[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kühlung eines Motors nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Vorrichtung.
[0002] US 3,937,192 beschreibt verschiedene Versionen eines über eine Lüfterhaube an einen Kühlmittelkühler
angeschlossenen Lüfters, der über Treibriemen von einem Verbrennungsmotor unmittelbar
angetrieben ist. Dabei liegt jeweils ein Luftspalt zwischen einer Wand der Lüfterhaube
und dem axial fördernden Lüfter vor, durch den über Staudruck bei Fahrt des Kraftfahrzeugs
ein Luftstrom an dem Lüfter vorbeiströmt, so dass eine Rückströmung von den äußeren
Enden der Lüfterblätter in den Bereich zwischen Wärmetauscher und Lüfter vermieden
wird. Der gesamte Luftstrom tritt aus der Lüfterhaube in Richtung der Lüfterachse
aus.
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Kühlung eines Motors anzugeben,
bei der in verschiedenen Betriebszuständen eine jeweils optimale Durchströmung des
Wärmetauschers mit kühlender Luft gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird für eine eingangs genannte Vorrichtung erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Abströmung der Spaltströmung
in den Außenraum in zumindest teilweise radialer Richtung ist eine wirkungsvolle Abfuhr
zumindest eines Teils der erwärmten Luft gewährleistet, ohne dass die Luft nach kurzer
Strömungsdistanz z. B. auf den Motorblock trifft, verwirbelt wird und nach Art eines
Strömungskurzschlusses wieder in den Bereich des Wärmetauschers gerät. Insbesondere
kann dabei ein radial vom Rand des Lüfters abgehender Strömungsanteil die radiale
Richtung der Spaltströmung unterstützen.
[0005] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Winkel zwischen einer Hauptrichtung
der Spaltströmung und der Lüfterachse zumindest etwa 30°. Besonders vorteilhaft beträgt
der Winkel zumindest etwa 45° und insbesondere bevorzugt zumindest etwa 65°. Mit zunehmendem
Winkel wird weitergehend vermieden, dass die in den Außenraum abgeleitete Luft mit
dem heißen Motorblock kollidiert, verwirbelt und in den Bereich des Wärmetauschers
zurückgeführt wird.
[0006] Zur Unterstützung der radialen Abströmung der Spaltströmung in den Außenraum ist
vorteilhaft ein an den Lüfter angrenzender Rand der Lüfterhaube unter einem Winkel
zu der Lüfterachse nach außen geneigt. Dies ermöglicht die Funktion einer radialen
Ableitung der Luft nach Art eines Leitblechs. Besonders vorteilhaft schließt dabei
der Rand der Lüfterhaube in axialer Richtung im Wesentlichen in einer Ebene mit dem
Lüfter ab. Hierdurch kann Luft, die von den Enden der Lüfterschaufeln weitgehend radial
abströmt, radial austreten und die Spaltströmung unterstützen und/oder sich mit ihr
vermischen. In diesem Sinn ist ganz besonders vorteilhaft vorgesehen, dass der Lüfter
auf der Seite des Außenraums in axialer Richtung über den Rand der Lüfterhaube hinausragt.
In diesem Bereich kann die radial von den Rändern des Lüfters nach außen beschleunigte
Luft optimal radial abströmen.
[0007] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat der Lüfter eine Mehrzahl von radial
gerichteten Lüfterschaufeln mit zumindest abschnittsweise offenen Enden, wobei über
die offenen Enden im Wesentlichen radial nach außen abströmende Luft an dem Spalt
vorbeiströmt. Durch das Vorbeiströmen an dem Spalt wird nach Art eines Venturi-Effekts
eine dynamische Druckemiedrigung im Bereich des Spalts erzeugt, so dass die Spaltströmung
unterstützt oder sogar generiert wird. In diesem Sinne ist die radiale Strömung der
Lüfterspitzen eine Treibströmung zur Erzeugung eines Unterdrucks auf eine zweite Strömung
(Saugströmung), so dass insgesamt die Förderleistung des Lüftersystems bei gegebener
Lüfterdrehzahl erhöht wird. Hierdurch wird die Öffnungsfläche der Lüfterhaube in den
Außenraum hinein vergrößert und entsprechend der Volumenstrom der Luft verbessert.
Dabei wird selbst unter ungünstigen Bedingungen, z.B. bei reinem Saugbetrieb des Lüfters
und keiner Unterstützungswirkung durch Fahrtwind, eine Rückströmung vom Außenraum
in den Lüfterraum durch den Spalt wirkungsvoll vermieden.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der
Spalt als ein von einer ersten, den Lüfter umfangenden Wandung und einer zweiten,
die erste Wandung umfangenden Wandung begrenzter Spaltkanal ausgebildet. Besonders
bevorzugt weist dabei der Spaltkanal einen sich in Strömungsrichtung verengenden Querschnitt
auf. Hierdurch ist eine Düsenwirkung gegeben, durch die insbesondere ein an dem Spalt
vorbeiströmender Luftstrom eine Sogwirkung auf in dem Spaltkanal befindliche Luft
ausüben kann.
[0009] Weiterhin vorteilhaft ist die erste Wandung ortsfest zu dem Lüfter angeordnet und
die zweite Wandung ist ortsfest zu der Lüfterhaube angeordnet. Dies kann z. B. dann
zweckmäßig sein, wenn der Lüfter ein mechanisch angetriebener und mit dem Motor verbundener
Lüfter ist, so dass grundsätzlich eine gewisse Bewegung oder Vibration zwischen dem
Lüfter relativ zu der Lüfterhaube auftritt. Die erste Wandung bildet dann eine Umfangung
des Lüfters nach Art einer Lüfterzarge. Aus dem Stand der Technik ist es bei solchen
Anordnungen bekannt, einen Rand der Lüfterhaube mit der Lüfterzarge über eine elastische
Dichtlippe zu verbinden, um insgesamt einen möglichst dicht umschlossenen Lüfter bereitzustellen.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung einer radialen Abströmung der Luft insbesondere in
Verbindung mit einem Saugstromeffekt kann auf solche Mittel verzichtet werden. In
einer alternativen Ausführung ist es grundsätzlich möglich, dass die erste Wandung
und die zweite Wandung des Spaltkanal beide an der Lüfterhaube angeordnet sind, insbesondere
wenn die Vibrationsbewegungen des Lüfters relativ zu der Lüfterhaube ausreichend klein
sind. In diesem Fall kann dann auf einfache Weise z. B. die Lüfterhaube mit beiden
Wandungen als Spritzgussteil ausgebildet sein, wobei die Wandungen durch mehrere radiale
Stege fest miteinander verbunden sind.
[0010] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der Spaltkanal
ein bewegliches Abdeckmittel aufweist, wobei der Querschnitt des Spaltkanals je nach
Stellung des Abdeckmittels verändert ist. Vorteilhaft kann das Abdeckmittel im Wesentlichen
die zweite Wandung umfassen, wobei die zweite Wandung insbesondere aus einem flexiblen
Material bestehen kann. In vorteilhafter Detailgestaltung hat der Spaltkanal zudem
Anschlagmittel zur Anlage des Abdeckmittels insbesondere in einer maximal geschlossenen
Stellung. Insgesamt hat der Spaltkanal einen veränderlichen Querschnitt nach Art einer
Staudruckklappe, so dass er bei geringem Staudruck im Strömungsraum zumindest teilweise
geschlossen ist und sich mit zunehmendem Staudruck öffnet.
[0011] Eine zunehmende Öffnung des Abdeckelements kann auch durch einen Venturi-Effekt eines
von dem Lüfter radial ausgehenden Treibstroms induziert werden. Jedenfalls kann durch
das Abdeckelement besonders sicher vermieden werden, dass bei ungünstiger Lüfterdrehzahl
und niedrigem Druck im Strömungsraum ein Luftstrom vom Außenraum durch den Spalt in
den Strömungsraum auftreten kann. Zudem kann insgesamt die maximal mögliche Öffnung
des Spalts durch ein solches Abdeckelement besonderes groß ausgelegt werden, wodurch
die Anpassung der Vorrichtung an verschiedene Betriebszustände weiter optimiert ist.
[0012] Bei einer alternativen oder ergänzenden Ausführungsform kann die erste Wandung als
mitlaufender Mantel des Lüfters ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft überdeckt
dabei der Mantel die Lüfterschaufeln in axialer Richtung nur teilweise, wodurch im
Bereich der nicht überdeckten Lüfterschaufeln bevorzugt eine radiale Abströmung der
Luft über die freien Endbereiche der Lüfterschaufeln stattfindet. Diese radial abströmende
Luft kann dann zwischen der als mitlaufender Mantel ausgebildeten ersten Wandung und
der an der Lüfterhaube vorgesehenen ortsfesten zweiten Wandung einen Saugstrom generieren.
[0013] Allgemein bevorzugt kann zur weiteren Optimierung des Strömungsverhaltens in der
Lüfterhaube zumindest eine Staudruckklappe vorgesehen sein. Staudruckklappen sind
zumindest aus dem Bereich der Personenkraftwagen bekannt, um bei hohen Fahrtgeschwindigkeiten
eine größere Durchströmung des Strömungsraums zu gewährleisten, da der Lüfter in einem
solchen Betriebszustand häufig "überblasen" ist.
[0014] Allgemein bevorzugt ist es vorgesehen, dass der Lüfter an dem Motor angeordnet ist
und von diesem angetrieben wird. Dabei kann vorteilhaft die Drehzahl des Lüfters relativ
zu der Drehzahl des Motors veränderbar sein, insbesondere mittels eines Kupplungsglieds.
Mögliche Kupplungsglieder zur Veränderung der Drehzahl können eine einfache Ein-/Aus-Kupplung
sein oder auch eine die Drehzahl variabel einstellende Visko-Kupplung oder andere
bekannte Kupplungsarten. Durch die Optimierung des Luftstroms je nach Betriebsart
durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann dann die zumindest zeitlich gemittelte
Antriebsleistung des Lüfters minimiert werden, da die Durchströmung des Wärmetauschers
mit kühlender Luft verbessert wurde. Die Minimierung der Antriebsleistung des Lüfters
führt zu einer Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs des Motors sowie zu weiteren vorteilhaften
Effekten wie einer mittleren Geräuschreduzierung.
[0015] Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Kühlung eines Motors nach einem der Ansprüche 1 bis 18. Bevorzugt ist das Kraftfahrzeug
dabei als ein Nutzfahrzeug, insbesondere ein Lastkraftwagen, ausgebildet. Gerade bei
üblichen Bauformen von Hauptkühlem von Lastkraftwagen ist die Anordnung von mechanisch
angetriebenen Lüftern am Motor weit verbreitet. Bei solchen Fahrzeugen steht auch
regelmäßig oberhalb des Motors ausreichend Raum zur Verfügung, um die von dem Spalt
in zumindest teilweise radialer Richtung abströmende Luft abzuführen.
[0016] Vorteilhaft ist, dass in der Lüfterhaube zumindest eine Staudruckklappe vorgesehen
ist.
[0017] Vorteilhaft ist, dass der Lüfter an dem Motor angeordnet ist und von diesem angetrieben
wird.
[0018] Vorteilhaft ist, dass die Drehzahl des Lüfters relativ zu der Drehzahl des Motors
veränderbar ist, insbesondere mittels eines Kupplungsglieds.
[0019] Vorteilhaft ist ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Vorrichtung zur Kühlung eines Motors.
[0020] Vorteilhaft ist, dass das Kraftfahrzeug ein Nutzfahrzeug, insbesondere ein Lastkraftwagen,
ist.
[0021] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen
Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
[0022] Nachfolgend werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben
und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 zur
Veranschaulichung der Wirkungsweise der Vorrichtung.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 4 zeigt eine Weiterbildung der Vorrichtung aus Fig. 3;
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf die Lüfterhaube aus Fig. 4.
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren alternativen Ausführungsbeispiels
der Erfindung mit einem Mantellüfter.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst einen Wärmetauscher 1, der als Kühlmittelkühler
eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs, vorliegend eines Lastkraftwagens, ausgebildet
ist. Der Kühlmittelkühler 1 ist auf bekannte Weise als flächiges Element geformt,
das im Frontbereich des Fahrzeugs quer zur Fahrtrichtung angeordnet ist und vom Fahrtwind
durchströmt werden kann.
[0024] Der Kühlmittelkühler 1 ist im vorliegenden Fall vollständig von einer Lüfterhaube
2 überdeckt, wobei zwischen dem Wärmetauscher 1 und einer Rückwand 2a der Lüfterhaube
2 ein Strömungsraum 3 zur Durchströmung mit aus dem Kühlmittelkühler 1 austretender
Luft umschlossen ist.
[0025] Außerhalb der Lüfterhaube 2, die den Strömungsraum 3 umschließt, ist ein Außenraum
4 definiert, in den die die Lüfterhaube verlassende Luft eintritt. Im Bereich ihrer
Rückwand 2a hat die Lüfterhaube hierzu eine Öffnung 2b, die von einer kreisringförmigen
Wandung 5 umfangen ist. Die kreisringförmige Wandung 5 verläuft im Querschnitt radial
nach außen gerichtet in gebogener Form, wobei ein Endbereich 5a der Wandung 5 in einem
Winkel von etwa 65° relativ zu einer axialen Richtung des Hauptluftstroms gerichtet
ist.
[0026] In der Öffnung 2b ist ein Lüfter 6 angeordnet, der von einer Wandung 7 nach Art einer
Lüfterzarge umfangen ist. Die Lüfterzarge 7 und der Lüfter 6 sind jeweils fest mit
einem Verbrennungsmotor 10 des Kraftfahrzeugs verbunden, so dass der Spalt zwischen
Lüfter 6 und Wandung 7 klein ausgelegt werden kann.
[0027] Die Lüfterzarge oder auch erste Wandung 7 ist ähnlich der Wandung 5 der Lüfterhaube
2 geformt, so dass zwischen den Wandungen 5, 7 ein Spaltkanal 8 ausgebildet ist. Dabei
verjüngt sich der Abstand zwischen den Wandungen 5, 7 in Strömungsrichtung der Luft
von Strömungsraum 3 in den Außenraum 4.
[0028] Der Lüfter 6 ist ein Axiallüfter mit in radialer Richtung offenen Lüfterschaufeln
6a. Die Lüfterschaufeln 6a sind in einer Ebene mit einer außenraumseitigen Berandung
der Lüfterzarge bzw. ersten Wandung 7 angeordnet, wobei ein hinteres Ende der Lüfterschaufeln
6a in axialer Richtung etwas über einen hinteren Rand 7a der ersten Wandung 7 hinausragt.
[0029] In der vergrößerten Darstellung nach Fig. 2 ist mittels der, die Luftströmungen andeutenden
Pfeilen die Funktion der Vorrichtung erläutert. Die radial offenen Lüfterschaufeln
des Lüfters 6 bewirken bei Betrieb des Lüfters an ihren radialen Endbereichen eine
radiale Abströmung von Luft, die durch die Pfeile A angedeutet ist. Diese radiale
Abströmung A ist in einem recht steilen Winkel von 70 bis 80° relativ zu der Lüfterachse
6b gerichtet und strömt an dem Austrittsspalt 8a des Spaltkanals 8 vorbei. Hierdurch
wird in dem Spaltkanal 8 nach Art eines Venturi-Effekts ein verminderter Druck erzeugt,
so dass eine Saugströmung B aus dem Spaltkanal 8 austritt. Die Saugströmung B hat
dabei ebenfalls eine deutlich radiale Komponente, so dass die resultierende Gesamtströmung
mit einem Winkel von etwa 65° den Randbereich des Lüfters verlässt.
[0030] Bei der vorliegenden Anordnung wird durch den Venturi-Effekt des Treibstroms A auf
den Spaltkanal 8 und der Erzeugung eines Saugstroms B sichergestellt, dass auch bei
ungünstigen Druckverhältnissen von Strömungsraum 3 und Außenraum 4 kein Luftstrom
von außen durch den Spaltkanal 8 in den Strömungsraum 3 strömen kann und somit ein
aerodynamischer Kurzschluss vermieden ist. Andererseits stellt der Spaltkanal 8 bei
gegebenen Lüftermaßen und gegebener Lüfterdrehzahl eine vergrößerte Austrittsöffnung
der Lüfterhaube 2 dar. Bei höheren Fahrtgeschwindigkeiten besteht grundsätzlich die
Problematik eines möglichen Überblasens des Lüfters, die durch die zusätzliche Öffnung
in der Lüfterhaube mittels des Ringspalts 8 bei gegebener Größe des Lüfters 6 verringert
oder vermieden wird.
[0031] Bei gegebener Lüftergröße und Lüfterleistung ist somit durch den Ringspalt der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, insbesondere in Verbindung mit dem Venturi-Effekt der radial vom Lüfter
über den Ringspalt 8 abströmenden Luft, eine Optimierung der Kühlleistung der Vorrichtung
bei verschiedenen Betriebszuständen gegeben.
[0032] In Fig. 3 ist eine zweckmäßige Weiterbildung der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Vorrichtung
dargestellt. Dabei ist der Bereich der zweiten Wandung 5 der Lüfterhaube 2 aus einem
flexiblen Material ausgebildet wie etwa einer Folie oder Gummi. Die zweite Wandung
5 kann aufgrund ihrer flexiblen Eigenschaften radial nach innen geneigt sein oder
radial nach außen. Im ersten Fall wird der Querschnitt des Strömungsspaltes 8 verringert,
wobei sogar ein Anliegen der flexiblen Wandung 5 an der ersten Wandung 7 zu einem
vollständigen Verschließen des Strömungskanals 8 führen kann. In Fig. 3 sind beide
Extrempositionen der flexiblen Wandung 5 dargestellt. Die Wandung 5 bildet somit ein
bewegliches Abdeckelement zur Veränderung des Querschnitts des Strömungsspalts 8 aus.
Vorteilhaft ist hierbei, dass auch bei besonders ungünstigen Druckverhältnissen, bei
denen selbst der Venturi-Effekt durch den Lüfter 6 keine korrekte Strömung durch den
Spaltkanal 8 vom Strömungsraum 3 in den Außenraum 4 sicherstellt, eine Gegenströmung
und somit ein aerodynamischer Kurzschluss vermieden ist. Zudem kann hierdurch die
maximal mögliche Öffnung des Spaltes 8 größer ausgelegt werden.
[0033] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen eine zweckmäßige Weiterbildung des Ausführungsbeispiels
aus Fig. 3, bei der an der Lüfterhaube 2 stegartige Anschlagmittel 9 vorgesehen sind,
so dass das flexible Abdeckmittel 5 in radial innerer Richtung eine Begrenzung hat.
Hierdurch kann ein Umstülpen des flexiblen Abdeckmittels 5 in den Strömungsraum 3
hinein verhindert werden. In der vorderseitigen schematischen Draufsicht auf die Lüfterhaube
2 gemäß Fig. 5 sind ebenfalls die radial nach innen gerichteten Anschlagstege 9 dargestellt,
die nicht bis zur Berührung mit der Lüfterzarge 7 reichen, da aufgrund der Vibrationen
des Motors relativ zu dem Kühlmittelkühler 1 ein entsprechender Mindestabstand vorgesehen
werden sollte.
[0034] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei
der der Spaltkanal 8 zwischen einer mit dem Lüfter rotierenden Wandung 7' und einer
wie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen einstückig mit der Lüfterhaube 2 ausgeformten
zweiten Wandung 5 ausgebildet ist. Die rotierende Wandung 7' ist dabei nach Art eines
Mantels des Lüfters 6 geformt, der in axialer Richtung die Lüfterschaufeln 6a nur
teilweise überdeckt. Ein außenraumseitiger Bereich der Lüfterschaufeln 6c ist nicht
von der Ummantelung 7' überdeckt und hat radial freie Endbereiche, so dass hier eine
starke radiale Abströmung A von Luft erfolgt, um den Venturi-Effekt im Bereich des
Spaltkanals 8 zu bewirken.
[0035] Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist der Spaltkanal 8 jeweils
als ringförmiger Kanal um den Umfang des Lüfters 6 herum ausgebildet. Die Erfindung
ist nicht auf eine solche vollumfängliche kreisringartige Ausformung des Spaltkanals
8 beschränkt. Je nach Auslegung der Lüfterhaube und des Wärmetauschers und der Anordnung
des Lüfters relativ zu der Lüfterhaube kann der Spaltkanal 8 auch von der Kreisringform
abweichen oder nur in einem Teilsegment des Lüfters vorgesehen sein.
[0036] Allgemein vorteilhaft können bei jeder der beschriebenen Ausführungsformen eine oder
mehrere zusätzliche Staudruckklappen in der Lüfterhaube vorgesehen sein.
[0037] Es versteht sich, dass die verschiedenen Merkmale der einzelnen zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiele auf sinnvolle Weise miteinander kombiniert werden können.
1. Vorrichtung zur Kühlung eines Motors, umfassend
einen luftdurchströmbaren Wärmetauscher (1),
einen im Bereich des Wärmetauschers (1) angeordneten Lüfter (6) mit einer Lüfterachse
(6b), und
eine an dem Wärmetauscher (1) angeordnete Lüfterhaube (2), wobei die Lüfterhaube (2)
einen Strömungsraum (3) zwischen dem Lüfter (6) und dem Wärmetauscher (1) umgibt und
von einem Außenraum (4) abgrenzt,
wobei mittels der Lüfterhaube (2) ein luftdurchströmbarer Spalt (8) im Bereich eines
radial äußeren Umfangs des Lüfters (6) vorgesehen ist, durch den eine Spaltströmung
(B) von dem Strömungsraum (3) in den Außenraumraum (4) strömen kann,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spaltströmung (B) in einer von der Lüfterachse (6b) radial abweichenden Richtung
in den Außenraum (4) strömt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Winkel zwischen einer Hauptrichtung der Spaltströmung (B) und der Lüfterachse
(6) zumindest etwa 30° beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zumindest etwa 45°, insbesondere zumindest etwa 65°, beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein an den Lüfter (6) angrenzender Rand (5a) der Lüfterhaube (2) unter einem Winkel
zu der Lüfterachse (6) nach außen geneigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (5a) der Lüfterhaube (5) in axialer Richtung im Wesentlichen in einer Ebene
mit dem Lüfter (6) abschließt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (6) auf der Seite des Außenraums (4) in axialer Richtung über der Rand
(5a) der Lüfterhaube (2) hinausragt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (6) eine Mehrzahl von radial gerichteten Lüfterschaufeln (6a) mit zumindest
abschnittsweise offenen Enden aufweist, wobei über die offenen Enden im Wesentlichen
radial nach außen abströmende Luft (A) an dem Spalt (8) vorbeiströmt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt als ein von einer ersten, den Lüfter umfangenden Wandung (7) und einer
zweiten, die erste Wandung (7) umfangenden Wandung (5) begrenzter Spaltkanal (8) ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Spaltkanal (8) einen sich in Strömungsrichtung verengenden Querschnitt aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wandung (7) ortsfest zu dem Lüfter (6) angeordnet ist und dass die zweite
Wandung (5) ortsfest zu der Lüfterhaube (2) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Spaltkanal (8) ein bewegliches Abdeckmittel (5) aufweist, wobei der Querschnitt
des Spaltkanals (8) je nach Stellung des Abdeckmittels (5) veränderlich ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckmittel im Wesentlichen die zweite Wandung (5) umfasst, wobei die zweite
Wandung insbesondere aus einem flexiblen Material besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Spaltkanal (8) Anschlagmittel (9) zur Anlage des Abdeckmittels (5) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wandung (7') als mitlaufender Mantel des Lüfters (6) ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (7') die Lüfterschaufeln (6a) in axialer Richtung nur teilweise überdeckt.