle und Sperrklinke sowie mindestens einem Verriegelungshebel, vorzugsweise
einem Zentralverriegelungshebel und/oder mindestens einem Betätigungshebel, gegebenenfalls
mit einem Auslösehebel, und/oder einen an der Fahrzeugkarosserie installierten Schließbügel
bzw. Schießbolzen, der nach dem Einfallen der Drehfalle bei Verschließen der Tür von
dieser umfasst wird.
[0003] Aus Sicherheitsgründen ist eine freie Beweglichkeit der Schiebetür sowohl in der
geschlossenen als auch in der vollständig geöffneten Stellung zu verhindern. Während
im geschlossenen Zustand die Beweglichkeit durch das Türschloss verhindert werden
kann, kann ein so genannter Türfeststeller mit der Schiebetür im geöffneten Zustand
zusammenwirken, um ein selbständiges Verfahren der Schiebetür zu verhindern. Ein solches
selbständiges Verfahren der Schiebetür könnte ohne einen solchen Türfeststeller z.
B. beim Abstellen des Fahrzeuges in parallel zur Fahrzeugrichtung verlaufender starker
Schräglage auftreten, wobei unter Umständen ein- oder aussteigende Personen gefährdet
wären.
[0004] Für den Betrieb solcher Türfeststeller für Schiebetüren sind bereits einige Mechanismen
bekannt. So beschreibt beispielsweise die
DE 10 2004 022 826 A eine Schiebetür, wobei das Verriegeln der Schiebetür in einer geöffneten und einer
geschlossenen Stellung an nur einem, an der Fahrzeugkarosserie angeordneten, Verschlusselement
mittels zwei an unterschiedlichen Stellen der Schiebetür angeordneten Rastelementen
erfolgt.
[0005] Im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung eines solchen Türfeststellers sei beispielhaft
auf die
DE 33 10 961 A1 verwiesen. Diese Veröffentlichung beschreibt einen Feststellmechanismus, bei dem
ein Arretierhebel an seinem freien Ende mit einem hakenförmigen Abschnitt versehen
ist, der mit einer Feder so belastet wird, dass dieser hakenförmige Abschnitt in die
Öffnung einer Führungsschiene der Schiebetür in Eingriff gebracht werden kann.
[0006] Bei dem Betätigen eines solchen Türfeststellers ist wünschenswert, diesen möglichst
flexibel in unterschiedlichen Ausgestaltungen von Schiebetüren positionieren zu können.
Dabei sind unter Umständen auch größere Distanzen zwischen dem. Aktivierungsmechanismus
und dem tatsächlichen Platz für den Türfeststeller zu überbrücken. Darüber hinaus
ist im Hinblick auf dem Komfort beim Betätigen der Schiebetür wünschenswert, dass
keine zusätzlichen Betätigungskräfte von den Bedienungspersonen zur Aktivierung bzw.
Deaktivierung eines solchen Türfeststellers überwunden werden müssen. Des Weiteren
sollte in einfacher Weise eine Anbindung des Türfeststellers für Antriebsmotoren zum
elektromotorisch unterstützten Öffnen des Türschlosses, der Schiebetür sowie der jeweiligen
Schließvorgänge ermöglicht werden.
[0007] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den
Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere
soll eine Schließvorrichtung für eine Schiebetür angegeben werden, mit der besonders
komfortabel die Arretierungsmittel zum Fixieren der geöffneten Schiebetür betätigt
werden können. Darüber hinaus soll auch ein Verfahren angegeben werden, mit dem das
sichere Öffnen und Schließen der Schiebetür ermöglicht wird, ohne dass es eines beachtlich
höheren Kraftbedarfes seitens des Bedieners der Schiebetür bedarf.
[0008] Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Schließvorrichtung für eine Schiebetür mit
Arretierungsmitteln zum Fixieren der geöffneten Schiebetür mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie einem Verfahren zum Betätigen von Arretierungsmitteln zum Fixieren einer geöffneten
Schiebetür eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen
angegeben. Die in den Patentansprüchen einzeln angegebenen Merkmale sind in beliebiger,
technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombinierbar und führen zu weiteren Ausgestaltungen
der Erfindung. Es sei darauf hingewiesen, dass die Merkmale aus den Patentansprüchen
in der Beschreibung, insbesondere auch in der Figurenbeschreibung, näher erläutert
bzw. präzisiert werden, und damit besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der jeweiligen
Merkmale angegeben werden.
[0009] Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung für eine Schiebetür mit Arretierungsmitteln
zum Fixieren der geöffneten Schiebetür umfassen zumindest folgende Komponenten:
- eine Drehfalle, die auf einer ersten Schwenkachse positioniert ist,
- eine Sperrklinke, die auf einer zweiten Schwenkachse positioniert und mit einem Handhabungselement
innerhalb eines Verschwenkbereichs bewegbar ist, und
- einen Betätigungshebel, der mit dem Arretierungsmittel verbunden ist,
wobei der Betätigungshebel zumindest teilweise von Drehfalle und Sperrklinke getrennt
bewegbar ist.
[0010] Bei der hier genannten Schließvorrichtung handelt es sich insbesondere um das Türschloss
einer Schiebetür, mit der die Schiebetür üblicherweise an der Karosserie eines Kraftfahrzeuges
fixiert werden kann. Regelmäßig weist eine solche Schiebetür nur ein Arretierungsmittel
auf, dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Als Arretierungsmittel kommen grundsätzlich
auch bekannte Türfeststeller in Betracht. Vorliegend wird insbesondere die Ansteuerung
bzw. (De-)Aktivierung dieser Arretierungsmittel mittels Betätigen eines angepassten
Türschlosses bzw. einer angepassten Schließvorrichtung zum Verriegeln bzw. Entriegeln
der Schiebetür betrachtet. Die einzeln aufgeführten Komponenten können bei dieser
Schließvorrichtung jeweils einzeln vorliegen, es ist jedoch auch möglich, dass zumindest
eine der genannten Komponenten mehrmals vorliegt.
[0011] Demgemäß umfasst die Schließvorrichtung zunächst eine Drehfalle, wobei hiermit regelmäßig
die Komponente einer Schließvorrichtung gemeint ist, die mit dem Schließbügel bzw.
Schließbolzen zusammenwirkt. Die Drehfalle definiert regelmäßig eine Mehrzahl von
Schließzuständen, wie beispielsweise den geöffneten Zustand, wenn der Schließbolzen
freigegeben ist, eine so genannte Vorrast-Stellung sowie eine Hauptrast-Stellung,
wenn die Drehfalle mit dem Schließbügel einerseits und der Sperrklinke andererseits
zusammenwirkt. Diese Drehfalle ist nun auf einer ersten Schwenkachse positioniert,
wobei die Drehfalle insbesondere so federbelastet ist, dass ihre bevorzugte Lage die
Offen-Stellung ist.
[0012] Die Sperrklinke dient zum Verriegeln der Drehfalle, so dass diese hinsichtlich zumindest
einer Drehrichtung fixiert ist. Dazu ist die Sperrklinke auf einer zweiten Schwenkachse
positioniert, die von der ersten Schwenkachse beabstandet ist. Diese zweite Schwenkachse
kann selbst angetrieben sein, bevorzugt ist jedoch die Variante, bei der die zweite
Schwenkachse nur zur Lagerung der dort positionierten Komponenten dient und die Sperrklinke
direkt mechanisch (und/oder elektromotorisch unterstützt) um die zweite Schwenkachse
herum bewegt werden kann. Zur Ausführung dieser Schwenkbewegung ist die Schwenkachse
bzw. die Sperrklinke mit einem entsprechenden Handhabungselement verbunden. Solche
Handhabungselemente können beispielsweise Bauelemente und/oder Antriebe sein, die
insbesondere mit Griffen der Schiebetür auf der Innen- und/oder der Außenseite zusammenwirken.
Regelmäßig verschwenkt diese Sperrklinke nicht beliebig weit sondern innerhalb eines
vorgegebenen Verschwenkbereichs, der insbesondere nur so groß ist, dass die Sperrklinke
von der Drehfalle abgehoben werden kann.
[0013] Der Betätigungshebel ist vorteilhafterweise mit einem Verbindungselement der Arretierungsmittel
verbunden, beispielsweise einem Gestänge und/oder einem Bowdenzug. Damit ist insbesondere
die Möglichkeit geschaffen, dass der tatsächliche Arretierungsmechanismus weiter entfernt
von der Schließvorrichtung positioniert ist. Dabei sind jedoch die mit dem Betätigungshebel
ausgeführten Bewegungen an diesen Arretierungsmechanismus zu übertragen, wobei beispielsweise
das Gestänge und/oder der Bowdenzug hilfreich ist.
[0014] Hierbei wird nun vorgeschlagen, dass der Betätigungshebel zumindest teilweise von
Drehfalle und Sperrklinke getrennt bewegbar ist. Das heißt mit anderen Worten insbesondere,
dass die Bewegung des Betätigungshebels wenigsten teilweise (bevorzugt vollständig)
einerseits von Drehfalle und andererseits von der Sperrklinke entkoppelt bewegt wird.
Dabei ist ganz besonders bevorzugt, dass die über das Handhabungselement auf die Sperrklinke
übertragene Bewegung beim Öffnen und Schließen der Schließvorrichtung nicht durch
das Aktivieren bzw. Deaktivieren der Arretierungsmittel beeinträchtigt wird, für den
Bediener also keine erhöhte Anstrengung erforderlich ist. Dies wird insbesondere dadurch
erreicht, dass das Bewegen des Betätigungshebels während des Öffnens und Schlie-ßens
der Schließvorrichtung von der Drehfalle übernommen wird, so dass die damit gleichzeitig
einhergehenden Bewegungen des Handhabungselementes bzw. der Sperrklinke in einem fast
kräftefreien Leerhub stattfinden (abgesehen von einigen Reibungskräften die überwunden
werden). Dabei ist ganz besonders bevorzugt, dass der größere Anteil der Bewegung
des Betätigungshebels durch die Drehfalle gesteuert wird, wobei der Zeitpunkt für
die Bewegungen des Betätigungshebels durch die Sperrklinke und/oder den Schließbolzen
und/oder weitere (insbesondere elektromotorisch unterstützte) Komponenten der Schließvorrichtung
bestimmt wird.
[0015] Die hier vorgeschlagene Ausgestaltung der Schließvorrichtung hat den Vorteil, dass
zum Aktivieren bzw. Deaktivieren eines solchen Türfeststellers bzw. der Arretierungsmittel
über das vorhandene Schiebetürschlossbetätigungssystem einfach zu handhaben ist, wobei
keine wesentlichen zusätzlichen Betätigungskräfte auftreten, durch die der Betätigungskomfort
beeinträchtigt werden könnte.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Schließvorrichtung hat der Betätigungshebel
einen ersten Mitnehmer zum Zusammenwirken mit einer Komponente der ersten Schwenkachse
und einen zweiten Mitnehmer zum Zusammenwirken mit einer Komponente der zweiten Schwenkachse.
Die Komponente der ersten Schwenkachse ist insbesondere die bereits erläuterte Drehfalle,
die teilweise gegenüber dem Betätigungshebel relativ verdrehbar ist. Darüber hinaus
weist der Betätigungshebel einen zweiten Mitnehmer auf, der mit der Sperrklinke und/oder
einer weiteren, auf der zweiten Schwenkachse positionierten Komponente (die im wesentlichen
auf die gleiche Weise wie die Sperrklinke angetrieben wird und/oder mit dieser teilweise
verdrehsicher verbunden ist) zusammenwirkt. Bevorzugt sind der erste Mitnehmer und
der zweite Mitnehmer bezüglich der ersten Schwenkachse auf dem der Betätigungshebel
gegenüberliegend ausgebildet. Zu diesem Zweck ist es insbesondere vorteilhaft, dass
der Betätigungshebel im wesentlichen drei Arme aufweist, wobei ein erster Arm für
den ersten Mitnehmer, ein zweiter Arm für die Verbindung mit dem Arretierungsmittel
und ein dritter Arm mit dem zweiten Mitnehmer vorgesehen ist. Ganz besonders bevorzugt
ist dabei die Position der ersten und zweiten Mitnehmer bezüglich der ersten Schwenkachse
so zu wählen, dass diese unterschiedlich weit entfernt von der Schwenkachse ausgebildet
sind. Auf diese Weise kann über geeignete Anschlusselemente eine besonders abgestimmte
Krafteinleitung auf den Betätigungshebel unter Berücksichtigung der herrschenden Platzgegebenheiten
realisiert werden.
[0017] Des Weiteren wird eine Schließvorrichtung vorgeschlagen, bei der die Drehfalle mit
einem Vorsprung ausgebildet ist, der während eines Teils der Rotation der Drehfalle
mit dem ersten Mitnehmer zusammenwirkt. Besonders bevorzugt ist die Ausführungsvariante
der Schließvorrichtung, bei der Betätigungshebel und Drehfalle auf der ersten Schwenkachse
direkt übereinander angeordnet sind. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn der Vorsprung
der Drehfalle sich in Richtung des Betätigungshebels erstreckt, wobei der Mitnehmer
zumindest teilweise an dessen Umfang zur Anlage gebracht werden kann. Besonders bevorzugt
ist der Vorsprung nach Art eines Stiftes, Pins und/oder Anschlages ausgebildet. Im
Hinblick auf den Zeitpunkt des Zusammenwirkens von Vorsprung und erstem Mitnehmer
ist anzumerken, dass damit insbesondere der Zeitraum gemeint ist, während dessen die
Drehfalle sich von der geöffneten in eine geschlossene Position bewegt bzw. sich in
einer geschlossenen Position befindet. Während dieser Phasen liegt der erste Mitnehmer
bevorzugt an dem mindestens einen Vorsprung der Drehfalle an.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Schließvorrichtung ist als weitere Komponente
mindestens ein Rückstellhebel auf der zweiten Schwenkachse positioniert, der zumindest
während eines Teils der Rotation des Rückstellhebels mit dem zweiten Mitnehmer zusammenwirkt.
In dieser Ausführungsvariante ist ebenfalls bevorzugt, dass sich Drehfalle und Sperrklinke
im Wesentlichen in einer Ebene befinden, wobei sich der erste Mitnehmer und der Vorsprung
sowie gegebenenfalls auch der zweite Mitnehmer und ein Rückstellhebel in einer Ebene
befinden. Dabei wird der Rückstellhebel vorteilhafterweise ebenso wie die Sperrklinke
über die zweite Schwenkachse angetrieben, wobei erforderlichenfalls ein Spielraum
zwischen dem Rückstellhebel und der Sperrklinke vorgesehen ist. Über den Rückstellhebel
können bestimmte Kräfte und/oder Hebellängen zur Realisierung eines bestimmten Verschwenkweges
des Betätigungshebels eingestellt werden.. Das Zusammenwirken des zweiten Mitnehmers
mit dem Rückstellhebel findet insbesondere während des Deaktivierens der Arretierungsmittel
und/oder zu Beginn des Schließens der Schiebetür aus der geöffneten Stellung statt.
[0019] Besonders bevorzugt ist zudem, dass der Rückstellhebel unabhängig von der Sperrklinke
mittels des Handhabungselements bewegbar ist. Damit wird die Möglichkeit einer (teilweise)
getrennten Ansteuerung von Sperrklinke und Rückstellhebel an der zweiten Schwenkachse
eröffnet, so dass ggf. auch Kindersicherungen oder ähnliche Sperren bei Betätigung
des Handhabungselementes von der Innen- oder Außenseite vorgesehen sind.
[0020] Des Weiteren ist auch vorteilhaft, wenn bei der Schließvorrichtung mittels Krafteinwirkung
auf den ersten Mitnehmer und den zweiten Mitnehmer eine Bewegung des Betätigungshebels
in eine Rotationsrichtung bewirkt wird. Damit ist insbesondere gemeint, dass tatsächlich
eine Mitnahme des Betätigungshebels nur in genau eine Rotationsrichtung erfolgt, nämlich
um die Arretierungsmittel zu lösen und/oder zu deaktivieren. Das heißt mit anderen
Worten, dass über die Schließvorrichtung nur in eine Richtung hin Kräfte auf den Betätigungshebel
eingeleitet werden müssen.
[0021] Gerade auch in diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, dass die Drehfalle und die
Arretierungsmittel im geschlossenen Zustand in die gleiche Richtung federvorgespannt
sind. Das heißt mit anderen Worten, dass die Bewegung der Drehfalle von einer geschlossenen
in eine geöffnete Position durch eine entsprechende Feder unterstützt wird. Durch
diese federunterstützte Bewegung wird insbesondere der erste Mitnehmer freigegeben,
so dass auch die Arretierungsmittel bei einer entsprechenden Feder-Vorspannung in
den aktivierten bzw. den fixierten Zustand überführt werden, ohne dass es weiterer
Kraftanstrengungen des Bedieners der Schiebetür bedarf.
[0022] Gemäß einer Weiterbildung der Schließvorrichtung wird mittels Krafteinwirkung auf
den ersten Mitnehmer und den zweiten Mitnehmer eine Bewegung des Betätigungshebels
unterschiedlichen Ausmaßes bewirkt. Damit ist insbesondere gemeint, dass die Krafteinwirkung
auf den ersten Mitnehmer, die mittels der Drehfalle vorgenommen wird, größeren Ausmaßes
ist, als die Bewegung des Betätigungshebels, der mit der Sperrklinke bzw. dem Rückstellhebel
bewirkt wird. Dies führt gerade beim Ver- und/oder Entriegeln der Schließvorrichtung
zu keinen signifikanten zusätzlichen Betätigungskräften, da die Hauptbewegungen für
die Arretierungsmittel über die Drehfalle realisiert werden können, wobei gleichzeitig
entsprechende Leerräume bzw. Spielräume für die Sperrklinke bereitgestellt werden.
[0023] Im Hinblick auf die Ausführung eines Rückstellhebels wird bevorzugt, dass dieser
mehrteilig ausgeführt ist, wobei ein erstes Hebelteil an der zweiten Schwenkachse
positioniert ist und mit einem zweiten Hebelteil zusammenwirkt, das einer dritten
Schwenkachse positioniert ist und mit dem ersten Hebelteil so bewegbar ist, dass es
mit dem zweiten Mitnehmer kontaktierbar ist. Insbesondere wird mit dem zweiten Hebelteil
eine Art Wippe gebildet, die über das erste Hebelteil steuerbar ist. Die Länge der
beiden Glieder des zweiten Hebelteils kann unter Berücksichtigung der erforderlichen
Drehmomentsübertragung angepasst sein. Dies führt dazu, dass mit sehr geringen Betätigungskräften
eine Drehung des ersten Hebelteils vorgenommen werden kann, die über das zweite Hebelteil
auf den zweiten Mitnehmer des Betätigungshebels übertragen wird. Im Hinblick auf die
konkrete Ausgestaltung dieses mehrteiligen Rückstellhebels wird insbesondere auf die
Figurenbeschreibung verwiesen.
[0024] Im Zusammenhang mit der Anwendung bzw. Positionierung -einer solchen Schließvorrichtung
wird insbesondere vorgeschlagen, dass ein Kraftfahrzeug mit einer Schiebetür mit einer
erfindungsgemäßen Schließvorrichtung ausgeführt ist.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Betätigen
von Arretierungsmitteln zum Fixieren einer geöffneten Schiebetür eines Kraftfahrzeuges
vorgeschlagen, das zumindest die folgenden Schritte umfasst:
- a) Aktivieren der Arretierungsmittel in Folge einer Rotation einer Drehfalle einer
Schließvorrichtung für die Schiebetür,
- b) Fixieren der Schiebetür an dem Kraftfahrzeug bei Erreichen der geöffneten Stellung;
- c) Lösen der Arretierungsmittel in Folge einer Rotation einer Sperrklinke oder eine
damit verbundenen weiteren Komponente der Schließvorrichtung;
- d) Deaktivieren der Arretierungsmittel in Folge einer Rotation der Drehfalle.
[0026] Das Verfahren ist insbesondere für den Betrieb der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
geeignet. Insoweit wird auf die entsprechenden Erläuterungen verwiesen bzw. kann auf
diese Erläuterungen ergänzend Bezug genommen werden.
[0027] Im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung des Schritt a) ist bevorzugt, dass diese
beim Entsperren der Schließvorrichtung mittels eines Handhabungselementes für die
Sperrklinke initiiert wird. Damit ist mit anderen Worten gemeint, dass bei Betätigung
des Türinnen- oder Türaußengriffs die Betätigungskette (Innenbetätigungshebel/Außenbetätigungshebel,
gegebenenfalls elektrisch öffnender Hebel zum elektrisch unterstützten Öffnen, etc.)
so aktiviert wird, dass die Sperrklinke von der Drehfalle abgehoben wird. So wird
die Sperrklinke zum Beispiel in Folge einer entsprechenden Feder-Vorspannung in die
geöffnete Position verschwenkt. Dabei wird insbesondere der Vorsprung der Drehfalle
von dem ersten Mitnehmer des Betätigungshebels entfernt, so dass der erste Mitnehmer
freigegeben wird und die Arretierungsmittel in einen aktiven Zustand überführt werden.
[0028] Im Hinblick auf den Schritt b) ist bevorzugt, dass die Arretierungsmittel Elemente
aufweisen, die kraft- und/oder formschlüssig mit Komponenten des Kraftfahrzeuges einrasten,
insbesondere mit einer Führungsschiene der Schiebetür oder anderen Karosseriebauteilen
des Kraftfahrzeuges.
[0029] Im Hinblick auf Schritt c) ist bevorzugt, dass dieser zu Beginn eines Schließvorgangs
der Schiebetür mittels eines Handhabungselementes für die Sperrklinke initiiert wird.
Dabei wird insbesondere durch die Rotation der Sperrklinke oder einer auf derselben
zweiten Schwenkachse positionierten Rückstellhebels eine Bewegung der Arretierungsmittel
verursacht, so dass der Kraft- und/oder Formschluss beseitigt wird. Bevorzugt werden
die Arretierungsmittel dabei nicht in denselben Zustand überführt, wie bei der Schließvorrichtung
in geschlossenem Zustand (insbesondere der so genannten Hauptrast).
[0030] Betreffend Schritt c) sind zudem folgende Aspekte für einen hohen Bedienungskomfort
vorteilhaft: Da in diesem Zustand die Sperrklinke regelmäßig in einer (gegenüber der
Hauptrast) ausgelenkten Position ist, wird beim Betätigen des Handhabungselements
zunächst ein Leerhub getätigt, bis eine Bewegung der Sperrklinke einsetzt. Zur Reduzierung
einer des Kraftaufwandes beim Betätigen des Handhabungselements wird nun vorgeschlagen,
dass die Bewegung eines Rückstellhebels zum Lösen der Arretierungsmittel höchstens
so weit stattfindet, bis die Sperrklinke mitbewegt werden würde. Infolge der Vermeidung
einer gleichzeitigen Bewegung von Rückstellhebel und Sperrklinke während des Schrittes
c) kann somit der Komfort weiter verbessert werden.
[0031] Des Weiteren wird auch als vorteilhaft erachtet, dass Schritt d) beim Verriegeln
der Schließvorrichtung initiiert wird. Dabei ist insbesondere gemeint, dass die Rotation
der Drehfalle beim Zusammenwirken mit dem Schließbügel am Kraftfahrzeug bzw. der so
genannten B-Säule und/oder anderen Karosseriebauteilen des Kraftfahrzeugs größtenteils
durchgeführt wird. Dieser tatsächliche Schließvorgang kann elektromotorisch unterstützt
werden, beispielsweise in dem die Drehfalle elektromotorisch unterstützt rotiert,
so dass die zur Deaktivierung der Arretierungsmittel zusätzlichen Kräfte nicht über
das Handhabungselement der Bedienungsperson aufgebracht werden müssen. Gleichzeitig
kann auf diese Weise der Freiraum für die Bewegungen an den Komponenten an der zweiten
Schwenkachse bereitgestellt werden, um ein im Wesentlichen "kraftloses" Abheben der
Sperrklinke von der Drehfalle zu erlauben.
[0032] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden anhand der Figuren näher erläutert.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren lediglich besonders bevorzugte Ausführungsvarianten
der Erfindung veranschaulichen, diese jedoch nicht darauf begrenzt ist. Es zeigen
schematisch:
Fig. 1: eine bevorzugte Ausführungsvariante der Schließvorrichtung im geschlossenen
Zustand,
Fig. 2: die Schließvorrichtung in einem Zustand mit aktivierten Arretierungsmitteln,
Fig. 3: die Schließvorrichtung beim Lösen der Arretierungsmittel vom Kraftfahrzeug,
Fig. 4: die Schließvorrichtung beim Deaktivieren der Arretierungsmittel,
Fig. 5: eine weitere Ausführungsvariante der Schließvorrichtung,
Fig. 6: ein Detail der Schließvorrichtung aus Fig. 5 im Schnitt, und
Fig. 7: ein anderes Detail der Schließvorrichtung aus Fig. 5.
[0033] Fig. 1 veranschaulicht eine bevorzugte Ausführungsvariante der Schließvorrichtung
1, wobei die Bewegung der Komponenten beim Entriegeln des Gesperres bzw. der Aktivierung
der Arretierungsmittel erläutert wird.
[0034] In dem veranschaulichten Zustand der Schließvorrichtung 1, der auch als geschlossener
Zustand bezeichnet wird, befindet sich die dargestellte Drehfalle 4 im Eingriff mit
einem Schließbügel (nicht dargestellt) eines Kraftfahrzeuges. Dieser Zustand wird
nun dadurch verändert, dass mittels eines Handhabungselementes 8 mechanisch und/oder
elektromotorisch unterstützt die Sperrklinke 6 von der Drehfalle 4 in Richtung des
schwarz gezeichneten Pfeiles abgehoben wird. Dabei müssen im Wesentlichen nur die
Reibungskräfte zwischen Drehfalle 4 und Sperrklinke 6 überwunden werden, wobei die
Sperrklinke 6 einen vorgebbaren Verschwenkbereich 9 um die zweite Schwenkachse 7 herum
verschwenkt wird.
[0035] In Folge der Freigabe der Drehfalle 4 bewegt sich diese, wie oben mit einem wei-ßen
Pfeil veranschaulicht, aufgrund einer Federvorspannung im Uhrzeigersinn. Damit wird
ein erster Mitnehmer 11 des Betätigungshebels 10 freigegeben, so dass sich der Bowdenzug
21 der Arretierungsmittel 3, der ebenfalls federvorgespannt ist, nach unten bewegen
und in seinen aktivierten Zustand überführt werden kann. Dabei ist sichergestellt,
dass der Betätigungshebel 10 nicht mit Komponenten der zweiten Schwenkachse 7 zusammenwirkt,
also praktisch einen Leerhub ausführt. Hier wird deutlich, dass das Betätigungssystem
beim Öffnen des Schlosses bzw. der Schließvorrichtung 1 fast gar nicht durch die Arretierungsmittel
3, insbesondere einen Türfestesteller, kraftmäßig beeinträchtigt wird, und somit die
Betätigungskraft für das Handhabungselement 8 trotz Aktivierung der Arretierungsmittel
3 sehr gering gehalten wird.
[0036] In Fig. 2 ist nun der Zustand der Schließvorrichtung 1 veranschaulicht, in der beispielsweise
ein Verschieben der Schiebetür 2 stattfindet. Die Arretierungsmittel 3 sind nun beispielsweise
bezüglich des Kraftfahrzeuges 20 unter dessen Karosserie so positioniert, dass diese
beim Verfahren hin zu einer Eingriffsvorrichtung 22 bewegt werden. Erreicht nun die
Schiebetür 2 die vollständig geöffnete Position, rastet das Arretierungsmittel 3 in
der Eingriffsvorrichtung 22 ein. Für diese zusätzliche Bewegung des Arretierungsmittels
3 ist ausreichend Raum 23 im Bereich des ersten Mitnehmers 11 und des zweiten Mitnehmers
12 des Betätigungshebels 10 vorgesehen. Damit ist ein sicheres Einrasten der Arretierungsmittel
3 in die Eingriffsvorrichtung 22 gewährleistet.
[0037] Der Zustand der Schließvorrichtung in der vollständig geöffneten Position der Schiebetür
2 veranschaulicht die Fig. 3, wobei die mit den Pfeilen angedeuteten Bewegungen nunmehr
die Vorgänge des Lösens der Arretierungsmittel 3 zeigen.
[0038] In der Darstellung von Fig. 3 befinden sich die Arretierungsmittel 3 im Eingriff
mit der Eingriffvorrichtung 22. Zum Ausheben der Arretierungsmittel 3 aus der Eingriffsvorrichtung
22 wird nunmehr erneut das Handhabungselement 8 betätigt, wobei die Komponenten, die
mit der zweiten Schwenkachse 7 zusammenwirken, das Ausheben bewirken. Demnach wird
also das Handhabungselement 8 mechanisch und/oder elektromotorisch unterstützt bewegt,
so dass erneut die Sperrklinke 6 und/oder ein die zweite Schwenkachse 7 angetriebener
Rückstellhebel 14 bewegt wird (gekennzeichnet durch einen schwarzen Pfeil). Bei der
hier veranschaulichten Ausführungsvariante ist der Rückstellhebel 14 mit einem ersten
Hebelteil 17 und einem zweiten Hebelteil 18, das um eine dritte Schwenkachse 19 angeordnet
ist, aufgebaut. Die Bewegung der Sperrklinke 6 bzw. des ersten Hebelteil 17 des Rückstellhebels
14 wird über einen entsprechend geformten Anschlag auf das zweite Hebelteil 18 übertragen,
das ähnlich einer Wippe nunmehr um die dritte Schwenkachse 19 ausgelenkt wird. Es
ist bevorzugt, dass das zweite Hebelteil 18 zu Beginn seiner Bewegung bereits mit
dem zweiten Mitnehmer 12 in Kontakt ist, so dass ein kleiner Verschwenkbereich zu
einem ausreichenden Hub bezüglich der Arretierungsmittel 3 führt. Die Rotation des
Betätigungshebels 10 in Rotationsrichtung 15 wird dabei in der Regel nur über ein
geringes Ausmaß 16 verwirklicht, so dass die hierfür erforderlichen Kräfte und/oder
Wege gering sind. Besonders bevorzugt entspricht dabei das Ausmaß 16 maximal dem Raum
23, so dass für diese Bewegung die Sperrklinke 6, die für diese Bewegung an der Drehfalle
4 anliegt, nicht bewegt werden muss. Dieser Bewegungsmechanismus wird insbesondere
durch ein Betätigen des (Türinnen- und/oder) Türaußengriffs der Schiebetür in der
vollständig geöffneten Position in Gang gesetzt.
[0039] Nach dem Lösen der Arretierungsmittel 3 befinden sich die Aktivierungsmittel 3 wieder
in einem aktiven Zustand, so dass bei einer erneuten Öffnung wiederum ein sicheres
Einrasten in die Eingriffmittel 22 gewährleistet ist.
[0040] Wird die Schiebetür nun wieder vollständig geschlossen und mit beispielsweise der
B-Säule der Karosserie verbunden, setzt der Schließvorgang der Schließvorrichtung
1 ein, wobei gleichzeitig die Arretierungsmittel 3 deaktiviert werden. Die entsprechenden
Bewegungsabläufe werden anhand von Fig. 4 erläutert. Beim Kontakt der Drehfalle 4
mit dem (nicht dargestellten) Schließbügel wird erneut eine Rotation der Drehfalle
4 veranlasst, diesmal gegen den Uhrzeigersinn, wie es mit dem schwarzen Pfeil veranschaulicht
ist. Dabei wird der Vorsprung 13 der Drehfalle 4 mit dem ersten Mitnehmer 11 des Betätigungshebels
10 in Kontakt gebracht, so dass der Betätigungshebel 10 in Rotationsrichtung 15 verschwenkt
wird. Dabei werden die Arretierungsmittel 3 bzw. deren Angriffspunkt am Betätigungshebel
10 um ein weiteres Ausmaß 16 bewegt. Dieser Vorgang ist regelmä-ßig dann beendet,
wenn die Sperrklinke 6 wieder in die Rastposition 24 bezüglich der Drehfalle 4 einrastet.
Die Mitnahme des Betätigungshebels 10 bei der Drehung der Drehfalle 4 gewährleistet,
dass ein ausreichend großer Raum 23 bereitgestellt ist, der ein nahezu kraftloses
Auslösen bzw. Aktivieren der Arretierungsmittel 3 beim Öffnen der Schließvorrichtung
ermöglicht.
[0041] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsvariante der Schließvorrichtung, wobei die Kontaktbereiche
des Betätigungshebels 10 mit der Drehfalle 4 sowie mit dem zweiten Hebelteil 18 abgewandelt
sind. Zur Veranschaulichung dieser Kontaktbereiche wurde in einer seitlichen Ansicht
(Fig. 7) bzw. Schnittansicht (Fig. 6) die Position der zusammenwirkenden Teile zueinander
dargestellt. So hat bei dieser Ausgestaltung der Betätigungshebel 10 einen ersten
Mitnehmer 11, der sich bis in die Ebene der Drehfalle 4 hinein erstreckt und mit einem
(sich in Umfangsrichtung erstreckenden) Vorsprung 13 der Drehfalle 4 in Kontakt gebracht
werden kann. Bei dieser Ausführungsvariante kann auf einen aus der Ebene der Drehfalle
4 hinausragenden Vorsprung 13 der Drehfalle 4 (wie z.B. in Fig. 2 dargestellt) verzichtet
werden. Der Betätigungshebel 10 kann zusätzlich auch mit einem aus der Ebene des Betätigungshebels
10 hinausragenden zweiten Mitnehmer 12 zum Zusammenwirken mit den zweiten Hebelteil
18 versehen sein, z.B. wie dies in Fig. 7 veranschaulicht ist. Bevorzugt erstrecken
sich dann beide Mitnehmer des Betätigungshebels 10 in die gleiche Richtung, dies ist
aber nicht zwingend erforderlich. Diese hier veranschaulichte Ausführungsvariante
des Betätigungshebels 10 verlangt ggf. geringere Anpassungen der anderen Bauteile
der Schließvorrichtung, wobei das Zusammenwirken mit diesen Bauteilen im Wesentlichen
wie zuvor dargestellt abläuft.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Schließvorrichtung
- 2
- Schiebetür
- 3
- Arretierungsmittel
- 4
- Drehfalle
- 5
- ersten Schwenkachse
- 6
- Sperrklinke
- 7
- zweite Schwenkachse
- 8
- Handhabungselement
- 9
- Verschwenkbereich
- 10
- Betätigungshebel
- 11
- ersten Mitnehmer
- 12
- zweiten Mitnehmer
- 13
- Vorsprung
- 14
- Rückstellhebel
- 15
- Rotationsrichtung
- 16
- Ausmaß
- 17
- erstes Hebelteil
- 18
- zweiten Hebelteil
- 19
- dritten Schwenkachse
- 20
- Kraftfahrzeug
- 21
- Bowdenzug
- 22
- Eingriffsvorrichtung
- 23
- Raum
- 24
- Rastposition
1. Schließvorrichtung (1) für eine Schiebetür (2) mit Arretierungsmittel (3) zum Fixieren
der geöffneten Schiebetür (2) umfassend zumindest folgende Komponenten:
- eine Drehfalle (4), die auf einer ersten Schwenkachse (5) positioniert ist,
- eine Sperrklinke (6), die auf einer zweiten Schwenkachse (7) positioniert und mit
einem Handhabungselement (8) innerhalb eines Verschwenkbereichs (9) bewegbar ist,
und
- einen Betätigungshebel (10), der mit dem Arretierungsmittel (3) verbunden ist,
wobei der Betätigungshebel (10) zumindest teilweise von Drehfalle (4) und Sperrklinke
(6) getrennt bewegbar ist.
2. Schließvorrichtung (1) nach Patentanspruch 1, bei der der Betätigungshebel (10) einen
ersten Mitnehmer (11) zum Zusammenwirken mit einer Komponente der ersten Schwenkachse
(5) und einen zweiten Mitnehmer (12) zum Zusammenwirken mit einer Komponente der zweiten
Schwenkachse (7) hat.
3. Schließvorrichtung (1) nach Patentanspruch 1 oder 2, bei der die Drehfalle (4) mit
einem Vorsprung (13) ausgebildet ist, der während eines Teils der Rotation der Drehfalle
(4) mit dem ersten Mitnehmer (11) zusammenwirkt.
4. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der als
weitere Komponente mindesten ein Rückstellhebel (14) auf der zweiten Schwenkachse
(7) positioniert ist, der zumindest während eines Teils der Rotation des Rückstellhebels
(14) mit dem zweiten Mitnehmer (12) zusammenwirkt.
5. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der mittels
Krafteinwirkung auf den ersten Mitnehmer (11) und den zweiten Mitnehmer (12) eine
Bewegung des Betätigungshebels (10) in eine Rotationsrichtung (15) bewirkt wird.
6. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der die
Drehfalle (4) und die Arretierungsmittel (3) im geschlossenen Zustand in die gleiche
Richtung federvorgespannt sind.
7. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der mittels
Krafteinwirkung auf den ersten Mitnehmer (11) und den zweiten Mitnehmer (12) eine
Bewegung des Betätigungshebels (10) unterschiedlichen Ausmaßes (16) bewirkt wird.
8. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der der
Rückstellhebel (14) mehrteilig ausgeführt ist, wobei ein erstes Hebelteil (17) an
der zweiten Schwenkachse (7) positioniert ist und mit einem zweiten Hebelteil (18)
zusammenwirkt, das an einer dritten Schwenkachse (19) positioniert ist und mit dem
ersten Hebelteil (17) so bewegbar ist, dass es mit dem zweiten Mitnehmer (12) kontaktierbar
ist.
9. Schließvorrichtung (1) nach einem der Patentansprüche 4 bis 8, bei der der Rückstellhebel
(14) unabhängig von der Sperrklinke (6) mittels des Handhabungselements (8) bewegbar
ist.
10. Kraftfahrzeug (20) umfassend eine Schiebetür (2) mit einer Schließvorrichtung (1)
nach einem der Patentansprüche 1 bis 9.
11. Verfahren zum Betätigen von Arretierungsmitteln (3) zum Fixieren einer geöffneten
Schiebetür (2) eines Kraftfahrzeuges (20) umfassend zumindest die folgenden Schritte:
a) Aktivieren der Arretierungsmittel (3) infolge einer Rotation einer Drehfalle (4)
einer Schließvorrichtung (1) für die Schiebetür (2),
b) Fixieren der Schiebetür (2) an dem Kraftfahrzeug (20) bei Erreichen der geöffneten
Stellung;
c) Lösen der Arretierungsmittel (3) infolge einer Rotation einer Sperrklinke (6) oder
einer damit verbundenen weiteren Komponente der Schließvorrichtung (1);
d) Deaktivieren der Arretierungsmittel (3) infolge einer Rotation der Drehfalle (4).
12. Verfahren nach Patentanspruch 11, bei dem Schritt a) beim Entsperren der Schließvorrichtung
(1) mittels eines Handhabungselementes (8) für die Sperrklinke (6) initiiert wird.
13. Verfahren nach Patentanspruch 11 oder 12, bei dem Schritt c) zu Beginn eines Schließvorgangs
der Schiebetür (2) mittels eines Handhabungselementes (8) für die Sperrklinke (6)
initiiert wird.
14. Verfahren nach einem der Patentansprüche 11 bis 13, bei dem Schritt d) beim Verriegeln
der Schließvorrichtung (1) initiiert wird.