[0001] Verfahren zur Detektierung einer Reaktanten-Unterversorgung in einer Brennstoffzelle
eines Brennstoffzellenstapels sowie Brennstoffzellenanlage mit einem derartigen Brennstoffzellen-stapel
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektierung einer Reaktanten-Unterversorgung
in einem Teilbereich eines Gasraumes einer Brennstoffzelle eines Brennstoffzellenstapels
gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Brennstoffzellenanlage mit einem
derartigen Brennstoffzellenstapel gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 6. Ein derartiges
Verfahren bzw. eine derartige Brennstoffzellenanlage sind z.B. aus der
EP 0596 367 A1 bekannt.
[0003] Es sind mittlerweile eine Vielzahl von unterschiedlichen Arten von Brennstoffzellenanlagen
bekannt, die sich im Hinblick auf ihren Aufbau, die Reaktanten, die verwendeten Elektrolyte
sowie im Hinblick auf die notwendigen Betriebstemperaturen unterscheiden. Beispielsweise
ist bei einer Polymer-Elektrolyt-Membran (PEM)-Brennstoffzelle zwischen einer gasdurchlässigen
Anode und einer gasdurchlässigen Kathode eine Polymer-elektrolyt-Membran angeordnet,
die für Wasserstoffprotonen durchlässig ist. Beim Betrieb werden einer derartigen
PEM-Brennstoffzelle zur Erzeugung elektrischen Stroms als Reaktanten üblicherweise
anodenseitig ein Brenngas, beispielsweise Wasserstoff, und kathodenseitig Luft oder
Sauerstoff zugeführt.
[0004] Da eine einzige Brennstoffzelle eine Spannung von lediglich etwa 0,7 bis 0,9 Volt
liefert, sind mehrere Brennstoffzellen elektrisch in Serie zu einem Stapel miteinander
verbunden. Die einzelnen Brennstoffzellen sind hierbei üblicherweise durch eine bipolare
Platte voneinander getrennt. Die bipolare Platte weist eine Struktur, z.B. eine Noppenstruktur,
auf und liegt an der Anode bzw. an der Kathode an. Durch die Struktur ist ein Gasraum
zwischen der bipolaren Platte und der anliegenden Anode bzw. Kathode gebildet, durch
den der bzw. die Reaktanten strömen. Die Bipolarplatte kann beispielsweise aus zwei
an ihren Rändern miteinander verschweißten Blechen gebildet sein, die zwischen sich
einen Kühlmittelraum für den Durchfluss eines Kühlmittels bilden. Zwischen den Brennstoffzellen
des Brennstoffzellenstapels sind teilweise noch weitere Bauteile wie z.B. Druckkissen
angeordnet. Der Brennstoffzellenstapel ist endseitig meist durch jeweils eine Polplatte
abgeschlossen.
[0005] Beim Betrieb einer PEM-Brennstoffzelle kann es aufgrund folgender Ursachen zu einer
Reaktanten-Unterversorgung eines Teilbereiches eines Gasraumes und somit zu einer
Verringerung der Brennstoffzellenspannung kommen:
- a) Beim Betrieb wandern Wasserstoffprotonen durch den Elektrolyten auf die Sauerstoffseite
und reagieren mit dem Sauerstoff. Dabei fällt Reaktionswasser an und sammelt sich
in dem Kathodengasraum an.
- b) Durch die üblicherweise vorgenommene Befeuchtung der Reaktanten vor ihrem Eintritt
in die Brennstoffzelle wird Wasser in einen Gasraum eingebracht und sammelt sich darin
an.
- c) Je nach dem Reinheitsgrad der verwendeten Reaktionsgase fallen Inertgase an und
sammeln sich in einem Gasraum an.
[0006] Vorzugsweise sammeln sich das Wasser bzw. die Inertgase in den letzten Brennstoffzellen
eines Brennstoffzellenstapels bzw. bei einer Brennstoffzellenanlage mit mehreren kaskadenartig
in Reihe nacheinander angeordneten Brennstoffzellenstapeln in dem letzten Brennstoffzellenstapel
an. Diese Brennstoffzellen (bzw. dieser Brennstoffzellenstapel) werden (wird) daher
in gewissen Zeitabständen gespült, d.h. über ein Spülventil wird eine gasausgangsseitig
an den Stapel angeschlossene Spülleitung geöffnet, so dass das angesammelte Wasser
und die Inertgase ausgetragen werden. Die letzte Brennstoffzelle oder der letzte Brennstoffzellenstapel
werden daher auch als Spülzelle bzw. als Spülzellenstapel bezeichnet.
[0007] Aus der
EP 0596 367 A1 ist es bekannt, eine Ansammlung von Wasser und Inertgas in einem Gasraum einer Brennstoffzelle
durch Erfassung eines Spannungsabfalls zwischen zwei Kontakten zu detektieren, die
zwischen zwei unmittelbar benachbarten Brennstoffzellen in Stapelrichtung des Brennstoffzellenstapels
voneinander beabstandet angeordnet sind. Wenn die Brennstoffzellen mit nur geringem
Abstand voneinander aufeinander gestapelt sind, erweist sich jedoch eine derartige
Spannungserfassung in Stapelrichtung als problematisch.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
und eine Brennstoffzellenanlage anzugeben, die es erlauben, auf einfache Weise und
mit hoher Zuverlässigkeit auch bei in geringem Abstand aufeinander gestapelten Brennstoffzellen
eine Reaktanten-Unterversorgung in einem Teilbereich eines Gasraumes einer Brennstoffzelle
zu detektieren, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
[0009] Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
1. Die auf die Brennstoffzellenanlage gerichtete Aufgabe wird gelöst durch eine Brennstoffzellenanlage
gemäß Patentanspruch 6. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens bzw. der Brennstoffzellenanlage
sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Die Erfindung geht hierbei von der Überlegung aus, dass von benachbarten, gut arbeitenden
Brennstoffzellen des Brennstoffzellenstapels ein konstanter Strom durch die teilweise
unterversorgte Brennstoffzelle getrieben wird. Aufgrund von Stromdichteverschiebungen
arbeitet ein unterversorgter Teilbereich der Brennstoffzelle in einem anderen Arbeitspunkt
als ein normal versorgter Teilbereich der Brennstoffzelle. Hierdurch bedingt ist die
von der Brennstoffzelle erzeugte Spannung in dem unterversorgten Bereich kleiner als
in dem normal versorgten Teilbereich der Brennstoffzelle. Hierdurch kommt es in Bauelementen,
die in Stapelrichtung des Brennstoffzellenstapels benachbart zu der Brennstoffzelle
sind, zu Ausgleichsströmen senkrecht zur Stapelrichtung. In Abhängigkeit von dem Flächenwiderstand
des Bauelementes ist hierdurch ein Spannungsabfall senkrecht zur Stapelrichtung erfassbar.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass dieser Spannungsabfall in der Praxis
bereits für eine Detektierung der Unterversorgung eines Teilbereiches eines Gasraumes
einer Brennstoffzelle ausreichend ist. Ein derartiger Spannungsabfall ausschließlich
senkrecht zur Stapelrichtung kann auch bei nur geringen Abständen der aufeinander
gestapelten Brennstoffzellenbauteile zueinander erfolgen. Es ist somit eine besonders
einfache Möglichkeit einer Detektierung einer Unterversorgung gegeben.
[0011] Wie sich weiterhin herausgestellt hat, kann darüber hinaus auch eine Reaktanten-Unterversorgung
detektiert werden, die auf mit den Reaktanten eingebrachter Fremdkörper, z.B. Staubpartikel
oder Salzkristalle, die einen Teil eines Gasraumes verstopfen, zurückzuführen ist.
Auch eine teilweise oder vollständige Undurchlässigkeit eines Teilbereiches eines
Gasraumes für einen Reaktanten, z.B. aufgrund von Fertigungsfehlern oder -toleranzen,
ist detektierbar. Durch die Möglichkeit der Detektierung von Wasseransammlungen kann
Korrosion in den Brennstoffzellen wirkungsvoll vermieden werden.
[0012] Da Bipolarplatten aufgrund ihrer Ausgestaltung und/oder des verwendeten Materials
eine vergleichsweise geringe Leitfähigkeit senkrecht zur Stapelrichtung aufweisen,
ist eine besonders gute Erfassung des Spannungsabfalls dadurch möglich, dass der Spannungsabfall
an einer den Gasraum ausbildenden Bipolarplatte gemessen wird. Der Spannungsabfall
kann jedoch auch an anderen von dem Strom des Brennstoffzellenstapels durchflossenen
Bauteilen erfasst werden, so z.B. an der von dem Gasraum versorgten Elektrode oder
an anderen Bauteilen wie Druckkissen oder Kühlelementen, die in Stapelrichtung zwischen
der Brennstoffzelle und einer benachbarten Brennstoffzelle oder einer Polplatte angeordnet
sind.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Spannungsabfall zwischen dem Bereich der Gaszufuhr zu dem Gasraum und dem
Bereich der Gasabfuhr aus dem Gasraum erfasst, da sich Inertgase oder Wasser insbesondere
im Bereich der Gasabfuhr eines Gasraumes ansammeln und somit ein maximaler Spannungsabfall
erfassbar ist.
[0014] In Abhängigkeit von dem erfassten Spannungsabfall kann dann eine Spülung des Gasraumes
durchgeführt werden.
[0015] Eine erfindungsgemäße Brennstoffzellenanlage weist zumindest einen Brennstoffzellenstapel
mit zwei Spannungsabgriffen und eine Einrichtung zur Erfassung der Spannung zwischen
den beiden Spannungsabgriffen zur Detektierung einer Reaktanten-Unterversorgung in
einem Teilbereich eines Gasraumes einer Brennstoffzelle auf. Die beiden Spannungsabgriffe
sind hierbei senkrecht zur Stapelrichtung des Brennstoffzellenstapels voneinander
beabstandet angeordnet. Während bei der bekannten Brennstoffzellenanlage die Spannungsabgriffe
in Stapelrichtung voneinander beabstandet sind, sind die Kontakte erfindungsgemäß
ausschließlich senkrecht zur Stapelrichtung voneinander beabstandet angeordnet. Die
für das erfindungsgemäße Verfahren genannten Überlegungen und Vorteile gelten entsprechend
für die erfindungsgemäße Brennstoffzellenanlage.
[0016] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gemäß Merkmalen
der Unteransprüche werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- einen Ausschnitt aus einem Brennstoffzellenstapel mit einer Einrichtung zur Inertgasabfuhr,
- FIG 2
- eine besonders vorteilhafte Anordnung von Spannungsabgriffen an einer Bipolarplatte,
- FIG 3
- Strom-Spannungskennlinien der Spannungsabgriffe der Bipolarplatte der FIG 2.
[0017] In FIG 1 ist in schematischer Darstellung ein Ausschnitt aus einem Brennstoffzellenstapel
1 gezeigt. In diesem Ausschnitt sind zwei Brennstoffzellen 2,4 dargestellt, die über
eine bipolare Platte 6 miteinander elektrisch in Reihe geschaltet sind. Die Brennstoffzelle
2 kann über eine Bipolarplatte 8 und die Brennstoffzelle 4 über eine Bipolarplatte
7 mit jeweils weiteren Brennstoffzellen elektrisch in Reihe geschaltet sein, so dass
ein Strom IM durch sämtliche Brennstoffzellen 2, 4 des Brennstoffzellenstapels 1 getrieben
wird.
[0018] Jede Brennstoffzelle 2, 4 umfasst einen Kathodengasraum 12, eine Kathode 16, eine
Polymer-Elektrolyt-Membran (PEM) 18, eine Anode 20 und einen Anodengasraum 22. Der
Kathodengasraum 12 und der Anodengasraum 22 werden durch Vertiefungen 26 in der an
der Kathode 16 bzw. der Anode 20 anliegenden Seite einer Bipolarplatte 6, 7, 8 ausgebildet.
[0019] Die Kathodengasräume 12 und die Anodengasräume 22 der Brennstoffzellen 2, 4 sind
mittels jeweils eines eigenen Leitungssystems 28 bzw. 30 dergestalt miteinander verbunden,
dass die Strömungsrichtung eines kathodenseitigen Gasgemisches 02, IG und eines anodenseitigen
Gasgemisches H2, IG in den Gasräumen jeder Zelle 2, 4 und den benachbarten Zellen
gegensinnig ist.
[0020] An der bipolaren Platte 6 sind zum Spannungsabgriff Kontakte MP1, MP2 angebracht,
an denen die an der Bipolarplatte 6 senkecht zur Stapelrichtung der Brennstoffzellen
2,4 abfallende Spannung ΔU erfasst wird. Die Kontakte MP1 und MP2 sind hierzu senkrecht
zur Stapelrichtung 9 der Brennstoffzellen 2, 4 voneinander beabstandet. Die Stapelrichtung
der Brennstoffzellen 2, 4 ist hierbei mit 9, die Richtung senkrecht zur Stapelrichtung
9 ist mit 10 bezeichnet. Eine Einrichtung 34 dient zur Erfassung des Spannungsabfalls
ΔU = U
MP1 - U
MP2 zwischen den beiden Messpunkten MP1 und MP2.
[0021] FIG 2 zeigt in vereinfachter, perspektivischer Darstellung den durch die Bipolarplatte
6 ausgebildeten Kathodengasraum 12 der FIG 1. Über die Messpunkte MP1 und MP2 erfolgt
der Spannungsabgriff ΔU. Die Spannungsabgriffe sind an zwei einander diagonal gegenüberliegenden
Randbereichen 36, 38 der Bipolarplatte 6 angeordnet. Der Spannungsabgriff am Messpunkt
MP1 erfolgt hierbei im Bereich der Gaszufuhr für Sauerstoff zu dem von der Bipolarplatte
6 ausgebildeten Gasraum 12 und der Spannungsabgriff am Messpunkt MP2 im Bereich der
Gasabfuhr für Sauerstoff aus diesem Gasraum.
[0022] In FIG 3 ist mit 40 die Strom-Spannungskennlinie der Messpunkte MP1 und MP2 bei gleichmäßig
versorgtem Gasraum 12 der Brennstoffzelle 4 bezeichnet. Bei einer Unterversorgung
des Teilbereiches 11 des Kathodengasraumes 12 der Brennstoffzelle 4, z.B. aufgrund
einer Ansammlung von Inertgas oder Wasser, aufgrund von Fremdkörpern oder aufgrund
von Fertigungsfehlern, folgt das Spannungspotenzial des Messpunktes MP2 der mit 42
bezeichneten Kennlinie, d.h. das Spannungspotenzial des Messpunktes MP2 sinkt im Vergleich
zum Spannungspotenzial des Messpunktes MP1 ab. Die Differenz ΔU der beiden Spannungspotenziale
ist abhängig von der Leitfähigkeit der Bipolarplatte 6 zwischen den beiden Messpunkten
MP1, MP2 und der Stromdichte des durch die Brennstoffzelle getriebenen Stromes IM.
[0023] Bezogen auf eine Spannung UZ der Brennstoffzellen 2, 4 von jeweils etwa 0,7 V kann
dieser Spannungsabfall ΔU bei hohem Anteil an Inertgas IG bis zu 20 % der Zellspannung
UZ erreichen. Typisch sind Spannungsabfälle U im Bereich zwischen 10 und 100 mV.
[0024] Die Einrichtung 34 zur Erfassung der Spannung ΔU dient gleichzeitig als Steuerungseinrichtung
zur Steuerung der Einstellung eines Spülventils 32 zur Spülung des Gasraumes 12. Das
Spülventil 32 ist in das Leitungssystem 28 ausgangsseitig des Kathodengasraums 12
der Brennstoffzelle 4 eingebaut. Als Parameter zur Einstellung des Ventils 32 wird
der Spannungsabfall ΔU verwendet.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der Brennstoffzellenstapel
1 aus einer Anzahl von beispielsweise n = 70 elektrisch in Reihe geschalteten Brennstoffzellen
2, 4, wobei die Brennstoffzelle 4 der (n - 1)-ten oder vorletzten Brennstoffzelle
und die Brennstoffzelle 2 der n-ten oder letzten Brennstoffzelle des Brennstoffzellenstapels
1 entsprechen.
[0026] Beim Betrieb des Brennstoffzellenstapels 1 erfolgt die Zuführung des anoden- und
des kathodenseitigen Gasgemisches H2, IG; 02, IG auf gegenüberliegenden Seiten des
Brennstoffzellenstapels 1.
Dies bedeutet, dass über das Leitungssystem 30 eingangsseitig dem Anodengasraum 22
der Brennstoffzelle 4 frisches anodenseitiges Gasgemisch H2, IG zugeführt wird. Das
anodenseitige Gasgemisch ist im Ausführungsbeispiel technisch reines Wasserstoffgas
H2, das noch über einen Anteil an Inertgas IG von < 0,005 Vol.% verfügt. Das über
das Leitungssystem 28 eingangsseitig dem Kathodengasraum 12 der Brennstoffzelle 2
zugeführte kathodenseitige Gasgemisch 02, IG hat bereits eine Anzahl von (n-1) in
Strömungsrichtung vorgeschalteten Brennstoffzellen des Brennstoffzellenstapels 1 durchströmt.
Infolge der elektrochemischen Reaktion von Wasserstoff H
2 und Sauerstoff O
2 zu Wasser H
2O in den Brennstoffzellen weist das in den Kathodengasraum 12 der Brennstoffzelle
2 einströmende kathodenseitige Gasgemisch, das ursprünglich technisch reines Sauerstoffgas
O
2 mit einem Anteil an Inertgas IG von < 0,5 Vol.% war, infolge des Aufbrauchs des Sauerstoffs
02 in den vorausgegangenen (n-1) Brennstoffzellen einen erheblichen Anteil an Wasser
H
2O und Inertgas I
G auf. Hierdurch steht dem bereits stark mit Inertgas I
G angereicherten kathodenseitigen Gasgemisch O
2, I
G, H
2O in den Kathodengasräumen 12 der Brennstoffzelle 2 ein beinahe noch unverbrauchtes
anodenseitiges Gasgemisch H
2, I
G in dem Anodengasraum 22 der Brennstoffzelle 2 gegenüber.
[0027] Der Gasverbrauch der Brennstoffzelle 2 sorgt im Kathodengasraum 12 für einen stetigen
Gasfluss und eine leichte Aufkonzentration des Inertgasanteils in Strömungsrichtung.
Bei geschlossenem Ventil 32 wird dem kathodenseitigen Gasgemisch O
2, I
G, das in den Kathoden-gasraum 12 der Brennstoffzelle 2 einströmt, der noch übrige
Sauerstoff O
2 entzogen. In Strömungsrichtung steigt deshalb im Kathodengasraum 12 die Konzentration
an Inertgas IG auf nahezu 100% an.
[0028] In Abhängigkeit von diesem Spannungsabfall ΔU, der mit ansteigendem Anteil an Inertgas
IG und Wasser H
2O, d.h. mit dem Aufbrauch des Sauerstoffanteils O
2, ansteigt, wird das Ventil 32 mittels des Einstellgliedes 34 eingestellt oder geführt.
Bei geöffnetem Ventil 32 wird Inertgas-reiches Gasgemisch (hier kathodenseitig) aus
dem Brennstoffzellen-stapel 1 ausgetragen. Der aus dem Brennstoffzellenstapel 1 ausgetragene
Teil des kathodenseitigen Gasgemisches, der zum größten Teil aus inerten Gasen, also
Inertgas I
G und Wasser H
2O, besteht, wird eingangsseitig des Brennstoffzellenstapels 1 durch frisches kathodenseitiges
Gasgemisch O
2, I
G, hier technisch reines Sauerstoffgas, ersetzt. Bei geschlossenem Ventil 32 schreitet
der Anstieg des Anteils an Inertgas I
G und Wasser H
2O infolge des Verbrauches von Sauerstoff O
2 schnell voran.
[0029] Bei der Einstellung des Ventils 32 kann in zweierlei Weise vorgegangen werden. Einerseits
kann die Steuerungseinrichtung 34 einen Regler umfassen, der den Öffnungsgrad des
Ventils 32 unmittelbar an die Differenz zwischen dem Spannungsabfall ΔU und einem
Referenzwert anpasst. Andererseits kann die Steuerungseinrichtung 34 das Ventil 32
so steuern, dass das Ventil 32 nach Überschreiten einer vorgegebenen Schwellspannung
von ΔU geöffnet wird und nach dem Durchlassen einer definierten Gasmenge (definierte
Öffnungszeit) wieder geschlossen wird.
[0030] Der in Figur 1 gezeigte Aufbau zur Entsorgung des Anteils an Inertgas IG und Wasser
H2O des kathodenseitigen Gasgemisches kann in gleicher Weise auch an der ersten (n
= 1) und zweiten (n = 2) Brennstoffzelle des Brennstoffzellenstapels 1 installiert
sein, um die Entsorgung des Anteils an Inertgas IG des anodenseitigen Gasgemisches
H2, IG zu gewährleisten.
[0031] Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf die Anwendung von PEM-Brennstoffzellen
begrenzt, sondern kann ebenso bei allen anderen Brennstoffzellentypen, z.B. bei Brennstoffzellen
mit anderen Protonen-, mit Hydroxidionen- oder mit Sauerstoffionen-leitenden Elektrolyten,
verwendet werden.
[0032] Durch Erfassung und Überwachung der Zellspannung jeder Zelle des Brennstoffzellenstapels
kann eine unzureichend arbeitende Zelle innerhalb des Brennstoffzellenstapels genau
identifiziert werden. Eine genaue Identifikation, welcher der beiden Gasräume der
Zelle unzureichend arbeitet, ist hierdurch jedoch nicht möglich. Durch die erfindungsgemäße
Erfassung der Spannung senkrecht zur Stapelrichtung zwischen sämtlichen Brennstoffzellen
kann jedoch zusätzlich auch noch der unzureichend arbeitende Gasraum der betreffenden
Zelle identifiziert werden. Es ist somit eine vollständige und automatisierbare Überwachung
der Verhältnisse in einem Brennstoffzellenstapel möglich, wodurch Störungen beim Betrieb
des Brennstoffzellenstapels verhindert bzw. gezielt, schnell und mit geringem Aufwand
behoben und Ausfallzeiten somit gering gehalten werden können
[0033] Für eine umfassende Überwachung des Brennstoffzellenstapels auf Reaktanten-Unterversorgungen
in Teilbereichen von Gasräumen der Brennstoffzellen können an mehreren Stellen des
Brennstoffzellenstapels, vorzugsweise zwischen jeder der Brennstoffzellen des Brennstoffzellenstapels,
Spannungsabgriffe zur Erfassung von Spannungsabfällen in Stapelrichtung des Brennstoffzellenstapels
und auch an mehreren Stellen Ventile 32 zum Ablassen von Wasser und Inertgas-haltigem
Gasgemisch vorgesehen werden. Mittels einer zentralen Steuer- und Überwachungseinrichtung
können automatisiert die Spannungen an diesen Spannungsabgriffen erfasst, Reaktanten-Unterversorgungen
angezeigt und Gegenmaßnahmen, z.B. Öffnungen von Ventilen veranlasst werden.
1. Verfahren zur Detektierung einer Reaktanten-Unterver-sorgung in einem Teilbereich
(11) eines Gasraumes (12) einer Brennstoffzelle (2) eines Brennstoffzellenstapels
(1) durch Erfassung eines Spannungsabfalls (ΔU),
dadurch gekennzeichnet, dass der Spannungsabfall (ΔU) senkrecht zur Stapelrichtung (9) des Brennstoffzellenstapels
(1) erfasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spannungsabfall (ΔU) an einer den Gasraum (12) ausbildenden Bipolarplatte (6)
erfasst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spannungsabfall (ΔU) zwischen zwei einander gegenüberliegenden Randbereichen
(36, 38) der Bipolarplatte (6) erfasst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spannungsabfall (ΔU) an der Bipolarplatte (6) zwischen dem Bereich der Gaszufuhr
zu dem Gasraum (12) und dem Bereich der Gasabfuhr aus dem Gasraum (12) erfasst wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass-in Abhängigkeit von dem erfassten Spannungsabfall (ΔU) eine Spülung des Gasraumes
(12) durchgeführt wird.
6. Brennstoffzellenanlage mit zumindest einem Brennstoffzellenstapel (1) mit zwei Spannungsabgriffen
(MP1, MP2) und mit einer Einrichtung (34) zur Erfassung der Spannung (ΔU) zwischen
den beiden Spannungsabgriffen zur Detektierung einer Reaktanten-Unterversorgung in
einem Teilbereich (11) eines Gasraumes (12) einer Brennstoffzelle (2), dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Spannungsabgriffe (MP1, MP2) senkrecht zur Stapelrichtung (9) des Brennstoffzellenstapels
(1) voneinander beabstandet angeordnet sind.
7. Brennstoffzellenanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsabgriffe (MP1, MP2) an einer den Gasraum (12) ausbildenden Bipolarplatte
(6) angeordnet sind.
8. Brennstoffzellenanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsabgriffe (MP1, MP2) an zwei einander gegenüberliegenden Randsbereichen
(36, 38) der Bipolarplatte (6) angeordnet sind.
9. Brennstoffzellenanlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der eine Spannungsabgriff (MP1) im Bereich der Gaszufuhr zu dem Gasraum (12) und
der andere Spannungsabgriff (MP2) im Bereich der Gasabfuhr aus dem Gasraum (12) angeordnet
ist.
10. Brennstoffzellenanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Spülventil (32) zur Spülung des Gasraumes (12) der Brennstoffzelle und eine
Steuerungseinrichtung (34) zur Steuerung der Einstellung des Spülventils (32) in Abhängigkeit
von der gemessenen Spannung (ΔU) aufweist.
1. Method for detection of inadequate reactant supply in a subarea (11) of a gas area
(12) of a fuel cell (2) in a fuel cell stack (1) by detection of a voltage drop (ΔU),
characterized in that the voltage drop (ΔU) is detected at right angles to the stack direction (9) of the
fuel cell stack (1) .
2. Method according to Claim 1,
characterized in that the voltage drop (ΔU) is detected at a bipolar plate (6) which forms the gas area
(12).
3. Method according to Claim 2,
characterized in that the voltage drop (ΔU) is detected between two mutually opposite edge areas (36, 38)
of the bipolar plate (6).
4. Method according to Claim 2 or 3,
characterized in that the voltage drop (ΔU) is detected at the bipolar plate (6), between the area of the
gas supply to the gas area (12) and the area of the gas outlet from the gas area (12).
5. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that the gas area (12) is purged as a function of the detected voltage drop (ΔU).
6. Fuel cell installation having at least one fuel cell stack (1) with two voltage taps
(MP1, MP2) and with a device (34) for detection of the voltage (ΔU) between the two
voltage taps in order to detect inadequate reactant supply in a subarea (11) of a
gas area (12) of a fuel cell (2), characterized in that the two voltage taps (MP1, MP2) are arranged at a distance from one another, at right
angles to the stack direction (9) of the fuel cell stack (1).
7. Fuel cell installation according to Claim 6,
characterized in that the voltage taps (MP1, MP2) are arranged on a bipolar plate (6) which forms the gas
area (12).
8. Fuel cell installation according to Claim 7, characterized in that the voltage taps (MP1, MP2) are arranged on two mutually opposite edge areas (36,
38) of the bipolar plate (6).
9. Fuel cell installation according to Claim 7 or 8,
characterized in that one voltage tap (MP1) is arranged in the area of the gas supply to the gas area (12),
and the other voltage tap (MP2) is arranged in the area of the gas outlet from the
gas area (12).
10. Fuel cell installation according to one of Claims 6 to 9,
characterized in that the installation has a purging valve (32) for purging the gas area (12) of the fuel
cell, and has a control device (34) for controlling the setting of the purging valve
(32) as a function of the measured voltage (ΔU).
1. Procédé de détection d'un manque d'alimentation en réactifs dans une zone ( 11 ) partielle
d'un espace ( 12 ) pour du gaz d'une pile ( 2 ) à combustible d'un empilement ( 1
) de piles à combustible, en relevant une chute ( ΔU ) de tension,
caractérisé en ce que l'on relève la chute ( ΔU ) de tension perpendiculairement à la direction ( 9 ) d'empilage
de l'empilement ( 1 ) de piles à combustible.
2. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce que l'on relève la chute ( ΔU ) de tension sur une plaque ( 6 ) bipolaire formant l'espace
( 12 ) pour du gaz.
3. Procédé suivant la revendication 2,
caractérisé en ce que l'on relève la chute ( ΔU ) de tension entre deux zones ( 36, 38 ) de bord opposées
de la plaque ( 6 ) bipolaire.
4. Procédé suivant la revendication 2 ou 3,
caractérisé en ce que l'on relève la chute ( ΔU ) de tension sur la plaque ( 6 ) bipolaire entre la zone
d'apport du gaz à l'espace ( 12 ) pour du gaz et la zone d'évacuation du gaz de l'espace
( 12 ) pour du gaz.
5. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'on effectue un lavage de l'espace ( 12 ) pour du gaz en fonction de la chute (
ΔU ) de tension relevée.
6. Installation de pile à combustible, comprenant au moins un empilement ( 1 ) de piles
à combustible ayant deux prises ( MP1, MP2 ) de tension et un dispositif ( 34 ) de
relevé de la tension ( ΔU ) entre les deux prises de tension pour détecter un manque
d'alimentation en réactifs dans une zone ( 11 ) partielle d'un espace ( 12 ) pour
du gaz d'une pile ( 2 ) à combustible, caractérisée en ce que les deux prises ( MP1, MP2 ) de tension sont disposées à distance l'une de l'autre,
perpendiculairement à la direction ( 9 ) d'empilage de l'empilement ( 1 ) de piles
à combustible.
7. Installation de piles à combustible suivant la revendication 6,
caractérisée en ce que les prises ( MP1, MP2 ) de tension sont disposées sur une plaque ( 6 ) bipolaire
formant l'espace ( 12 ) pour du gaz.
8. Installation de piles à combustible suivant la revendication 7, caractérisée en ce que les prises ( MP1, MP2 ) de tension sont disposées sur deux parties ( 36, 38 ) de
bord opposées l'une à l'autre de la plaque ( 6 ) bipolaire.
9. Installation de piles à combustible suivant la revendication 7 ou 8, caractérisée en ce que l'une des prises ( MP1 ) de tension est disposée dans la zone de l'apport de gaz
à l'espace ( 12 ) pour du gaz et l'autre prise ( MP2 ) de tension dans la zone de
l'évacuation du gaz de l'espace ( 12 ) pour du gaz.
10. Installation de piles à combustible suivant l'une des revendications 6 à 9,
caractérisée en ce qu'elle a une vanne ( 32 ) de lavage pour le lavage de l'espace ( 12 ) pour du gaz de
la pile à combustible et un dispositif ( 34 ) de commande pour commander le réglage
de la vanne ( 32 ) de lavage en fonction de la tension ( ΔU ) mesurée.