[0001] Die Erfindung betrifft eine Schienenauszugsvorrichtung mit zumindest einer ersten
Schiene, welche relativ zu einer zweiten Schiene bewegbar ist, und eine Magnetanordnung
zur Endlagenfixierung der ersten Schiene relativ zur zweiten Schiene umfasst. Des
Weiteren betrifft die Erfindung eine Muffel für einen Backofen, mit einer derartigen
Schieneauszugsvorrichtung.
[0002] Aus der
DE 20 2004 019 219 U1 ist eine Teleskopführungsschiene für Möbelauszüge bekannt. Die Teleskopführungsschiene
umfasst eine an einem Möbelkorpus fest angeordnete Korpusschiene sowie eine auszugsseitig
festlegbare Auszugsschiene und mindestens eine zwischen der Korpusschiene und der
Auszugsschiene angeordnete Mittelschiene. Zur Kopplung der Mittelschiene mit der Auszugsschiene
ist an einer der Schienen mindestens ein Permanentmagnet befestigt, der bis zur maximalen
oder nahezu maximalen Auszugsposition der Mittelschiene an einem aus einem magnetisierbaren
Material bestehenden Gegenlager der anderen Schiene unmittelbar anliegt. Es ist somit
eine Magnetanordnung realisiert, welche Haftmagnete aufweist, die unmittelbar in Kontakt
sind. Die Magnete sind scheibenartige Elemente, welche so angeordnet sind, dass ihre
Zylinderachse parallel zur Ausziehrichtung der Schienen verläuft. Die koppelnde Magnetwirkung
wird somit in Richtung der Ausziehrichtung realisiert.
[0003] Darüber hinaus ist aus der
DE 38 34 581 A1 ein Schienensystem für Schubläden bekannt. Eine Korpusschiene, welche an einem den
Schubladen aufnehmenden Korpus angeordnet ist, umfasst eine Ausnehmung, in welche
ein Schenkel einer an dem Schubladen angeordneten Schubladenschiene hineinragt. Innerhalb
dieser Ausnehmung und am Schenkel der Schubladenschiene sind im Bereich von Luftspalten
einander gegenüberliegende, die Schubladenlast übertragende Magnete entgegengerichteter
Polarität angeordnet.
[0004] Bei beiden aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen ist die Ausgestaltung
relativ komplex und aufwendig. Eine Vielzahl von Magneten ist erforderlich, und die
Anbringung relativ schwierig. Darüber hinaus ist die Funktionalität sehr komplex und
fehleranfällig.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schienenauszugsvorrichtung zu schaffen,
welche eine Endlagenfixierung von Schienen der Vorrichtung vereinfacht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Schienenauszugsvorrichtung gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
[0007] Eine erfindungsgemäße Schienenauszugsvorrichtung umfasst eine erste Schiene, welche
relativ zu einer zweiten Schiene bewegbar ist. Darüber hinaus weist die Schienenauszugsvorrichtung
eine Magnetanordnung zur Endlagenfixierung der ersten Schiene relativ zur zweiten
Schiene auf. Zumindest einem Ende der zweiten Schiene ist ein Magnet einer ersten
Polarität zugeordnet und an einem hinteren Ende der ersten Schiene ist ein weiterer
Magnet einer zweiten Polarität angeordnet. Der Magnet der ersten Schiene ist abhängig
von der zu fixierenden Endlage berührungslos dem der jeweiligen Endlage zugeordneten
Magnet der zweiten Schiene gegenüberliegend positioniert. Durch diese Ausgestaltung
kann eine zuverlässige Endlagenfixierung mit einer minimierten Anzahl von Magneten
erreicht werden. Durch die kontaktfreie Anordnung der jeweiligen Magnete zueinander
zur Fixierung einer Endlage kann darüber hinaus auch das Konzept wesentlich flexibler
ausgestaltet werden. Die Halterung zur Fixierung einer Endlage kann somit auch ohne
eine unmittelbare aneinander Anhaftung der Magnete erzeugt werden, wodurch konstruktiv
und anordnungsspezifisch mehr Freiraum gegeben ist.
[0008] Es kann vorgesehen sein, dass die Magnete der zweiten Schiene und der Magnet der
ersten Schiene außerhalb der Schienenkopplung angeordnet sind. Unter der Schienenkopplung
wird das Ineinandergreifen bzw. das Führen einer Schiene durch die andere verstanden.
Dadurch kann durch die Bewegung der Schienen zueinander ein Schädigen eines Magneten
verhindert werden, da beispielsweise ein Anstoßen oder ein daran Vorbeireiben oder
ein Entlangreiben einer Schiene an einem Magneten verhindert werden kann. Insbesondere
ist ein Magnet somit außerhalb des Bewegungsraums einer Schiene angeordnet. Durch
diese Ausgestaltung außerhalb einer derartigen Schienenkopplung kann die Funktionalität
hoch gehalten werden und die Beschädigung oder ein Verschleiß der Magnete minimiert
werden.
[0009] Bevorzugt sind die beiden Magnete der zweiten Schiene unmittelbar an der zweiten
Schiene, insbesondere außerhalb der Schienenkopplung mit der ersten Schiene, angeordnet.
Durch eine derartige integrale Ausgestaltung kann auch ein relativ kleiner Bauraum
einer derartig außenseitigen Anbringung der Magnete erreicht werden.
[0010] Bevorzugt sind die Magnete als Rohmagnete ausgebildet. Insbesondere sind sie somit
nicht als Haftmagnete ausgebildet. Bei einer Ausgestaltung als Rohmagnete weisen diese
keine zusätzliche Umhüllung oder dergleichen auf. Dadurch ist auch der Einsatz in
relativ stark temperaturbelasteten Umgebungen möglich, ohne dass die Funktionalität
beeinträchtigt wird oder Beschädigungen auftreten könnten. Eine derartige Beschädigung
oder Funktionsbeeinträchtigung kann in derartig temperaturbelasteten Umgebungen jedoch
bei Haftmagneten auftreten, welche üblicherweise durch eine Hülle aus Kunststoff umgeben
sind, welche dann schmelzen kann.
[0011] Bevorzugt sind die Magnete aus einem Material mit hoher Temperaturbeständigkeit insbesondere
mit einer Temperaturbeständigkeit bis etwa 350°C ausgebildet. Dadurch kann auch der
Einsatz in Hausgeräten, wie Backöfen oder dergleichen ohne Funktionsbeeinträchtigung
und Beschädigung der Schienenauszugsvorrichtung gewährleistet werden.
[0012] Besonders bevorzugt erweist es sich, wenn die Magnete aus SmCo ausgebildet sind.
Aus einem derartigen Material ausgebildete Magnete können in hochtemperaturbelasteten
Umgebungen, insbesondere bis 350°C, eingesetzt werden und haben mit einem möglichen
Energieprodukt von 175 kJ/m
3 eine im Vergleich zu anderen Materialien für Magnete wesentlich höhere Anziehungskraft.
[0013] Insbesondere beim Einsatz in temperaturbelasteten Umgebungen bis 350°C ist eine derartige
Materialausbildung der Magnete unter Berücksichtigung der Anziehungskraft und der
Kosten im Vergleich zu anderen Magneten besonders vorteilhaft.
[0014] Darüber hinaus sind diese Rohmagnete im Vergleich zu Haftmagneten auch besonders
geeignet für die berührungslose Wechselwirkung mit einem Magnet einer anderen Polarität
und damit zur effizienten Endlagenfixierung.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass die Magnete der zweiten Schiene unterhalb der zweiten
Schiene angeordnet sind. Dadurch können sie relativ Platz sparend angeordnet werden
und sind für die Bedienung und die Funktionalität der Schienenauszugsvorrichtung nicht
störend angeordnet.
[0016] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Magnete der zweiten Schiene in der Schienenkopplung
mit der ersten Schiene angeordnet sind. Dies ermöglicht eine besonders kompakte und
bauraumminimierte Ausgestaltung der Schienenauszugsvorrichtung. Bei einer derartigen
Ausgestaltung sind die Magnete der zweiten Schiene somit quasi im Bewegungsweg der
ersten Schiene angeordnet.
[0017] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Magnete der zweiten Schiene jeweils an einem Trägerteil
angeordnet sind, welche Trägerteile oberhalb von an der ersten Schiene angeordneten
Anschlagelementen verlaufen. Durch diese Ausgestaltung kann einerseits eine mechanisch
stabile Führung der Schienen zueinander gewährleistet werden und darüber hinaus die
stabile Anbringung der Magnete erzeugt werden. Innerhalb der Schienenkopplung sind
somit die Magnete fest angeordnet und können darüber hinaus durch die konstruktiven
Ausgestaltungen und Anordnungen der Trägerteile und Anschlagelemente zueinander funktionsoptimiert
positioniert sein.
[0018] Bevorzugt sind die an den Enden der ersten Schiene angeordneten Anschlagelemente
zur magnetischen Wechselwirkung mit den Magneten der zweiten Schiene ausgebildet.
Ein Anschlagelement in einer Endlage ist berührungslos und beabstandet einem Magneten
der zweiten Schiene gegenüber liegend angeordnet. Auch hier kann somit eine hocheffektive
Endlagenfixierung erreicht werden. Insbesondere dann, wenn die Magnete der zweiten
Schiene als Rohmagnete ausgebildet sind, ist es vorteilhaft, dass diese keiner Stossbelastung
ausgesetzt sind. Da diese bei der spezifischen Ausgestaltung bevorzugt im Bereich
der Schienenkopplung angeordnet sind, ist es vorteilhaft, wenn diese Magnete der zweiten
Schiene nicht als Anschlag für die erste Schiene in einer definierten Endlage dienen.
Bevorzugt ist dazu das Anschlagelement vorgesehen, welches zur Endlagendefinition
unmittelbar mit dem Trägerteil in Verbindung steht und somit der Anschlag zwischen
dem Anschlagelement der ersten Schiene und einem Trägerteil der zweiten Schiene realisiert
ist. Dies ist insbesondere so ausgebildet, dass in diesem Anschlag zur Festlegung
einer Endlage der in dieser Endlagenfixierung vorgesehene Magnet der zweiten Schiene
beabstandet zu dem Anschlagelement angeordnet ist. Durch den so erzeugten Luftspalt
zwischen dem Anschlagelement und dem Magneten in dieser Endlage kann auch eine Stoßbelastung
und unmittelbare nachteilige Einwirkung auf den als Rohmagneten ausgebildeten Magneten
verhindert werden und dennoch eine magnetische Wechselwirkung zur Endlagenfixierung
berührungslos gewährleistet werden. Bei dieser Ausgestaltung kann auch eine relativ
flachbauende Vorrichtung geschaffen werden, da das Anschlagelement in seitlicher Ausdehnung
relativ schmal ausgebildet werden kann und dennoch eine ausreichende magnetische Wechselwirkung
mit dem gegenüberliegenden Magneten der zweiten Schiene gewährleisten kann.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass das Anschlagelement an dem einen Magneten zugewandten
Ende zumindest doppelwandig ausgebildet ist. Die zur magnetischen Wechselwirkung bereitgestellte
Fläche kann dadurch vergrößert sein.
[0020] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die zweite Schiene eine an einem Korpus befestigte
Schiene ist. Diese ist somit feststehend angeordnet und die erste Schiene kann relativ
gegenüber dieser feststehenden zweiten Schiene verschoben werden.
[0021] Es kann auch vorgesehen sein, dass die zweite Schiene eine Mittelschiene einer Teleskopschienenanordnung
ist. Die zweite Schiene ist dann relativ zu einer an einem Korpus befestigten weiteren
dritten Schiene bewegbar. Des Weiteren ist diese als Mittelschiene ausgebildete zweite
Schiene dann zu einer als weitere Ausziehschiene ausgebildeten ersten Schiene angeordnet.
Diese weitere Ausziehschiene kann dann eine weitere Mittelschiene oder jedoch eine
verschiebbare Endschiene der Schienenauszugsvorrichtung sein.
[0022] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Muffel für einen Backofen, welche
eine erfindungsgemäße Schienenauszugsvorrichtung oder eine vorteilhafte Ausführung
davon umfasst. Gerade das Herausziehen von Backblechen oder Auflagegittern in einem
Backofen kann durch diese Schienenauszugsvorrichtung wesentlich erleichtert werden.
[0023] Sowohl beim Herausziehen als auch beim Einschieben können die Endlagen der Schienen
ausreichend feststehend fixiert werden und somit das Aufsetzen und Herausnehmen eines
Backblechs einfach erfolgen. Das Hin- und Herrutschen der einzelnen Schienen der Schienenauszugsvorrichtung
und somit das erschwerte Aufsetzen eines Backblechs oder eines Gitters oder dergleichen
auf die Schienen kann dadurch verhindert werden.
[0024] Insbesondere ist es beim Einsatz der Schienenauszugsvorrichtung in einer derartigen
Muffel eines Backofens besonders vorteilhaft, wenn die Magnete als Rohmagnete mit
hoher Funktionalität auch bei hohen Temperaturen ausgebildet sind. Wenn derartig hohe
Temperaturen in einem derartigen Backofen auftreten, muss auch hier die Funktionalität
der Schienenauszugsvorrichtung gewährleistet werden. Die Schienenauszugsvorrichtung
kann mit minimierten Bauteilen realisiert werden, da bei Magnete, die innerhalb der
Schienenkopplung angeordnet sind, nur zwei Magnete erforderlich sind, um die beiden
Endlagen fixieren zu können.
[0025] Bei einer Ausgestaltung bei der die Magnete außerhalb der Schienenkopplung angeordnet
sind, kann neben einem störungsfreien Ein- und Ausfahren aus den Fixierpunkten auch
eine deutlich spürbare Rückmeldung an den Bediener beim Erreichen der Fixierpunkte
gewährleistet sein. Durch die berührungslose Ausführung der Endlagenfixierung mittels
der Magnete ist auch keine Reibung gegeben, wodurch auch ein verschleißarmes und geräuscharmes
System ermöglicht ist.
[0026] Darüber hinaus kann durch eine derartige Ausgestaltung auch ein relativ unempfindliches
System gegenüber Abstandstoleranzen zwischen den sich gegenüberstehenden Magneten
gewährleistet sein. Auch bei größeren Abstandstoleranzen kann die Funktionalität im
Hinblick auf die Endlagenfixierung dennoch gewährleistet werden.
[0027] Entsprechende Vorteilhaftigkeiten ergeben sich auch bei einer Ausführung, bei der
die Magnete in der Schienenkopplung angeordnet sind. Darüber hinaus steht bei einer
derartigen Ausgestaltung auch ein Überauszugsweg bei einer Verwendung in einer Muffel
für einen Backofen weiterhin komplett zur Verfügung. Ein Überauszug bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass die Schienen soweit aus der Muffel herausgezogen werden können,
dass ein Backblech oder ein Gitter vollständig aus der Muffel herausgezogen ist und
somit quasi vertikal nach oben gehoben werden kann ohne dass es an einem Rand der
Muffel oder dergleichen anstößt.
[0028] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Backofens mit einer Muffel und einer Schienenauszugsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Schienenauszugsvorrichtung;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Schienenauszugsvorrichtung;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Teildarstellung eines Ausschnitts gemäß der Ausführung in Fig. 3.
[0029] In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0030] In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung ein Backofen 1 gezeigt, welcher eine Muffel
2 aufweist. Die Muffel 2 weist Wände auf, welche einen Backofengarraum 3 begrenzen.
Frontseitig ist die Muffel 2 durch eine nicht dargestellte Tür des Ofens 1 verschließbar.
Die Muffel 2 weist zumindest zwei gegenüberliegende Schienenauszugsvorrichtungen 4
und 5 auf, welche an den Seitenwänden der Muffel 2 angeordnet sind. Auf diese Schienenauszugsvorrichtungen
4 und 5 kann ein Backblech oder ein Gitter oder dergleichen aufgesetzt werden. Die
in Fig. 1 schematisch dargestellten Schienenauszugsvorrichtungen 4 und 5 können nach
vorne ausgezogen werden. Der Auszugsweg kann dabei bevorzugt eine derartige Länge
aufweisen, dass ein darauf aufgestelltes Backblech oder ein Gitter mit einer Überauszugslänge
herausziehbar ist. Dies bedeutet, dass ein Backblech oder ein Gitter soweit aus dem
Backofengarraum 3 herausgezogen werden kann, dass es praktisch vollständig außerhalb
des Backofengarraums 3 angeordnet ist und vertikal nach oben gehoben werden kann ohne
an einem vorderen Rand der Muffel 2 anzustoßen.
[0031] In Fig. 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Schienenauszugsvorrichtung 4 gezeigt.
Diese Schienenauszugsvorrichtung 4 ist stellvertretend für die weitere Schienenauszugsvorrichtung
5 gezeigt. Die Schienenauszugsvorrichtung 4 umfasst im Ausführungsbeispiel eine erste
Schiene 41, welche relativ zu einer zweiten Schiene 42 in Längsrichtung (Pfeilrichtung)
hin- und hergeschoben werden kann.
[0032] Die zweite Schiene 42 ist an der Seitenwand der Muffel 2 ortsfest angebracht und
lediglich die erste Schiene 41 kann herausgezogen oder eingeschoben werden.
[0033] Die beiden Schienen 41 und 42 sind mit einer Schienenkopplung miteinander verbunden
und somit quasi ineinander geführt. An einem ersten vorderen Ende 42a der zweiten
Schiene 42 ist ein einziger erster Magnet 6, und an einem zweiten hinteren Ende 42b
der zweiten Schiene 42 ist ein einziger zweiter Magnet 7 angeordnet. Darüber hinaus
ist am einem hinteren Ende 41 a der ersten Schiene 41 ein dritter Magnet 8 angeordnet.
In der in Fig. 2 gezeigten Ausführung sind die drei Magnete 6, 7 und 8 außerhalb der
Schienenkopplung zwischen der ersten Schiene 41 und der zweiten Schiene 42 positioniert.
Insbesondere sind die beiden Magnete 6 und 7, welche der zweiten Schiene 42 zugeordnet
sind, ortsfest angeordnet und unterhalb der zweiten Schiene 42 positioniert. In der
gezeigten Ausführung sind diese über Haltestege (nicht näher gekennzeichnet) mit der
zweiten Schiene 42 verbunden. Ebenfalls kann jedoch auch vorgesehen sein, dass diese
beiden Magnete 6 und 7 unmittelbar an einer Seitenwand der Muffel 2 angeordnet sind.
[0034] Der der ersten Schiene 41 zugeordnete einzige Magnet 8 ist über einen Haltesteg 41
b mit der ersten Schiene 41 verbunden und ebenfalls außerhalb der Schienenkopplung
zwischen den Schienen 41 und 42 angeordnet.
[0035] Die minimale Anzahl von Magneten 6, 7 und 8 ermöglicht eine beidseitige Endlagenfixierung
der ersten Schiene 41 relativ zur zweiten Schiene 42.
[0036] Die Magnete 6 bis 8 sind als Rohmagnete ausgebildet und so positioniert, dass sie
bei einer Endlagenfixierung berührungslos und somit durch einen Luftspalt getrennt
gegenüberliegend angeordnet sind. Die beiden Magnete 6 und 7, welche der zweiten Schiene
42 zugeordnet sind, weisen eine erste Polarität auf, wobei der Magnet 8, welcher der
ersten Schiene 41 zugeordnet ist, eine zweite Polarität aufweist.
[0037] Im Ausführungsbeispiel sind die drei Magnete 6 bis 8 aus einem hochtemperaturbeständigen
Material, insbesondere aus SmCo, ausgebildet.
[0038] In der beispielhaften Darstellung in Fig. 2 ist eine Situation gezeigt, bei der die
erste Schiene 41 vollständig eingeschoben ist und somit die Schienenauszugsvorrichtung
4 eine minimale Länge aufweist. In dieser Position ist die erste Schiene 41 relativ
zur zweiten Schiene 42 in dieser Endlage fixiert, wobei dazu die beiden Magnete 7
und 8 berührungslos gegenüberliegend angeordnet sind.
[0039] Wird die erste Schiene 41 ausgehend von der in Fig. 2 gezeigten Darstellung nach
vorne (in der gezeigten Figur nach links) ausgezogen, so wird über eine relativ weich
verspürbare Haptik dieser in der gezeigten Endlage fixierte Zustand gelöst und im
vollständig ausgezogenen Zustand eine zweite Endlage fixiert. In dieser zweiten Endlage
liegt dann der Magnet 6 dem Magnet 8 berührungslos gegenüber. Durch die magnetische
Wechselwirkung kann auch diese zweite Endlage positionsfixiert werden.
[0040] Durch die berührungslose Ausführung kann die Endlagenfixierung ohne Reibung und auch
geräuschlos erfolgen.
[0041] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schienenauszugsvorrichtung 4
gezeigt. In dieser perspektivischen Darstellung ist die Schienenauszugsvorrichtung
4 als Teleskopvorrichtung ausgebildet und umfasst neben der als Mittelschiene ausgebildeten
zweiten Schiene 42 eine als vordere Ausziehschiene ausgebildete erste Schiene 41 sowie
eine dritte Schiene 43. Die dritte Schiene 43 ist zur Befestigung an der Muffel 2
ausgebildet und somit feststehend. Ausgezogen und somit relativ zueinander bewegbar
sind die beiden Schienen 41 und 42. In der in Fig. 3 gezeigten Darstellung ist die
Schienenauszugsvorrichtung 4 auf eine maximale Länge ausgezogen. Dazu ist eine Endlagenfixierung
zwischen der zweiten Schiene 42 und der dritten Schiene 43 im Bereich I vorgesehen.
Darüber hinaus ist eine weitere Endlagenfixierung zwischen der zweiten Schiene 42
und der ersten Schiene 41 im Bereich der Enden 42a bzw. 41 a vorgesehen.
[0042] Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführung der Schienenauszugsvorrichtung 4 sind wiederum
zwei Magnete 6 und 7 an der zweiten Schiene 42 angeordnet, welche jedoch in dieser
Ausführung innerhalb der Schienenkopplung vorgesehen sind.
[0043] Die Magnete 6 und 7 sind jeweils an Trägerteilen 42c (Fig. 4) angeordnet, insbesondere
angeschweißt.
[0044] Zur Erzeugung der magnetischen Wechselwirkung mit diesen Magneten 6 und 7 ist einerseits
an der dritten Schiene 43 ein zur magnetischen Wechselwirkung ausgebildetes Anschlagelement
9b angeordnet. In entsprechender Weise ist ein Anschlagelement 9a an der ersten Schiene
41 an dem ersten Ende 41 a angeordnet. Beide Anschlagelemente 9a und 9b können in
Wechselwirkung mit den dazu beabstandeten und berührungslos angeordneten Magneten
6 und 7 die jeweils eingestellten Endlagen fixieren. Durch eine minimale Magnetanzahl
und korrespondierende weitere Elemente können auch bei einer derartigen Teleskopausgestaltung
die Endlagen zuverlässig gehalten werden. Auch bei einer derartigen Ausführung gemäß
Fig. 3 kann der Überauszug ermöglicht werden.
[0045] Zur weiteren Erläuterung und genaueren Darstellung ist in Fig. 4 ein Teilausschnitt
im Bereich I gezeigt. Es ist zu erkennen, dass die Schienen 42 und 43 ineinander geführt
sind und somit eine Schienenkopplung vorliegt. In dieser Schienenkopplung ist der
Magnet 7 und das Anschlagelement 9b angeordnet. Es ist zu erkennen, dass das Trägerteil
42c in Längsrichtung der Schienenauszugsvorrichtung 4 angeordnet ist und oberhalb
des Anschlagelements 9b verläuft. An diesem Trägerteil 42c ist der Magnet 7 angeschweißt.
[0046] In der gezeigten fixierten Endlage zwischen der Schiene 42 und der Schiene 43 ist
das Anschlagelement 9b durch einen Luftspalt 10 beabstandet zu dem Magnet 7 angeordnet.
Der Anschlag wird bei dieser Ausgestaltung somit zwischen dem Anschlagelement 9b und
dem Trägerteil 42c realisiert. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da somit ein direktes
Anschlagen des Anschlagelements 9b an dem Magneten 7 verhindert wird. Da bei Rohmagneten
ein derartiges Anschlagen und somit eine Stoßbelastung verhindert werden soll, um
die Funktionalität nicht zu beeinträchtigen, ist eine derartige Ausgestaltung besonders
vorteilhaft. Beim Erreichen der Endlage schlägt somit nämlich nicht das Anschlagelement
9b unmittelbar an dem Magneten 7 an, sondern schlägt an dem Trägerteil 42c an. Damit
kann die Endlage exakt festgelegt werden und über die berührungslose magnetische Wechselwirkung
zwischen dem Magneten 7 und dem Anschlagelement 9b gehalten werden. Das Anschlagelement
9b ist bevorzugterweise an der dem Magneten 7 zugewandten Seite doppelwandig ausgebildet.
Dadurch kann die Fläche, die dem Magneten 7 zum Anziehen zur Verfügung steht, vergrößert
werden.
[0047] In analoger Weise ist die Ausgestaltung am gegenüberliegenden Anschlagpunkt zwischen
der Schiene 41 und der Schiene 42 ausgebildet. Die Anschlagelemente 9a und 9b können
relativ flach ausgebildet werden, so dass durch die seitlichen Ausmaße (senkrecht
zur Längsrichtung des Schienensystems) eine relativ dünne und bauraumminimierte Schieneauszugsvorrichtung
4 ermöglicht werden kann.
[0048] Darüber hinaus kann durch dieses plattenartige Anschlagelement 9a bzw. 9b eine Halterung
bzw. Führung der Schiene 42 in der Schiene 41 bzw. der Schiene 43 ermöglicht werden.
Besonders effektiv ist diese Führung durch die in Längsrichtung verlaufende Anordnung
des Trägerteils 42c, welches in Verbindung mit weiteren Elementen die sichere Führung
in Längsrichtung gewährleistet. Das Anschlagelement 9b ist an einem unteren, die Schiene
43 abschließenden Steg 43a angeordnet, durch welchen die Führung der Schiene 42 stabilisiert
werden kann.
1. Schienenauszugsvorrichtung mit zumindest einer ersten Schiene (41, 42, 43), welche
relativ zu einer zweiten Schiene (41, 42, 43) bewegbar ist, und mit einer Magnetanordnung
(6, 7, 8; 9a, 9b) zur Endlagenfixierung der ersten Schiene (41, 42, 43) relativ zur
zweiten Schiene (41, 42, 43), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem Ende (42a, 42b; 41 a) der zweiten Schiene (41, 42, 43) ein Magnet
(6, 7, 8, 9a, 9b) einer ersten Polarität zugeordnet ist, und an einem hinteren Ende
(42a, 42, 41 a) der ersten Schiene (41, 42, 43) ein weiterer Magnet (6, 7, 8, 9a,
9b) einer zweiten Polarität angeordnet ist, und der Magnet (6, 7, 8, 9a, 9b) der ersten
Schiene (41, 42, 43) abhängig von der zu fixierenden Endlage berührungslos einem der
Magnete (6, 7, 8, 9a, 9b) der zweiten Schiene (41, 42, 43) gegenüberliegend positioniert
ist.
2. Schienenauszugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete (6, 7, 8, 9a, 9b) der zweiten Schiene (41, 42, 43) und der Magnet (6,
7, 8, 9a, 9b) der ersten Schiene (41, 42, 43) außerhalb der Schienenkopplung angeordnet
sind.
3. Schienenauszugsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Magnete (6, 7, 8, 9a, 9b) der zweiten Schiene (41, 42, 43) an der zweiten
Schiene (41, 42, 43), insbesondere außerhalb der Schienenkopplung mit der ersten Schiene
(41, 42, 43), angeordnet sind.
4. Schienenauszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete (6, 7, 8, 9a, 9b) als Rohmagnete ausgebildet sind.
5. Schienenauszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete (6, 7, 8, 9a, 9b) aus einem Material mit hoher Temperaturbeständigkeit,
insbesondere bis 350°C, ausgebildet sind.
6. Schienenauszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete (6, 7, 8, 9a, 9b) aus SmCo ausgebildet sind.
7. Schienenauszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete (6, 7, 8, 9a, 9b) der zweiten Schiene (41, 42, 43) unterhalb der zweiten
Schiene (41, 42, 43) angeordnet sind.
8. Schienenauszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete (6, 7, 8, 9a, 9b) der zweiten Schiene (41, 42, 43) in der Schienenkopplung
mit der ersten Schiene (41, 42, 43) angeordnet sind.
9. Schienenauszugsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete (6, 7, 8, 9a, 9b) jeweils an einem Trägerteil (42c) angeordnet sind,
welche Trägerteile (42c) oberhalb von an der ersten Schiene (41, 42, 43) angeordneten
Anschlagelementen (9a, 9b) verlaufen.
10. Schienenauszugsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Enden der ersten Schiene (41, 42, 43) angeordneten Anschlagelemente (9a,
9b) zur magnetischen Wechselwirkung mit den Magneten (6, 7, 8) der zweiten Schiene
(41, 42, 43) ausgebildet sind und ein Anschlagelement (9a, 9b) in einer Endlage berührungslos
einem Magnete (6, 7, 8) der zweiten Schiene (41, 42, 43) gegenüberliegend angeordnet
ist.
11. Schienenauszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlag zur Festlegung einer Endlage zwischen den Schienen (41, 42, 43) durch
das Anliegen des Anschlagelements (9a, 9b) an einem Trägerteil (42c) vorgegeben ist.
12. Schienenauszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schiene (41, 42, 43) eine an einem Korpus (2) befestigte Schiene (41,
42, 43) ist.
13. Schienenauszugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schiene (41, 42, 43) eine Mittelschiene einer Teleskopschienenanordnung
ist, welche relativ zu einer an einem Korpus (2) befestigten Schiene (41, 42, 43)
und relativ zu einer weiteren Ausziehschiene (41, 42, 43) bewegbar ist.
14. Muffel für einen Backofen (1) mit einer Schienenauszugsvorrichtung (4, 5) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.