[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein handbetätigbares Blechbiegegerät zum Biegen
eines um etwa 90° vorgebogenen Randes eines Blechs. Handbetätigbare Biegegeräte sind
beispielsweise bekannt aus
DE 201 18 860 U1. Bei dem bekannten Blechbiegegerät kann der Rand eines ebenen Blechs allerdings nur
um etwa 90° gebogen werden. Es besteht jedoch der Wunsch, insbesondere solche um 90°
an einem Rand vorgebogenen Bleche weiter umzubiegen. Dazu ist es bekannt, Zangen einzusetzen.
Diese erreichen jedoch keine zufriedenstellende Gleichmäßigkeit der Umbiegung. Weiterhin
können solche Bleche an einer Abkantbank weiter umgebogen werden. Ein Nachteil liegt
jedoch darin, dass die Breite der jeweils verwendeten Abkantbank die bearbeitbare
Blechbreite begrenzt. Darüber hinaus besteht der Wunsch, beispielsweise auf einer
Baustelle manuell in einfacher Weise ein vorgebogenes Blech weiter umzubiegen, insbesondere
einen Blechumschlag zu bilden. Ein solcher Bedarf besteht beispielsweise für Spengler,
insbesondere Bauspengler, oder auch Klempner.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein handbetätigbares
Blechbiegegerät der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem ein vorgebogener Blechrand
in einfacher und flexibler Weise manuell weiter umgebogen werden kann.
[0003] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen finden sich in den abhängigen
Ansprüchen, der Beschreibung, sowie den Figuren.
[0004] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein handbetätigbares Blechbiegegerät zum
Biegen eines um etwa 90° vorgebogenen Randes eines Blechs gelöst, mit einem Trägerkörper,
mit mindestens einem an dem Trägerkörper angeordneten, eine rechtwinklige Auflage
für den um etwa 90° vorgebogenen Blechrand bildenden Anschlag, mit mindestens einer
Biegescheibe, die so an dem Trägerkörper angeordnet ist, dass zwischen einer dem Trägerkörper
zugewandten Innenfläche der Biegescheibe und einer Seite des rechtwinkligen Anschlags
ein Biegespalt definiert ist, in den der vorgebogene Blechrand einführbar ist, wobei
das Blechbiegegerät manuell entlang des vorgebogenen Blechrands hin und her bewegbar
ist, und durch Kippen des Blechbiegegeräts der Blechrand um die Biegescheibe weiter
umbiegbar ist.
[0005] In entsprechender Weise wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zum Biegen eines um etwa 90° vorgebogenen Randes eines Blechs mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, bei dem der vorgebogene Blechrand in den zwischen der dem Trägerkörper
zugewandten Innenfläche der Biegescheibe und einer Seite des rechtwinkligen Anschlags
definierten Biegespalt eingeführt wird, und bei dem das Blechbiegegerät manuell entlang
des vorgebogenen Blechrands hin und her bewegt wird, wobei durch Kippen des Blechbiegegeräts
der Blechrand um die Biegescheibe weiter umgebogen wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird durch eine Ebene zwischen einer Innenfläche der Biegescheibe
und einer Seite der Auflage ein Biegespalt definiert. Dabei müssen sich die Biegescheibe
und die Seite der Auflage selbstverständlich nicht notwendigerweise direkt gegenüber
liegen. Sie können auch in Einschubrichtung des Blechs oder senkrecht dazu versetzt
zueinander angeordnet sein und auf diese Weise den Biegespalt für das einzuführende
Blech definieren. Zum Einführen des Blechs mit seinem um 90° vorgebogenen Blechrand
in den Biegespalt wird das Biegegerät von der seitlichen Blechkante her auf den Blechrand
aufgeschoben, so dass dieser in den Biegespalt gelangt. Der durch die spaltförmige
Ebene zwischen der Biegescheibe und einer Seite der Auflage definierte Biegespalt
kann dabei geringfügig dicker sein als das Blech. Auf diese Weise ist das Blech zwar
in dem Biegespalt gut bewegbar, jedoch wird der Blechrand trotzdem beim Biegevorgang
fest in dem Spalt gehalten. Der Biegespalt kann jedoch auch in seiner Dicke mit der
Blechdicke im Wesentlichen übereinstimmen. Auf diese Weise wird eine besonders sichere
Fixierung des Blechs während des Biegevorgangs erreicht. Das Blech kann zur Bearbeitung
in geeigneter Weise fixiert, insbesondere eingespannt sein.
[0007] Wenn das Blech in den Biegespalt eingeführt ist, kann durch ein Kippen des Blechbiegegeräts
der Blechrand über seine 90° Vorbiegung hinaus weiter umgebogen werden, also der Biegewinkel
des Blechrands erhöht werden. Das Biegegerät wird dazu auf das Blech zugekippt. Insbesondere
wird die Biegescheibe auf die nicht vorgebogene Blechfläche zu gekippt. Der in den
Biegespalt eingesetzte Blechrand kann bei der Verkippung des Biegegeräts gegenüber
der Blechfläche nicht aus dem Biegespalt herausgelangen und wird um die Biegescheibe
gebogen.
[0008] Zum Umbiegen kann das Blechbiegegerät entlang des vorgebogenen Blechrands, insbesondere
der Blechkante hin und her bewegt werden. Dabei erfolgt jeweils ein sukzessives weiteres
Umbiegen des vorgebogenen Blechrands. Nach und nach wird das Blech so über seine gesamte
Breite umgebogen. Durch die Hin- und Herbewegung des Blechbiegegeräts muss immer nur
ein kleiner Bereich des Blechs umgebogen werden.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Blechbiegegerät kann in besonders einfacher und flexibler
Weise manuell ein um 90° vorgebogener Blechrand beispielsweise auf einer Baustelle
weiter umgebogen werden. Eine Abkantbank zum Umbiegen ist dabei nicht erforderlich.
Darüber hinaus können aufgrund der Hin- und Herbewegung des Biegegeräts in flexibler
Weise unterschiedlichste Blechbreiten, insbesondere auch größere Blechbreiten bearbeitet
werden als beispielsweise mit einer herkömmlichen Abkantbank. Blechbreiten von mehreren
Metern (bspw. 6 Meter) sind problemlos möglich. Gleichzeitig wird eine insbesondere
im Vergleich zur Umbiegung mit Zangen gleichmäßigere und präzisere Umbiegung des Blechrands
erreicht.
[0010] Je nach Ausgestaltung der rechtwinkligen Auflage des Blechbiegegeräts kann die aufgebogene
Randhöhe unterschiedlich hoch sein. Ihre Höhe kann beispielsweise etwa im Bereich
von 10 bis 30 mm liegen. Die rechtwinklige Auflage kann dabei in ihrer Höhe und/oder
Tiefe durch eine geeignete Einstelleinrichtung einstellbar sein. Auf diese Weise ist
eine flexible Anpassung an unterschiedliche Höhen des Blechrands möglich. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung eignet sich besonders für Dünnbleche mit einer Stärke von weniger als
1 mm. Aber auch Bleche mit wenigen Millimetern Stärke sind grundsätzlich mit der Vorrichtung
bearbeitbar.
[0011] Der Trägerkörper des Blechbiegegeräts kann beispielsweise in Form eines Balkens ausgestaltet
sein. Der Anschlag kann dann an einer unteren Längsseite des Balkens vorgesehen sein,
während die Biegescheibe an einer dazu senkrechten vorderen Längsseite des Balkens
angeordnet sein kann. Die Biegescheibe ist ein flaches Bauteil, das im Übrigen jedoch
grundsätzlich eine beliebige Form haben kann. Insbesondere muss die Biegescheibe nicht
notwendigerweise kreisförmig ausgebildet sein.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann die mindestens eine Biegescheibe derart
angeordnet sein, dass der Blechrand um etwa 90° weiter umbiegbar ist, so dass der
Blechrand nach dem Biegevorgang um 180° gegenüber dem Blech gebogen ist. Bei dieser
Ausgestaltung weist die Biegescheibe eine solche Anordnung auf, dass ausreichend Raum
zum Biegen des Blechrands um 180° gegenüber dem Blech zur Verfügung steht, also ein
Blechumschlag gebildet werden kann. Dabei kann aufgrund der Flachheit der Biegescheibe
ein ebenfalls flacher Blechumschlag erzeugt werden. So kann der zwischen dem Blechrand
und dem Blech im Bereich des Blechumschlags gebildete Abstand beispielsweise der Dicke
des Blechs entsprechen oder ein geringes Mehrfaches der Blechdicke betragen, beispielsweise
das 10-fache oder weniger.
[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung können mindestens zwei Biegescheiben vorgesehen
sein. Dadurch wird eine verbesserte Führung des Blechrands in der Vorrichtung erreicht.
Die mindestens eine Biegescheibe kann kreisförmig sein. Dabei kann sie drehbar am
Trägerkörper gelagert sein. Darüber hinaus kann der mindestens eine Anschlag jeweils
mindestens zwei drehbar gelagerte Anschlagrollen aufweisen, wobei die Drehachsen von
mindestens zwei der Anschlagrollen senkrecht zueinander ausgerichtet sind, so dass
die Anschlagrollen mit ihren Rollenoberflächen die rechtwinklige Auflage für den um
90° gebogenen Blechrand bilden. Bei dieser Ausgestaltung weisen die Anschläge jeweils
mindestens zwei Anschlagrollen auf. Von den Anschlagrollen eines Anschlags sind mindestens
zwei senkrecht zueinander drehbar gelagert. Die Rollen sind so angeordnet, dass sie
mit ihren Rollenoberflächen jeweils eine Seite der rechtwinkligen Auflage bilden.
Die Rollen können insbesondere L-förmig angeordnet sein, so dass die senkrechte Auflage
ebenfalls L-förmig ist. Es kann also sowohl die Biegescheibe als auch die rechtwinklige
Auflage drehbar gelagert sein. Das Blechbiegegerät kann entsprechend entlang des Blechrands
hin und her gerollt werden. Beschädigungen, wie Kratzer auf dem Blech werden so sicher
vermieden.
[0014] In besonders praxisgemäßer Weise kann der mindestens eine Anschlag vier Anschlagrollen
aufweisen, wobei drei Anschlagrollen entlang derselben Drehachse drehbar gelagert
sind. Bei dieser Ausgestaltung bilden also jeweils drei Anschlagrollen eine Seite
der rechtwinkligen Auflage. Dabei kann insbesondere die den Biegespalt definierende
Seite der Auflage die mehreren auf derselben Drehachse gelagerten Rollen aufweisen.
Es können auch mehrere Anschläge vorgesehen sein, vorzugsweise mindestens fünf Anschläge.
Durch diese Ausgestaltung wird eine optimale Führung des Blechs in dem Biegegerät
erreicht.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann an der der mindestens einen
Biegescheibe abgewandten Seite des Trägerkörpers mindestens ein Handgriff zum manuellen
Betätigen des Blechbiegegeräts angeordnet sein. Insbesondere können zwei Handgriffe
vorgesehen sein. Auf diese Weise wird eine besonders einfache manuelle Bedienung des
Blechbiegegeräts ermöglicht.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann mindestens ein weiteres Biegeelement derart
an dem Blechbiegegerät angeordnet sein, dass bei mit um 180° umgebogenem Blechrand
in den Biegespalt eingeführtem Blech das Blechbiegegerät manuell entlang des um 180°
gebogenen Blechrands hin und her bewegbar ist, und durch Kippen des Blechbiegegeräts
das Blech um das mindestens eine weitere Biegeelement biegbar ist.
[0017] Ein entsprechendes Verfahren sieht vor, dass bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein Blech mit um 180° umgebogenem Blechrand in den Biegespalt eingeführt wird, das
Blechbiegegerät manuell entlang des um 180° gebogenen Blechrands hin und her bewegt
wird, und durch Kippen des Blechbiegegeräts das Blech um das mindestens eine weitere
Biegeelement der Vorrichtung gebogen wird.
[0018] Gemäß dieser Ausgestaltung ist also ein Zusatz, umfassend mindestens ein Biegeelement,
an dem Blechbiegegerät vorgesehen, mit dem das bereits mit einem Blechumschlag versehene
Blech zusätzlich um das Biegeelement umgebogen werden kann. Es wird also der Blechumschlag
umgebogen. Dies wird bei an dem Gerät angeordnetem Biegeelement und in dem Biegespalt
befindlichem Blech insbesondere durch ein Kippen des Geräts in eine Richtung erreicht,
die der Kipprichtung zum vorhergegangenen Biegen des Blechrands auf 180° entgegengesetzt
ist. Das Blech kann dazu wiederum in geeigneter Weise fixiert, zum Beispiel an seinem
dem umgebogenen Blechrand gegenüberliegenden Ende eingespannt werden. Je nach Anordnung
des weiteren Biegeelements an dem Gerät kann das Blech beispielsweise etwa auf einer
Höhe umgebogen werden, die dem Ende des um 180° umgebogenen Blechumschlags gegenüberliegt.
Je nach Ausgestaltung des Biegeelements kann das Umbiegen des Blechumschlags auf 90°
begrenzt sein. Bevorzugt sind mindestens zwei Biegeelemente vorgesehen.
[0019] Das mindestens eine weitere Biegeelement ist bevorzugt mindestens eine um eine Drehachse
drehbar gelagerte Biegerolle. Vorzugsweise sind mindestens zwei solcher Biegerollen
vorgesehen. Nach dieser Ausgestaltung kann das Biegegerät in für das Blech schonender
Weise an diesem hin und her gerollt werden.
[0020] Die Drehachsen der Biegerollen können insbesondere senkrecht zu Drehachsen der Biegescheiben
des Biegegeräts verlaufen. Weiter können die Drehachsen der Biegerollen parallel zu
Drehachsen der den Biegespalt definierenden Anschlagrollen verlaufen. Die Drehachsen
der übrigen Anschlagrollen können dagegen parallel zu den Drehachsen der Biegescheiben
verlaufen.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Blechbiegegerät in einer ersten perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- das in Fig. 1 gezeigte Blechbiegegerät in einer zweiten perspektivischen Ansicht,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt des in den Figuren 1 und 2 gezeigten Blechbiegegeräts
in einer ersten Betriebsstellung,
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt des in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Blechbiegegeräts
in einer weiteren Betriebsstellung,
- Fig. 5
- einen vergrößerten Ausschnitt des in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Blechbiegegeräts
in einer weiteren Betriebsstellung,
- Fig. 6
- ein erfindungsgemäßes Blechbiegegerät nach einer weiteren Ausführungsform in einer
ersten perspektivischen Ansicht,
- Fig. 7
- das in Fig. 6 gezeigte Blechbiegegerät in einer zweiten perspektivischen Ansicht,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung der Funktion des erfindungsgemäßen Blechbiegegeräts,
und
- Fig. 9
- eine weitere schematische Darstellung der Funktion des erfindungsgemäßen Blechbiegegeräts.
[0022] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Gegenstände. In den Figuren
1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes handbetätigbares Blechbiegegerät in unterschiedlichen
perspektivischen Ansichten dargestellt. Das Blechbiegegerät weist einen Trägerkörper
1, vorliegend in Form eines Balkens 1 auf. An dem Trägerkörper 1 sind fünf jeweils
eine rechtwinklige Auflage für einen um etwa 90° vorgebogenen Blechrand bildende Anschläge
2 verteilt angeordnet. Die Anschläge 2 weisen jeweils vier über Kugellager drehbar
gelagerte Anschlagrollen 3, 4 auf. Dabei verläuft die Drehachse einer Anschlagrolle
3 jeweils senkrecht zu der Drehachse der übrigen drei Anschlagrollen 4 jedes Anschlags
2. Die Anschlagrollen 3, 4 bilden eine L-förmige Anordnung. Zwischen den Rollen 3
und 4 ist jeweils eine Manschette 5, beispielsweise aus einem Stahlwerkstoff, vorgesehen.
Durch ihre L-förmige Anordnung bilden die Anschlagrollen 3, 4 mit ihren Rollenoberflächen
eine rechtwinklige Auflage für einen um 90° gebogenen Blechrand, wie unten näher erläutert
werden wird.
[0023] An einer senkrecht zu der mit den Anschlägen 2 versehenen Längsseite verlaufenden
weiteren Längsseite des Trägerkörpers 1 sind zwei kreisförmige Biegescheiben 6 angeordnet.
Diese Biegescheiben 6 sind jeweils ebenfalls mit ihrem Zentrum drehbar an der betreffenden
Längsseite des Trägerkörpers 1 gelagert. Die Biegescheiben 6 sind dabei so an dem
Trägerkörper 1 angeordnet, dass zwischen einer dem Trägerkörper 1 zugewandten Innenfläche
7 der Biegescheiben 6 und einer Seite 8 der Anschläge 2 ein Biegespalt definiert wird,
in den der vorgebogene Blechrand einführbar ist, wie unten näher erläutert werden
wird.
[0024] Auf der den Biegescheiben 6 abgewandten Seite des Trägerkörpers 1, insbesondere der
gegenüberliegenden Längsseite des Trägerkörpers 1, sind zwei Handgriffe 9 zum manuellen
Betätigen des Blechbiegegeräts angeordnet. Mit Abdeckkappen 10 sind Bohrungen für
die Lagerung der Biegescheiben 6 verschlossen. In dem dargestellten Beispiel können
der Trägerkörper 1, die Anschlagrollen 3, 4 sowie die Biegescheiben 6 jeweils beispielsweise
aus einem Stahlwerkstoff bestehen. Die Handgriffe 9 und die Abdeckungen 10 können
dabei zumindest teilweise aus einem Kunststoff bestehen.
[0025] In den Figuren 3 bis 5 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung ausschnittsweise in verschiedenen
Betriebsstellungen dargestellt. Dabei zeigen die Figuren 3 und 4 eine Betriebsstellung
bei in den Biegespalt eingeführtem Blech 11 vor dem weiteren Umbiegen mit dem Blechbiegegerät.
Das Blech 11 weist einen um etwa 90° gegenüber der Blechoberfläche vorgebogenen Blechrand
12 auf. In den Figuren 3 und 4 ist dargestellt, wie das Blech 11 mit seinem vorgebogenen
Blechrand 12 in den zwischen der Biegescheibe 6 und einer Seite 8 der Anschläge 2
gebildeten Biegespalt eingeführt wird. Dazu wird das Blechbiegegerät auf das in geeigneter
Weise eingespannte und auf diese Weise fixierte Blech 11, und insbesondere den Blechrand
12, aufgeschoben. Wie insbesondere in Fig. 3 zu erkennen, kommt das Blech 11 dabei
auf den durch die Anschläge 2 gebildeten rechtwinkligen Auflagen zu liegen. In dem
dargestellten Beispiel ist die Spaltbreite ungefähr gleich der Blechdicke.
[0026] Aufgrund der drehbaren Lagerung der Biegescheiben 6 und der Anschlagrollen 3, 4 kann
das Blechbiegegerät entlang des Blechrands 12 und insbesondere entlang der Blechkante
13 hin und her gerollt werden. Das Blech ist dabei mit seinem Blechrand 12 sicher
in dem Biegespalt geführt. Zum weiteren Biegen des Blechs 11 und insbesondere des
Blechrands 12 wird das Blechbiegegerät über die Handgriffe 9 manuell entlang des Blechrands
12 hin und her gerollt und dabei sukzessive in Richtung auf die Oberfläche des Blechs
11 gekippt. Insbesondere werden dabei die Biegescheiben 6 in Richtung der Blechoberfläche
gekippt. So wird der Blechrand 12 sukzessive weiter umgebogen bis zu der in Fig. 5
gezeigten Betriebsstellung. In der in Fig. 5 dargestellten Position ist der Blechrand
12 um etwa 90° weiter umgebogen worden, so dass er um etwa 180° gegenüber dem Blech
11 zu einem Blechumschlag gebogen ist.
[0027] In dem dargestellten Beispiel wurde ein Stahlblech umgebogen. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung lassen sich aber auch Bleche aus anderen Materialien, beispielsweise Kupfer-,
Zink- oder Aluminiumbleche verarbeiten. Der Blechrand 12 hat in dem dargestellten
Beispiel eine Höhe von etwa 20 mm. Die Blechstärke beträgt 0,6 mm.
[0028] In den Figuren 6 und 7 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Blechbiegegeräts
gezeigt. Das Blechbiegegerät entspricht weitgehend dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten
Gerät. Es unterscheidet sich jedoch dadurch, dass an dem Gerät zwei weitere Biegeelemente
14, im dargestellten Beispiel zwei drehbar gelagerte Biegerollen 14 angeordnet sind.
Die Biegerollen 14 sind dabei jeweils am Ende von Handgriffe bildenden Stäben 15 gehalten,
die wiederum an einem Rahmen 16 angeordnet sind. Der Rahmen 16 ist bei 19 in nicht
näher dargestellter Weise, beispielsweise mit einer Schraubverbindung, an einem die
Anschläge 2 haltenden, anstelle der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Manschetten
vorgesehenen Verbindungsträger 17 angeordnet. Die die Biegerollen 14 tragenden Stäbe
15 sind in Öffnungen des Rahmens 16 verschiebbar geführt. Dies ist durch den Pfeil
23 veranschaulicht. Mit Flügelmuttern 18 können die Stäbe 15 und damit die Biegerollen
14 in einer gewünschten Höhe in dem Rahmen 16 fixiert werden. Mit der Höhe der Biegerollen
14 wird die Biegelinie 22 definiert, um die das Blech 11 anschließend umgebogen wird.
[0029] Der in den Figuren 6 und 7 gezeigte Zusatz dient zum Umbiegen eines bereits mit einem
um 180° gebogenen Blechrand 12 versehenen Blechs 11. Der Zusatz wird in der in Figur
5 gezeigten Betriebsstellung an das Blechbiegegerät angesetzt, also wenn in dem Biegespalt
das Blech 11 mit seinem um 180° umgebogenen Blechumschlag eingeführt ist. Das Blech
11 mit seinem Blechrand 12 ist in Figur 7 schematisch in dem Biegespalt dargestellt.
Das Blech 11 ist in nicht näher dargestellter Weise fixiert, beispielsweise an seinem
dem umgebogenen Blechrand 12 gegenüberliegenden Ende 20 eingespannt. In dieser Stellung
kann das Blechbiegegerät mit dem daran angeordneten Zusatz dann beispielsweise mittels
der Handgriffe 9 oder der Stäbe 15 in eine Richtung gekippt werden, die der zuvor
gewählten Kipprichtung des Geräts zum Herstellen des 180°-Blechumschlags entgegengesetzt
ist. Dies ist in Figur 7 durch den Pfeil 21 veranschaulicht. Das Blech 11 wird dabei
gegen die Biegerollen 14 gebogen. Wieder kann das Biegegerät manuell entlang des Blechrands
12 hin und her gerollt werden und das Blech 11 sukzessive umgebogen werden.
[0030] Die Figuren 8 und 9 veranschaulichen die Bearbeitungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Biegegeräts. Insbesondere ist auf der linken Seite von Figur 8 das Blech 11 in seiner
Ausgangsposition mit um 90° umgebogenem Blechrand gezeigt. Mit dem Biegegerät, wie
es beispielsweise in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist, kann der Blechrand 12 dann
sukzessive weiter umgebogen werden, bis der Blechrand 12 um 180° gegenüber dem Blech
11 zu einem Blechumschlag gebogen ist. Dies ist auf der rechten Seite von Figur 8
gezeigt. Figur 9 veranschaulicht die weiteren Bearbeitungsmöglichkeiten mit der beispielsweise
in den Figuren 6 und 7 gezeigten Vorrichtung. Ausgangsposition ist hierbei das auf
der linken Seite von Figur 9 dargestellte, mit einem 180°-Blechumschlag versehene
Blech 11. Mit dem Zusatz zu dem Biegegerät, insbesondere den weiteren Biegerollen
14, kann das Blech 11 entlang einer Biegelinie 22 sukzessive bis maximal 90° gegen
die Biegerollen 14 umgebogen werden. Dies ist auf der rechten Seite von Figur 9 dargestellt.
1. Handbetätigbares Blechbiegegerät zum Biegen eines um etwa 90° vorgebogenen Randes
eines Blechs,
- mit einem Trägerkörper (1),
- mit mindestens einem an dem Trägerkörper (1) angeordneten, eine rechtwinklige Auflage
für den um etwa 90° vorgebogenen Blechrand (12) bildenden Anschlag (2),
- mit mindestens einer Biegescheibe (6), die so an dem Trägerkörper (1) angeordnet
ist, dass zwischen einer dem Trägerkörper (1) zugewandten Innenfläche (7) der Biegescheibe
(6) und einer Seite (8) des rechtwinkligen Anschlags (2) ein Biegespalt definiert
ist, in den der vorgebogene Blechrand (12) einführbar ist, wobei das Blechbiegegerät
manuell entlang des vorgebogenen Blechrands (12) hin und her bewegbar ist, und durch
Kippen des Blechbiegegeräts der Blechrand (12) um die Biegescheibe (6) weiter umbiegbar
ist.
2. Blechbiegegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Biegescheibe (6) derart angeordnet ist, dass der Blechrand (12)
um etwa 90° weiter umbiegbar ist, so dass der Blechrand (12) nach dem Biegevorgang
um 180° gegenüber dem Blech (11) gebogen ist.
3. Blechbiegegerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Biegescheiben (6) vorgesehen sind.
4. Blechbiegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Biegescheibe (6) kreisförmig ist und drehbar am Trägerkörper
(1) gelagert ist.
5. Blechbiegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlag (2) jeweils mindestens zwei drehbar gelagerte Anschlagrollen
(3, 4) aufweist, wobei die Drehachsen von mindestens zwei der Anschlagrollen (3, 4)
senkrecht zueinander ausgerichtet sind, so dass die Anschlagrollen (3, 4) mit ihren
Rollenoberflächen die rechtwinklige Auflage für den um 90° gebogenen Rand (12) des
Blechs (11) bilden.
6. Blechbiegegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlag (2) vier Anschlagrollen (3, 4) aufweist, wobei drei
Anschlagrollen (3,4) entlang derselben Drehachse drehbar gelagert sind.
7. Blechbiegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Anschläge (2) vorgesehen sind, vorzugsweise mindestens fünf Anschläge (2).
8. Blechbiegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der der mindestens einen Biegescheibe (6) abgewandten Seite des Trägerkörpers
(1) mindestens ein Handgriff (9) zum manuellen Betätigen des Blechbiegegeräts angeordnet
ist.
9. Blechbiegegerät nach Anspruch 2 oder nach einem der Ansprüche 3 bis 8 und Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein weiteres Biegeelement (14) derart an dem Blechbiegegerät angeordnet
ist, dass bei mit um 180° umgebogenem Blechrand (12) in den Biegespalt eingeführtem
Blech (11) das Blechbiegegerät manuell entlang des um 180° gebogenen Blechrands (12)
hin und her bewegbar ist, und durch Kippen des Blechbiegegeräts das Blech (11) um
das mindestens eine weitere Biegeelement (14) biegbar ist.
10. Blechbiegegerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine weitere Biegeelement (14) mindestens eine um eine Drehachse drehbar
gelagerte Biegerolle (14) ist.