(19)
(11) EP 1 860 226 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.2007  Patentblatt  2007/48

(21) Anmeldenummer: 07007953.8

(22) Anmeldetag:  19.04.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D06F 35/00(2006.01)
D06F 39/00(2006.01)
D06F 33/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 23.05.2006 DE 102006024505

(71) Anmelder: Miele & Cie. KG
33332 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Wellenbrink, Ulrike
    33332 Gütersloh (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
 


(54) Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine und Waschmaschine


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine (1) mit einem Laugenbehälter (2) zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer innerhalb des Laugenbehälters (2) drehbar angeordneten Trommel (3) und einer durch eine Tür (15) verschließbaren Beschickungsöffnung (17), umfassend die Verfahrensschritte:
a) Einfüllen von Wasser in den Laugenbehälter (2),
b) Bewegen oder Drehen der Trommel (3) zum Bewegen und Waschen des in der Trommel (3) befindlichen Wäschepostens (18) und
c) Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter (2).
Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass nach dem Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter (2) die Tür (15) zum Öffnen freigegeben wird, und dass nach dem Entleeren der Trommel (3) und dem anschließenden Verschließen der Tür (3) selbständig ein Programmabschnitt ((26, 26b) zur Reinigung der Maschine (1) aktiviert wird, in dem Wasser in den Laugenbehälter (2) eingelassen und die Trommel (3) für eine vorbestimmte Zeit gedreht wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Waschmaschine (1) zur Durchführung des Verfahrens.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer innerhalb des Laugenbehälters drehbar angeordneten Trommel und einer durch eine Tür verschließbaren Beschickungsöffnung, umfassend die Verfahrensschritte
  1. a) Einfüllen von Wasser in den Laugenbehälter,
  2. b) Bewegen oder Drehen der Trommel zum Bewegen und Waschen des in der Trommel befindlichen Wäschepostens und
  3. c) Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter,
  4. d) wobei nach dem Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter (2) die Tür (15) zum Öffnen freigegeben wird.


[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit mit einer innerhalb des Laugenbehälters drehbar angeordneten Trommel und einer durch eine Tür verschließbaren Beschickungsöffnung, und mit einer Programmsteuereinrichtung, die eine Wasserzulaufeinrichtung und eine Ablauflaufeinrichtung, eine Heizungseinrichtung und/oder eine Antriebseinrichtung ansteuert und die ferner die Dauer eines Programmabschnittes, den Wasserstand, die Temperatur, die Antriebsdrehzahl und/oder die Dauer der Antriebsansteuerung steuert.

[0003] Ein solches Verfahren bzw. eine solche Waschmaschine ist aus der EP 0 835 955 bekannt. Zum Waschen eines Wäschepostens wird anhand einer Bedienhandhabe die Programmeinstellung für die Programmsteuereinrichtung vorgenommen, welche die Durchführung der einzelnen Phasen bzw. Schritte zur Behandlung, insbesondere zum Waschen eines Wäschepostens steuert. Hierbei ist für die häufig verwendeten Wäscheposten jeweils ein geeignetes Programm vorgesehen, das für den selbsttätigen Ablauf der einzelnen Schritte für den Wassereinlauf, die Trommelbewegung, das Spülen und Schleudern sorgt.

[0004] Beim Waschen mit niedrigen Temperaturen oder starken Verunreinigungen werden in der Wäsche vorhandene Bakterien und Gerüche nicht vollständig beseitigt. Wird eine solche Waschmaschine zum Waschen von Tiertextilien, beispielsweise Pferdedecken oder waschbaren Hunde- oder Katzenruhekissen benutzt, muss damit gerechnet werden, dass noch Tierhaare, Gerüche oder durch die Tiere transportierte Parasiten oder Keime in geringer Konzentration in der Waschmaschine verbleiben. Diese Spuren von Rückständen können bei empfindlichen Menschen zu allergischen Reaktionen oder zu wahrnehmbaren Gerüchen in der nachfolgend gewaschenen Bekleidung führen. Gleiches gilt, wenn beispielsweise Windeln, Fußmatten oder Wischtücher gewaschen werden.

[0005] Zum Beseitigen dieser unerwünschten Eigenschaften wird in der DE 103 28 071 A1 bzw. DE 197 51 028 C2 ein Verfahren zum Reinigen bzw. zum Desinfizieren einer Waschmaschine offenbart. Hierbei muss der Benutzer ein separates Programm auswählen und starten, damit die Teile der Maschine, die mit der Waschflüssigkeit bzw. mit der Wäsche in Berührung kommen, gereinigt und desinfiziert werden. Hierbei liegt es in der Verantwortung des Benutzers, ob und wann das Reinigungs- oder Desinfektionsprogramm durchführt wird. Häufig wird ein Reinigungsprogramm erst dann durchgeführt, wenn bereits unangenehme Gerüche aus der Beschickungsöffnung der Waschmaschine wahrnehmbar sind. In diesem Fall erfordert die Reinigung der Waschmaschine häufig einen erhöhten Aufwand und Zeitbedarf.

[0006] Aus der DE 196 20 512 A1 ist ein ähnliches Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine, insbesondere zur Durchführung eines Hygieneprogramms bekannt. Gegenüber den erstgenannten Waschmaschinen wird in der hier genannten Waschmaschine eine Anzeigevorrichtung bereitgestellt, durch die die Notwendigkeit zur Durchführung des Hygieneprogramms anzeigbar ist. Die Anzeige bzw. die Aufforderung an den Benutzer zum Starten des Hygieneprogramms erfolgt immer dann, wenn das vorher durchgeführte Waschprogramm mit einer Laugentemperatur unterhalb 60° C durchgeführt wurde. Auch bei dem hier genannten Verfahren bzw. der Waschmaschine liegt es in der Verantwortung des Benutzers, wann er das Reinigungs- oder Desinfektionsprogramm startet.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine bereitzustellen, welches zuverlässig erhöhte hygienische Anforderungen erfüllt, sowie eine Waschmaschine bereitzustellen, die erhöhte hygienische Anforderungen erfüllt und einfach bedienbar ist.

[0008] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen und einer Waschmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Patentanspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 8.

[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass nach Beendigung des Waschens der Programmablauf selbst noch nicht beendet ist. Das bedeutet, dass nach dem Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter die Tür zum Öffnen freigegeben wird, um die Entnahme des Wäschepostens aus der Trommel bereitzustellen. Nach dem Entleeren der Trommel muss der Benutzer die Tür wieder verschließen. Bei Erkennung der entleerten Trommel und dem anschließenden Verschließen der Tür wird das "wartende" Programm selbständig fortgesetzt, in dem ein Programmabschnitt zur Reinigung der Maschine aktiviert wird. In diesem Programmabschnitt wird Wasser in den Laugenbehälter eingelassen und die Trommel für eine vorbestimmte Zeit gedreht. Mit dieser Maßnahme werden noch in der Maschine verbliebene Schmutzreste beseitigt, so dass sie für den nächsten zu waschenden Wäscheposten gründlich sauber ist und hohen hygienischen Anforderungen gerecht wird.

[0010] Hierbei ist es vorteilhaft, dass nach der Freigabe der Tür bzw. nach der Entriegelung der Tür ein Anzeigemittel in einer Anzeigeeinrichtung aktiviert wird, um dem Benutzer zu signalisieren, dass der Wäscheposten aus der Trommel entnommen werden kann.

[0011] In einer zweckmäßigen Ausführung ist für den Verfahrensschritt bzw. Programmschritt zur Reinigung der Maschine zumindest ein separates Anzeigemittel in der Anzeigeeinrichtung vorgesehen, welches bei der Durchführung dieses Verfahrensschritts aktivierbar ist.

[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung wird nach dem Verfahrensschritt zum Entleeren der Trommel ein zusätzlicher Schritt durchgeführt. Hierbei werden bei Erkennung einer mit einem Wäscheposten befüllten Trommel und dem anschließenden Verschließen der Tür anstelle des Reinigungsschrittes für die Maschine selbständig die Verfahrensschritte zum Waschen des Wäschepostens durchgeführt. Mit dieser Ausführung können mehrmals nacheinander stark verschmutzte Wäscheposten, beispielsweise Tiertextilien gewaschen werden, ohne dass nach jedem Entleeren der Trommel, die Maschine gereinigt wird. Die selbständig ablaufende Reinigung der Maschine wird nur dann durchgeführt, nachdem der letzte stark verschmutzte Wäscheposten gewaschen wurde. Danach ist die Maschine von Verunreinigungen bzw. Spuren Verunreinigungen, Verkeimungen und/oder Gerüchen weitestgehend befreit und vorbereitet zum nachfolgenden Waschen von Bekleidung.

[0013] In einer zweckmäßigen Ausführung erfolgt im Verfahrensschritt zum Reinigen der Maschine der Wassereinlauf durch ein separates Einspülfach zur Einspülung eines Zugabemittels. Durch die Zugabe des Zugabemittels erfolgt eine verbesserte Reinigung der Maschine, und/oder Geruchsbeseitigung und/oder Desinfektion. Als Einspülfach wird in der Maschine ein zusätzliches Einspülfach in der Waschmittelschublade vorgesehen. Alternativ kann das bereits vorhandene Fach für Zugabemittel im Spülgang beim Schritt der Maschinenreinigung verwendet werden. Damit sind keine konstruktiven Änderungen an der Maschine notwendig.

[0014] Im Verfahrensschritt bzw. Programmabschnitt zur Reinigung der Maschine ist es zweckmäßig, dass die vorbestimmte Zeit zum Drehen der Trommel im Bereich zwischen 8 und 15 Minuten liegt, und dass die Trommel mit einer erhöhten Drehzahl gegenüber der Drehzahl zur Bewegung des in der Trommel befindlichen Wäschepostens gedreht wird, und dass während des Drehens der Trommel die Temperatur des Wassers zumindest 55 °C beträgt. Mit diesen Parametern wird eine gute Reinigung und/oder Geruchsbeseitigung von Teilen der Maschine erreicht, die mit der Waschflüssigkeit bzw. mit dem Wäscheposten in Berührung kommen können. Durch die Aufheizung des Wassers bzw. der Waschflüssigkeit auf über 55 °C wird ferner eine Abtötung von Keimen und Milben erreicht. Die Maschine bzw. die genannten Teile der Maschine ist/sind nach diesem Reinigungsschritt hygienisch sauber. Für eine nachfolgende Wäsche von Bekleidung steht eine saubere Maschine zur Verfügung, die hohen hygienischen Anforderungen gerecht wird.

[0015] In einer vorteilhaften Ausführung wird die Tür nach Beendigung des Verfahrensschrittes, in dem die Maschinenreinigung erfolgt, selbständig geöffnet. Bei dieser Ausführung muss sich der Benutzer nicht mehr um das Öffnen der Tür kümmern, wenn er nach der Maschinenbenutzung die Tür offen stehen lassen will. Insbesondere in Waschsalons, in denen eine Waschmaschine jeweils von mehreren Benutzern betrieben wird, es besonders vorteilhaft, wenn ein Benutzer nach der Entnahme seines letzten Wäschepostens nur die Tür verschließen muss und danach die Maschine bzw. den Waschsalon verlassen kann. Nach der selbständig durchgeführten Reinigung springt die Tür automatisch auf, so dass die gereinigte Maschine für den nächsten Benutzer bereitsteht. Durch die geöffnete Tür wird eine Durchlüftung und Trocknung des Inneren der Maschine bereitgestellt, wenn bis zum nächsten Betrieb der Maschine eine längere Zeit vergeht.

[0016] In einer zweckmäßigen Ausführung wird im ersten Verfahrensschritt für das Waschen des Wäschepostens eine erhöhte Wassermenge gegenüber einem Buntwäscheprogramm bzw. einem normalen Pflegeleichtprogramm in den Laugenbehälter eingelassen und das Wasser auf eine Waschtemperatur von 60 °C aufgeheizt. Mit dieser hohen Menge heißer Waschflüssigkeit wird eine gute Reinigung von stark verschmutzten Wäscheposten erreicht, wobei durch die Aufheizung des Wassers bzw. der Waschflüssigkeit auf etwa 60 °C eine Abtötung von Keimen und Milben erreicht wird. Anschließend wird im nächsten Verfahrensschritt die Trommel mit einem geringen Bewegungsanteil und/oder einer geringen Drehzahl gedreht. Durch den erhöhten Wasserstand und der verminderten Trommelbewegung wird eine schonende mechanische Behandlung des Wäschepostens bereitgestellt, wodurch dieses Verfahren bzw. Programm besonders zum Waschen von Tiertextilien (Hunde- und/oder Katzenkissen, weiche Hunde- und/oder Katzenkörbe und/oder Pferdedecken) geeignet ist. Nach einer Spülstufe, vorzugsweise mit einem hohen Wasserstand und dem anschließenden Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter wird der Wäscheposten schonend mit einer Schleuderdrehzahl im Bereich von 600 bis 900 U/min geschleudert. Für diese genannten Verfahrensschritte zum Waschen des Wäschepostens wird insgesamt eine Zeit von etwa 45 bis 75 min. benötigt.

[0017] Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, eine innerhalb des Laugenbehälters drehbar angeordnete Trommel und eine durch eine Tür verschließbare Beschickungsöffnung bereitgestellt. Die Waschmaschine umfasst ferner eine Programmsteuereinrichtung, die eine Wasserzu- und Ablauflaufeinrichtung, eine Heizungseinrichtung und/oder eine Antriebseinrichtung ansteuert sowie die Dauer der einzelnen Programmabschnitte bestimmt. Die Programmsteuereinrichtung steuert ferner den Wasserstand, die Temperatur, die Antriebsdrehzahl und/oder die Dauer der Antriebsansteuerung und ist dafür vorgesehen, ein Verfahren gemäß einer der oben genannten Ausführungen durchzuführen.

[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
ein Haushaltgerät in einer skizzierten Darstellung;
Fig. 2
die Anzeigeeinrichtung und
Fig. 3, 4
jeweils den zeitlichen Verlauf des Programms bzw. des Verfahrens.


[0019] In Fig. 1 ist eine Waschmaschine 1 in betriebsgemäßer Aufstellung schematisch dargestellt. Die Waschmaschine 1 besitzt einen Laugenbehälter 2, der über Federn 9 schwingend aufgehängt und über Stoßdämpfer 10 abgestützt ist. Innerhalb des Laugenbehälters 2 ist die Trommel 3 drehbar angeordnet, die mittels des Motors 12 angetrieben wird. Mittels einer schwenkbaren Tür 15 ist die Beladungsöffnung 17 verschließbar, wobei bei der hier dargestellten frontbeschickbaren Waschmaschine 1 die Beladungsöffnung 17 in der Stirnseite der Trommel 3 bzw. des Laugenbehälters 2 angeordnet ist. Im unteren Bereich des Laugenbehälters 2 befindet sich die Heizeinrichtung 13 zur Aufheizung des Wassers, abhängig vom ausgewählten Waschprogramm und/oder der Temperatureinstellung. Der Wasserablauf 14 befindet sich ebenfalls im unteren Bereich des Laugenbehälters 2. Eine Steuereinrichtung 5 steuert die Durchführung des Waschprogramms, welches über die Bedienhandhabe 7 auswählbar ist. Die einzelnen Abschnitte bzw. Verfahrensschritte, die durch die Steuereinrichtung 5 steuerbar sind, können auf einer Anzeigeeinrichtung 6 angezeigt werden. Die Schließeinrichtung 16 enthält einen Sensor, welcher den Zustand der Tür 15 an die Steuereinrichtung 5 übermittelt. Ferner erfolgt über die Schließeinrichtung 16 die Verriegelung bzw. die Freigabe der Tür 15, abhängig vom momentan durchzuführenden Verfahrensschritt. Die Schließeinrichtung 16 wird von der Steuerungseinrichtung 5 gesteuert. Im oberen Teil der Waschmaschine 1 ist die Einspülschublade 4 angeordnet, die im Inneren ein oder mehrere Einspülfächer (nicht dargestellt) für die Einspülung von Zugabemitteln, beispielsweise Waschmittel und/oder Desinfektionsmittel, umfasst. Die Einspülung erfolgt mit Hilfe des Wassereinlaufs 8, der durch die Steuerungseinrichtung 5 gesteuert und in die entsprechenden Einspülfächer gelenkt wird, abhängig vom jeweiligen Verfahrensschritt. Ein Beladungssensor 11, in diesem Beispiel ein Wegsensor, ist zur Erkennung der Beladung der Trommel 3 vorgesehen. Beim Beladen der Trommel 3 mit einem Wäscheposten 18 senkt sich die Trommel 3 mit dem umschließenden Laugenbehälter 2 aufgrund der Gewichtszunahme ab. Der Wegsensor 11 misst die Position des Laugenbehälters 2 und übermittelt die Messwerte für die Position an die Steuerungseinrichtung 5. Die Steuerungseinrichtung 5 berücksichtigt diese Messwerte für die Steuerung des Wassereinlaufs 8, des Motors 11 und sonstigen für den Waschprozess relevanten Abläufen.

[0020] In Fig. 2 ist die Anzeigeeinrichtung 6 dargestellt, die zusätzlich zu den Verfahrensschritten zum Waschen eines Wäschepostens 18 auch den Ablauf zum Reinigen der Maschine anzeigt. Diese Anzeige wird auch als sogenannte Programmleiter bezeichnet, da jeder anzuzeigende Ablauf in einer vorgegebenen Reihenfolge erfolgt. Als Anzeigeelemente 19a bis 19i werden in diesem Beispiel LEDs verwendet, es sind jedoch weitere Anzeigen, wie Displays, möglich. Bei der Auswahl eines Programms, bei dem eine Reinigung der Maschine 1 nach dem Waschen des Wäschepostens 18 gewählt wird, leuchtet nach dem Beladen und dem Starten der Maschine 1 das Anzeigeelement 19c auf. Nach der Waschstufe erlischt dieses Anzeigeelement 19c und das Anzeigeelement 19d wird aktiviert, solange der Wäscheposten gespült wird. Bei der Auswahl der Option Spülstopp, wird das Anzeigeelement 19e aktiviert. Nach der Spülstufe wird der Laugenbehälter 2 entleert, wobei das Spülwasser abgepumpt wird. Zusätzlich wird während der Schleuderstufe die Trommel 3 mit hoher Drehzahl gedreht, um den Wäscheposten 18 zu entwässern. In diesen Stufen wird das Anzeigeelement 19f aktiviert. Die anderen Anzeigeelemente sind inaktiv. Nach dem Entleeren des Laugenbehälters 2 wird die Freigabe der Tür 15 (Fig. 1) durch das Aktivieren des Anzeigeelementes 19g angezeigt. Nach dem Öffnen der Tür 15, der Entnahme des Wäschepostens 18 und dem anschließenden Wiederverschließen der Tür 15 führt das Programm in seinem Ablauf selbständig die Verfahrensschritte zum Reinigen der Maschine 1 durch, wobei dieser Ablauf mittels der aktivierten Anzeigeeinrichtung 19h angezeigt wird. Nach dem Reinigen der Maschine 1 ist das Programm beendet, was mittels der Anzeigeeinrichtung 19i angezeigt wird.

[0021] In Fig. 3 ist beispielhaft im Zeitverlauf das Waschprogramm schematisch dargestellt. Während der Ruhephase 20 ist die Waschmaschine 1 ausgeschaltet bzw. der Benutzer hat noch kein Waschprogramm gestartet. In dieser Zeit kann der Benutzer die Trommel 3 beladen. Zum Zeitpunkt t=1 wird die Tür 15 geschlossen und bis spätestens zum Zeitpunkt t=2 das Waschprogramm und/oder die Zusatzoptionen ausgewählt. Zum Zeitpunkt t=2 wird die Starttaste betätigt bzw. erfolgt das Aktivieren 30 des ausgewählten Programms. Zu diesem Zeitpunkt wird die erste Phase 21 des Waschprogramms, in der alle Verfahrensschritte zum Waschen, gegebenenfalls Spülen und gegebenenfalls Schleudern zum Entwässern des Wäschepostens, sowie das Entleeren Laugenbehälter 2 bzw. Abpumpen der Waschflüssigkeit aus dem Laugenbehälter 2, durchgeführt. Während dieser ersten Phase 21 läuft das eigentliche vom Benutzer ausgewählte Waschprogramm ab. In diesem Fall ist das Programm "Tiertextilien" zum Waschen von Katzen- und/oder Hundekissen, Pferdedecken oder sonstigen Textilien für Tiere ausgewählt. Dieses Programm beinhaltet Wasch- Spül- und Schleuderzyklen mit verminderten Trommelbewegungen bzw. einer geringen mechanischen Einwirkung auf den Wäscheposten, gegenüber einem herkömmlichen Koch-/Buntwäscheprogramm. Ferner wird zum Waschen vorzugsweise eine erhöhte Wassermenge verwendet, die zumindest kurzzeitig auf 60° C aufgeheizt wird, um eine zuverlässige Entfernung von Verschmutzungen und Beseitigung von Gerüchen zu erreichen. Zum Zeitpunkt t=8 ist das Waschen des Wäschepostens beendet, wodurch ein Zustandsübergang 22 zur Phase 23 für die Freigabe der Tür 15 erfolgt. Während dieser Phase 23, in der die Tür 15 freigegeben bzw. entriegelt ist, kann sie vom Benutzer geöffnet werden. Das Programm bleibt weiterhin aktiv. In diesem Beispiel wird zum Zeitpunkt t=10 die Tür 15 für die Phase 24 geöffnet und der Wäscheposten 18 aus der Trommel 3 entnommen. Zum Zeitpunkt t=11 wird die Tür 15 geschlossen, wodurch der Zustandswechsel 25 für das wartende Programm zum Abschnitt für die Maschinenreinigung 26 erfolgt. In diesem Programmabschnitt 26 werden die Verfahrensschritte zur Reinigung der leeren bzw. nicht mit einem Wäscheposten18 beladene Maschine durchgeführt, wobei Wasser in den Laugenbehälter 2 eingelassen und auf eine Temperatur von mind. 55 °C erhitzt wird. In dieser Phase wird die Trommel 3 gedreht, um möglichst viele Komponenten, die mit dem Wasser des Waschganges zum Waschen des Wäschepostens in Berührung kamen, abzuspülen. Zum Zeitpunkt t=13 ist die Reinigung der Maschine und somit das Programm endgültig beendet, wodurch ein Zustandsübergang 27 zum Abschnitt 28 erfolgt, in dem die Tür 15 freigegeben bzw. entriegelt ist. In diesem Abschnitt 28 kann die Tür 15 vom Benutzer geöffnet werden. In einer vorteilhaften Weiterbildung springt die Tür 15 selbständig auf, so dass in der Zeit 28 nach dem endgültigen Programmende 27 eine gereinigte Maschine für die nächste Benutzung bereit steht.

[0022] In Fig. 4 ist beispielhaft der Zeitverlauf für den Ablauf zum Waschen von mehreren Wäscheposten 18 nacheinander dargestellt. Während der Ruhephase 20 ist die Waschmaschine 1 ausgeschaltet bzw. der Benutzer hat noch kein Waschprogramm gestartet. In dieser Zeit kann der Benutzer die Trommel 3 beladen. Zum Zeitpunkt t=1 wird die Tür 15 geschlossen und bis spätestens zum Zeitpunkt t=2 das Waschprogramm und/oder Zusatzoptionen ausgewählt. Zum Zeitpunkt t=2 wird die Starttaste betätigt und somit die erste Phase 21 a des Waschprogramms, in der alle Verfahrensschritte zum Waschen des Wäschepostens, sowie das Entleeren des Laugenbehälters 2, durchgeführt werden, wie es bereits zur Fig. 3 beschrieben ist. Zum Zeitpunkt t=8 ist das Waschen des Wäschepostens 18 beendet, wodurch ein Zustandsübergang 22a zur Freigabe der Tür 15 erfolgt 23a. Das Programm bleibt weiterhin aktiv. In diesem Beispiel wird zum Zeitpunkt t=10 die Tür 15 geöffnet 24a und der Wäscheposten 18 aus der Trommel 3 entnommen und anschließend mit einem weiteren verschmutzten Wäscheposten befüllt. Zum Zeitpunkt t=11 wird die Tür 15 geschlossen, wodurch selbständig der Zustandswechsel 25a zum Abschnitt für die Maschinenreinigung 26a erfolgt und das wartende Programm fortgesetzt wird. In diesem Beispiel wird in der Phase 26a zunächst ermittelt, ob die Trommel 3 beladen ist. Hierfür wird beispielsweise der in Fig. 1 skizzierte Beladungssensor 11 verwendet. In diesem Fall hat die in Fig. 1 skizzierte Steuerungseinrichtung 5 anhand des Beladungssensors 11 eine beladene Trommel 3 erkannt, wodurch der Abschnitt 26a zum Zeitpunkt t=12 abgebrochen wird und das Programm in die Phase 21 b wechselt. Die Maschine wird in diesem Fall in der Phase 26a nicht gereinigt. In der Phase 21 b werden alle Verfahrensschritte zum Waschen des Wäschepostens 18 sowie das Entleeren des Laugenbehälters 2 durchgeführt. Zum Zeitpunkt t=17 ist das Waschen des Wäschepostens 18 beendet, wodurch ein Zustandsübergang 22b zur Freigabe der Tür 15 erfolgt 23b. Während dieser Phase 23b, in der die Tür 15 freigegeben bzw. entriegelt ist, kann sie vom Benutzer geöffnet werden. Das Programm bleibt weiterhin aktiv. Zum Zeitpunkt t=20 wird die Tür 15 geschlossen, wodurch der Zustandswechsel 25b für das wartende Programm zum Abschnitt für die Maschinenreinigung 26b erfolgt. In diesem Programmabschnitt 26b werden die Verfahrensschritte zur Reinigung der Maschine durchgeführt, wie sie bereits zur Fig. 3 beschrieben sind. Zum Zeitpunkt t=22 ist die Reinigung der Maschine und somit das Programm endgültig beendet, wodurch ein Zustandsübergang 27 zur Freigabe 28 der Tür 15 bzw. ein selbständiges Öffnen der Tür 15 erfolgt.


Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine (1) mit einem Laugenbehälter (2) zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer innerhalb des Laugenbehälters (2) drehbar angeordneten Trommel (3) und einer durch eine Tür (15) verschließbaren Beschickungsöffnung (17), umfassend die Verfahrensschritte:

a) Einfüllen von Wasser in den Laugenbehälter (2),

b) Bewegen oder Drehen der Trommel (3) zum Bewegen und Waschen des in der Trommel (3) befindlichen Wäschepostens (18) und

c) Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter (2),

d) wobei nach dem Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter (2) die Tür (15) zum Öffnen freigegeben wird,
dadurch gekennzeichnet,

e) dass nach dem Entleeren der Trommel (3) und dem anschließenden Verschließen der Tür (3) selbständig ein Programmabschnitt (26, 26b) zur Reinigung der Maschine (1) aktiviert wird, in dem Wasser in den Laugenbehälter (2) eingelassen und die Trom mel (3) für eine vorbestimmte Zeit gedreht wird.


 
2. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass im Verfahrensschritt d) ein Anzeigemittel (19g) in einer Anzeigeeinrichtung (6) aktiviert wird.
 
3. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Durchführung des Verfahrensschritts e) zumindest ein separates Anzeigemittel (19h) in der Anzeigeeinrichtung (6) aktiviert wird.
 
4. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Verfahrensschritt d) bei Erkennung der mit einem Wäscheposten (18) befüllten Trommel (3) und dem anschließenden Verschließen der Tür (15) selbständig die Verfahrensschritte a) bis c) (21 b) zum Waschen des Wäschepostens (18) durchgeführt werden.
 
5. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass im Verfahrensschritt e) ein Wassereinlauf durch ein separates Einspülfach zur Einspülung eines Zugabemittels zur Reinigung der Maschine (1), und/oder Geruchsbeseitigung und/oder Desinfektion erfolgt.
 
6. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass im Verfahrensschritt e) im Programmabschnitt (26, 26b) zur Reinigung der Maschine die vorbestimmte Zeit zum Drehen der Trommel (3) im Bereich zwischen 8 und 15 Minuten liegt, und dass die Trommel (3) mit einer erhöhten Drehzahl gegenüber der Drehzahl zur Bewegung des in der Trommel (3) befindlichen Wäschepostens (18) gedreht wird, und
dass während des Drehens der Trommel (3) die Temperatur des Wassers zumindest 55 °C beträgt.
 
7. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 1 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tür (15) nach Beendigung des Verfahrensschrittes e) selbständig geöffnet wird.
 
8. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass im Verfahrensschritt a) eine erhöhte Wassermenge gegenüber einem normalen Pflegeleichtprogramm in den Laugenbehälter (2) eingelassen wird, und dass das Wasser auf eine Waschtemperatur von 60 °C aufgeheizt wird, und
dass im Verfahrensschritt b) die Trommel (3) mit einem geringen Bewegungsanteil und/oder einer geringen Drehzahl gedreht wird und dass eine Spülstufe mit einem hohen Wasserstand durchgeführt wird und
dass im Verfahrensschritt e) nach dem Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter (2) der Wäscheposten (18) mit einer Schleuderdrehzahl im Bereich von 600 bis 900 U/min geschleudert wird, wobei für die Verfahrensschritte a) bis c) insgesamt eine Zeit von etwa 45 bis 75 Minuten benötigt wird.
 
9. Waschmaschine (1) mit einem Laugenbehälter (2) zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer innerhalb des Laugenbehälters (2) drehbar angeordneten Trommel (3) und einer durch eine Tür (15) verschließbaren Beschickungsöffnung (17), und mit einer Programmsteuereinrichtung (5), die eine Wasserzulaufeinrichtung (8) und eine Ablauflaufeinrichtung (14), eine Heizungseinrichtung (13) und/oder eine Antriebseinrichtung (12) ansteuert und die ferner die Dauer eines Programmabschnittes, den Wasserstand, die Temperatur, die Antriebsdrehzahl und/oder die Dauer der Antriebsansteuerung steuert, wobei die Programmsteuereinrichtung (5) dafür vorgesehen ist, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 durchzuführen.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


8. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass im Verfahrensschritt a) eine erhöhte Wassermenge gegenüber einem normalen Pflegeleichtprogramm in den Laugenbehälter (2) eingelassen wird, und dass das Wasser auf eine Waschtemperatur von 60 °C aufgeheizt wird, und
dass im Verfahrensschritt b) die Trommel (3) mit einem geringen Bewegungsanteil und/oder einer geringen Drehzahl gedreht wird und dass eine Spülstufe mit einem hohen Wasserstand durchgeführt wird und
dass im Verfahrensschritt c) nach dem Entleeren des Wassers aus dem Laugenbehälter (2) der Wäscheposten (18) mit einer Schleuderdrehzahl im Bereich von 600 bis 900 U/min geschleudert wird, wobei für die Verfahrensschritte a) bis c) insgesamt eine Zeit von etwa 45 bis 75 Minuten benötigt wird.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente