(19)
(11) EP 1 550 769 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
25.03.2009  Patentblatt  2009/13

(21) Anmeldenummer: 04030128.5

(22) Anmeldetag:  18.12.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D21G 3/00(2006.01)
D21G 9/00(2006.01)

(54)

Vorrichtung zur Stabilisierung einer Papierbahn

Apparatus for stabilizing a paper web

Appareil pour la stabilisation d'une bande de papier


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 30.12.2003 AT 20982003

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
06.07.2005  Patentblatt  2005/27

(73) Patentinhaber: Andritz AG
8045 Graz (AT)

(72) Erfinder:
  • Weigant, Harald
    8045 Graz (AT)
  • Zeletinger, Gernot
    8103 Eisbach Rein (AT)
  • Mitterböck, Kurt
    8045 Graz (AT)
  • Walcher, Erwin
    7572 Deutsch-Kaltenbrunn (AT)

(74) Vertreter: Schweinzer, Friedrich 
Stattegger Strasse 18
8045 Graz
8045 Graz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 905 312
US-A1- 2002 060 036
US-A- 6 068 735
US-B1- 6 328 852
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stabilisierung einer Papierbahn, insbesondere Tissuebahn, mit mindestens einem nach einem Trockenzylinder angeordneten (Bahn-)Stabilisator, wobei der Stabilisator direkt am Trockenzylinder unterhalb der Papierbahn angeordnet ist und wobei der Anstellwinkel des Stabilisators an den Trockenzylinder einstellbar ist und der Stabilisator an einem Schaberhalter oder Schaberbalken angeordnet ist.

    [0002] Ein System zur Stabilisierung einer Papierbahn, speziell Tissuebahn ist aus der EP 1101863 bekannt. Hier sind nach einem Tissuezylinder mehrere Stabilisatoren angeordnet. Gleichzeitig erfolgt hier eine Staubabtrennung von der Oberseite der Papierbahn. Vor der Staubabsaugung ist ein Stabilisator für die Papier-/Tissue bahn vorgesehen, der zusätzlich mitgeschleppte Luft ableitet. Insbesondere bei der Produktion von hochwertigem Tissue (Soft-Tissue auf konventionellen Tissuemaschinen bzw. TAD Papiermaschinen) werden vorzugsweise angeschliffene Schaberklingen (Anschliff 5-40°) verwendet, sowie die Haftung zum Yankeezylinder relativ gering gehalten bzw. ist es überhaupt schwer möglich die Adhäsion der Papierbahn hoch einzustellen. Damit hat die Bahn die Tendenz nach unten zu gehen und wird nur durch den Papierzug der die Papierbahn gegen den oberen Stabilisator zieht, stabilisiert. Damit muss die Adhäsion zum Yankee und/oder niedriger Kreppgrad eingestellt werden was wiederum die Festigkeit bzw. die Dehnung des Papiers negativ beeinflusst.

    [0003] Die EP 0 905 312 A2 offenbart eine Vorrichtung zur Bahnstabilisierung, die oberhalb der Bahn bzw. oberhalb der Schaberklinge angeordnet ist. Die US 6,328,852 B1 offenbart eine Bahnstabilisierungsvorrichtung, die direkt auf dem Schaberbalken befestigt ist. Der Schaberbalken selbst ist dabei drehbar gelagert. Die US 2002/0060036 A1 beschreibt eine Bahnführungseinrichtung, die die Bahn vom Trockenzylinder zum Aufwickler führt. Der Stabilisator ist dabei jedoch nicht am Schaberhalter oder am Schaberbalken angeordnet

    [0004] Ziel der Erfindung ist es daher die Bahnstabilität einer hochqualitativen Papierbahn, speziell Tissuebahn sofort nach Verlassen der Schaberklinge zu gewährleisten und damit die Möglichkeit zu schaffen, die Qualität des Papiers und/oder Produktionsgeschwindigkeit zu erhöhen.

    [0005] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass der Anstellwinkel des Stabilisators unabhängig vom Schaberanstellwinkel einstellbar ist.

    [0006] Damit kann ein konstanter Abnahmewinkel der Papierbahn erreicht werden, der eine gute Bahnführung bewirkt, wobei ein allfälliges Flattern der Papierbahn verhindert wird.

    [0007] Außerdem kann die Kreppwirkung (der Kreppwinkel) unabhängig von einer optimalen Bahnführung durch den Stabilisator eingestellt werden.

    [0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisator Öffnungen zur Luftausblasung bzw. Luftabsaugung aufweist. Durch die Luftausblasung bzw. Luftabsaugung wird die Bahn an die Oberfläche des Stabilisators gesaugt und somit die Stabilität der Bahnführung weiter verbessert.

    [0009] Wird der Stabilisator schwenkbar, insbesondere abschwenkbar ausgeführt, so kann ein einwandfreier Abrissbetrieb und ein einfacheres Wiederaufführen der Papierbahn erreicht werden.

    [0010] Besonders gut lässt sich die Erfindung einsetzen, wenn der Trockenzylinder ein Yankeezylinder ist.

    [0011] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Stabilisators vom Trockenzylinder zwischen 0 und 500 mm, vorzugsweise zwischen 0 und 200 mm, beispielsweise etwa 50 mm beträgt.

    [0012] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen beispielhaft beschrieben, wobei Fig. 1 eine Variante der Erfindung und Fig. 2 eine weitere Variante der Erfindung darstellt.

    [0013] Die Tissueerzeugung erfolgt zu einem hohen Prozentsatz mit der Endtrockenstufe auf einem Yankeezylinder 1. Von diesem Yankeezylinder 1 wird die getrocknete Papierbahn 2 durch eine Schaberklinge 4 abgenommen, die in einem Schaberhalter 6 geführt wird, der wiederum von einem Schaberbalken 5 gehalten wird. Vom Abnahmepunkt 9 vom Yankeezylinder 1 wird die Bahn 2 über Stabilisierungselemente 7, in gewissen Fällen über Glättwerk(e) zu einem (nicht dargestellten) Roller geführt, der die Bahn dort mit einer bestimmtem Geschwindigkeit auf eine Rolle aufwickelt. Die Papierqualität wird im Abnahmepunkt 9 maßgeblich beeinflusst. Um die Qualitätsparameter wie Festigkeit, Dehnung, Weichheit, Volumen optimal einstellen zu können ist es oft notwendig, die Adhäsion der Papierbahn am Yankeezylinder 1 niedrig zu halten. Auch die Abzugsgeschwindigkeit der Papierbahn in Richtung Glättwerk bzw. Roller wird meist sehr niedrig eingestellt. Ebenfalls wird der Krepp schaber 4 mit einem relativ hohen Anschliffwinkel β betrieben. Alle diese Einstellungen führen jedoch zu Schwierigkeiten in der Stabilität der Bahn und somit zu Laufschwierigkeiten der Maschine, zu Qualitätskompromissen und zu Geschwindigkeitslimitierungen.

    [0014] Die Erfindung soll diese Nachteile reduzieren, indem die Papierbahn 2 gemäß Fig. 1 unmittelbar am Abnahmepunkt 9 vom Yankeezylinder 1 durch ein Stabilisierungselement 3, das an einem Schaberhalter 6 oder an einem Schaberbalken 5 befestigt ist, übernommen und geführt wird. Die Befestigung kann fix oder bevorzugt schwenkbar ausgeführt sein. Die Abschwenkposition des Stabilisators 3 ist strichliert dargestellt. In dieser Position kann die Papierbahn nach einem Abriss sehr leicht wieder aufgeführt werden. Der Stabilisator kann auch an der Stuhlung der Papiermaschine befestigt werden. Der Anstellwinkel α des Stabilisators ist dabei einstellbar und beträgt vorzugsweise 80 - 100 °. Der Anstellwinkel (Kreppwinkel) χ des Schabers 4 ist vom Anstellwinkel α des Stabilisators unabhängig einstellbar, wodurch einerseits die Kreppwirkung und andererseits die Bahnführung getrennt optimal einstellbar sind. Der Anstellwinkel (Kreppwinkel) χ des Schabers 4 beträgt üblicherweise ca. 10 - 35 °. Durch die Trennung der Anstellwinkel vom Schaber und vom Stabilisator wird auch erreicht, dass die Papierbahn nicht an der Schaberoberfläche entlang läuft und dort Probleme auftreten.

    [0015] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung gemäß Fig. 2, bei der das Stabilisierungselement 3 mindestens eine Öffnung 8 zur Druckluftausblasung aufweist oder mit einer Lufteinsaugungsöffnung 8, die mit einer Saugeinheit verbunden ist, von unten gestützt bzw. stabilisiert wird. Auch hier ist eine mögliche Abschwenkposition des Stabilisators 3 strichliert dargestellt. Um den optimalen Abnahmewinkel α und die optimale Abnahmestabilität zu gewährleisten, ist der Abstand x des Stabilisierungselementes 3 von der Oberfläche des Trockenzylinders 1 so gering wie möglich zu halten. Bevorzugt wird ein Abstand x von 0 bis 200 mm eingestellt, wobei er am günstigsten etwa 50 mm beträgt und in Ausnahmefällen bis zu 500 mm betragen kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Stabilisierung einer Papierbahn, insbesondere Tissuebahn, mit mindestens einem nach einem Trockenzylinder (1) angeordneten Stabilisator (3, 7), wobei der Stabilisator (3) direkt am Trockenzylinder (1) unterhalb der Papierbahn (2) angeordnet ist, wobei der Anstellwinkel (α) des Stabilisators (3) an den Trockenzylinder (1) einstellbar ist und der Stabilisator (3) an einem Schaberhalter (6) oder Schaberbalken (5) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Anstellwinkel (α) des Stabilisators (3) unabhängig vom Schaberanstellwinkel (χ) einstellbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisator (3) Öffnungen (8) zur Luftausblasung bzw. Luftabsaugung aufweist.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisator (3) schwenkbar, insbesondere abschwenkbar ausgeführt ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockenzylinder (1) ein Yankeezylinder ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Stabilisators (3) vom Trockenzylinder (1) zwischen 0 und 500 mm, vorzugsweise zwischen 0 und 200 mm, beispielsweise etwa 50 mm beträgt.
     


    Claims

    1. Device for stabilizing a paper web, particularly a tissue web, with at least one stabilizer (3, 7) after a drying cylinder (1), where the stabilizer (3) is located directly at the drying cylinder (1) under the paper web (2), characterised by the setting angle (α) of the stabilizer (3) at the drying cylinder (1) being adjustable and the stabilizer (3) being located on a doctor holder (6) or doctor support (5), characterised by the setting angle (α) of the stabilizer (3) being adjustable independently of the setting angle (χ) of the doctor.
     
    2. Device according to Claim 1, characterised by the stabilizer (3) having openings (8) for blowing out air or for extracting air.
     
    3. Device according to one of Claims 1 to 2, characterised by the stabilizer (3) being suitable for pivoting, particularly downwards.
     
    4. Device according to one of Claims 1 to 3, characterised by the drying cylinder (1) being a Yankee cylinder.
     
    5. Device according to one of Claims 1 to 4, characterised by the distance between the stabilizer (3) and the drying cylinder (1), being 0 to 500 mm, preferably between 0 and 200 mm, e.g. approximately 50 mm.
     


    Revendications

    1. Dispositif de stabilisation d'une nappe de papier, surtout de papier ouate, avec au moins un stabilisateur (3, 7) disposé en aval d'un cylindre sécheur (1), où le stabilisateur (3) se trouve posé directement sur le cylindre sécheur (1) au-dessous de la nappe de papier (2), caractérisé en ce que l'angle d'ajustage (α) du stabilisateur (3) par rapport au cylindre sécheur (1) est ajustable et le stabilisateur (3) est placé sur un appui docteur (6) ou poutre de docteur (5), caractérisé en ce que l'angle d'ajustage (α) du stabilisateur (3) est ajustable indépendamment de l'angle d'ajustage (χ) du docteur.
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le stabilisateur (3) a des ouvertures (8) pour le soufflage d'air ou l"extraction d'air.
     
    3. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 2, caractérisé en ce que le stabilisateur (3) est orientable, surtout vers le bas.
     
    4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le cylindre sécheur (1) est un cylindre Yankee.
     
    5. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la distance entre le stabilisateur (3) et cylindre sécheur (1), se s'élève trouve entre 0 et 500 mm, de préférence entre 0 et 200 mm, par exemple, qu'il s'élève à environ 50 mm.
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente