[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schmiermittel-Additiv sowie die Verwendung
bestimmter Metallsulfide zur Stabilisierung einer Suspension von Festschmierstoffen
in einem flüssigen Schmiermittel.
[0002] Schmierölen wird üblicherweise ein Festschmierstoff-Additiv zugesetzt, um die tribologischen
und Verschleiß mindernden Eigenschaften des Schmiermittels, insbesondere unter Belastung
(Druck und/oder Temperatur), zu verbessern. Zu diesem Zweck werden häufig Metallsulfide,
wie Molybdändisulfid, Zinndisulfid, Bismuttrisulfid, Antimontrisulfid etc. verwendet.
Es gibt umfangreichen Stand der Technik, welcher die Verwendung derartiger Metallsulfide
beschreibt. So offenbart die
CH 644890 einen Schmierstoff für die Anwendung bei Temperaturen von über 200° C, der einen
Festschmierstoff aus einem Gemisch von 60 bis 90 Gew.-% Graphit und 10 bis 40 Gew.-%
eines Metallsulfids, insbesondere Molybdändisulfid, enthält. Die
US 5,641,731 beschreibt ein Konzentrat, das als Additiv für Motoröl geeignet ist und 0,35 bis
15,0 Gew.-% einer Öl löslichen Molybdänverbindung, 0,25 bis 25,0 Gew.-% an nicht wässrigem
Polytetrafluorethylen und bis zu 90 Vol.-% eines synthetischen Öls enthält (siehe
beispielsweise Anspruch 38). Die
WO00/52116 beschreibt eine Schmierstoffzusammensetzung, die einen Festschmierstoff mit Schichtgitterstruktur,
wie Zinndisulfid, und gegebenenfalls weitere Festschmierstoffe enthält. Die
EP 244099 A beschreibt Festschmierstoff-Additive für Getriebeöle, wie Molybdändisulfid, Graphit,
Wolframdisulfid, Zinnsulfid, Polytetrafluorethylen etc. enthalten. Eines der gängigsten
und z.B. in Motorölen bisher am häufigsten eingesetzten Schmiermittel-Additive enthält
im Wesentlichen MoS
2. Dieser Rohstoff ist in den vergangenen drei Jahren infolge des steil wachsenden
Bedarfes an Molybdän und Molybdänverbindungen in der Stahlindustrie sehr knapp geworden
und wird sich weiter verknappen, wobei insbesondere das rapide Wirtschaftswachstum
in China die treibende Kraft ist. Demzufolge hat sich der Preis für MoS
2 von einem relativ niedrigen und konstanten Niveau seit 2003 im Mittel verdreifacht,
und er wird weiter in beschleunigtem Maße steigen. Die bekannten Schmiermitteladditive
enthalten im Allgemeinen einen hohen Anteil an teurem Molybdändisulfid, wodurch sich
hohe Rohstoffkosten ergeben. Eine Suche nach preiswerten Alternativen ist daher unumgänglich.
[0003] Die als Festschmierstoffe verwendeten Metallsulfide liegen sowohl in den Additiven
als auch in den Schmierölen in Suspension vor. Die suspendierten Metallsulfide neigen
häufig dazu zu agglomerieren und sich abzusetzen, wodurch der Effekt der Metallsulfide
und die Eigenschaften der Schmieröle beeinträchtigt werden. Man hat daher im Stand
der Technik versucht, die Stabilität der Suspensionen durch Zusatz von Stabilisatoren
(z.B. Anti-setting-Additive von Elementis oder Dispergiermittel auf Basis von Calcium
Overbased) zu verbessern. So beschreibt die
EP 244099 die Verwendung eines Ethylen-Propylen-Copolymers, um die Dispersions- und Deemulgierungseigenschaften
eines Getriebeöls zu verbessern. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die bekannten Dispergiermittel
im Allgemeinen nicht in der Lage sind, die Suspension in ausreichender Weise zu stabilisieren
ohne gleichzeitig die Schmiermitteleigenschaften zu beeinträchtigen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Schmiermittel-Additiv
zur Verfügung zu stellen, das in der Lage ist, Suspensionen von Festschmierstoffen
auf Sulfidbasis zu stabilisieren ohne die Eigenschaften der Schmierstoffe zu beeinträchtigen.
[0005] Eine weitere Aufgabe liegt darin, ein kostengünstiges Schmiermittel-Additiv zur Verfügung
zu stellen.
[0006] Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass diese Aufgaben gelöst werden, wenn man
den Festschmierstoffen auf Basis von Metallsulfiden ein weiteres, von diesen Metallsulfiden
verschiedenes Metallsulfid in geringer Menge zusetzt.
[0007] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Schmiermittel-Additiv, umfassend in
einem Trägeröl
- a) 2,5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schmiermittel-Additivs, einer
Schmierstoffkomponente, die ausgewählt ist unter Zinnsulfid (insbesondere Zinnmonosulfid
(SnS), Zinndisulfid (SnS2), Zinntrisulfid (Sn2S3) oder Mischsulfide davon), Molybdändisulfid (MoS2), Zinksulfid (ZnS), Antimontrisulfid (Antimon-III-sulfid, Sb2S3), Bismuttrisulfid (Bismut-III-sulfid, Bi2S3)und Wolframdisulfid (WS2), aktiviertem Graphit und Gemischen davon,
- b) 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schmiermittel-Additivs, eines
Metallsulfids, das ausgewählt ist unter Zinnsulfid (insbesondere Zinnmonosulfid, Zinndisulfid,
Zinntrisulfid oder Mischsulfide davon), Molybdändisulfid, Zinksulfid, Antimontrisulfid,
Bismuttrisulfid, Wolframdisulfid, Kupfersulfid (CuS, Cu2S oder Mischsulfide davon), Eisensulfid (FeS, Fe2S3 oder Mischsulfide davon) und Gemischen davon, wobei das Metallsulfid von dem als
Schmierstoffkomponente a) enthaltenen Metallsulfid verschieden ist,
wobei das Gewichtsverhältnis von Komponente a) zu Komponente b) im Bereich von 2,5
: 1 bis 100 : 1 liegt.
[0008] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiter ein Schmiermittel-Additiv, umfassend
in einem Trägeröl
- a) 2,5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schmiermittel-Additivs, einer
Schmierstoffkomponente, die ausgewählt ist unter Zinnsulfid (insbesondere Zinnmonosulfid
(SnS), Zinndisulfid (SnS2), Zinntrisulfid (Sn2S3) oder Mischsulfide davon), Zinksulfid (ZnS), Bismuttrisulfid (Bismut-III-sulfid,
Bi2S3), aktiviertem Graphit und Gemischen davon;
- b) 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schmiermittel-Additivs, eines
Metallsulfids, das ausgewählt ist unter Molybdändisulfid, Antimontrisulfid (Sb2S3), Wolframdisulfid, Kupfersulfid (CuS, Cu2S oder Mischsulfide davon), Eisensulfid (FeS, Fe2S3 oder Mischsulfide davon) und Gemischen davon,
wobei das Gewichtsverhältnis von Komponente a) zu Komponente b) im Bereich von 2,5
: 1 bis 100 : 1 liegt.
[0009] In der vorliegenden Anmeldung ist unter " aktiviertem Graphit" ein Gemisch aus Graphit
und einer Metallverbindung, ausgewählt unter Calciumfluorid, Lithiumfluorid, Natriumaluminiumfluorid
(Kryolith), Kaliumaluminiumfluorid, Kaliumtetrafluoroborat (KBF
4), Calciumsulfat, Strontiumsulfat, Bariumsulfat, Magnesiumcarbonat, Calciumcarbonat,
Magnesiumcalciumcarbonat (Dolomit), Lithiumcarbonat , Lithiumhydroxid, Magnesiumhydroxid,
Calciumhydroxid, Aluminiumhydroxid, Siliziumdioxid, Titandioxid, Eisen-(II)-Eisen-(111)-Oxid
(Magnetit) und Gemischen davon zu verstehen. Aktivierter Graphit wird hergestellt
durch Vermischen und/oder Vermahlen von Graphit mit der erwähnten Verbindung, zweckmäßigerweise
in einer Kugelmühle. Vorzugsweise liegt die Teilchengröße des Graphits und der Metallverbindung
im Bereich von 100 nm bis 25 µm. Gemäß einer Ausführungsform enthält aktivierter Graphit
mit 10 - 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, insbesondere 40 bis 60 Gew.-% Graphit
und 20 - 90 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, insbesondere 40 bis 60 Gew.-% der
Metallverbindung,
[0010] Die Schmierstoffkomponente a) kann zusätzlich einen oder mehrere weitere Schmierstoffe
enthalten. Dabei kann es sich um einen in dem Trägeröl unlöslichen Festschmierstoff
handeln, beispielsweise Graphit, Polytetrafluorethylen oder Bornitrid oder Gemische
davon. Es kann sich jedoch auch um organische Molybdänverbindungen und die sulfurisierten
Derivate davon, wie sie in der
US 5,641,731 beschrieben sind, handeln. Typische Vertreter derartiger Verbindungen sind Molybdändithiophosphate
und Molybdändithiocarbamate. Die Molybdändithiocarbamate sind vorzugsweise solche
der Formel (1)

worin R
1 und R
2 unabhängig voneinander für H oder einen Kohlenwasserstoffrest stehen, wobei wenigstens
einer der Reste einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, X für O oder S steht, b wenigstens
2 bedeutet und a in Abhängigkeit von der Oxidationsstufe des Molybdäns wenigstens
1 bedeutet, c in Abhängigkeit von der Oxidationsstufe des Molybdäns wenigstens 1 bedeutet
und d in Abhängigkeit von der Oxidationsstufe des Molybdäns für 0 oder wenigstens
1 steht.
[0011] Im Allgemeinen liegen a und b im Bereich von 1 bis 5, c im Bereich von 1 bis 6 und
d beträgt im Allgemeinen 0 oder liegt im Bereich von 2 bis 10. Besonders bevorzugt
stehen a für 1 oder 2, b für 1 oder 2, c für 1 oder 2 und d für 0 oder 2.
[0012] Die Kohlenwasserstoffreste umfassen insbesondere 3 bis 26 Kohlenstoffatome und besonders
bevorzugt 4 bis 18 Kohlenstoffatome. Es kann sich um aliphatische Reste, wie Alkyl-
oder Alkenylgruppen, alicyclische Reste, wie Cycloalkyl- oder Cycloalkenylgruppen,
aromatische Reste, wie Phenyl- oder Naphthylgruppen, die gegebenenfalls substituiert
sein können, handeln. Geeignete Substituenten für die aliphatischen Reste sind Halogen,
insbesondere Chlor oder Fluor, Amino, C
1-C
12-Alkoxy, Mercapto, C
1-C
12-Alkylmercapto etc. Geeignete Substituenten für alicyclische Reste sind die eben genannten
Substituenten sowie Phenyl. Geeignete Substituenten für aromatische Reste sind insbesondere
Alkylreste mit vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatomen.
[0013] Vorzugsweise verwendet man Molybdändithiocarbamate der Formeln:

worin a für wenigstens 2 steht und R
1, R
2 und X die oben angegebenen Bedeutungen besitzen.
[0014] Vorzugsweise stehen R
2 für Wasserstoff und X für S.
[0015] Das Molybdän liegt vorzugsweise mit der Oxidationsstufe +5 oder +6 vor. Beispiele
für Molybdändithiocarbamate sind Molybdändi-n-butyldithiocarbamat, das im Handel unter
der Bezeichnung Molyvan A von Vanderbilt erhältlich ist, und Molybdänditridecyldithiocarbamat,
das im Handel unter der Bezeichnung Molyvan 807 von Vanderbilt erhältlich ist.
[0016] Molybdändithiocarbamate und ihre Herstellung sind beispielsweise in der
US 4,846,983 beschrieben, auf die in vollem Umfang Bezug genommen wird.
[0017] Bevorzugte Molybdändithiophosphate entsprechen den Formeln
a)

worin n für 3, 4, 5 oder R1und R2 unabhängig voneinander ausgewählt sind unter H, C1-C20-Alkyl und Cycloalkyl oder
Alkylcycloalkyl mit jeweils 3 bis 22 Kohlenstoffatomen sowie Aryl, Alkylaryl oder
Cycloalkylaryl mit jeweils 6 bis 25 Kohlenstoffatomen.
b)

worin p für 0, 1 oder 2 steht;
für 0,1 oder 2 steht;
(p+q) = 1 oder 2;
r für 1, 2, 3 oder 4 steht, wenn (p+q) = 1 und r für 1 oder 2 steht, wenn
(p+q) = 2; und
R1 und R2 die oben unter a) genannten Bedeutungen besitzen;
c)

worin t = 0, 1, 2, 3, 4;
u = 0, 1, 2, 3, 4; (t+u) = 1, 2, 3, 4;
v = 4, 6, 8, 10, wenn (t+u) = 1;
v = 2, 4, 6, 8 wenn (t+u) = 2;
v = 2, 4, 6, wenn (t+u) = 2;
v = 2, 4, wenn (t+u) = 4; und
R1 und R2 die oben unter a) genannten Bedeutungen besitzen.
[0018] Molybdändi(2-ethylhexyl)phosphorthioat und das sulfurisierte Derivat davon der Formel

[0019] (Molyvan L von Vanderbilt oder Additin RC 3580 der Rheinchemie) sind besonders bevorzugt.
[0020] Molybdändithiophosphate und ihre Herstellung sind beispielsweise in der
US 5,055,174 beschrieben, auf die in vollem Umfang Bezug genommen wird.
[0021] Wenn die Schmierstoffkomponente a) einen zusätzlichen Festschmierstoff enthält, ist
dieser im Allgemeinen in einem Anteil von 1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 65 Gew.-%,
insbesondere 10 bis 60 Gew.-%, 20 bis 60 Gew.-% und besonders bevorzugt 30 bis 60
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Schmierstoffkomponente enthalten. Die öllöslichen
Schmierstoffe sind im Allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere
0,1-5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Schmierstoffkomponente, enthalten.
[0022] Vorzugsweise enthält das Schmiermittel-Additiv 5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 10 bis
20 Gew.-% der Schmierstoffkomponente a).
[0023] Vorzugsweise verwendet man als Komponente b) Molybdändisulfid oder Kupfersulfid und
insbesondere Molybdändisulfid.
[0024] Das Gewichtsverhältnis von Komponente a) zu Komponente b) liegt im Allgemeinen im
Bereich von 2,5 : 1 bis 100 : 1, vorzugsweise 3 : 1 bis 50 : 1, insbesondere 4 : 1
bis 30 : 1 und besonders bevorzugt 4 : 1 bis 15 : 1.
[0025] Sowohl die Komponente a) als auch die Komponente b) werden zweckmäßigerweise in feinteiliger
Form eingesetzt. Vorzugsweise liegt die Teilchengröße der Komponente a) im Bereich
von 100 nm bis 25 µm, insbesondere 100 nm bis 10 µm (bestimmt mittels Laserbeugung
mit einem Gerät der Firma Malvern: Mastersizer S " Particle Size distribution by laser
diffraction" ). Die Teilchengröße der Komponente b) liegt vorzugsweise im Bereich
von 10 nm bis 1 µm (bestimmt mittels Laserbeugung, wie oben erwähnt). Dabei wird die
Teilchengröße der Komponenten a) und b) so gewählt, dass die Teilchengröße der Komponente
b) gleich oder bevorzugt geringer ist als diejenige der Komponente a). Der Unterschied
in der Teilchengröße beträgt vorzugsweise mindestens den Faktor 10, insbesondere mindestens
den Faktor 20 und besonders bevorzugt mindestens den Faktor 40.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Komponente a) Graphit als weiteren Festschmierstoff.
Besonders bevorzugt umfasst die Komponente a) ein Gemisch aus Zinndisulfid, Bismut-III-sulfid
und Graphit. Insbesondere bevorzugt umfasst die Komponente a) 30 bis 60 Gew.-% Graphit,
15 bis 35 Gew.-% Zinndisulfid und 15 bis 40 Gew.-% Bismut-III-sulfid, wobei die Gewichtsanteile
jeweils auf das Gesamtgewicht dieser Komponenten bezogen sind und sich auf 100 % ergänzen.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Komponente a) aktivierten Graphit
und eine organische Molybdänverbindung. Besonders bevorzugt umfasst die Komponente
a) 92 bis 99,9 Gew.-%, vorzugsweise 94 bis 99.5 Gew.-% aktivierten Graphit und 0,1
bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 6 Gew.-% der organischen Molybdänverbindung.
[0028] Das erfindungsgemäße Schmiermittel-Additiv kann gegebenenfalls weitere übliche Komponenten
enthalten. Beispiele für derartige Komponenten sind Bindemitte bzw. Verdickungsmittel,
wie sie unten im Zusammenhang mit den Schmiermitteln, denen die Schmiermitteladditive
zugesetzt werden, angegeben sind, oder Füllstoffe, wie Oxide, Hydroxide, Carbonate,
Sulfate, Thiosulfate, Phosphate, Silikate und Halogenide von Metallverbindungen. Beispiele
für derartige Füllstoffe sind Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Aluminiumoxid, Siliciumdioxid,
Calciumhydroxid, Calciumphosphat, Calciumsulfat, Bariumsulfat, Zeolithe, und Calciumfluorid.
Gegebenenfalls können die erfindungsgemäßen Schmiermitteladditive auch organische
Füllstoffe enthalten, insbesondere Polymere, wie PTFE-, Polyethylen- oder Aramidpulver
(z. B. Twaron® 5011 von Teijin Twaron) sowie Cellulosefasern (z.B. Arbocel ® von Rettenmaier
oder Setralit ® NfU/346/1 von ECCO).
[0029] Als Trägeröl für die erfindungsgemäßen Schmiermittel-Additive sind alle üblicherweise
für Schmiermittel eingesetzten Öle brauchbar (Beispiele hierfür sind unten im Zusammenhang
mit den Schmiermitteln, denen die Schmiermittel-Additive zugesetzt werden, angegeben).
Zweckmäßigerweise verwendet man solche Trägeröle, deren Viskosität bei 40° C 100 bis
1500 cSt (100 bis 1500 mm
2/s). Vorzugsweise verwendet man als Trägeröl paraffinische oder naphthenische Trägeröle,
wie T110 der Firma Nynas, SN 100 der Firma Shell oder NS 500 von Total.
[0030] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Schmiermittel-Additive erfolgt in üblicher
Weise durch Vermischen der Komponenten unter Verwendung üblicher, dem Fachmann bekannter
Vorrichtungen, beispielsweise einer Dispergiervorrichtung, wie der Ultra-Turrax oder
eine Mahlanlage der Firma Lehmann.
[0031] Die erfindungsgemäßen Schmiermittel-Additive werden flüssigen bis pastösen Schmiermitteln
zugesetzt, um die tribologischen und Verschleiß mindernden Eigenschaften des Schmiermittels,
insbesondere unter Belastung (Druck und/oder Temperatur) zu verbessern. Derartige
Schmiermittel sind dem Fachmann bekannt und z. B. beschrieben in
Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Aufl., Band A 15, 429-443, 1990. Beispiele für derartige Flüssigkeiten sind
- Mineralöle,
- synthetische Öle, z. B. synthetische Kohlenwasserstoffe, wie Polyolefinöle, chlorierte
Kohlenwasserstoffe oder durch Hydrocracking erhaltene Kohlenwasserstofföle (Isoparaffine),
Polyetheröle, Esteröle, Phosphorsäureester, Silikonöle etc.,
- Pflanzenöle, wie Rapsöl, Leinöl oder HOS (" High-Oleic-Sunflower" , ein veredeltes
Sonnenblumenöl).
- alkylierte cyclische Kohlenwasserstoffe, wie polyalkyliertes Cyclopentan, oder Alkylbenzole,
- Polyglycole.
[0032] Brauchbare Polyolefinöle sind insbesondere Polymerisate von C
8-C
12-α -Olefinen.
[0033] Zu Polyetherölen zählen aliphatische Polyetheröle, wie Poly(alkylenglykole), z. B.
Polyethylenglykol, Poly(propylen-glykol) und Copolymere davon sowie die Mono- und
Diether, Mono- oder Diester und gewünschte Ether-Ester davon. Es kommen wasserlösliche
und wasserunlösliche Typen in Betracht. Zu aliphatischen Polyetherölen zählen auch
Perfluoropolyalkylether. Bevorzugte Polyetheröle sind Polyphenylether und alkylierte
Polyphenylether.
[0034] Bei den Esterölen handelt es sich insbesondere um die folgenden Estertypen:
- a) Ester geradkettiger oder verzweigter Dicarbonsäuren mit geradkettigen oder ver
zweigten primären Alkoholen;
- b) Ester geradkettiger oder verzweigter Monocarbonsäuren mit geradkettigen oder verzweigten
Polyolen, wie Diolen, Triolen oder Poly(alkylenglykolen);
- c) Ester aromatischer Mono-, Di-, Tri- oder Tetracarbonsäuren mit geradkettigen oder
verzweigten primären Alkoholen (z.B. Tetraoctylpyromelliat).
[0035] Von besonderer Bedeutung sind die obigen Ester a) und die sogenannten komplexen Ester
aus Dicarbonsäuren und Glykolen oder Polyglykolen, die Endgruppen aus Monocarbonsäuren
oder Monoalkoholen aufweisen. Verzweigte primäre Alkohole sind insbesondere die durch
Oxosynthese oder Aldolkondensation erhaltenen Alkohole, wie 2-Ethylhexanol und die
C
7-, C
8- und C
9-Oxoalkohole. Als Dicarbonsäure sind insbesondere Sebacin-, Azelain- und Adipinsäure
bevorzugt. Als Poly(alkylenglykol) ist Poly(ethylenglykol) mit einem Molekulargewicht
von 100 bis 600 bevorzugt.
[0036] Bei den Estern der Neopentylpolyole handelt es sich insbesondere um Ester von Neopentylglykol,
Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Pentaerythritol und den ethoxylierten und/oder
propoxylierten Produkten davon.
[0037] Erfindungsgemäß bevorzugt sind die Mineralöle, Esteröle und die Polyetheröle.
[0038] Beispiele für erfindungsgemäße flüssige Schmiermittel sind Motoröle, Getriebeöle,
Turbinenöle, Hydraulikflüssigkeiten, Pumpenöle, Wärmeübertragungsmittel, Isolieröle,
Bohröle, Schneidöle, Kompressorenöle, Kettenöle, Glasmaschinenöle, Trennöle, Waffenöle,
Zylinderöle, Gleitlacke auf Lösemittel- oder Wasserbasis (vor der Verdampfung der
Trägerflüssigkeit), Kühlschmierstoffe etc.
[0039] Halbfeste erfindungsgemäße Schmierstoffzusammensetzungen basieren im Allgemeinen
auf mineralischen oder synthetischen Ölen (wie oben angegeben) in Verbindung mit geeigneten
Verdickungsmitteln. Beispiele für halbfeste erfindungsgemäße Schmierstoffzusammensetzung
sind Fette, Pasten, Wagenfette, Wälz- und Gleitlagerfette etc.
[0040] Beispiele für geeignete Verdickungsmittel sind
- rein organische Verdicker, wie Polyharnstoffe und Polyurethane,
- organische Polymere, die oben bereits unter Füllstoffe genannt wurden, wie PTFE oder
Polyethylen oder Aramidpulver (z.B. Twaron® von Tejin Twaron),
- Cellulosefasern aus nachwachsenden Rohstoffen (ebenfalls oben bereits unter Füllstoffe
genannt: z.B. Arbocel ® von Rettenmaier oder Setralit ® NfU346/1 von ECCO),
- amorphes oder hydrophobiertes Siliciumdioxid,
- Schichtsilikate, wie Bentonite, Attapulgit u.s., die hydrophobiert sein können,
- Metallsalze, -oxide, -hydroxide, -sulfide und verwandte Verbindungen, insbesondere
Metallsalze von Fettsäuren, wie Stearinsäure oder 12-Hydroxystearinsäure. Die Metallsalze
der Fettsäuren können im Gemisch mit Salzen kurzkettiger Carbonsäuren, wie Essigsäure,
Benzoesäure oder Azelainsäure, verwendet werden. Brauchbare Kationen sind z. B. Li+, Na+, K+, Mg2+,Ca2+, Sr2+, Ba2+, Al3+, [Al (OH)]2+, TiO2+,
- organische Füllstoffe, insbesondere Polymere, wie PTFE oder Polyethylen oder Aramidpulver
(z.B. Twaron ® 5011 von Teijin Twaron) sowie Cellulosefasern (z.B. Arbocel ® von Rettenmaier
oder Setralit ® NfU346/1 von ECCO).
[0041] Das erfindungsgemäße Schmiermitteladditiv wird den Schmiermitteln im Allgemeinen
in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 3 Gew.-% und insbesondere
0,5 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Schmiermittels, zugesetzt. Die Zugabe
des Schmiermittel-Additivs kann auch so erfolgen, dass die Komponenten a) oder b)
getrennt zu dem Schmiermittel gegeben werden.
[0042] Es hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Schmiermittel-Additive eine Verbesserung
der Suspensionsstabilität der in den Schmiermitteln suspendierten Festschmierstoffe
bewirkt, so dass die tribologischen und Verschleiß mindernden Eigenschaften der Schmiermittel
nicht beeinträchtigt werden. Außerdem hat sich gezeigt, dass auch die Schmiermittel-Additive
selbst eine stabile Suspension bilden, so dass die Gefahr einer ungleichmäßigen Dosierung
oder des Einbringens von Agglomeraten in die Schmiermittel verringert ist. Schließlich
hat sich gezeigt, dass sich erfindungsgemäß kostengünstige Schmiermittel-Additive
formulieren lasen, insbesondere solche mit einem geringen Molybdändisulfidanteil.
[0043] Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie zu begrenzen.
BEISPIEL 1:
[0044] Es wurde ein Schmiermitteladditiv A folgender Zusammensetzung hergestellt:
Komponente a) |
Graphit (Naturgraphit, Reinheit 99,5 %, d50 = 4-6 µm, Typ UF2, Kropfmühl oder LSG6,
Timrex) |
3,75 g |
Zinndisulfid (Stannic Sulfide, Goldschmidt) |
3,75 g |
Bismut-III-Sulfid (Austro tec - BIS 84, Chemetall) |
3,75 g |
Calciumfluorid (synthetisch, Solvay) |
3,75 g |
Verdicker (Bentonit, Typ Bentone 34, Elementis) |
0,85 g |
Trägeröl (T 110, Nynas) |
84,15 g |
|
100 g |
[0045] Zur Herstellung wurde zunächst ein Gel aus Verdicker und Trägeröl durch Vermischen
mit einem Ultra-Turrax zubereitet. Anschließend wurden die übrigen Komponenten zugegeben
und das Gemisch wurde in einer Porzellan-Kugelmühle (Laboranlage, Fa. Retsch) 24 Stunden
vermahlen.
[0046] Weiter wurden ein Schmiermittel-Additiv B (erfindungsgemäß), das zusätzlich 1,5 g
Molybdändisulfid (Komponente b) als 30 %ige MoS
2-Feststoff Suspension der Firma Acheson: SLA 1286) enthielt, und ein Schmiermittel-Additiv
C (erfindungsgemäß), das zusätzlich 3,0 g Molybdändisulfid (Komponente b) als 30 %ige
MoS
2-Feststoff Suspension der Firma Acheson: SLA 1286) enthielt, hergestellt, indem 95
g der Komponente a) mit 5 g der MoS
2-Suspension bzw. 90 g der Komponente a) mit 10 g der MoS
2-Suspension vermischt wurden.
[0047] Die Schmiermittel-Additive A, B und C wurden dann jeweils zwei handelsüblichen Motorölen
der Firma Meguin zugesetzt und das Absetzverhalten der so erhaltenen Schmiermittel
wurde untersucht. Hierzu wurden jeweils 0,35 g des Schmiermittel-Additivs und 49,65
g Motoröl zunächst mit einem Spatel und anschließend 15 Minuten mit einem Magnetrührer
vermischt. Das Gemisch wurde in einen 50 ml Messzylinder gegeben, und nach 14, 21
sowie nach 35 Tagen wurde das Absetzverhalten anhand des Volumens des überstehenden
klaren Ölanteils bestimmt. Je höher also der Ölanteil in ml ist, umso schlechter ist
das Absetzverhalten. Das Maximum, bei komplettem Absetzen des Feststoffanteils der
Suspension, beträgt 49,5 ml. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengestellt.
TABELLE 1: Absetzverhalten
Schmiermittel-Additive |
nach 14 Tagen (ml) |
nach 21 Tagen (ml) |
nach 35 Tagen (ml) |
Meguin 5809 B |
Meguin 5810 B |
Meguin 5809 B |
Meguin 5810 B |
Meguin 5809 B |
Meguin 5810 B |
A |
6 |
14 |
20 |
20 |
49,5 |
35 |
B (Erfindung) |
5 |
2 |
9 |
4 |
34 |
11 |
C (Erfindung) |
2 |
1,5 |
4 |
3 |
10 |
9 |
[0048] Es ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen Schmiermittel-Additive B und C eine
deutliche Verbesserung des Absetzverhaltens der Feststoffe bewirken, d. h. die Stabilität
der Suspension wird verbessert.
BEISPIEL 2:
[0049] Es wurde ein Schmiermitteladditiv D folgender Zusammensetzung nach dem in Beispiel
1 beschriebenen Verfahren hergestellt:
Komponente a): |
Graphit (Naturgraphit , Reinheit 99.5 %, d50= 4-6 µm, Typ UF2 oder Timrex LSG6) |
7,20 g |
Bariumsulfat (synthetisch,Typ Micro, Sachtleben) |
7,65 g |
Molybdänoxisulfiddithiocarbamat (bzw. Molybdändibutyldithiocarbamat; Molyvan A, Vanderbilt) |
0,15 g |
Verdicker (Bentonit, Typ Bentone 34, Elementis) |
0,85 g |
Trägeröl (T 110, Nynas) |
84,15 g |
[0050] Weiter wurden ein Schmiermittel-Additiv E (erfindungsgemäß), das zusätzlich 1,5 g
Molybdändisulfid (Komponente b) als 30 %ige MoS
2-Feststoff Suspension der Firma Acheson: SLA 1286) enthielt, und ein Schmiermittel-Additiv
F (erfindungsgemäß), das zusätzlich 3,0 g Molybdändisulfid (Komponente b) als 30 %ige
MoS
2-Feststoff Suspension der Firma Acheson: SLA 1286) enthielt, wie in Beispiel 1 beschrieben,
hergestellt.
[0051] Die Schmiermittel-Additive D, E und F wurden dann jeweils zwei handelsüblichen Motorölen
der Firma Meguin zugesetzt und das Absetzverhalten der so erhaltenen Schmiermittel
nach der in Beispiel 1 beschrieben Methode untersucht. Die Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Tabelle 2 zusammengestellt.
TABELLE 2: Absetzverhalten
Schmiermittel-Additive |
nach 14 Tagen (ml) |
nach 21 Tagen (ml) |
nach 35 Tagen (ml) |
Meguin 5809 B |
Meguin 5810 B |
Meguin 5809 B |
Meguin 5810 B |
Meguin 5809 B |
Meguin 5810 B |
D |
22 |
6 |
31 |
6,5 |
49,5 |
8 |
E (Erfindung) |
8 |
3 |
14 |
4 |
28 |
7 |
F (Erfindung) |
3 |
2 |
6,5 |
3 |
13 |
6 |
[0052] Es ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen Schmiermittel-Additive E und F eine
deutliche Verbesserung des Absetzverhaltens der Feststoffe bewirken, d. h. die Stabilität
der Suspension wird verbessert.
BEISPIEL 3:
[0053] Es wurden Schmiermitteladditive G, H und I mit der gleichen Zusammensetzung wie in
Beispiel 2 angegeben und nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt,
mit dem Unterschied, dass anstelle von Bentonit Attapulgit (Attagel
® 40, Engelhard) als Verdicker eingesetzt wurde.
[0054] Die Schmiermittel-Additive G, H und I wurden dann jeweils zwei handelsüblichen Motorölen
der Firma Meguin zugesetzt, und das Absetzverhalten der so erhaltenen Schmiermittel
wurde nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode untersucht. Die Ergebnisse sind
in der nachfolgenden Tabelle 3 zusammengestellt.
TABELLE 3: Absetzverhalten (ml)
Schmiermittel-Additive |
nach 14 Tagen |
nach 21 Tagen |
nach 35 Tagen (ml) |
Meguin 5809 B |
Meguin 5810 B |
Meguin 5809 B |
Meguin 5810 B |
Meguin 5809 B |
Meguin 5810 B |
G |
3,5 |
3,5 |
6 |
6 |
8 |
14 |
H (Erfindung) |
1,5 |
1 |
3 |
3 |
6 |
8 |
I (Erfindung) |
1 |
1 |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
6 |
[0055] Es ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen Schmiermittel-Additive H und I eine
deutliche Verbesserung des Absetzverhaltens der Feststoffe bewirken, d.h. die Stabilität
der Suspension wird verbessert.
BEISPIEL 4:
[0056] Es wurde das Verschleißverhalten des Motoröls Meguin 5810 B mit und ohne Zusatz eines
Schmiermittel-Additivs unter Belastung untersucht. Als Prüfgerät wurde ein Reibverschleiß-Tester
eingesetzt, der auf dem Prinzip der Reicher-Testmaschine beruht. Dabei taucht ein
rotierender Zylinder in das Schmiermittel, das eine Temperatur von 20 °C aufweist.
Der Ring wird dann stufenweise durch Anpressen der Mantelfläche eines feststehenden
kleineren Zylinders, der so angeordnet ist, dass seine Längsachse senkrecht zur Längsachse
des größeren Zylinders steht, belastet, und die Verschleißkalotte des feststehenden
Ringes wird in Abhängigkeit der Belastung in mm
2 gemessen. Das Verschleißverhalten wurde unter Druckbelastung in Schritten von 500
N bis maximal 2500 N (1500 U/min, 6 min) bestimmt. Als Schmiermittel wurde das Motoröl
5810 B allein sowie mit Zusatz der Schmiermittel-Additive B, C, F und I bestimmt.
Zum Vergleich wurde auch das Verschleißverhalten von Meguin 5810 B mit Zusatz von
0,35 % Molybdändisulfid-Suspension (30 %ige MoS
2-Feststoff Suspension der Firma Acheson: SLA 1286) bestimmt. Die Ergebnisse sind in
der nachfolgenden Tabelle 4 zusammengestellt.
TABELLE 4: Verschleiß [mm
2]
Belastung [N] |
Meguin 5810B |
Meguin 5810 B + Schmiermittel-Additiv |
Meguin 5810 B + MoS2 |
|
|
B |
C |
F |
I |
|
500 |
5,1 |
2,9 |
1,5 |
3,6 |
3,8 |
2.1 |
1000 |
12,1 |
7,2 |
7,4 |
9,4 |
7,2 |
6,5 |
1500 |
17,6 |
12,8 |
11,9 |
15,6 |
12,8 |
11.6 |
2000 |
23,1 |
18,1 |
16,5 |
21,1 |
16,5 |
16,9 |
2500 |
25,2 |
23,1 |
21,8 |
23,7 |
20,7 |
20,2 |
Feststoff-Gehalt |
0% |
0,12% |
0,12% |
0,12% |
0,14% |
0,11% |
MoS2-Gehalt |
0% |
0,01% |
0,02% |
0,02% |
0,02% |
0,11% |
[0057] Es ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen Schmiermittel-Additive B, C, F und
I das Verschleißverhalten des Motoröls nicht nachteilig beeinflussen. Bei allen Belastungsstufen
ist sogar eine Verbesserung des Verschleißverhaltens zu beobachten. Obwohl bei gleichem
Feststoffgehalt der Molybdändisulfidanteil des erfindungsgemäßen Additivs um den Faktor
5 bis 10 geringer ist als bei alleiniger Verwendung von MoS
2 (letzte Spalte), ist das Verschleißverhalten vergleichbar. Da die anderen Additiv-Komponenten
kostengünstiger sind als Molybdändisulfid, ist auch die Aufgabe, eine wirtschaftliche
Alternative zu einem reinen MoS
2-Additiv zu finden, gelöst.
1. Schmiermittel-Additiv, umfassend in einem Trägeröl
a) 2,5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schmiermittel-Additivs, einer
Schmierstoffkomponente, die ausgewählt ist unter Zinnsulfid (Zinnmonosulfid (SnS),
Zinndisulfid (SnS2), Zinntrisulfid (Sn2S3) oder Mischsulfide davon), Zinksulfid (ZnS), Bismuttrisulfid (Bismut-III-sulfid,
Bi2S3), aktiviertem Graphit und Gemischen davon;
b) 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schmiermittel-Additivs, eines
Metallsulfids, das ausgewählt ist unter Molybdändisulfid, Antimontrisulfid, Wolframdisulfid,
Kupfersulfid (CuS, Cu2S oder Mischsulfide davon), Eisensulfid (FeS, Fe2S3 oder Mischsulfide davon) und Gemischen davon,
wobei das Gewichtsverhältnis von Komponente a) zu Komponente b) im Bereich von 2,5
: 1 bis 100 : 1 liegt.
2. Schmiermittel-Additiv nach Anspruch 1, wobei die Komponente a) zusätzlich Graphit,
Polytetrafluorethylen oder Bornitrid oder Gemische davon enthält.
3. Schmiermittel-Additiv nach Anspruch 1 oder 2, umfassend 10 bis 20 Gew.-% der Komponente
a).
4. Schmiermittel-Additiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend 0,1 bis 3
Gew.-% der Komponente b).
5. Schmiermittel-Additiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Komponente
b) ausgewählt ist unter Zinndisulfid, Bismut-III-sulfid und aktiviertem Graphit.
6. Schmiermittel-Additiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Teilchengröße
der Komponente a) im Bereich von 100 nm bis 25 µm liegt.
7. Schmiermittel-Additiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Teilchengröße
der Komponente b) im Bereich von 10 nm bis 1 µm liegt.
8. Schmiermittel-Additiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gewichtsverhältnis
von Komponente a) zu Komponente b) im Bereich von 6 : 1 bis 30 : 1 liegt.
9. Schmiermittel-Additiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Komponente
a) ein Gemisch aus Zinndisulfid, Bismut-III-sulfid und Graphit umfasst.
10. Schmiermittel-Additiv nach Anspruch 9, wobei die Komponente a) 30 bis 60 Gew.-% Graphit,
15 bis 35 Gew.-% Zinndisulfid und 25 bis 40 Gew.-% Bismut-III-sulfid, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht dieser Komponenten, umfasst.
11. Schmiermittel-Additiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Komponente
b) Molybdändisulfid umfasst.
12. Verwendung eines Metallsulfids, das ausgewählt ist unter einem Zinnsulfid, Molybdändisulfid,
Zinksulfid, Antimon-III-sulfid, Bismut-III-sulfid, Wolframdisulfid, Kupfersulfid und
Eisensulfid, zur Stabilisierung einer Suspension von Festschmierstoffen in einem flüssigen
Schmiermittel.
13. Schmiermittel, enthaltend 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schmiermittels,
des Schmiermittel-Additivs nach einem der Ansprüche 1 bis 11.