(19)
(11) EP 1 950 168 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.07.2008  Patentblatt  2008/31

(21) Anmeldenummer: 07122680.7

(22) Anmeldetag:  07.12.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 11/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 24.01.2007 EP 07101111

(71) Anmelder: INVENTIO AG
6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Schüpfer, Marco
    8911, Rifferswil (CH)

(74) Vertreter: Blöchle, Hans et al
Inventio AG, Seestrasse 55, Postfach
6052 Hergiswil/NW
6052 Hergiswil/NW (CH)

   


(54) Rahmen für einen Aufzug


(57) Bei diesem Doppeldeckaufzug (1) wird eine obere Kabine (2) und eine untere Kabine (3) von einem gemeinsamen, rechteckförmigen Rahmen (4) getragen. Der Rahmen besteht aus einem oberen Joch (5), einem mittleren Joch (6), einem unteren Joch (7) und Seitenschildern (8). Je Führungsschiene (9) ist am Ende der Rahmenlängsseite bzw. am oberen Joch (5) und am unteren Joch (7) eine erste Rollenführung (10) vorgesehen. Am mittleren Joch (6) ist je Führungsschiene (9) eine zweite Rollenführung (14) vorgesehen. Die zweiten Rollenführungen (14) verbessern die Steifigkeit und erhöhen die Eigenfrequenz des Rahmens (4).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Rahmen für einen Aufzug mit mindestens einer am Rahmen angeordneten Aufzugskabine, wobei der Rahmen entlang von Führungsschienen verfahrbar ist und zur Führung des Rahmens je Führungsschiene am Ende der Rahmenlängsseite erste Führungen aufweist.

[0002] Eine in einem Aufzugsschacht verfahrbare Aufzugskabine wird beim Verfahren entlang von Führungsschienen geführt. An den Ecken des Kabinenrahmens angeordnete Gleitführungen oder Rollenführungen gleiten bzw. rollen an den präzise ausgerichteten Führungsschienen und geben der Aufzugskabine in horizontaler Richtung einen sicheren Halt. Bei Doppelstockkabinen ist üblicherweise ein Rahmen für beide Kabinen vorgesehen, bestehend aus einem oberen Joch, einem mittleren Joch und einem unteren Joch, wobei die Rahmenaufhängung am oberen Joch erfolgt, die obere Kabine vom mittleren Joch und die untere Kabine vom unteren Joch getragen wird. An den Ecken des Rahmens angeordnete Rollenführungen führen den gesamten Rahmen an den Führungsschienen.

[0003] Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Rahmen zu schaffen, der entlang von Führungsschienen stabil führbar ist.

[0004] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.

[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass insbesondere bei einem Rahmen einer Doppeldeckkabine oder Mehrdeckkabine oder eines Gegengewichtes die Eigenfrequenz des Rahmens und die Steifigkeit erhöht wird. Die durch lange Rahmen bedingte tiefe Eigenfrequenz kann angehoben werden und somit der Fahrkomfort verbessert werden. Ausserdem wird die Rahmensteifigkeit verbessert ohne den Rahmen schwerer zu bauen.

[0006] Der für einen Aufzug mit mindestens einer Aufzugskabine oder für ein Gegengewicht vorgesehene Rahmen ist entlang von Führungsschienen verfahrbar, wobei zur Führung des Rahmens je Führungsschiene am Ende der Rahmenlängsseite erste Führungen vorgesehen sind und wobei entlang der Rahmenlängsseite je Führungsschiene mindestens eine weitere Führung vorgesehen ist.

[0007] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.

[0008] Es zeigen:

Fig. 1 einen Doppeldeckaufzug,

Fig. 2 einen Ausschnitt A des Doppeldeckaufzuges und

Fig. 3 einen Ausschnitt B des Doppeldeckaufzuges.



[0009] Fig. 1 zeigt einen Doppeldeckaufzug 1 mit einer oberen Kabine 2 und einer unteren Kabine 3, die von einem gemeinsamen, rechteckförmigen Rahmen 4 getragen werden. Der Rahmen 4 besteht aus einem oberen Joch 5, einem mittleren Joch 6, einem unteren Joch 7 und Seitenschildern 8, wobei die Seitenschilder 8 in Verbindung stehen mit dem oberen Joch 5, dem mittleren Joch 6 und dem unteren Joch 7. Die Rahmenlängsseite wird je durch ein Seitenschild 8 gebildet und verläuft parallel zur Führungsschiene 9. Die Führungsschienen 9 sind an nicht dargestellten Schachtwänden angeordnet. Die obere Kabine 2 wird getragen vom mittleren Joch 6 und die untere Kabine 3 wird getragen vom unteren Joch 7.

[0010] Der Rahmen 4 ist am oberen Joch 5 aufgehängt, an dem beispielsweise eine Tragmittelendverbindung oder eine Umlenkrolle angeordnet ist. Das obere Joch kann auch dreieckförmig ausgeführt sein, wobei das gezeigte Joch 5 eine Seite des Dreicks bildet. Das Dreieck kann gleichschenklig oder gleichseitig sein. An der dem Joch 5 gegenüberliegenden Ecke des Dreiecks ist bei dieser Ausführungsvariante die Tragmittelendverbindung oder die Umlenkrolle angeordnet. Das Tragmittel ist über eine Treibscheibe und/oder eine Umlenkscheibe geführt und steht in Verbindung mit einem Gegengewicht. Rahmen 4 und Gegengewicht bewegen sich gegenläufig. Tragmittel, Tragmittelendverbindung, Treibscheibe, Umlenkrollen und Gegengewicht sind nicht dargestellt. Je Führungsschiene 9 ist am Ende der Rahmenlängsseite bzw. am oberen Joch 5 und am unteren Joch 7 eine erste Rollenführung 10 vorgesehen. Die Rollenführung 10 besteht aus einer am freien Schenkel der Führungsschiene 9 stirnseitig abrollenden Rolle 10.1 und aus einer je Seite des freien Schenkels abrollenden Rolle 10.2,10.3. Die Rolllenführung 10 kann auch aus beispielsweise sechs Rollen bestehen. Am unteren Joch 7 angeordnet sind auch Sicherheitseinrichtungen wie Fangvorrichtung 11 oder Puffer 12.

[0011] Am mittleren Joch 6 ist je Führungsschiene 9 eine zweite Rollenführung 14 vorgesehen. Einzelheiten sind in den Ausschnitten A und B dargestellt. Die Rollenführungen 14 verbessern die Steifigkeit und erhöhen die Eigenfrequenz des Rahmens 4.

[0012] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt A des Doppeldeckaufzuges 1. Die zweite Rollenführung 14 der einen Führungsschiene 9 ist am mittleren Joch 6 mittels einer Konsole 15 angeordnet und besteht aus drei Rollen. Am freien Schenkel 16 der Führungsschiene 9 ist eine auf der einen Seite 16.1 abrollende erste Rolle 14.1 und eine auf der anderen Seite abrollende zweite Rolle 14.2 und eine an einer Stirnseite 16.3 des freien Schenkels 16 abrollende dritte Rolle 14.3 vorgesehen. Üblicherweise bestehen die Rollen 14.1,14.2,14.3 aus einem an einer Felge angeordneten Reifen, der am freien Schenkel 16 der Führungsschiene 9 abrollt. Die Rollenführung 14 kann auch aus beispielsweise sechs Rollen bestehen.

[0013] Fig. 3 zeigt den Ausschnitt B mit der am mittleren Joch 6 angeordneten zweiten Rollenführung 14 der anderen Führungsschiene 9. Die Rollenführungen 14 beider Führungsschienen 9 sind gleich aufgebaut.

[0014] Anstelle der zweiten Rollenführung 14 kann auch eine Gleitführung vorgesehen sein. Üblicherweise besteht eine Gleitführung aus einem mittels U-Profil gehaltenen Gleitbelag, der den freien Schenkel 16 umfasst. Der Gleitbelag kann auch als Schmierstoffspender ausgebildet sein. Entlang der Rahmenlängsseite können je Führungsschiene weitere Rollenführungen oder Gleitführungen vorgesehen sein. Die weiteren Führungen können auch als Notführungen ausgebildet sein, die bei Normalbetrieb keinen Kontakt mit der Führungsschiene 9 haben. Falls grosse Kräfte, beispielsweise bei Erdbeben auf den Rahmen 4 einwirken und ihn zu sehr auslenken, führen die Notführungen beispielsweise als Gleitführungen den Rahmen 4 zusätzlich an den Führungsschienen 9. Die Notführung kann als U-Profil ausgebildet sein, das den freien Schenkel 16 bei Normalbetrieb beabstandet umfasst. Das U-Profil kann aus Metall oder Kunststoff sein.

[0015] Die oben dargestellte Anordnung der Führungen am Rahmen kann auch bei Rahmen für nur eine Kabine oder bei einem Rahmen für ein Gegengewicht angewendet werden.


Ansprüche

1. Rahmen (4) für einen Aufzug (1) mit mindestens einer am Rahmen (4) angeordneten Aufzugskabine (2,3) oder für ein Gegengewicht, wobei der Rahmen (4) entlang von Führungsschienen (9) verfahrbar ist und zur Führung des Rahmens (4) je Führungsschiene (9) am Ende der Rahmenlängsseite erste Führungen (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass entlang der Rahmenlängsseite je Führungsschiene (9) mindestens eine weitere Führung (14) vorgesehen ist.
 
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führung eine Rollenführung (14) oder eine Gleitführung ist.
 
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Rolle (14.1,14.2,14.3) der Rollenführung (14) als Felge mit Reifen ausgebildet ist, der am freien Schenkel (16) der Führungsschiene (9) abrollt.
 
4. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitführung einen mittels U-Profil gehaltenen Gleitbelag aufweist, der den freien Schenkel (16) der Führungsschiene (9) umfasst.
 
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gleitbelag als Schmierstoffspender ausgebildet ist.
 
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Führung als Notführung ausgebildet ist, die bei auf den Rahmen (4) einwirkenden grossen Kräften als Führungen den Rahmen (4) zusätzlich an den Führungsschienen (9) führen.
 
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Notführung als U-Profil ausgebildet ist, das den freien Schenkel (16) der Führungsschiene (9) bei Normalbetrieb beabstandet umfasst.
 
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das U-Profil aus Metall oder Kunsstoff ist.
 
9. Aufzugskabine oder Gegengewicht mit Rahmen (4) nach den Ansprüchen 1 bis 8.
 
10. Aufzug mit mindestens einer Aufzugskabine und Gegengewicht nach Anspruch 9.
 




Zeichnung










Recherchenbericht