(19)
(11) EP 1 964 808 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.09.2008  Patentblatt  2008/36

(21) Anmeldenummer: 08001147.1

(22) Anmeldetag:  22.01.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66C 23/80(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 28.02.2007 DE 202007002941 U
03.04.2007 DE 202007004922 U

(71) Anmelder: Liebherr-Werk Nenzing GmbH
6710 Nenzing (AT)

(72) Erfinder:
  • Streitz, Holger, Dipl.-Ing.
    6713 Ludesch (AT)
  • Woide, Jens, Dipl.-Ing.
    6710 Nenzing (AT)

(74) Vertreter: Laufhütte, Dieter et al
LORENZ - SEIDLER - GOSSEL Widenmayerstrasse 23
D-80538 München
D-80538 München (DE)

 
Bemerkungen:
Ein Antrag gemäss Regel 139 EPÜ auf Berichtigung der Zeichnungen liegt vor. Über diesen Antrag wird im Laufe des Verfahrens vor der Prüfungsabteilung eine Entscheidung getroffen (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-V, 3.).
 


(54) Abstützplatte


(57) Die Erfindung betrifft eine Abstützplatte (1), welche lösbar mit einem Abstützzylinder (2) verbindbar ist, wobei die lösbare Verbindung über eine Schnappverbindung erfolgt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abstützplatte, welche lösbar mit einem Abstützzylinder verbindbar ist. Solche Abstützplatten werden bei einer Vielzahl von Geräten wie z. B. Mobilkränen, Reachstackern, Baggern und anderen Umschlaggeräten eingesetzt, welche über Abstützzylinder in ihrer Arbeitsposition abgestützt werden. Die Abstützplatten sorgen für einen sicheren Stand der Geräte sowie dafür, dass ein maximal zulässiger Bodendruck nicht überschritten wird.

[0002] Bekannte Abstützplatten aus Kunststoff werden üblicherweise über zwei Steckbolzen am Abstützkopf des Abstützzylinders befestigt, während Stahlabstützplatten üblicherweise einen Verriegelungsmechanismus mit Schiebe- und Bolzverbindungen aufweisen. Diese Verriegelungsmechanismen zwischen Abstützplatte und Abstützzylinder sind aber relativ schwer, teuer und kompliziert. Zudem weisen sie Teile wie z. B. die Schiebebolzen auf, welche verloren gehen können. Dabei ist die Montage und Demontage der Abstützplatten kompliziert, weil der Abstützkopf erst hydraulisch in eine Aufnahmepfanne an der Abstützplatte gefahren werden muss, um dann in dieser Position manuell verriegelt zu werden. Außerdem ist der Verdrehwinkel zwischen Abstützzylinder und Abstützplatte durch die Steckbolzen bzw. den Verriegelungsmechanismus stark eingeschränkt.

[0003] Insbesondere bestand bei den bisher für Reachstacker verwendeten Kunststoffabstützplatten mit Steckbolzen das Problem, dass die Abstützplatten weiter als die Räder über den Reachstacker hinausragen. Hierdurch können beim Heranfahren an eine Hindernis die Abstützplatten selbst oder das Hindernis (z. B. ein Container) beschädigt werden. Die Lage der Abstützplatten ist jedoch geometrisch durch die Kippkante und den Platzbedarf bestimmt, so dass die Abstützplatten nicht weiter nach innen verlegt werden können. Auch die Größe der Abstützplatten ist über den maximal zulässigen Bodendruck festgelegt und kann deshalb nicht verkleinert werden. Eine stärkere Verdrehbarkeit der Abstützplatte gegenüber dem Abstützzylinder wäre deshalb von großem Vorteil, da so die Abstützplatte beim Heranfahren an ein Hindernis lediglich verdreht würde und dieses nicht mehr beschädigen könnte.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Abstützplatte zur Verfügung zu stellen, welche einfach aufgebaut und montierbar ist, kostengünstig herzustellen ist, sowie einen großen Verdrehwinkel zum Abstützzylinder aufweist.

[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe von einer Abstützplatte gemäß Anspruch 1 gelöst. Bei der erfindungsgemäßen Abstützplatte erfolgt hierzu die lösbare Verbindung über eine Schnappverbindung. Hierdurch werden keine zusätzlichen Verriegelungselemente wie z. B. Steckbolzen benötigt, welche verloren gehen könnten. Vielmehr kann die Abstützplatte allein durch hydraulisches Verfahren des Abstützzylinders gegen die Abstützplatte mit dieser verbunden werden, ohne dass ein manuelles Verriegeln nötig wäre. Ebenso kann die Demontage der Abstützplatte vom Zylinder durch ein einfaches Verfahren des Abstützzylinders erfolgen, ohne dass eine manuelle Entriegelung nötig wäre. Damit ist über die Schnappverbindung auch eine werkzeuglose Montage und Demontage der erfindungsgemäßen Abstützplatte möglich Zudem ergibt sich durch den Wegfall dieser Verriegelungselemente die Möglichkeit, die Abstützplatte stärker gegen den Abstützzylinder zu verdrehen. Weiterhin erlaubt der Wegfall der bisher verwendeten Verriegelungsmechanismen eine Gewichtsreduzierung sowie eine kostengünstige Produktion.

[0006] Vorteilhafterweise weist die erfindungsgemäße Abstützplatte dabei eine Aufnahmepfanne zur Aufnahme eines Abstützkopfes des Abstützzylinders auf. Der üblicherweise am Zylinderkolben angebrachte Abstützkopf des Abstützzylinders wird dabei in die Aufnahmepfanne eingeführt und über die Schnappverbindung lösbar mit der Abstützplatte verbunden. Eine manuelle Verriegelung nach Einführen des Abstützkopfes in die Aufnahmepfanne wie im Stand der Technik ist damit nicht mehr nötig, da die Verbindung der beiden Elemente mit Einführen des Abstützkopfes in die Abstützpfanne automatisch über die Schnappverbindung erfolgt. Ebenso erfolgt das Lösen der Verbindung beim Herausziehen des Abstützkopfes aus der Abstützpfanne wiederum ohne manuelles Zutun. Während sich der Abstützzylinder auf die Abstützpfanne stützt, nimmt die Aufnahmepfanne die Kräfte vom Abstützkopf des Abstützzylinders auf und verteilt sie auf die Standfläche der Abstützplatte. Die Aufnahmepfanne ist dabei vorteilhafterweise auf der der Standfläche gegenüber liegenden Seite der Abstützplatte angeordnet.

[0007] Vorteilhafterweise weist die Aufnahmepfanne einen Hinterschnitt auf, welcher im Zusammenspiel mit dem Abstützkopf die Schnappverbindung bildet. Der Hinterschnitt kann entweder durch die Form der Aufnahmepfanne selbst gebildet werden, oder aber durch ein überkragendes Element. Wird der Abstützkopf in die Aufnahmepfanne eingeführt, verformt oder bewegt sich der Hinterschnitt und gibt so den Zugang für den Abstützkopf frei. Befindet sich der Abstützkopf ganz in der Aufnahmepfanne, bewegt sich der Hinterschnitt in seine ursprüngliche Position zurück und hält die Abstützplatte durch Formschluß am Abstützzylinder. Zum Lösen der Verbindung wird der Abstützkopf wieder aus der Aufnahmepfanne herausgezogen, wobei der Hinterschnitt wiederum entsprechend bewegt oder verformt wird. Ein mechanisches Verriegeln und Entriegeln von Abstützkopf und Abstützplatte kann so vollkommen entfallen.

[0008] Vorteilhafterweise ist dabei der Hinterschnitt elastisch und/oder beweglich ausgeführt. Wird der Hinterschnitt durch die Form der Aufnahmepfanne gebildet, ist der Hinterschnitt vorteilhafterweise aus einem elastischen Material gebildet. Wird der Hinterschnitt von einem separaten Element gebildet, kann dieses Element entweder selbst aus einem elastischen Material bestehen oder aber beweglich ausgeführt sein und mit einem elastischen Element zusammenwirken. Die zum Verformen oder Bewegen des Hinterschnitts nötigen Kräfte können dabei relativ groß sein, da das Einführen des Abstützzylinders in die Aufnahmepfanne über das Verfahren des Zylinderkolbens des Abstützzylinders erfolgt. Ebenso kann das Lösen der Abstützplatte vom Abstützzylinder über ein Verfahren des Kolbens erfolgen. Hierdurch ist eine sichere Verbindung zwischen Abstützzylinder und Abstützplatte gegeben.

[0009] Vorteilhafterweise ist dabei der Hinterschnitt einstückig mit der Aufnahmepfanne ausgeführt. Der Hinterschnitt wird dabei vorteilhafterweise von der Form der Aufnahmepfanne bestimmt, welche vorteilhafterweise aus einem elastischen Material gebildet ist. Hierdurch läßt sich ohne jegliche beweglichen Teile eine sichere und einfache Schnappverbindung herstellen, welche zudem kostengünstig produziert werden kann. Allerdings ist es alternativ auch möglich, dass der Hinterschnitt und/oder die gesamte Abstützplatte aus mehreren Teilen zusammengebaut sind.

[0010] Vorteilhafterweise ist dabei der Abstützkopf in der Aufnahmepfanne verdrehbar. Da keine zusätzlichen Verriegelungselemente notwendig sind, steht hierfür ausreichend Platz zur Verfügung.

[0011] Vorteilhafterweise bilden dabei die Aufnahmepfanne und er Abstützkopf ein Kugelgelenk. Die Aufnahmepfanne weist hierfür eine Aufnahme für einen kugelförmigen Bereich des Abstützkopfes auf, welche vorteilhafterweise im wesentlichen halbkugelförmig geformt ist. Der Hinterschnitt wird nun entweder über elastische oder bewegliche Elemente oberhalb des Randes dieser Halbkugel gebildet, oder aber dadurch, dass die Innenfläche der Aufnahme einem Kugelflächensegment entspricht, welches mehr als nur die Hälfte einer Kugeloberfläche ausmacht. Die an die Halbkugel anschließenden Randbereiche des Kugelflächensegments bilden den Hinterschnitt, der den Kugelkopf des Abstützzylinders an der Abstützplatte hält. Das Kugelgelenk ermöglicht dabei eine besonders große Verdrehbarkeit von Abstützplatte und Abstützzylinder.

[0012] Vorteilhafterweise besteht die erfindungsgemäße Abstützplatte aus einem elastischen Material, insbesondere aus Kunststoff. Damit kann die Schnappverbindung z. B. allein über die Flexibilität des Materials, aus welchem die Abstützplatte hergestellt ist, und eine entsprechende Form der Abstützplatte gebildet sein. So läßt sich die erfindungsgemäße Schnappverbindung auf einfache und kostengünstige Art und Weise herstellen, insbesondere wenn Kunststoff zum Einsatz kommt, welcher ohnehin flexibel ist und mit welchem die für die Schnappverbindung notwendige Form der Abstützplatte problemlos erzeugt werden kann.

[0013] Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Abstützplatte dabei einstückig ausgeführt. Dies ermöglicht eine ebenso einfache wie stabile Konstruktion, welche kostensparend hergestellt werden kann. Alternativ ist es aber auch denkbar, eine aus mehreren Teilen zusammengesetzte Abstützplatte zu verwenden.

[0014] Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin eine Abstreifvorrichtung zum Ablösen einer der oben beschriebenen Abstützplatten vom Abstützzylinder, welche beim Einfahren des Zylinderkolbens des Abstützzylinders die Abstützplatte vom Abstützzylinder abstreift. So läßt sich die erfindungsgemäße Abstützplatte nicht nur einfach durch Ausfahren des Zylinderkolbens montieren, sondern durch Einfahren des Zylinderkolbens auch einfach wieder demontieren.

[0015] Vorteilhafterweise wird die Abstreifvorrichtung dabei zwischen Abstützzylinder und Abstützplatte angeordnet, so dass die Abstützplatte beim Einfahren des Zylinderkolbens des Abstützzylinders gegen die Abstreifvorrichtung fährt. Durch weiteres Einfahren des Zylinderkolbens wird so der Abstützkopf aus der Aufnahmepfanne herausgezogen.

[0016] Die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung kann dabei fest mit dem Abstützzylinder und/oder dem Gerät verbunden sein. So kann die Abstützplatte ohne weitere Elemente schnell und einfach montiert und demontiert werden. Die Abstreifvorrichtung kann dabei entweder am Zylinder selbst oder auch an benachbarten Bauteilen des Fahrzeugs befestigt sein.

[0017] Alternativ kann die Abstreifvorrichtung jedoch auch ein separates Element bilden. Insbesondere hat dies den Vorteil, dass auch bestehende Abstützzylinder mit der erfindungsgemäßen Abstützplatte und Abstreifvorrichtung nachgerüstet werden können. Dabei weist die Abstreifvorrichtung vorteilhafterweise eine längliche Aufnahme auf, mit welcher sie seitlich auf den Zylinderkolben des Abstützzylinders aufgeschoben werden kann. Wird der Zylinderkolben nun eingefahren, fährt die Abstützplatte gegen die Abstreifvorrichtung und wird so vom Abstützkopf des Abstützzylinders gelöst.

[0018] Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin ein Set aus einer erfindungsgemäßen Abstützplatte und einer erfindungsgemäßen Abstreifvorrichtung. Durch dieses Set ergibt sich eine leicht zu montierende und demontierende Abstützplatte, wobei das Set z. B. auch zum Nachrüsten von bestehenden Geräten verwendet werden kann.

[0019] Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin einen Abstützzylinder mit einer erfindungsgemäßen Abstützplatte und/oder einer erfindungsgemäßen Abstreifvorrichtung. Ein solcher Zylinder hat die bereits oben beschriebenen Vorteile, wobei die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung vorteilhafterweise fest mit dem Abstützzylinder verbunden ist.

[0020] Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin ein Gerät, insbesondere ein verfahrbares Gerät, mit einem oder mehreren Abstützzylindern und den erfindungsgemäßen Abstützplatten. Vorteilhafterweise weist ein solches Gerät auch die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung auf. Die Abstreifvorrichtung ist dabei vorteilhafterweise fest mit dem Abstützzylinder und/oder mit dem Gerät verbunden. Die Geräte, bei welchen die vorliegende Erfindung mit besonderem Nutzen zum Einsatz kommen kann, sind alle solchen, welche über Abstützzylinder abgestützt werden. Insbesondere kann die vorliegende Erfindung mit besonderen Vorteilen bei Umschlaggeräten, Reachstackern, Kränen, Baggern und Flurförderzeugen zum Einsatz kommen.

[0021] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels sowie Zeichnungen näher beschrieben.

[0022] Dabei zeigen
Figur 1
eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung,
Figur 2
eine Schnittansicht durch das Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Figur 3
eine vergrößerte Schnittansicht der erfindungsgemäßen Schnappverbindung, und
Figur 4
eine Schnittansicht durch das Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit Abstreifvorrichtung.


[0023] Figur 1 zeigt einen Abstützzylinder 2 mit der erfindungsgemäßen Abstützplatte 1. Der Abstützzylinder 2 ist dabei über Bolzen 15 mit einem Trägerelement 20 eines verfahrbaren Gerätes, hier eines Reachstackers, verbunden. Der Abstützzylinder ist dabei vertikal ausgerichtet und umfaßt den mit dem verfahrbaren Gerät verbundenen Zylinder 3 sowie den hydraulisch verstellbaren Zylinderkolben 4. Am unteren Ende des Zylinderkolbens 4 befindet sich der Abstützkopf 5 des Abstützzylinders, welcher über eine Schnappverbindung mit der Abstützplatte 1 verbindbar ist. Zum Abstützen den Gerätes in einer Arbeitsposition wird dabei der Zylinderkolben 4 des Abstützzylinders 2 ausgefahren, bis das verfahrbare Gerät auf dem Abstützzylinder ruht. Die Abstützplatte verteilt dabei das auf dem Abstützzylinder ruhende Gewicht des verfahrbaren Gerätes auf ihrer Standfläche. Das verfahrbare Gerät umfasst dabei üblicherweise 4 Abstützzylinder, auf welchen es in der Arbeitsposition ruht.

[0024] Der Aufbau der Abstützplatte 1 ist dabei insbesondere aus den Schnittansichten in Figur 2 und Figur 3 zu sehen. Die Abstützplatte 1 umfasst auf ihrer Unterseite eine Standfläche 11, mit welcher sie auf den Boden aufgesetzt wird. Auf ihrer Oberseite weist die erfindungsgemäße Abstützplatte 1 schräge Seitenflächen 13 auf, welche vom äußeren Rand der Abstützplatte schräg nach innen und oben verlaufen. Die Aufnahmepfanne 6 der erfindungsgemäßen Abstützplatte befindet sich in der Mitte der Oberseite und ist nach oben hin offen. Die Aufnahmepfanne 6 weist dabei eine im wesentlichen halbkugelförmige Innenfläche auf, welche zusammen mit dem Kugelkopf 5 des Abstützzylinders ein Kugelgelenk bildet. Die Innenfläche der Aufnahmepfanne 6 geht dabei etwas über eine Halbkugel hinaus, so dass sie einem Kugelflächensegment entspricht, welches mehr als nur die Hälfte einer Kugeloberfläche ausmacht. Die über eine Halbkugel hinausgehenden Randbereiche des Kugelflächensegments bilden den Hinterschnitt 7, welcher den Kugelkopf 5 an der Abstützplatte hält. Diese einstückige Ausführung von Aufnahmepfanne 6 und Hinterschnitt 7 ergibt eine einfache und kostengünstige Konstruktion, welche dennoch eine optimale Verdrehbarkeit der Abstützplatte gegen den Abstützzylinder ermöglicht.

[0025] Die Seitenwände der Aufnahmepfanne 6, welche den Hinterschnitt 7 tragen, werden dabei von einem im wesentlichen ringförmigen Element 12 gebildet, welches aus der Oberfläche der Abstützplatte herausragt. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass zum bewegen des Hinterschnitts 7 nur das ringförmige Element 12 verformt werden muss, so dass über dessen Wandstärke die zum Öffnen oder Schließen der Schnappverbindung notwendige Kraft unabhängig von der Größe des Hinterschnitts eingestellt werden kann.

[0026] Die erfindungsgemäße Abstützplatte besteht aus Kunststoff, so dass insbesondere das ringförmige Element 12, an welchem sich der Hinterschnitt 7 befindet, elastisch ist. Zur Montage der Abstützplatte wird die Aufnahmepfanne 6 unter dem Abstützkopf 5 des Abstützzylinders 2 positioniert und der Zylinderkolben 4 abgesenkt. Der Abstützkopf 5 dehnt dabei den ringförmigen Bereich 12 soweit, bis der Kugelkopf 5 an dem Hinterschnitt 7 vorbei gleiten kann. Ist der Abstützkopf 5 ganz in die Aufnahmepfanne 6 hineingeschoben, verformt sich das elastische Material zurück, so dass der Hinterschnitt 7 den Abstützkopf nun an der Abstützplatte hält. Der Abstützkopf und die Aufnahmepfanne weisen dabei im wesentlichen den gleichen Radius auf, wobei der Radius der Aufnahmepfanne leicht größer sein kann als der des Abstützkopfes. So kann die Abstützplatte einfach gegen den Abstützzylinder verdreht werden.

[0027] Figur 3 zeigt nochmals in einer vergrößerten Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Schnappverbindung. Der Hinterschnitt 7 an der Aufnahmepfanne 6 der Abstützplatte hält dabei einen kugelförmigen Bereich des Abstützkopfes in der Aufnahmepfanne, so dass Abstützkopf und Aufnahmepfanne ein Kugelgelenk bilden. Die Aufnahmepfanne ist dabei nach oben offen und weist in ihrem oberen Randbereich einen zylinderförmigen Bereich 13 auf, welcher den Hinterschnitt 7 verstärkt. An den zylinderförmigen Bereich 13 schließt der kugelflächenförmige Aufnahmebereich 6 an, welcher größer ist als eine Halbkugel und so durch seine Form selbst den Hinterschnitt 7 bildet. Die Verdrehbarkeit der Abstützplatte am Abstützzylinder wird dabei lediglich durch die Dicke des Halses 11 des Abstützkopfes 5, die Höhe des zylinderförmigen Bereichs 13 sowie die Dicke der Wandung 12 der Aufnahmepfanne bestimmt.

[0028] Zur Montage der erfindungsgemäßen Anstützplatte muss diese lediglich unter dem Abstützzylinder platziert werden und der Abstützkopf 5 in die Aufnahmepfanne 6 der Abstützplatte geschoben werden, indem der Abstützzylinder ausgefahren wird. Die Schnappverbindung hält dann die Abstützplatte automatisch am Abstützzylinder, ohne dass eine manuelle Verriegelung notwendig wäre.

[0029] Die Demontage der erfindungsgemäßen Abstützplatte ist in Figur 4 zu sehen. Dabei kommt eine Abstreifvorrichtung 10 zum Einsatz, welche hier die Form eines Halbzylinders aufweist. Die Abstreifvorrichtung wird so seitlich auf den Zylinderkolben 4 aufgeschoben und befindet sich zwischen der Oberkante 8 der Abstützplatte und der Unterkante des Zylinders 3. Wird nun der Zylinderkolben 4 in den Zylinder 3 eingezogen, fährt die Abstützplatte 1 mit ihrer oberen Kante 8 gegen die Abstreifvorrichtung. Der Zylinderkopf kann nun durch weiteres Einfahren des Zylinderkolbens 4 aus der Aufnahmepfanne herausgezogen werden. Damit kann auch die Demontage der Abstützplatte ohne manuelles Zutun einfach über ein Verfahren des Abstützzylinders erfolgen.

[0030] Alternativ zu der hier gezeigten separaten Abstreifvorrichtung kann die Abstreifvorrichtung auch fest mit dem Abstützzylinder 2 verbunden werden. Die Abstreifvorrichtung kann dann auch einen durchgehenden unteren Rand aufweisen, gegen welchen die Oberkante 8 der Abstützplatte beim Einfahren des Zylinder 4 fährt. Ebenso können aber auch eine oder mehrere Vorsprünge am unteren Rand des Zylinders 3 angeordnet werden und als Abstreifvorrichtung dienen.

[0031] Durch die erfindungsgemäße Kugelgelenk-Schnappverbindung zwischen Abstützplatte und Abstützzylinder steht eine Abstützplatte, insbesondere eine Kunststoffabstützplatte, zur Verfügung, welche einen großen Verdrehwinkel mit dem Abstützzylinder aufweist. Zudem läßt sich die Abstützplatte werkzeuglos montieren und demontieren, wobei auch keine weiteren Bauteile, welche verloren gehen könnten, erforderlich sind. Die Abstützplatte ist dabei einstückig ohne jegliche bewegliche Teile und vorteilhafterweise aus Kunststoff ausgeführt, so dass Gewicht und Preis erheblich reduziert werden konnten.

[0032] Montage und Demontage erfolgen dabei durch Ein- und Ausfahren des Hydraulikzylinders, wobei zur Demontage die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung zum Einsatz kommt. Die erfindungsgemäße Abstützplatte kann dabei bei all den Geräten zum Einsatz kommen, bei welchen bisher Abstützplatten mit herkömmlichen Verriegelungsmechanismen verwendet wurden.


Ansprüche

1. Abstützplatte, welche lösbar mit einem Abstützzylinder verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die lösbare Verbindung über eine Schnappverbindung erfolgt.
 
2. Abstützplatte nach Anspruch 1, mit einer Aufnahmepfanne zur Aufnahme eines Abstützkopfes des Abstützzylinders.
 
3. Abstützplatte nach Anspruch 2, wobei die Aufnahmepfanne einen Hinterschnitt aufweist, welcher im Zusammenspiel mit dem Abstützkopf die Schnappverbindung bildet.
 
4. Abstützplatte nach Anspruch 3, wobei der Hinterschnitt elastisch und/oder beweglich ausgeführt ist.
 
5. Abstützplatte nach Anspruch 3, wobei der Hinterschnitt einstückig mit der Aufnahmepfanne ausgeführt ist.
 
6. Abstützplatte nach Anspruch 2, wobei der Abstützkopf in der Aufnahmepfanne verdrehbar ist.
 
7. Abstützplatte nach Anspruch 2, wobei Aufnahmepfanne und Abstützkopf ein Kugelgelenk bilden.
 
8. Abstützplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche aus einem elastischen Material, insbesondere Kunststoff.
 
9. Abstützplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, welche einstükkig ausgeführt ist.
 
10. Abstreifvorrichtung zum Ablösen einer Abstützplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche vom Abstützzylinder, welche beim Einfahren des Zylinderkolbens des Abstützzylinders die Abstützplatte vom Abstützzylinder abstreift.
 
11. Abstreifvorrichtung gemäß Anspruch 10, welche zwischen Abstützzylinder und Abstützplatte angeordnet wird und gegen welche die Abstützplatte beim Einfahren des Zylinderkolbens des Abstützzylinders fährt.
 
12. Abstreifvorrichtung gemäß Anspruch 10, welche fest mit dem Abstützzylinder und/oder dem Gerät verbunden ist.
 
13. Abstreifvorrichtung gemäß Anspruch 10, welche ein separates Element bildet.
 
14. Abstreifvorrichtung gemäß Anspruch 13, welche eine längliche Aufnahme aufweist, mit welcher sie seitlich auf den Zylinderkolben des Abstützzylinders aufgeschoben werden kann.
 
15. Set bestehend aus einer Abstützplatte und einer Abstreifvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
 
16. Abstützzylinder mit einer Abstützplatte und/oder einer Abstreifvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
 
17. Gerät, insbesondere verfahrbares Gerät mit einem oder mehreren Abstützzylindern nach Anspruch 16.
 




Zeichnung