[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe.
[0002] Eine Kraftstoffpumpe eines Kraftfahrzeugs, die der Förderung von Kraftstoff in Richtung
auf einen Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs dient, verfügt über einen Elektromotor,
um die Kraftstoffpumpe anzutreiben. Eine Kraftstoffpumpe wird dabei derart von dem
Elektromotor derselben angetrieben, dass zur Förderung von Kraftstoff in Richtung
auf den Verbrennungsmotor der bestromte Elektromotor die Kraftstoffpumpe in einer
definierten Drehrichtung antreibt.
[0003] Verunreinigungen im Kraftstoff, der von der Kraftstoffpumpe in Richtung auf den Verbrennungsmotor
zu fördern ist, können zu einer Blockierung der Kraftstoffpumpe führen, wobei dann
kein Kraftstoff mehr in Richtung auf den Verbrennungsmotor gefördert wird und infolgedessen
das Kraftfahrzeug liegen bleibt. Bislang ist es nicht möglich, eine solche Blockierung
einer Kraftstoffpumpe zu beseitigen, so dass eine blockierte Kraftstoffpumpe werkstattseitig
ausgetauscht werden muss. Dies ist aufwendig und teuer.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde ein neuartiges
Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe zu schaffen. Dieses Problem wird dadurch
ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird dann, wenn erkannt wird,
dass die Kraftstoffpumpe blockiert ist, mindestens einmal für eine bestimmte Zeitdauer
die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe geändert.
[0005] Durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe ist es erstmals
möglich, die Blockierung einer Kraftstoffpumpe aufzuheben bzw. zu beseitigen. Liegt
demnach eine blockierte Kraftstoffpumpe vor, so wird mindestens einmal für eine bestimmte
Zeitdauer die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe geändert, wodurch die Blockierung der
Kraftstoffpumpe in den allermeisten Fällen beseitigt werden kann. Nur dann, wenn sich
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Blockierung einer Kraftstoffpumpe nicht beseitigen
lässt, muss dieselbe werkstattseitig ausgetauscht werden. Hierdurch können Kosten
eingespart werden.
[0006] Vorzugsweise wird dann, wenn erkannt wird, dass die Kraftstoffpumpe blockiert ist,
unmittelbar mehrmals hintereinander für eine bestimmte Zeitdauer die Drehrichtung
der Kraftstoffpumpe geändert, um durch Losrütteln die Blockierung der Kraftstoffpumpe
zu beseitigen.
[0007] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Das erfindungsgemäße Verfahren wird, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- ein Signalflussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe.
[0008] Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe
eines Kraftfahrzeugs. Eine derartige Kraftstoffpumpe wird von einem Elektromotor aus
angetrieben, nämlich derart, dass die Kraftstoffpumpe zur Förderung von Kraftstoff
in Richtung auf einen Verbrennungsmotor, dann, wenn der Elektromotor bestromt ist,
in einer definierten Drehrichtung angetrieben wird.
[0009] Aufgrund von Verunreinigungen im Kraftstoff kann sich eine Blockierung der Kraftstoffpumpe
einstellen. Daher wird während des Betriebs der Kraftstoffpumpe gemäß dem Block 10
des Signalflussdiagramms der Fig. 1. fortlaufend überprüft, ob eine Blockierung der
Kraftstoffpumpe vorliegt. Wird hierbei festgestellt, dass keine Blockierung der Kraftstoffpumpe
vorliegt, so wird im Sinne einer Schleife auf Block 10 zurückverzweigt. Wird hingegen
festgestellt, dass eine Blockierung der Kraftstoffpumpe vorliegt, so wird auf Block
11 verzweigt.
[0010] Zur Aufhebung bzw. Beseitigung einer solchen Blockierung der Kraftstoffpumpe wird
gemäß Block 11 erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass dann, wenn erkannt wird, dass die
Kraftstoffpumpe blockiert ist, mindestens einmal für eine bestimmte Zeitdauer die
Drehrichtung der Kraftstoffpumpe geändert wird. Vorzugsweise wird dann, wenn erkannt
wird, dass die Kraftstoffpumpe blockiert ist, mehrmals hintereinander für eine bestimmte
Zeitdauer die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe geändert, um so durch Losrütteln die
Blockierung der Kraftstoffpumpe zu beseitigen. Anschließend wird gemäß Block 12 überprüft,
ob die Blockierung durch die Maßnahme gemäß Block 11 beseitigt werden konnte.
[0011] Wird in Block 12 festgestellt, dass die Blockierung beseitigt ist, so wird auf Block
10 zurückverzweigt und die Kraftstoffpumpe kann dann wieder in der definierten Drehrichtung
betrieben werden, um Kraftstoff dem Verbrennungsmotor zuzuführen. Wird hingegen in
Block 12 festgestellt, dass die Blockierung nicht beseitigt ist, so wird auf Block
13 verzweigt. In Block 13 wird dann eine Meldung generiert, dass die Kraftstoffpumpe
ausgetauscht werden muss.
[0012] Nach einer ersten Alternative der Erfindung, nach welcher die Kraftstoffpumpe von
einem DC-Elektromotor angetrieben wird, wird in Block 10 bzw. 12 derart auf eine Blockierung
der Kraftstoffpumpe geschlossen, dass trotz eines bestromten Elektromotors kein Druckaufbau
im Kraftstoffsystem vorliegt. Hierzu wird ein Messwert eines Drucksensors, der in
das Kraftstoffsystem integriert ist, ausgewertet. Stellt der Drucksensor trotz bestromtem
DC-Elektromotor keinen Druckaufbau im Kraftstoffsystem vor, so wird auf eine blockierte
Kraftstoffpumpe geschlossen.
[0013] Zur Aufhebung der Blockierung einer von einem DC-Elektromotor angetriebenen Kraftstoffpumpe
wird in Block 11 die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe entweder über ein mit dem DC-Elektromotor
zusammenwirkendes Relais oder über eine veränderte Bestromung einer H-Brücke, in welche
der DC-Elektromotor geschaltet ist, geändert. Durch mehrmaliges hintereinander folgendes
Schalten des Relais bzw. durch mehrmalige hintereinander folgende Änderung der Bestromung
der H-Brücke kann die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe mehrmals hintereinander geändert
werden.
[0014] Nach einer zweiten Alternative der hier vorliegenden Erfindung wird die Kraftstoffpumpe
von einem EC-Elektromotor angetrieben. Dann, wenn die Kraftstoffpumpe von einem EC-Elektromotor
angetrieben wird, kann in Übereinstimmung zum DC-Elektromotor in Block 10 bzw. 12
derart auf eine blockierte Kraftstoffpumpe geschlossen werden, dass trotz bestromten
EC-Elektromotor kein Druckaufbau im Kraftstoffsystem vorliegt.
[0015] Ist in den EC-Elektromotor, welcher dem Antrieb der Kraftstoffpumpe dient, ein Lagesensor,
z. B. ein Hall-Sensor, integriert, so kann in Block 10 bzw. 12 auch durch Auswertung
des Messsignals des Lagesensors auf eine blockierte Kraftstoffpumpe geschlossen werden.
[0016] Alternativ ist es auch möglich, dass dann, wenn die Kraftstoffpumpe von einem EC-Elektromotor
angetrieben wird, in Block 10 bzw. 12 an jeweils unbestromten Spulen des EC-Elektromotors
eine Induktionsmessung durchgeführt wird, um auf eine blockierte Kraftstoffpumpe zu
schließen. Dreht sich nämlich der Läufer des EC-Elektromotors nicht, so induziert
derselbe in den unbestromten Spulen des EC-Elektromotors keine Spannung. Hierdurch
kann dann auch auf eine blockierte Kraftstoffpumpe geschlossen werden.
[0017] Wird bei einer von einem EC-Elektromotor angetriebenen Kraftstoffpumpe auf eine Blockierung
derselben geschlossen, so erfolgt in Block 11 die Änderung der Drehrichtung der Kraftstoffpumpe
über ein Steuergerät des EC-Elektromotors.
[0018] Es liegt demnach im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, dass dann, wenn eine Blockierung
einer Kraftstoffpumpe erkannt wird, die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe mindestens
einmal, vorzugsweise mehrmals hintereinander, für eine bestimmte Zeitdauer zu ändern,
um so die Blockierung der Kraftstoffpumpe aufzuheben bzw. zu beseitigen.
[0019] Insbesondere wird zum Beseitigen einer Blockierung der Kraftstoffpumpe die Drehrichtung
derselben fünf- bis zehnmal hintereinander geändert, wobei hierdurch in den allermeisten
Fällen eine Blockierung beseitigt werden kann. Nur dann, wenn diese Maßnahme nicht
zum Beseitigen der Blockierung einer Kraftstoffpumpe führt, muss dieselbe werkstattseitig
ausgetauscht werden.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Kraftstoffpumpen für Dieselkraftstoffe, Benzinkraftstoffe
oder beliebige andere Kraftstoffe zum Einsatz kommen.
1. Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe eines Kraftfahrzeugs, wobei die Kraftstoffpumpe
von einem Elektromotor derart angetrieben wird, dass die Kraftstoffpumpe zur Förderung
von Kraftstoff in Richtung auf einen Verbrennungsmotor von einem bestromten Elektromotor
in einer definierten Drehrichtung angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn erkannt wird, dass die Kraftstoffpumpe blockiert ist, mindestens einmal
für eine bestimmte Zeitdauer die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe geändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn erkannt wird, dass die Kraftstoffpumpe blockiert ist, mehrmals hintereinander
für eine bestimmte Zeitdauer die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe geändert wird, um
durch Losrütteln die Blockierung der Kraftstoffpumpe zu beseitigen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffpumpe von einem DC-Elektromotor angetrieben wird, wobei derart auf
eine blockierte Kraftstoffpumpe geschlossen wird, dass trotz eines bestromten Elektromotors
kein Druckaufbau im Kraftstoffsystem vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem DC-Elektromotor die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe über ein mit dem DC-Elektromotor
zusammenwirkendes Relais geändert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem DC-Elektromotor die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe über ein veränderte
Bestromung einer H-Brücke, in welche der DC-Elektromotor geschaltet ist, geändert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffpumpe von einem EC-Elektromotor angetrieben wird, wobei derart auf
eine blockierte Kraftstoffpumpe geschlossen wird, dass trotz eines bestromten Elektromotors
kein Druckaufbau im Kraftstoffsystem vorliegt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffpumpe von einem EC-Elektromotor angetrieben wird, wobei eine blockierte
Kraftstoffpumpe mit Hilfe eines in den EC-Elektromotor integrierten Lagesensors erkannt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffpumpe von einem EC-Elektromotor angetrieben wird, wobei eine blockierte
Kraftstoffpumpe mit Hilfe einer Induktionsmessung an nicht bestromten Spulen des EC-Elektromotor
erkannt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem EC-Elektromotor die Drehrichtung der Kraftstoffpumpe über ein Steuergerät
des EC-Elektromotors geändert wird.