(19) |
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(11) |
EP 1 964 978 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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03.09.2008 Patentblatt 2008/36 |
(22) |
Anmeldetag: 30.01.2007 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
(71) |
Anmelder: Josef Möbius Bau-Aktiengesellschaft |
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22549 Hamburg (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Möbius, Werner, Dipl.-Ing.
22559 Hamburg (DE)
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(74) |
Vertreter: Hauck Patent- und Rechtsanwälte |
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Neuer Wall 41 20354 Hamburg 20354 Hamburg (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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(54) |
Verfahren zur Errichtung einer Kaianlage und Kaianlage |
(57) Verfahren zur Errichtung einer Kaianlage, bei dem eine Wand (10) hergestellt wird,
die Wand (10) während des endgültigen Hinterfüllens mit Bodenmaterial mit Hilfe von
stabförmigen Ankern (22) mit hinterer Ankertafel rückwärtig verankert wird, wobei
das Bodenmaterial lagenweise verfüllt wird und nach der Errichtung einer Lage auf
dieser mehrere horizontale im Abstand voneinander angeordnete Ankerstäbe (22) unter
Wasser aufgelegt werden, die mit Ankertafeln an den Enden verbunden sind und an der
Rückseite der Wand (10) Befestigungsstellen vorgesehen werden, mit denen die Ankerstäbe
(22) verbunden werden und anschließend mindestens eine weitere Lage Bodenmaterial
auf die darunterliegende aufgebracht wird.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Errichtung einer Kaianlage nach
dem Patentanspruch 1.
[0002] Üblicherweise wird bei der Errichtung einer Kaianlage zunächst eine sogenannte Wand
errichtet. Als Spundwand besteht sie aus einzelnen Spundbohlen, die an den Seitenkanten
mittels Schlössern formschlüssig und abdichtend ineinandergreifen. Die Spundbohlen
sind so ausgeführt, daß sich im Querschnitt durch die Spundwand ein wellenförmiges
Profil ergibt. Es ist jedoch auch bekannt, Spundbohlen mit schweren, biegesteifen
Profilen, aus T- oder Doppel-T-Trägern, Kastenprofilen, Rohren, Betonfertigpfählen
oder anderen, ein hohes Biegemoment aufweisenden Konstruktionsteilen zu kombinieren,
wenn höhere Kräfte aufzunehmen sind. Hierbei werden im Wechsel die im Folgenden als
Tragbohlen benannten Tragelemente und die dazwischen eingebrachten Füllbohlen in den
tragfähigen Untergrund eingerammt. Nach Errichtung der Spundwand im Wasser ist die
landseitige Fläche zur Schaffung einer Kaianlage mit einem geeigneten, zumeist sandigrolligem
Material aufzufüllen. Anstelle einer Spundwand kann eine sog. Schlitzwand errichtet
werden. Sie wird vertikal abschnittsweise errichtet, wobei die vertikalen Abschnitte
durch geeignete Dichtungen gegeneinander abgedichtet sind. Die Abschnitte werden mit
einer geeigneten Bewehrung versehen, z.B. sog. Bewehrungskörben, die von oben in den
zuvor hergestellten Schlitz im Boden eingestellt werden. Herstellung und Aufbau einer
solchen Schlitzwand sind bekannt.
[0003] Die Wand ist durch Erd- und Verkehrslasten sowohl vertikal als auch horizontal erheblichen
Kräften ausgesetzt. In der Bauphase wirken Wasserkräfte von außen, wenn hinter der
Wand das Bodenmaterial entfernt und die Baugrube leer gepumpt wird. Danach ergeben
sich horizontale Kräfte zumeist aus dem Erddruck des aufgefüllten Bodenmaterials.
Es ist daher auch bereits bekannt, an der Rückseite der Wand Ankerstäbe anzubringen.
Sie bestehen aus einem längeren Stab oder einer längeren Stange, die an einem Ende
mit dem oberen Ende der Wand verbunden und schräg nach hinten und unten geführt ist.
Am anderen Ende ist eine Ankertafel oder -platte angebracht, die z.B. senkrecht zur
Längserstreckung des Ankerstabes angeordnet und im Boden versenkt wird. Je nach Länge
der Kaianlage wird eine größere Anzahl von derartigen Ankern in horizontalen Abständen
rückseitig an der Spundwand angebracht.
[0004] Für alle vorkommenden vertikalen und horizontalen Belastungen durch Verkehrslasten,
sowie Erd- und Wasserdruck sind die Spundbohlen oder ist die Schlitzwand zu dimensionieren.
Bei ausschließlicher Verankerung in Kopf- und Fußpunkt des Spundwandprofiles oder
der Schlitzwand werden vergleichsweise hohe Momente erzeugt; dies bedeutet einen entsprechend
hohen Material- und Herstellungsaufwand. Außerdem ist der Aufwand für das Eintreiben
dickwandiger Profile vergleichsweise hoch.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Errichten einer Kaianlage
anzugeben, mit dem die Dimensionierung der Wand optimiert und der Materialeinsatz
deutlich reduziert werden kann. Ferner soll die Anbringung der Anker kein Leerpumpen
der Baugrube erfordern.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Bodenmaterial zum Hinterfüllen der Spundwand
lagenweise horizontal oder in einer vorgegebenen Neigung aufgebracht. Nach Herstellung
einer Lage werden im Abstand angeordnete Ankerstäbe auf diese aufgelegt und mit einem
Ende mit der Rückseite der Wand verbunden. Das andere Ende des Ankerstabes ist mit
einer Ankertafel oder -platte verbunden. Anschließend wird die nächste Lage Bodenmaterial
auf die verlegten Ankerstäbe und -tafeln aufgebracht. Dabei können je nach Höhe der
Spundwand mehrere Lagen von Ankerstäben übereinander vorgesehen werden.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht z.B. den Einbau vergleichsweise leichterer
Trag- und Füllbohlen für die Kaianlage, da die bemessungsrelevanten Biegemomente und
Querkräfte durch die mehrlagige Rückverankerung reduziert werden. Dadurch ergibt sich
eine Ersparnis an Material und Herstellung. Ähnliches gilt für eine Schlitzwand.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, relativ wenig aufwendige Kaikonstruktionen
mit beliebigen Versprunghöhen zu errichten, wobei die erforderliche Biegesteifigkeit
der Wand, z.B. der verwendeten Stahlprofile maßgeblich durch die Anordnung der rückseitigen
Verankerungselemente bestimmt wird.
[0010] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird eine Schlitzwand hergestellt, die auf
der Innen- bzw. Rückseite in Abständen mit vertikalen Gleitprofilen versehen ist,
wobei die Ankerstäbe von oben annähernd horizontal abgesenkt und über eine gleitende
Verbindung mit den Gleitprofilen an diesen nach unten geführt werden bis zur Auflage
auf die darunter liegende Bodenschicht. Bei dieser Ausführung ist nicht erforderlich,
Wasser in der Baugrube, das sich normalerweise nach dem Bodenaushub in der Baugrube
sammelt, abzupumpen. Die Ankerstäbe werden über die gleitende Verbindung von oben
auf die Gleitprofile gesetzt und können dann nach unten gleiten bis in Höhe der Bodenschicht,
auf welcher die Ankerstäbe aufliegen. Der Wegfall des Leerpumpens hat mehrere Vorteile.
Der Aufwand für die installierte Pumpenleistung entfällt. Außerdem bildet der Wasserdruck
in der Baugrube, der auf die Rückseite der Wand wirkt, eine Gegenkraft zu dem Wasserdruck
auf der Außenseite der Wand. Es ist daher nicht nötig, die Wand im Hinblick auf die
in der Bauphase auftretenden Kräfte zu dimensionieren. Vielmehr reicht es aus, die
Dimensionierung auf die Verhältnisse nach Fertigstellung der Baukonstruktion abzustellen
und an den Verkehrslasten zu orientieren.
[0011] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird die gleitende Verbindung der Ankerstäbe
beim Absenken mittels eines Rüttlers unter Vibration gesetzt. Der Rüttler kann auf
das Verbindungsteil am Ankerstab einwirken und durch Vibration sicherstellen, daß
der Ankerstab leicht am Gleitprofil entlang gleitet bis in Höhe der darunterliegenden
Schicht. Auch die Ankertafel kann mit Hilfe eines Rüttlers eingerüttelt werden, wobei
die Ankerstäbe durch eine Schrägstellung der Ankertafel gespannt werden können. Eine
Alternative zum Spannen der Ankerstäbe sieht vor, Spannmittel im Zuge des Ankerstabes
anzuordnen. Hierzu können zum Beispiel Zylinderkonstruktionen verwendet werden, die
zum Beispiel hydraulisch oder mittels fließfähigem Beton betätigt werden, um die Ankerstäbe
nach dem Verlegen unter Zugspannung zu setzen. Herkömmliche Spannschlösser kommen
zumindest bei einer Verlegung der Anker unter Wasser nicht in Betracht.
[0012] Wird eine Wand als Spundwand durch Eintreiben von Spundbohlen gebildet, können vorher
an der Rückseite der Spundbohlen Befestigungsstellen angebracht sein. Vorzugsweise
sind wiederum Gleitprofile angebracht, um eine gleitende Verbindung zwischen den Ankern
und der Spundwand herzustellen, damit eine Verlegung auch unter Wasser möglich ist.
[0013] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Wand der Kaianlage aus Füll- und
Tragbohlen, die im Wechsel eingerammt werden und an denen landseitig die Ankerstäbe
an linienförmigen vertikalen Verankerungsschienen angreifen.
[0014] Bei einer Schlitzwand können ebenfalls horizontal beabstandete vertikale Gleitprofile
eingelassen sein, wobei die Ankerstäbe am zugeordneten Ende Gleitelemente aufweisen,
die gleitend mit dem Gleitprofil zusammenwirken. Die Gleitprofile können von Schienen
gebildet sein, die über eine vorgegebene Höhe an der Schlitzwand angebracht sind.
Eine Möglichkeit hierfür ergibt sich zum Beispiel bei Bewehrungskörben, die üblicherweise
in eine derartige Schlitzwand eingelassen sind. Die Schienen können bei der Erstellung
der Bewehrungskörbe angebracht werden und stehen anschließend nach dem Betonieren
entsprechend über die Wand vor. Alternativ können auch als Bewehrung Doppel-T-Träger
in die Schlitzwand eingebaut werden, die in horizontalen Abständen angeordnet sind
und mit denen vor dem Einbringen Gleitprofile durch Schweißung verbunden werden, die
sich über eine gewisse Höhe der Doppel-T-Profile erstrecken.
[0015] Es können verschiedene andere Befestigungsarten für die Ankerstäbe vorgesehen werden.
So können bereits vor dem Eintreiben der Trag- und Füllbohlen einer Spundwand Befestigungspunkte
an vorgegebenen Stellen der Bohlen angebracht werden. Dieses Verfahren hat jedoch
den Nachteil, daß das Auffüllen einer Schicht auf die Höhe der fixen Befestigungspunkte
hin erfolgen muß, was einen zusätzlichen Aufwand erfordern kann. Es ist daher von
Vorteil, wenn die Befestigungspunkte in vertikaler Richtung einer Trag-oder Füllbohle
nach deren Einbau im Erdreich festgelegt werden können, so daß ein Befestigungspunkt
an die Höhe einer aufgefüllten Schicht angepaßt werden kann. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, daß Laschen oder dergleichen durch einen Längsschlitz der Bohle
hindurch gesteckt werden. Eine alternative Ausgestaltung sieht die Erfindung dazu
vor: ein C-förmiges Gleitelement, das von oben auf den Untergurt der Tragbohle aufgeschoben
wird und das Befestigungsmittel an der Rückseite für die Ankerstange aufweist. Das
Befestigungsmittel kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung zwei parallel
beabstandete Laschen aufweisen mit jeweils einem Loch, durch das ein Bolzen gesteckt
werden kann. Der Bolzen erstreckt sich durch eine Öse oder einen Haken am zugeordneten
Ende der Ankerstange.
[0016] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind an der Rückseite der Tragbohle
vertikal sich erstreckende Spundwandschlösser angeschweißt. An den planmäßig in einem
vorgegebenen Winkel eingebauten Ankerstäben ist ein Haltebauteil angebracht, an dem
mindestens ein Abschnitt eines Spundwandschlosses begrenzter Länge befestigt ist.
Ein derartiger Spundwandschloßabschnitt kann von oben auf ein entsprechendes Spundwandschloß
an der Rückseite der Tragbohle aufgeschoben werden. Spundwandschlösser an den Kanten
von Spundbohlen sind an sich bekannt. Wird eine Spundbohle neben eine bereits eingetriebene
Spundbohle in das Erdreich eingetrieben, greifen die Spundwandschlösser benachbarter
Kanten komplementär ineinander. Auf diese Weise sind die Spundwandbohlen miteinander
zugfest verbunden. Bei der Erfindung wurde erkannt, dass sich Spundwandschlösser von
der Formgebung her auch für die Anbindung von Ankerstäben an der Rückseite einer Spundwand
eignen. Außerdem werden Spundwandschlösser als unabhängige Halbzeuge angeboten. Sie
können auf einfache Weise in einzelne Abschnitte unterteilt werden zwecks Anschweißung
am Haltebauteil. An der Rückseite der Tragbohlen, die bei größeren Geländesprüngen
zumeist Doppel-T-Profile sind, werden die Spundwandschlösser über die erforderliche
vertikale Länge angeschweißt.
[0017] Es versteht sich, daß die beschriebenen Spundwandschlösser auch an Bewehrungen für
Schlitzwände angebracht werden können.
[0018] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Haltebauteil über eine Bolzenverbindung
mit dem Ankerstab gelenkig verbunden. So kann das Haltebauteil mit geringem Aufwand
von oben in ein Spundwandschloss oder ein anderes Gleitprofil eingefädelt und nach
unten geschoben werden bis in die Höhe der Materiallage, auf der die Ankerstäbe aufgelegt
werden sollen.
[0019] Bei größeren zu übertragenden Kräften sind zwei parallel beabstandete Spundwandschloßabschnitte
am Haltebauteil angebracht, welche dann mit zwei parallelen Spundwandschlössern zusammenwirken,
die in vorgegebenem Abstand an der Rückseite der Tragbohlen angeschweißt sind.
[0020] Ein Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt einen Schnitt durch einen Teil einer Kaianlage vor der endgültigen Errichtung,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist.
- Fig. 2
- zeigt perspektivisch einen Teil der Spundwand mit Trag- und Füllbohlen nach Fig. 1
mit einer Ausführungsform für eine vertikal verschiebliche Befestigung eines Ankers.
- Fig. 3
- zeigt einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform eines Abschnitts einer Kaianlage
nach der Erfindung.
- Fig. 4
- zeigt die Seitenansicht der Darstellung nach Fig. 3.
- Fig. 5
- zeigt vergrößert den Verbindungsbereich eines Ankerstabs mit einem Haltepfahl.
- Fig. 6
- zeigt schematisch die Draufsicht auf eine Schlitzwand mit der Anbringung von Ankerstäben.
- Fig. 7
- zeigt ebenfalls eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte Schlitzwand mit
einer Anbringung von Ankerstäben ähnlich Figur 6.
[0021] In Fig. 1 ist eine Wand 10 zu erkennen, z.B. eine Schlitzwand oder eine Spundwand,
die aus einzelnen Spundbohlen besteht und in einen Untergrund eingetrieben ist. Die
Herstellung einer Schlitzwand wird als bekannt unterstellt. In Fig. 1 ist wasserseitig
Boden 12 und landseitig Boden 14 stehen gelassen. Es hängt von den Gegebenheiten des
Geländes ab, ob und wieviel Material auf beiden Seiten der Wand 10 entfernt wird,
bevor oder nachdem die Wand 10 errichtet worden ist. Hinter der Wand 10 ist Bodenmaterial,
z. B. aus rolligem Sand, aufzufüllen bis zu einer Höhe, die durch das Niveau 16 angedeutet
ist. Dies geschieht lagenweise. Zunächst wird eine erste Schicht 18 aufgefüllt. Anschließend
werden auf dieser horizontal beabstandet mehrere Anker 20 aufgelegt. Jeder Anker besteht
aus einem Ankerstab 22 und einer Ankertafel 24 am hinteren Ende. Das vordere Ende
des Stabes 22 ist mit der Wand 10 über eine gelenkige, vertikal verschiebliche, kraftschlüssige
Verbindung verbunden. Anschließend wird eine nächste Schicht 26 aufgefüllt und auf
dieser wiederum Ankerstäbe 22 aufgelegt, wie dies in Verbindung mit der Schicht 18
beschrieben wurde. Auf diese Schicht wird anschließend die Schicht 28 und schließlich
die Schicht 30 aufgebracht. Mithin sind in drei vertikal beabstandeten Ebenen parallel
beabstandete Ankerstäbe 22 aufgelegt mit jeweils einer Ankertafel 24, die sich annähernd
senkrecht zur Achse der Stäbe 22 erstreckt. Die Fläche einer Ankertafel ergibt sich
aus der statischen Berechnung.
[0022] Bei der Einbringung der Ankerstäbe 22 werden diese annähernd horizontal von oben
nach unten abgesenkt, vorzugsweise mit Hilfe von Kränen. Das wandseitige Ende der
Ankerstäbe 22 gleitet dabei an nicht gezeigten Gleitprofilen auf der Rückseite der
Wand 10 nach unten bis zum Erreichen der darunter liegenden Bodenschicht Daher kann
die Grube oberhalb der Bodenschicht 14, die zuvor hinter der Wand 10 gebildet wurde,
mit Wasser aufgefüllt sein. Die Verlegung der Anker kann daher unter Wasser erfolgen,
weil die Anker, wie beschrieben, von oben nach unten abgesenkt werden. Ein Trockenlegen
der Grube entfällt. Dadurch kann über das Wasser ein ausreichender Gegendruck für
Wasserdruck auf der Wasserseite der Wand 10 aufgebaut sein, sodaß die Wand 10 nicht
im Hinblick auf die Druckdifferenzen während der Bauphase ausgelegt sein muß. Damit
die wandseitigen Enden der Ankerstäbe 22 leichter von oben nach unten gleiten können,
können Rüttler eingesetzt werden, um die Reibung beim Gleiten von oben nach unten
zu minimieren. Die Ankertafeln 24 werden nach dem Aufsetzen auf die darunter liegende
Bodenschicht mit Hilfe eines geeigneten Rüttlers eingerüttelt,
[0023] In Fig. 2 ist eine Spundwand 10 aus zwei verschiedenen Profilen erstellt, nämlich
zum einen aus Doppel-T-förmigen Tragbohlen 30 und Z-förmigen Füllbohlen 32. Die Profile
30, 32 greifen in bekannter Weise, wie dies auch in Fig. 2 dargestellt ist, an den
Kanten über Spundwand- Schloßverbindungen 31 ineinander.
[0024] Bei der in Fig. 2 dargestellten Tragbohle ist ein in der Aufsicht C-förmiges Gleitelement
40 auf den Untergurt 34 von oben aufgeschoben. Auf der dem Untergurt 34 abgewandten
Seite des Verbindungssteges des Gleitelements sind wiederum parallel beabstandete
Laschen 42, 44 angebracht mit jeweils einem Loch, durch welches ein Bolzen 46 hindurchgeführt
ist, der sich durch eine Öse 48 eines Ankerstabes 50 erstreckt. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß das Gleitelement 40 eine beliebige Höhe und der Ankerstab einen
beliebigen Winkel zur Horizontalen einnehmen kann je nach Lage der Schicht, auf welche
die einzelnen Ankerstäbe 50 abgelegt werden sollen und die Anker können durch vertikales
Absenken auch ohne Taucherhilfe unter Wasser eingebaut werden.
[0025] Die Spundwand 10a nach den Figuren 3 bis 5 besteht, wie in Fig. 2 dargestellt, aus
Füllbohlen 32 und Tragbohlen, die in Fig. 3 aus zwei Doppel-T-Profilen 50, 52 zusammengesetzt
sind. Die Verbindung der Spundbohlenprofile 32 mit den entsprechenden Stegen der Tragbohlen
50, 52 erfolgt ebenfalls über Schloßverbindungen 31.
[0026] Wie in Fig. 3 zu erkennen, ist an der Rückseite des landseitigen Untergurtes der
Tragbohlen jeweils ein Spundwandschloß 54, 56 angeschweißt. Es erstreckt sich über
die Höhe der geplanten Verankerung der Tragbohlen 50 bzw. 52.
[0027] An der Rückseite der gezeigten Spundwand ist ein Haltebauteil 58 zu erkennen. Es
weist zwei parallele beabstandete Augenbleche 60 auf, die am vorderen Ende mit einer
Kopfplatte 62 verschweißt sind. Auf der Außenseite der Augenbleche 60 sind oben und
unten Aussteifungsbleche 64, 66 angeschweißt. Innen sind die Augenbleche 60 durch
ein Aussteifungsblech 68 verbunden. Durch die Augenbleche 60 erstreckt sich ein kreisförmiger
Durchgang, in dem ein Bolzen 70 aufgenommen ist. Der Bolzen erstreckt sich durch ein
Auge 72 am Ende eines Ankerstabs 74.
[0028] Wie sich aus Figur 4 ergibt, hat das Haltebauteil 58 eine begrenzte Höhe. An der
Vorderseite der Kopfplatte sind zwei Spundschloßabschnitte 76, 78 angeschweißt. Ihr
Abstand ist derart, dass die Spundwandschloßabschnitte 76, 78 passend in die komplementären
Spundwandschlösser 54, 56 eingreifen können, wenn das Haltebauteil 58 von oben nach
unten entlang der Tragbohlen bewegt wird. Auf diese Weise sind Haltebauteil und Tragbohlen
10a miteinander kraftschlüssig verbunden. Bei dem Aufschieben der Spundwandschloßabschnitte
76, 78 auf die Spundwandschlösser 54, 56 braucht der Ankerstab 74 noch nicht befestigt
sein. Die Befestigung mit Hilfe des Bolzens 70 erfolgt, bevor das Haltebauteil 58
unter Wasser bis in Höhe der Materiallage, auf welcher der Ankerstab 74 aufliegt abgesenkt
wird.
[0029] Fig. 5 zeigt zeichnerisch deutlicher den Verbindungsbereich zwischen den Schlossprofilen
des Haltebauteil 58 und denen der Tragbohlen 50, 52.
[0030] In Fig. 6 ist eine Schlitzwand 80 angedeutet, wie sie etwa im Fall von Figur 1 errichtet
sein kann. Die Herstellung der Schlitzwand erfolgt bekanntlich in der Weise, daß zunächst
im Boden ein Schlitz hergestellt wird, der ständig mit Betonit als Stütz flüssigkeit
gefüllt ist. Das Ausbaggern geschieht wandabschnittsweise im sogenannten Pilgerschrittverfahren.
Zunächst wird ein erster Wandabschnitt hergestellt und im Abstand eines Wandabschnitts
ein weiterer vertikaler Wandabschnitt, wonach anschließend zwischen den beiden Wandabschnitten
der dritte Wandabschnitt ausgebaggert und betoniert wird. Zwischen den vertikalen
Wandabschnitten sind Dichtungen vorgesehen, um ein Durchdringen von Wasser durch die
Fugen zu verhindern. In den Figuren 6 und 7 sind die einzelnen Wandabschnitte nicht
angedeutet.
[0031] Wie in Figur 6 angedeutet, sind in Abständen Doppel-T-Profile 82 in der Schlitzwand
eingelassen. An einer Außenseite eines Flansches der Doppel-T-Profile 82 sind Gleitschienen
84 angebracht, vorzugsweise durch Verwendung von Spundwandschloßprofilen 54. Gleitschienen
54 erstrecken sich nur über eine gewisse Höhe der Doppel-T-Profile 82, wobei die Höhe
davon abhängt, in welchem Höhenbereich Ankerstäbe 22a verlegt werden sollen. Die Gleitschienen
84 bzw. 54 stehen nach dem Betonieren über die Innen- oder Rückseite der Wand 80 über,
sodaß sie von C-förmigen Gleitelementen 40a, 76 vergleichbar den Gleitelementen 40
nach Figur 2 übergriffen werden können. Die Ankerstäbe 22a sind mit den Gleitelementen
40a über ein Gelenk 88 gekoppelt, wie dies auch in Figur 2 dargestellt ist. Beim Einbringen
der Ankerstäbe 22 können diese deshalb von oben auf die Gleitschienen 84 aufgeschoben
und nach unten geführt werden, wobei durch Ansetzen eines Rüttlers an den Gleitelementen
40a auftretende Reibung verringert werden kann.
[0032] In Figur 7 ist eine Schlitzwand 90 dargestellt, vergleichbar der Schlitzwand 80 nach
Figur 6. Im Unterschied zu Figur 6 sind in die Schlitzwand 90 sogenannte Bewehrungskörbe
92 eingelassen. Dieses Verfahren ist ebenfalls bereits bekannt. An der Rückseite der
sich vertikal erstreckenden Bewchrungskörbe sind wiederum vor dem Einbringen in die
Schlitzwand 90 Spundwandschloßprofile 84 bzw. 54 angebracht, die sich nach dem Betonieren
der Wand 90 über deren Innen- oder Rückseite erstrecken und ermöglichen, daß Gleitelemente
40a, 76 von oben aufgeschoben werden können. Die Erstreckung der Gleitschienen 84
ist wiederum auf den Höhenbereich auszulegen, über den Ankerstäbe 22a verlegt werden
sollen.
1. Verfahren zur Errichtung einer Kaianlage, bei dem eine Wand hergestellt wird, die
Wand während des endgültigen Hinterfüllens mit Bodenmaterial mit Hilfe von stabförmigen
Ankern mit hinterer Ankertafel rückwärtig verankert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenmaterial lagenweise verfüllt wird und nach der Errichtung einer Lage auf
dieser mehrere horizontale im Abstand voneinander angeordnete Ankerstäbe (22) aufgelegt
werden, die mit Ankertafeln (24) an den Enden verbunden sind und an der Rückseite
der Wand Befestigungsstellen vorgesehen werden, mit denen die Ankerstäbe verbunden
werden und anschließend mindestens eine weitere Lage Boden auf die darunterliegende
aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schlitzwand hergestellt wird, die auf der Innen- oder Rückseite in Abständen
mit vertikalen Gleitprofilen versehen wird, die Ankerstäbe von oben annähernd horizontal
abgesenkt und über eine gleitende Verbindung mit den Gleitprofilen an diesen nach
unten geführt werden bis zur Auflage auf die darunter liegende Bodenlage.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aushub des Bodenmaterials in die Grube einfließendes Wasser stehengelassen
und das Einbringen des Bodenmaterials und der Ankerstäbe lageweise unter Wasser vorgenommen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gleitende Verbindung der Ankerstäbe beim Absenken mittels eines Rüttlers unter
Vibration gesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankertafeln in die Bodenschichten eingerüttelt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstäbe durch Schrägstellen der Ankertafeln gespannt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstäbe nach dem Aufliegen auf die darunter liegende Schicht aus Bodenmaterial
durch Spannmittel, die im Zuge der Stäbe angebracht werden, gespannt werden,
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spundwand durch Eintreiben von Spundbohlen gebildet wird und an der Rückseite
der Spundwand Befestigungsstellen angebracht werden, vorzugsweise an den Spundbohlen
vor ihrem Eintreiben.
9. Kaianlage, mit einer Wand und mehreren horizontal beabstandeten Ankern, die jeweils
einen an der Rückseite der Wand angebrachten Ankerstab und eine am anderen Ende des
Ankerstabs angebrachte Ankertafel aufweisen und einer Verfüllung mit Bodenmaterial
auf der Rückseite der Spundwand, dadurch gekennzeichnet, daß in seitlichen Abständen und vertikal linienförmig Befestigungsstellen an der Wand
(10) angebracht sind, mit denen annähernd horizontale oder geneigte und im Abstand
voneinander liegende Ankerstäbe (22) vorzugsweise gleitend verbindbar sind und die
Ankerstäbe (22) vorzugsweise unter Wasser auf eine vorher eingebrachten Lage (18,
26, 28) von Bodenmaterial aufgelegt sind.
10. Kaianlage, mit einer Spundwand aus in den Boden eingetriebenen Spundbohlen und mehreren
horizontal beabstandeten Ankern, die jeweils einen an der Rückseite der Spundwand
angebrachten Ankerstab und eine am anderen Ende des Ankerstabs angebrachte Ankertafel
aufweisen und einer Verfüllung mit Bodenmaterial auf der Rückseite der Spundwand,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Rückseite der Spundwand (10a) und/oder der Tragbohlen der Spundwand (10a)
vertikal sich erstreckende Spundwandschlösser (54, 56) angeschweißt sind und sich
annähernd horizontal erstreckenden Ankerstäben (74) jeweils ein Haltebauteil (58)
angebracht ist, an dem ein Abschnitt (76, 78) eines Spundwandschlosses begrenzter
Länge angeschweißt ist, welcher von oben auf ein Spundwandschloss (54, 56) aufschiebbar
ist.
11. Kaianlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand eine Schlitzwand ist, in welche horizontal beabstandet vertikale Gleitprofile
eingelassen sind und die Ankerstäbe am zugeordneten Ende Gleitelemente aufweisen,
die gleitend mit den Gleitprofilen zusammenwirken.
12. Kaianlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitprofile von Schienen gebildet sind, die an Bewehrungskörben der Wand angebracht
sind.
13. Kaianlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitprofile an Flanschen eines Doppel-T-Trägers angebracht sind, die in horizontalen
Abständen in der Schlitzwand eingelassen sind, wobei die Gleitprofile über die Rückseite
der Schlitzwand hinausstehen oder durch temporäre Maßnahmen vor dem Beton geschützt
werden.
14. Kaianlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (58) über eine Bolzenverbindung (70) am Ankerstab (74) lösbar
angelenkt sind.
15. Kaianlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstäbe (74) horizontal oder in jeder beliebigen Neigung nach Vorgabe der
statischen Berechnung eingebaut sind.
16. Kaianlage nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (58) eine Kopfplatte (62) aufweisen, an deren Vorderseite
in Abständen zwei parallele Spundwandschloßabschnitte (76, 78) angeschweißt sind,
die mit den Spundwandschiössern (54, 56) der Tragbohlen zusammenwirken.
17. Kaianlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass beabstandete Tragbohlen (30) mit Füllbohlen kombiniert als Wellenwand vorgesehen
sind und die Befestigungspunkte bzw. die Spundwandschlösser am hinteren Untergurt
(34) der Doppel-T-Träger (30) angebracht sind.
18. Kaianlage nach Anspruch 10 und 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungspunkte in der Aufsicht C-förmige Gleitelemente (40) aufweisen, die
von oben auf den Untergurt (34) der Doppel-T-Träger (30) aufgeschoben sind und Befestigungsmittel
an der Rückseite des Steges der Gleitelemente (40) angebracht sind, mit denen ein
Ankerstab gelenkig verbunden werden kann.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Errichtung einer Kaianlage, bei dem eine Schlitz- oder Spundwand hergestellt
wird, die während des endgültigen Hinterfüllens mit Bodenmaterial mit Hilfe von stabförmigen
Ankern mit einer hinteren Ankertafel rückwärtig verankert wird, wobei Ankerstäbe (22)
mit der Rückseite der Wand verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand in Abständen mit vertikalen Gleitprofilen versehen wird, das Bodenmaterial
lagenweise verfüllt wird und nach der Errichtung einer Lage auf dieser mehrere horizontale
im Abstand voneinander angeordnete Ankerstäbe (22) aufgelegt werden, die mit Ankertafeln
(24) an den Enden gleitend mit den Gleitprofilen verbunden werden, wobei die Ankerstäbe
von oben annähernd horizontal abgesenkt und über die gleitende Verbindung mit den
Gleitprofilen an diesen nach unten geführt werden bis zur Auflage auf die darunter
liegende Bodenlage und wonach an der Rückseite der Wand und anschließend mindestens
eine weitere Lage Boden auf die darunterliegende aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aushub des Bodenmaterials in die Grube einfließendes Wasser stehengelassen
und das Einbringen des Bodenmaterials und der Ankerstäbe lageweise unter Wasser vorgenommen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gleitende Verbindung der Ankerstäbe beim Absenken mittels eines Rüttlers unter
Vibration gesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankertafeln in die Bodenschichten eingerüttelt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstäbe durch Schrägstellen der Ankertafeln gespannt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstäbe nach dem Aufliegen auf die darunter liegende Schicht aus Bodenmaterial
durch Spannmittel, die im Zuge der Stäbe angebracht werden, gespannt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstäbe (22) unter Wasser auf eine vorher eingebrachte Lage (18, 26, 28) von
Bodenmaterial aufgelegt werden.
8. Kaianlage, mit einer Schlitzwand und mehreren horizontal beabstandeten Ankern, die
jeweils einen an der Rückseite der Wand angebrachten Ankerstab und eine am anderen
Ende des Ankerstabs angebrachte Ankertafel aufweisen und einer Verfüllung mit Bodenmaterial
auf der Rückseite der Spundwand, dadurch gekennzeichnet, dass in seitlichen Abständen und vertikal linienförmig Gleitprofile in einer Schlitzwand
(10) angebracht sind, mit denen annähernd horizontale oder geneigte und im Abstand
voneinander liegende Ankerstäbe (22) mittels Gleitelementen gleitend verbindbar sind.
9. Kaianlage, mit einer Spundwand aus in den Boden eingetriebenen Spundbohlen und mehreren
horizontal beabstandeten Ankern, die jeweils einen an der Rückseite der Spundwand
angebrachten Ankerstab und eine am anderen Ende des Ankerstabs angebrachte Ankertafel
aufweisen und einer Verfüllung mit Bodenmaterial auf der Rückseite der Spundwand,
wobei an der Rückseite von Spundwandbohlen vertikale Gleitprofile vorgesehen sind,
mit denen Gleitelemente der Ankerstäbe zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, dass an den Spundwandbohlen und/oder Tragbohlen der Spundwand (10a) vertikal sich erstreckende
Spundwandschlösser (54, 56) angeschweißt sind und die sich annähernd horizontal erstreckende
Ankerstäben (74) mit einem Haltebauteil (58) versehen ist, an dem ein Abschnitt (76,
78) eines Spundwandschlosses begrenzter Länge angeschweißt ist, welcher von oben auf
ein Spundwandschloss (54, 56) aufschiebbar ist.
10. Kaianlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitprofile von Schienen gebildet sind, die an Bewehrungskörben der Schlitzwand
angebracht sind.
11. Kaianlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitprofile an Flanschen eines Doppel-T-Trägers angebracht sind, die in horizontalen
Abständen in der Schlitzwand eingelassen sind, wobei die Gleitprofile über die Rückseite
der Schlitzwand hinausstehen oder durch temporäre Maßnahmen vor dem Beton geschützt
werden.
12. Kaianlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (58) über eine Bolzenverbindung (70) am Ankerstab (74) lösbar
angelenkt sind.
13. Kaianlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (58) eine Kopfplatte (62) aufweisen, an deren Vorderseite
in Abständen zwei parallele Spundwandschloßabschnitte (76, 78) angeschweißt sind,
die mit den Spundwandschlössern (54, 56) der Tragbohlen zusammenwirken.
14. Kaianlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beabstandete Tragbohlen (30) mit Füllbohlen kombiniert als Wellenwand vorgesehen
sind und die Befestigungspunkte bzw. die Spundwandschlösser am hinteren Untergurt
(34) der Doppel-T-Träger (30) angebracht sind.
15. Kaianlage nach Anspruch 9 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungspunkte in der Aufsicht C-förmige Gleitelemente (40) aufweisen, die
von oben auf den Untergurt (34) der Doppel-T-Träger (30) aufgeschoben sind und Befestigungsmittel
an der Rückseite des Steges der Gleitelemente (40) angebracht sind, mit denen ein
Ankerstab gelenkig verbunden werden kann.