[0001] Die Erfindung betrifft eine Montage- und Reparaturgrube, bestehend aus einer in eine
Bodenausnehmung einsetzbaren ein- oder mehrteiligen Kassette aus Stahl od. dgl. steifem
und korrosionsbeständigem Material, mit zwei Längsseitenwänden, endseitig angeordneten
Stirnseitenwänden und einem Boden, wobei die Wände und/oder Boden zumindest teilweise
jeweils ein- oder doppelwandig mit einem dazwischen angeordneten Hohlraum für die
Aufnahme von aushärtbarem Füllmaterial, wie Leichtbeton od. dgl., ausgebildet sind.
[0002] Derartige Montage- und Reparaturgruben werden von Werkstätten oder Herstellungsbetrieben
zur Montage oder Reparatur von Kraftfahrzeugen, Schienenfahrzeugen, Maschinen oder
Maschinenteilen verwendet. Dabei kann das Personal in angenehmer aufrechter Haltung
unter den entsprechenden Fahrzeugen und Maschinen arbeiten. Herkömmliche Montage-
und Reparaturgruben werden üblicherweise vor Ort angefertigt. Dazu werden zunächst
äußere und innere Verschalungswände aufgestellt, die dann mit Füllmaterial, vorzugsweise
mit Beton, ausgegossen werden. Das Aufstellen dieser Verschalungen bzw. das Herstellen
der herkömmlichen Montage- und Reparaturgruben erfordert somit eine unter Umständen
lange Beschäftigung einer Vielzahl von zum Teil verschiedenen Handwerkern vor Ort,
so daß hohe Herstellungskosten anfallen und lange Bauzeiten auftreten. Diese Nachteile
lassen sich vermeiden durch herstellerseitig vorgefertigte Kassetten aus Stahl od.
dgl., die in eine Bodenausnehmung vor Ort eingesetzt werden. Nur beispielhaft wird
diesbezüglich auf die
DE 93 20 679 U1 hingewiesen.
[0003] Im vorliegenden Fall geht es um die Weiterbildung des vorgenannten Standes der Technik,
insbesondere Kassettentechnik dahingehend, daß auch herstellerseitig Maßnahmen getroffen
sind, vom Fahrzeug über die Fahrzeugreifen ablaufendes Wasser aufzufangen und zu entsorgen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst, wobei vorteilhafte Details und Ausführungsformen in den Unteransprüchen
beschrieben sind.
[0005] Ein wesentlicher Punkt der vorliegenden Erfindung besteht also darin, daß sich längs
der oberen Begrenzung der Längsseitenwände der Montagegrube jeweils eine Wassersammelrinne
erstreckt, die durch einen Laufrost abgedeckt ist. Über den Laufrost bzw. durch diesen
hindurch kann dann von Fahrzeugreifen abtropfendes und abfließendes Wasser in den
darunter befindlichen Sammelrinnen aufgefangen und entsorgt werden. Zu diesem Zweck
sind die Wassersammelrinnen vorzugsweise in Längsrichtung zu einem Wasserablauf hin
geneigt. Dieser Wasserablauf ist mit einem Ablaufrohr verbunden, welches zu einer
Wassersammelstelle führt. Dort kann dann noch ein Ölabscheider vorgesehen sein.
[0006] Vorzugsweise besteht die Wassersammelrinne ebenfalls aus Stahl bzw. Stahlblech, aus
dem auch vorzugsweise die ein- oder mehrteilige Grubenkassette hergestellt ist.
[0007] In Anpassung an die Spurbreite von sogenannten Zwillingsreifen größerer Lastkraftwagen
ist die Wassersammelrinne entsprechend breit ausgebildet und vorzugsweise innerhalb
einer gegenüber den Seitenwänden verbreiterten Baueinheit angeordnet. Diese ist an
die oberen Längsseiten der Seitenwände angeschlossen, vorzugsweise mit diesen verschweißt.
Die vorgenannten Baueinheiten begrenzen auch die Grubenöffnung seitlich. Die die Wassersammelrinne
umfassende Baueinheit begrenzt vorzugsweise einen Hohlraum, der mit aushärtbarem Füllmaterial
ausfüllbar ist. Diese Bauart eignet sich insbesondere bei einer doppelwandigen Kassette
mit einem zwischen innerer und äußerer Wand angeordneten Hohlraum, der ebenfalls zur
Aufnahme von aushärtbarem Füllmaterial dient. Vorzugsweise sind die vorgenannten Baueinheiten
mit den Längsseitenwänden so verbunden, daß in einem einzigen Arbeitsgang sowohl die
Längsseitenwände als auch die vorgenannten Baueinheiten mit Füllmaterial ausgefüllt
werden. Als Füllmaterial dient vorzugsweise Beton, insbesondere Leichtbeton oder Kunststoffbeton.
[0008] Bei einer konkreten Ausführungsform ist die die Wassersammelrinne umfassende Baueinheit
im Querschnitt etwa trapezförmig ausgebildet, wobei sie mit der kürzeren Seite der
parallelen Seiten auf der oberen Längsseite der zugeordneten Längsseitenwand aufgesetzt
ist und die längere Seite den Laufrost umfaßt.
[0009] Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Montage- und Reparaturgrube anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Montage- und Reparaturgrube in perspektivischer Ansicht von
schräg oben unter Weglassung der die Wassersammelrinnen abdeckenden Laufroste; und
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Montagegrube gemäß Fig. 1.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Montage- und Reparaturgrube ist mit der Bezugsziffer 10
gekennzeichnet. Sie besteht aus einer mehrteiligen Kassette 11 aus Stahl und umfaßt
zwei Längsseitenwände 12, endseitig angeordnete Stirnseitenwände 13 und einen Boden
14 (siehe Fig. 2). Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Längsseitenwände
12 jeweils doppelwandig ausgebildet, wobei zwischen innerer Längsseitenwand 15 und
äußerer Längsseitenwand 16 ein Hohlraum 17 begrenzt ist, der zur Aufnahme von aushärtbarem
Füllmaterial, wie Leichtbeton od. dgl. dient. Diesbezüglich wird auf die bereits eingangs
zitierte
DE 93 20 679 U1 verwiesen.
[0011] Die Stirnseitenwände 13 sind jeweils einwandig ausgebildet. Die Kassette 11 umfaßt
noch zu beiden Seiten der Montagegrube Aufnahmekassetten 18 für die Rollen eines Bremsenprüfstandes
od. dgl. Diese Aufnahmekassetten sind integraler Bestandteil der beiden Längsseitenwände
12. Auch diesbezüglich handelt es sich um eine an sich bekannte Konstruktion, die
auf die Anmelderin zurückgeht.
[0012] Von besonderer Bedeutung ist bei der dargestellten Ausführungsform, daß sich längs
der oberen Begrenzung der Längsseitenwände 12 jeweils eine Wassersammelrinne 19 erstreckt,
die entsprechend Fig. 2 durch einen Laufrost 20 abgedeckt ist. Dieser Laufrost ist
in Fig. 1 nicht dargestellt. Fig. 1 gewährt also einen Einblick in die beiden Wassersammelrinnen,
die zugleich die Grubenöffnung 21 seitlich begrenzen.
[0013] Die Wassersammelrinnen 19 sind natürlich in Längsrichtung zu einem Wasserablauf 22
(siehe Fig. 2) hin geneigt. Auch im Querschnitt sind die Wassersammelrinnen 19 geneigt,
und zwar bei der dargestellten Ausführungsform jeweils nach außen unten.
[0014] Wie sowohl Fig. 1 als auch Fig. 2 erkennen lassen, sind die Wassersammelrinnen 19
jeweils innerhalb einer gegenüber den Längsseitenwänden 12 verbreiterten Baueinheit
23 angeordnet, die an die oberen Längsseiten der Längsseitenwände 12 angeschlossen
sind und die Grubenöffnung 21 seitlich begrenzen. Diese Baueinheiten 23 bestehen vorzugsweise
aus Stahlblech und begrenzen einen Hohlraum 24, der mit aushärtbarem Füllmaterial
ausfüllbar ist ebenso wie der Hohlraum 17 der doppelwandig ausgebildeten Längsseitenwände
12. Vorzugsweise sind die Hohlräume 17 und 19 miteinander verbunden und damit durchgehend
als in sich geschlossener Hohlraum ausgebildet.
[0015] Die Breite der Wassersammelrinnen 19 samt Laufrost 20 entspricht jeweils mindestens
etwa der Spurbreite eines Fahrzeugreifens, insbesondere Zwilllingsreifens 25 eines
LKW od. dgl. Fahrzeuges (siehe Fig. 2). Damit ist sichergestellt, daß auch bei derart
breitspurigen Fahrzeugen das über die Reifen ablaufende Wasser in den Wassersammelrinnen
19 aufgefangen wird.
[0016] Fig. 2 läßt sehr gut erkennen, daß die die Wassersammelrinne umfassende Baueinheit
23 im Querschnitt etwa trapezförmig ausgebildet ist, wobei sie mit der kürzeren Seite
der parallelen Seiten auf der oberen Längsseite der zugeordneten Längsseitenwand 12
aufgesetzt ist und die längere Seite der parallelen Seiten den Laufrost 20 umfaßt.
[0017] Die Wassersammelrinnen längs der beiden Längsseiten der Montagegrube lassen sich
also herstellerseitig vorbereiten, so daß diesbezüglich keine Arbeiten mehr vor Ort
an der Baustelle vorgenommen werden müssen. Die Laufroste 20 erstrecken sich etwa
auf dem Niveau eines sich an die Montagegrube anschließenden Hallenbodens od. dgl.,
der in Fig. 2 mit der Bezugsziffer 26 angedeutet ist.
[0018] Im übrigen ist die Montagegrube entsprechend dem Stand der Technik ausgebildet, so
daß sich diesbezüglich eine nähere Beschreibung erübrigt. Es sei nur noch erwähnt,
daß sowohl die doppelwandig ausgebildeten Längsseitenwände 12 als auch die darauf
aufgesetzten Baueinheiten 23 durch im Längsabstand voneinander angeordnete Lochwände
stabilisiert sind, die zwischen innerer und äußerer Wandung eingefügt sind. Diese
Lochwände sind in Fig. 2 mit der Bezugsziffer 27 gekennzeichnet.
[0019] Es versteht sich von selbst, daß auch den Stirnseitenwänden 13 Wassersammelrinnen
der vorgenannten Art zugeordnet sein können, und zwar in entsprechender konstruktiver
Ausführung.
[0020] Es versteht sich von selbst, daß die dargestellte Ausführungsform auch in Verbindung
mit einer Montagegrube möglich ist, die durch eine einwandige Stahlkassette gebildet
ist.
[0021] Auch sei noch erwähnt, daß die Montagegrube aus einer ein- oder mehrteiligen Kassette
hergestellt sein kann, die aus steifem und korrosionsbeständigem Kunststoff besteht.
Statt Stahl oder Kunststoff ist auch eine Betonausführung für die Kassette denkbar.
Letztlich ist entscheidend, daß die Kassette wasser- und insbesondere auch öldicht
ist, um Umweltschäden sicher zu vermeiden.
[0022] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichen
[0023]
- 10
- Montaggrube
- 11
- Kassette
- 12
- Langsseitenwand
- 13
- Stirnseitenwand
- 14
- Boden
- 15
- innere Längsseitenwand
- 16
- äußere Längsseitenwand
- 17
- Hohlraum
- 18
- Aufnahmekassette
- 19
- Wassersammelrinne
- 20
- Laufrost
- 21
- Grubenöffnung
- 22
- Wasserablauf
- 23
- Baueinheit
- 24
- Hohlraum
- 25
- Zwillingsreifen
- 26
- Hallenboden
- 27
- Lochwand
1. Montage- und Reparaturgrube, bestehend aus einer in eine Bodenausnehmung einsetzbaren
ein- oder mehrteiligen Kassette (11) aus Stahl od. dgl. steifem und korrosionsbeständigem
Material, mit zwei Längsseitenwänden (12), endseitig angeordneten Stirnseitenwänden
(13) und einem Boden (14), wobei die Wände und/oder Boden zumindest teilweise jeweils
ein- oder doppelwandig mit einem dazwischen angeordneten Hohlraum (17) für die Aufnahme
von aushärtbarem Füllmaterial, wie Leichtbeton od. dgl., ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich längs der oberen Begrenzung der Längsseitenwände (12) jeweils eine Wassersammelrinne
(19) erstreckt, die durch einen Laufrost (20) abgedeckt ist.
2. Grube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wassersammelrinne (19) in Längsrichtung zu einem Wasserablauf (22) hin nach unten
geneigt ist.
3. Grube nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wassersammelrinne (19) innerhalb einer gegenüber den Längsseitenwänden (12) verbreiterten
Baueinheit (23) angeordnet ist, die an die obere Begrenzung der Längsseitenwände (12)
angeschlossen ist und die Grubenöffnung (21) seitlich begrenzt.
4. Grube nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite der Wassersammelrinne (19) samt Laufrost (20) mindestens etwa der Spurbreite
eines Fahrzeugreifens, insbesondere Zwilllingsreifens (25) entspricht.
5. Grube nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die die Wassersammelrinne (19) umfassende Baueinheit (23) einen Hohlraum (24) umfaßt,
der mit aushärtbarem Füllmaterial ausfüllbar ist.
6. Grube nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die die Wassersammelrinne (19) umfassende Baueinheit (23) im Querschnitt etwa trapezförmig
ausgebildet ist, wobei sie mit der kürzeren Seite der parallelen Seiten auf der oberen
Begrenzung der zugeordneten Längsseitenwand (12) aufgesetzt und mit dieser verbunden
ist, und die längere Seite den Laufrost (20) umfaßt.