[0001] Die Erfindung betrifft einen Hochstromkontakt gemäß Anspruch 1 sowie eine Hochstrom-Steckvorrichtung
mit mindestens einem derartigen Hochstromkontakt gemäß Anspruch 11.
[0002] Auf dem technischen Gebiet der elektrischen Kontaktierung von elektrischen und/oder
elektronischen Geräten zur Realisierung eines (teil-) elektrischen Antriebs, insbesondere
eines Hybridantriebs in Fahrzeugen werden aufgrund der hohen Leistungsanforderungen
und der rauen Umgebungsbedingungen bisher nur in Einzelfällen Steckverbinder eingesetzt.
Bei den wenigen bekannten Steckverbindern handelt es sich um applikationsspezifische
Entwicklungen, welche sich durch die hohen Anforderungen an die elektrische Abschirmung
und die Abdichtung gegenüber Medien, insbesondere gegenüber Feuchtigkeit, nur schwer
oder gar nicht auf weitere Anwendungen im Fahrzeug adaptieren lassen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen alternativen Steckkontakt für
Hochstromanwendungen vorzuschlagen, der einerseits mit einer hohen elektrischen Abschirmung
ausgestattet ist und der andererseits, gegebenenfalls nach einer geringen Modifikation,
für die verschiedensten Kontaktierungsaufgaben, insbesondere in Fahrzeugen mit einem
elektrischen oder elektrisch unterstützten Antrieb einsetzbar ist. Insbesondere soll
der Hochstrom-Steckkontakt als skalierbare Komponente in Hochstrom-Steckvorrichtungen
einsetzbar sein. Ferner besteht die Aufgabe darin, eine skalierbare Hochstrom-Steckvorrichtung
mit mindestens einem Hochstrom-Steckkontakt vorzuschlagen.
[0004] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Hochstrom-Steckkontaktes mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und hinsichtlich der Hochstrom-Steckvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen auch sämtliche Kombinationen aus zumindest
zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren wiedergegebenen
Merkmalen.
[0005] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen bevorzugt zumindest näherungsweise
zylinderförmigen Hochstrom-Steckkontakt mit einem Buchsenkontaktelement zum Kontaktieren
einer Schnittstelle vorzuschlagen, bei dem das Buchsenkontaktelement zumindest abschnittsweise,
vorzugsweise vollständig, von einer hülsenförmigen Umhüllung umgeben ist, wobei radial
außerhalb der Umhüllung ein sich in axialer Richtung erstreckendes, hülsenförmiges
Schirmblech vorgesehen ist, welches durch Vercrimpen mit Axialabstand zu dem radial
inneren Buchsenkontaktelement mit der Leitungsschirmung einer das Buchsenkontaktelement
kontaktierenden Leitung verbunden ist. Die Umhüllung hat dabei einerseits die Funktion,
das Buchsenkontaktelement zu fixieren und die mit diesem hergestellte elektrische
Verbindung, insbesondere gegen Erschütterungen, zu schützen und andererseits eine
elektrische Isolation des Buchsenkontaktelementes gegenüber dem elektrisch leitenden
Schirmblech zu gewährleisten. Um die für das Vercrimpen des hülsenförmigen Schirmbleches
mit der radial innerhalb befindlichen Leitungsschirmung, die bevorzugt als Schirmgeflecht
ausgebildet ist, sicherzustellen, ist eine die Gegenkraft bereitstellende Stützhülse
vorgesehen. Diese ist koaxial zu der das Buchsenkontaktelement kontaktierenden Leitung
angeordnet, wobei die Leitungsschirmung um die Stützhülse umgeschlagen ist, also sandwichartig
zwischen dem Schirmblech und der Stützhülse aufgenommen ist. Zusätzlich verhindert
die Stützhülse ein für den Vercrimpungsprozess nachteiliges Einsinken der Leitungsschirmung
in eine Zwischenisolierung der Leitung, die die mindestens eine stromführende Ader
der Leitung umgibt. Aufgrund der Vercrimpung der Leitungsschirmung mit dem Schirmblech
wird einerseits die mechanische Stabilität des Hochstrom-Steckkontaktes verbessert
und andererseits eine gute Weitergabe der Schirmung von der Leitung auf das Schirmblech
gewährleistet. Von dem Schirmblech wiederum wird, wie später noch erläutert werden
wird, die Schirmung an die zu kontaktierende Schnittstelle weitergegeben. Die Stützhülse
wiederum liegt radial außen entweder an der Außenisolierung der Leitung und/oder an
der freigelegten Leitungsschirmung an. Der beschriebene Hochstrom-Steckkontakt gewährleistet
eine optimale Schirmung zur Verbesserung der EMV aufgrund des hülsenförmigen Schirmbleches
und der optimalen Schirmweitergabe von der Leitungsschirmung an das Schirmblech in
einem axial zu dem Buchsenkontaktelement versetzten Crimpungsbereich. Ferner lassen
sich eine beliebige Anzahl von den beschriebenen Hochstrom-Steckkontakten in einem
Umgehäuse als Hochstrom-Steckvorrichtung zusammenfassen, wodurch eine Vielzahl von
unterschiedlichen Anwendungsanforderungen erfüllt werden können. Unter Hochstrom im
Sinne der Erfindung werden elektrische Ströme mit einer Stromstärke von mehr als 60
A, insbesondere von etwa 100 A oder darüber verstanden.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass der Hochstrom-Steckkontakt
zylindrisch ausgebildet ist. Dies unterscheidet den Hochstrom-Steckkontakt von einer
Vielzahl von insbesondere L-förmigen Hochstrom-Steckkontakten aus dem Stand der Technik.
Die Leitung ist auf der der Einstecköffnung des Buchsenkontaktelementes gegenüberliegenden
Seite in den Hochstrom-Steckkontakt zur Kontaktierung des Buchsenkontaktelementes
hineingeführt.
[0007] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die das Buchsenkontaktelement umgebende Umhüllung
als Umspritzung, d.h. durch Umspritzen des Buchsenkontaktelementes, bevorzugt aus
einem elektrisch isolierenden Kunststoff ausgebildet ist. Insbesondere durch die Wahl
einer Umspritzung als Umhüllung wird eine optimale, formumnabhängige mechanische Fixierung
des Buchsenkontaktelementes im gesamten Hochstrom-Steckkontakt sichergestellt. Durch
die Wahl von elektrisch isolierendem Kunststoff wird zusätzlich die Isolierung des
Buchsenkontaktes und bevorzugt auch des ansonsten freiliegenden Anschlussbereiches
sichergestellt.
[0008] Als Alternative ist es denkbar, die Umhüllung in Schalenbauweise, insbesondere aus
Spritzgussteilen auszubilden, wobei die Schalenteile bevorzugt miteinander verrastbar
sind. Zur Sicherstellung einer mechanischen Fixierung des Buchsenkontaktelementes
ist es von Vorteil, wenn die so gebildete Umhüllung mit Radialanschlägen bzw. Radialfixierungen
für das aufgenommene Buchsenkontaktelement versehen ist. Bevorzugt ist auch bei einer
derartigen Ausgestaltung die Umhüllung, d.h. die mindestens zwei Schalenteile, aus
einem elektrisch isolierenden Kunststoff ausgebildet.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Stützhülse zu
deren Fixierung, bevorzugt mit Axialabstand zu der Vercrimpungsstelle des Schirmbleches,
mit der Leitungsschirmung mit der Leitung vercrimpt ist. Bevorzugt ist die, insbesondere
aus Metall ausgebildete Stützhülse dabei mit der äußeren Mantelisolierung der Leitung
vercrimpt. Denkbar ist auch eine Ausführungsform, bei der die Stützhülse nicht oder
nur mit einem Axialabschitt mit der äußeren Mantelisolierung vercrimpt ist und ansonsten
unmittelbar auf der Leitungsschirmung aufliegt und somit im letzteren Fall sowohl
mit der Leitungsschirmung als auch einer Zwischenisolierung der Leitung vercrimpt
ist. Insbesondere zum Verhindern des Eindringens von Medien in den Bereich des Buchsenkontaktelementes
ist es von Vorteil, wenn die, insbesondere als Umspritzung oder Schalenbauelement
ausgebildete Umhüllung in axialer Richtung über das Buchsenkontaktelement hinausgeführt
ist und radial außen an der mindestens eine Ader umgebenden Zwischenisolierung der
Leitung anliegt. Insbesondere wird somit die in axialer Richtung freigelegte und mit
dem Buchsenkontaktelement kontaktierte Ader isoliert, so dass eine (versehentliche)
Kontaktierung des äußeren Schirmbleches sicher vermieden wird.
[0010] Bevorzugt umfasst das Buchsenkontaktelement einen sogenannten Radsok-Kontakt, der
in unterschiedlichen Baugrößen erhältlich ist. Mittels eines Radsok-Kontaktes kann
eine erschütterungsunempfindliche Kontaktierung einer Schnittstelle, insbesondere
eines Kontaktpins, sichergestellt werden.
[0011] Von Vorteil ist eine Ausführungsform, bei der das Schirmblech nicht unmittelbar mit
einer Schirmung der kontaktierenden Schnittstelle kontaktiert ist, d.h. nicht unmittelbar
an dieser anliegt, sondern dass zum Sicherstellen einer verlässlichen Schirmübergabe
ein an dem Schirmblech anliegender Schirmring vorgesehen ist. Dieser Schirmring trägt
unter anderem zur mechanischen Stabilisierung des Schirmbleches im Bereich seiner
Stirnseite bei und sorgt darüber hinaus für eine sichere Kontaktierung der Schirmung
der Schnittstelle.
[0012] Mit Vorteil umfasst der Schirmring einen hülsenförmigen Abschnitt, der radial zwischen
dem Schirm-blech und der Umhüllung aufgenommen ist, insbesondere zwischen diesen Bauteilen
geklemmt ist.
[0013] Die eigentliche Kontaktierung der Schnittstelle erfolgt über einen Lamellenabschnitt
des Schirmbleches, der nach hinten um die Stirnseite des Schirmbleches umgebogen ist
und in radialer Richtung federnd ausgebildet ist. Bevorzugt nimmt der Lamellenabschnitt
das Schirmblech klemmend auf. Die Kontaktierung der Schnittstelle erfolgt mit der
radial äußeren Mantelfläche des einen Abschnitt des Schirmblechs umgebenden Lamellenabschnitt
des Schirmrings.
[0014] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Hochstrom-Steckvorrichtung mit mindestens
einem zuvor beschriebenen Hochstrom-Steckkontakt, wobei der mindestens eine Hochstrom-Steckkontakt
von einem Schutzgehäuse umgeben ist. Bevorzugt ist das Schutzgehäuse als Umspritzung
ausgebildet. Wesentlich ist, dass das Schutz- bzw. Umgehäuse aus einem elektrisch
isolierenden Material ausgebildet ist. Alternativ ist es denkbar, das Schutzgehäuse
in Schalenbauweise, insbesondere mit zwei miteinander verrastbaren Schalenelementen,
auszubilden. Die Hochstrom-Steckvorrichtung kann bei Bedarf mit weiteren Funktionalitäten,
wie beispielsweise einem Pilotkontakt, versehen werden. Die erfindungsgemäße Hochstrom-Steckvorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass sie skalierbar ist, d.h. mit einer nahezu beliebigen
Anzahl von Hochstrom-Steckkontakten herstellbar bzw. ausrüstbar ist. Ebenso ist es
denkbar, Steckkontakte in unterschiedlichen Größen vorzusehen.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung ist sichergestellt, dass das Schutzgehäuse gegenüber
seiner Umgebung, insbesondere zum Verhindern des Eintrittes von Flüssigkeiten, abgedichtet
ist. Von Vorteil ist dabei eine Ausführungsform, bei der die Abdichtung von dem Schutzgehäuse
selbst gebildet ist. Hierzu ist es von Vorteil, für die das Schutzgehäuse bildende
Umspritzung ein Material zu wählen, dass sich mit der äußeren Mantelisolation der
Leitung des Hochstrom-Steckkontaktes verbindet. Die Abdichtung erfolgt hierbei bevorzugt
durch ein Verschmelzen des Umspritzungsmaterials mit dem Isolierungsmaterial der Leitung.
Alternativ dazu ist es denkbar, eine Einzel- oder Gruppenabdichtung zur Abdichtung
des Leitungseingangs einzusetzen. Dichtwirkung wird hierbei über eine Pressung der
Dichtung erreicht. Dabei ist der Außendurchmesser der zur Anwendung kommenden Dichtung
bevorzugt größer als der Durchmesser der die Dichtung aufnehmenden Montageöffnung.
Zusätzlich oder alternativ kann der Innendurchmesser der zur Anwendung kommenden Dichtung
geringer sein als der Außendurchmesser der Leitung. Bevorzugt handelt es sich bei
der mindestens einen zur Anwendung kommenden Dichtung um eine Lamellendichtung mit
mehreren axial nebeneinander angeordneten und sich jeweils in Umfangsrichtung erstreckenden
Lamellen. Eine derartige Lamellendichtung wirkt als Labyrinthdichtung, die ein Eindringen
von Medien sicher verhindert, insbesondere auch dann, wenn einzelne Lamellen beschädigt
werden sollten.
[0016] Des weiteren ist eine Ausführungsform von Vorteil, bei der auf eine separate Dichtung
verzichtet wird und die Dichtfunktion von der Stützhülse und dem Schirmblech übernommen
werden. Bei dieser Ausführungsform ist es zwar denkbar, dass Medien in das Schutzgehäuse
eindringen können, ein Vordringen zu dem eigentlichen Buchsenkontakt wird jedoch durch
die dichte Verbindung der Stützhülse zur Leitung einerseits und die dichte Verbindung
des Schirmbleches zur Stützhülse andererseits verhindert.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in:
- Fig. 1
- eine geschnittene, perspektivische Darsiellung eines Hochstrom-Kontaktes, bei dem
aus Übersichtlichkeitsgründen ein Schirmring zur Übergabe der Schirmung an eine Schnittstelle
weggelassen wurde,
- Fig. 2
- eine geschnittene Darstellung eines Teilabschnitts des Hochstrom-Steckkontaktes gemäß
Fig. 1,
- Fig. 3a
- eine Seitenansicht eines Hochstrom-Steckkontaktes mit Schirmring,
- Fig. 3b
- eine perspektivische Darstellung des Schirmrings in Alleinstellung,
- Fig. 4a
- eine perspektivische Darstellung einer dreipoligen Hochstrom-Steckverbindung mit drei
Hochstrom-Steckkontakten und
- Fig. 4b
- eine perspektivische Darstellung einer bei der Hochstrom-Steckvorrichtung gemäß Fig.
4a zur Anwendung kommenden Lamellendichtung.
[0018] In den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen Funktion mit den
gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0019] In Fig. 1 ist ein Hochstrom-Steckkontakt für Kontaktierungsanwendungen mit Stromstärken
zwischen etwa 60 A und etwa 150 A gezeigt.
[0020] Der hülsenförmige Hochstrom-Steckkontakt 1 umfasst als Kernelement ein Buchsenkontaktelement
2 mit einem hülsenförmigen Radsok-Kontakt, der beispielsweise in der deutschen Anmeldung
DE 10 2005 013 633.8 beschrieben ist. Der Radsok-Kontakt 3 bildet eine stirnseitige Einstecköffnung 4
des Buchsenkontaktelementes 2. Ferner umfasst das Buchsenkontaktelement 2 ein metallisches
Halteelement 5 mit zwei einander gegenüberliegenden Sacklöchern 6, 7, wobei das in
der Zeichnungsebene rechte Sackloch einen geringeren Innendurchmesser aufweist als
das den Radsok-Kontakt aufnehmende Sackloch 6.
[0021] In das Sackloch 7 ist in axialer Richtung die einzige, zentrische Ader 8 einer Leitung
9 hineingeführt und mit dem Halteelement 5 und somit auch mit dem Radsok-Kontakt 3
elektrisch leitend kontaktiert.
[0022] Bei der Leitung 9 handelt es sich um ein Koaxialkabel mit einer äußeren Mantelisolierung
10, einer radial innerhalb der äußeren Mantelisolierung 10 angeordneten, als Schirmgeflecht
ausgebildeten Leitungsschirmung 11, einer radial innerhalb der Leitungsschirmung 11
befindlichen Zwischenisolierung 12 und der zentrischen Ader 8.
[0023] Das Buchsenkontaktelement 2 ist mit einer Umhüllung 13 umspritzt, die die springförmige
Stirnseite 14 des Buchsenkontaktelementes 2 in radialer Richtung überragt und nach
radial innen bis über eine ringförmige Stirnseite 15 einer Haltehülse 16 des Radsok-Kontaktes
3 ragt und somit den Radsok-Kontakt 3 in axialer Richtung in dem Sackloch 6 sichert.
[0024] Die aus elektrisch isolierendem Material gebildete Umhüllung 13 ist in axialer Richtung
der Zeichnungsebene nach rechts über das Buchsenkontaktelement 2, insbesondere das
Halteelement 5, hinausgeführt und verläuft in der Zeichnungsebene rechts konisch zu
und bildet einen Öffnungskanal 17 für die Ader 8 mit Zwischenisolierung 12. Die Zwischenisolierung
12 liegt dabei mit ihrer äußeren Mantelfläche unmittelbar an einer Umfangswand 18
des Öffnungskanals 17 an. Die Umhüllung 13 isoliert somit nicht nur das gesamte Halteelement
5, sondern auch die Leitung 9 bzw. die Ader 8, wodurch von dem Sackloch 7 eine dichte
Kammer gebildet wird.
[0025] Das Halteelement 5 ist im Bereich des Bodens des Sacklochs 7 mit einem äußeren Umfangsbund
19 versehen, der ein axiales Verschieben der Umhüllung 13 relativ zu dem Buchsenkontaktelement
2 verhindert. Radial außerhalb des Umfangsbundes 19 wird von der Umhüllung 13 ein
Anlagebund 20 für ein radial äußeres, hülsenförmiges Schirmblech 21 1 gebildet. Ein
weiterer, zweigeteilter Anlagebund 22 für das Schirmblech 21 ist in axialer Richtung
in der Zeichnungsebene rechts versetzt von dem Anlagebund 20 vorgesehen.
[0026] Das Schirmblech 21 erstreckt sich von radial außerhalb der Einstecköffnung 4 in axialer
Richtung über die Umhüllung 13 hinaus, wobei das Schirmblech 21 mit Axialabstand zu
dem Öffnungskanal 17 der Umhüllung 13 mit der Leitungsschirmung 11 in einem ersten
Vercrimpungsbereich 23 vercrimpt ist. Hierzu ist radial innerhalb des Vercrimpungsbereiches
23 eine metallische Stützhülse 24 angeordnet, die sich in axialer Richtung über das
Schirmblech 21 hinaus erstreckt und in einem zweiten Vercrimpungsbereich 25 mit der
äußeren Mantelisolierung 10 der Leitung 9 vercrimpt ist. Dabei ist der zweite Vercrimpungsbereich
axial versetzt zu dem ersten Vercrimpungsbereich 23 angeordnet.
[0027] Die auf die Leitung 9 aufgeschobene Stützhülse 24 liegt radial innen unmittelbar
auf der äußeren Mantelisolierung 10 der Leitung 9 auf. Ein üblicherweise unmittelbar
auf der Zwischenisolierung 12 aufliegender Abschnitt 26 der Leitungsschirmung 11 ist
in der Zeichnungsebene nach rechts um die äußere Mantelisolierung 10 sowie die auf
der äußeren Mantelisolierung 10 angeordnete Stützhülse 24 umgeschlagen. Anders ausgedrückt
ist der umgeschlagene Abschnitt 26 der Leitungsschirmung 11 sandwichartig zwischen
dem ersten Vercrimpungsbereich 23 des Schirmbleches 11 und der Stützhülse 24 aufgenommen.
Der von dem umgeschlagenen Abschnitt 26 der Leitungsschirmung 11 befreite Axialabschnitt
27 der Leitung 9 überragt die Stützhülse 24 in axialer Richtung und ist in Richtung
Halteelement 5 geführt, wobei sich die Zwischenisolierung 12 des Axialabschnitts 27
nur bis in den Öffnungskanal 17 hinein erstreckt. In axialer Richtung davor, d.h.
in der Zeichnungsebene links, ist die Ader 8 vollständig abisoliert.
[0028] In Fig. 2 ist das Prinzip der Schirmübergabe von der Leitungsschirmung 11 auf das
Schirmblech 21 im ersten Vercrimpungsbereich 23 im Detail dargestellt. Zu erkennen
ist, dass die Leitungsschirmung 11 unmittelbar entlang der Zwischenisolierung 12 verläuft
und nach in der Zeichnungsebene rechts um die Zwischenisolierung 12 und die Stützhülse
24 herum gebogen ist. Hierdurch sind die ringförmigen Stirnseiten 28, 29 der Stützhülse
24 und der äußeren Mantelisolierung 10 von der Leitungsschirmung 1 überspannt. Der
umgeschlagene Abschnitt 26 der Leitungsschirmung 11 erstreckt sich im wesentlichen
parallel zu dem an der Zwischenisolierung 12 anliegenden Hauptabschnitt 30 der Leitungsschirmung
11.
[0029] In Fig. 3 ist ein vollständiger Hochstrom-Steckkontakt 1 gezeigt. Zu erkennen ist
das äußere Schirmblech 21, das im ersten Vercrimpungsbereich 23 mit dem umgeschlagenen
Abschnitt 26 der Leitungsschirmung 11 vercrimpt ist. Ferner ist die Stützhülse 24
zu erkennen, die im zweiten Vercrimpungsbereich 25 mit der äußeren Mantelisolierung
10 der Leitung 9 vercrimpt ist und die das Schirmblech 21 in axialer Richtung überragt.
[0030] In der Zeichnungsebene links ist an dem Hochstrom-Steckkontakt 1 ein Schirmring 31
zu erkennen, mittels dem die Schirmung von dem Schirmblech 21 an eine Schnittstelle
weitergegeben wird.
[0031] Der Schirmring 31 umfasst einen äußeren, radial federnden Lamellenabschnitt 32, mit
dem die eigentliche Schirmweitergabe erfolgt. Der Lamellenabschnitt 32 ist radial
außerhalb des Schirmbleches 21 angeordnet und übt radial nach innen auf das Schirmblech
21 eine Federkraft aus. Ein radial innerhalb befindlicher hülsenförmiger Abschnitt
33 (vergleiche Fig. 3b) ist im montierten Zustand sandwichartig zwischen dem Schirmblech
21 und der Umhüllung 13 aufgenommen.
[0032] In Fig. 4a ist eine in diesem Ausführungsbeispiel dreipolige Hochstrom-Steckvorrichtung
34 gezeigt. Innerhalb eines in diesem Ausführungsbeispiel zweischaligen Schutzgehäuses
35 sind drei nebeneinander angeordnete Hochstrom-Steckkontakte 1 aufgenommen, wobei
die nebeneinander angeordneten Schirmringe 31 auf der vorderen Gehäusestirnseite angeordnet
sind. Zur Abdichtung des Schutzgehäuses 35 gegenüber den Leitungen 9 der Hochstrom-Steckkontakte
1 ist jeweils eine in Fig. 4b im Detail gezeigte Lamellendichtung 36 vorgesehen, wobei
jede Lamellendichtung 36 in einer eigenen Montageöffnung 37 im Schutzgehäuse 35 aufgenommen
ist.
[0033] Die Lamellendichtung 36 umfasst mehrere, sich in Umfangsrichtung erstreckende und
axial beabstandete Lamellen 38, die gemeinsam ein Dichtungslabyrinth bilden.
Bezugszeichenliste
[0034]
1 |
Hochstrom-Steckkontakt |
21 |
Schirmblech |
2 |
Buchsenkontaktelement |
22 |
Anlagebund |
3 |
Radsok-Kontakt |
23 |
Erster Vercrimpungsbereich |
4 |
Einstecköffnung |
24 |
Stützhülse |
5 |
Halteelement |
25 |
Zweiter Vercrimpungsbereich |
6 |
Sackloch |
26 |
Umgeschlagener Abschnitt der Leitungsschirmung |
7 |
Sackloch |
27 |
Axialabschnitt |
8 |
Kontaktader |
28 |
Stirnseite |
9 |
Leitung |
29 |
Stirnseite |
10 |
Äußere Mantelisolierung |
30 |
Hauptabschnitt |
11 |
Leitungsschirmung |
31 |
Schirmring |
12 |
Zwischenisolierung |
32 |
Lamellenabschnitt |
13 |
Umhüllung |
33 |
Hülsenförmiger Abschnitt |
14 |
Stirnseite |
34 |
Hochstrom-Steckvorrichtung |
15 |
Stirnseite |
35 |
Schutzgehäuse |
16 |
Haltehülse |
36 |
Lamellendichtung |
17 |
Öffnungskanal |
37 |
Montageöffnung |
18 |
Umfangswand |
38 |
Lamellen |
19 |
Umfangsbund |
|
|
20 |
Anlagebund |
|
|
1. Hochstrom-Steckkontakt (1) mit mindestens einer, mindestens ein eine stirnseitige
Einstecköffnung (4) aufweisendes Buchsenkontaktelement (2) elektrisch kontaktierenden,
eine Leitungsschirmung (11) umfassenden Leitung (9), und mit einer das Buchsenkontaktelement
(2) umschließenden, hülsenförmigen Umhüllung (13), die radial zwischen dem Buchsenkontaktelement
(2) und einem hülsenförmigen Schirmblech (21) aufgenommen ist, und mit einer mit Axialabstand
zu dem Buchsenkontaktelement (2) angeordneten, die Leitung (9) koaxial umschließenden
Stützhülse (24), um die ein Abschnitt (26) der Leitungsschirmung (11) umgeschlagen
ist, derart, dass sich der umgeschlagene Abschnitt der Leitungsschirmung (26) radial
zwischen der Stützhülse (24) und dem Schirmblech (21) befindet, wobei das Schirmblech
(21) mit dem umgeschlagenen Abschnitt der Leitungsschirmung (26) vercrimpt ist.
2. Hochstrom-Steckkontakt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hochstrom-Steckkontakt (1) zumindest näherungsweise zylindrisch ausgebildet ist
und dass die Leitung (9) in axialer Richtung auf der der die Einstecköffnung (4) aufweisenden
Stirnseite gegenüberliegenden Stirnseite in das Buchsenkontaktelement (2) geführt
ist.
3. Hochstrom-Steckkontakt nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hülsenförmige Umhüllung (13) durch Umspritzen des Buchsenkontaktelementes (2),
insbesondere mit einem elektrisch isolierenden Kunststoff, gebildet ist.
4. Hochstrom-Steckkontakt nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hülsenförmige Umhüllung (13) als mehrschalige, insbesondere zweischalige, Hülse
(16), insbesondere aus einem elektrisch isolierenden Kunststoff, gebildet ist.
5. Hochstrom-Steckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützhülse (24), insbesondere mit Axialabstand zu der Vercrimpungsstelle (23)
der Schirmhülse mit der Leitungsschirmung (11), mit der Leitung (9), insbesondere
mit einer äußeren Mantelisolierung (10) der Leitung (9), vercrimpt ist.
6. Hochstrom-Steckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (13) in axialer Richtung über das Buchsenkontaktelement (2) hinaus
geführt ist und radial außen an einer Zwischenisolierung (12) der Leitung anliegt.
7. Hochstrom-Steckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Buchsenkontaktelement (2) einen Radsok-Kontakt (3) umfasst.
8. Hochstrom-Steckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Weitergabe der Schirmung (11) von dem Schirmblech (21) an eine zu kontaktierende
Schnittstelle ein Schirmring (31) vorgesehen, der elektrisch leitend mit dem Schirmblech
(21) verbunden ist.
9. Hochstrom-Steckkontakt nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein hülsenförmiger Abschnitt (33) des Schirmrings (31) radial zwischen dem Schirmblech
(21) und der Umhüllung (13) aufgenommen ist.
10. Hochstrom-Steckkontakt nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Abschnitt des Schirmblechs (21) radial innerhalb eines äußeren, federnden, Lamellenabschnitts
(32) des Schirmrings (31), der um eine Stirnseite des Schirmblechs (21) umgebogen
ist, klemmend aufgenommen ist.
11. Hochstrom-Steckvorrichtung mit mindestens einem Hochstrom-Steckkontakt (1) nach einem
der vorhergehenden Ansprüchen und einem diesen zumindest abschnittsweise umgebenden
Schutzgehäuse (35).
12. Hochstrom-Steckvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schutzgehäuse (35) als Umspritzung ausgebildet ist.
13. Hochstrom-Steckvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schutzgehäuse (35) in Schalenbauweise aufgebaut ist.
14. Hochstrom-Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitung (9) gegenüber dem Gehäuse (35), insbesondere mittels einer Lamellendichtung
(36), abgedichtet ist.
15. Hochstrom-Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb des Gehäuses (35) mehrere nebeneinander angeordnete, bevorzugt parallel
zueinander verlaufende Hochstrom-Steckkontakte (1) vorgesehen sind.