[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung zum Verpacken eines eine Baueinheit bildenden
Scheibenverbundes gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegeben Art.
[0002] Der Scheibenverbund umfasst zumindest eine Scheibe und weitere mit der Scheibe verbundene
Bauteile. Bei der Scheibe kann es sich um jegliche Art von Scheiben handeln, insbesondere
jedoch um Glasscheiben. Derartige Scheibenverbunde können vor allem als ein Halbfertigprodukt
hergestellte Flachbildschirme oder bereits fertig produzierte Flachbildschirme sein.
[0003] Derartige Flachbildschirme haben sich zu einem wichtigen Industrieprodukt entwickelt
und sind unter anderem als Plasmaflachbildschirme, Dünnschichttransistor-Flüssigkristallanzeigen
(TFT-LCD), organische Leuchtdioden (OLED) usw. ausgebildet.
[0004] Wenn Flachbildschirme in Form von Halbfertigprodukten transportiert oder gelagert
werden, sind diese in der Regel in ein Modul und ein Gehäuse zerlegt und werden so
exportiert. Anschließend wird das Produkt in einem Importland zusammengebaut.
[0005] Das Halbfertigprodukt kann dabei je nach Herstellbedingungen lediglich aus einem
Glassubstrat, einer Treiberschaltung, einer Stromversorgung und einer Videokarte bestehen,
wobei das Glassubstrat mehrere miteinander verbundene Scheiben aufweisen kann.
[0006] Aufgrund der Eigenschaften des Scheibenverbundes, wie des genannten Flachbildschirmes,
der sehr dünn ist und eine große Bildfläche aufweist, können selbst geringe Vibrationen
oder Stöße während des Transports zu Brüchen oder Beschädigungen des Scheibenverbundes
führen. Zudem können schadhafte Elektroden, Trennwände oder Fremdmaterial die Treiberschaltung
beschädigen und deren Ausfall verursachen. Problematisch ist auch die beim Transport
an den Scheibenverbund gelangende Feuchtigkeit, welche insbesondere über die mit Wasser
gesättigte Luft an dem Scheibenverbund kondensiert. Die Feuchtigkeit führt zu Korrosion
und somit zu einer Beeinträchtigung der Funktion des Scheibenverbundes.
[0007] Es ist bekannt, zum Zwecke eines sicheren Transports eines Scheibenverbundes, eine
gattungsgemäße Verpackungsvorrichtung zu verwenden, die eine Palette und eine nach
oben offene Kiste aufweist, die zur Aufnahme von zwei sich über die Länge der Kiste
erstreckende untere Eckelemente für mehrere Scheibenverbunde ausgebildet ist. Auf
die nach oben offene Kiste kommt ein nach oben und unten offenes Grundgehäuse, und
auf das Grundgehäuse eine nach unten offene Deckelkiste. Die Deckelkiste wiederum
ist zur Aufnahme von zwei über die Länge der Deckelkiste sich erstreckende obere Eckelemente
für mehrere Scheibenverbunde ausgebildet. Die unteren und oberen Eckelemente weisen
jeweils Aufnahmen auf, in welche Flachbildschirme mit ihren Ecken nebeneinander vertikal
ausgerichtet eingebracht werden.
[0008] Vor dem Einbringen in die mehrteilige Verpackungskiste werden die Flachbildschirme
jedoch an ihrer Vorder- und Rückseite mit den Flachbildschirm nahezu vollständig bedeckende
Abdeckwandungen versehen, in dem diese mit dem Flachbildschirm verschraubt werden.
Der Flachbildschirm mit den angeschraubten Abdeckwandungen wird dann in die Ausnehmungen
der unteren Eckelemente in der unteren Kiste gestellt, die oberen Eckelemente werden
nach Befüllen sämtlicher unterer Aufnahmen der Eckelemente und nach Überstülpen des
Grundkörpers aufgesetzt und mit der Deckelkiste verschlossen. Anschließend wird die
Palette, die untere Kiste, der Grundkörper und die Deckelkiste mit einem Spanngurt
versehen und bilden sodann eine Transporteinheit.
[0009] Das Ganze wird dann zum Empfänger geliefert, wo die Verpackungsvorrichtung wieder
zerlegt und die einzelnen Flachbildschirme mit ihren angeschraubten Abdeckwandungen
wieder entnommen werden. Anschließend müssen die Abdeckwandungen wieder entfernt werden.
Dies ist nicht nur sehr aufwendig und damit kostenintensiv, sondern genügt auch nicht
den heutigen Ansprüchen von Abfallvermeidung. Die Verpackungsvorrichtung wird vollständig
weggeworfen. Die Entsorgung der Verpackung aus Holz, Kunststoff, Schäumen und Pappe
ist aufgrund des hohen Trennungsaufwandes unwirtschaftlich.
[0010] Zudem sind die Transportkosten aufgrund des hohen Gewichts der Verpackungsvorrichtung
sowie der geringen Platzoptimierung sehr hoch. Speziell die Nutzung des Volumens von
Standard-Seefrachtcontainern wird durch den hohen Platzbedarf die vertikale Verpackungsvorrichtung
uneffizient.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Verpackungsvorrichtung gemäß der im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, dass die Verpackungskosten
minimiert, der verfügbare Platz für die Scheibenverbunde und deren Schutz optimiert
werden. Zudem soll der Scheibenverbund nach seiner Entnahme aus der Verpackungsvorrichtung
auf eine Fertigungsstraße gelegt werden, ohne dass Teile der Verpackungsvorrichtung
entfernt werden müssen.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 in Verbindung
mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
[0013] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0014] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass die Scheibenverbunde auf der einen
Seite senkrecht zu ihrer Grundfläche - in Z-Richtung - kaum belastbar sind und beim
Transport leicht beschädigt werden können. Auf der anderen Seite werden die Scheibenverbunde
beim Transport auch Stossbelastungen ausgesetzt, insbesondere in XY-Richtung, also
parallel zur Grundfläche des Scheibenverbundes. Durch eine konstruktive Trennung der
die Belastung aufnehmenden Mittel senkrecht zur Grundfläche - Z-Richtung - in erste
Mittel und parallel zur Grundfläche - XY-Richtung - in zweite Mittel können die Werkstoffe
und die Formgebung für die jeweiligen Belastungen optimiert werden.
[0015] Die Belastung senkrecht zur Grundfläche des Scheibenverbundes kann dadurch reduziert
werden, wenn mehrere Scheibenverbunde übereinander gestapelt einen festen Block ohne
Schwingungen bilden. Dem gegenüber können Beschädigungen durch Belastungen auf den
Scheibenverbund parallel zur Grundfläche des Scheibenverbundes, also in XY-Richtung,
dadurch erheblich reduziert werden, wenn die Dämpfungseigenschaften der die Belastung
aufnehmenden Mittel optimiert werden.
[0016] Nach der Erfindung sind daher erste Mittel im Wesentlichen zur Aufnahme von Kräften
senkrecht zur Grundfläche - in Z-Richtung - des Scheibenverbundes an diesem und zweite
Mittel im Wesentlichen zur Aufnahmen von Kräften parallel zur Grundfläche - in XY-Richtung
- am Scheibenverbund lösbar vorgesehen, wobei mehrere mit den ersten und zweiten Mitteln
versehene Scheibenverbunde übereinander gestapelt sind und der Stapel aus Scheibenverbunden
eine Stapeleinheit bildet. Hierdurch können auf einfache Weise zum einen der Platzbedarf
für den Transport optimiert und auf der anderen Seite den auftretenden Belastungen
beim Transport entsprechend begegnet werden.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die ersten Mittel so angeordnet und
ausgebildet, dass der darüber angeordnete Scheibenverbund auf den ersten Mitteln anliegt
und die Gewichtskräfte des darüber angeordneten Scheibenverbundes über die ersten
Mittel und den Scheibenverbund auf den darunter angeordneten Scheibenverbund oder
einen Boden der Stapeleinheit übertragen werden.
[0018] Vorzugsweise sind dabei die ersten und zweiten Mittel voneinander unabhängige Bauteile.
Hierdurch können auf einfache Weise die für die Beanspruchung am besten geeigneten
Werkstoffe gewählt und für die Herstellung der optimierten Formgebung der Mittel die
günstigsten Herstellungsverfahren verwendet werden.
[0019] Beispielsweise ist das erste Mittel in einem Spritzgussverfahren hergestellt und
besteht aus einem relativ hartem Kunststoff. Hierdurch wird gewährleistet, dass ohne
ein Nachgeben dieses Mittels die Kräfte unmittelbar übertragen werden können.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die ersten Mittel durch mehrere
an dem Scheibenverbund innerhalb des Randes des Scheibenverbundes anliegende Abstandshalter
und die zweiten Mittel durch mehrere jeweils einen Randbereich des Scheibenverbundes
umgreifende Randschutzteile gebildet. Hierdurch werden auch die Kräfte auf einfache
Weise räumlich voneinander getrennt. Sowohl für die Formgebung als auch für die Anordnung
ergeben sich hierdurch weitere Möglichkeiten für die Optimierung.
[0021] Vorzugsweise sind zumindest drei zweite Mittel und / oder zumindest drei erste Mittel
vorgesehen. Hierdurch wird eine statisch sichere Kraftübertragung und Auflage gewährleistet.
[0022] Um insbesondere die Scheibenverbunde vor Beschädigung der Oberflächen, insbesondere
der Sichtflächen, zu schützen, sind die zweiten Mittel über eine Folie miteinander
verbunden, welche insbesondere den Scheibenverbund auf der einen Seite vollständig
bedeckt.
[0023] Der Scheibenverbund weist auf seiner ersten Seite die weiteren Bauteile des Scheibenverbundes
und auf der zweiten Seite eine glatte Scheibenfläche auf. Dabei sind auf der ersten
Seite die ersten Mittel und auf der zweiten Seite ist die mit den zweiten Mitteln
verbundene Folie vorgesehen. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Sichtfläche auf
einfache Weise bedeckt und dadurch geschützt ist. Bei einem Stapeln der Scheibenverbunde
mit den angebrachten ersten und zweiten Mitteln übereinander wird mit der Folie verhindert,
dass es durch minimale Relativbewegungen der Scheibenverbunde mit den Mitteln zueinander
zu einem Reiben von Teilen auf er Sichtfläche des Scheibenverbundes und somit zu einer
Beschädigung der Sichtfläche kommt.
[0024] Der Scheibenverbund kann im Wesentlichen rechteckig ausgebildet sein. Hierfür ist
es dann von Vorteil, wenn die zweiten Mittel als Eckschutzteile ausgebildet sind,
welche die Ecke und die beiden anliegenden Kanten des Scheibenverbundes umgreifen.
Derartige Eckschutzteile werden über die Ecken des Scheibenverbundes aufgestülpt und
schützen diese dann vor Beschädigungen, insbesondere vor den beim Transport auftretenden
Kräften in horizontaler Richtung in Hinblick auf den Scheibenverbund.
[0025] Alternativ zu der Ausbildung der ersten und zweiten Mittel als unabhängige Bauteile
können zumindest Teile der ersten und zweiten Mittel jeweils einstückig ausgebildet
sein. Die ersten Mittel bestehen dabei aus einem Werkstoff mit einer ersten Dichte
und die zweiten Mittel aus einem Werkstoff mit einer zweiten, niedrigeren Dichte.
Durch die höhere Dichte wird erreicht, dass eine optimale Kraftübertragung in Z-Richtung
gewährleistet wird und zudem die Voraussetzung für eine kompakte Stapeleinheit geschaffen
wird. Durch die niedrigere Dichte werden die Dämpfungseigenschaften für den Transport
des Scheibenverbundes optimiert. Die für Stapellagen typischen Resonanzschwingungen
werden stark reduziert und in Richtung hohe Resonanzfrequenz verschoben.
[0026] Damit auf der einen Seite ein einfaches Recycling und auf der anderen Seite eine
günstige Herstellung ermöglicht wird, ist der Werkstoff zumindest eines Teils der
ersten Mittel sowie der Werkstoff zumindest eines Teils der zweiten Mittel zwar mit
unterschiedlichen Dichten versehen, aber ansonsten identisch ausgebildet. Vorzugsweise
werden zumindest Teile der ersten Mittel sowie der zweiten Mittel in einem Herstellungsprozess
gemäß dem Dual-Density-Verfahren hergestellt. Eine kostengünstige und einfache Herstellung
wird damit gewährleistet.
[0027] Ein hierfür besonders geeigneter Kunststoff ist expandiertes Polypropylen. Es ist
ein leichtgewichtiges Material, kann ohne Weiteres in unterschiedliche Formen gepresst
werden, ist stoßabsorbierend und hat dennoch Formstabilität. Weiterhin ist Polypropylen
temperaturstabil und chemisch resistent. Ferner kann es vollständig wiederverwendet
werden und ist somit vom Gesichtspunkt des Umweltschutzes her vorteilhaft. Zudem können
die ersten Mittel noch durch Spritzgussteile, die nachträglich eingelegt werden, verstärkt
werden.
[0028] Alternativ oder ergänzend hierzu kann aber auch Polyurethan und Polyethylen oder
auch Polysistrol verwendet werden.
[0029] Die Dichte des ersten Werkstoffes der ersten Mittel beträgt beispielsweise 25 bis
35 kg/m
3 und die Dichte des zweiten Werkstoffes der zweiten Mittel 60 bis 70 kg/m
3.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Scheibenverbunde horizontal in
der Stapeleinheit / Verpackung angeordnet. Hierdurch kann der Scheibenverbund ohne
zusätzliche Maßnahmen einfach in die Verpackung, beispielsweise über Sauggreifer,
eingebracht und herausgenommen werden.
[0031] Um einen lückenlosen Rundumschutz des Scheibenverbundes zu gewährleisten, sind die
Eckschutzteile über Seitenteile miteinander verbunden und bilden einen Rahmen. Insbesondere
sind dabei die Seitenteile teil der Eckschutzteile. Der Rand des Scheibenverbundes
wird dadurch vollständig von den Eckschutzteilen / Seitenteilen umgriffen. Ein größtmöglicher
Schutz wird hierdurch auf einfache Weise geschaffen.
[0032] Insbesondere besteht eine Stapeleinheit aus sechs Scheibenverbunden.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Stapeleinheiten übereinander
stapelbar, wobei jede Stapeleinheit außen durch Mittel wie eine Umverpackung, beispielsweise
aus Karton o. ä., umschlossen und dadurch die Scheibenverbunde relativ zueinander
fixiert werden.
[0034] Um ein einfaches Handling der Stapeleinheiten zu ermöglichen, ist zwischen den jeweiligen
Stapeleinheiten ein Boden eingebracht, beispielsweise in Form einer Palette.
[0035] Gemäß der einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der Scheibenverbund zumindest
zwei Scheiben, die über Abstandshalter in einem vorbestimmten Abstand zueinander gehalten
werden. Ein derartiger Scheibenverbund kann dabei ein Flachbildschirm sein, insbesondere
ein TFT- oder Plasmabildschirm.
[0036] Bei einem TFT- oder Plasmabildschirm handelt es sich ebenfalls um ein "Glassandwich",
d. h. um zwei zueinander über Abstandshalter beabstandet angeordnete Glasscheiben.
Diese "Glassandwich"-Konstruktionen sind grundsätzlich belastbarer als Einzelscheiben.
Das Problem beim Transport derartiger Konstruktionen sind jedoch die auftretenden
Schwingungen, insbesondere bei großen Bildschirmdiagonalen. Diese können jedoch durch
die erfindungsgemäße Ausbildung der Verpackung mit den Mitteln für die Kräfte in Z-Richtung
und den Mitteln für die Kräfte in XY-Richtung mit unterschiedlichen Dichten auf einfache
Weise stark reduziert werden.
[0037] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer Ausführungsform im Zusammenhang mit der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht zweier Scheibenverbunde mit ersten und zweiten Mitteln
übereinander gestapelt;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der zweiten Mittel mit Folie ohne Scheibenverbund von
Fig. 1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, wobei die
ersten Mittel und die zweiten Mittel einstückig ausgebildet und an einem Scheibenverbund
angeordnet sind;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der ersten und zweiten Mittel als Alternativen zur der
in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform in der Darstellung ohne Folie und ohne Scheibenverbund
mit einem zusätzlichen Spritzgussteil zur Ergänzung des ersten Mittels;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Darstellung von Fig. 4 von unten;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung mit Randschutzteilen,
die den gesamten Scheibenverbund umgreifen;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer alternative Ausführungsform zu der Ausführung von
Fig. 6 mit zusätzlichen Spritzgussteilen als Ergänzung der ersten Mittel, und
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform,
wobei sechs Scheibenverbunde jeweils übereinander gestapelt sind und zwischen den
Stapeleinheiten eine Palette eingebracht ist.
[0038] In Figur 1 sind in einer Perspektivansicht zwei übereinander angeordnete Flachbildschirme
10 als Scheibenverbunde dargestellt. Die Flachbildschirme 10 weisen auf ihrer einen
Seite - Bildschirmfläche 12 - eine glatte Fläche und auf der der Bildschirmfläche
12 entfernt gelegenen Seite 14 eine Vielzahl elektronischer Bauteile auf.
[0039] Der Flachbildschirm 10 ist im Wesentlichen rechteckig ausgebildet. An den Ecken umgreifen
Eckschutzteile 16 die Ecken des Flachbildschirms 10. Die Eckschutzteile 16 weisen
auf ihrer der Bildschirmfläche 12 zugewandten Fläche eine Schutzfolie 18 auf, die
die Bildschirmfläche 12 vollständig bedeckt. Die Eckschutzteile sind mit der Schutzfolie
18 fest verbunden.
[0040] Die Eckschutzteile 16 sind im Eckbereich an die Formgebung des Flachbildschirms angepasst
und erstrecken sich im Wesentlichen bis in die Ebene der Bildschirmfläche. Die Eckschutzteile
16 werden auf die Ecken des Flachbildschirms 10 aufgeschnappt und dadurch spannt sich
die Schutzfolie 18 über die Bildschirmfläche 12 des Flachbildschirms 10. Die Eckschutzteile
16 sind im Hinblick auf auftretende horizontale Kräfte optimiert und weisen gute Dämpfungseigenschaften
auf.
[0041] Innerhalb des Randes 20 des Flachbildschirms 10 sind Abstandshalter 22 auf im Einzelnen
nicht dargestellte Vorsprünge des Flachbildschirms 10 aufgesteckt, wodurch diese in
horizontaler Richtung am Flachbildschirm 10 fixiert sind. Die Abstandshalter 22 sind
in einem Spritzgussverfahren herstellt und weisen einen relativ harten Kunststoff
auf. Auf die Abstandshalter 22 wird ein weiterer Flachbildschirm 10 mit Eckschutzteilen
16 und Schutzfolie 18 sowie weiteren Abstandshaltern 22 - Teilverpackungseinheit 24
- gelegt. Über die Abstandshalter 22 werden die vertikalen Kräfte durch den Flachbildschirm
10 hindurch auf die nächsten Abstandshalter 22 oder einen in Form einer Palette 36
ausgebildeten Boden, siehe Figur 8, übertragen.
[0042] Eine alternative Ausführungsform zu der zweigeteilten Ausführung von Abstandshaltern
22 und Eckschutzteilen 16 mit der Schutzfolie 18 ist in Figur 3 dargestellt. Figur
3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Flachbildschirm 10 mit aufgebrachten
Eckschutzteilen 16, die wie bei der ersten Ausführungsform, mit der Schutzfolie 18
verbunden sind. Die Eckschutzteile 16 sind hierbei jedoch jeweils mit den Abstandshaltern
22 fest verbunden. Über Stege 26 liegen die Abstandshalter 22 auf der Seite 14 mit
den elektronischen Bauteilen auf dem Flachbildschirm 10 auf und sind dort formschlüssig
fixiert. Die Eckschutzteile 16 und die Abstandshalter 22 sind komplett aus expandierten
Polypropylen ausgebildet, wobei die Eckschutzteile 16 gegenüber dem Abstandshalter
22 eine geringere Dichte aufweisen.
[0043] Die Abstandshalter 22 und die Eckschutzteile 16 sind in einem Dual-Density-Verfahren
hergestellt worden, das an sich bekannt ist. Hier können in einem Verfahrensprozess
Teile mit unterschiedlichen Dichten aus einem gleichen Werkstoff hergestellt werden.
[0044] Die unterschiedlichen Dichten haben den Vorteil, dass die Schwingungen auf der einen
Seite und die von außen auf den Scheibenverbund einwirkenden äußeren Kräfte auf der
anderen Seite optimal aufgenommen werden. Die Abstandshalter 22 weisen eine höhere
Dichte auf, sie sind somit steifer und kompakter. Die Eckschutzteile 16 sind mit einer
geringeren Dichte versehen und dämpfen die einwirkenden Kräfte.
[0045] Zusätzlich können die Abstandshalter noch mit versteiften Spritzgussteilen aus Kunststoff
verstärkt werden, wie dies in Figur 4 und 5 dargestellt ist. Hierfür weisen die Abstandshalter
22 entsprechende Aufnahmen 28 auf, in welche die Spritzgussteile 30 eingebracht werden.
[0046] Ziel der Abstandshalter 22 ist es, eine möglichst kompakte Stapeleinheit 34 aus mehreren
Teilverpackungseinheiten 24 zu bilden, bei denen die vertikalen Kräfte, also die Kräfte
in Z-Richtung, unmittelbar über die Abstandshalter 22, die Spritzgussteile 30 und
den Flachbildschirm übertragen werden, ohne dass es zu Relativbewegungen der Teile
zueinander kommt.
[0047] In Figur 6 und 7 ist eine weitere alternative Ausführungsform zu der in Figur 3 und
4 dargestellten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. Die Eckschutzteile
sind dabei so ausgebildet, dass sie sich auf der einen Seiten bis zur Mitte des Flachbildschirms
10 erstrecken. Zudem sind an den Stirnseiten Seitenteile 32 eingebracht. Hierdurch
wird gewährleistet, dass der Scheibenverbund komplett am Rand durch Eckschutzteile
16 und Seitenteile 32 umgriffen wird. Die Abstandshalter 22 können entsprechend der
in Figur 3 dargestellten Ausführungsform auf der einen Seite und entsprechend den
in Figuren 4, 5 dargestellten Ausführungsformen auf der anderen Seite ausgebildet
sein.
[0048] In Figur 8 sind drei Stapeleinheiten 34 übereinander angeordnet. Eine Stapeleinheit
besteht dabei aus sechs Teilverpackungseinheiten 24 und einer den Boden der Stapeleinheit
34 bildenden Palette 36. Auf die oberste Stapeleinheit 34 kommt dann noch eine Schutzplatte,
die jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. Das Ganze wird
dann mit einer Schrumpffolie luftdicht verschlossen und / oder einem Umkarton umgeben
und in einen Seefrachtcontainer eingebracht. Innerhalb der Stapeleinheit 34 sind die
Flachbildschirme 10 horizontal gelagert. Die Gewichtskräfte werden dabei nur über
die Abstandshalter durch die Abstandshalter und Flachbildschirme 10 hindurch auf die
nächsten Flachbildschirme 10 oder die Palette übertragen.
[0049] Figur 8 zeigt hierbei die Ausführungsform einer Teilverpackungseinheit 24 gemäß Figur
1. Entsprechend dieser Darstellung können auch die anderen, oben erwähnten Ausführungsformen
in Stapeleinheiten zusammengefasst und übereinander angeordnet und dann luftdicht
verschlossen und / oder mit einem Umkarton versehen werden.
[0050] Die Erfindung zeichnet sich durch eine raumsparende Verpackung aus, die zum einen
gewährleistet, dass die Flachbildschirme 10 beim Transport nicht beschädigt werden
und zum anderen die Randbereiche des Flachbildschirmes 10 auf einfache Weise gegen
im Wesentlichen in horizontaler Richtung einwirkende Kräfte schützt. Die Schutzfolie
18 verhindert zudem ein Zerkratzen der Bildschirmfläche 12 des Flachbildschirms 10.
Eine Fixierung der Eckschutzteile 16 zusammen mit der Schutzfolie 18 ist durch Aufschnappen
auf die Ecken des Flachbildschirms 10 auf einfache Weise möglich - Prinzip Spannbetttuch.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0051]
- 10
- Flachbildschirm
- 12
- Bildschirmfläche
- 14
- Seite des Flachbildschirms mit den elektronischen Bauteilen
- 16
- Eckschutzteile
- 18
- Schutzfolie
- 20
- Rand des Flachbildschirms
- 22
- Abstandshalter
- 24
- Teilverpackungseinheit
- 26
- Steg des Abstandshalters
- 28
- Aufnahme des Abstandshalters
- 30
- Spritzgussteil als Teil des Abstandshalters
- 32
- Seitenteile
- 34
- Stapeleinheit
- 36
- Palette
1. Verpackung zum Verpacken eines eine Baueinheit bildenden Scheibenverbundes (10), der
zumindest aus einer Scheibe und weiteren mit der Scheibe verbundenen Teilen besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass erste Mittel (22) im wesentlichen zur Aufnahme von Kräften senkrecht zur Grundfläche
- in z-Richtung - des Scheibenverbundes (10) an diesem und zweite Mittel (16, 32)
im wesentlichen zur Aufnahme von Kräften parallel zur Grundfläche - in x-y-Richtung
- am Scheibenverbund (10) lösbar vorgesehen sind, wobei mehrere mit den ersten und
zweiten Mitteln (22; 16, 32) versehene Scheibenverbunde (10) übereinander gestapelt
sind und der Stapel aus Scheibenverbunden (10) eine Stapeleinheit (34) bildet.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Mittel (22) so angeordnet und ausgebildet sind, dass der darüber angeordnete
Scheibenverbund (10) auf den ersten Mitteln (22) anliegt und die Gewichtskräfte des
darüber angeordneten Scheibenverbundes (10) über die ersten Mittel (22) und den Scheibenverbund
(10) auf den darunter angeordneten Scheibenverbund (10) oder einen Boden (36) der
Stapeleinheit (34) übertragen werden.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Mittel (22; 16, 32) voneinander unabhängige Bauteile bilden.
4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Mittel (22) jeweils in einem Spritzgussverfahren hergestellt ist.
5. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Mittel durch mehrere an dem Scheibenverbund (10) innerhalb des Randes
(20) des Scheibenverbundes (10) anliegende Abstandshalter (22) und die zweiten Mittel
durch mehrere jeweils einen Randbereich des Scheibenverbundes (10) umgreifende Randschutzteile
(16, 32) gebildet sind.
6. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest drei zweite Mittel (16, 32)vorgesehen sind.
7. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest drei erste Mittel (22) vorgesehen sind.
8. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Mittel (16, 32) über eine Folie (18) miteinander verbunden sind, welche
insbesondere den Scheibenverbund (10) auf der einen Seite vollständig bedeckt.
9. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenverbund (10) auf seiner ersten Seite (14) die weiteren Bauteile des Scheibenverbundes
(10) und auf der zweiten Seite (12) eine glatte Scheibenfläche aufweist, wobei auf
der ersten Seite (14) die ersten Mittel (22) und auf der zweiten Seite (12) die mit
den zweiten Mitteln (16, 32) verbundene Folie (18) vorgesehen sind.
10. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenverbund (10) im wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und dabei die
zweiten Mittel als Eckschutzteile (16) ausgebildet sind.
11. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1, 2 oder 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile der ersten Mittel (22) und Teile der zweiten Mittel (16, 32) einstückig
ausgebildet sind, wobei die ersten Mittel (22) aus einem ersten Werkstoff mit einer
ersten Dichte und die zweiten Mittel (16, 32) aus einem zweiten Werkstoff mit einer
zweiten, niedrigeren Dichte besteht.
12. Verpackung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der erste und der zweite Werkstoff zwar unterschiedliche Dichten aufweist,
aber ansonsten identisch ist.
13. Verpackung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile der ersten Mittel (22) und Teile der zweiten Mittel (16, 32) in einem
Herstellungsprozess gemäß dem Dual-Density-Verfahren hergestellt sind.
14. Verpackung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Werkstoff durch EPP - expandiertem Polypropylenschaum - gebildet
wird.
15. Verpackungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte des ersten Werkstoffes der ersten Mittel (22) 25 bis 35 kg/m3 beträgt und die Dichte des zweiten Werkstoffes der zweiten Mittel (16, 32) 60 bis
70 kg/m3 beträgt.
16. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine horizontale Anordnung des Scheibenverbundes (10) in der Stapeleinheit (34) /
Verpackung.
17. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckschutzteile (16) über Seitenteile (32) miteinander verbunden sind und einen
Rahmen bilden, insbesondere dabei die Seitenteile (32) einen Teil der Eckschutzteile
(16) bilden.
18. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stapeleinheit (34) aus sechs Scheibenverbunden (10) besteht.
19. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Stapeleinheiten (34) übereinander stapelbar sind, wobei jede Stapeleinheit
(34) außen durch Mittel, wie eine Umverpackung beispielsweise aus Karton oder ähnlichem,
umschlossen und dadurch die Scheibenverbunde (10) relativ zueinander fixiert werden.
20. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden der Stapeleinheit (34) durch eine Palette (36) gebildet wird.
21. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenverbund (10) zumindest zwei Scheiben umfasst, die über Abstandshalter
in einem vorbestimmten Abstand zueinander gehalten werden.
22. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenverbund ein Flachbildschirm (10) ist, insbesondere ein TFT- oder Plasmabildschirm.
23. Verpackung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Stapeleinheit (34) und / oder mehrere übereinander angeordnete Stapeleinheiten
(34) von einer Hülle luftdicht umschlossen sind.