[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf tragbare Feuerlöschgeräte und hat ein
mit Wasser unter hohem Druck arbeitendes Feuerlöschgerät zum Gegenstand, welches mindestens
eine Zusatzfunktion aufweist.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist die den Oberbegriff des Anspruchs 1 bildende
EP 0 841 078 bekannt, bei der ein tragbares beziehungsweise rollbares Feuerlöschgerät einen druckfesten
geschlossenen Wasserbehälter und eine daran aussen anschliessbare Druckgasflasche
sowie eine mittels eines formfesten Schlauches mit dem Wasserbehälter verbundene Spritzdüse
zur Erzeugung eines Wasserstrahls umfasst.
[0003] Der Vorteil dieses Feuerlöschgerätes besteht darin, dass die Vorrichtung durch Austausch
der Druckgasflasche und Wiederbefüllen des Wasserbehälters sehr schnell wieder einsatzbereit
ist.
[0004] Aus der
DE 102 31 740 ist bekannt, Additive in getrennten, nicht unter Druck stehenden Behältern aufzubewahren
und eines oder beide Additive durch Betätigung entsprechender Treibmittel-Ladungen
in den Wasserbehälter auszugeben.
[0005] Ferner ist von der Firma IFEX (Impulse Fire Extinguishing Systems) GmbH aus Sittensen,
Deutschland, eine Feuerlöschpistole bekannt, die im Impulsbetrieb arbeitet. Es sind
dort zwei unter Druck stehende Behälter vorgesehen, mit denen über formfeste Schläuche
Gas und Wasser getrennt in die Pistole getrieben werden, um dann dort zusammen pulsweise
ausgestossen zu werden. Diese Vorrichtung kann laut Hersteller-Angaben auch derart
betrieben werden, dass in dem Wasserbehälter ein Reizstoff zugemischt ist, so dass
mit der Pistole ein verdünntes Reizstoff-Wasser-Gemisch ausgestossen werden kann.
Diese mit RC (Riot Control) bezeichnete Vorrichtung soll es Ordnungskräften ermöglichen,
einerseits Brände zu Löschen und andererseits gegen Störer vorzugehen.
[0006] Diese Vorrichtung weist den Nachteil auf, dass bei Einsatz eines Reizstoff-Gemisches
die gesamte Ausrüstung, von dem Wasserbehälter ausgehend hin bis zur Pistole, mit
diesem Reizstoff kontaminiert ist, so dass die Vorrichtung insgesamt vor einem späteren
Einsatz zu dekontaminieren ist. Ein Nachfüllen des Wasservorrats ist nur unter gesicherten
Bedingungen möglich. Dies führt im Praxis-Einsatz dazu, dass die die Vorrichtung einsetzenden
Kräfte beim Nachfüllen eventuell den Reizgasen ausgesetzt werden. Sofern die Vorrichtung
zum versprühen von Reizstoffen vorbereitet ist, müssten allfällige Löschbemühungen
mit dem mit Reizstoff versehenen Wasser durchgeführt werden.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass der Reizstoff-Einsatz
nicht zu einer Kontamination des gesamten Feuerlösch-Gerätes führt.
[0008] Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, den Nachfüll-Vorgang einfacher und für Nicht-Fachkräfte
unter Einsatzbedingungen zu ermöglichen. Auch ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
den Einsatzkräften während des Einsatzes die Wahlmöglichkeit zwischen Löscheinsatz
und Reizgas-Einsatz zu bieten. In diesem Zusammenhang ist ein weiteres Ziel der Erfindung,
auch den Löschmittel-Einsatz begünstigende Hilfsstoffe einsetzen zu können.
[0009] Schliesslich ist es unter anderem auch ein Ziel der Erfindung, den Einsatz von Reizstoffen
zu ermöglichen, die sich bei einer Zugabe zu Wasser innerhalb kürzerer Zeit zersetzen,
was einen Einsatz in einem System nach dem Stand der Technik schwierig, zeitbegrenzt
und eventuell fast unmöglich macht.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Dadurch, dass neben dem formfesten Schlauch, der die Spritzdüse mit dem Wasserbehälter
verbindet, auch noch ein oder vorzugsweise zwei Schläuche vorgesehen sind, die einerseits
mit aussen anschliessbaren druckfest geschlossenen Additivbehälter für zwei unterschiedliche
fluide Additiven und andererseits mit einem im Bereich der Spritzdüse vorgesehenen
umschaltbaren Ventil verbindbar sind, kann mit einem solchen Ventil entweder das eine
Additiv oder das andere Additiv oder kein Additiv dem Wasserstrahl beigemischt werden.
Damit hat es die das Gerät einsetzende Person in der Hand, beispielsweise entweder
mit dem einen Additiv zu löschen oder durch Zuschaltung des anderen Additivbehälters
einen Reizstoff dem Wasserstrahl zuzumischen.
[0012] Da die Additivbehälter vorzugsweise mittels Schnellkupplungen austauschbar sind,
kann nach Auffüllen des Wasserbehälters, beispielsweise gemäss
EP 0 841 078, das Gerät schnell wieder einsatzbereit gemacht werden. Es ist vorteilhafterweise
durch eine Abdeckung gegen Manipulation von aussen geschützt. Dabei gereicht zum Vorteil,
dass der Benutzer die Wahlmöglichkeit des Additivs am Handgriff selber vorliegen hat.
Trotzdem werden weniger Bestandteile der Vorrichtung mit den Additiven kontaminiert
wie beim Stand der Technik.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0014] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhaft an einem
Ausführungsbeispiel erläutert. Es ist wohl verstanden, dass, obwohl nur ein Ausführungsbeispiel
beschrieben ist, die Ausgestaltung der einzelnen mit generischen Begriffen belegten
Merkmalen auch in anderer Weise möglich ist. und sich der Schutzumfang lediglich aus
den beigefügten Ansprüchen ergeben soll. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des Vorratsbehälters und an diesem montierter Teile gemäss
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 2
- eine gegenüber der Fig. 1 andere perspektivische Ansicht des Vorratsbehälters und
der an diesem montierter Teile ohne Abdeckung;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer Werfer-Pistole mit Dosierventil für die Vorrichtung
gemäss der Erfindung;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Dosierventils für die Werferpistole gemäss der Erfindung;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Einstellscheibe des Dosierventils nach Fig. 4 entlang der
Linie V-V;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf den unteren Abschnitt des Dosierventils nach Fig. 4 entlang der
Linie VI-VI;
- Fig. 7
- eine Querschnitts-Ansicht des Dosierventils nach Fig. 4; und
- Fig. 8
- eine schematische Draufsicht auf den den Vorsorgungsteil umfassenden Teil der Vorrichtung
mit einer Schutzabdeckung.
[0015] Gemäss Fig. 1 besteht das tragbare Feuerlöschgerät nach der Erfindung aus einem tragbaren
Wasserbehälter 1, der über einen vorteilhafterweise an der Unterseite angeschlossenen
formfesten Schlauch mit einer Werfer-Pistole 3 verbunden ist.
[0016] Vorteilhafterweise verfügt der Wasserbehälter 1 über eine mit einem Schnellverschluss
4 verschliessbare Wassereinfüll-Öffnung zur Schnelleinfüllung von Wasser in den Wasserbehälter
1. Dieser Verschluss 4 weist in vorteilhafter Weise ein Entlüftungsventil 5 und zudem
einen Schutz gegen Öffnen des Behälters 1 auf, wenn dieser unter Druck steht. Fig.
1 zeigt das Gerät mit einer auf den Wasserbehälter 1 montierten ersten Abdeckung 6,
aus der oben lediglich der Schnellverschluss 4 sowie die Anzeige eines Manometers
7 herausragen. Die Abdeckung verfügt über seitliche Öffnungen, durch die Verbindungen
für die Druckgasflasche 2 und die Additivbehälter 8 und 9 herausgeführt werden.
[0017] Die Fig. 2 zeigt eine gegenüber der Fig. 1 andere perspektivische Ansicht des Wasserbehälters
1 und der an diesem montierter Teile ohne die erste Abdeckung 6. Im oberen Bereich
des Wasserbehälters eine Schnellkupplung 10 vorgesehen, über welche der Wasserbehälter
1 mit einer aussen angeordneten Druckgasflasche 2 verbindbar ist.
[0018] Der Wasserbehälter 1 ist als druckfester Behälter ausgebildet und umfasst vorteilhafterweise
eine Füllmenge zwischen 10-20 Liter Wasser. Insbesondere bei rollfähigen Behältern
kann die Füllmenge auch erhöht werden, beispielsweise auf 50-100 Liter. Die Druckgasflasche
2 kann insbesondere mit gewöhnlicher Luft gefüllt sein. Der Druck in der Druckgasflasche
2 beträgt vorzugsweise mindestens 200 bar, kann beispielsweise aber auch 300 bar umfassen.
Die Druckgasflasche 2 weist ein Absperrventil 11 auf, welches erst beim Einsatz des
Löschgeräts geöffnet wird, so dass die Druckbeaufschlagung des Wasserbehälters 1 erst
im Einsatzfall erfolgt. Dem Absperrventil 11 nachgeschaltet ist ein Druckminderungsventil
12, welches den dann im Wasserbehälter 1 anstehenden Druck auf den Betriebsdruck einschränkt,
der beispielsweise zwischen 10 und 40 bar, aber insbesondere zwischen insbesondere
25 und 35 bar wählbar ist.
[0019] Mit dem Bezugszeichen 13 ist die Umleitung der aus dem Druckminderungsventil 12 führenden
Druckleitung in den Wasserbehälter 1 bezeichnet.
[0020] Neben dem Wasserbehälter 1 ist mindestens ein Additivbehälter 8 oder 9 vorgesehen.
In dem in den Fig. 1 oder 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Additivbehälter
8 und 9 vorgesehen. Die Füllmenge der Additivbehälter 8 und 9 kann insbesondere zwischen
0,2 und 2 Liter gewählt werden; die Grösse (=Füllmenge) der Behälter 8 und 9 kann
auch unterschiedlich sein; im dargestellten Ausführungsbeispiel sind beide Volumina
gleich und betragen 500 Milliliter. Die Additivbehälter 8 und 9 sind beispielsweise
als Hohlzylinder ausgebildet, die sich vorteilhafterweise über die gesamte Höhe des
Wasserbehälters erstrecken, so dass Druckzuleitung 14 und Additivabfluss 15 jeweils
oberhalb beziehungsweise unterhalb des Wasserbehälters 1 angeordnet sind, was die
sich aus der Beschreibung ergebenden Vorteile hat.
[0021] Die Additivbehälter 8 und 9 sind dann im oberen Bereich entweder über das besagte
Druckminderungsventil 12 direkt an der Druckgasflasche 2 angeschlossen (in den Zeichnungen
nicht dargestellt), so dass bei Öffnen des Ventils 11 der entsprechende Druck neben
dem Wasserbehälter 1 auch auf dem/den Additivbehälter(n) 8, 9 ruht. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Additivbehälter 8 oder 9 jeweils über eine Schnellkupplung
16 oder 17 an einer Umleitung 18 anschliessbar. Die Umleitungen 18 führen direkt durch
den oberen Boden des Wasserbehälters 1, so dass die Additivbehälter 8 und 9 bei Öffnen
des Ventils 11 direkt auch unter Druck stehen. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt
darin, dass ein Öffnen des Entlüftungsventils 4 direkt auch den anstehenden Betriebsdruck
von den Additivbehältern 8 und 9 nimmt.
[0022] Am unteren Ende des Wasserbehälters 1 wird der formfeste Schlauch herausgeführt.
Dies geschieht vorteilhafterweise über eine im Boden des Wasserbehälters 1 entsprechend
vorgesehene Flansch-Umlenkung, um einen laminaren Wasserfluss im Schlauch zu erreichen.
Hierfür sollte diese Umlenkung einen ausreichenden, dem Schlauchdurchmesser entsprechenden
Querschnitt aufweisen. Vorteilhafterweise ist der Schlauch seitlich so angeordnet,
dass er sowohl rechts als auch links an der Vorrichtung herausgeführt werden kann.
Dies würde es ermöglichen, dass der Schlauch für einen Rechtshänder rechts an seinem
Körper und für einen Linkshänder links an seinem Körper zur Werferpistole 3 geführt
wird. Es ist jedoch auch möglich, dass der Schlauch beispielsweise rechts fest eingebaut
aus und unter dem Gerät herausgeführt wird. Vorteilhafterweise sind die Schläuche
im Rückentragegestell beziehungsweise Becken- und Bauchgurt integriert. Durch diese
Massnahme ist der Anwender dahingehend geschützt, dass er durch die in der Begurtung
integrierten Schläuche in einer Menschenansammlung nicht angreifbar ist.
[0023] An der Unterseite der Additivbehälter 8 beziehungsweise 9 sind jeweils weitere druckfeste
Schläuche angeordnet, die einen geringeren Durchmesser aufweisen. Insbesondere kann
der Durchmesser des Hauptwasser-Schlauches 8 Millimeter betragen, und der Durchmesser
der Additiv-Schläuche beispielsweise 1 Millimeter. Für die erreichbare Werferweiter
wesentlich ist der Durchmesser des Hauptwasserschlauches. Die Additiv-Schläuche können
gegenüber dem Hauptwasserschlauches auch um einen Faktor 10 oder mehr kleiner sein.
Vorteilhafterweise entspricht das Verhältnis der Schlauchdurchmesser zueinander den
jeweiligen Volumina der Behälter mit den Bezugszeichen 1 zu 8 beziehungsweise 1 zu
9.
[0024] Die Verbindung der Additivbehälter 8 beziehungsweise 9 zu den zugeordneten Schläuchen
geschieht über zu den Schnellkupplungen 16 beziehungsweise 17 entsprechenden Schnellkupplungen.
Dies gestattet das schnelle Entfernen gebrauchter beziehungsweise Anbringen neuer
Additivbehälter 8 oder 9.
[0025] Die Additivbehälter 8 und 9 sind druckfest ausgeführt entsprechend den vorgesehenen
Betriebsdrücken, wie der Behälter 1. Sie weisen vorteilhafterweise an ihrem oberen
Ende einen Schnellverschluss 19 auf, der nach Öffnen ein direktes Befüllen der Additivbehälter
8 beziehungsweise 9 gestattet.
[0026] Vorteilhafterweise sind die drei Schläuche so zusammengeführt, dass für den Benutzer
eine Schlauch-Einheit vorliegt. Die drei Schläuche führen zur Werfer-Pistole 3. Die
Werfer-Pistole 3 kann insbesondere aus einer handelsüblichen Werfer-Pistole 3 mit
Abzug 20 bestehen. vorteilhafterweise weist sie im Bereich 21 einen in den Zeichnungen
nicht dargestellten Stützhandgriff für die andere Hand des Bedieners auf. Die Werfer-Pistole
3 kann wie aus dem Stand der Technik bekannt eine Umstellung für Vollstrahl-Sprühstrahl
aufweisen und eine weitere Einstellmöglichkeit für eine volumenmässige Reduktion des
Durchflusses auf beispielsweise 40 oder 80 Liter pro Minute.
[0027] An dem hinteren, eingangsseitigen Ende der Pistole 3 ist ein Dosierventil 27 vorgesehen.
Das Dosierventil 27 verfügt über einen schlauchseitigen Teil 23 und einen werferseitigen
Flansch 24. In der perspektivischen Darstellung sind im werferseitigen Teil 24 zwei
Einstell-Ventile 25 zu erkennen, die im Zusammenhang mit der Fig. 7 später erläutert
werden. Auf der Schlauchseite 23 sind drei Schlauchanschlüsse 26, 28 und 29 dargestellt.
Es handelt sich dabei um einen zentralen Schlauchanschluss 26 für den den Abfluss
36 einfliessen, der dann im Flansch 24 mit der zentralen Öffnung 43 vereinigt wird
und durch dieses turbulente Einleiten rasch im Werferstrahl verteilt wird. Wenn der
Drehring 22 in die andere Richtung gedreht wird, so kommt die Öffnung 35 in fluchtende
Übereinstimmung mit der anderen Öffnung 41 und das zugehörige Additiv kann durch die
Öffnung 35 in einen anderen Abfluss 36 einfliessen, der dann im Flansch 24 mit der
zentralen Öffnung 43 vereinigt wird und durch dieses turbulente Einleiten rasch im
Werferstrahl verteilt wird.
[0028] Aus Fig. 6 ist zu erkennen, dass die Öffnung 40 sowie das Loch 35 in Fig. 5 sich
überdecken. Diese Stellung ist die Nullstellung, bei der kein Additiv zu dem Wasserstrahl
hinzugefügt wird. Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, dass eventuell verbleibende
kleine Restmengen vom Umschalten Reizstoff-Löschen über die Nullstellung gespült werden
und somit beim Löschen die betreffende Person keine Restmenge des vorherigen Additivs,
hier des Reizstoffes mehr erhält.
[0029] Bei dem Abfluss kann es sich um eine parallel zur Hauptachse des Werfers vorgesehene
Bohrung handeln, die dann über eine radiale Bohrung 42 in die zentrale Zuführung 43
gelangt. In die radiale Bohrung 42, die bis an den Rand des Flansches 24 führt, ist
ein Dosierventil 25 eingelassen, beispielsweise mit einem Feingewinde eingeschraubt.
Damit ist die Zuführung des Additivs durch Durchlassminderung regelbar, wobei ansonsten
der gleiche Betriebsdruck nur durch Querschnittswiderstände zu einem proportionalen
Ausstoss von Additiv und Wasser führen würde.
[0030] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Additivbehälter 8 und 9 von jeweils
500 ml Kapazität vorgesehen. Bei Öffnung des Druckminderungsventils 12 stehen auch
diese Behälter mit dem Betriebsdruck von insbesondere beispielsweise zwischen 25 und
35 bar an dem Dosierventil 22 an. Bei den Additiven kann es sich beispielsweise einerseits
um ein Reizgas und andererseits um ein Lösch-Additiv handeln. Bei einer Volumenwahl
von 10 Liter Wasserbehältern 1 sowie insgesamt 1 Liter Additiv in Behältern 8 und
9, wird für einen Betriebsdruck von beispielsweise 35 bar ein Bar-Volumen von 385
Litern benötigt. Bei einer Druckgasflasche mit 2 Liter Inhalt und 200 bar Betriebsdruck
ist ein Bar-Volumen von 400 Litern eine ausreichende Dimensionierung. Der Wiederbefüll-Verschluss
4 des Wasserbehälters umfasst vorzugsweise das Entlüftungsventil, so dass nach Öffnung
des Druckminderungsventils 12 vor dem Einsatz, nach dem Einsatz, mit oder ohne Benutzung
der Werfer-Pistole 3, der Druck durch dieses Entlüftungsventil abgelassen werden kann.
Dabei wird nicht nur der Druck im Wasserbehälter 1 abgebaut sondern ebenfalls in den
Additivbehältern 8 und 9.
[0031] Bei einer Benutzung der Vorrichtung entweder nur mit Wasser oder mit einem der beiden
Additive I oder II, kann nach Wiederverschluss des Druckminderungsventils 12 die Druckgasflasche
2 ersetzt werden, der Schnellverschluss 4 des Wasserbehälters 1 geöffnet werden und
Wasser nachgefüllt werden. Die hier genannten Bereiche sind dann frei von Additiv-Rückständen.
Lediglich der Bereich der Werfer-Pistole 3, insbesondere der Auslass, ist mit dem
benutzten Wirkstoff kontaminiert.
[0032] Vorteilhafterweise umfassen die Additivbehälter 8 und 9 ebenfalls eine Schnellverschluss-Öffnung
19, so dass sie leicht wieder befüllbar sind. Sofern sie mit Wasser gefüllt werden,
kann in einfacher und sicherer Weise der verbleibende Wirkstoff über die Werfer-Pistole
entsorgt werden.
[0033] Die Schnellkupplungen 16 und 17 beziehungsweise die entsprechenden Kupplungen unter
dem Wasserbehälter 1 sind vorzugsweise unese Schrauben ragen aus dem Abschnitt des
werferseitigen Flansches 24 in den Raum hinein, in dem das Dosierventil 27 angeordnet
ist. Diese Schrauben ragen in diesem Raum in gebogene Langlöcher 33, so dass der Drehring
22 über einen Winkelbereich verdrehbar ist. Insbesondere sind drei Stellungen mit
einer Verrasterung versehen, insbesondere mit einer verriegelbaren Verrasterung 34,
die beispielsweise durch Raststifte, insbesondere durch federnde Druckstifte realisiert
sind. In der Draufsicht auf den Drehring 22 ist zu erkennen, dass eine entlang der
Längsachse durchgehende Öffnung 35 vorgesehen ist, die vorteilhafterweise rund ist
und einen Durchmesser aufweist, der dem Zufluss vom Additiv-Schlauch I oder II und
dem Abfluss-Querschnitt 36 im Dosierventil 22 entspricht.
[0034] Die Dichtigkeit gegenüber dem zentralen Durchfluss 26 wird durch ein Verschrauben
des schlauchseitigen Teils 23 mit dem werferseitigen Flansch 24 erreicht. Daher ist
in den Fig. 5 und 6 der entsprechende zentrale Abschnitt des schlauchseitigen Teils
23 eingezeichnet.
[0035] Die Dichtigkeit gegenüber den beiden Abschnitten 23 und 24 des Dosierventils 22 wird
über jeweils oben und unten auf dem Ring angeordnete Dichtungsringe 37 erreicht, die
in entsprechenden Nuten in dem Dosierventil 22 eingelassen sind. Die Dichtigkeit gegenüber
aussen wird über O-Ringe 38 gewährleistet, die um die drei Öffnungen 39, 40, 41 angeordnet
sind.
[0036] Bei der mittleren Stellung des Dosierventils 22 zeigen die Öffnungen 39 und 41, die
mit den Schläuchen zu den Additiven I und II verbunden sind, auf das Vollmaterial
des Dosierventils 22. Wenn der Drehring 22 in die eine Richtung gedreht wird, so kommt
die Öffnung 35 in fluchtende Übereinstimmung mit der einen Öffnung 39 und das zugehörige
Additiv kann durch die Öffnung 35 in druckfesten Schlauch, der auch mit dem Wasserbehälter
1 verbunden wird, sowie um zwei im gleichen radialen Abstand von der Mitte des Flansches
angeordneten Schlauchanschlüsse 28 und 29 für die Additiv-Schläuche, die zu den Additivbehältern
8 beziehungsweise 9 hinführen. Der schlauchseitige Teil 23 und auch der werferseitige
Flansch 24 sind starr mit der Werferpistole 3 verbunden.
[0037] Zwischen den beiden Seiten 23 und 24 des Dosierventils ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Drehring 22 vorgesehen. Durch Einstellen des Drehrings 22, der im dargestellten
Ausführungsbeispiel drei Stellungen hat, kann entweder nur Wasser in die Werfer-Pistole
durchgelassen werden oder Wasser mit Additiv I aus Behälter 8 versetzt, oder Wasser
mit Additiv II aus Behälter 9. Es handelt sich bei der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsform um ein Beispiel, welches vorteilhaft ist, aber auch in anderer Form
ausgestaltet werden kann. Wesentlich ist, dass durch den mit dem Bezugszeichen 30
bezeichneten Einlass in die Werferpistole 3 entweder das Wasser aus dem Behälter 1
oder das mit dem Additiv I vermischte besagte Wasser oder das mit dem Additiv II vermischte
besagte Wasser eintritt. Die Zusammenführung der einzelnen Inhaltsstoffe soll erst
in oder benachbart zu der Werferpistole 3 vorgesehen werden.
[0038] Die Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf die Einstellscheibe des Dosierventils 27 nach
Fig. 4 entlang der Linie V-V und die Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf den unteren
Abschnitt des Dosierventils 27 nach Fig. 4 entlang der Linie VI-VI. Vorteilhafterweise
ist der Drehring 22 mit einer einfach zu ergreifenden und auch mit Handschuhen leicht
zu betätigenden äusseren Kontur 31 versehen. Die Funktion des Drehrings 22 ist einfacher
im Zusammenhang mit der Fig. 7 zu erläutern. Mit dem Bezugszeichen 32 sind vier Schrauben
bezeichnet, über die das Gehäuse verschraubt wird. Diterschiedlich ausgestaltet, um
eine definierte Zuordnung der Additivbehälter 8 und 9 zu gestatten. Dann passen nur
möglichst auch farblich gekennzeichnete Behälter 8 auf die Schnellkupplung 16 und
die Behälter 9 können nur an der Schnellkupplung 17 angeschlossen werden. Dies gestattet
zudem die Verwendung von gegenüber Reizstoffen resistentem Material bei der einen
Schnellkupplung, während einfacheres Material für diese Kupplungen und das Schlauchsystem
für den Additivbehälter vorgesehen sein kann, der für Löschzusätze vorgesehen ist.
[0039] Vorteilhafterweise wird eine hier zweiteilige Abdeckung auf die Vorrichtung gemäss
Fig. 8 aufgesetzt. Diese ist in dieser Figur schematisch durchsichtig mit den Bezugszeichen
50 und 51 dargestellt. Es kann sich in der Tat dabei jeweils um eine PlexiglasAbdeckung
handeln. Wesentlich ist der Schutz des Trägers 60 und der Vorrichtung vor einer unbeabsichtigten
Manipulation. Die Abdeckungen 50 und 51 können entweder durch Schnellspannverschlüsse
an dem Wasserbehälter 1 befestigt werden, vorteilhafterweise sind die Schnellspann-Verschlüsse
im Bereich 52 des Rucksacks des Trägers 60 zwischen der Vorrichtung und dem Träger
angeordnet, so dass die Vorrichtung ohne ein Abnehmen des Rucksacks nicht manipulierbar
ist. Andererseits können die Abdeckungen 50 und 51 auch über Schwalbenschwanz-ähnliche
Nut/Feder-Verbindungen auf die längliche Flasche 1 in longitudinaler Richtung aufgeschoben
werden, um dann in der Folge durch einen Verschluss gegen verschieben gesichert zu
werden. Die Abdeckung des Hauptbehälters ist insbesondere mittels eines Schnellverschlusses
abnehmbar, um einen unmittelbaren Zugriff auf die Schnellkupplungen der Kartuschen
zu haben.
[0040] Es ist wohlverstanden, dass das Dosierventil 22 nicht rotationssymmetrisch ausgeführt
werden muss. Es sind auch andere Ausgestaltungen denkbar. Wesentlich ist die getrennte
Zuleitung des Additivs I oder II und des Wassers zur Werfer-Pistole 3, um den Bereich
des Wasserbehälters von den Additiven im wesentlichen kontaminationsfrei zu stellen.
In der Fig. 8 ist die Werfer-Pistole 3 am rechten Arm 61 des Trägers 60 des Geräts
zu sehen.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Wasserbehälter
- 2
- Druckgasflasche
- 3
- Werfer-Pistole
- 4
- Schnellverschluss
- 5
- Entlüftungsventil
- 6
- erste Abdeckung
- 7
- Druckanzeige
- 8
- Additivbehälter
- 9
- Additivbehälter
- 10
- Schnellkupplung
- 11
- Absperrventil
- 12
- Druckminderungsventil
- 13
- Umleitung
- 14
- Druckzuleitung
- 15
- Additivabfluss
- 16
- Schnellkupplung
- 17
- Schnellkupplung
- 18
- Umleitung
- 19
- Schnellverschluss
- 20
- Abzug
- 21
- Bereich für Stützhandgriff
- 22
- Drehring
- 23
- schlauchseitigen Teil
- 24
- werferseitigen Flansch
- 25
- Einstell-Ventil
- 26
- zentraler Schlauchanschluss
- 27
- Dosierventil
- 28
- Schlauchanschluss
- 29
- Schlauchanschluss
- 30
- Einlass in Werferpistole
- 31
- Kontur
- 32
- Stift
- 33
- Langloch
- 34
- Raststifte
- 35
- Öffnung
- 36
- Abfluss-Querschnitt
- 37
- Dichtungsring
- 38
- Dichtungsring
- 39
- Öffnung
- 40
- Öffnung
- 41
- Öffnung
- 42
- radiale Bohrung
- 43
- zentrale Wasserführung
- 50
- Abdeckung Gasflasche
- 51
- Abdeckung Additivbehälter
- 52
- Bereich der Schnellspannverschlüsse
- 60
- Träger des Geräts
- 61
- rechter Arm des Trägers
1. Tragbares beziehungsweise rollbares Feuerlöschgerät mit einem druckfesten geschlossenen
Wasserbehälter (1) und mit einer daran aussen anschliessbaren Druckgasflasche (2)
sowie mit einer mittels eines formfesten Schlauches mit dem Wasserbehälter (1) verbundenen
Spritzdüse (3) zur Erzeugung eines Wasserstrahls, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät ferner versehen ist mit mindestens einem aussen anschliessbaren druckfesten
geschlossenen Additivbehälter (8, 9) für ein fluides Additiv, mit einem im Bereich
der Spritzdüse (3) vorgesehenen umschaltbaren Ventil (27) und mit einem weiteren formfesten
Schlauch, der jeweils einen Additivbehälter (8, 9) mit dem umschaltbaren Ventil (27)
verbindet, wobei das Ventil (27) mindestens eine Stellung aufweist, in der das in
einem Additivbehälter (8, 9) befindliche fluide Additiv dem Wasserstrahl beimischbar
ist.
2. Feuerlöschgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Additivbehälter (8, 9) mit der Druckgasflasche (2) verbindbar ist.
3. Feuerlöschgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Additivbehälter (8, 9) parallel zu dem Wasserbehälter (1) mit der Druckgasflasche
(2) verbindbar ist, dass der Wasserbehälter (1) eine mittels eines Verschlussdeckels
(4) verschliessbare Wassereinfüllöffnung aufweist, so dass durch Öffnung einer Entlüftungsvorrichtung
des Wasserbehälters (1) sowohl Wasserbehälter (1) als auch Additivbehälter (8, 9)
von dem Betriebsdruck entlastet werden.
4. Feuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Additivbehälter (8, 9) mit einer Schnellkupplung (14, 15, 16, 17) an dem Gerät
befestigbar ist.
5. Feuerlöschgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Additivbehälter (8, 9) mit unterschiedlichen Schnellkupplungen (14, 15, 16,
17) an dem Gerät befestigbar sind, so dass vertauschungsfrei zwei unterschiedliche
Additive vorhersehbar sind.
6. Feuerlöschgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Additivbehälter (8, 9) über eine untere Schnellkupplung (15, 17) mit dem weiteren
formfesten Schlauch und über eine obere Schnellkupplung (14, 16) mit der Druckgasflasche
(2) verbindbar ist.
7. Feuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (27) eine Nullstellung zur Abgabe des reinen Wasserstrahls sowie zwei
Stellungen zur Abgabe und Beimischung des jeweils in dem einen oder in dem anderen
Additivbehälter (8, 9) befindlichen fluiden Additivs zu dem Wasserstrahl aufweist.
8. Feuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Additivbehälter (8, 9) ein zehntel bis ein dreissigstel des Volumens des Wasserbehälters
(1) aufweist.
9. Feuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das jedem Additivbehälter (8, 9) zugeordnete Schlauchsystem beim anstehenden Betriebsdruck
eine Abgabe des in ihm enthaltenen fluiden Additivs in einer Zeit gestattet, die höchstens
der Abgabezeit des Wassers aus dem Wasserbehälter (1) entspricht, so dass nach Entleerung
des Wasserbehälter (1) nach und bei der Benutzung der durch das Ventil (27) zugeordnete
Additivbehälter (8, 9) sicher leer ist.