(19) |
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(11) |
EP 1 052 093 B2 |
(12) |
NEUE EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Nach dem Einspruchsverfahren |
(45) |
Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des Hinweises auf die Entscheidung über den
Einspruch: |
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07.01.2009 Patentblatt 2009/02 |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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26.02.2003 Patentblatt 2003/09 |
(22) |
Anmeldetag: 23.07.1994 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
Elektrisches Antriebssystem zur Vorstellung von einem oder mehreren dreh- und/oder
verschwenkbaren Funktionsteilen in Geräten und Maschinen, Antriebsordnung mit einem
Winkellagegeber und Druckmaschine
Electric drive for positioning one or more adjustable elements in a machine; driving
device with an angle indicator and printing machine
Système d'entraînement électrique pour le positionnement d'un ou plusieurs éléments
ajustables dans des machines; dispositif d'entraînement avec indicateur d'angle et
machine d'impression
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE ES FR GB IT LI |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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15.11.2000 Patentblatt 2000/46 |
(62) |
Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ: |
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94111516.4 / 0693374 |
(73) |
Patentinhaber: BAUMÜLLER NÜRNBERG GMBH |
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D-90482 Nürnberg (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Götz, Fritz Rainer, Dr.-Ing.
90522 Oberasbach (DE)
- Meis, Harold, Ing.(grad)
90559 Burgthann (DE)
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(74) |
Vertreter: Götz, Georg Alois et al |
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Intellectual Property IP-GÖTZ
Patent- und Rechtsanwälte
Postfach 35 45 90017 Nürnberg 90017 Nürnberg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 693 374 DE-A- 3 228 507 DE-A- 4 104 105 DE-A- 4 214 394 DE-C2- 3 308 988 GB-A- 2 149 149 US-A- 5 329 216
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DE-A- 3 138 540 DE-A- 3 919 291 DE-A- 4 138 479 DE-A- 4 344 896 GB-A- 2 146 801 US-A- 5 309 834
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- "Elektronische Welle mit digitalen intelligenten Antrieben" (HMI/04.93)
- PROF. DR. PETER MUTSCHLER: 'Offenes digitales Kommunikationssystem für numerische
Steuerug und Antriebe in Werkzeugmaschinen' VORTRAG DER ETG-FACHTAGUNG 09 M{rz 1989
- 10 M{rz 1989, AUGSBURG,
- W. LIENKE, M. BöHM, N. PAUL: 'CNC und digitale Antriebe versprechen schnelle Inbetriebnahme
und umfangreiche Diagnosemöglichkeiten' ZEITSCHRIFT NC Juni 1993, ERLANGEN DEUTSCHLAND,
Seiten 32 - 36
- SIEMENS: 'SIMODRIVE Antriebssysteme für die Automatisierungstechnik Umrichtersysteme
SIMODRIVE 611-D und 611-A' KATALOG SD 27 1993, ERLANGEN DEUTSCHLAND,
- 'NC/CNC Handbuch 93/94', 1993, CARL HANSER VERLAG, MONCHEN DEUTSCHLAND, ISBN 3-446-17464-8
Artikel HANS B. KIEF
- DR.-ING. HANS WALCHER: 'Winkel- und Wegmessungen im Maschinenbau', 1985, VDI-VERLAG,
DOSSELDORF DEUTSCHLAND, ISBN 3-18-400708-1
- W. BOTTNER: 'Digitale Regelungssysteme', 1991, VIEWEG, LENGERICH DEUTSCHLAND, ISBN
3-528-13041-5 Seiten 145 - 168
- R. SCHöNFELD: 'Digitale Regelung elektrischer Antriebe', 1990, HOTHIG BUCH VERLAG,
HEIDELBERG DEUTSCHLAND, ISBN 3-7785-1904-2 Seiten 203 - 220
- HERBERT SCHLITT: 'Regelungstechnik', 1988, VOGEL BUCHVERLAG, WORZBURG DEUTSCHLAND,
ISBN 3-8023-0171-4 Seiten 223 - 318
- RICHARD BRONE, W. WEISSLER: 'Antriebe für Werkzeugmaschinen Umrichtersysteme SIMODRIVE
611' ENGINEERING & AUTOMATION 15 Bd. HEFT, Nr. 6, 1993, Seiten 9 - 11
- SIEMENS: 'TransistorPulswechselrichter für Drehstrom-Vorschubantriebe und Drehstrom-Hauptspindelantriebe'
HERSTELLER-DOKUMENTATION August 1993, Seiten 3-36 - 3-53
- SIEMENS: 'Automatisierungssysteme für Werkzeugmaschinen, Roboter und Sondermaschinen'
CNC REPORT 01 Februar 1994, Seite 1+4
- SIEMENS: 'Automation Systems for Machine Tools, Robots and Special-Purposes Machines'
CNC REPORT 02 April 1994, Seiten 1-3 - 10-11
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Bemerkungen: |
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Die Akte enthält technische Angaben, die nach dem Eingang der Anmeldung eingereicht
wurden und die nicht in dieser Patentschrift enthalten sind. |
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[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Antriebssystem zur Verstellung von einem
oder mehreren dreh- und/oder verschwenkbaren Funktionsteilen von Geräten und Maschinen,
insbesondere von Druckmaschinen, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Einsbhägige Antriebssysteme, Antriebsanordnungen bzw. -verfahren und Druckmaschinen
sind aus der
DE-A-41 38 479 und
EP-A-0 621 133 bekannt.
[0003] Nach dem sonstigen Stand der Technik sind die einzelnen Funktionseinheiten von Druckmaschinen,
beispielsweise Abrollung /Rollenwechsler, Druckwerke, Druckzylinder, Trockner mit
Kühlwalzen, Falzer, Querschneider, Ablage usw. durch mechanische Wellen und/oder Zahnräder
miteinander verkoppelt, um deren gegenseitige Winkellageorientierung herbeizuführen.
Will man diese Funktionsteile bzw. -komponenten vereinzeln und auf die mechanische
Verkopplung verzichten, so sind die einzelnen Funktionsteile mit eigenen Antriebs-Systemen
auszurüsten, die nach der genannten
DE-A-41 38 479 als Direktantriebe ausgeführt sind. Zur Erzielung der notwendigen Winkellageorientierung
der einzelnen Druckmaschinen-Komponenten untereinander ist eine entsprechende Synchronisation
der Antriebssysteme erforderlich.
[0004] Zur Lösung der aufgezeigten Probleme wird in der mutmaßlich im April 1993 veröffentlichten
Firmenschrift "Elektronische Welle mit digitalen intelligenten Antrieben für Druckmaschinen"
(HMI/04.93) von Mannesmann Rexroth Indramat ein elektrisches Antriebssystem etwa der
anfangs genannten Art beschrieben. Es wird dabei als Ersatz für mechanische Koppelelemente
eine elektronische Welle bzw. ein elektronisches Getriebe mit Einzelantrieben vorgeschlagen,
wobei Druckwerke und Walzen flexibel beliebigen Druckprozessen zugeordnet werden können
(zum Beispiel Zweibahn-Betrieb). Ferner können dabei einzelne Druckwerke bzw. Walzen
flexibel zugeschaltet bzw. stillgesetzt werden. Zur Leitsteuerung lässt sich wahlweise
eine reale oder eine virtuelle Leitachse einsetzen. Durch einen modularen Aufbau können
beliebig viele Antriebe für einzelne Druckzylinder zusammengeschaltet werden. Über
einen optischen Feldbus (sogenanntes SERCOS-Interface) und einen IBM-kompatiblen PC
lässt sich eine zentrale Parametrierung, Bedienung und Anzeige durchführen, wobei
auch einzelne Antriebsregler mit antriebsinterner Lageregelung für je einen Druckzylinder
an den optischen Feldbus angekoppelt sind. Insbesondere wird in der Firmenschrift
eine sogenannte Steuerungskarte CLC beschrieben, die dem Datenaustausch zwischen Antriebsreglern,
E-/A-Baugruppen, Leitrechner, speicherprogrammierbarer Steuerung und dezentralen Bediengeräten
dienen soll. Diese Steuerungskarte ist wahlweise als Optionskarte für Antriebsverstärker,
als Einsteckkarte für PC und als Einschubkarte für VME-Bussysteme beschrieben. Zur
Ankopplung einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) wird wahlweise eine Parallel-E-/A-RS232/422/485-Bus,
ein PC-Bus oder ein VME-Bus angegeben.
[0005] Daneben ist aus
US-A-5 329 216 eine Fluid-Rotationsvorrichtung mit Mehrwellen-Antrieb bekannt, bei der die Synchronisation
der einzelnen Wellen untereinander zentral von einem Pulsgenerator mit für jede Welle
nachgeschaltetem Pulsfilter erfolgt, wobei der Pulsgenerator und die Pulsfilter jeweils
mit eigens zugeordneter Steuerleitung von einem zentralen Prozessor kontrolliert werden.
Von den jeweiligen Pulsfiltern aus erhalten ein erster und ein zweiter Phasenregelkreis
sowie ein Winkelregelkreis (jeweils pro anzutreibender Welle vorgesehen) parallel
ihre Leitsignale. Die Ausgangssignale der ersten und zweiten Phasenregelkreise sowie
des jeweiligen Winkelregelkreises werden einem nachgeordneten Antriebsverstärker wahlweise
über jeweilige Durchschalteinrichtungen zugeführt, welche von dem zentralen Prozessor
kontrolliert bzw. angesteuert werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem elektrischen Antriebssystem mit
einer Vielzahl zu verstellender Funktionsteile und diesen jeweils zugeordneten Antriebsreglern
sowie Winkellagegebern eine schnelle, hochdynamische Signalverarbeitung für die Winkellageregelung
mit einer maximalen Anzahl von Funktionsteilachsen zu gewährleisten. Zudem sollen
die je einem Funktionsteil zugeordneten Regler oder Reihen mit Regelgliedern miteinander
verkoppelbar sein.
[0007] Zur Lösung wird das im Patentanspruch 1 angegebene, elektrische Antriebssystem zur
Verstellung von mehreren dreh- und/oder verschwenkbaren Funktionsteilen von Geräten
und Maschinen vorgeschlagen. Wegen vorteilhafter Ausgestaltungen dieser erfindungsgemäßen
Lösung wird auf die abhängigen Ansprüche verwiesen.
[0008] Dabei bildet das Signalverarbeitungsmodul einen konfigurierbaren und parametrierbaren
Antriebsregler, mit dem auch komplexe Regel-Algorithmen und/oder mehrere Regelkreise
realisiert werden können. Mit der Erfindung ist ein Konzept für eine Vielfachsteuerung
einer Mehrzahl von Drehachsen geschaffen, wobei sich das zugehörige Steuerungs- und
Regelungssystem modular projektieren läßt. Beim besonderen Anwendungsfall in Druck-,
insbesondere Offsetmaschinen, ist das erfindungsgemäße Antriebssystem besonders geeignet,
weil damit eine hohe Qualität bzw. Genauigkeit der Winkellageorientierung, wie z.
B. zwischen den Druckeinheiten, wo die Rasterpunkte verschiedener Farben in einem
engen Toleranzbereich gedruckt werden müssen, erreichbar ist.
[0009] Nach einer baulichen Konkretisierung des erfindungsgemäßen Antriebssystems ist der
Rotor des Elektromotors mit dem Funktionsteil, z. B. Druckzylinder, baulich integriert
und/oder einstückig ausgeführt. Einerseits kann dies durch Anbau des Rotors an einem
Wellenstummel des drehbaren Funktionsteiles erfolgen. Zum anderen kann es vorteilhaft
sein, den im erfindungsgemäßen Antriebssystem eingesetzten Elektromotor mit einem
walzen- oder zylinderförmigen Außenläufer oder -rotor auszubilden. Damit ist erreicht,
daß die Form des Rotors etwa der zweckmäßig rotationssymmetrischen Form des Funktionsteiles
entspricht, und insbesondere darin baulich aufgenommen sein kann.
[0010] Analog dem genannten Direktantrieb des Funktionsteiles liegt im Rahmen der Erfindung
eine Direktmessung von dessen Winkellage, -geschwindigkeit, -beschleunigung usw. So
ist nach einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung der winkellagegeber direkt am
Funktionsteil zur unmittelbaren Messung von dessen Winkel- bzw. Dreh/Schwenkbewegungen
angebracht. Vor allem im Zusammenhang mit hochauflösenden, schnellen Winkellagegebern,
wie an sich bekannt, kann so eine unmittelbare und mithin äußerst wirklichkeitsgetreue
Beobachtung der Regelstrecke, nämlich des zu drehenden oder schwenkenden Funktionsteiles,
durchgeführt werden.
[0011] Nach einer alternativen Ausbildung ist dem Elektromotor ein einziger Winkellagegeber
zugeordnet, der die Winkelbewegungen des Rotors des Elektromotors aufnimmt; gleichzeitig
ist ein in der Regelungstechnik an sich bekanntes Beobachtermodul für Zustandsgrößen
des Funktionsteiles eingerichtet, das vorzugsweise in Differenzsignalaufschaltung
(in der Regelungstechnik an sich bekannt) mit dem Winkellagegeber und/oder dem Signalverarbeitungsmodul
gekoppelt ist. Die Differenzsignalaufschaltung läßt sich auf der Basis der Erfindung
auch im Zusammenhang mit wenigstens zwei Winkellagegebem einsetzen, die je am Rotor
des Elektromotors und am Funktionsteil zur unmittelbaren Aufnahme von deren Winkelbewegungen
angebracht sind.
[0012] Für die Zwecke der Erfindung kommen höchstauflösende, schnelle Winkellagegeber, beispielsweise
in der Ausführung als Sinus/Kosinus-Absolutgeber, als Inkrementalgeber mit Rechtecksignalen
und Nullimpulssignal und als Inkrementalgeber mit Sinus/Kosinus-Signal nebst Nullimpulssignal
in Frage. Um im Betrieb axiale Verstellungen des Funktionsteiles, bei Druckmaschinen
beispielsweise die sogenannte Seitenregisterverstellung, zuzulassen, sind als Winkellagegeber
im Sinne der Erfindung vor allem Hohlwellengeber mit eine (Zahn-) Teilung aufweisendem
Geberrad und einem Geberkopf geeignet. Diese sind über einen Luftspalt voneinander
radial beabstandet, und axiale Versetzungen gegeneinander innerhalb eines bestimmten
Rahmens beeinträchtigen die Abtastfunktion des Geberkopfes gegenüber dem Geberrad
nicht. Der mit dem Einsatz des Hohlwellengebers erzielte Vorteil besteht vor allem
darin, daß das Geberrad mit dem (abzutastenden) Funktionsteil baulich integriert und/oder
einstückig ausgeführt sein kann, so daß aufgrund dieser Direktverbindung eine unmittelbare
Beobachtung bzw. Erfassung von dessen Winkelbewegungen gewährleistet ist.
[0013] Mit Vorteil werden beim erfindungsgemäßen Antriebssystem reaktionsschnelle Leistungsverstärker
mit digitalen Phasenstromreglern verwendet. Der Umrichter kann dabei mit Spannungszwischenkrels
oder mit Direkteinspeisung und damit hoher Zwischenkreisspannung ausgeführt sein (wie
an sich bekannt). Mit letzterer wird eine große zeitliche Stromänderung ermöglich.
Die digitale Phasenstromregelung ist für das erfindungsgemäße Antriebesystem zweckmäßig
mit Pulsbreitenmodulation hoher Taktfrequenz, schnellen Transistorschaltern und Spannungsvorsteuerung
ausgeführt, wobei die Phasenstromsollwerte und/oder die Vorsteuerwerte über störsichere
Lichtwellenleiter-Verbindungen vorgegeben werden. Ferner ist eine Rückmeldung der
Phasenstromistwerte und/oder -spannungen zur Motorführung sowie eine Vorgabe von Werten
zur Konfigurierung und Parametrierung nebst Rückmeldung von Statusinformationen zur
Diagnose vorteilhaft.
[0014] Damit für die Kontrolle der Schwenk- oder Drehbewegungen des Funktionsteiles eine
hohe Dynamik gewährleistet ist, empfiehlt sich für das erfindungsgemäße Antriebssystem
der Einsatz schneller Signalverarbeitung. Diese ist zweckmäßig strukturiert in einen
digitalen Signalprozessor und einen damit gekoppelten, separat ausgeführten Achsperipheriemodul.
Der Signalprozessor ist als konfigurierbarer und parametrierbarer Antriebsregler mit
realisierbaren Abtastzeiten um 100µsec. (auch bei komplexen Regel-Algorithmen und
mehreren Regelkreisen) sowie bei Rechenlaufzeiten im Bereich von 50µsec. erhältlich.
Die Funktionen des Signalprozessors können die Geberauswertung, die Motorführung,
Drehzahlregelung, Winkellageregelung, Feininterpolation der Vorgabewerte und anderes
umfassen. Das Achsperipheriemodul ist zweckmäßig mit einer über Lichtwellenleiter
laufenden Schnittstelle zu den digitalen Phasenstromreglern und ferner mit einer Schnittstelle
zu den Winkellagegebern vorzugsweise in der Ausführung als Sinus/Kosinus-Absolutgeber,
als Inkrementalgeber mit Rechtecksignalen und Nullimpulssignal und als Inkrementalgeber
mit Sinus/Kosinus-Signal mit Nullimpulssignalen versehen.
[0015] Durch diese Struktur für das erfindungagemäß eingesetzte Signalverarbeitungemodul
läßt sich durch simultane Vorgabe der Sollwerte entsprechend dem Prinzip der Lagesteuerung
ein winkellageorientierter Betrieb für die relevanten Drehmassen bzw. einzelne Funktionsteile
eines Gerätes oder einer Maschine, insbesondere Druckmaschine, realisieren. Dabei
können im Signalverarbeitungsmodul die Sollwerte unter Beachtung der Begrenzungen
im Ruck, in der Beschleunigung, in der Geschwindigkeit generiert werden. Es läßt sich
insbesondere eine Aufschaltung bzw. Vorsteuerung der Winkellage-Geschwindigkeit, -beschleunigung
und des -rucks herbeiführen.
[0016] Reiben mehrere Funktionsteile bei ihrer Drehung aufeinander, stellen sie über Reibschlupf
verkoppelte Drehmassen dar. Bei Druckmaschinen-Zylinder bezeichnet man aufeinanderreibende,
blanke Mantelabschnitte, die wegen Druck aufeinanderliegen, als sogenannte Schmitz-Ringe.
Dem Problem der über Reibschlupf verkoppelten Drehmassen wird durch eine besondere
Ausbildung der Erfindung begegnet, nach der die mehreren, je einem Funktionsteil zugeordneten
Regler oder Reihen mit mehreren Regelgliedern des Signalverarbeitungsmoduls miteinander
über zusätzliche, gewichtete Rückführungen verkoppelt sind. Zweckmäßig ist eine Kreuzverkopplung
realisiert.
[0017] Beim Anwendungsfall "Druckmaschinen" tritt bei den rotierenden Druckzylindern als
Störgröße der an sich bekannte "Kanalschlag" auf, der auf eine Längsrille im Zylinder
zum Aufziehen eines Gummituchs oder einer Druckplatte beruht. Die an der Manteloberfläche
zu Tage tretende Rille führt zu einer sich ändernden Normalkraft und damit zu einem
sich ändernden Drehmoment. Diesem Phänomen des "Kanalschlags" läßt sich im Rahmen
des erfindungsgemäßen Antriebssystems zweckmäßig durch Bewertung der Istwerte mit
Kennliniengliedern und Störgrößenaufschaltung begegnen.
[0018] Im Hinblick auf die eingangs genannte Problematik ist bei Druckmaschinen anzustreben,
deren dreh- oder schwenkbare Funktionsteile zuverlässig beobachten und entsprechende
Zustandagrößen einem geregelten Antriebssystem zuführen zu können. Dabei sollen Verfälschungen
des Meßergebnisaes möglichst ausgeschlossen bzw. eine möglichst verlustlose Kopplung
mit maximaler Kraftschlüssigkeit in Kraft- bzw. Drehmomentübertragungsrichtung zwischen
den anzutreibenden-Zylindern und dem Meßwertgeber ermöglicht sein. Dazu ist es zweckmäßig,
daß die Zylinder zur unmittelbaren Messung ihrer Winkelgrößen mit je einem Winkellagegeber
direkt verbunden sind, der ausgangsseitig an das Antriebssystem angeschlossen ist.
Der Winkellagegeber bildet damit einen Direkt-Beobachter für das Funktionsteil im
Rahmen einer Antriebs-Steuerungskette oder eines Antriebs-Regelkreises, der insbesondere
die Umfangsregisterverstellung herbeiführt. Mit dieser Direktbeobachtung kann für
jedes Funktionsteil, nämlich Zylinder- bzw. Druckwerkswalze, ein spielfreier, trägheitsarmer
und mechanisch steifer Meßstrang bzw. Meßkette aufgebaut werden. Dies ergibt eine
hohe Regelgenauigkeit und -dynamik, so daß sich exakte Bahnführung, konstante Bahnspannung
und gleichbleibende Farbgebung über die so ermöglichte, hochpräzise Registersteuerung
und Druckanstellung erreichen lassen. Die relevanten Drehmassen (beispielsweise Platten-
und Gummituch-Zylinder in einem Druckwerk) werden erfindungsgemäß direkt, ohne dazwischen
angeordnete Feder-, Dämpfungs-, Reibungsglieder usw., erfaßt, so daß unter Ausschluß
von Elastizitäten, Nachgiebigkeiten und Spielen das Bewegungsverhalten des in der
Druckmaschine zu beobachtendem Funktionsteiles originalgetreu im Regelungssystem weitergegeben
werden kann. Dabei ist es zweckmäßig, auch das Abtastorgan des Winkellagegebers an
einer stationären Wandung, beispielsweise der Druckmaschinenwand, elastizitäts- und
spielfrei zu fixieren.
[0019] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile auf der Basis der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ansführungsbeispiele der Erfindung
sowie den Zeichnungen. Diese zeigen in:
- Fig. 1
- das Schema eines erfindungsgemäßen Direkt-Antriebsystems teilweise in Längsansicht,
- Fig. 2
- im teilweisen Längsschnitt, einen mit einem zu drehenden Zylinder gekoppelten Direktantrieb,
- Fig. 3
- ein Blockschaltbild eines Signalverarbeitungsmoduls des erfindungsgemäßen Antriebssystems,
- Fig. 4
- ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen, modularen Antriebssystems zur Steuerung
und Regelung einer Mehrzahl von Funktionsteile-Achsen, und
- Fig. 5
- das dynamische Verhalten eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand eines Strukturblockschemas.
[0020] Gemäß Figur 1 besteht das Druckwerk einer Rollenoffset-Maschine aus den vier Platten-
bzw. Gummituchzylindern D1, D2, D3 und D4 (schematisch dargestellt), die über Lager
40 an der ortsfesten Wandung H (vgl. Figur 6). der Maschine drehbar sind. Zu ihrer
Drehung ist ihnen jeweils ein Elektromotor mit einem Rotorpaket F und einem StatorpaXet
G zugeordnet. Der Achsstummel 41 des Rotors F ist unmittelbar mit dem Achsstummel
42 des Zylinders D verbunden; mit anderen Worten, beide sind miteinander so baulich
integriert, daß sie ineinander übergehen und dabei eine Antriebsverbindung bilden,
die etwa so drehsteif wie eine einstückige Stahlwelle ist. Die an den freien Stirnseiten
der Elektromotoren F,G herausragenden Achsstummel 43 sind mit Sinus/Kosinus-Absolut-Winkellagegebern
44, versehen. Am entgegengesetzten Ende stehen Achsstummel 45 von den Zylindern D1
- D4 vor, die ebenfalls je mit einem gleichartigen Absolut-Winkellagegeber 46 versehen
sind. Die Elektromotoren F,G sind konstruktiv als Einbaumotoren ausgeführt. Sie können
mit Drehstrom-Servomotoren in synchroner Bauart mit Permanentmagneten ausgeführt sein.
Diese werden von einem Leistungsblock 47 jeweils mit digitalem Stromregler 48 angesteuert.
Der Leistungsblock 47 wird von einer Zwischenkreis-Versorgung 49 aus mit elektrischer
Energie versorgt. Die digitalen Stromregler 48 kommunizieren jeweils über störsichere
Lichtwellenleiter 50 mit einem Achs-Peripheriemodul AP. Die Achs-Peripheriemodule
weisen ferner jeweilige Schnittstellen 44a, 46a einerseits für je einen der an den
Elektromotoren F,G angebrachten Winkellagegeber 44 als auch für je einen der auf den
entgegengesetzten Wellenenden bzw.
[0021] Achsstummeln 45 an den freien Stirnseiten der Zylinder D1 - D4 befindlichen Winkellagegeber
46 auf. Die Achs-Peripheriemodule AP werden von einem gemeinsamen, digitalen Signal-Prozessor
51 kontrolliert. Dieser ist als Antrieberegler für eine maximale Anzahl von Achsen
mit Lageregler, Drehzahlregler, Motorführung und Geberauswertung konfigurierbar.
[0022] In Figur 3 ist die jeweilige interne Struktur des Signal-Prozessors 51 als auch der
Achs-Peripheriemodule AP vergrößert dargestellt und mit dem Fachmann geläufigen Abkürzungen
bezeichnet, so daß sich weitere Erläuterungen grundsätzlich erübrigen. Mit SCC ist
ein sogenannter serieller Kommunikations-Steuerbaustein bezeichnet.
[0023] In Figur 4 ist die Einbindung des erfindungsgemäßen Antriebssystems gemäß Figur 1
- 3 in ein globales Konzept für eine Vielfachsteuerung mit projektierbaren, modularen
Steuerungs- und Regelungseinheiten veranschaulicht. Neben einem Leitrechner IPC-486
sind Bausteine CPU-68-3 zur speicherprogrammierbaren Steuerung und zur Sollwertgenerierung
vorgesehen. An diese sind die Signalprozessoren 51 über einen Systembus angekoppelt.
[0024] Das Blockschema gemäß Figur 5 stellt ein beispielhaftes, erfindungsgemäßes Antriebssystem
für zwei über Reibschlupf (Schmitz-Ringe) verkoppelte, lagegeregelte Achsen I, II
dar. Aus einer Sollwert-Generierung (beispielsweise gemäß Figur 4) werden jeder Achse
I, II zu ihrer Lagesteuerung Winkellagesollwerte φ
soll I, φ
soll II vorgegeben. Nach Vergleich mit dem über die Winkellagegeber 46 jeweils erhaltenen
Istwerten φ
ist I, φ
ist II wird die jeweilige Regeldifferenz einem Lageregler K
VI, K
VII zugeführt. Dessen jeweiliger Ausgangswert wird einer Differenzbildung 52I, 52II mit
dem differenzierten Winkellage-Istwert, d.h. der jeweiligen Ist-Winkelgeschwindigkeit
Ω
IstI, Ω
IstII der Achsen I, II unterworfen. Der daraus jeweils resultierende Differenzwert wird
einem Drehzahlregler K
pI, K
pII zugführt, dessen jeweiliger Ausgang auf ein Summierglied 53I, 53II trifft. Jedem
dieser Summierglieder 53I, 53II ist zur Bildung einer Störgrößenaufschaltung der Ausgang
eines Kennliniengliedes f(φ
I), f(φ
II) als Funktion der Winkellage φI, φII zugeführt. Demgemäß ist jedes Kennlinineglied
eingangsseitig mit dem Ausgang des entsprechenden Winkellagergebers 46I, 46II verbunden.
Den Summiergliedern 53I, 53II sind ferner die jeweiligen Ausgänge proportionaler Rückführungsglieder
K
I,II, , K
II,I zugeführt, welche kreuzweise in die Ist-Winkelgeschwindigkeit Ω
Ist II bzw. Ω
Ist I am jeweils entsprechenden Differenzierglied 54II, 54I abgreifen. Die Eingänge der
Differenzierglieder 54I, 54II sind jeweils mit dem Ausgang der entsprechenden Winkellagegeber
46I bzw. 46II verbunden. Diese Kreuzverkopplung mittels der Proportionalglieder K
I,II bzw. K
II,I wirkt auf die beispielsweise über die Schmitz-Ringe verkoppelten Regelstrecken/Achsen
I bzw. II entkoppelnd.
[0025] Die jeweiligen Ausgänge der Summierglieder 53I und 53II münden direkt in jeweilige
Proportionalglieder K
-1SI, K
-1SII, welche u.a. auf die Drehmassen der die Achsen I, II umfassenden Funktionsteile bezogene
Faktoren darstellen. Danach folgen. Stromregelungskreise 55I, 55II, die die eingangsseitigen
Stromsollwerte I
sollI, I
sollII in Ist-Stromwerte I
istI, I
istII umwandeln. Die Stromregelkreise 55I, 55II verhalten sich nach außen näherungsweise
wie in der Regelungstechnik an sich bekannte PT
2-Glieder. Die jeweiligen Ist-Stromwerte I
istI, I
istII sind Proportionalgliedern K
TI, K
TII zugeführt, welche die Elektromotor-Konstante zur Umwandlung von Strom in ein Motor-Drehmoment
M
MotI, M
MotII darstellen. Nach Verknüpfung mit dem jeweiligen Proportionalglied I
-1I, I
-1II entsprechend der jeweiligen Drehmasse der Achse I, II und unmittelbar nachfolgender
Aufintegration der Winkelbeschleunigung β
I, β
II mittels des Integrations-Gliedes 56I, 56II ergibt sich die Winkelgeschwindigkeit
ΩI, ΩII, mit denen die Drehmassen/Funktionsteile um ihre jeweiligen Drehachsen I,
II rotieren. Nach Integration mit einem weiteren IntegrationsGlied 57I, 57II läßt
sich in Verbindung mit den jeweiligen Winkellagegebern 46I, 46II der Winkellage-Istwert
φ
istI, φ
istII ermitteln und den jeweiligen Vergleichen 58I, 58II am Eingang des Blockschaltbildes
gemäß Figur 5 zum Soll-Istwert-Vergleich zuführen.
[0026] Zu berücksichtigen ist noch, daß im Anwendungsfall bei Platten-/Gummizylindern eines
Druckwerks einer Rollenoffset-Maschine (vgl. Figur 1) die jeweiligen Zylinder D1,
D2 bzw. D3, D4 mit Schlupf aufeinander reiben, woraus ein Störmoment resultiert. Dies
ist in Figur 5 im Ausgangsbereich des Blockschemas bzw. der Antriebsstruktur durch
die paarweise übereinstimmenden und parallel liegenden Proportionalglieder R
I (entsprechend dem Halbdurchmesser bzw. Radius der die Achse I umfassenden Drehmasse)
einerseits und R
II (entsprechend dem Radius bzw. Halbmesser, der die Achse II umfassenden Drehmasse)
andererseits zum Ausdruck gebracht. Die jeweiligen Bahngeschwindigkeiten v
I, v
II der beiden Drehmassen I, II errechnen sich nach je einem ersten bzw. äußeren der
beiden Proportionalglieder-Paare R
I bzw. R
II, die die jeweilgen Winkelgeschwindigkeiten ΩI, ΩII der beiden Drehmassen als Eingangsgröße
haben. Die Bahngeschwindigkeiten V
I, V
II werden im Rahmen einer Differenzbildung 70 voneinander subtrahiert. Der Schlupf s
ergibt sich durch den Quotienten aus dieser Differenz und einer der beiden Umfangsbahn-Geschwindigkeiten
V
I, V
II der beiden Drehmassen, wie durch das Dividierglied 59 verdeutlicht. Das diesem nachfolgende
Kennlinienglied 60 repräsentiert die spezifische Reibungscharakteristik beim Aufeinanderrollen
von Zylinder-Mantelflächen und ergibt als Funktionswert den Reibungskoeffizienten
µ
R. Wird diese mit der Normalkraft F
N entsprechend dem Anpressdruck der Zylinder aufeinander mulitpliziert, ergibt sich
die störende Reibungskraft in Zylinder-Tangantial- bzw. Umfangsrichtung. Diese multipliziert
mit dem jeweiligem zweiten bzw. inneren Radius-Proportionalglied R
I bzw. R
II jedes Parallel -Proportionalgliedpaares ergibt den Drehmomenteneinfluß, der jedem
vom zugeordneten Antriebsmotor erzeugten Drehmoment M
MotI bzw. M
MotII aufgrund der Schlupfreibung entgegenstehend wie durch das jeder Achse I bzw. II zugeordnete
Vergleichsglied 61I bzw. 61II veranschaulicht.
1. Elektrisches Antriebssystem zur Verstellung von mehreren dreh- und/oder verschwenkbaren
Funktionsteilen (D1-D4) von Geräten und Maschinen, insbesondere von Druckmaschinen,
in ihrer Winkellage (ØistI, ØistII), mit mehreren Elektromotoren (F, G), deren jeweiliger
Rotor (F) zur steifen und direkten Verbindung mit dem Funktionsteil (D1-D4) ausgebildet
ist, mit mehreren Winkellagegebern (44, 46), die Winkelbewegungen des jeweiligen Elektromotor-Rotors
und/oder Funktionsteiles (D1-D4) aufnehmen, mit mehreren Signalverarbeitungsmodulen
(51, AP), die eingangsseitig zur Aufnahme der Winkellagesignale (ØistI, ØistII) als
Istwerte mit den Winkellagegebern (44, 46) verbunden sind und mehrere, je einem Funktionsteil
(D1-D4; I, II) zugeordnete Regler oder Reihen mit mehreren Regelgliedern aufweisen,
die zur simultanen Aufnahme von je einem Funktionsteil (D1-D4; I, II) zugeordneten
Sollwerten (ØsoII) und zu deren Vergleich mit den Istwerten ausgebildet sind, und
mit mehreren, von den Signalverarbeitungsmodulen (51, AP) kontrollierten Leistungsverstärkern
(47, 48), die ausgangsseitig mit dem jeweiligen Elektromotor (F, G) zu dessen Ansteuerung
verbunden sind, wobei das Antriebssystem ferner einen bidirektionalen Systembus aufweist,
über den mehrere, jeweils die Regler oder Reihen von Regelgliedern enthaltende Signalverarbeitungsmodule
(51, AP) mit einem Prozessor (CPU-68-3) zur Sollwertgenerierung verbunden sind, wobei
die Regler oder Regelglieder zur simultanen Aufnahme von je einem Funktionsteil (D1-D4)
zugeordneten Sollwerten ausgebildet sind,
gekennzeichnet durch
einen Lokalbus, über den die Regler oder Reihen mit mehreren Regelgliedern des Signalverarbeitungsmoduls
(51, AP) mit Achsperipheriemodulen (AP) als Schnittstellen (44a, 46a, 50) zu den Leistungsblöcken
(47) der Elektromotoren (F, G) und zu den Winkellagegebern (44, 46) verbunden sind.
2. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (F) mit dem Funktionsteil (D1 - D4) baulich integriert und/oder einstükkig
ausgeführt ist.
3. Antriebssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (F, G) zum Anbau an einem Wellenstummel eines drehbaren Funktionsteiles
(D1 - D4) ausgebildet ist.
4. Antriebssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor mit einem walzen- oder zylinderförmigen Außenläufer oder -rotor
gebildet ist, dessen Form der des Funktionsteiles entspricht, insbesondere zur Aufnahme
darin ausgeführt ist.
5. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Elektromotor ein einziger Winkellagegeber (44) zugeordnet ist, der am Rotor (F)
des Elektromotors (F, G) zur unmittelbaren Aufnahme von dessen Winkelbewegungen (φistI,
φistII) angebracht ist, wobei das Signalverarbeitungsmodul (51, AP) und/oder der Winkellagegeber
(44) mit einem Beobachtermodul für Zustandsgrößen des Funktionsteiles vorzugsweise
In Differenzsignalaufschaltung gekoppelt ist.
6. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Elektromotor (F, G) wenigstens zwei Winkellagegeber (44, 46) zugeordnet sind,
die je am Rotor (F) des Elektromotors (F, G) und am Funktionsteil (D1 - D4) zur unmittelbaren
Aufnahme von deren Winkelbewegungen (φistI, φistII) angebracht sind, wobei die Signalausgänge
(44a, 46a) dieser beiden Geber mit dem Signalverarbeitungsmodul (51, AP) vorzugsweise
in Differenzsignalaufschaltung gekoppelt sind.
7. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkellagegeber als Sinus/Cosinus-Absolutgeber, Inkrementalgeber mit Rechtecksignalen
und Nullimpulssignal, als Inkrementalgeber mit Sinus/Cosinus-Signal nebst Nullimpulssignat
oder als Hohlwollengeber mit Geberkopf (46) und die Winkelteilung aufweisendem Geberrad
(63) ausgeführt ist.
8. Antriebssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Geberrad (63) mit dem Funktionsteil (D1 - D4) baulich integriert und/oder einstükkig
ausgeführt ist.
9. Antriebssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Geberkopf (66) und das Geberrad (63) entsprechend der Dreh- oder Schwenkachse
des Funktionsteiles (D1 - D4) axial gegeneinander verschiebbar sind.
10. Antriebssystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Geberkopf (66) an oder gegenüber dem stationären Teil des Elektromotors (F, G),
insbesondere dem Stator (G) oder dessen Gehäuse, fixiert beziehungsweise abgestützt
ist.
11. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Leistungsverstärker (47) mit Umrichter mit Spannungszwischenkreis (49) und/oder
mit Direkteinspeisung ausgeführt ist.
12. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Leistungsverstärker (47) mit digitaler Phasenstromregelung (48) auf der Basis
von Pulsbreitenmodulation hoher Taktfrequenz, schneller Transistorschalter, Spannungsvorsteuerung
und/oder Vorgabe der Phasenstromsollwerte und/oder der Vorsteuerwerte über Lichtwellenleiter-Verbindungen
(50) realisiert ist.
13. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Signalverarbeitungsmodul (51, AP) ein digitaler Signalprozessor (51) angeordnet
ist, mit dem Funktionen zur Geberauswertung, Motorsteuerung, Drehzahlregelung, Winkeltageregelung
und/oder Feininterpolation der Soll- oder Vorgabewerte implementiert sind.
14. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regler oder Reihen mit mehreren Regelgliedern miteinander über zusätzliche, gewichtete
Rückführungen (KI,II, KII,I), vorzugsweise über Kreuz, verkoppelt sind.
15. Antriebssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regler und/oder Reihen von Regelgliedern mit einem eingangsseitig Istwerte (ØistI,
ØistII) aufnehmenden Kennlinienglied zur Störgrößenaufbchaltung (53I, 53II) verknüpft
sind.
1. Electric driving system for adjusting a plurality of rotatable and/or pivotable functional
parts (D1-D4) of appliances and machines, in particular of printing machines, in their
angular position (ΦistI, ΦistII), with a plurality of electric motors (F,G), the respective
rotor (F) of which is formed for rigid and direct connection to the functional part
(D1-D4), with a plurality of angular position encoders (44,46) which register angular
movements of the respective electric motor rotor and/or functional part (D1-D4), with
a plurality of signal processing modules (51, AP) which are connected on the input
side to the angular position encoders (44,46) to register the angular position signals
(ΦistI, ΦistII) as actual values and comprise a plurality of regulators or rows with
a plurality of regulating elements, which are associated with a respective functional
part (D1-D4; I,II) and are formed to simultaneously register desired values (Φsoll)
associated with a respective functional part (D1-D4; I, II) and to compare them with
the actual values, and with a plurality of power amplifiers (47,48) which are controlled
by the signal processing modules (51, AP) and are connected on the output side to
the respective electric motor (F,G) to activate the latter, wherein the driving system
also comprises a bidirectional system bus, via which a plurality of signal processing
modules (51, AP), which each contain the regulators or rows of regulating elements,
are connected to a processor (CPU-68-3) for desired value generation, wherein the
regulators or regulating elements are formed to simultaneously register desired values
associated with a respective functional part (D1-D4),
characterised by a local bus via which the regulators or rows with a plurality of regulating elements
of the signal processing module (51, AP) are connected to axial peripheral modules
(AP) as interfaces (44a,46a,50) with the power blocks (47) of the electric motors
(F,G) and with the angular position encoders (44, 46).
2. Driving system according to Claim 1, characterised in that the rotor (F) is structurally integrated and/or integral with the functional part
(D1-D4).
3. Driving system according to Claim 1 or 2, characterised in that the electric motor (F,G) is formed for attachment to a shaft stub of a rotatable
functional part (D1-D4).
4. Driving system according to Claim 1, 2 or 3, characterised in that the electric motor is formed with a roll-shaped or cylindrical external rotor, the
shape of which corresponds to that of the functional part, being in particular constructed
to be held therein.
5. Driving system according to any one of the preceding Claims, characterised in that a single angular position encoder (44) is associated with the electric motor, which
angular position encoder is fastened to the rotor (F) of the electric motor (F,G)
to directly register the angular movements (ΦistI, ΦistII) thereof, wherein the signal
processing module (51, AP) and/or the angular position encoder (44) is/are coupled
to an observer module for state variables of the functional part, preferably with
differential signal feedforward.
6. Driving system according to any one of Claims 1 to 4, characterised in that at least two angular position encoders (44,46) are associated with the electric motor
(F,G), which angular position encoders are each fastened to the rotor (F) of the electric
motor (F, G) and to the functional part (D1-D4) to directly register the angular movements
(ΦistI, ΦistII) thereof, wherein the signal outputs (44a,46a) of these two encoders
are coupled to the signal processing module (51, AP), preferably with differential
signal feedforward.
7. Driving system according to any one of the preceding claims, characterised in that the angular position encoder is constructed as a sine/cosine absolute encoder, incremental
encoder with square-wave signals and zero pulse signal, as an incremental encoder
with sine/cosine signal together with zero pulse signal or as a hollow shaft encoder
with encoder head (66) and encoder wheel (63) having angular division.
8. Driving system according to Claim 7, characterised in that the encoder wheel (63) is structurally integrated and/or integral with the functional
part (D1-D4).
9. Driving system according to Claim 8, characterised in that the encoder head (66) and the encoder wheel (63) can be axially displaced with respect
to one another according to the rotational or pivot axis of the functional part (D1-D4).
10. Driving system according to Claim 8 or 9, characterised in that the encoder head (66) is fixed or supported to or with respect to the stationary
part of the electric motor (F,G), in particular the stator (G) or the frame thereof.
11. Driving system according to any one of the preceding Claims, characterised in that the power amplifier (47) is constructed with a converter with intermediate voltage
circuit (49) and/or with direct feed.
12. Driving system according to any one of the preceding Claims, characterised in that the power amplifier (47) is implemented with digital phase current regulation (48)
on the basis of pulse-width modulation with high clock frequency, high-speed transistor
switches, voltage precontrol and/or predetermination of the phase current desired
values and/or the precontrol values via optical-fibre links (50).
13. Driving system according to any one of the preceding Claims, characterised in that a digital signal processor (51) is disposed in the signal processing module (51,
AP) for implementing functions relating to encoder evaluation, motor control, rotational
speed regulation, angular position regulation and/or fine interpolation of the desired
or predetermined values.
14. Driving system according to any one of the preceding Claims, characterised in that the regulators or rows with a plurality of regulating elements are coupled together
via additional, weighted feedback elements (KI, II, KII, I), preferably crosswise.
15. Driving system according to any one of the preceding claims, characterised in that the regulators and/or rows of regulating elements are linked to a characteristic
element, which registers actual values (ΦistI, ΦistII) on the input side, for feedforward
control (53I, 53II).
1. Système d'entraînement électrique pour régler, dans leur position angulaire (ΦréelI, ΦréelII), plusieurs pièces fonctionnelles (D1-D4) rotatives et/ou pivotantes d'appareils
et de machines, notamment de machines à imprimer, comprenant plusieurs moteurs électriques
(F, G) dont le rotor respectif (F) est conçu pour une liaison directe et rigide avec
la pièce fonctionnelle (D1-D4),
comprenant plusieurs capteurs de position angulaire (44, 46) qui relèvent les mouvements
angulaires du rotor du moteur électrique respectif et/ou de la pièce fonctionnelle
respective (D1-D4),
comprenant plusieurs modules de traitement de signal (51, AP) qui sont reliés, côté
entrée, aux capteurs de position angulaire (44, 46) pour la réception des signaux
de position angulaire (ΦréelI, ΦréelII) en tant que valeurs réelles, et comportent plusieurs régulateurs ou rangées avec
plusieurs organes de régulation, associés respectivement à une pièce fonctionnelle
(D1-D4 ; I, II) et conçus pour la réception simultanée de valeurs de consigne (Φcons) associées respectivement à une pièce fonctionnelle (D1-D4 ; I, II) et leur comparaison
avec les valeurs réelles,
et comprenant plusieurs amplificateurs de puissance (47, 48) qui sont commandés par
les modules de traitement de signal (51, AP), et sont reliés, côté sortie, au moteur
électrique respectif (F, G) pour sa commande,
le système d'entraînement comprenant, par ailleurs, un système de bus bidirectionnel
par l'intermédiaire duquel plusieurs modules de traitement de signal (51, AP) englobant
respectivement les régulateurs ou rangées d'organes de régulation, sont reliés à un
processeur (CPU-68-3) pour la fourniture de valeurs de consigne,
et les régulateurs ou organes de régulation étant conçus pour la réception simultanée
de valeurs de consigne associées respectivement à une pièce fonctionnelle (D1-D4),
caractérisé par un bus local par l'intermédiaire duquel les régulateurs ou rangées avec plusieurs
organes de régulation du module de traitement de signal (51, AP) sont reliés à des
modules périphériques d'axe (AP) en tant qu'interfaces (44a, 46a, 50) vers les blocs
de puissance (47) des moteurs électriques (F, G) et vers les capteurs de position
angulaire (44, 46).
2. Système d'entraînement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le rotor (F) est intégré, sur le plan de la construction, à la pièce fonctionnelle
(D1-D4) et/ou réalisé d'un seul tenant avec celle-ci.
3. Système d'entraînement selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le moteur électrique (F, G) est conçu pour être rapporté à un embout d'arbre ou tourillon
d'arbre d'une pièce fonctionnelle (D1-D4) rotative.
4. Système d'entraînement selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que le moteur électrique est réalisé avec un induit ou rotor extérieur en forme de cylindre
ou de tambour, dont la forme correspond à celle de la pièce fonctionnelle, et est
notamment conçue pour être reçue dans cette dernière.
5. Système d'entraînement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moteur électrique est associé un seul capteur de position angulaire (44) qui est
placé sur le rotor (F) du moteur électrique (F, G) pour le relevé direct de ses mouvements
angulaires (ΦréelI, ΦréelII), le module de traitement de signal (51, AP) et/ou le capteur de position angulaire
(44) étant couplés à un module d'observation pour des grandeurs d'état de la pièce
fonctionnelle, de préférence selon une mise en circuit du signal différentiel.
6. Système d'entraînement selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'au moteur électrique (F, G) sont associés au moins deux capteurs de position angulaire
(44, 46) qui sont placés respectivement sur le rotor (F) du moteur électrique (F,
G) et sur la pièce fonctionnelle (D1-D4) pour relever directement leurs mouvements
angulaires (ΦréelI, ΦréelII), les sorties de signal (44a, 46a) de ces deux capteurs étant couplées, de préférence
selon une mise en circuit du signal différentiel, au module de traitement de signal
(51, AP).
7. Système d'entraînement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le capteur de position angulaire est réalisé en tant que capteur absolu sinus/cosinus,
capteur incrémental avec signaux rectangulaires et signal d'impulsion zéro, capteur
incrémental avec signal sinus/cosinus en plus du signal d'impulsion zéro, ou en tant
que capteur d'arbre creux avec une tête de capteur (66) et une roue de capteur (63)
présentant la division angulaire.
8. Système d'entraînement selon la revendication 7, caractérisé en ce que la roue de capteur (63) est intégrée sur le plan de la construction à la pièce fonctionnelle
(D1-D4) et/ou réalisée d'un seul tenant avec celle-ci.
9. Système d'entraînement selon la revendication 8, caractérisé en ce que la tête de capteur (66) et la roue de capteur (63) peuvent coulisser axialement l'une
par rapport à l'autre conformément à l'axe de rotation ou de pivotement de la pièce
fonctionnelle (D1-D4).
10. Système d'entraînement selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce que la tête de capteur (66) est fixée ou appuyée sur la pièce stationnaire du moteur
électrique (F, G), notamment le stator (G) ou son carter.
11. Système d'entraînement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'amplificateur de puissance (47) est réalisé avec un mutateur avec un circuit intermédiaire
de tension (49) et/ou avec une alimentation directe.
12. Système d'entraînement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'amplificateur de puissance (47) est réalisé avec une régulation numérique du courant
de phase (48) sur la base d'une modulation de largeur d'impulsion de fréquence élémentaire
élevée, de commutateurs à transistors rapides, d'une commande primaire de tension
et/ou d'une prescription des valeurs de consigne du courant de phase et/ou des valeurs
de commande primaire par l'intermédiaire de liaisons par guides d'ondes lumineuses
ou fibres optiques (50).
13. Système d'entraînement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que dans le module de traitement de signal (51, AP) est disposé un processeur de signal
numérique (51) avec lequel sont mises en oeuvre des fonctions pour le traitement d'exploitation
du capteur, la commande des moteurs, la régulation de la vitesse de rotation, la régulation
de la position angulaire et/ou l'interpolation de précision des valeurs de consigne
ou valeurs prescrites.
14. Système d'entraînement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les régulateurs ou rangées avec plusieurs organes de régulation sont couplés mutuellement
par l'intermédiaire de branches de rétroaction supplémentaires (KI,II, KII,I) pondérées, de préférence en croix.
15. Système d'entraînement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les régulateurs et/ou les rangées d'organes de régulation sont combinés à un organe
de courbe caractéristique recevant, côté entrée, des valeurs réelles (ΦréelI, ΦréelII), pour la mise en circuit de grandeurs parasites (53I, 53II).
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