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EP 2 031 342 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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04.03.2009 Patentblatt 2009/10 |
(22) |
Anmeldetag: 27.06.2008 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA MK RS |
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Priorität: |
20.07.2007 DE 102007034546
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Anmelder: Rheinmetall Waffe Munition GmbH |
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29345 Unterlüss (DE) |
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Erfinder: |
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- Blache, Andreas
79540 Lörrach (DE)
- Bippes, Bernd Michael
76275 Ettlingen (DE)
- Panknin, Ferdinand
79379 Müllheim (DE)
- Köpf, Michael
79379 Müllheim (DE)
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Vertreter: Dietrich, Barbara |
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Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH
Rheinmetall Platz 1 40476 Düsseldorf 40476 Düsseldorf (DE) |
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Zielmarkierungsmunition |
(57) Zur Markierung des Auftreffpunktes eines Geschosses (10, 11) auf ein Ziel ist vorgesehen,
im Ogivenbreich des Geschosses (10, 11) einen Behälter (3) einzubinden, welcher ein
Mittel zur Markierung des Zieles beinhaltet. Der Behälter (3) wird beim Auftreffen
des Geschosses (10, 11) auf das Ziel zerbrochen, so dass das Mittel zur Markierung
über in der Ogive (4) oder im Heckbereich eingebrachte Bohrungen (2) austreten kann.
Damit es in dieser Form austreten kann, wird im Geschoss (10, 11) ein Überdruck erzeugt.
Dies kann durch eine Gaskartusche (7) mit Auslösemechanismus (8) oder einen Hubkolben
(9) realisiert werden.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Zielmarkierungsmunition insbesondere für Mörser und Artillerie.
[0002] Insbesondere bei Übungen in brandgefährdeten Gebieten besteht durch bekannte Übungsmunitionen
mit Zielmarkierung auf pyrotechnischer Basis (heiße brennende Partikel) oder bei scharfer
Munition, wie beispielsweise HE-, Nebel- und Leuchtmunition, die Gefahr der Entzündung
und damit verbunden von Bränden, insbesondere Bodenbränden. Hier spielt auch die so
genannte Waldbrandgefahr im Gebiet eine große Rolle.
[0003] Zur Durchführung von Übungen in derartigen Gebieten werden Inertgeschosse ohne terminale
Wirkung eingesetzt. Dies ist insbesondere bei Zielübungen mit Beobachtern im Zielgebiet
problematisch, da der Aufschlagpunkt / Treffpunkt des Geschosses nicht oder nur schwer
lokalisiert werden kann. Eine Rückmeldung des Beobachters an die Schießmannschaft
zur Richtung der Waffenanlage ist somit schwer gegeben.
[0004] Aus der
DE 10 2005 053 A1 ist ein Geschoss mit Markierung des Auftreffpunktes bekannt. Das Übungsgeschoss weist
im Kopfbereich eine hohle Ogive auf, in der ein erster chemisch inaktiver und ein
zweiter chemisch aktiver Markierungsstoff aufgenommen sind. Der erste Markierungsstoff
erzeugt einen Farbeffekt, der zweite Markierungsstoff einen Lichteffekt. Die Ogive
selbst muss dazu bersten.
[0005] Hier stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Munition zu schaffen, die im Aufschlagpunkt
durch eine temporäre visuelle Markierung auf einfachem Weg den Aufschlagpunkt markiert.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen
sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0007] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, zur Markierung des Auftreffpunktes eines Geschosses
auf ein Ziel im Ogivenbereich des Geschosses einen Behälter (3) einzubinden ist, welcher
ein Mittel zur Markierung des Zieles beinhaltet. Der Behälter wird beim Auftreffen
des Geschosses auf das Ziel zerbrochen, so dass das Mittel zur Markierung über in
der Ogive oder im Heckteil eingebrachte Bohrungen austreten kann. Damit es in dieser
Form austreten kann, wird im Geschoss ein Überdruck erzeugt, was durch eine Gaskartusche
mit Auslösemechanismus oder einen Hubkolben oder dergleichen realisiert wird.
[0008] Im Geschosskörper wird also einen Kolben und / oder eine Gaskartusche eingebunden,
durch welche beim Aufschlag des Geschosses ein Innendruck aufgebaut und eine vorzugsweise
lumineszierende Flüssigkeit über Bohrungen ausgebracht wird. Diese Flüssigkeit zeichnet
sich dadurch aus, dass diese für Tag- und Nachtzielmarkierung verwendet werden kann.
[0009] Der Hubkolben wird entweder über eine Gaskartusche oder mechanisch durch eine vorzugsweise
definierte Deformierung des Geschosskörpers axial zum Aufbau des Innendrucks verschoben.
Die Gaskartusche wird dabei durch einen Auslösemechanismus angestochen, der seinerseits
beim Auftreffen des Geschosses direkt oder über einen Zünder angestoßen wird. Der
zerstörte Fluidbehälter gibt das Fluid über Bohrungen in der Ogive oder im Heckteil
zur Markierung frei. Die Ausbringung der vorzugsweise lumineszierenden Masse erfolgt
ohne pyrotechnische Mittel oder Zerlegung des Geschosskörpers mit Splitterbildung.
Die definierte Deformierung für den Hubkolben kann durch den stirnseitig im Geschoss
eingebetteten Zünder geschaffen werden.
[0010] Die Vorteile liegen u. a. darin, dass keine Brandgefahr mehr besteht und eine gute
Sichtbarkeit des kranzartigen Aufschlagpunktes am Tag und bei Nacht geschaffen wird,
ohne das eine Farbmarkierung und ein Lichteffekt erzeugt werden müssen. Des Weiteren
ist eine Splitterbildung der Ogive nicht notwendig. Die Geschosse besitzen eine einfache
und sichere Handhabung und weisen eine ballistische Gleichheit zu bestehenden Geschossen
auf.
[0011] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Geschoss mit Gaskartusche im Schnitt,
- Fig. 2
- ein Geschoss mit Hubkolben im Schnitt.
[0012] In Fig. 1 ist ein Geschoss 10, hier ein Übungsmörser, mit einer Gaskartusche 7 mit
einem Auslösemechanismus 8 für die Gaskartusche 7 im Schnitt leicht stilistisch dargestellt.
Mit 1 ist ein Zünder gekennzeichnet, mit 2 wenigstens eine, bevorzugt mehrere Bohrungen,
mit 3 ein Behälter, hier ein ein Fluid enthaltener Fluidbehälter. Letzteres wird durch
eine das Gesamtsystem schützende Ogive 4 umschlossen, die des Weiteren eine inerte
Masse 5 beinhaltet. Diese dient zur Sicherstellung der ballistischen Gleichheit. Im
Heck 6 befinden sich, wie bei einem Mörsergeschoss bekannt, diverse Bohrungen, durch
welche die nicht weiter dargestellte Treibladung gezündet wird.
[0013] Die Bohrungen 2 sind vorzugsweise symmetrisch voneinander beabstandet am Umfang der
Ogive 4 oder im Heckbereich verteilt eingebunden.
[0014] Fig. 2 zeigt ein weiteres Geschoss 11, ebenfalls ein Übungsmörser, welcher anstelle
der Gaskartusche 7 mit Auslösemechanismus 8 einen Hubkolben 9 aufweist.
Die Funktion ist wie folgt:
Beim Auftreffen des Geschosses 10 bzw. 11 wird durch den Aufschlagpuls die Gaskartusche
7 durch den Auslösemechanismus 8 angestochen bzw. der Hubkolben 9 in Bewegung gesetzt.
Durch den Überdruck im Inneren des Geschosses 10, 11 wird der Fluidbehälter 3 zerstört.
Das darin befindliche vorzugsweise lumineszierende Fluid vermischt sich beim Austritt
durch die Bohrungen 2 aus der Ogive 4. Durch diesen Vorgang wird die Zielmarkierung
im Zielgebiet praktisch zeitgleich mit dem Aufschlag des Geschosses 10, 11 ausgelöst
und für einen nicht näher dargestellten Beobachter visuell angezeigt.
[0015] Zur Unterstützung der Funktion der Gaskartusche 7 bzw. des Hubkolbens 9 ist stirnseitig
in der Ogive 4 der Zünder eingebunden.
1. Geschoss (10, 11), insbesondere Übungsgeschoss, mit einem Markierungsstoff zum Markieren
des Auftreffpunktes des Geschosses (10, 11) auf ein Ziel, wobei im Ogivenbreich des
Geschosses (10, 11) wenigstens ein Behälter (3) eingebunden ist, welcher wenigstens
ein Mittel zur Markierung des Zieles beinhaltet, und der Behälter (3) beim Auftreffen
des Geschosses (10, 11) auf das Ziel zerstört wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Markierung über in der Ogive (4) oder im Heckbereich eingebrachte
Bohrungen (2) austritt, wozu im Geschoss (10, 11) ein Überdruck erzeugt wird.
2. Geschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Markierung ein Fluid und/oder ein Pulver ist.
3. Geschoss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid ein luminezierendes Fluid ist.
4. Geschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (3) durch eine davor befindliche Gaskartusche (7) mit Auslösemechanismus
(8) zerstört wird, wobei die Gaskartusche (7) den Überdruck erzeugt.
5. Geschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (3) durch einen davor befindlichen Hubkolben (9) zerstört wird, wobei
der Hubkolben (9) den Überdruck erzeugt.
6. Geschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zünder (1) an der Spitze der Ogive (4) eingebunden ist.

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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