[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälterverschluss mit einem Haltering und einer Verschlusskappe,
wobei die Verschlusskappe auf eine Ausgießtülle eines ausziehbaren Balgabschnittes
aufgeschraubt ist, der an dem Haltering gehalten ist, wobei der Balgabschnitt einen
Dichtring trägt, der von einem Flansch des Halteringes übergriffen ist, wobei der
Haltering einen Bügel mit einer Grifflasche trägt und wobei der Bügel im Wesentlichen
in der Ebene des Flansches angeordnet ist.
[0002] Ein derartiger Behälterverschluss ist aus der
DE 41 04 613 A1 bekannt. Dabei weist der Haltering eine zylindrische Wand und daran anschließend
einen radial nach innen gerichteten Flansch auf. Im Übergangsbereich zwischen der
zylindrischen Wand und dem Flansch ist ein Dichtring angeordnet. Im montierten Zustand
liegt der Dichtring auf einem Rand eines Behälterstutzens um eine Ausgießöffnung herum
an. Der Flansch presst dabei den Dichtring auf den Rand dichtend auf.
[0003] In der Ebene des Flansches ist der Kappenboden der Verschlusskappe und der Bügel
angeordnet. Um nun den Bügel leicht zugänglich zu machen, ist die zylindrische Wand
und der Flansch des Halteringes unterbrochen. In die so gebildete Aussparung ragt
eine Grifflasche des Bügels, so dass sie frei zugänglich radial von außen gegriffen
werden kann. Im Bereich der Unterbrechung des Flansches wird der Dichtring nicht in
dem Maße auf dem Rand der Behälteröffnung aufgepresst, wie in den übrigen Flanschbereichen.
Bei dem bekannten Verschluss kommt es daher in diesem Bereich zu Dichtigkeitsproblemen.
[0004] Ein weiterer Behälterverschluss ist aus der
EP 0 306 670 A2 bekannt. Dabei ist ein umlaufender Flansch vorgesehen, der den Dichtring gleichmäßig
anpresst. Um bei diesem Aufbau eine gute Zugänglichkeit der Grifflasche zu erhalten,
ist der Bügel und der Kappenboden zur Verschlussoberseite hin beabstandet zu dem Flansch
angeordnet. Bei der Bevorratung und dem Transport von Ölbehältern ist es aus Platzersparnisgründen
gefordert, dass ein aufgestapelter Behälter direkt auf den Behälterverschluss des
darunter angeordneten Behälters aufgesetzt ist. Die in der
EP 0 306 670 A2 vorgeschlagene Konstruktion erweist sich dabei als nachteilig.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Behälterverschluss der eingangs erwähnten Art
bereit zu stellen, der bei guten Dichteigenschaften eine leichte Zugänglichkeit zu
der Grifflasche gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Flansch umlaufend ausgebildet ist, dass
die Grifflasche über zwei sich im Wesentlichen in Radialrichtung erstreckende Verbindungsabschnitte
an den Bügel derart angebunden ist, dass die Grifflasche in Radialrichtung im Abstand
zu der Verschlusskappe steht und/oder dass der Kappenboden der Schraubkappe in Richtung
der Verschlussunterseite im Abstand zu der Unterseite der Grifflasche angeordnet ist.
[0007] Der umlaufende Flansch stellt eine eindeutige und zuverlässige Abdichtung des Dichtringes
auf den Rand einer Behälteröffnung sicher. Dabei bleibt die Grifflasche mit der radial
versetzten Anordnung zu der Schraubkappe beziehungsweise der Absenkung des Kappenbodenniveaus
gegenüber der Grifflasche stets gut zugänglich. Insbesondere kann dann auch der Bügel
zur optimalen Stapelbarkeit der Behälter in der Flanschebene belassen werden.
[0008] Gemäß einer denkbaren Erfindungsvariante kann es vorgesehen sein, dass die Grifflasche
in Radialrichtung in eine Ausnehmung des Flansches ragt. Da der Flansch nicht unterbrochen,
sondern nur mit einer Ausnehmung versehen ist, bleibt die Dichtfunktion erhalten.
Die Ausnehmung schafft Platz für eine weiter verbesserte Zugänglichkeit der Grifflasche.
[0009] Eine bevorzugte Erfindungsvariante kann dergestalt sein, dass der Bügel mittels wenigstens
eines, sich im Wesentlichen in Axialrichtung des Verschlusses erstreckenden Kopplungsabschnittes
derart an die Verschlusskappe angebunden ist, dass der Kappenboden im Abstand zu der
Bügelunterseite steht. Der Kopplungsabschnitt leitet die über den Bügel eingeleitete
Ausziehkraft zuverlässig in die Verschlusskappe und somit in den Balgabschnitt ein.
[0010] Dabei kann es insbesondere vorgesehen sein, dass der Bügel an den oder die Kopplungsabschnitte
angekoppelt ist, und dass im Ankopplungsbereich ein Biegescharnier gebildet ist. Das
Bügelscharnier verringert die erforderliche Biegekraft, die notwendig ist, um den
Bügel aufzubiegen. Damit wird der Bedienkomfort deutlich verbessert.
[0011] Wenn zudem vorgesehen ist, dass der Bügel mittels Abreißlaschen an den Flansch angekoppelt
ist, und dass im Bereich der an die Grifflasche anschließenden Abreißlaschen ein Biegescharnier
gebildet ist, dann wird die Abreißkraft unmittelbar in die Abreißlasche eingeleitet.
[0012] Eine weitere Verbesserung der Zugänglichkeit zu der Grifflasche kann auf einfache
Weise dann erreicht werden, wenn vorgesehen ist, dass die Verschlusskappe in dem an
die Grifflasche anschließenden Bereich eine gegenüber der Kappenboden-Ebene geneigte
Formschräge aufweist und/oder dass die Grifflasche eine zur Verschlusskappe gerichtete,
gegenüber dem Kappenboden geneigte Formschräge aufweist.
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in Seitenansicht und im Vertikalschnitt einen Behälterverschluss mit ausgezogenem
Balgabschnitt,
- Fig. 2
- den Behälterverschluss gem. Fig. 1 in Draufsicht und
- Fig. 3
- den Behälterverschluss gem. den Fig. 1 und 2 in der eingeschobenen Ausgangsstellung.
[0014] Die Fig. 1 zeigt einen Behälterverschluss mit einem Haltering 10, einer Verschlusskappe
20 und einem einen Dichtring 17.4 umfassenden Einsatzteil.
[0015] Der Haltering 10 weist eine umlaufende zylindrische Wandung 12 auf, die an ihrem
unteren Ende einen radial nach außen ausgestellten Rand trägt. Innenseitig ist der
Rand 11 mit einer Zahnung 11.1 ausgestattet. Oberhalb der Zahnung ist innenseitig
an der Wandung 12 eine als Innengewinde ausgebildete Sperreinrichtung 15 angeformt.
Mit dieser kann der Behälterverschluss auf einen Behälterstutzen aufgeschraubt werden,
wobei im aufgeschraubten Zustand die Zahnung 11.1 mit einer Gegenzahnung des Behälters
verrastet und den Behälterverschluss unlösbar festlegt.
[0016] An der dem Rand 11 abgekehrten Oberseite trägt die zylindrische Wandung 12 einen
radial nach innen gerichteten Flansch 13. Dieser ist, wie die Fig. 2 veranschaulicht,
ringförmig umlaufend ausgebildet und weist eine Ausnehmung 14 auf. Außenseitig ist
der Haltering 10 an der zylindrischen Wandung 12 mit angeformten Rippen 12.1 versteift.
[0017] Wie die Fig. 1 weiter zeigt, ist in den Haltering 10 ein Einsatzteil eingesetzt,
das einen Dichtabschnitt 17 aufweist. Der Dichtabschnitt 17 setzt sich aus einem umlaufenden
Dichtring 17.3 und zwei daran angeschlossenen, zueinander parallel beanstandeten Ringlappen
17.1 und 17.2 zusammen. Der radial innen liegende Ringlappen 17.2 ist an einem Balgabschnitt
18 angeformt. Im Übergangsbereich des Balgabschnittes 18 zu dem Ringlappen 17.2 sind
Klappstege 16 angeformt. Diese ragen, wie Fig. 1 zeigt, im ausgezogenen Zustand des
Balgabschnittes 18 in den vom Balgabschnitt 18 umgebenen Bereich. Sie bilden dort
in bekannter Weise eine so genannte "Antigluck"-Anordnung. An den Balgabschnitt 18
ist dem Dichtabschnitt 17 abgekehrt eine Ausgießtülle 19 mit Außengewinde 19.1 angeformt.
Die Ausgießtülle 19 ist mittels eines ausbrechbaren (Filmabschnitt 19.4) Siegels 19.2
verschlossen.
[0018] Auf das Außengewinde 19.1 der Ausgießtülle 19 ist eine Verschlusskappe 20 mit einem
Innengewinde aufgeschraubt. Die Verschlusskappe 20 weist einen Kappenboden 22 und
einen daran angeformten zylindrischen Kappenmantel 21 auf. Der Kappenmandel 21 ist
mit dem Innengewinde versehen. An die Unterseite des Kappenbodens 22 ist eine umlaufende
Dichtung 23 stegartig angeformt. Sie steht im Abstand zum Kappenmantel 21. Diese Dichtung
23 dichtet die Ausgießöffnung der Ausgießtülle 19 ab.
[0019] An den Kappenboden 22 ist über zwei Kopplungsabschnitte 27 ein Bügel 24 angeformt.
Die Kopplungsabschnitte 27 erstrecken sind im Wesentlichen in Axialrichtung (Achse
A) des Behälterverschlusses, so dass der Kappenboden unterhalb und im Abstand zum
Bügel 24 angeordnet ist.
[0020] Der Bügel 24 weist zwei Verbindungsabschnitte 25.1 auf, die sich im Wesentlichen
in Radialrichtung erstrecken, wie diese die Fig. 2 zeigt. Die Verbindungsabschnitte
25.1 halten eine Grifflasche 25 in radiale Richtung beabstandet zu dem Kappenmantel
21. Um dabei einen möglichst großen Abstand verwirklichen zu können, ist der Flansch
13 mit der Ausnehmung 14 versehen. In diese ragt die Grifflasche 25 hinein.
[0021] Der Bügel 24 weist zwei Biegescharniere 28 auf, die jeweils durch gegenüberliegende
Materialschwächungen (siehe Fig. 1 und 2) am Bügel 24 verwirklicht sind. Die Biegescharniere
bilden somit definierte Biegeachsen "B". Eines der Biegescharniere 28 ist im Anbindungsbereich
des Bügels 24 an die Kopplungsabschnitte 27 angeordnet. Das zweite Biegescharnier
28 ist im Bereich gegenüberliegender Abreißlaschen 29 angeordnet, die den Bügel 24
mit dem Flansch 13 verbinden.
[0022] Zur Bedienung des Behälterverschlusses wird ausgehend von der in Fig. 3 gezeigten
Ausgangslage die Grifflasche 25 mit einem Finger gegriffen. Der Kappenboden 22 und
die Grifflasche 25 sind mit geneigten Formschrägen 26.1 und 26.2 versehen, die die
Zugänglichkeit zur Grifflasche 25 verbessern. Die Grifflasche 25 kann nun nach oben
aufgeklappt werden, was mit dem der Grifflasche 25 nahe liegenden Biegescharnier 28
erleichtert ist. Anschließend wird der Bügel 24 komplett aufgestellt und dabei die
Abreißlaschen 29 getrennt. Dann kann der Balgabschnitt 18 mit dem Bügel 24 in die
in Fig. 1 gezeigte Ausziehstellung gebracht werden. Die Verschlusskappe 20 lässt sich
nun abschrauben.
1. Behälterverschluss mit einem Haltering (10) und einer Verschlusskappe (20), wobei
die Verschlusskappe (20) auf eine Ausgießtülle eines ausziehbaren Balgabschnittes
(18) aufgeschraubt ist, der an dem Haltering (10) gehalten ist, wobei der Balgabschnitt
(18) einen Dichtring (17.3) trägt, der von einem Flansch (13) des Halteringes (10)
übergriffen ist, wobei der Haltering (10) einen Bügel (24) mit einer Grifflasche (25)
trägt und wobei der Bügel (24) im Wesentlichen in der Ebene des Flansches (13) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flansch (13) umlaufend ausgebildet ist,
dass die Grifflasche (25) über zwei sich im Wesentlichen in Radialrichtung erstreckende
Verbindungsabschnitte (25.1) an den Bügel (24) derart angebunden ist, dass die Grifflasche
(25) in Radialrichtung im Abstand zu der Verschlusskappe (20) steht und/oder
dass der Kappenboden (22) der Schraubkappe (20) in Richtung der Verschlussunterseite im
Abstand zu der Unterseite der Grifflasche (25) angeordnet ist.
2. Behälterverschluss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grifflasche (25) in Radialrichtung in eine Ausnehmung (14) des Flansches (13)
ragt.
3. Behälterverschluss nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bügel (24) mittels wenigstens eines, sich im Wesentlichen in Axialrichtung des
Verschlusses erstreckenden Kopplungsabschnittes (27) derart an die Verschlusskappe
(20) angebunden ist, dass der Kappenboden (22) im Abstand zu der Bügelunterseite steht.
4. Behälterverschluss nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bügel (24) an den oder die Kopplungsabschnitte (27) angekoppelt ist, und
dass im Ankopplungsbereich ein Biegescharnier (28) gebildet ist.
5. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bügel (24) mittels Abreißlaschen (29) an den Flansch (13) angekoppelt ist, und
dass im Bereich der an die Grifflasche (25) anschließenden Abreißlaschen (29) ein Biegescharnier
(28) gebildet ist.
6. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusskappe (20) in dem an die Grifflasche (25) anschließenden Bereich eine
gegenüber der Kappenboden-Ebene geneigte Formschräge (26.2) aufweist und/oder
dass die Grifflasche (25) eine zur Verschlusskappe (20) gerichtete, gegenüber dem Kappenboden
(22) geneigte Formschräge (26.1) aufweist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Behälterverschluss mit einem Haltering (10) und einer Verschlusskappe (20), wobei
die Verschlusskappe (20) auf eine Ausgießtülle eines ausziehbaren Balgabschnittes
(18) aufgeschraubt ist, der an dem Haltering (10) gehalten ist, wobei der Balgabschnitt
(18) einen Dichtring (17.3) trägt, der von einem Flansch (13) des Halteringes (10)
übergriffen ist, wobei der Haltering (10) einen Bügel (24) mit einer Grifflasche (25)
trägt und wobei der Bügel (24) im Wesentlichen in der Ebene des Flansches (13) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flansch (13) umlaufend ausgebildet ist,
dass die Grifflasche (25) über zwei sich im Wesentlichen in Radialrichtung erstreckende
Verbindungsabschnitte (25.1) an den Bügel (24) derart angebunden ist, dass die Grifflasche
(25) in Radialrichtung im Abstand zu der Verschlusskappe (20) steht und/oder
dass der Kappenboden (22) der Schraubkappe (20) in Richtung der Verschlussunterseite im
Abstand zu der Unterseite der Grifflasche (25) angeordnet ist, und
dass die Grifflasche (25) in Radialrichtung in eine Ausnehmung (14) des Flansches (13)
ragt.
2. Behälterverschluss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bügel (24) mittels wenigstens eines, sich im Wesentlichen in Axialrichtung des
Verschlusses erstreckenden Kopplungsabschnittes (27) derart an die Verschlusskappe
(20) angebunden ist, dass der Kappenboden (22) im Abstand zu der Bügelunterseite steht.
3. Behälterverschluss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bügel (24) an den oder die Kopplungsabschnitte (27) angekoppelt ist, und
dass im Ankopplungsbereich ein Biegescharnier (28) gebildet ist.
4. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bügel (24) mittels Abreißlaschen (29) an den Flansch (13) angekoppelt ist, und
dass im Bereich der an die Grifflasche (25) anschließenden Abreißlaschen (29) ein Biegescharnier
(28) gebildet ist.
5. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusskappe (20) in dem an die Grifflasche (25) anschließenden Bereich eine
gegenüber der Kappenboden-Ebene geneigte Formschräge (26.2) aufweist und/oder
dass die Grifflasche (25) eine zur Verschlusskappe (20) gerichtete, gegenüber dem Kappenboden
(22) geneigte Formschräge (26.1) aufweist.